Palynziq 2.5mg Ilo in Fer (1 St)

Hersteller BIOMARIN INTERNATIONAL LIMITED
Wirkstoff Pegvaliase
Wirkstoff Menge 2,5 mg
ATC Code A16AB19
Preis 351,22 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) IFE
Norm Keine Angabe
Palynziq 2.5mg Ilo in Fer (1 St)

Medikamente Prospekt

PegvaliaseWirt: Escherichia coli2.5mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)TrometamolHilfsstoff
(H)Trometamol hydrochloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)ZimtsäureHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 0.5 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Pegvaliase - invasiv

  • schwere systemische Überempfindlichkeitsreaktion gegen Pegvaliase
    • oder wiederholtes Auftreten einer leichten bis mittelschweren, akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion
  • schwere systeische Überempfindlichkeitsreaktion gegen ein anderes PEGyliertes Arzneimittel

Art der Anwendung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Pegvaliase - invasiv

  • Fertigspritzen zur subkutane Anwendung
  • aufgrund der Möglichkeit einer akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion ist während der Induktionsphase und Titrationsphase eine Prämedikation vor Anwendung der jeweiligen Dosis erforderlich
    • Zeitraum vor dem Erreichen von Phenylalaninwerten im Blut von < 600 Mikromol/l bei Anwendung einer stabilen Dosis
    • Prämedikation
      • H1-Rezeptor-Antagonist
      • H2-Rezeptor-Antagonist
      • Antipyretikum
    • in der Erhaltungsphase: je nach Verträglichkeit von Pegvaliase nochmals Prämedikation für die weiteren Injektionen erwägen
  • erste(n) Verabreichung(en) muss/müssen unter ärztlicher Beobachtung erfolgen, wobei der Patient nach dieser/jeder Injektion mindestens 60 Minuten lang sorgfältig überwacht werden muss
    • vor der ersten Dosis Pegvaliase
      • Aufklärung des Patienten über die Anzeichen und Symptome einer akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion
      • Anweisung des Patienten,
        • sich beim Auftreten einer solchen Reaktion sofort in medizinische Behandlung zu begeben
        • während der Behandlung mit Pegvaliase ständig ein Adrenalininjektionsprodukt (Autoinjektor oder Fertigspritze/-pen) bei sich zu tragen
          • Außerdem muss er in der richtigen Verabreichung des Adrenalininjektionsprodukts unterwiesen werden
  • mind. in den ersten 6 Monaten der Behandlung muss bei Selbstinjektion durch den Patienten (d.h. wenn die Verabreichung nicht unter ärztlicher Beobachtung erfolgt) während und mind. 60 Min. nach jeder Verabreichung ein Beobachter anwesend sein
    • ein Beobachter ist eine Person, die
      • während und nach der Verabreichung von Pegvaliase beim Patienten bleibt
      • Anzeichen und Symptome einer akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion erkennen kann
      • in der Lage ist, ggf. den medizinischen Notfalldienst zu verständigen und eine Adrenalininjektion zu verabreichen
    • nach den ersten 6 Monaten der Behandlung mit Pegvaliase kann die Notwendigkeit eines Beobachters nochmals erwogen werden
  • bevor der Patient sich das Arzneimittel unabhängig selbst injizieren kann, muss Folgendes durch eine medizinische Fachkraft erfolgt sein
    • Einweisung des Patienten und Einschätzung von dessen Kompetenz, sich dieses Arzneimittel korrekt selbst zu verabreichen
    • Einweisung des Beobachters
      • in die Erkennung der Anzeichen und Symptome einer akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion und
      • Veranlassung sofortiger medizinischer Behandlung beim Auftreten einer solchen Reaktion sowie
      • in die richtige Verabreichung einer Adrenalininjektion (Autoinjektor oder Fertigspritze/-pen)
  • erneute Verabreichung nach einer leichten bis mittelschweren akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion
    • nach dem Abklingen der ersten leichten bis mittelschweren akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion muss der verschreibende Arzt die Risiken und den Nutzen einer erneuten Verabreichung des Arzneimittels gegeneinander abwägen
    • bei einer erneuten Verabreichung muss die erste Dosis unter der Aufsicht einer medizinischen Fachkraft mit der Fähigkeit zum Umgang mit akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen erfolgen
  • folgende Körperstellen werden für die Injektionen empfohlen:
    • Vorderseite der Oberschenkel im mittleren Bereich
    • Unterbauch mit Ausnahme eines Bereichs von 5 cm um den Nabel
    • wenn die Injektion von einer Pflegeperson verabreicht wird, eignen sich auch
      • oberer Bereich des Gesäßes
      • Rückseite der Oberarme
  • keine Injektion von Pegvaliase in
    • Leberflecken
    • Narben
    • Hautmale
    • Blaue Flecken
    • Bereiche mit Ausschlag
    • Bereiche, in denen die Haut hart, empfindlich, rot, geschädigt, verbrannt, entzündet oder tätowiert ist
  • Überprüfung der Injektionsstelle auf
    • Rötung
    • Schwellung
    • Druckschmerz
  • Patienten oder Pflegepersonen sind anzuhalten, die Einstichstellen für die subkutanen Injektionen abzuwechseln
  • wenn für eine Dosis mehr als eine Injektion gebraucht wird, müssen die einzelnen Injektionsstellen mindestens 5 cm voneinander entfernt sein

Dosierung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Pegvaliase - invasiv

  • Behandlung von Phenylketonurie (PKU)
    • Induktion
      • 2,5 mg Pegvaliase 1mal/Woche für 4 Wochen
      • wenn die Phenylalaninwerte im Blut unter 30 Mikromol/l liegen, muss die Proteinaufnahme aus der Nahrung auf geeignete Mengen erhöht werden, anschließend sollte, wenn nötig, die Pegvaliase-Dosis reduziert werden
    • Titration
      • allmählich auf die tägliche Erhaltungsdosis steigern
        • 5. Woche: 2,5 mg Pegvaliase 2mal/Woche
        • 6. Woche: 10 mg Pegvaliase 1mal/Woche
        • 7. Woche: 10 mg Pegvaliase 2mal/Woche
        • 8. Woche: 10 mg Pegvaliase 4mal/Woche
        • ab der 9. Woche: 10 mg täglich
      • je nach Verträglichkeit von Pegvaliase kann eine längere Zeit bis zur nächsten Dosiseskalation erforderlich sein
      • Ziel: Blut-Phenylalaninwert zwischen 120 - 600 Mikromol/l
    • Erhaltung
      • individuelle Bestimmung, sodass eine gute Kontrolle des Phenylalaninwerts im Blut des Patienten (d. h. 120 - 600 Mikromol/l) erreicht wird
        • 20 mg/Tag für 12 bis 24 Wochen
        • 40 mg/Tag für 16 Wochen
        • 60 mg/Tag als höchste empfohlene Dosis
      • wenn mehrere Injektionen für eine einzelne Dosis gebraucht werden
        • Injektionen zur selben Tageszeit
          • Dosen dürfen nicht über den Tag verteilt werden
        • Injektionsstellen müssen mindestens 5 cm voneinander entfernt sein
      • Verträglichkeit von Pegvaliase für den jeweiligen Patienten und seine tägliche Proteinaufnahme mit der Ernährung sind zu berücksichtigen
    • Hinweise
      • vor Beginn der Behandlung: Phenylalaninwert im Blut bestimmen
      • bis die Erhaltungsdosis festgelegt ist: Aufnahme von Phenylalanin mit der Nahrung gleichbleibend halten
      • wenn die Phenylalaninwerte im Blut unter 30 Mikromol/l liegen, muss die Proteinaufnahme aus der Nahrung auf geeignete Mengen erhöht werden, anschließend sollte, wenn nötig, die Pegvaliase-Dosis reduziert werden
      • je nach Verträglichkeit von Pegvaliase kann eine längere Zeit bis zur nächsten Dosiseskalation erforderlich sein
      • Überwachung des Phenylalaninwerts im Blut: in Abständen von einem Monat

Dosisanpassung

  • in den Titrations- und Erhaltungsphasen kann es vorkommen, dass der Phenylalanin-Blutwert des Patienten unter 30 Mikromol/l abfällt
    • bei Hypophenylalaninämie
      • Proteinaufnahme aus der Nahrung auf geeignete Mengen erhöhen
      • wenn nötig, anschließend Pegvalinase-Dosis reduzieren
      • Patienten im Abstand von 2 Wochen überwachen, bis die Phenylalaninwerte wieder im klinisch akzeptablen Bereich liegen
    • bei Patienten, bei denen trotz ausreichender Proteinaufnahme mit der Nahrung eine Hypophenylalaninämie auftritt, gilt eine Dosisreduktion als wirksamste Gegenmaßnahme
    • wenn eine Hypophenylalaninämie auftritt, bevor eine tägliche Dosierungsweise erreicht ist
      • Dosis auf die vorherige Titrationsstufe reduzieren
    • wenn eine Hypophenylalaninämie auftritt, nachdem bereits eine tägliche Dosierungsweise angewendet wird
      • Dosis in mindestens 10-mg-Schritten reduzieren
      • Phenylalaninwerte im Blut im klinisch akzeptablen Bereich erzielen und halten
    • wenn bei Dosen von 10 mg/Tag eine Hypophenylalaninämie auftritt
      • Dosis auf 5 mg/Tag reduzieren
  • Niereninsuffizienz
    • keine klinischen Studien zur Bewertung der Auswirkungen einer Beeinträchtigung der Nieren auf die Pharmakokinetik von Pegvaliase durchgeführt
  • Leberinsuffizienz
    • keine klinischen Studien zur Bewertung der Auswirkungen einer Beeinträchtigung der Leber auf die Pharmakokinetik von Pegvaliase durchgeführt
  • Kinder und Jugendliche (ab dem Zeitpunkt der Geburt bis 16 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • keine Daten

Indikation



  • Behandlung von Patienten (>/= 16 Jahre) mit Phenylketonurie (PKU), deren Phenylalaninwerte im Blut trotz vorausgegangener Anwendung verfügbarer Behandlungsoptionen nicht ausreichend eingestellt sind (Phenylalaninwerte im Blut von über 600 +ALU-mol / l)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Pegvaliase - invasiv

Nebenwirkungen während der Induktions- und Titrationsphase bis zur Erreichung von Phenylalaninwerten < 600 Mikromol/l im Blut bei Anwendung einer stabilen Dosis Pegvaliase

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Lymphadenopathie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktion
        • Angioödem
          • Pharynxödem
          • geschwollene Zunge
          • geschwollene Lippe
          • Schwellung im Mund
          • Augenlidödem
          • Gesichtsödem
        • Serumkrankheit
        • Ausschlag
        • Urtikaria
        • akute systemische Überempfindlichkeitsreaktionen, definiert als akutes Einsetzen von Haut- und/oder Schleimhautsymptomen und mindestens entweder Atembeschwerden oder Blutdruckabfall (oder entsprechender Symptome einer Endorgandysfunktion)
          • Synkope
          • Hypotonie
          • Hypoxie
          • Dyspnoe
          • Giemen
          • Brustkorbbeschwerden/Brustenge
          • Tachykardie
          • Angioödem (Schwellung von Gesicht, Lippen, Augen und Zunge)
          • Hitzegefühl
          • Ausschlag
          • Urtikaria
          • Pruritus
          • gastrointestinale Symptome (Erbrechen, Übelkeit und Diarrhoe)
          • Zyanose oder Sauerstoffsättigung (SpO2) von höchstens 92 +ACU
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Akute systemische Überempfindlichkeitsreaktion
      • Angioödem
      • Serumkrankheit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerz
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Husten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Abdominalschmerz, einschl. Schmerzen Oberbauch und abdominale Beschwerden
      • Übelkeit
      • Erbrechen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Urtikaria
      • Ausschlag
      • Pruritus
      • Erythem
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Alopezie
      • Makulo-papulöser Ausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Exfoliation der Haut
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie, einschl.
        • Rückenschmerzen
        • Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems
        • Schmerz in einer Extremität
        • Nackenschmerzen
      • Myalgie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gelenkschwellung
      • Muskuloskelettale Steifigkeit
      • Gelenksteife
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Reaktion an der Injektionsstelle
        • Reaktion
        • Erythem
        • blaue Flecken
        • Pruritus
        • Schmerz
        • Schwellung
        • Ausschlag
        • Induration
        • Urtikaria
        • Granulomatöse Dermatitis
        • Xanthogranulom
        • Necrobiosis lipoidica diabeticorum
        • Weichteilinfektion, die mit mesenterialer Pannikulitis einhergeht
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypophenylalaninämie
      • Komplementfaktor C3 erniedrigt
        • definiert als Veränderung von normalen oder hohen Komplementwerten bei Baseline hin zu niedrigen Komplementwerten nach der Baseline
      • Komplementfaktor C4 erniedrigt
        • definiert als Veränderung von normalen oder hohen Komplementwerten bei Baseline hin zu niedrigen Komplementwerten nach der Baseline
      • Hs-CRP-Werte erhöht
        • definiert als High sensitivity CRP (hsCRP)-Werte oberhalb der oberen Normgrenze (mehr als 0,287 mg/dl) über einen Zeitraum von 6 Monaten

Nebenwirkungen während der Erhaltungsphase, sobald Blut-Phenylalaninwerte < 600 Mikromol/l bei Anwendung einer stabilen Dosis Pegvaliase erreicht waren

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Lymphadenopathie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktion
        • Angioödem
          • Pharynxödem
          • geschwollene Zunge
          • geschwollene Lippe
          • Schwellung im Mund
          • Augenlidödem
          • Gesichtsödem
        • Serumkrankheit
        • Ausschlag
        • Urtikaria
        • akute systemische Überempfindlichkeitsreaktionen, definiert als akutes Einsetzen von Haut- und/oder Schleimhautsymptomen und mindestens entweder Atembeschwerden oder Blutdruckabfall (oder entsprechender Symptome einer Endorgandysfunktion)
          • Synkope
          • Hypotonie
          • Hypoxie
          • Dyspnoe
          • Giemen
          • Brustkorbbeschwerden/Brustenge
          • Tachykardie
          • Angioödem (Schwellung von Gesicht, Lippen, Augen und Zunge)
          • Hitzegefühl
          • Ausschlag
          • Urtikaria
          • Pruritus
          • gastrointestinale Symptome (Erbrechen, Übelkeit und Diarrhoe)
          • Zyanose oder Sauerstoffsättigung (SpO2) von höchstens 92 +ACU
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Akute systemische Überempfindlichkeitsreaktion
      • Angioödem
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Serumkrankheit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerz
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Husten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Abdominalschmerz, einschl. Schmerzen Oberbauch und abdominale Beschwerden
      • Übelkeit
      • Erbrechen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
      • Urtikaria
      • Ausschlag
      • Pruritus
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erythem
      • Exfoliation der Haut
      • Makulo-papulöser Ausschlag
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie, einschl.
        • Rückenschmerzen
        • Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems
        • Schmerz in einer Extremität
        • Nackenschmerzen
      • Myalgie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gelenkschwellung
      • Muskuloskelettale Steifigkeit
      • Gelenksteife
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Reaktion an der Injektionsstelle
        • Reaktion
        • Erythem
        • blaue Flecken
        • Pruritus
        • Schmerz
        • Schwellung
        • Ausschlag
        • Induration
        • Urtikaria
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hypophenylalaninämie
      • Komplementfaktor C3 erniedrigt
        • definiert als Veränderung von normalen oder hohen Komplementwerten bei Baseline hin zu niedrigen Komplementwerten nach der Baseline
      • Komplementfaktor C4 erniedrigt
        • definiert als Veränderung von normalen oder hohen Komplementwerten bei Baseline hin zu niedrigen Komplementwerten nach der Baseline
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hs-CRP-Werte erhöht
        • definiert als High sensitivity CRP (hsCRP)-Werte oberhalb der oberen Normgrenze (mehr als 0,287 mg/dl) über einen Zeitraum von 6 Monaten

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Pegvaliase - invasiv

  • Behandlung mit Pegvaliase muss von Ärzten angeleitet werden, die Erfahrung in der Behandlung von Phenylketonurie (PKU) haben
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Überempfindlichkeitsreaktionen einschl. akuter systemischer Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödem und Serumkrankheit von Patienten berichtet, die mit Pegvaliase behandelt wurden, und können jederzeit während der Behandlung auftreten
    • Pegvaliase kann außerdem eine Überempfindlichkeit gegen andere PEGylierte injizierbare Arzneimittel verstärken
    • in klinischen Prüfungen traten bei 16 von 285 (6 %) Patienten 25 akute systemische Überempfindlichkeitsreaktionen verschiedener Schweregrade auf
      • Behandlung der akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen mit
        • Adrenalin (44 +ACUAOw- 11/25 Episoden)
        • Corticosteroiden (56 +ACUAOw- 14/25 Episoden)
        • Antihistaminika (56 +ACUAOw- 14/25 Episoden) und/oder
        • Sauerstoff (8 +ACUAOw- 2/25 Episoden)
      • bei 4 der 16 Patienten (1 +ACUAOw- 4/285) traten insgesamt 5 Episoden akuter systemischer Überempfindlichkeitsreaktionen auf, die als schwerwiegend eingestuft wurden
      • zugrundeliegender Mechanismus: nicht durch IgE vermittelte Überempfindlichkeit vom Typ III (immunkomplexvermittelt)
    • in klinischen Prüfungen wurde bei 7 von 285 Patienten (2 %) über Serumkrankheit berichtet
      • 3 der 7 Patienten (1 %) hatten eine schwere Serumkrankheit
    • die Versorgung bei Überempfindlichkeitsreaktionen sollte sich am Schweregrad der Reaktion orientieren und umfasste in den klinischen Prüfungen
      • Dosisanpassungen
      • Behandlungsunterbrechungen
      • zusätzliche Antihistaminika
      • Antipyretika und/oder
      • Corticosteroide
    • akute systemische Überempfindlichkeitsreaktionen erfordern die Gabe von Adrenalin und eine sofortige medizinische Behandlung
      • Verordnung eines Adrenalininjektionsprodukt (Autoinjektor oder Fertigspritze/-pen) für die Patienten, die dieses Arzneimittel erhalten
      • Anweisung der Patienten, während der Behandlung mit Pegvaliase ständig ein Adrenalininjektionsprodukt bei sich zu tragen
      • Einweisung von Patient und Beobachter bzgl.
        • Erkennung der Anzeichen und Symptome akuter systemischer Überempfindlichkeitsreaktionen
        • richtige notfallmäßige Anwendung des Adrenalininjektionsgeräts
        • Erfordernis, eine sofortige medizinische Behandlung zu veranlassen
      • die mit Adrenalin verbundenen Risiken sind bei der Verschreibung von Pegvaliase zu berücksichtigen
      • die vollständigen Informationen sind der Fachinformation des Adrenalinprodukts zu entnehmen
    • aufgrund der Möglichkeit einer akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion ist während der Induktionsphase und Titrationsphase eine Prämedikation vor der jeweiligen Dosis erforderlich
      • Anweisung der Patienten zur Einnahme einer Prämedikation in Form
        • eines H1-Rezeptor-Antagonisten
        • eines H2-Rezeptor-Antagonisten und
        • eines Antipyretikums
      • in der Erhaltungsphase kann je nach der Verträglichkeit von Pegvaliase für den Patienten eine Prämedikation für die weiteren Injektionen erwogen werden
    • mind. in den ersten 6 Monaten der Behandlung muss bei Selbstinjektion durch den Patienten (d.h. wenn die Verabreichung nicht unter ärztlicher Beobachtung erfolgt) während und mind. 60 Min. nach jeder Verabreichung ein Beobachter anwesend sein
    • bei schweren systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen oder dem wiederholten Auftreten einer leichten bis mittelschweren, akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion
      • Patient muss sich sofort in medizinische Behandlung begeben
      • Pegvaliase muss dauerhaft abgesetzt werden
    • nach dem Abklingen der ersten leichten bis mittelschweren, akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktion
      • Risiken und Nutzen einer erneuten Verabreichung des Arzneimittels gegeneinander abwägen
      • bei einer erneuten Verabreichung
        • erste Dosis zusammen mit einer Prämedikation und
        • unter der Aufsicht einer medizinischen Fachkraft mit der Fähigkeit zum Umgang mit akuten systemischen Überempfindlichkeitsreaktionen
      • der verschreibende Arzt sollte die Prämedikation fortsetzen oder deren Wiederaufnahme in Erwägung ziehen
  • Dosistitration und Zeit bis zum Erreichen eines Ansprechens
    • Zeit bis zum Ansprechen (Erreichen von Phenylalaninwerten
    • von Patient zu Patient verschieden
    • Zeiten zwischen 0,5 und 30 Monaten wurden beobachtet
    • Mehrheit der Patienten (66 %) erreichte ein Ansprechen innerhalb von 18 Monaten Gesamtbehandlungszeit
    • weitere 7 % der Patienten sprachen nach über 18 Monaten Behandlung auf Pegvaliase an
  • Fortsetzung der Behandlung überdenken, wenn ein Patient nach 18 Monaten Behandlung keine klinisch relevante Reduktion der Phenylalaninwerte im Blut erreicht
  • der Arzt kann sich zusammen mit dem Patienten für eine Fortsetzung der Behandlung entscheiden, wenn dieser einen anderen Nutzen davon hat
    • z. B. die Möglichkeit, die Proteinaufnahme aus nichtmedizinischen Lebensmitteln zu erhöhen
    • oder eine Verbesserung der neurokognitiven Symptome
  • Wirkung von Pegvaliase auf andere PEGylierte injizierbare Arzneimittel
    • PEGylierte Proteine haben das Potenzial, eine Immunreaktion hervorzurufen
    • da Antikörper an den PEG-Anteil der Pegvaliase binden, besteht auch die Möglichkeit einer Bindung an andere PEGylierte Therapeutika und eine erhöhte Überempfindlichkeit gegen andere PEGylierte injizierbare Arzneimittel
      • in einer Studie mit einer Einzeldosis Pegvaliase bei erwachsenen Patienten mit PKU traten bei zwei Patientinnen Überempfindlichkeitsreaktionen auf, die gleichzeitig Injektionen einer PEG enthaltenden Medroxyprogesteronacetat-Suspension erhielten
        • eine der beiden Patientinnen zeigte eine Überempfindlichkeitsreaktion an Tag 15 nach einer einzelnen Pegvaliase-Dosis innerhalb von 15 Minuten nach der Injektion von Medroxyprogesteronacetat und erneut eine akute systemische Überempfindlichkeitsreaktion an Tag 89 innerhalb von 30 Minuten nach der nächsten Injektion der Medroxyprogesteronacetat-Suspension
        • die zweite Patientin zeigte eine Überempfindlichkeitsreaktion an Tag 40 nach einer einzelnen Pegvaliase-Dosis innerhalb von 10 Minuten nach der Injektion der Medroxyprogesteronacetat-Suspension
    • bei klinischen Prüfungen mit Pegvaliase entwickelte die Mehrzahl der Patienten nach der Behandlung mit Pegvaliase IgM- und IgG-Antikörper gegen PEG
    • die Wirkung von Anti-PEG-Antikörpern auf die klinischen Wirkungen anderer PEG-haltiger Arzneimittel ist unbekannt
  • Hypophenylalaninämie
    • in klinischen Prüfungen traten bei 125 von 285 (44 %) Patienten insgesamt 237 Episoden von Hypophenylalaninämie auf
      • Phenylalaninwerte < 30 Mikromol/l Blut bei zwei aufeinanderfolgenden Messungen
      • Hypophenylalaninämie trat in der Titrationsphase und in der Erhaltungsphase zwischen 51 und 1.405 Tage nach Beginn der Pegvaliase-Behandlung auf
        • Medianwert: 393 Tage ab Beginn der Pegvaliase-Behandlung
        • Medianwert der Dauer betrug 161 Tage (Wertebereich: 35, 1.408)
    • in klinischen Prüfungen wurde Patienten bei Hypophenylalaninämie geraten
      • ihre Proteinaufnahme aus nichtmedizinischen Lebensmitteln zu erhöhen und/oder
      • die Pegvaliase-Dosis zu reduzieren
    • die Überwachung des Phenylalaninwerts im Blut wird in Abständen von einem Monat empfohlen
    • wenn ein Patient einen bestätigten Phenylalaninwert < 30 Mikromol/l hat
      • Proteinaufnahme aus der Nahrung auf geeignete Mengen erhöhen und
      • anschließend, wenn nötig, die Pegvaliase-Dosis reduzieren
    • bei Patienten, bei denen trotz ausreichender Proteinaufnahme mit der Nahrung eine Hypophenylalaninämie auftritt, gilt eine Dosisreduktion als wirksamste Gegenmaßnahme
    • Patienten, bei denen eine Hypophenylalaninämie auftritt, sollten im Abstand von 2 Wochen überwacht werden, bis der Phenylalaninwert im Blut wieder im klinisch akzeptablen Bereich liegt
    • die langfristigen klinischen Folgen chronischer Hypophenylalaninämie sind unbekannt
      • aus Tierstudien lässt sich schließen, dass Hypophenylalaninämie bei schwangeren Frauen mit PKU, die mit Pegvaliase behandelt werden, Schädigungen des Fetus verursachen kann
    • die Phenylalaninwerte im Blut sind vor und während einer Schwangerschaft häufiger zu überprüfen
  • Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Pegvaliase - invasiv

    siehe Therapiehinweise

    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Pegvaliase - invasiv

    • Pegvaliase wird während der Schwangerschaft nicht empfohlen, es sei denn
      • der klinische Zustand der Mutter erfordert eine Behandlung mit Pegvaliase und
      • alternative Strategien zur Einstellung der Phenylalaninwerte sind ausgeschöpft
    • keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Pegvaliase bei Schwangeren
    • Einstellung des Phenylalaninspiegels im mütterlichen Blut sowohl vor als auch während der Schwangerschaft streng zwischen 120 - 360 Mikromol/l
      • Hyperphenylalaninämie vor und während der Schwangerschaft verbunden mit erhöhtem Risiko für
        • Fehlgeburten
        • schweren Geburtsfehlern, einschl.
          • Mikrozephalus
          • schweren Herzenfehlbildungen
        • intrauteriner fetaler Wachstumsverzögerung
        • späterer geistiger Behinderung mit niedrigem IQ
      • Hypophenylalaninämie während der Schwangerschaft
        • Risiko einer intrauterinen fetalen Wachstumsverzögerung
        • weitere Risiken für das Ungeborene aufgrund von Hypophenylalaninämie nicht erwiesen
    • tierexperimentelle Studien
      • maternale Reproduktionstoxizität, die mit erniedrigten Phenylalaninkonzentrationen im Blut, die unter den Normalwerten lagen, einherging
    • Fertilität
      • keine Daten vom Menschen vorliegend
      • bei weiblichen Ratten nach der Verabreichung von Pegvaliase verminderte Implantationsraten beobachtet

    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Pegvaliase - invasiv

    • aufgrund des Fehlens von Humandaten Pegvaliase nur dann an stillende Frauen verabreichen, wenn nach Ansicht des Arztes der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko für den Säugling überwiegt
    • Risiko für Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden
    • nicht bekannt, ob Pegvaliase in die Muttermilch ausgeschieden wird
      • verfügbare toxikologische Daten an Tieren zeigen eine Ausscheidung von Pegvaliase in die Milch
      • bei den gesäugten Jungtieren keine systemische Exposition gegenüber Pegvaliase nachgewiesen

    Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

    Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

    Einschleichend dosieren.

    Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

    Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

    Pegvaliase

     

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