Ravicti 1.1g/ml 25ml+Adapt (1X25 ml)

Hersteller Immedica Pharma AB
Wirkstoff Glycerol phenylbutyrat
Wirkstoff Menge 1100 mg
ATC Code A16AX09
Preis 256,02 €
Menge 1X25 ml
Darreichung (DAR) FLE
Norm Keine Angabe
Ravicti 1.1g/ml 25ml+Adapt (1X25 ml)

Medikamente Prospekt

Glycerol phenylbutyrat1.1g
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glycerolphenylbutyrat - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Glycerolphenylbutyrat
  • Behandlung einer akuten Hyperammonämie

Art der Anwendung



  • zum Einnehmen oder für die gastrointestinale Anwendung
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: jeder ml der Flüssigkeit enthält 1,1 g Glycerolphenylbutyrat, dies entspricht einer Dichte von 1,1 g / ml

  • Zusatztherapie bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten (>/= 2 Monate) mit Harnstoffzyklusstörungen (urea cycle disorders, UCDs)
    • Arzneimittel sollte von einem Arzt verschrieben werden, der über Erfahrung mit der Behandlung von UCDs verfügt
    • Anwendung des Arzneimittels zusammen mit diätetischer Eiweißrestriktion und in manchen Fällen mit Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. essenzielle Aminosäuren, Arginin, Citrullin, eiweißfreie Kalorienergänzungsmittel)
      • abhängig von der täglichen diätetischen Eiweißaufnahme, die für das Wachstum und die Entwicklung erforderlich ist
    • individuelle Anpassung der Tagesdosis entsprechend der Proteintoleranz und der täglich benötigten diätetischen Proteinaufnahme des Patienten
    • Therapie mit dem Arzneimittel kann lebenslang erforderlich sein, wenn man sich nicht zu einer orthotopen Lebertransplantation entschließt
    • Erwachsene und Kinder (>/= 2 Monate bis 18 Jahre)
      • empfohlenen Dosierungen für Patienten, die noch nie mit Phenylbutyrat behandelt wurden, und für Patienten, die von Natriumphenylbutyrat zu Glycerolphenylbutyrat wechseln, unterscheiden sich
      • empfohlene tägliche Gesamtdosisbereich: 4,5 ml / m2 / Tag bis 11,2 ml / m2 / Tag (5,3 g / m2 / Tag bis 12,4 g / m2 / Tag)
        • Unterteilung in gleiche Mengen
        • Gabe mit jeder Mahlzeit oder Fütterung (z. B. 3 - 6mal / Tag)
        • Kinder >/= 2 Jahre: jede Dosis auf die nächsten 0,5 ml aufrunden
        • Kinder < 2 Jahre: jede Dosis auf die nächsten 0,1 ml aufrunden
      • empfohlene Anfangsdosis für Patienten, die noch nie mit Phenylbutyrat behandelt wurden
        • Patienten mit einer KOF < 1,3 m2: 8,5 ml / m2 / Tag (9,4 g / m2 / Tag)
        • Patienten mit einer KOF >/= 1,3 m2: 7 ml / m2 / Tag (8 g / m2 / Tag)
      • anfängliche Dosis bei Patienten, die von Natriumphenylbutyrat auf Glycerolphenylbutyrat umgestellt werden
        • Patienten sollten die Glycerolphenylbutyra-Dosis erhalten, die die gleiche Menge Phenylbutyrsäure enthält
        • tägliche Gesamtdosis Glycerolphenylbutyrat (ml) = tägliche Gesamtdosis Natriumphenylbutyrat - Tabletten (g) x 0,86
        • tägliche Gesamtdosis Glycerolphenylbutyrat (ml) = tägliche Gesamtdosis Natriumphenylbutyrat-Tabletten (g) x 0,81
      • Anfängliche Dosis bei Patienten, die von Natriumphenylacetat-/Natriumbenzoat-Injektionen auf Glycerolphenylbutyrat umgestellt werden:
        • Patienten, die von Natriumphenylacetat/Natriumbenzoat auf Glycerolphenylbutyrat umgestellt werden und deren Ammoniakspiegel stabil sind, sollten eine Dosis von Glycerolphenylbutyrat am
          oberen Ende des therapeutischen Bereichs (11,2 ml / m2 / Tag) erhalten, und die weitere Dosierung kann durch Messungen des Ammoniakspiegels im Plasma gesteuert werden
      • das empfohlene Tagesdosisschema von 8,5 ml / m2 / Tag - 11,2 ml / m2 / Tag über einen Zeitraum von bis zu 24 Stunden für Patienten, die ohne weitere Hyperammonämie stabil sind, ist wie folgt:
        • Schritt 1: 100 % der Dosis von Natriumphenylacetat/Natriumbenzoat und 50 % der Dosis von Glycerolphenylbutyrat für 4 - 8 Stunden
        • Schritt 2: 50 % der Dosis von Natriumphenylacetat/Natriumbenzoat und 100 % Glycerolphenylbutyrat für 4 - 8 Stunden
        • Schritt 3: Absetzen von Natriumphenylacetat/Natriumbenzoat und Weiterbehandlung mit der vollständigen Dosis von Glycerolphenylbutyrat gemäß dem Fütterungsplan für 4 - 8 Stunden
    • Dosisanpassung und Überwachung bei Erwachsene und Kinder (>/= 2 Monate bis 18 Jahre)
      • individuelle Anpassung der täglichen Dosis entsprechend
        • der geschätzten Harnstoffsynthese-Kapazität des Patienten (falls vorhanden)
        • der Eiweißtoleranz
        • der täglichen diätetischen Eiweißaufnahme (erforderlich, um Wachstum und Entwicklung zu unterstützen)
      • diätetische Eiweiß entspricht ungefähr 16 % Stickstoff nach Gewicht
      • unter der Annahme, dass ca. 47 % des diätetischen Stickstoffs als Abfallstoff ausgeschieden werden und ca. 70 % einer gegebenen Dosis 4-Phenylbutyrsäure (PBA) zu Phenylacetylglutamin im Urin (U-PAGN) umgewandelt werden
        • beträgt eine anfängliche geschätzte Glycerolphenylbutyrat-Dosis für einen Zeitraum von 24 Stunden 0,6 ml Glycerolphenylbutyrat / g diätetischen Eiweißes, das im Zeitraum von 24 Stunden aufgenommen wurde, wenn man annimmt, dass der gesamte Abfall-Stickstoff von Glycerolphenylbutyrat umgewandelt und als Phenylacetylglutamin (PAGN) ausgeschieden wird
      • Anpassung basierend auf Ammoniak im Plasma
        • Anpassung der Glycerolphenylbutyrat-Dosis
          • Patienten (> 6 Jahre)
            • Erreichen eines Nüchternspiegel für Ammoniak im Plasma, der weniger als der Hälfte der oberen Normalgrenze (ONG) entspricht
          • Kleinkinder (< 6 Jahre)
            • Nüchternspiegel für Ammoniak wegen häufiger Fütterungen schlecht zu erheben
            • erster Ammoniakspiegel am Morgen unter der ONG halten
      • Anpassung basierend auf Phenylacetylglutamin im Urin
        • Verwendung von U-PAGN-Messungen, um Dosisanpassung von Glycerolphenylbutyrat besser zu steuern und um die Compliance zu beurteilen
        • jedes über 24 Stunden ausgeschiedene Gramm U-PAGN deckt Abfall-Stickstoff ab, der aus 1,4 g diätetischem Eiweiß gebildet wurde
        • wenn die U-PAGN-Ausscheidung nicht ausreicht, um die tägliche diätetische Eiweißaufnahme abzudecken und der Ammoniak-Nüchternspiegel mehr als der Hälfte der empfohlenen ONG entspricht
          • Glycerolphenylbutyrat-Dosis nach oben korrigieren
        • für den Umfang der Dosisanpassung sollte die Menge des nicht abgedeckten diätetischen Eiweißes berücksichtigt werden, angezeigt durch den 24-Stunden-U-PAGN-Spiegel und die geschätzte Glycerolphenylbutyrat-Dosis, die pro Gramm aufgenommenen diätetischen Eiweißes erforderlich ist
        • punktuelle U-PAGN-Konzentrationen unter den folgenden Spiegeln können auf eine falsche Anwendung des Arzneimittels und / oder eine fehlende Compliance hinweisen
          • 9000 Mikrogramm (+ALU-g / ml) bei Patienten < 2 Jahre
          • 7000 Mikrogramm (+ALU-g / ml) bei Patienten >/= 2 Jahre mit einer KOF von
          • 5000 Mikrogramm (+ALU-g / ml) bei Patienten im Alter von >/= 2 Jahre mit einer KOF von >1,3
        • wenn punktuelle U-PAGN-Konzentrationen unter diese Spiegel fallen
          • Compliance mit dem Arzneimittel und / oder die Wirksamkeit der Anwendung des Arzneimittels (z. B. über eine Ernährungssonde) beurteilen
          • Erhöhung der Glycerolphenylbutyrat-Dosis bei behandlungstreuen Patienten erwägen, um eine optimale Ammoniakkontrolle (innerhalb der normalen Grenzen für Patienten < 2 Jahre und weniger als der Hälfte der ONG bei älteren Patienten im Nüchternzustand) zu erreichen
      • Anpassung basierend auf Phenylacetat und Phenylacetylglutamin im Plasma
        • Zeichen einer Phenylessigsäure (PAA)-Toxizität
          • Symptome von Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Somnolenz, Verwirrung oder Schläfrigkeit ohne hohen Ammoniakspiegel oder interkurrente Erkrankungen
        • Messung der PAA- und PAGN-Spiegel im Plasma zur Steuerung der Dosierung kann nützlich sein
        • Verhältnis zwischen PAA und PAGN im Plasma (beide gemessen als +ALU-g / ml) bei Patienten ohne PAA-Akkumulation generell weniger als 1 ist
        • Patienten mit einem PAA-PAGN-Verhältnis von > 2,5 kann eine weitere Erhöhung der Glycerolphenylbutyrat-Dosis die PAGN-Bildung nicht erhöhen, da die Konjugatreaktion gesättigt ist, selbst wenn die PAA-Konzentrationen im Plasma erhöht werden
        • in diesen Fällen kann eine Erhöhung der Dosishäufigkeit zu einem niedrigeren PAA-Spiegel im Plasma und PAA-PAGN-Verhältnis führen
        • Änderung der Glycerolphenylbutyrat-Dosis
          • enge Kontrolle des Ammoniakspiegels

Dosisanpassung

  • N-Acetylglutamat-Synthase (NAGS)- und CITRIN (Citrullinämie Typ 2) - Mangel
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
  • Kinder und Jugendliche
    • Dosierung ist die gleiche für erwachsene und pädiatrische Patienten
  • ältere Patienten (> 65 Jahre)
    • keine klinischen Studien
    • Dosisauswahl mit Vorsicht
    • am unteren Ende des Dosisbereichs beginnen, um die größere Häufigkeit einer herabgesetzten Funktion von Leber, Niere oder Herz, von Begleiterkrankungen oder anderen Arzneimitteltherapien widerzuspiegeln
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • Umwandlung von PAA zu PAGN findet in der Leber statt
    • Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung
      • können verringerte Konversionsfähigkeit und höhere PAA-Plasmaspiegel sowie ein höheres PAA-PAGN-Verhältnis im Plasma aufweisen
    • Patienten mit leichter, moderater oder schwerer Leberinsuffizienz
      • Dosis (erwachsene und pädiatrische Patienten) sollte am unteren Ende des empfohlenen Dosisbereichs (4,5 ml / m2 / Tag) begonnen und bei der niedrigsten Dosis gehalten werden, die für die Kontrolle der Ammoniakspiegel des Patienten erforderlich ist
      • Verhältnis von PAA zu PAGN im Plasma von über 2,5 kann auf eine Sättigung der PAA-PAGN-Konversionskapazität und die Notwendigkeit einer reduzierten Dosierung und / oder erhöhten Häufigkeit der Dosierung hindeuten
      • PAA-PAGN-Verhältnis im Plasma kann für die Dosisüberwachung nützlich sein
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • keine Studien vorhanden
    • Sicherheit ist nicht bekannt
    • Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung
      • mit Vorsicht anwenden
      • vorzugsweise bei der geringsten Dosis beginnen und bleiben, die für die Kontrolle der Ammoniakspiegel im Blut erforderlich ist

Indikation



  • Zusatztherapie bei erwachsenen und pädiatrischen Patienten im Alter von >/= 2 Monaten mit Harnstoffzyklusstörungen (urea cycle disorders, UCDs) einschließlich Mangel an Carbamylphosphatsynthetase I (CPS), Ornithintranscarbamylase (OTC), Argininosuccinatsynthetase (ASS), Argininosuccinatlyase (ASL), Arginase I (ARG) und Ornithintranslocase (Hyperammonämie-Hyperornithinämie-Homocitrullinurie-Syndrom, HHH), die durch diätetische Eiweißrestriktion und / oder Aminosäuresubstitution allein nicht behandelt werden können
  • Arzneimittel muss mit diätetischer Eiweißrestriktion und in manchen Fällen mit Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. essenzielle Aminosäuren, Arginin, Citrullin, eiweißfreie Kalorienergänzungsmittel) zusammen angewendet werden

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glycerolphenylbutyrat - peroral

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gastrointestinale virale Infektion
  • Endokrine Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypothyreose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verminderter Appetit
      • vermehrter Appetit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypalbuminämie
      • Hypokaliämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Abneigung gegen Speisen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
      • Tremor
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dysgeusie
      • Lethargie
      • Parästhesie
      • psychomotorische Hyperaktivität
      • Somnolenz
      • Sprachstörung
      • Verwirrtheitszustand
      • depressive Stimmung
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ventrikuläre Arrhythmie
  • Gefässerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hitzewallungen
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dysphonie
      • Epistaxis
      • verstopfte Nase
      • Schmerzen im Oropharynx
      • Rachenreizung
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Flatulenz
      • Diarrhöe
      • Erbrechen
      • Übelkeit
      • Bauchschmerzen
      • Dyspepsie
      • geblähtes Abdomen
      • Obstipation
      • orale Beschwerden
      • Würgereiz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bauchbeschwerden
      • auffälliger Stuhlgang
      • Mundtrockenheit
      • Aufstoßen
      • Stuhldrang
      • Oberbauchschmerzen
      • Unterbauchschmerzen
      • Schmerzen beim Stuhlgang
      • Steatorrhöe
      • Stomatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gallenblasenschmerzen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Abnormer Hautgeruch
      • Akne
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Alopezie
      • Hyperhidrose
      • juckender Hautausschlag
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Rückenschmerzen
      • Gelenksschwellung
      • Muskelspasmen
      • Schmerzen in den Extremitäten
      • Plantarfasziitis
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blasenschmerzen
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Metrorrhagie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Amenorrhöe
      • unregelmäßige Menstruation
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Müdigkeit
      • peripheres +ANY-dem
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hunger
      • Pyrexie
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erhöhung der Aspartat-Aminotransferase
      • Erhöhung der Alanin-Aminotransferase
      • vergrößerte Anionenlücke
      • verminderte Lymphozytenzahl
      • vermindertes Vitamin D
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erhöhung des Kaliumspiegels im Blut
      • Erhöhung der Triglyceride im Blut
      • auffälliges Elektrokardiogramm
      • Erhöhung der Lipoproteine geringer Dichte
      • Verlängerung der Prothrombinzeit
      • Erhöhung der Anzahl der weißen Blutkörperchen
      • Gewichtszunahme
      • Gewichtsabnahme

Kinder und Jugendliche

  • Nebenwirkungen, die während der langfristigen Behandlung mit Glycerolphenylbutyrat bei pädiatrischen Patienten häufiger berichtet wurden als bei erwachsenen, umfassten
    • Oberbauchschmerzen (3 von 49 pädiatrischen [6,1 +ACUAXQ- gegenüber 1 von 51 erwachsenen Patienten [2,0 +ACUAXQ-)
    • vergrößerte Anionenlücke (2 von 49 pädiatrischen [4,1 +ACUAXQ- gegenüber 0 von 51 erwachsenen Patienten [0 +ACUAXQ-)
  • Nebenwirkungen bei Patienten im Alter von unter 2 Monaten
    • Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Anämie
        • Thrombozytose
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Diarrhöe
        • Obstipation
        • Flatulenz
        • gastroösophageale Refluxerkrankung
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Hypophagie
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Hautausschlag
    • Untersuchungen
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • verminderte Aminosäurespiegel
        • Erhöhung von Gamma-Glutamyltransferase
        • Erhöhung von Leberenzymen
        • Erhöhung der Transaminasen
  • Nebenwirkungen bei Patienten im Alter von > 2 Monaten bis < 2 Jahre
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Obstipation
        • Diarrhöe
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Ekzem
        • Bildung von Nagelrillen
        • Hautausschlag

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glycerolphenylbutyrat - peroral

  • Glycerolphenylbutyrat sollte von einem Arzt verschrieben werden, der über Erfahrung mit der Behandlung von UCDs verfügt
  • akute Hyperammonämie einschließlich einer hyperammonämischen Enzephalopathie ist selbst während der Behandlung mit Glycerolphenylbutyrat bei einem Teil der Patienten möglich
  • verminderte Phenylbutyrat-Resorption bei Pankreasinsuffizienz oder intestinaler Malabsorption
    • exokrine Pankreasenzyme hydrolysieren Glycerolphenylbutyrat im Dünndarm und trennen den aktiven Bestandteil, Phenylbutyrat, von Glycerol.
      • Vorgang ermöglicht es, dass Phenylbutyrat in den Kreislauf resorbiert wird
    • wenige oder fehlende Pankreasenzyme oder Darmerkrankungen mit Folge einer Fett-Malabsorption können zu einer reduzierten oder fehlenden Verdauung von Glycerolphenylbutyrat und/oder Resorption von Phenylbutyrat und einer verminderten Kontrolle des Ammoniaks im Plasma führen
    • bei Patienten mit Pankreasinsuffizienz oder intestinaler Malabsorption sollten Ammoniakspiegel eng überwacht werden
  • Neurotoxizität
    • Berichte über reversible klinische Manifestationen, die auf Neurotoxizität hindeuten (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Somnolenz) wurden in Verbindung mit Phenylacetat-Spiegeln im Bereich von 499 bis 1285 +ALU-g/ml bei Krebspatienten, die PAA intravenös erhalten haben gebracht
      • aber keine Beobachtungen in klinischen Studien
    • dennoch sollten hoher PAA-Spiegel bei Patienten mit ungeklärter Somnolenz, Verwirrung, Übelkeit und Lethargie mit normalen oder geringen Ammoniakspiegeln vermutet werden
    • bei Vorliegen von Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Somnolenz, Verwirrung oder Schläfrigkeit ohne hohe Ammoniakspiegel oder andere Erkrankungen
      • Messung der PAA und PAA-PAGN im Plasma
      • ggf. Reduktion der Glycerolphenylbutyrat-Dosierung oder
      • wenn PAA-Spiegel > 500 +ALU-g/l und PAA-PAGN-Verhältnis im Plasma > 2,5:
        • Erhöhung der Häufigkeit der Dosierung
  • Überwachung und Labortests
    • individuelle Anpassung der tägliche Dosis sollte entsprechend der geschätzten Harnstoffsynthese-Kapazität des Patienten (falls vorhanden), dem Aminosäureprofil, der Eiweißtoleranz und der täglichen diätetischen Eiweißaufnahme, die erforderlich ist, um Wachstum und Entwicklung zu unterstützen
    • ergänzende Aminosäure-Formulierungen ggf. erforderlich, um die essentiellen Aminosäuren und verzweigtkettigen Aminosäuren im Normalbereich zu halten
    • weitere Anpassung basierend auf der Überwachung von Ammoniak im Plasma, Glutamin, U-PAGN und/oder PAA und PAGN im Plasma sowie dem Verhältnis von PAA und PAGN im Plasma (siehe Rubrik Dosierung und Dauer der Anwendung)
  • Potenzial anderer Arzneimittel, den Ammoniakspiegel zu beeinflussen
    • Corticosteroide
      • Abbau von Körpereiweiß und folglich Erhöhung Ammoniakspiegel im Plasma möglich
      • enge Überwachung der Ammoniakspiegel bei gleichzeitiger Anwendung mit Glycerolphenylbutyrat
    • Valproinsäure und Haloperidol
      • Induktion einer Hyperammonämie möglich
      • enge Überwachung der Ammoniakspiegel, wenn die Anwendung von Valproinsäure und Haloperidol bei UCD-Patienten erforderlich ist
    • Probenecid
      • Hemmung der renale Ausscheidung von Metaboliten von Glycerolphenylbutyrat, einschließlich PAGN möglich
  • Frauen im gebärfähigen Alter/Verhütung bei Männern und Frauen
    • eine zuverlässige Verhütungsmethode muss angewendet werden (siehe Rubrik Schwangerschaft)
  • Schwangerschaft
    • Glycerolphenylbutyrat sollte während der Schwangerschaft und bei gebärfähigen Frauen, die nicht verhüten, nicht angewendet werden, es sei denn, der klinische Zustand der Frau macht die Behandlung mit Glycerolphenylbutyrat erforderlich (siehe Rubrik Schwangerschaft)
  • Glycerol
    • Glycerolphenylbutyrat enthält bei Anwendung der maximalen empfohlenen Dosis < 0,5 g Glycerol pro Dosis

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glycerolphenylbutyrat - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glycerolphenylbutyrat - peroral

  • Anwendung von Glycerolphenylbutyrat während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, wird nicht empfohlen
  • Frauen in gebärfähigem Alter müssen eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden
  • sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Glycerolphenylbutyrat bei Schwangeren
  • tierexperimentelle Studien
    • haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt
  • Fertilität
    • Glycerolphenylbutyrat hatte keine Auswirkungen auf die Fertilität oder reproduktive Funktion bei männlichen und weiblichen Ratten
    • keine Daten bezüglich der Fertilität beim Menschen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Glycerolphenylbutyrat - peroral

  • Entscheidung muss darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Glycerolphenylbutyrat verzichtet werden soll / die Behandlung mit Glycerolphenylbutyrat zu unterbrechen ist
    • Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau dabei berücksichtigen
  • Risiko für das Neugeborene / Kind kann nicht ausgeschlossen werden
  • nicht bekannt, ob Glycerolphenylbutyrat oder seine Metaboliten in die Muttermilch ausgeschieden werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Einnahme während des Essens.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Glycerolphenylbutyrat

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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