Phenytoin Natr Aurob 100mg (50 St)

Hersteller Aurobindo Pharma GmbH
Wirkstoff Phenytoin
Wirkstoff Menge 91,99 mg
ATC Code N03AB02
Preis 13,34 €
Menge 50 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N1
Phenytoin Natr Aurob 100mg (50 St)

Medikamente Prospekt

Phenytoin91.99mg
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Macrogol 400Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenytoin - peroral

  • bekannte Überempfindlichkeit gegen Phenytoin oder andere Hydantoine
  • vorbestehende schwere Schädigung der Blutzellen und des Knochenmarks
  • bei AV-Block II. und III. Grades sowie Syndrom des kranken Sinusknotens
  • innerhalb der ersten drei Monate nach Myokardinfarkt oder bei eingeschränkter Herzleistung (linksventrikuläres Auswurfvolumen < 35%)
  • Kombination mit nicht-nukleosidischen Reverse Transkriptase Inhibitoren (NNRTI) wie z.B. Delavirdin
    • es kann zu einem Verlust des virologischen Ansprechens und zu möglichen Resistenzen gegenüber dieser Wirkstoffe kommen

Art der Anwendung



  • Einnahme mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. Wasser)

Dosierung



  • Hinweise
    • individuelle Dosierung (bei gleicher Dosierung kann es erhebliche Schwankungen der Serumspiegel zwischen verschiedenen Patienten geben)
    • Behandlungsbeginn mit niedrigen Dosen, die schrittweise erhöht werden, bis Anfallskontrolle erreicht ist oder bis toxische Wirkungen auftreten
    • evtl. Bestimmungen der Serumkonzentration erforderlich für optimale Dosisanpassung, klinisch wirksame Konzentration üblicherweise 10 - 20 mg/l (40 - 80 +ALU-mol/l) (einige Fälle von tonisch-klonischen Anfällen können auch mit niedrigeren Serumspiegeln kontrolliert werden)
    • um Steady-State-Konzentrationen zu erreichen kann bei der empfohlenen Dosierung Zeitraum von 7 - 10 Tagen erforderlich sein, Dosisänderungen nicht in Abständen von < 7 - 10 Tage
    • Erhaltungstherapie mit niedrigster Dosis, die Kontrolle der Anfälle bewirkt
    • 100 mg Phenytoin-Natrium entsprechen auf Molekulargewichtsbasis 92 mg Phenytoin, dieses molekulare Äquivalent ist nicht unbedingt auch biologisch äquivalent (wenn Darreichungsform geändert werden muss: Vorsicht walten lassen, ggf. Serumkonzentration überwachen)
    • Neugeborene
      • Resorption nach oraler Gabe nicht vorhersehbar
      • Metabolismus von Phenytoin evtl. herabgesetzt
      • Überwachung der Serumkonzentration besonders wichtig
    • Kontrolle von tonisch-klonischen Anfällen (Grand-mal-Epilepsie), partiellen Anfällen (fokalen Anfällen einschließlich Temporallappenanfällen) oder Kombination dieser Anfälle, Prophylaxe und Therapie von Anfällen während oder nach neurochirurgischen Eingriffen und/oder schweren Hirntraumata
      • Erwachsene und Jugendliche (>/= 12 Jahre, > 50 kg KG)
        • einschleichende Dosierung
          • max. 3 Tabletten (300 mg Phenytoin) / Tag (Einzeldosis oder verteilt auf bis zu 3 Dosen)
          • Dosisanpassung: nach klinischen Erfordernissen und unter Kontrolle der Plasmakonzentration (insbesondere bei höheren Dosen)
        • Erhaltungsdosis: individuell, richtet sich nach Anfallskontrolle, Nebenwirkungen und Plasmakonzentration
        • schnelle Aufsättigung
          • nur stationär unter Kontrolle der Plasmakonzentration
          • max. 10 Tabletten (1 g Phenytoin) / Tag verteilt auf 3 Dosen (4 Tabletten, 3 Tabletten, 3 Tabletten) alle 2 Std.
          • ab Tag 2: Dosierung wie bei der einschleichenden Dosierung
      • Kinder (< 12 Jahre)
        • einschleichende Dosierung
          • 2 mg Phenytoin / kg KG / Tag
          • Dosiserhöhung: Tagesdosis kann schrittweise um 1 mg / kg KG alle 3 Tage unter Beachtung der Plasmakonzentration erhöht werden
        • Erhaltungsdosis: individuell, richtet sich nach Anfallskontrolle, Nebenwirkungen und Plasmakonzentration
        • schnelle Aufsättigung
          • nur stationär unter Kontrolle der Plasmakonzentration
          • Tag 1: 5 - 8 mg Phenytoin / kg KG
          • ab Tag 2
            • Kinder (>/= 6 Jahre): 2 Tabletten (200 mg Phenytoin) / Tag
            • Kinder (< 6 Jahre): entsprechend der Plasmakonzentration
    • Behandlung der Trigeminusneuralgie (nur als Secondline-Therapie)
      • Erwachsene
        • 3 Tabletten (300 mg Phenytoin) / Tag (Einzeldosis oder verteilt auf bis zu 3 Dosen)
        • Dosisanpassung: nach klinischen Erfordernissen und unter Kontrolle der Plasmakonzentration (insbesondere bei höheren Dosen)
    • Behandlungsdauer: abhängig von Grunderkrankung und Krankheitsverlauf, unbegrenzt bei guter Verträglichkeit

Indikation



  • angezeigt zur
    • Kontrolle von tonisch-klonischen Anfällen (Grand-mal-Epilepsie), partiellen Anfällen (fokalen Anfällen einschließlich Temporallappenanfällen) oder einer Kombination dieser Anfälle
    • Prophylaxe und Therapie von Anfällen während oder nach neurochirurgischen Eingriffen und/oder schweren Hirntraumata
  • Phenytoin-Natrium wurde auch zur Behandlung der Trigeminusneuralgie eingesetzt, sollte aber in diesem Fall nur als Secondline-Therapie angewendet werden, wenn Carbamazepin unwirksam ist oder von den Patienten nicht vertragen wird
  • Hinweis: Phenytoin-Natrium ist nicht wirksam beim Absence-Status oder bei der Prophylaxe und Therapie von Fieberkrämpfen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenytoin - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • hämopoetische Komplikationen (einige davon tödlich), dazu gehören
        • Thrombozytopenie
        • Leukopenie
        • Granulozytopenie
        • Agranulozytose
        • Panzytopenie mit oder ohne Knochenmarksuppression
        • aplastische Anämie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutbildveränderungen z. B. Leukopenien, Thrombozytopenie, Agranulozytose
        • in diesem Fall sollte Phenytoin abgesetzt werden
        • eventuell können sich die Symptome auch nach Dosisminderung zurückbilden
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • megaloblastäre Anämie+ACo- (meist aufgrund von Folsäuremangel)
      • Makrozytose
      • Entwicklung einer Lymphadenopathie (lokal und generalisiert)
        • einschließlich
          • gutartiger Lymphknotenhyperplasie
          • Pseudolymphom
          • Lymphom
          • Morbus Hodgkin
        • obwohl kein kausaler Zusammenhang nachgewiesen wurde, weist das Auftreten einer Lymphadenopathie darauf hin, dass eine solche Erkrankung von anderen Typen der Lymphknotenpathologie abgegrenzt werden muss
        • die Beteiligung der Lymphknoten kann mit oder ohne Symptome und Anzeichen erfolgen, die einer Serumkrankheit ähneln, einschließlich
          • Fieber
          • Ausschlag
          • Leberbeteiligung
        • in allen Fällen von Lymphadenopathie ist eine längere Nachbeobachtungsphase angezeigt, und es sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um eine Kontrolle der Krampfanfälle mittels alternativer Antiepileptika zu erzielen
        • während der Behandlung mit Phenytoin sollten häufig Blutbilder angefertigt werden
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • allergische Exantheme
        • in diesem Fall sollte Phenytoin abgesetzt werden
        • eventuell können sich die Symptome auch nach Dosisminderung zurückbilden
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwere allergische Reaktionen bis hin zum Hypersensitivitätssyndrom (siehe auch Abschnitt Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes)
        • exfoliative Dermatitis
        • Fieber
        • Lymphknotenschwellungen
        • Beeinträchtigungen der blutbildenden Organe und des Knochenmarkes
        • Leberfunktionsstörungen
          • eventuell auch unter Beteiligung anderer Organsysteme
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Immunglobulinanomalien
        • insbesondere Hypogammaglobulinämie
      • Anaphylaktoide Reaktion
      • Anaphylaxie
      • Übersensibilitätsreaktionen
        • laut Hinweisen mehrerer Einzelfallberichte
          • erhöhte, obgleich noch immer geringe Inzidenz von Übersensibilitätsreaktionen (u.a. Hautausschlag und Lebertoxizität) bei Patienten mit schwarzer Hautfarbe
      • allergische Kreuzreaktionen mit anderen Antiepileptika
        • der Patient ist anzuweisen, in diesen Fällen sofort einen Arzt aufzusuchen
        • Phenytoin sollte sofort abgesetzt werden, wenn keine andere Ursache für das Auftreten dieser Symptome festgestellt wird
  • Endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Beeinträchtigung der Schilddrüsenfunktion+ACo- (insbes. bei Kindern)
      • Sekundärer Hyperparathyreoidismus
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • akute Porphyrie-Attacken+ACo
      • Appetitlosigkeit+ACo- (bei länger anhaltender Überdosierung)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • zunehmende Erregbarkeit+ACo
      • Merkfähigkeitsstörungen+ACo
      • Störungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit+ACo
      • geistige Verwirrung+ACo
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Apathie +ACo- (bei länger anhaltender Überdosierung)
      • Sedierung +ACo- (bei länger anhaltender Überdosierung)
      • Wahrnehmungs- und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma +ACo- (bei länger anhaltender Überdosierung)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ataxie+ACo
      • Schwindelgefühl+ACo
      • Kopfschmerzen+ACo
      • hochfrequenter Ruhetremor+ACo
      • schleppende Sprache+ACo
      • verringerte Koordination+ACo
      • Parästhesie+ACo
      • Somnolenz+ACo
      • Verschlafenheit+ACo
      • Vertigo+ACo
      • Schwindelgefühl+ACo
      • Schlaflosigkeit+ACo
      • vorübergehende Nervosität+ACo
      • Muskelzuckungen+ACo
      • Abgeschlagenheit+ACo
      • Geschmacksstörungen+ACo
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • irreversible Funktionsstörungen des Kleinhirns+ACo- (im Zusammenhang mit einer schwerwiegenden Phenytoin-Überdosierung)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Dyskinesien+ACo- einschließlich
        • Chorea
        • Dystonie
        • Tremor
        • Asterixis (ähnlich denen, die von Phenothiazin und andere Neuroleptika induziert werden)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • (vorwiegend sensorische periphere) Polyneuropathie+ACo- (bei Langzeittherapie)
      • irreversible Kleinhirnatrophie+ACo- (bei längerfristiger Therapie mit Plasmakonzentrationen > 25 +ALU-g / ml und klinischen Zeichen einer Intoxikation)
        • auch wenn die empfohlenen Standarddosierungen eingehalten wurden
      • Zeichen einer Hirnschädigung (Enzephalopathie)+ACo- (bei Langzeittherapie mit Phenytoin zusammen mit anderen Antiepileptika, insbes. Valproinsäure)
        • vermehrte Krampfanfällen
        • Antriebslosigkeit (Stupor)
        • Muskelschwäche (muskuläre Hypotonie)
        • Bewegungsstörungen (choreatiforme Dyskinesien)
        • schweren Allgemeinveränderungen im EEG
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Diplopie+ACo
      • Nystagmus+ACo
      • starrer Blick +ACo- (bei länger anhaltender Überdosierung)
  • Herzerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Asystolien durch Hemmung des Sinusknotens+ACo
        • insbes. bei intravenöser Anwendung
      • Blockade der Überleitung und Unterdrückung des Kammer-Ersatzrhythmus bei totalem AV-Block+ACo
        • insbes. bei intravenöser Anwendung
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Kammerflimmern+ACo
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • proarrhythmische Wirkungen in Form von Veränderungen oder Verstärkung der Herzrhythmusstörungen+ACo
      • starke Beeinträchtigung der Herztätigkeit bis hin zum Herzstillstand+ACo
      • Beschleunigung der Ventrikelfrequenz+ACo- (da die Refraktärzeit des AV-Knotens verkürzt werden kann)
        • Vorhofflimmern / -flattern wird nicht durchbrochen
      • Blutdruckabfall+ACo
        • insbes. bei intravenöser Anwendung
      • Verschlechterung einer vorbestehenden Herzinsuffizienz+ACo
        • insbes. bei intravenöser Anwendung
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Pneumonitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • insbes. bei intravenöser Anwendung
        • Verschlechterung einer vorbestehenden Ateminsuffizienz+ACo
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gingivahyperplasie (Zahnfleischwucherungen)
        • häufiger bei pädiatrischen Patienten und Patienten mit schlechter Mundhygiene
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Übelkeit
      • Erbrechen+ACo- (v.a. bei länger anhaltender Überdosierung)
      • Obstipation
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Störungen der Leberfunktion
        • in diesem Fall sollte Phenytoin abgesetzt werden
        • eventuell können sich die Symptome auch nach Dosisminderung zurückbilden
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • potenziell tödliche Fälle von toxischer Hepatitis und Leberschädigung
        • kann infolge einer Übersensibilitätsreaktion auftreten
      • akutes Leberversagen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hirsutismus+ACo- (bei jungen Mädchen und Frauen)
      • Hypertrichosis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • Toxisch epidermale Nekrolyse (TEN)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
        • das Übersensibilitätssyndrom, einschließlich DRESS, wurde beobachtet und kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen
        • das Syndrom kann unter anderem folgende Symptome beinhalten
          • Arthralgien
          • Eosinophilie
          • Fieber
          • Leberfunktionsstörung
          • Lymphadenopathie
          • Ausschlag
      • systemischer Lupus erythematodes
      • kutaner Lupus erythematodes
      • Polyarteritis nodosa
      • Immunglobulin-Anomalien
      • Dermatologische Manifestationen, mitunter begleitet von Fieber in Form von
        • scarlatiniformen (scharlachähnlich) oder morbilliforme (masernähnlich, häufigste Form) Ausschlägen
        • Dermatitis (seltener)
        • bullöse, exfoliative oder purpurische Dermatitis (schwerer und seltener)
        • Lupus erythematosus (schwerer und seltener)
      • Hautveränderungen wie z. B.
        • übermäßige Pigmentierung (Chloasma), bes. im Gesicht
        • Behaarung (Hypertrichosis)
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Muskelschwäche (myasthenisches Syndrom)+ACo-
        • bildet sich nach Absetzen von Phenytoin zurück
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Osteomalazie+ACo- (bei empfindlichen Personen bzw. Personen mit gestörtem Calciumstoffwechsel)
      • Abnahme der Knochendichte bis hin zu pathologischen Frakturen+ACo-
        • unter dem Bild der Osteoporose
        • bei Patienten, die Phenytoin über eine lange Zeit angewendet haben
        • der Mechanismus, über den Phenytoin den Knochen-Metabolismus beeinflusst, ist nicht bekannt
          • aber indirekte Beeinflussung des Mineralstoffwechsels der Knochen, durch die Beschleunigung des Vitamin D3-Metabolismus, da Phenytoin das CYP450-Enzymsystem induziert und bei chronisch behandelten Patienten zu Vitamin D-Mangel führen, somit erhöhtes Risiko für
            • Osteomalazie
            • Knochenbrüche
            • Osteoporose
            • Hypokalzämie
            • Hypophosphatämie
      • Erkrankungen des Knochenstoffwechsels z. B.
        • Hypokalziämie
        • Hypophosphatämie
        • verminderte Konzentration an Vitamin D Abbauprodukten
      • Purple-glove-Syndrom
        • bekannte Nebenwirkung der intravenösen Phenytoin-Anwendung
        • in Einzelfällen jedoch auch nach oraler Phenytoin-Einnahme berichtet
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • interstitielle Nephritis
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Induratio Penis plastica (Peyronie-Krankheit)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Vergröberung der Gesichtszüge
      • Vergrößerung der Lippen
      • Dupuytren-Kontraktur
      • Polyarthropathie
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gewichtsverlust +ACo- (bei länger anhaltender Überdosierung)
      • geringfügige Verringerung der Serumspiegel des gesamten und des freien Thyroxins
        • möglicherweise aufgrund des erhöhten peripheren Metabolismus
        • führt weder zu klinischer Hypothyreose, noch Auswirkung auf die Konzentrationen des zirkulierenden TSH (kann bei Patienten, die Phenytoin einnehmen, zur Diagnose einer Hypothyreose verwendet werden)
        • kein Einfluss auf die zur Diagnose einer Hypothyreose durchgeführten Aufnahme- und Suppressionstests
          • allerdings bei Dexamethason- oder Metapyrontests: Werte unterhalb des normalen Bereichs möglich
      • erhöhte Serumspiegel von
        • Glukose
          • Auswirkung auf Blutzuckerstoffwechsel-Tests möglich
        • alkalischer Phosphatase
        • Gamma-Glutamyltranspeptidase
        • Cholesterin einschließlich
          • HDL-Cholesterin
          • Triglyzeride
      • verringerte Serumspiegel von
        • Kalzium
        • Folsäure
          • empfohlen, die Folatspiegel im Serum mindestens einmal alle 6 Monate
            zu bestimmen und bei Bedarf Folsäure zu verabreichen

Legende:

  • AKg-) gewöhnlich dosisabhängig
    • Auftreten bei einem Drittel der Patienten, meist bei Phenytoin-Plasmakonzentrationen > 20 +ALU-g/ml, auf, Zunahme mit steigender Plasmakonzentration und Kombinationstherapie, i.d.R. reversibel, zwingt selten zum Therapieabbruch
    • beim Auftreten dieser Nebenwirkungen ist die Therapie zu überprüfen und die Dosis herabzusetzen, damit der Patient nicht in eine Intoxikation abgleitet

Kinder und Jugendliche

  • Nebenwirkungsprofil von Phenytoin i.d.R. bei Kindern und Erwachsenen ähnlich
  • häufigeres Auftreten von Gingivahyperplasie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenytoin - peroral

  • Anwendung sollte unterbleiben bei
    • manifester Herzinsuffizienz
    • pulmonaler Insuffizienz
    • schwerer Hypotonie (Blutdruck systolisch < 90 mm Hg)
    • Bradykardie (< 50 Schläge/min)
    • sinuatrialem Block
    • AV-Block I. Grades
    • Vorhofflimmern und Vorhofflattern
  • Einnahme anderer Arzneimittel
    • andere Antiepileptika (Risiko von allergischen Kreuzreaktionen)
      • erhöhtes Risiko, auch auf Phenytoin überempfindlich zu reagieren bei Patienten, die Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber anderen Antiepileptika gezeigt haben
      • bei Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion muss Phenytoin sofort abgesetzt werden
    • Stiripentol (Arzneimittel zur Behandlung des Dravet-Syndroms)
      • Anwendung sollte unterbleiben
    • Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten
      • sollten während der Einnahme von Phenytoin wegen des Risikos verringerter Phenytoin-Plasmaspiegel und abgeschwächter klinischer Wirkungen von Phenytoin nicht angewendet werden
  • Therapieüberwachung (im ersten Vierteljahr monatlich, später halbjährlich)
    • Phenytoin-Plasmakonzentration
    • Blutbild
    • Leberenzyme (GOT, GPT, Gamma-GT)
    • alkalische Phosphatase
    • im Kindesalter zusätzlich die Schilddrüsenfunktion
  • Wechsel zwischen phenytoinhaltigen Präparaten
    • sollte, wenn nach Einschätzung des behandelnden Arztes eine Dosisreduktion, Absetzung oder Substitution durch ein anderes Antiepileptikum erforderlich ist, schrittweise erfolgen
    • nicht ohne engmaschige Kontrollen der Plasmakonzentrationen
      • aufgrund relativ geringer therapeutischer Breite und unterschiedlicher Bioverfügbarkeit der zahlreichen galenischen Zubereitungen
      • konstante Plasmakonzentration unter gleichbleibender Dosierung (steady state) erst nach 5 - 14 Tagen
    • Dosis (soweit möglich) langsam reduzieren und neue antiepileptische Medikation einschleichend dosieren
      • bei plötzlichem Absetzen von Phenytoin Anfallshäufung oder ein Status epilepticus möglich
    • im Falle einer allergischen oder Überempfindlichkeitsreaktion
      • schnelle Substitution durch eine alternative Therapie kann notwendig sein
      • die in diesem Falle angewendete alternative Therapie sollte ein Antiepileptikum sein, das nicht der chemischen Klasse der Hydantoine angehört
  • Skelettmuskulatur
    • von Phenytoin und anderen Antikonvulsiva, die das CYP450-Enzym induzieren, wird angenommen, dass sie den Knochenstoffwechsel indirekt durch Steigerung des Vitamin-D3-Stoffwechsels erhöhen
    • kann bei langfristig behandelten Patienten mit Epilepsie zu Vitamin-D-Mangel und einem erhöhten Risiko für Osteomalazie, Knochenbrüche, Osteoporose, Hypokalzämie und Hypophosphatämie führen
  • Hämatopoetisches System
    • Hämatopoetische Komplikationen, einige mit Todesfolge, wurden gelegentlich in Zusammenhang mit der Gabe von Phenytoin berichtet
      • dazu zählen
        • Thrombozytopenie
        • Leukopenie
        • Granulozytopenie
        • Agranulozytose
        • Panzytopenie mit oder ohne Knochenmarksuppression
    • stabile, mäßige Leukopenien bei regelmäßigen Blutbildkontrollen und eine isolierte Erhöhung der Gamma-GT zwingen nicht zum Therapieabbruch
    • wenn Makrozytose und megaloblastische Anämie auftreten, sprechen sie normalerweise auf eine Folsäure-Therapie an
      • die Anfallskontrolle kann herabgesetzt sein wenn Folsäure zusätzlich zu einer Phenytoin-Therapie gegeben wird
  • Lymphadenopathie
    • aufgrund einiger Berichte vermutete Verbindung zwischen Phenytoin und der Entwicklung von Lymphadenopathie (lokal oder generalisiert), einschließlich
      • benigner Lymphknotenhyperplasie
      • Pseudolymphomen
      • Lymphomen
      • Morbus Hodgkin
    • bei Auftreten einer Lymphadenopathie
      • Differenzierung von anderen Lymphknotenerkrankungen erforderlich
        • obwohl eine Verbindung zwischen Auslöser und Wirkung nicht bewiesen werden konnte
      • anschließende Überwachung der Patienten über einen längeren Zeitraum erforderlich
      • jeder mögliche Versuch zur Umstellung auf ein anderes Antikonvulsivum sollte unternommen werden, um die Kontrolle der Anfälle zu erreichen
    • eine Lymphknotenbeteiligung kann mit oder ohne Zeichen und Symptome, die HSS/DRESS vermuten lassen, verlaufen
  • Suizidgedanken und suizidales Verhalten
    • wurde bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet
    • eine Metaanalyse randomisierter, placebokontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte auch ein leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten
    • der Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung ist nicht bekannt
    • die verfügbaren Daten schließen die Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Phenytoin bzw. Phenytoin-Natrium nicht aus, daher
      • Patienten hinsichtlich suizidaler Gedanken oder Verhaltensweisen überwachen
      • ggf. eine geeignete Behandlung in Erwägung ziehen
      • Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten
  • Phenytoin kann Absencen oder myoklonische Anfälle auslösen oder verschlechtern
  • schwerwiegende Hautreaktionen
    • in Zusammenhang mit der Anwendung von Phenytoin wurden berichtet: Fälle von
      • exfoliativer Dermatitis
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • Toxisch epidermaler Nekrolyse (TEN)
    • das Risiko für das Auftreten von SJS oder TEN ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten
      • können auch tödlich verlaufen
      • können auch ohne Warnzeichen auftreten
        • dennoch sollten Patienten über die Anzeichen und Symptome dieser schweren Nebenwirkungen informiert und engmaschig bezüglich des Auftretens von Hautreaktionen überwacht werden
        • Patienten sollten auf Hautausschläge oder andere Symptome von HSS/DRESS achten und sofort medizinische Hilfe von Ihrem Arzt einholen, wenn sie diese Anzeichen oder Symptome feststellen
          • progredienter Hautausschlag, oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautläsionen
    • wenn Anzeichen oder Symptome auftreten
      • muss die Therapie mit Phenytoin beendet werden
      • der Verlauf von SJS und TEN wird maßgeblich von der frühzeitigen Diagnosestellung und dem sofortigen Absetzen aller verdächtigen Arzneimittel bestimmt
        • d. h. frühzeitiges Absetzen verbessert die Prognose
      • bei leichten, masernähnlichen oder scarlatiniformen Ausschlägen
        • kann nach kompletter Rückbildung des Hautausschlags die Therapie mit Phenytoin wieder aufgenommen werden
        • sollte nach Wiederaufnahme der Therapie erneut eine Hautreaktion auftreten, ist eine weitere Behandlung mit Phenytoin kontraindiziert
    • nach Auftreten eines SJS oder einer TEN in Zusammenhang mit der Anwendung von Phenytoin darf der Patient/die Patientin nie wieder mit Phenytoin behandelt werden
    • zu den Patienten mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten schwerwiegender Hautreaktionen und anderen Überempfindlichkeitsreaktionen in Zusammenhang mit Phenytoin zählen Patienten mit dunkler Hautfarbe
  • Personen anderer ethnischer Herkunft
    • nach derzeitigem Kenntnisstand keine Rückschlüsse auf einen Zusammenhang bezüglich des Risikos möglich
    • derzeit keine adäquaten Informationen verfügbar
    • Studien an Patienten chinesischer Abstammung
      • zeigten einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Risiko für SJS/TEN und dem Vorliegen von humanen Leukozytenantigen HLA-B+ACo-1502, einer vererbten Allel-Variante des HLA-B-Gens bei Patienten, die Carbamazepin verwenden
    • bei Patienten mit asiatischer Abstammung
      • die mit SJS/TEN assoziierte Arzneimittel einschließlich Phenytoin einnehmen, kann HLAB+ACo-1502 ein Risikofaktor für die Entwicklung von SJS/TEN sein
      • die HLA-B+ACo-1502-positiv sind, sollte in Betracht gezogen werden, die Anwendung von Arzneimitteln einschließlich Phenytoin, die mit SJS/TEN assoziiert sind, zu vermeiden, wenn gleichwertige alternative Therapien verfügbar sind
    • bei Personen, die von Thailändern oder Han-Chinesen abstammen
      • und mit Phenytoin behandelt werden, kann HLA-B+ACo-1502 mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten von SJS verbunden sein
      • und bekanntermaßen die Genvariante HLA-B+ACo-1502 aufweisen, sollte die Anwendung von Phenytoin nur in Erwägung gezogen werden, wenn der Nutzen höher als die Risiken eingeschätzt wird
    • bei Menschen kaukasischer oder japanischer Herkunft
      • ist die Häufigkeit des Allels HLA-B+ACo-1502 extrem gering
    • für Patienten mit schwarzer Hautfarbe
      • besteht ein erhöhtes, obgleich noch immer seltenes Risiko für Übersensibilitätsreaktionen, zu denen Hautausschlag, SJS, TEN und Lebertoxizität zählen
        • laut Hinweisen aus einschlägigen Veröffentlichungen
  • Patienten mit genetisch determinierter langsamer Hydroxylierung
    • können schon bei mittlerer Dosierung Zeichen der Überdosierung entwickeln
    • in diesen Fällen ist eine Dosisreduktion unter Kontrolle der Phenytoin-Plasmakonzentration erforderlich
  • Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
    • Anwendung unter besonderer Vorsicht mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen
  • Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion
    • können frühzeitig Anzeichen einer Toxizität zeigen
    • Anwendung unter besonderer Vorsicht mit regelmäßigen Kontrolluntersuchungen
    • eine reduzierte Dosis kann erforderlich sein, um eine Akkumulation und Toxizität zu verhindern
  • Hepatotoxizität
    • Phenytoin wird größtenteils von der Leber verstoffwechselt
      • ältere Patienten oder schwer kranke Patienten können frühzeitig Anzeichen einer Toxizität zeigen
    • berichtet wurden bei der Anwendung von Phenytoin Fälle von
      • Toxische Hepatitis und Leberschädigung wurden berichtet
      • akuter Hepatotoxizität einschließlich seltener Fälle von akutem Leberversagen
    • klinischer Verlauf reicht von schneller Erholung bis zu tödlichen Ausgänge (seltene Fälle)
    • diese Ereignisse
      • können allein auftreten oder ein Teil des Spektrums des DRESS-Syndroms sein
        • andere häufige Manifestationen schließen Ikterus, Hepatomegalie, Anstieg der Serum-Transaminase- Spiegel, Leukozytose und Eosinophilie mit ein
      • treten gewöhnlich innerhalb der ersten 2 Monate der Behandlung auf
      • können mit HSS/DRESS in Verbindung gebracht werden
    • bei Patienten mit akuter Hepatotoxizität sollte Phenytoin sofort abgesetzt und nicht erneut verabreicht werden
    • zu den Patienten mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Hepatotoxizität und anderen Überempfindlichkeitsreaktionen zählen Patienten mit dunkler Hautfarbe
  • Phenytoin ist stark proteingebunden
    • bei reduzierter Proteinbindung, wie etwa bei einer Urämie, werden die Gesamt-Phenytoin-Spiegel im Serum entsprechend reduziert
    • die Beurteilung der Gesamtplasmakonzentration von Phenytoin sollte bei Patienten mit Nieren- oder Lebererkrankung oder Hypalbuminämie aufgrund des erhöhten Anteils an ungebundenem Phenytoin mit Vorsicht getätigt werden
      • es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sich die Konzentration des pharmakologisch
        aktiven freien Arzneimittels ändert
    • bei Patienten mit Hyperbilirubinämie
      • kann die Konzentration von ungebundenem Phenytoin erhöht sein
      • kann die Konzentration von ungebundenem Phenytoin von Vorteil sein
      • unter diesen Umständen kann die therapeutische Kontrolle daher bei einem Gesamt-Phenytoin-Spiegel erreicht werden, der unter dem Normalbereich von 10-20 mg/l (40-80 Mikromol/l) liegt
  • Patienten mit Porphyrie
    • Anwendung des Medikaments mit Vorsicht
      • angesichts vereinzelter Berichte, die Phenytoin mit einer Exazerbation der Porphyrie in Zusammenhang bringen
  • Phenytoin ist bei Absenceanfällen (Petitmal) nicht wirksam
    • kombinierte Arzneimitteltherapie erforderlich, wenn klonisch-tonische Krampfanfälle (Grand-mal) mit Absenceanfällen einhergehen
  • Glukosemetabolismus
    • Phenytoin kann sich auf den Glukosemetabolismus auswirken und die Insulinfreisetzung hemmen
    • in Verbindung mit toxischen Konzentrationen wurde eine Hyperglykämie beobachtet
    • bei Krampfanfällen aufgrund von Hypoglykämie oder anderen metabolischen Ursachen ist Phenytoin nicht angezeigt
  • Auswirkungen auf das Zentralnervensystem
    • anhaltend über dem optimalen Bereich liegende Serumspiegel von Phenytoin können zu Verwirrtheitszuständen (als Delirium,Psychose oder Enzephalopathie bezeichnet) oder in seltenen Fällen auch zu irreversiblen Störungen des Kleinhirns führen
    • empfohlen, bereits bei den ersten Anzeichen einer akuten Toxizität die Arzneimittelspiegel im Serum zu bestimmen
      • eine Dosisreduktion der Phenytointherapie ist angezeigt, wenn die Serumspiegel überhöht sind
      • sollten die Symptome anhalten, wird das Absetzen der Phenytointherapie empfohlen
  • Übersensibilitätsreaktionen
    • Antikonvulsiva-Hypersensitivitäts-Syndrom (AHS)
      • seltenes, arzneimittelinduziertes, mehrere Organsysteme betreffendes Syndrom, das bei manchen Patienten auftritt, die antikonvulsive Arzneimittel einnehmen
      • unbekannter Mechanismus
      • wenn bei einem Patienten AHS diagnostiziert wird
        • muss Phenytoin abgesetzt werden
        • sind die entsprechenden unterstützenden Maßnahmen einzuleiten
    • Medikamentenausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
      • schwere Übersensibilitätsreaktion gegenüber Arzneimitteln
    • wurden bei Patienten, die Phenytoin einnehmen beobachtet
      • bei manchen Patienten kam es zu Todesfällen oder lebensbedrohlichen Situationen
      • bei bereits sensibilisierten Personen prägt sich das Syndrom stärker aus
    • (nicht ausschließlich) gekennzeichnet durch
      • (Haut)ausschläge
      • Fieber
      • vergrößerte Lymphknoten
      • Beteiligung (mehrerer) innerer Organe
        • z. B. Hepatitis, Nephritis, hämatologischen Veränderungen, Myokarditis, Myositis oder Pneumonitis
        • anfängliche Symptome können einer akuten Virusinfektion gleichen
        • häufig ist die Leber beteiligt
    • tritt weiterhin üblicherweise auf zusammen mit
      • Arthralgien
      • Gelbsucht
      • Hepatomegalie
      • Leukozytose
      • Eosinophilie
    • wenn solche Anzeichen und Symptome auftreten
      • sollte der Patient sofort untersucht werden
      • sollte Phenytoin abgesetzt werden, wenn keine abweichende Ätiologie für die Anzeichen und Symptome festgestellt werden kann
    • Intervall zwischen der ersten Arzneimittelexposition und den Symptomen beträgt gewöhnlich 2-4 Wochen, wurde aber auch bei Patienten beobachtet, die Antikonvulsiva 3 Monate oder länger bekommen
    • erhöhtes Risiko bei
      • Patienten mit schwarzer Hautfarbe
      • Patienten mit Familienanamnese mit einem solchen Syndrom
      • Patienten bei denen dieses Syndrom (mit Phenytoin oder anderen Antikonvulsiva) in der Vergangenheit bereits aufgetreten ist
      • immunsupprimierte Patienten

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenytoin - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenytoin - peroral

Phenytoin

  • darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sein denn, dass eine Behandlung mit Phenytoin aufgrund des klinischen Zustands der Frau erforderlich ist
    • in diesem Fall sollte die niedrigste anfallskontrollierende Dosis verwendet werden
      • da die Inzidenz von Fehlbildungen offenbar dosisabhängig ist
    • dies gilt besonders für die Zeit zwischen dem 20. und 40. Schwangerschaftstag
    • eine Kombination mit anderen Antiepileptika oder weiteren Arzneimitteln sollte während dieser Zeit vermieden werden
      • da sich das Risiko einer Fehlbildung bei einer Kombinationstherapie erhöht
    • eine regelmäßige Kontrolle des Phenytoin-Plasmaspiegels ist ratsam
      • als Orientierungshilfe, um die Dosierung angemessen anzupassen
      • da die Plasmakonzentration von Phenytoin in der Schwangerschaft abfällt und im Puerperium wieder auf Werte vor der Schwangerschaft ansteigt
        • nach der Entbindung muss möglicherweise wieder auf die ursprüngliche Dosierung umgestellt werden
      • da während der Schwangerschaft bei einer großen Anzahl von Patienten eine erhöhte Anfallshäufigkeit aufgrund geänderter Phenytoin-Resorption oder -Metabolisierung auftritt
    • zur Vermeidung von Blutungskomplikationen bei Neugeborenen sollte Vitamin K1 prophylaktisch in den letzten Wochen der Schwangerschaft der Mutter und anschließend dem Neugeborenen gegeben werden
  • die Behandlung sollte in keinem Fall ohne ärztlichen Rat abgebrochen oder die Dosis reduziert werden
    • da es bei epileptischen Anfällen zur Schädigung des Kindes oder der Patientin kommen kann
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine Schwangerschaft sorgfältig planen und regelmäßig überwachen lassen
    • es ist zu beachten, dass Arzneimittel zur Verhütung (die ,Pille+ACY-quot,) in ihrer Wirksamkeit vermindert sein können
  • Phenytoin
    • ist bei Ratten, Mäusen und Kaninchen teratogen bei Konzentrationen, die beim Menschen als therapeutisch betrachtet werden
    • passiert beim Menschen die Placenta
    • aufgrund von Erfahrungen am Menschen besteht der Verdacht, dass eine Anwendung von Phenytoin während der Schwangerschaft angeborene Fehlbildungen auslösen kann, wie
      • kraniofaziale Dysmorphien
      • Neuralrohrdefekte
      • Anomalien der distalen Phalangen
      • prä- und postnatale Entwicklungsverzögerungen
      • und kardiale Defekte
  • bei Kindern von Müttern, die während der Schwangerschaft Phenytoin erhielten
    • wurde vereinzelt über das Auftreten von Malignitäten (einschließlich Neuroblastom) berichtet
    • wurde innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt über neonatale Gerinnungsstörungen berichtet
      • es hat sich gezeigt, dass Vitamin K1 diese Störung verhindern oder korrigieren kann (kann Müttern vor der Entbindung und Neugeborenen nach der Geburt verabreicht werden)
    • Fertilität
      • kein direkter Einfluss auf die Fertilität in Tierstudien

Phenytoin-Natrium

  • darf nur bei schwangeren Frauen, insbesondere in der frühen Schwangerschaft, eingesetzt werden, wenn der behandelnde Arzt zu dem Schluss kommt, dass der potentielle Nutzen die Risiken eindeutig überwiegt
  • Antikonvulsiva (einschließlich Phenytoin)
    • umfangreichere Datenlage hinsichtlich Phenytoin und Phenobarbital
      • da diese Medikamente auch die am häufigsten verordneten antikonvulsiven Arzneimitteln sind
      • Anzahl von Berichten legt einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Phenytoin bei Frauen mit Epilepsie und erhöhter Häufigkeit von Geburtsfehlen bei deren Kindern nahe
      • weniger systematische bzw. anekdotische Berichte lassen einen ähnlichen Zusammenhang bei allen antikonvulsiven Arzneimitteln vermuten
      • wesentliche methodische Probleme bei der Erlangung von Daten zur Teratogenität von Substanzen beim Menschen
        • genetische Faktoren oder die Epilepsie an sich könnten für die Schädigungen bei Neugeborenen ausschlaggebender sein als eine medikamentöse Therapie
        • die große Mehrzahl mit Antikonvulsiva behandelter Mütter bringt gesunde Kinder auf die Welt
    • können die Bildung kongenitaler Schädigungen bei einer geringen Anzahl der Neugeborenen von Epilepsie-Patienten verursachen
      • welche Rolle genau die medikamentöse Behandlung bei der Bildung dieser Schädigungen spielt, ist unklar
      • es zeigte sich in einigen Studien, dass auch genetische Faktoren wichtig sein können
    • sollen bei Patienten, die diese zur Vorbeugung von Grand-mals erhalten, nicht abgesetzt werden, da dies sehr leicht zu einem Status epilepticus mit begleitender Hypoxie und Lebensgefahr führen kann
    • in einzelnen Fällen, in denen Schwere und Häufigkeit der Anfälle so sind, dass ein Absetzen der Medikation zu keiner ernsthaften Gefährdung des Patienten führt, kann ein Absetzen vor und während der Schwangerschaft erwogen werden
    • es kann aber nicht mit Sicherheit gesagt werden, ob nicht auch kleine Anfälle den sich entwickelnden Embryo oder Fötus gefährden
    • bei Kindern von Frauen, die Phenytoin oder anderen Antikonvulsiva erhielten
      • Berichte über eine erhöhte Inzidenz kongenitaler Missbildungen wie
        • Lippen- oder Gaumenspalten
        • Herzmissbildungen
      • Berichte jüngeren Datums über ein fetales Hydantoin-Syndrom
        • präsentiert sich mit einer pränatalen Wachstumsdefizienz, Mikroenzephalie und mentaler Defizienz von Kindern, deren Mütter Phenytoin, Barbiturate, Alkohol oder Trimethadion erhalten hatten
        • diese Erscheinungen hängen jedoch zusammen und gehen oft mit intrauteriner Wachstumsretardierung aus anderen Gründen einher

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenytoin - peroral

  • das Stillen wird für Frauen, die Phenytoin einnehmen, nicht empfohlen
    • da Phenytoin in geringen Mengen in die Muttermilch überzugehen scheint
  • bei Anwendung während der Stillzeit
    • Abstillen in der Regel nicht erforderlich
    • Säugling auf fehlende Gewichtszunahme und überhöhtes Schlafbedürfnis überwachen

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Beim selektierten Präparat handelt es sich um ein von der Ersetzung durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgeschlossenes Arzneimittel gemäß § 129 Absatz 1a Satz 2 SGB V. Arzneimittel, die einen in der Arzneimittelrichtlinie Anlage VII, Teil B gelisteten Wirkstoff in einer der aufgeführten Darreichungsformen enthalten, dürfen nicht gemäß § 129 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1b SGB V in Verbindung mit dem Rahmenvertrag nach § 129 Absatz 2 SGB V durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ersetzt werden. Weitere, in der Anlage nicht aufgeführte Bezeichnungen von Darreichungsformen sind von dieser Regelung erfasst, soweit sie den definitorischen Voraussetzungen der in der Anlage aufgeführten Standard Terms entsprechen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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