Procain PUREN 1% 20mg/2ml (50X2 ml)

Hersteller PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Procain
Wirkstoff Menge 8,66 mg
ATC Code N01BA02
Preis 21,08 €
Menge 50X2 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm Keine Angabe
Procain PUREN 1% 20mg/2ml (50X2 ml)

Medikamente Prospekt

Procain8.66mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Procain - invasiv

  • bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Ester-Typ, Sulfonamide, Benzoesäure (Parabene)
  • bei bekanntem Mangel an Pseudocholinesterase mit der Folge erheblich herabgesetzter Enzymaktivität
  • zur intraarteriellen, periduralen oder spinalen Injektion

Art der Anwendung



  • lokale Verabreichung der Procain-Lösung in Abhängigkeit von der erforderlichen Nervenblockade
    • in die Haut (intracutan)
    • unter die Haut (subcutan)
    • in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzt (Infiltration)
    • in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion
  • Einspritzung in ein Blutgefäß (intravenöse Injektion) nur in besonderen Einzelfällen nach sorgfältiger Abschätzung von Nutzen und Risiko, insbesondere nach Ausschluss einer Gefährdung auf Procain empfindlich reagierender Patienten
  • sollte nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anwendung gespritzt werden
  • bei kontinuierlicher Anwendung nur niedrig konzentrierte Procain-Lösungen anwenden
  • weitere Hinweise zur Handhabung s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Procainhydrochlorid

  • A9g-rtliche Betäubung
    • nur kleinste Dosis darf verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Nervenblockade erreicht wird, individuelle Dosierung
    • Erwachsene und Jugendliche > 15 Jahre, mit durchschnittlicher Körpergröße
      • lokale Infiltration: bis zu 10 ml
      • Hautquaddeln, pro Quaddel bis zu 1 ml
      • Periphere Nervenblockade bis zu 50 ml
      • Paravertebralanästhesie bis zu 30 ml
      • Grenzstrangblockade bis zu 40 ml
      • empfohlene Maximaldosis
        • bei einzeitiger Anwendung in Geweben, aus denen eine schnelle Aufnahme von Arzneistoffen erfolgt: 50 ml (500 mg Procain)
        • bei Anwendung im Kopf-, Hals- und Genitalbereich beträgt einzeitige Maximaldosis 200 mg Procain (innerhalb von 2 Stunden)
    • Hinweis
      • wiederholte Anwendung kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu reversiblen Wirkungseinbußen führen

Dosisanpassung

  • Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüssen, Gefäßverhärtungen und -verengungen / Arteriosklerose, Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit)
    • Dosis um ein Drittel verringern
  • Leberinsuffizienz
    • besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel möglich
    • in diesen Fällen Dosisreduktion empfohlen
  • Niereninsuffizienz
    • besonders bei wiederholter Anwendung erhöhte Plasmaspiegel möglich
    • in diesen Fällen Dosisreduktion empfohlen
  • Kinder
    • keine Anwendungserfahrungen aus denen allgemeine Dosierungsempfehlungen abgeleitet werden können
  • ältere Menschen
    • Dosisanpassung entsprechend des jeweiligen Allgemeinzustands

Indikation



  • Arzneimittel zur örtlichen Betäubung (Lokalanästhetikum vom Estertyp)
    • A9g-rtliche und regionale Nervenblockade in der Schmerztherapie
    • Anwendung im Rahmen neuraltherapeutischer Anwendungsprinzipien

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Procain - invasiv

  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • der Blutdruck wird in der Regel nur geringgradig durch die positiv inotrope und positiv chronotrope Wirkung von Procain beeinflußt.
      • Procain kann EKG-Veränderungen (T-Welle abgeflacht, ST-Strecke verkürzt) auslösen
      • Blutdruckabfall kann ein erstes Zeichen für eine relative Überdosierung im Sinne einer kardiotoxischen Wirkung sein
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • periorale Mißempfindungen
      • Unruhe
      • Delirium
      • tonisch-klonische Krämpfe
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Urtikaria
      • A1g-dem
      • Bronchospasmus
      • Atemnotsyndrom
      • Kreislaufreaktionen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Lokale Allergien und pseudoallergische Reaktionen in Form einer Kontaktdermatitis mit Erythem, Pruritus bis hin zur Blasenbildung
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bei subcutaner und intramuskulärer Applikation
        • Schwellungen
        • A1g-deme
        • Erytheme
        • Hämatome

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Procain - invasiv

  • nur mit besonderer Vorsicht anwenden
    • bei Myasthenia gravis,
    • bei Störungen des Herz-Reizleistungssystems,
    • bei Herzinsuffizienz,
    • zur Injektion in ein infiziertes Gebiet.
  • Vor der Lokalanästhesie grundsätzlich auf eine gute Auffüllung des Kreislaufes achten. Bestehende Hypovolämien müssen behoben werden.
  • Ist eine Allergie gegen Procain bekannt, so kann eine Kreuzallergie gegenüber anderen Ester-Lokalanästhetika und chemisch verwandten Substanzen in Form einer Paragruppenallergie auftreten. Chemische Basis dieser Gruppenallergie ist eine an den Benzolring gebundene Amino- bzw. Hydroxylgruppe, die sich in Parastellung zu den anderen Resten befindet. Auch bei cutaner Form der Procain-Allergie kann sich eine Gruppenallergie entwickeln mit entsprechenden Symptomen auf Sulfonamide, orale Antidiabetika, bestimmte Farbstoffe, Röntgenfilmentwickler usw. Bei bekannter Allergie gegen Sulfonamide ist eine kreuzallergische Reaktion auf Procain nicht auszuschließen.
  • Bei Patienten mit Pseudocholinesterase-Mangel und erheblich herabgesetzter Enzymaktivität muß verstärkt mit toxischen Symptomen gerechnet werden.
  • Grundsätzlich ist vor der Injektion darauf zu achten, daß das Instrumentarium zur Wiederbelebung und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar sind. Eine intravenöse Injektion oder Infusion darf nur unter sorgfältiger Kreislaufüberwachung erfolgen. Alle Maßnahmen zur Beatmung, antikonvulsiven Therapie und Reanimation müssen vorhanden sein.
  • Bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich besteht höherer Gefährdungsgrad für zentralnervöse Intoxikationssymptome.
  • Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
    • Bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosierungen (mehr als 25 % der maximalen Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumensubstitution).
    • Dosierung so niedrig wie möglich wählen.
    • In der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden.
    • Korrekte Lagerung des Patienten beachten.
    • Vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle).
    • Vorsicht bei Injektion in infizierte Bereiche (aufgrund verstärkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit).
    • Injektion langsam vornehmen.
    • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren.
    • Allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten.
  • unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern, nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche Gefäßverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu ernsthaften Blutungen führen kann, sondern daß allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muß. Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die partielle Thromboplastinzeit (PTT), respektive aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgeführt und die Thrombozytenzahl überprüft werden. Diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer
    Low-dose-Heparinprophylaxe vor der Anwendung durchgeführt werden. Gegebenenfalls ist die Antikoagulantientherapie zeitig genug abzusetzen.
  • Eine Injektion bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden.

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Procain - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Procain - invasiv

  • Bei 1340 Mutter-Kind-Paaren traten fetale Anomalien nach Anwendung von Procain im 1.Trimenon nicht überzufällig häufig auf.
  • keine anderen relevanten epidemiologischen Studien verfügbar.
  • In Tierstudien ist das reproduktionstoxikologische Potential von Procain nur unzureichend abgeklärt. Hinweise darauf, daß Procain in Rattenfeten zur Bildung von Katarakten führen kann.
  • Procain passiert die Plazenta schnell und gut. Das Risiko für den Fetus erscheint aber gering, da Procain rasch esterhydrolytisch gespalten wird.
  • nur unter sorgfältiger Indikationsstellung verwenden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Procain - invasiv

  • Procain wird mit der Muttermilch ausgeschieden.
  • Wegen der raschen Esterspaltung ist das Risiko von Auswirkungen auf das Neugeborene gering, doch ist die Plasmahalbwertszeit beim Neugeborenen verlängert.
  • bei kurzfristiger Anwendung ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich
  • bei wiederholter Behandlung oder einer Behandlung mit höheren Dosen, sollte abgestillt werden.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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