Reyataz 300mg Hartkapseln (90 St)

Hersteller 2care4 Aps
Wirkstoff Atazanavir
Wirkstoff Menge 300 mg
ATC Code J05AE08
Preis 1810,13 €
Menge 90 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm N3
Reyataz 300mg Hartkapseln (90 St)

Medikamente Prospekt

Atazanavir300mg
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)Drucktinte, wei+AN8Hilfsstoff
Propylenglycol
Schellack
Ammonium hydroxid
Simeticon
Titan dioxid
(H)Eisen (II,III) oxidHilfsstoff
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)IndigocarminHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose164.36mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atazanavir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Atazanavir
  • mäßige bis schwere Leberinsuffizienz
  • gleichzeitige Anwendung von
    • Rifampicin
    • Simvastatin
    • Lovastatin
    • PDE5-Inhibitor Sildenafil ausschließlich bei Anwendung zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH)
    • Arzneimitteln, die Grazoprevir enthalten, einschließlich der fixen Kombination von Elbasvir/Grazoprevir
    • Arzneimitteln mit der fixen Kombination von Glecaprevir/Pibrentasvir
    • Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten
    • Arzneimittel, die Substrate der Cytochrom P450-Isoform CYP3A4 sind und eine geringe therapeutische Breite haben, z.B.
      • Quetiapin
      • Lurasidon
      • Alfuzosin
      • Astemizol
      • Terfenadin
      • Cisaprid
      • Pimozid
      • Chinidin
      • Bepridil
      • Triazolam
      • oral angewendetes Midazolam
      • Mutterkorn-Alkaloide, insbesondere Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin, Methylergometrin

Art der Anwendung



  • Kapseln zum Einnehmen
  • im Ganzen zu einer Mahlzeit einnehmen

Dosierung



  • Kombinationstherapie bei HIV-1-infizierten Erwachsenen und Kindern >/= 6 Jahre
    • Kombinationstherapie mit Ritonavir
      • Therapiebeginn durch einen Arzt, der in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahren ist
      • 300 mg Atazanavir 1mal / Tag zusammen mit 100 mg Ritonavir 1mal / Tag (gleichzeitige Einnahme)
      • Kinder
        • 6 Jahre bis < 18 Jahre, mind. 15 kg Körpergewicht (KG)
          • 15 bis < 35 kg KG: 200 mg Atazanavir 1mal / Tag zusammen mit 100 mg Ritonavir 1mal / Tag
          • mind. 35 kg KG: 300 mg Atazanavir 1mal / Tag zusammen mit 100 mg Ritonavir 1mal / Tag
        • AJg-gt,/= 3 Monate, mit mind. 5 kg KG
          • andere Darreichungsform erhältlich (Pulver zum Einnehmen)
          • Umstellung auf Kapseln empfohlen, sobald die Patienten diese zuverlässig schlucken können
          • bei Umstellung ggf. Änderung der Dosierung erforderlich: Dosierungstabellen der einzelnen Darreichungsformen berücksichtigen

Dosisanpassung

  • Kinder < 3 Monate
    • keine Empfehlung (Sicherheitsbedenken bzgl. des potentiellen Risikos eines Kernikterus)
  • Niereninsuffizienz
    • keine Dosisanpassung erforderlich
    • Dialyse-Patienten
      • Einnahme nicht empfohlen
  • Leberinsuffizienz
    • keine Daten
    • leicht
      • Anwendung mit Vorsicht
    • mäßig bis schwer
      • kontraindiziert
    • bei Absetzen von Ritonavir von dem anfänglich empfohlenen Ritonavir-geboosterten Therapieschema: Fortführen der ungeboosterten Atazanavir-Gabe möglich
      • leichte Leberinsuffizienz:
        • 400 mg Atazanavir 1 mal / Tag
      • mäßige Leberinsuffizienz:
        • 300 mg Atazanavir 1 mal / Tag
      • schwere Leberinsuffizienz:
        • kontraindiziert
  • Schwangerschaft und post partum
    • 2. und 3. Trimester der Schwangerschaft
      • ggf. Atazanavir 300 mg mit Ritonavir 100 mg für angemessene Atazanavir-Exposition nicht ausreichend, insbesondere bei Beeinträchtigung der Aktivität von Atazanavir oder des gesamten Regimes durch Arzneimittelresistenzen
      • Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) in Betracht ziehen (begrenzte Datenlage und interindividuelle Variabilität während der Schwangerschaft)
      • Risiko für ein weiteres Absinken der Atazanavir-Exposition bei Anwendung mit Arzneimitteln, die dessen Exposition verringern (z. B. Tenofovirdisoproxilfumarat oder H2-Rezeptorantagonisten).
      • wenn Tenofovirdisoproxilfumarat oder ein H2-Rezeptorantagonist notwendig ist:
        • Dosiserhöhung auf Atazanavir 400 mg mit Ritonavir 100 mg unter TDM in Betracht ziehen
      • Anwendung von Atazanavir mit Ritonavir nicht empfohlen bei schwangeren Patientinnen, die sowohl Tenofovirdisoproxilfumarat als auch einen H2-Rezeptorantagonisten erhalten
    • post partum
      • nach einem möglichen Abfall der Atazanavir-Exposition während des 2. und 3. Trimesters der Schwangerschaft könnte die Atazanavir-Exposition während der ersten beiden Monate nach der Geburt ansteigen
        • Patientinnen post partum engmaschig auf Nebenwirkungen überwachen
      • gleiche Dosierungsempfehlungen wie für nicht schwangere Patientinnen während dieses Zeitraums
      • dies schließt auch die Empfehlungen bzgl. der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die die Atazanavir-Exposition beeinflussen, ein

Indikation



  • indiziert in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV-1-infizierten Erwachsenen und Kindern >/= 6 Jahre
  • Hinweise:
    • basierend auf vorhandenen virologischen und klinischen Daten von Erwachsenen ist für Patienten mit Stämmen, die gegen mehrere Proteaseinhibitoren (>/= 4 PI-Mutationen) resistent sind, kein Nutzen zu erwarten
    • Entscheidung für Atazanavir sollte bei Erwachsenen und Kindern, die bereits antiretroviral vorbehandelt sind, auf individuellen viralen Resistenztests und der Krankengeschichte des Patienten basieren

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atazanavir - peroral

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeit
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gewichtsabnahme
      • Gewichtszunahme
      • Anorexie
      • gesteigerter Appetit
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Depressionen
      • Orientierungslosigkeit
      • Angst
      • Schlaflosigkeit
      • Schlafstörungen
      • anomale Träume
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • periphere Neuropathie
      • Synkope
      • Amnesie
      • Schwindel
      • Benommenheit
      • Dysgeusie
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ikterus der Augen
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Torsade de pointes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • QTc-Verlängerung
      • A1g-dem
      • Palpitation
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bluthochdruck
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Diarrhoe
      • Bauchschmerzen
      • Übelkeit
      • Dyspepsie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pankreatitis
      • Gastritis
      • aufgeblähtes Abdomen
      • aphthöse Stomatitis
      • Blähungen
      • Mundtrockenheit
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ikterus
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hepatitis
      • Cholelithiasis
      • Cholestase
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hepatosplenomegalie
      • Cholezystitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erythema multiforme
      • toxisches Exanthem
      • Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
      • Angioödem
      • Urticaria
      • Alopezie
      • Juckreiz
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Stevens-Johnson-Syndrom
      • vesikulobullöser Ausschlag
      • Ekzem
      • Gefäßerweiterung
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Muskelatrophie
      • Arthralgie
      • Myalgie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Myopathie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Osteonekrose (insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet, multifaktorielle Ätiologie wahrscheinlich)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nierensteine
      • Hämaturie
      • Proteinurie
      • Pollakisurie
      • interstitielle Nephritis
      • chronische Nierenerkrankung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nierenschmerzen
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gynäkomastie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erschöpfung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Brustschmerz
      • Unwohlsein
      • Fieber
      • Asthenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • anomaler Gang
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • erhöhtes Bilirubin (bei Patienten, die Regimen mit Atazanavir und einem oder mehreren NRTIs erhielten)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Kreatinkinase
      • erhöhte Alaninaminotransferase / Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase
      • niedrige Neutrophilenzahl
      • erhöhte Aspartataminotransferase / Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase
      • erhöhte Lipase
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Anstieg der Blutlipidwerte
      • Anstieg der Blutglucosewerte

Kinder und Jugendliche

  • klinische Studie AI424-020 mit Kindern, die 3 Monate bis unter 18 Jahre alt waren
    • mittlere Behandlungsdauer von 115 Wochen
    • Sicherheitsprofil in Studien war insgesamt mit dem von Erwachsenen vergleichbar
    • sowohl asymptomatischer atrioventrikulärer Block ersten Grades (23 %) als auch zweiten Grades (1 %) berichtet
    • am häufigsten berichtete Laborwertabweichung bei Kindern: Erhöhung des Gesamtbilirubins (>/= 2,6-fach ULN, Grad 3 - 4), die bei 45 % der Patienten auftrat
  • klinische Studien AI424-397 und AI424-451 bei Kinder im Alter von 3 Monaten bis 11 Jahre
    • mittlere Behandlungsdauer von 80 Wochen
    • keine Todesfälle berichtet
    • Sicherheitsprofil in diesen Studien insgesamt mit dem aus früheren Kinder- und Erwachsenenstudien vergleichbar
    • am häufigsten berichtete Laborwertabweichung: erhöhte Gesamtbilirubinspiegel (>/= 2,6-facher ULN, Grad 3 - 4, 16 %) und erhöhte Amylasewerte (Grad 3 - 4, 33 %), i.A. nicht pankreatitisch verursacht
    • der Anstieg des ALT-Spiegels war bei Kindern häufiger berichtet als bei Erwachsenen

Patienten mit gleichzeitiger Hepatitis B und/oder Hepatitis C-Infektion

  • unter 1.151 Patienten, die 400 mg Atazanavir 1mal / Tag erhielten, waren 177 mit chronischer Hepatitis B oder C koinfiziert, und unter 655 Patienten, die 300 mg Atazanavir 1mal / Tag mit 100 mg Ritonavir 1mal / Tag erhielten, waren 97 mit chronischer Hepatitis B oder C koinfiziert
  • bei koinfizierten Patienten:
    • Wahrscheinlichkeit von erhöhten Lebertransaminase-Werten war bei Studienbeginn höher als bei Patienten ohne chronische Virus-Hepatitis
    • keine Unterschiede bezüglich der Häufigkeit von Bilirubin-Erhöhungen zwischen diesen Patienten und Patienten ohne Virus-Hepatitis beobachtet
    • die Häufigkeit von Hepatitis oder der Transaminase-Erhöhungen während der Therapie bei koinfizierten Patienten war mit Regimen von Vergleichspräparaten ähnlich

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atazanavir - peroral

  • Therapie sollte durch einen Arzt, der in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahren ist, begonnen werden
  • Risiko einer sexuellen Übertragung
    • obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden
    • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden
  • gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit Ritonavir in Dosen > 100 mg Ritonavir 1mal / Tag wurde nicht klinisch geprüft
    • Anwendung von höheren Ritonavir-Dosen könnte das Sicherheitsprofil von Atazanavir (kardiologische Effekte, Hyperbilirubinämie) verändern und wird daher nicht empfohlen
    • nur wenn Atazanavir mit Ritonavir in Kombination mit Efavirenz angewendet werden, könnte eine Dosiserhöhung von Ritonavir auf 200 mg 1 mal / Tag in Betracht gezogen werden
      • engmaschige klinische Überwachung sicherstellen
  • Patienten mit zusätzlichen Erkrankungen
    • Leberinsuffizienz
      • Atazanavir hauptsächlich über die Leber metabolisiert, bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion wurden erhöhte Plasmakonzentrationen beobachtet
      • Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht geprüft
      • Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise potenziell letale Nebenwirkungen an der Leber
      • im Falle einer antiviralen Begleittherapie gegen Hepatitis B und C wird auf die Fachinformation dieser Arzneimittel verwiesen
      • Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen einschließlich chronisch aktiver Hepatitis
        • zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Veränderungen der Leberwerte und müssen nach der üblichen Praxis überwacht werden
        • bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung bei solchen Patienten muss eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden
    • Niereninsuffizienz
      • bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich
      • bei Dialyse-Patienten wird die Einnahme von Atazanavir mit Ritonavir nicht empfohlen
    • QT-Verlängerung
      • dosisabhängige asymptomatische Verlängerungen des PR-Intervalls in klinischen Studien mit Atazanavir beobachtet
      • Vorsicht geboten bei Arzneimitteln, die bekannt dafür sind, PR-Prolongationen zu induzieren
      • bei Patienten mit bereits bestehenden Reizleitungsstörungen am Herzen (atrioventrikulärer oder komplexer Schenkel-Block zweiten oder höheren Grades), sollte Atazanavir vorsichtig angewendet werden und nur, wenn der Nutzen gegenüber dem Risiko überwiegt
      • besondere Vorsicht ist geboten, wenn Atazanavir zusammen mit Arzneimitteln verordnet wird, die potenziell zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen können
      • besondere Vorsicht bei der Verordnung an Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren:
        • Bradykardie
        • kongenitale QT-Verlängerung
        • Elektrolyt-Imbalance
    • Hämophilie-Patienten
      • Berichte über vermehrte Blutungen einschließlich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrosen bei Patienten mit Hämophilie A und B, die mit Proteasehemmern behandelt wurden
        • einigen dieser Patienten wurde zusätzlich Faktor VIII gegeben
        • in über der Hälfte der berichteten Fälle wurde die Proteasehemmer-Behandlung fortgesetzt bzw. nach Absetzen wieder aufgenommen
      • kausaler Zusammenhang vermutet, Wirkungsmechanismus aber noch nicht geklärt
      • Hämophile Patienten sollten auf die Möglichkeit vermehrter Blutungen hingewiesen werden
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte möglich während einer antiretroviralen Therapie
      • diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen
    • in einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen
    • Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
    • in klinischen Studien wurde gezeigt, dass durch Atazanavir (mit oder ohne Ritonavir) Dyslipidämien zu einem wesentlich geringeren Grad induziert werden als bei Vergleichspräparaten
  • Hyperbilirubinämie
    • bei Patienten, die mit Atazanavir behandelt wurden, ist eine reversible Erhöhung des indirekten (unkonjugierten) Bilirubins, bedingt durch Hemmung der UDP-Glucuronosyltransferase (UGT), aufgetreten
    • Erhöhung der Lebertransaminasen, die gemeinsam mit erhöhtem Bilirubin bei Patienten unter Atazanavir auftritt, sollte hinsichtlich einer anderen Ätiologie abgeklärt werden
    • alternative antiretrovirale Therapie zu Atazanvir sollte in Erwägung gezogen werden, wenn eine Gelbsucht oder ein skleraler Ikterus für den Patienten nicht akzeptabel ist
      • Dosisreduktion von Atazanavir nicht zu empfehlen, da dies zu einem Verlust des Therapieeffekts sowie zu einer Resistenzentwicklung führen kann
    • Indinavir
      • ebenfalls mit einer indirekten (unkonjugierten) Hyperbilirubinämie durch UGT-Inhibition assoziiert
      • Kombination von Atazanavir und Indinavir nicht untersucht, gleichzeitige Anwendung beider Arzneimittel wird nicht empfohlen
  • Cholelithiasis
    • Fälle von Cholelithiasis berichtet unter Atazanavir
    • einige Patienten mussten für eine weiterführende Behandlung hospitalisiert werden und bei einigen traten Komplikationen auf
    • treten Anzeichen oder Symptome einer Cholelithiasis auf
      • eine vorübergehende Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie kann erwogen werden
  • Chronische Nierenerkrankung
    • Fälle einer chronischen Nierenerkrankung bei HIV-infizierten Patienten, die mit Atazanavir, mit oder ohne Ritonavir, behandelt wurden, wurden nach Markteinführung bekannt
    • große prospektive Beobachtungsstudie
      • Zusammenhang zwischen erhöhter Inzidenz einer chronischen Nierenerkrankung und steigender Exposition von HIV-infizierten Patienten mit anfangs normaler eGFR mit Atazanavir/ Ritonavir-haltigem Therapieregimen wurde gezeigt
      • dieser Zusammenhang wurde unabhängig von einer Exposition mit Tenofovirdisoproxil beobachtet
    • eine regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion sollte bei Patienten während der Dauer der Therapie durchgeführt werden
  • Nephrolithiasis
    • Nephrolithiasis wurde in mit Atazanavir behandelten Patienten berichtet
    • einige Patienten mussten für eine weiterführende Behandlung hospitalisiert werden und bei einigen traten Komplikationen auf
    • in einigen Fällen war die Nephrolithiasis mit akutem Nierenversagen oder Niereninsuffizienz verbunden
    • treten Anzeichen oder Symptome einer Nephrolithiasis auf
      • eine vorübergehende Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie kann erwogen werden
  • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt
    • diese Reaktionen wurden innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet, z.B.
      • CMV-Retinitis
      • generalisierte und/oder fokale Mykobakterieninfektionen
      • Pneumocystis-carinii-Pneumonie
    • jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten
    • falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten
    • auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow) vorliegend, die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten
      • der Zeitpunkt des Auftretens ist sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • Osteonekrose
    • obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Corticosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und / oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet
    • Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen
  • Hautausschlag und damit assoziierte Syndrome
    • Hautausschläge verlaufen gewöhnlich als leichte bis mäßige makulopapulöse Exantheme, die in den ersten 3 Wochen nach Beginn der Behandlung auftreten
    • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS), Erythema multiforme, toxische Exantheme und Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom) wurden berichtet
    • Patienten sollten über Anzeichen und Symptome von Hautreaktionen aufgeklärt und engmaschig auf Hautreaktionen hin überwacht werden
    • Atazanavir absetzen wenn sich ein schwerer Hautausschlag entwickelt
      • die besten Ergebnisse beim Umgang mit solchen Ereignissen werden durch frühe Diagnose und sofortiges Absetzen aller verdächtiger Medikamente erzielt
      • entwickelt der Patient ein SJS oder DRESS, darf die Behandlung mit Atazanavir nicht wieder aufgenommen werden
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
    • gleichzeitige Anwendung mit Atorvastatin nicht empfohlen
    • gleichzeitige Anwendung mit Nevirapin oder Efavirenz nicht empfohlen
      • wenn gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit einem NNRTI notwendig wird, könnte die Erhöhung der Dosis von Atazanavir und von Ritonavir auf 400 mg bzw. 200 mg in Kombination mit Efavirenz unter enger klinischer Überwachung erwogen werden
    • Atazanavir hauptsächlich über CYP3A4 metabolisiert
      • gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit Ritonavir und Arzneimitteln, die CYP3A4 induzieren, wird nicht empfohlen
    • PDE5-Inhibitoren zur Behandlung der erektilen Dysfunktion
      • besondere Vorsicht bei der Verordnung von PDE5-Inhibitoren (Sildenafil, Tadalafil oder Vardenafil) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Patienten, die Atazanavir erhalten
      • zu erwarten, dass sich ihre Konzentrationen wesentlich erhöhen und zu mit PDE5 assoziierten Nebenwirkungen führen können wie z.B. Hypotonie, Sehstörungen und Priapismus
    • gleichzeitige Anwendung von Voriconazol und Atazanavir mit Ritonavir nicht empfohlen, es sei denn, eine Risiko-Nutzen-Analyse rechtfertigt die Verwendung von Voriconazol
      • bei der Mehrheit der Patienten wird eine Reduktion sowohl der Voriconazol- als auch der Atazanavir-Exposition erwartet
      • bei einer kleinen Anzahl von Patienten ohne funktionales CYP2C19-Allel signifikant erhöhte Voriconazol-Exposition erwartet
    • gleichzeitige Anwendung von Atazanavir/Ritonavir mit Fluticason oder anderen Glucocorticoiden, die über CYP3A4 verstoffwechselt werden, nicht empfohlen, es sei denn, dass der mögliche Nutzen einer Behandlung das Risiko systemischer corticosteroider Wirkungen einschließlich Morbus Cushing und Suppression der Nebennierenfunktion überwiegt
    • gleichzeitige Anwendung mit Salmeterol nicht empfohlen
      • kann zu vermehrtem Auftreten von kardiovaskulären Nebenwirkungen führen, welche im Zusammenhang mit der Salmeteroleinnahme stehen
    • gleichzeitige Anwendung mit anderen hormonellen Kontrazeptiva oder oralen Kontrazeptiva, welche andere Gestagene als Norgestimat oder Norethisteron enthalten, nicht untersucht und sollte deshalb vermieden werden
  • pH-Wert im Magen
    • Resorption von Atazanavir kann unter Umständen bei einem erhöhten pH-Wert im Magen vermindert sein, ungeachtet der jeweiligen Ursache
    • gleichzeitige Anwendung von Atazanavir mit Protonenpumpeninhibitoren nicht empfohlen
      • wenn die Kombination mit einem Protonenpumpeninhibitor unbedingt erforderlich ist, wird ein engmaschiges klinisches Monitoring und eine Dosiserhöhung von Atazanavir auf 400 mg mit 100 mg Ritonavir empfohlen
        • mit 20 mg Omeprazol vergleichbare Dosen von Protonenpumpeninhibitoren sollten nicht überschritten werden
  • Kinder und Jugendliche
    • Sicherheit
      • asymptomatische PR-Intervallverlängerung trat bei Kindern häufiger auf als bei Erwachsenen
      • bei Kindern wurde ein asymptomatischer AV-Block 1. und 2. Grades berichtet
        • Arzneimittel, die bekannterweise eine PR-Verlängerung induzieren können, sollten mit Vorsicht angewendet werden
      • Kinder mit vorbestehenden Leitungsstörungen (2. Grades oder höherer atrioventrikulärer oder komplexer Schenkelblock), sollten Atazanavir mit Vorsicht anwenden und nur, wenn der Nutzen das Risiko überwiegt
      • basierend auf den vorliegenden klinischen Befunden (z.B. Bradykardie) wird eine Überwachung der Herzfunktion empfohlen
    • Wirksamkeit
      • Atazanavir / Ritonavir ist bei Virusstämmen mit mehreren Mutationen nicht wirksam
  • Absetzen von Ritonavir nur unter einschränkenden Voraussetzungen
    • empfohlene Standardtherapie ist Atazanavir geboostert mit Ritonavir, die optimale pharmakokinetische Parameter und eine optimale virologische Suppression gewährleistet
    • Absetzen von Ritonavir vom geboosterten Therapieschema nicht empfohlen, kann jedoch bei erwachsenen Patienten mit einer Dosis von 400 mg Atazanavir 1 mal / Tag zusammen mit einer Mahlzeit in Erwägung gezogen werden, wobei alle folgenden einschränkenden Voraussetzungen erfüllt sein müssen:
      • kein vorheriges virologisches Versagen
      • Viruslast unter der Nachweisgrenze während der letzten 6 Monate unter dem derzeitigen Therapieschema
      • Virusstämme zeigen keine mit HIV-Resistenz assoziierten Mutationen (RAMs) auf das derzeitige Therapieschema
    • Anwendung von Atazanavir ohne Ritonavir sollte nicht in Betracht gezogen werden
      • bei Patienten, die Tenofovirdisoproxilfumarat im Backbone erhalten und die andere Begleitmedikation einnehmen, die die Bioverfügbarkeit von Atazanavir verringern
      • bei erwarteten Compliance-Schwierigkeiten des Patienten
    • Anwendung von Atazanavir ohne Ritonavir sollte nicht bei schwangeren Patientinnen erfolgen, da es zu einer suboptimalen Exposition kommen könnte, die bedenklich für die mütterliche Infektion und vertikale Übertragung sein könnte

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atazanavir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atazanavir - peroral

  • Anwendung von Atazanavir mit Ritonavir während der Schwangerschaft kann in Erwägung gezogen werden, vorausgesetzt, dass der mögliche Nutzen das mögliche Risiko rechtfertigt
    • Dosierung im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft
      • 300 mg Atazanavir plus 100 mg Ritonavir reichen möglicherweise für eine angemessene Atazanavir-Exposition nicht aus
        • insbesondere wenn die Aktivität von Atazanavir oder des gesamten Regimes durch Arzneimittelresistenzen beeinträchtigt ist
      • Therapeutisches Drug Monitoring
        • aufgrund begrenzter Datenlage und interindividueller Variabilität während der Schwangerschaft kann zur Sicherstellung einer adäquaten Exposition ein Therapeutisches Drug Monitoring (TDM) in Betracht gezogen werden
      • Risiko für ein weiteres Absinken der Atazanavir-Exposition wird erwartet, wenn es mit Arzneimitteln angewendet wird, die bekanntermaßen dessen Exposition verringern (z.B. Tenofovirdisoproxilfumarat oder H2-Rezeptorantagonisten)
        • wenn Kombination mit Tenofovirdisoproxilfumarat oder einem H2-Rezeptorantagonist notwendig ist
          • Erhöhung der Dosis auf 400 mg Atazanavir plus 100 mg Ritonavir unter TDM erwägen
        • Anwendung von Atazanavir plus Ritonavir wird nicht empfohlen bei schwangeren Patientinnen, die sowohl Tenofovirdisoproxilfumarat als auch einen H2-Rezeptorantagonisten erhalten
    • Post partum
      • nach einem möglichen Abfall der Atazanavir-Exposition während des 2. und 3. Trimenons der Schwangerschaft, könnte die Atazanavir-Exposition während der ersten beiden Monate nach der Geburt ansteigen
      • deswegen sollten Patientinnen post partum engmaschig auf Nebenwirkungen überwacht werden
      • während dieses Zeitraums sollten sich Patientinnen post partum an die gleichen Dosierungsempfehlungen wie für nicht schwangere Patientinnen halten
      • schließt auch die Empfehlungen bezüglich der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln, die die Atazanavir-Exposition beeinflussen, ein
  • weitergehende Erfahrungen bei schwangeren Frauen (zwischen 300 - 1000 Schwangerschaftsausgänge) deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko von Atazanavir hin
  • tierexperimentelle Studien
    • keine Hinweise auf eine Reproduktionstoxizität
  • klinische Studie AI424-182
    • Atazanavir / Ritonavir (300 / 100 mg oder 400 / 100 mg) zusammen mit Zidovudin / Lamivudin bei 41 schwangeren Frauen während des 2. oder 3. Trimenons angewendet
    • bei 6 von 20 (30%) Frauen unter Atazanavir / Ritonavir 300 / 100 mg und bei 13 von 21 (62%) Frauen unter Atazanavir / Ritonavir 400 / 100 mg trat eine Hyperbilirubinämie vom Grad 3 - 4 auf
    • keine Fälle von Laktatazidose in der klinischen Studie AI424-182 beobachtet
    • in der Studie wurden 40 Säuglinge untersucht, die eine antiretrovirale prophylaktische Therapie (welche kein Atazanavir enthielt) erhielten und zum Zeitpunkt der Geburt und/oder während der ersten 6 Monate post partum einen negativen HIV-1-DNA-Test aufwiesen
      • 3 von 20 Säuglingen (15%), die von Frauen geboren wurden, die mit Atazanavir / Ritonavir 300 / 100mg behandelt wurden und 4 von 20 Säuglingen (20%), die von Frauen geboren wurden, die mit Atazanavir / Ritonavir 400 / 100mg behandelt wurden, hatten Bilirubinwerte vom Grad 3 - 4
      • keine Hinweise auf einen pathologischen Ikterus und 6 von 40 Kindern in dieser Studie erhielten für maximal 4 Tage eine Lichttherapie
      • keine Fälle eines Kernikterus bei Neugeborenen berichtet
  • nicht bekannt, ob die Behandlung der Mutter mit Atazanavir mit Ritonavir während der Schwangerschaft die physiologische Neugeborenen-Hyperbilirubinämie verstärkt und zum Kernikterus bei Neugeborenen und Säuglingen führt
  • im Zeitraum vor der Entbindung sollte eine zusätzliche Überwachung der Schwangeren erwogen werden
  • Fertilität
    • in einer nicht-klinischen Studie zur Fertilität und frühen embryonalen Entwicklung bei Ratten veränderte Atazanavir den +ANY-struszyklus, ohne dass das Paarungsverhalten oder die Fertilität beeinflusst wurden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Atazanavir - peroral

  • als generelle Regel gilt die Empfehlung, dass zur Vermeidung der HIV-Übertragung HIV-infizierte Frauen ihre Kinder nicht stillen dürfen
  • Atazanavir beim Menschen in der Muttermilch nachgewiesen

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Einnahme während des Essens.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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