Proleukin (1 St)

Hersteller Cancernova GmbH
Wirkstoff Aldesleukin
Wirkstoff Menge 1,8e+007 IE
ATC Code L03AC01
Preis 303,65 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) PIF
Norm N1
Proleukin (1 St)

Medikamente Prospekt

Aldesleukin1.1mg
(H)Dinatrium hydrogenphosphatHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Natrium dihydrogenphosphatHilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe23mg
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Aldesleukin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Aldesleukin
  • Allgemeinzustand von ECOG 2 oder mehr
  • Patienten, die gleichzeitig
    • einen Allgemeinzustand von ECOG 1 oder mehr
    • und metastatischen Befall in mehr als einem Organ
    • und ein Intervall von weniger als 24 Monaten zwischen Primärdiagnose und Indikationsstellung zur Aldesleukin-Therapie aufweisen
  • bestehende oder anamnestisch bekannte schwere Herzkrankheit
    • bei fraglichen Fällen sollte ein Belastungstest durchgeführt werden
  • akute schwere Infektion, die antibiotische Behandlung erfordert
  • Pa O2 < 60 mm Hg in Ruhe
  • bestehende schwere organische Erkrankung
  • Metastasierung im zentralen Nervensystem (ZNS) oder mit Anfallsleiden, ausgenommen Patienten mit erfolgreich behandelter ZNS-Metastasierung (unauffällige Computertomographie, unauffälliger neurologischer Befund)
  • Stillzeit
  • zusätzlich empfohlen, folgende Patienten von der Behandlung mit Aldesleukin auszuschließen
    • Patienten mit Leukozytenwerten < 4000 / mm3, Thrombozytenwerten < 100000 / mm3 oder Hämatokrit < 30 +ACU
    • Patienten mit Serumbilirubin- oder Kreatininwerten außerhalb der Norm
    • Patienten mit allogenen Organtransplantaten
    • Patienten, die möglicherweise Corticosteroide benötigen
    • Patienten mit bestehender Autoimmunkrankheit

Art der Anwendung



  • intravenös als kontinuierliche Infusion oder zur subkutanen (s.c.) Injektion

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 22 x 106 I.E. Aldesleukin (steriles, weisses und lyophilisiertes Pulver), 1 ml vorschriftsmässig rekonstituierte Lösung enthält 18 x 106 I.E. (1,1 mg) Aldesleukin

  • Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms
    • kontinuierliche intravenöse Infusion
      • 18 x 106 I.E. Aldesleukin / m2 KOF / Tag als kontinuierliche Infusion über 5 Tage
      • danach Therapiepause von 2 - 6 Tagen
      • anschliessend weitere 5 Tage Aldesleukin i.v. als Dauerinfusion
      • danach 3 Wochen Therapiepause (Behandlungsablauf entspricht einem kompletten Induktionszyklus)
      • Wiederholung dieses Induktionszyklus nach der 3-wöchigen Therapiepause
      • Erhaltung
        • Patienten, die Remission oder Stillstand der Erkrankung erreichen: bis zu 4 Erhaltungszyklen (18 x 106 I.E. Aldesleukin / m2 KOF / Tag als kontinuierliche Infusion über 5 Tage) in 4-wöchigen Intervallen möglich
    • subkutane Injektion (s.c.)
      • 18 x 106 I.E. Aldesleukin s.c. / Tag über 5 Tage
      • anschliessend 2-tägige Pause
      • für die darauffolgenden 3 Wochen
        • Tag 1 und 2 jeder Woche: 18 x 106 I.E. Aldesleukin / Tag
        • Tag 3 - 5: 9 x 106 I.E. Aldesleukin / Tag
        • Tag 6 und 7: behandlungsfrei
        • nach 1-wöchiger Therapiepause: Wiederholung dieses 4-wöchigen Zyklus
      • Erhaltung
        • Anwendung desselben Zyklus, wie oben beschrieben, bei Patienten empfohlen, die auf Behandlung ansprechen, oder bei denen Erkrankung einen Stillstand erreicht hat
        • bei nicht tolerablen Nebenwirkungen:
          • Dosisreduktion oder Therapieunterbrechung, bis Toxizität jeweils auf akzeptables Mass zurückgegangen ist
          • Ausmass der Beeinflussung von Ansprechraten und mittlerer Überlebenszeit durch Dosisreduktionen unbekannt
    • Risikofaktoren, die zu reduziertem Ansprechen und mittlerem Überleben führen, sind:
      • reduzierter Allgemeinzustand von ECOG 1 oder mehr
        • ECOG (Eastern Cooperative Oncology Group) Performance-Status: 0 = normale Aktivität, 1 = Einschränkung bei körperlicher Anstrengung, gehfähig, leichte körperliche Arbeit möglich (im Sitzen), 2 = bettlägerig weniger als 50 % der Wachphasen, 3 = bettlägerig mehr als 50 % der Wachphasen, eingeschränkte Selbstversorgung, 4 = komplett auf Hilfe angewiesen, keine Selbstversorgung
      • metastatischer Befall in mehr als einem Organ
      • Intervall von weniger als 24 Monaten zwischen Primärdiagnose und Ansetzen der Aldesleukin-Therapie
      • Ansprechraten und mittlere Überlebenszeit werden mit zunehmender Anzahl vorhandener Risikofaktoren geringer
      • Patienten mit allen drei Risikofaktoren sollten nicht mit Aldesleukin behandelt werden
    • ältere Patienten
      • Vorsicht aufgrund höherer Anfälligkeit für Nebenwirkungen
    • Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
      • keine Studien durchgeführt, um Pharmakokinetik, Sicherheit und Verträglichkeit zu untersuchen
    • Kinder und Jugendliche
      • Sicherheit und Wirksamkeit bisher noch nicht erwiesen

Indikation



  • Behandlung des metastasierten Nierenzellkarzinoms

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Aldesleukin - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anaphylaxie
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Infektion des Respirationstraktes
      • Sepsis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anämie
      • Thrombozytopenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Leukopenie
      • Koagulopathie, einschließlich disseminierter intravasaler Koagulation
      • Eosinophilie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Neutropenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Agranulozytose
      • aplastische Anämie
      • hämolytische Anämie
      • neutropenisches Fieber
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypothyreose
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyperthyreose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anorexie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Azidose
      • Hyperglykämie
      • Hypocalciämie
      • Hypercalciämie
      • Hyperkaliämie
      • Hyponatriämie
      • Hypophosphatämie
      • Dehydratation
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypoglykämie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Diabetes mellitus
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Angstgefühl
      • Verwirrtheit
      • Depression
      • Schlaflosigkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Reizbarkeit
      • Agitiertheit
      • Halluzinationen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
      • Parästhesie
      • Somnolenz
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Neuropathie
      • Synkopen
      • Sprachstörungen
      • Verlust des Geschmacksinns
      • Lethargie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Koma
      • Konvulsionen
      • Paralyse
      • Myasthenie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Intrakraniale/zerebrale Hämorrhagie
      • Schlaganfall
      • Leukoenzephalopathie
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Konjunktivitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erkrankung des Sehnervs einschließlich Optikusneuritis
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Tachykardie
      • Arrhythmie
      • Brustschmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Cyanose
      • vorübergehende EKG-Veränderungen
      • Myokardischämie
      • Palpitationen
      • kardiovaskuläre Erkrankungen einschließlich Herzversagen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myokarditis
      • Kardiomyopathie
      • Herzstillstand
      • Perikarderguss
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • ventrikuläre Hypokinesie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Perikardtamponade
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypotonie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Phlebitis
      • Hypertonie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Thrombose
      • Thrombophlebitis
      • Hämorrhagie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Dyspnoe
      • Husten
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Lungenödem
      • Pleuraergüsse
      • Hypoxie
      • Hämoptyse
      • Epistaxis
      • nasale Kongestion
      • Rhinitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Lungenembolie
      • Schocklunge (ARDS)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit mit oder ohne Erbrechen
      • Durchfall
      • Stomatitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dysphagie
      • Dyspepsie
      • Obstipation
      • gastrointestinale Blutungen einschließlich rektaler Blutung
      • Hämatemesis
      • Aszites
      • Cheilitis
      • Gastritis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pankreatitis
      • Darmverschluss
      • gastrointestinale Perforation einschließlich Nekrose / Gangrän
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Aktivierung eines stillen Morbus Crohn
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erhöhung von Lebertransaminasen
      • Erhöhung von alkalischer Phosphatase
      • Erhöhung von Laktatdehydrogenase
      • Hyperbilirubinämie
      • Hepatomegalie oder Hepatosplenomegalie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gallenblasenentzündung
      • Leberversagen mit letalem Ausgang
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Erythem und Ausschlag
      • exfoliative Dermatitis
      • Pruritus
      • Schwitzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Haarausfall
      • Urtikaria
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Vitiligo
      • Quincke-+ANY-dem
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • vesikulobullöser Ausschlag
      • Stevens-Johnson-Syndrom
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
      • Arthralgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myopathie
      • Myositis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Rhabdomyolyse
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Oligurie
      • Serum-Harnstoff erhöht
      • Serum-Kreatinin erhöht
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hämaturie
      • Nierenversagen
      • Anurie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Reaktion der Injektionsstelle
        • Häufigkeit geringer nach kontinuierlicher intravenöser Infusion im Vergleich zu s.c.-Gabe
      • Schmerzen an der Injektionsstelle
        • Häufigkeit geringer nach kontinuierlicher intravenöser Infusion im Vergleich zu s.c.-Gabe
      • Entzündung an der Injektionsstelle
        • Häufigkeit geringer nach kontinuierlicher intravenöser Infusion im Vergleich zu s.c.-Gabe
      • Fieber mit oder ohne Schüttelfrost
      • Unwohlsein
      • Asthenie und Müdigkeit
      • Schmerzen
      • A1g-deme
      • Gewichtszunahme
      • Gewichtsabnahme
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • grippeartige Beschwerden / grippeartige Erkrankung
      • Mucositis
      • Knötchen an der Injektionsstelle
      • Hypothermie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nekrose an der Injektionsstelle

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Aldesleukin - invasiv

  • Patientenauswahl
    • Risikofaktoren, die zu reduziertem Ansprechen und mittlerem Überleben führen, sind:
      • ein reduzierter Allgemeinzustand von ECOG (Eastern Cooperative Oncology Group) Performance-Status 1 oder mehr
        • Definition ECOG (Eastern Cooperative Oncology Group) Performance-Status
          • 0 = normale Aktivität
          • 1 = Einschränkung bei körperlicher Anstrengung, gehfähig, leichte körperliche Arbeit möglich (im Sitzen)
          • 2 = bettlägerig weniger als 50% der Wachphasen
          • 3 = bettlägerig mehr als 50% der Wachphasen, eingeschränkte Selbstversorgung
          • 4 = komplett auf Hilfe angewiesen, keine Selbstversorgung
      • metastatischer Befall in mehr als einem Organ
      • ein Intervall von weniger als 24 Monaten zwischen Primärdiagnose und Ansetzen der Aldesleukin-Therapie
    • weitere Kontraindikationen bezüglich der Patientenpopulation sollten ebenfalls beachtet werden (vgl. Rubrik +ACY-quot,Kontraindikationen+ACY-quot,)
    • klinische Studien haben gezeigt, dass Patienten mit metastasierendem Nierenzellkarzinom in 4 unterschiedliche Risikogruppen eingeteilt werden können, die unterschiedliche Prognosen in Bezug auf Überleben und zum Teil in Bezug auf das Ansprechen des Tumors nach Aldesleukin-Therapie haben
    • Risikogruppen werden über die Zahl vorhandener Risikofaktoren bei Therapiebeginn definiert
      • Gruppe mit sehr kleinem Risiko hat keinen der Risikofaktoren,
      • Gruppe mit kleinem Risiko hat einen Risikofaktor
      • Gruppe mit mittlerem Risiko hat eine beliebige Kombination aus 2 Risikofaktoren
      • Gruppe mit hohem Risiko hat alle 3 Risikofaktoren gleichzeitig
    • Ansprechraten und mittlere Überlebenszeit werden mit zunehmender Anzahl vorhandener Risikofaktoren geringer
      • Patienten mit allen 3 Risikofaktoren sollten nicht mit Aldesleukin behandelt werden
  • Kapillarlecksyndrom (CLS - capillary leak syndrome)
    • Verabreichung von Aldesleukin mit dem Kapillarlecksyndrom in Verbindung gebracht, das gekennzeichnet ist durch Verlust des Gefäßtonus und Extravasation von Plasmaproteinen und -flüssigkeit in den extravaskulären Raum
      • CLS führt zur Hypotonie, Tachykardie und verminderter Organdurchblutung
      • Berichte über schwere CLS mit tödlichem Ausgang
      • Häufigkeit und Schweregrad niedriger nach subkutaner Anwendung als nach intravenöser Infusion
    • Kapillarlecksyndrom beginnt gewöhnlich innerhalb von Stunden nach Einleitung der Aldesleukin-Behandlung
      • Auftreten klinischer Symptome (z.B. Hypotonie, Tachykardie, Dyspnoe, Lungenödem) innerhalb von 2 - 12 Stunden
    • sorgfältige Überwachung des Kreislaufs und der respiratorischen Funktion v.a. bei Patienten erforderlich, die Aldesleukin intravenös erhalten
    • bei einigen Patienten geht Hypotonie ohne Therapie zurück
    • bei anderen Patienten ist die vorsichtige Anwendung intravenös verabreichter Volumenersatzmittel erforderlich
    • in hartnäckigeren Fällen niedrig dosierte Catecholamine erforderlich, um den Blutdruck und die Organdurchblutung aufrecht zu erhalten
      • längere Anwendung oder höhere Dosen von Catecholaminen können mit Herzrhythmusstörungen assoziiert sein
    • bei Gabe von intravenös verabreichten Volumenersatzmitteln müssen die möglichen Vorteile einer Vergrößerung des intravaskulären Volumens gegen das Risiko der Entstehung eines Lungenödems, einer Aszites, eines Pleura- oder Perikarderguss infolge der erhöhten Kapillardurchlässigkeit sorgfältig abgewogen werden
    • wenn diese Maßnahmen nicht erfolgreich sind, sollte die Behandlung mit Aldesleukin unterbrochen werden
  • Autoimmunerkrankung
    • Exazerbation einer vorbestehenden Autoimmunerkrankung und lebensbedrohliche Komplikationen durch Aldesleukin möglich
      • Aktivierung eines ruhenden Morbus Crohn nach der Behandlung beobachtet
    • entsprechende Vorsicht und ein enges Monitoring auf Schilddrüsenerkrankungen oder andere potenzielle Autoimmunerkrankungen ist gerechtfertigt
      • weil nicht bei allen Patienten, die Interleukin- 2-assoziierte Autoimmunphänomene entwickeln, eine Autoimmunerkrankung bekannt ist
  • Effekte auf das zentrale Nervensystem
    • Patienten, bei denen es zur Entwicklung einer schweren Lethargie oder Somnolenz kommt
      • Aldesleukin-Behandlung absetzen
      • weitere Verabreichung kann zum Koma führen
    • Aldesleukin kann bei Patienten mit klinisch unbemerkten oder unbehandelten ZNS-Metastasen zur Exazerbation der Krankheitssymptome führen
      • vor Therapiebeginn mit Aldesleukin bei allen Patienten sorgfältige Diagnostik und Behandlung von ZNS-Metastasen durchführen
    • psychische Veränderungen wie Erregbarkeit, Verwirrtheitszustände oder Depressionen möglich
      • Veränderungen sind nach Absetzen der Behandlung in der Regel reversibel
      • können jedoch auch noch einige Tage progredient verlaufen, bevor eine Rückbildung einsetzt
      • unter Aldesleukin kann die Reaktion der Patienten auf Psychopharmaka verändert sein
  • Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
    • Gabe von Aldesleukin führt zu einem reversiblen Anstieg von Lebertransaminasen, Serum-Bilirubin, Serum-Harnstoff und Serum-Kreatinin
    • Verstoffwechselung in Leber oder Niere sowie die Ausscheidung gleichzeitig verabreichter Arzneimittel kann durch die Gabe von Aldesleukin verändert werden
    • andere Arzneimittel mit bekannter nephrotoxischer oder hepatotoxischer Wirkung nur mit Vorsicht anwenden
    • Patienten mit vorbestehenden Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
      • engmaschige Überwachung
  • Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • soll nur unter Aufsicht eines mit der Behandlung mit Zytostatika erfahrenen Arztes verabreicht werden
    • kontinuierliche intravenöse Infusion
      • erforderlich, dass die Behandlung stationär in einer spezialisierten Abteilung mit der Möglichkeit der intensivmedizinischen Behandlung zur Überwachung des klinischen Zustandes und der Laborparameter erfolgt
    • subkutane Behandlung
      • kann ambulant durch qualifiziertes Pflegepersonal durchgeführt werden
    • bei Auftreten schwerer Nebenwirkungen
      • ggf. Dosisanpassung (siehe Rubrik +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot,)
        • beachten, dass unerwünschte Begleiterscheinungen, obwohl sie manchmal schwer und in seltenen Fällen lebensbedrohlich sind, normalerweise, wenn auch nicht immer, kontrolliert werden können und innerhalb von 1 - 2 Tagen nach Beendigung der Aldesleukin-Therapie vollständig zurückgehen
      • Entscheidung zur Wiederaufnahme der Therapie sollte von Schwere und Spektrum aufgetretener Nebenwirkungen abhängig gemacht werden
  • Exsudation aus serösen Oberflächen
    • Aldesleukin kann Exsudationen aus serösen Oberflächen verstärken
    • vor Behandlungsbeginn sollten vorhandene Ergüsse behandelt werden, insbesondere dann, wenn die Ergüsse anatomisch so gelegen sind, dass eine Verschlimmerung zu Störungen wichtiger Organfunktionen führen kann (z.B. Perikarderguss)
  • Infektionen
    • bereits bestehende bakterielle Infektionen müssen vor Beginn einer Aldesleukin-Therapie behandelt werden
    • Verstärkung toxischer Nebenwirkungen durch gleichzeitig bestehende bakterielle Infektionen möglich
    • Gabe von Aldesleukin kann mit einer verstärkten Inzidenz und/oder Schwere bakterieller Infektionen einhergehen, einschließlich Septikämie, bakterieller Endokarditis, septischer Thrombophlebitis, Peritonitis und Pneumonie
      • v.a. nach intravenöser Infusion beobachtet
      • mit Ausnahme von einigen auf Escherichia coli zurückzuführenden Fällen waren die Erreger Staphylococcus aureus und Staphylococcus epidermidis
    • während der kontinuierlichen intravenösen Infusion von Aldesleukin
      • erhöhtes Auftreten und/oder Schweregrad von Infektionen an der Kathetereinstichstelle beobachtet
      • Patienten mit zentralen Zugängen sollten prophylaktisch mit Antibiotika behandelt werden
    • subkutane Behandlung
      • Reaktionen an der Einstichstelle häufig, manchmal zeigen sich diese zusammen mit einer Nekrose
      • Verminderung der Reaktion durch das Wechseln der Injektionsstellen
  • Störungen des Glukosestoffwechsels
    • Möglichkeit von Störungen des Glukosestoffwechsels
    • Blutglukose-Wert sollte überwacht werden
    • besondere Aufmerksamkeit sollten Patienten mit einem vorbestehenden Diabetes mellitus erhalten
  • Anwendung des Arzneimittels, Zusatzmedikation
    • Gabe von Aldesleukin führt bei den meisten Patienten, die mit den empfohlenen Dosierungen behandelt werden, zu Fieber und unerwünschten gastrointestinalen Begleiterscheinungen
    • während der Verabreichung von Aldesleukin kann zur Senkung des Fiebers eine gleichzeitige Behandlung mit Paracetamol veranlasst werden
      • ggf. ist Pethidin zu verabreichen, um den das Fieber begleitenden Schüttelfrost zu bekämpfen
    • Antiemetika und Antidiarrhoika können zur Behandlung von anderen unerwünschten gastrointestinalen Begleiterscheinungen angewendet werden
    • manchen Patienten mit juckendem Hautausschlag nützt die gleichzeitige Verabreichung von Antihistaminika
  • Laboruntersuchungen und klinische Tests
    • zusätzlich zu den normalerweise für die Überwachung von Patienten mit metastasiertem Nierenzellkarzinom erforderlichen Tests werden vor Therapiebeginn und anschließend in regelmäßigen Abständen folgende Laboruntersuchungen für alle Patienten unter Aldesleukin-Behandlung empfohlen
      • hämatologische Routineuntersuchungen
        • einschließlich Leukozyten (mit Differentialblutbild und Thrombozytenzählung)
        • Aldesleukin kann Anämie und Thrombozytopenie verursachen
      • Blutchemie
        • einschließlich Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz, Blutglukose, Nieren- und Leberfunktionstests
        • enmaschige Überwachung von Patienten mit vorbestehenden Nieren-oder Leberfunktionsstörungen empfohlen
      • Thoraxröntgen und EKG
        • Untersuchung vor der Behandlung sollte Röntgenaufnahmen des Thorax, ein Elektrokardiogramm (EKG, einschließlich Belastungstest wenn indiziert) und der arteriellen Blutgase einschließen
        • Unregelmäßigkeiten oder andere Hinweise auf eine kardiale Ischämie sollten durch weitere Untersuchungen überprüft werden, um eine signifikante koronare Herzerkrankung auszuschließen
  • Patienten, die Aldesleukin intravenös erhalten
    • Überwachung der Kreislauffunktion durch regelmäßige Blutdruck- und Pulsmessungen sowie durch die Überwachung weiterer Organfunktionen einschließlich mentalen Zustandes und der Urinausscheidung empfohlen
      • häufigere Beurteilung bei Patienten, die einen Blutdruckabfall haben, erforderlich
    • Hypovolämie sollte durch eine Überwachung des zentralen Venendrucks beurteilt werden
  • Lungenfunktion muss bei Patienten, bei denen es zur Entwicklung von Rasselgeräuschen oder einer erhöhten Atemfrequenz kommt oder die über Atemnot klagen, engmaschig überwacht werden
    • Überwachung der Lungenfunktion während der Behandlung schließt eine Pulsoxymetrie und eine arterielle Blutgasanalyse ein

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Aldesleukin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Aldesleukin - invasiv

  • sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, sofern der potenzielle Nutzen des Patienten nicht das mögliche Risiko des Fetus rechtfertigt
  • keine ausreichenden Daten über die Verwendung von Aldesleukin bei schwangeren Frauen
  • Frauen im gebärfähigen Alter und Kontrazeption bei Männern und Frauen
    • Männer und Frauen im reproduktionsfähigen Alter sollten während der Behandlung effektive Maßnahmen zur Empfängnisverhütung praktizieren
  • tierexperimentelle Studien
    • sind nicht ausreichend, um die Sicherheit im Hinblick auf die Reproduktion, die embryonale oder fetale Entwicklung, den Verlauf einer Schwangerschaft, sowie die peri- und postnatale Entwicklung zu beurteilen
    • bei Ratten hat sich gezeigt, dass Aldesleukin embryoletale und mütterlich-toxische Effekte ausübt
    • potenzielles Risiko für Menschen nicht bekannt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Aldesleukin - invasiv

  • da das Potenzial für schwerwiegende unerwünschte Nebenwirkungen bei gestillten Kindern nicht bekannt ist, dürfen Mütter ihre Kinder während der Behandlung nicht stillen
  • nicht bekannt, ob Aldesleukin in die menschliche Milch übergeht

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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