Ralenova 2mg/ml/20mg/10ml (10 ml)

Hersteller Meda Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Mitoxantron
Wirkstoff Menge 20 mg
ATC Code L01DB07
Preis 280,78 €
Menge 10 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm Keine Angabe
Ralenova 2mg/ml/20mg/10ml (10 ml)

Medikamente Prospekt

Mitoxantron20mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)Natrium acetatHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium disulfitHilfsstoff<1 (1)mg
(H)Natrium sulfat, wasserfreiHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe1.4mmol
Gesamt Natrium Ion32.1mg
[Basiseinheit = 10 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mitoxantron - invasiv

  • bekannte Überempfindlichkeit gegen Mitoxantron einschließlich Sulfiten, die sich während der Herstellung von Mitoxantron bilden können
  • Stillzeit
  • bei Indikation der Multiplen Sklerose: Schwangerschaft
  • schwere floride Infekte
  • vorliegenden Panzytopenie
    • Vorsicht geboten
  • LVEF < 50+ACU
  • klinisch signifikante Reduktion LVEF
  • schwere Leber- oder Niereninsuffizienz
    • Anwendung mit Vorsicht
    • Leberfunktionstest wird vor jeder Anwendung empfohlen
    • Insbesondere Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sind engmaschig zu überwachen, da mit einer verminderten Elimination von Mitoxantron und erhöhter Toxizität gerechnet werden muss
  • Herzerkrankungen in der Vorgeschichte
    • Anwendung mit besonderer Vorsicht und sorgfältige Überwachung
    • insbesondere bei Patienten, bei denen diese durch eine Anthracyclin-Vorbehandlung verursacht wurden bzw. infolge einer Vorbestrahlung des Mediastinums
  • Ausgangswert der Neutrophilenzahl von unter 1500 Zellen/mm3
    • Ausnahme: Therapie der akuten nichtlymphozytären Leukämie
  • bereits erhaltene kumulative Lebenszeitdosis von 100 mg Mitoxantron/m2
  • vorbestehender schwerer Myelosuppression

Art der Anwendung



  • Anwendung ausschließlich als i.v. Infusion
  • Injektion langsam über einen Zeitraum von >/= 3 - 5 Min. in eine gut laufende i.v. Infusion von isotonischer NaCl-Lsg. oder 5 %iger Glucoselsg.
  • Infusionszugang bevorzugt in eine große Vene legen
  • wenn möglich, Venen über Gelenken oder in Extremitäten mit beeinträchtigtem venösem oder lymphatischem Abfluss vermeiden
  • auch Anwendung als Kurzinfusion (15 - 30 Min.), verdünnt in 50 - 100 ml isotonischer NaCl-Lsg. oder 5 %iger Glucoselsg. möglich
  • nicht s.c., i.m. oder intraarteriell anwenden
  • nicht intrathekal injizieren
  • bei Paravasation während der Gabe: schwere lokale Gewebeschädigungen möglich
  • Auftreten von Anzeichen oder Symptomen einer Paravasation, einschließlich Brennen, Schmerzen, Pruritus, Erythem, Schwellung, Blaufärbung oder Ulzeration
    • Gabe sofort beenden

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml enthält 2 mg Mitoxantron (als Hydrochlorid)

  • metastasiertes Mammakarzinom, Non-Hodgkin-Lymphom
    • allgemein: Anwendung unter Überwachung durch einen Arzt mit Erfahrung in der Anwendung von Zytostatika
    • Monotherapie
      • initial: 14 mg / m2 Körperoberfläche als i.v. Einmalgabe
      • Wiederholung der Dosis in 21-tägigen Intervallen möglich
      • Patienten mit unzureichender Knochenmarkreserve infolge vorausgegangener Chemotherapie oder schlechten Allgemeinzustands
        • niedrigere Initialdosis 2
      • Festlegung von Dosisanpassungen und der zeitlichen Planung nachfolgender Dosierungen anhand klinischer Beurteilung auf der Basis von Grad und Dauer der Myelosuppression
      • nachfolgende Zyklen
        • üblicherweise Wiederholung der vorhergehenden Dosis möglich, wenn Leukozyten und Thrombozytenzahlen nach 21 Tagen wieder auf Normalwerte zurückgekehrt sind
      • Dosisanpassung entsprechend dem hämatologischen Nadir (Eintritt für gewöhnlich etwa 10 Tage nach der Gabe)
        • Leukozyten Nadir > 1500 +ALU-l und Thrombozyten Nadir > 50000 +ALU-l
          • Zeit bis zur Erholung
          • nachfolgende Dosierung: Wiederholung der vorhergehenden Dosis
        • Leukozyten Nadir > 1500 +ALU-l und Thrombozyten Nadir > 50000 +ALU-l
          • Zeit bis zur Erholung > 21 Tage
          • nachfolgende Dosierung: Warten bis zur Erholung, dann Wiederholung der vorhergehenden Dosis
        • Leukozyten Nadir < 1500 +ALU-l und Thrombozyten Nadir < 50000 +ALU-l
          • Zeit bis zur Erholung: jede Dauer
          • nachfolgende Dosierung: nach Erholung Reduktion der vorhergehenden Dosis um 2 mg / m2
        • Leukozyten Nadir < 1000 +ALU-l und Thrombozyten Nadir < 25000 +ALU-l
          • Zeit bis zur Erholung: jede Dauer
          • nachfolgende Dosierung: nach Erholung Reduktion der vorhergehenden Dosis um 4 mg / m2
      • Kombinationstherapie
        • metastasierendes Mammakarzinom
          • Kombinationen mit anderen Zytostatika einschließlich Cyclophosphamid und 5-Fluoruracil oder Methotrexat und Mitomycin C
        • Non-Hodgkin-Lymphom
          • spezifische Regime können nicht empfohlen werden (begrenzte Daten)
        • Anfangsdosen: 7 - 8 bis zu 10 - 12 mg / m2 je nach Kombination und Anwendungshäufigkeit
        • bei Anwendung in Kombination mit einem anderen myelosuppressiven Arzneimittel
          • Reduktion der Anfangsdosis um 2 - 4 mg / m2 unter die für die Monotherapie empfohlenen Dosen
          • nachfolgende Dosierung abhängig von Grad und Dauer der Myelosuppression
  • akute myeloische Leukämie
    • Monotherapie bei Rezidiv
      • empfohlene Dosis zur Remissionsinduktion: 12 mg / m2 1mal / Tag als i.v. Einmalgabe an 5 aufeinanderfolgenden Tagen (insgesamt 60 mg / m2)
      • klinische Studien mit einer Dosierung von 12 mg / m2 / Tag für 5 Tage
        • Patienten mit kompletter Remission erzielten diese nach dem 1. Induktionszyklus
    • Kombinationstherapie
      • Induktion: 12 mg / m2 / Tag an den Tagen 1 - 3, als i.v. Infusion und 100 mg / m2 Cytarabin für 7 Tage als 24-Stunden-Dauerinfusion an den Tagen 1 - 7
      • zu den meisten kompletten Remissionen kommt es nach dem 1. Zyklus der Induktionstherapie
      • bei unvollständiger antileukämischer Reaktion
        • Gabe eines 2. Induktionszyklus mit Mitoxantron für 2 Tage und Cytarabin für 5 Tage mit den gleichen Tagesdosen
        • bei schwerer oder lebensbedrohlicher nicht-hämatologische Toxizität während des 1. Induktionszyklus
          • mit dem 2. Induktionszyklus bis zum Abklingen der Toxizität abwarten
      • Konsolidierungstherapie (Anwendung in 2 großen randomisierten Multizenterstudien)
        • 12 mg / m2 / Tag als i.v. Infusion an den Tagen 1 und 2 und 100 mg / m2 Cytarabin für 5 Tage als 24-Stunden-Dauerinfusion an den Tagen 1 - 5
        • Gabe des 1. Zyklus etwa 6 Wochen nach dem letzten Induktionszyklus
        • Gabe des 2. Zyklus i.A. 4 Wochen nach dem 1. Zyklus
      • Salvage-Therapie der refraktären AML
        • einzelner Zyklus mit Mitoxantron 6 mg / m2 als i.v. Bolus, Etoposid 80 mg / m2 als i.v. Infusion über 1 Stunde und Cytarabin (Ara-C) 1 g / m2 als i.v. Infusion über 6 Stunden / Tag über 6 Tage (MEC)
  • Behandlung der Blastenkrise bei (chronischer) myeloischer Leukämie
    • Monotherapie bei Rezidiv
      • 10 - 12 mg / m2 / Tag als i.v. Einmalgabe an 5 aufeinanderfolgenden Tagen (insgesamt 50 - 60 mg / m2)
  • fortgeschrittenes kastrationsresistentes Prostatakarzinom
    • basierend auf Daten aus 2 Vergleichsstudien mit Mitoxantron plus Corticosteroiden versus Corticosteroiden allein
      • 12 - 14 mg / m2 Mitoxantron / 21 Tage als i.v. Kurzinfusion in Kombination mit niedrigen oralen Corticosteroiddosen
    • Krebspatienten, die kumulative Dosen von 140 mg / m2 entweder allein oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika erhielten, hatten eine kumulative Wahrscheinlichkeit einer klinischen kongestiven Herzinsuffizienz von 2,6 +ACU
      • Überwachung der Patienten im Hinblick auf eine kardiale Toxizität
      • Befragung zu Symptomen einer Herzinsuffizienz vor und während der Behandlung
  • Multiple Sklerose
    • Durchführung der Behandlung mit Mitoxantron unter Überwachung eines Arztes mit Erfahrung in der Anwendung von Zytostatika zur Behandlung der multiplen Sklerose
    • Behandlung nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung, insbesondere was die hämatologischen und kardialen Risiken anbelangt
    • Einleitung der Behandlung nicht bei Patienten, die bereits früher mit Mitoxantron behandelt wurden
    • empfohlene Dosis: 12 mg / m2 als (etwa 5 - 15 Minuten andauernde) i.v. Kurzinfusion
      • Wiederholung alle 1 - 3 Monate möglich
      • max. lebenslange Gesamtdosis: 72 mg / m2
    • bei wiederholter Gabe
      • Dosisanpassungen müssen sich nach Ausmaß und Dauer der Knochenmarkdepression richten
  • Differenzialblutbild innerhalb von 21 Tagen nach Mitoxantron-Infusion
    • Anzeichen und Symptome einer Infektion und Differenzialblutbild WHO Grad 3
      • folgende Dosis: 10 mg / m2
    • Anzeichen und Symptome einer Infektion und Differenzialblutbild WHO Grad 4
      • folgende Dosis: 8 mg / m2
  • Differenzialblutbild 7 Tage vor der Mitoxantron-Infusion
    • Anzeichen und Symptome einer Infektion und Differenzialblutbild WHO Grad 1
      • folgende Dosis: 9 mg / m2
    • Anzeichen und Symptome einer Infektion und Differenzialblutbild WHO Grad 2
      • folgende Dosis: 6 mg / m2
    • Anzeichen und Symptome einer Infektion und Differenzialblutbild WHO Grad 3 bis 4
      • Absetzen der Behandlung
    • bei nicht-hämatologischen Toxizitäten WHO Grad 2 bis 3
      • folgende Dosis: 10 mg / m2
    • bei nicht-hämatologischer Toxizität WHO Grad 4
      • Behandlungsabbruch
  • Dosisanpassung
    • ältere Patienten
      • Einleitung der Behandlung mit der niedrigsten Dosis des Dosisbereichs, angesichts der häufiiger eingeschränkten Leber-, Nieren- oder Herzfunktion und möglicher Begleiterkrankungen oder der Behandlung mit anderen Arzneimitteln
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • Sicherheit nicht erwiesen
      • Anwendung mit Vorsicht
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • Sicherheit nicht bewiesen
      • Dosisanpassung kann erforderlich sein (Mitoxantron-Clearance bei Leberfunktionsstörung vermindert)
      • keine ausreichenden Daten für eine Empfehlung einer Dosisanpassung
      • Laborwerte können die Clearance des Wirkstoffes nicht vorhersagen und daher keine Hinweise auf Dosisanpassungen geben
    • Kinder und Jugendliche
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
      • keine relevante Verwendung

Indikation



  • Behandlung des metastasierten Mammakarzinoms
  • Behandlung des Non-Hodgkin-Lymphoms
  • Behandlung der akuten myeloischen Leukämie (AML) bei Erwachsenen
  • in Kombinationsregimen zur Remissionsinduktion in der Blastenkrise der chronischen myeloischen Leukämie
  • in Kombination mit Corticosteroiden indiziert zur Palliation (z. B. Schmerzlinderung) beim fortgeschrittenen kastrationsresistenten Prostatakarzinom
  • Behandlung von Patienten mit hochaktiver schubförmiger Multipler Sklerose, verbunden mit sich rasch entwickelnder Behinderung, wenn keine alternativen Therapieoptionen bestehen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mitoxantron - invasiv

Multiple Sklerose

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektion (einschließlich mit tödlichem Ausgang)
      • Infektion der Harnwege
      • Infektion der oberen Atemwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pneumonie
      • Sepsis
      • opportunistische Infektionen
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute myeloische Leukämie
      • myelodysplastisches Syndrom
      • akute Leukämie
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
      • Granulozytopenie
      • abnorme Leukozytenzahl
      • Leukopenie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Knochenmarkinsuffizienz
      • Neutropenie
      • Myelosuppression
      • Thrombozytopenie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anaphylaxie/anaphylaktoide Reaktionen (einschließlich Schock)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anorexie
      • Gewichtsschwankungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angst
      • Verwirrtheit
      • Parästhesie
      • Lethargie
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Skleraverfärbung
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verminderte linksventrikuläre Auswurffraktion
      • Arrhythmie
      • Veränderungen im Elektrokardiogramm
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • kongestive Herzinsuffizienz
      • Kardiomyopathie
      • Sinusbradykardie
      • Myokardinfarkt (einschließlich tödlicher Ereignisse)
  • Gefässerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • blaue Flecken
      • Blutung
      • Hypotonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Durchfall
      • Verstopfung
      • Stomatitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • gastrointestinale Blutungen
      • Schleimhautentzündung
      • Pankreatitis
      • Bauchschmerzen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Spiegel der Aspartat-aminotransferase
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hepatotoxizität
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nagelstörungen
      • Hautausschlag
      • Hautverfärbung
      • Gewebenekrose (nach Paravasation)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • toxische Nephropathie
      • Harnverfärbung
      • erhöhte Blutharnstoffspiegel
      • erhöhte Serumkreatininspiegel
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Amenorrhö (kann langanhaltend sein und einer vorzeitigen Menopause entsprechen)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Asthenie
      • Müdigkeit
      • A1g-dem
      • Pyrexie
      • Paravasation
        • kann Erythem, Schwellung, Schmerzen, Brennen und/oder bläuliche Verfärbung
          der Haut verursachen
        • kann auch zu Gewebenekrosen führen, die Debridement und Hauttransplantation erfordern
        • über Phlebitis an der Infusionsstelle wurde berichtet
      • plötzlicher Tod
        • ursächlicher Zusammenhang mit der Gabe von Mitoxantron ist unklar

Onkologie

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektion (einschließlich mit tödlichem Ausgang)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautinfektionen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • opportunistische Infektionen
      • Sepsis
      • Infektion der Harnwege
      • Infektion der oberen Atemwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Pneumonie
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute myeloische Leukämie
      • myelodysplastisches Syndrom
      • akute Leukämie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • akute promyelozytische Leukämie
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anämie
      • Neutropenie
      • Leukopenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hämorrhagie
      • Thrombozytopenie
      • Granulozytopenie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myelosuppression
      • Knochenmarkinsuffizienz
      • abnorme Leukozytenzahl
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anaphylaxie/anaphylaktoide Reaktionen (einschließlich Schock)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gewichtsschwankungen
      • Tumorlysesyndrom
        • am häufigsten bei akuter lymphoblastischer Leukämie (T-Zell-ALL und B-Zell-ALL) und Non-Hodgkin-Lymphomen (NHL)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Lethargie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Kopfschmerzen
      • Angstgefühle, Angstzustände
      • Verwirrtheit
      • Parästhesie
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Skleraverfärbung
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • kongestives Herzversagen
      • Myokardinfarkt (einschließlich tödlicher Ereignisse)
      • Herzinsuffizienz
      • Schmerzen in der Brust
      • Hypotonie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verminderte linksventrikuläre Auswurffraktion
      • Arrhythmie
      • Sinusbradykardie
      • Veränderungen im Elektrokardiogramm
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Kardiomyopathie
  • Gefässerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • blaue Flecken
      • Blutung
      • Hypotonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dyspnoe
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Obstipation
      • Diarrh+APY
      • Stomatitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bauchschmerzen
      • Pankreatitis
      • gastrointestinale Blutung
      • Schleimhautentzündung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hepatotoxizität
      • erhöhte Aspartataminotransferase-Werte
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • vorrübergehender Anstieg der Leberenzym-Werte (GOT, GPT, ?-GT)
      • vorrübergehender Anstieg des Gesamt-Bilirubins
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • lokale Rötung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erythem
      • Nagelstörungen
      • Hautausschlag
      • Hautverfärbung
      • Gewebenekrose (nach Paravasation)
      • reversible bläuliche Verfärbung der Haut, der Skleren und der Nägel, Onycholysis
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Nierentoxizität
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erhöhtes Serum-Kreatinin
      • erhöhte Blutharnstoffstickstoff-Werte
      • toxische Nephropathie
      • Harnverfärbung
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Menstruationsstörungen
        • Amenorrhö (kann langanhaltend sein und einer vorzeitigen Menopause entsprechen)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Asthenie
      • Müdigkeit
      • Pyrexie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • A1g-dem
      • Paravasation
        • kann Erythem, Schwellung, Schmerzen, Brennen und/oder bläuliche Verfärbung
          der Haut verursachen
        • kann auch zu Gewebenekrosen führen, die Debridement und Hauttransplantation erfordern
      • Geschmacksstörung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gewichtsveränderungen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mitoxantron - invasiv

  • das Arzneimittel muss unter Überwachung durch einen Arzt mit Erfahrung in der Therapie der Indikation angewendet werden
  • allgemeine Hinweise
    • zur Sicherheit und Wirksamkeit der Anwendung bei pädiatrischen Patienten liegen keine Daten vor
    • ein Leberfunktionstest wird vor jeder Anwendung empfohlen
      • eine Mitoxantron-Therapie wird bei Patienten mit abnormalen Leberfunktionstests nicht empfohlen, da die Mitoxantron-Clearance durch Leberfunktionsstörungen beeinträchtigt ist und es keine Laborparameter gibt, die die Clearance und Dosisadjustierung voraussagen können
      • die Sicherheit der Anwendung von Mitoxantron bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist nicht etabliert
  • Vorsichtsmaßnahmen vor/bei der Handhabung bzw. vor/während der Anwendung des Arzneimittels
    • Verabreichung langsam in eine frei laufende Infusion
    • Mitoxantron darf nicht subkutan, intramuskulär oder intraarteriell gegeben werden
      • Berichte über lokale/regionale Neuropathie, manchmal irreversibel, nach intraarterieller Injektion
    • bei Paravasation während der Gabe
      • schwere Gewebeschädigungen möglich
      • bisher nur Einzelfälle von schweren lokalen Reaktionen (Nekrosen) aufgrund von Paravasation beschrieben
    • Mitoxantron darf nicht intrathekal injiziert werden
      • kann zu schweren Schäden mit dauerhaften Folgen führen
      • Berichte über zentrale und periphere Neuropathie und Neurotoxizität nach intrathekaler Injektion einschließlich Anfälle, die zu Koma und schweren neurologischen Folgen sowie Paralyse mit Darm- und Blasenfunktionsstörungen
  • Herzfunktion
    • Myokardiale Toxizität
      • Manifestation in schwerster Form als potenziell irreversible und tödlich verlaufende kongestive Herzinsuffizienz
        • akute kongestive Herzinsuffizienz
          • kann gelegentlich bei Patienten auftreten, die wegen einer akuten myeloischen Leukämie mit Mitoxantron behandelt werden
        • funktionale kardiale Veränderungen wie die Abnahme der LVEF und kongestives Herzversagen kann bei Patienten auftreten, die mit Mitoxantron bei hormon-refraktärem Prostata-Carcinom behandelt werden
      • kann entweder jederzeit während der Therapie mit Mitoxantron oder Monate bis Jahre nach Behandlungsende auftreten
      • kann auch schon bei niedrigeren kumulativen Dosen (< 100 mg/m+ALI-) auftreten, unabhängig davon, ob kardiale Risikofaktoren vorliegen oder nicht
    • Toxizitätsrisiko nimmt zu
      • mit kumulativer Dosis
        • bei Krebspatienten, die kumulative Dosen von 140 mg/m2 (allein oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika) erhielten:
          • kumulative Wahrscheinlichkeit einer klinischen kongestiven Herzinsuffizienz von 2,6 +ACU
        • onkologische Vergleichsstudien:
          • kumulative Wahrscheinlichkeit einer mittelschweren oder schweren Abnahme der LVEF bei dieser Dosis 13 +ACU
      • durch aktive oder ruhende kardiovaskuläre Erkrankung
      • durch vorangegangene oder zeitgleiche Strahlentherapie des Mediastinums / perikardialen Bereichs
      • durch eine frühere Therapie mit anderen Anthracyclinen oder Anthracendionen
      • durch die gleichzeitige Anwendung von anderen kardiotoxischen Arzneimitteln
        • vorher mit Daunorubicin oder Doxorubicin behandelte Patienten
          • mögliche Gefahr von kardialen Effekten
          • Nutzen-Risiko-Verhältnis der Mitoxantron-Therapie muss vor Beginn der Behandlung abgewogen werden
        • viele Patienten, die Mitoxantron wegen einer onkologischen Indikation erhielten, wurden auch mit anderen kardiotoxischen Arzneimitteln behandelt.
    • Untersuchung der Herzfunktion
      • Patienten sollten auf Hinweise auf eine Kardiotoxizität überwacht und vor Beginn der Behandlung zu Symptomen eines Herzversagens befragt werden
      • Krebspatienten:
        • vor Gabe der Initialdosis:
          • Untersuchung der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF) mittels Echokardiogramm oder Multiple Gated Acquisition (MUGA) empfohlen
        • während der Behandlung:
          • sorgfältige Überwachung
          • Untersuchung der LVEF in regelmäßigen Abständen und/oder bei Auftreten von Anzeichen oder Symptomen einer kongestiven Herzinsuffizienz
    • Patienten mit Multipler Sklerose
      • Gleiches wurde unter Behandlung mit Mitoxantron berichtet
        • funktionelle kardiale Veränderungen können auftreten
      • Untersuchung der linksventrikulären Auswurffraktion (LVEF) mittels Echokardiogramm oder MUGA wird empfohlen
        • vor Gabe der Initialdosis von Mitoxantron und
        • vor jeder weiteren Dosis und
        • jährlich bis zu 5 Jahren nach Behandlungsende
      • Kardiotoxizität
        • kann jederzeit während der Mitoxantron-Therapie auftreten
        • kann auch schon bei niedrigeren kumulativen Dosen auftreten, unabhängig davon, ob kardiale Risikofaktoren vorliegen oder nicht
        • Risiko steigt mit kumulativer Dosis
      • lebenslange kumulative Dosis
        • sollte üblicherweise 72 mg/m2 nicht überschreiten
      • Mitoxantron sollte i.d.R. nicht angewendet wenn
        • LVEF < 50 +ACU
        • oder klinisch signifikante Reduktion der LVEF
  • Knochenmarkdepression
    • kann schwerer sein und länger andauern bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand oder mit vorangegangener Chemotherapie und/oder Strahlentherapie
    • kann in jeder Dosierung von Mitoxantron hervorrufen werden
    • schwere Myelosuppression tritt auf bei Anwendung von Mitoxantron in hohen Dosen (> 14 mg/m2 /Tag × 3 Tage), wie zur Behandlung der Leukämie angezeigt
      • Mitoxantron sollte unter der Überwachung durch einen Arzt, der Erfahrung mit zytotoxischen Chemotherapeutika hat, angewendet werden
      • Labor- und Supportiveinrichtungen, um Hämatologie und Chemie zu überwachen, müssen verfügbar sein, sowie unterstützende Therapien, einschließlich Antibiotika
      • Blut und Blutprodukte müssen verfügbar sein, um die Patienten während der erwarteten Periode der Knochenmarkshypoplasie und schweren Myelosuppression zu unterstützen
    • Begleitung der Therapie durch engmaschige und häufige Überwachung der hämatologischen und chemischen Laborparameter sowie häufige Beobachtung des Patienten
      • Anfertigung eines kompletten Blutbilds einschließlich der Thrombozyten
        • vor der Gabe der Initialdosis
        • 10 Tage nach der Anwendung sowie
        • vor jeder nachfolgenden Infusion und
        • bei Auftreten von Anzeichen und Symptome einer Infektion
      • häufige Anfertigung eines peripheren Blutbilds empfohlen, um das Auftreten einer Knochenmarkdepression, hauptsächlich einer Neutropenie, die schwer sein und zu einer Infektion führen kann, zu überwachen
    • Patienten sollten über die Risiken, Symptome und Anzeichen einer akuten Leukämie informiert werden
      • Patienten sollten aufgefordert werden, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn solche Symptome selbst nach einem Zeitraum von 5 Jahren auftreten
    • Therapie mit Mitoxantron sollte nicht durchgeführt werden bei Patienten mit einem Ausgangswert von weniger als 1500 Neutrophilen/mm+ALM-
      • Außnahme: Behandlung einer akuten myeloischen Leukämie
    • vor Beginn einer Konsolidierungstherapie (falls diese Behandlung erfolgt)
      • besondere Sorgfalt sollte verwendet werden, die volle hämatologische Erholung sicherzustellen
      • engmaschige Überwachung der Patienten in dieser Phase
  • Sekundäre akute myeloische Leukämie (AML) und myelodysplastisches Syndrom
    • Nutzen- Risiko-Verhältnis der Mitoxantron-Therapie sollte vor Beginn der Behandlung abgewogen werden
      • mögliches Risiko der Entwicklung sekundärer maligner Erkrankungen
    • Berichte über das Auftreten einer sekundären myeloischen Leukämie (AML) bei onkologischen Patienten, die mit Anthracyclinen behandelt wurden
      • Mitoxantron, ein Anthracendion, ist eine verwandte Substanz.
    • das Auftreten einer refraktären sekundären Leukämie ist häufiger,
      • wenn Anthracycline in Kombination mit DNA-schädigenden Antineoplastika gegeben werden
      • wenn die Patienten mit zytotoxischen Arzneimitteln stark vorbehandelt wurden
      • wenn die Anthracyclin-Dosen gesteigert wurden.
    • das kumulative Risiko, eine mit der Therapie zusammenhängende AML zu entwickeln, wurde bei 1774 Patienten mit Brustkrebs, die Mitoxantron in Kombination mit anderen zytotoxischen Arzneimitteln und Strahlentherapie erhalten haben, nach 5 Jahren auf 1,1 %, bzw. nach 10 Jahren auf 1,6 % geschätzt
    • Topoisomerase-II-Inhibitoren einschließlich Mitoxantron wurden bei Anwendung als Monotherapie oder vor allem in Kombination mit anderen Zytostatika und/oder Strahlentherapie mit der Entwicklung einer akuten myeloischen Leukämie oder eines myelodysplastischen Syndroms in Zusammenhang gebracht
  • Anwendung nach anderen MS-spezifischen Behandlungen
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Mitoxantron nach Behandlung mit Natalizumab, Fingolimod, Alemtuzumab, Dimethylfumarat oder Teriflunomid nicht untersucht
  • Nicht metastasiertes Mammakarzinom
    • Anwendung nur beim metastasierten Mammakarzinom wegen
      • Fehlen ausreichender Daten zur Wirksamkeit der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms
      • erhöhtem Leukämierisiko
  • Infektionen
    • verminderte immunologische Reaktion auf Infektionen bei Patienten, die Immunsuppressiva wie Mitoxantron erhalten
    • Behandlung systemischer Infektionen gleichzeitig mit oder direkt vor Beginn der Mitoxantron-Therapie
  • Impfung
    • Impferfolg durch immunsuppressive Therapie im Allgemeinen beeinträchtigt oder in Frage gestellt
    • Lebend-Virusimpfstoffe (z. B. die Gelbfieberimpfung)
      • sollten nicht während der Behandlung gegeben werden
      • sollten nach Beendigung der Chemotherapie mit Vorsicht angewendet werden
      • sollten nicht < 3 Monate nach der letzten Dosis der Chemotherapie gegeben werden
    • Immunisierung mit Lebend-Virusimpfstoffen bei Patienten mit reduzierter Immunkompetenz, wie z. B. während der Mitoxantron-Therapie
      • erhöhtes Risiko von Infektionen und anderen Nebenwirkungen wie Vaccinia gangränosa und Vaccinia generalisata
  • Kontrazeption bei Frauen und Männern
    • Mitoxantron ist genotoxisch und gilt als potenzielles humanes Teratogen
    • Männern unter Therapie muss geraten werden,
      • kein Kind zu zeugen
      • empfängnisverhütende Maßnahmen während und mindestens für 6 Monate nach der Behandlung anzuwenden
      • aufgrund tierexperimenteller Befunde sollten sich Männer vor Therapiebeginn wegen der
        Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Mitoxantron über eine
        Spermakonservierung beraten lassen
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen
      • vor jeder Gabe von Mitoxantron einen negativen Schwangerschaftstest haben
      • eine zuverlässige Verhütungsmethode während der Behandlung und für mindestens 4 Monate nach Behandlungsende anwenden
  • Stillzeit
    • Mitoxantron ist während der Stillzeit kontraindiziert
    • das Stillen muss vor Beginn der Behandlung abgebrochen werden
    • Nachweis von Mitoxantron für bis zu 1 Monat nach der letzten Verabreichung in der Muttermilch
    • Potenzial für schwerwiegende Nebenwirkungen bei Säuglingen
  • Fertilität
    • Frauen im gebärfähigen Alter sollten über das erhöhte Risiko einer vorübergehenden oder persistierenden Amenorrhö informiert werden
  • Mutagenität und Karzinogenität
    • Mitoxantron hat das Potenzial, beim Menschen karzinogen zu sein
    • Bakterien- und Säugetier-Testsysteme sowie In-vivo-Studien an Ratten:
      • Mitoxantron hat sich als mutagen erwiesen.
    • in tierexperimentellen Studien
      • Wirkstoff war in Dosen unterhalb der empfohlenen klinischen Dosen karzinogen
  • Tumorlysesyndrom
    • Fälle von Tumorlysesyndrom wurden unter der Anwendung von Mitoxantron berichtet
    • Die Harnsäure-, Elektrolyt- und Harnstoffspiegel sollten überwacht werden
  • Verfärbung von Harn und anderen Geweben
    • Vorbereitung der Patienten auf
      • mögliche blaugrüne Verfärbung des Urins für bis zu 24 Stunden nach der Verabreichung
      • mögliches Auftreten einer bläulichen Verfärbung von Skleren, Haut und Nägeln




Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mitoxantron - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mitoxantron - invasiv

  • im Rahmen einer MS-Therapie: kontraindiziert
    • da keine vitale Indikation vorliegt
    • da Mitoxantron aufgrund seines Wirkmechanismus und der bei verwandten Substanzen nachgewiesenen Wirkungen auf die Entwicklung als ein potenzielles humanes Teratogen gilt
  • andernfalls: Mitoxantron sollte nicht während der Schwangerschaft - v.a. nicht im 1.Trimester der Schwangerschaft - gegeben werden
    • in jedem Einzelfall: Nutzen der Behandlung muss gegen das mögliche Risiko für den Feten abgewogen werden
  • bis zu 6 Monate nach Therapieende sollte keine Schwangerschaft eintreten
  • erbgutschädigende Wirkung und Beinträchtigung der Embryonalentwicklung möglich
  • sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Mitoxantron bei Schwangeren vorliegend
  • tierexperimentelle Studien:
    • in Dosen unter der Exposition beim Menschen nicht teratogen
    • verursachte aber eine Reproduktionstoxizität
  • bei Anwendung in der Schwangerschaft, Auftreten einer Schwangerschaft während der Behandlung oder bei vitaler Indikation zur Behandlung einer Schwangeren
    • medizinische und genetische Beratung
    • Information über das potenzielle Risiko schädigender Wirkungen für den Feten
  • Kontrazeption bei Frauen und Männern
    • während der Behandlung ist eine sichere Kontrazeption durchzuführen
    • Mitoxantron ist genotoxisch und gilt als ein potenzielles humanes Teratogen
      • aufgrund seines Wirkmechanismus und der bei verwandten Substanzen nachgewiesenen Wirkungen auf die Entwicklung
    • Männer
      • muss geraten werden unter Therapie kein Kind zu zeugen und empfängnisverhütende Maßnahmen während und mindestens für 6 Monate nach der Behandlung anzuwenden
    • Frauen im gebärfähigen Alter
      • müssen dazu ermahnt werden, während der Therapie nicht schwanger zu werden
      • vor jeder Gabe von Mitoxantron muss ein negativer Schwangerschaftstest vorliegen
      • während der Behandlung und für mindestens 4 Monate nach Behandlungsende eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden
  • Fertilität
    • Frauen
      • mit Mitoxantron behandelte Frauen haben ein erhöhtes Risiko für eine vorübergehende oder persistierende Amenorrh+APY
      • vor Beginn der Therapie sollte eine Konservierung der Keimzellen erwogen werden
    • Männer
      • keine Daten vorliegend
      • bei Tieren wurden tubuläre Hodenatrophien und verminderte Spermienzahlen beobachtet

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mitoxantron - invasiv

  • absolut kontraindiziert in der Stillzeit und auch danach
  • vor Therapiebeginn abstillen
  • Potenzial für schwerwiegende Nebenwirkungen bei Säuglingen
  • Übergang in die Muttermilch
    • auch 28 Tage nach letzter Anwendung signifikante Konzentrationen (18 ng / ml) in der Muttermilch

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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