Oxycodon-Hcl HEXAL 10mg (100 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Oxycodon
Wirkstoff Menge 8,96 mg
ATC Code N02AA05
Preis 233,22 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) HKP
Norm N3
Oxycodon-Hcl HEXAL 10mg (100 St)

Medikamente Prospekt

Oxycodon8.96mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)DrucktinteHilfsstoff
Schellack
Eisen (II,III) oxid
Kalium hydroxid
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)IndigocarminHilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
  • schwere Atemdepression mit Hypoxie und/oder Hyperkapnie
  • schwere COPD
  • Cor pulmonale
  • schweres Bronchialasthma
  • paralytischer Ileus
  • akutes Abdomen, verzögerte Magenentleerung
  • Oxycodon darf nicht in Situationen angewendet werden, in denen allgemeine Kontraindikationen gegen Opioide vorliegen.

Art der Anwendung



  • Zum Einnehmen.
  • Oxycodon-HCl HEXALArg- sollte nach einem festen Zeitplan in der festgelegten Dosis eingenommen werden, jedoch nicht häufiger als alle 4 - 6 Stunden.
  • Die Hartkapseln können zu einer Mahlzeit oder zwischen den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
  • Das Arzneimittel sollte nicht zusammen mit alkoholischen Getränken eingenommen werden.

Dosierung



  • Die Dosierung ist abhängig von der Schmerzintensität und dem individuellen Ansprechen des Patienten. Es gelten folgende all gemeine Dosierungsempfehlungen:
  • Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre
    • Dosiseinstellung
      • Die Anfangsdosis für opioid-naive Patienten beträgt im Allgemeinen 5 mg Oxycodonhydrochlorid in Abständen von 6 Stunden. Patienten, die bereits Opioide erhalten, können die Behandlung (unter Berücksichtigung der Erfahrungen mit früheren Opioid-Therapien) mit höheren Dosierungen beginnen.
      • Für Patienten, die vor der Oxycodon-Therapie orales Morphin erhalten haben, wird die Tagesdosis auf Basis der Tatsache festgelegt, dass 10 mg Oxycodon p. o. 20 mg Morphin p. o. entsprechen. Es ist zu beachten, dass es sich hierbei um einen Richtwert für die erforderliche Dosis an Hartkapseln mit Oxycodonhydrochlorid handelt. Aufgrund der interindividuellen Variabilität muss die Behandlung bei jedem Patienten individuell bis zur angemessenen Dosis titriert werden.
    • Dosisanpassung
      • Bei zunehmender Schmerzintensität muss die Dosis von Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> erhöht werden. Sie ist dabei sorgfältig und, falls notwendig, bis zu 1-mal täglich aufzutitrieren, um eine adäquate Schmerzlinderung zu erzielen. Das Dosisintervall kann gleichzeitig auf 4 Stunden gesenkt werden. Die korrekte Dosis für den einzelnen Patienten ist diejenige, die den Schmerz lindert und über die Behandlungsdauer gut vertragen wird.
      • Für die meisten Patienten ist eine Tagesdosis bis zu 400 mg ausreichend. Einige Patienten benötigen jedoch eventuell höhere Dosen.
      • Bei Patienten, die Oxycodon als Retardformulierung erhalten, kann Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> zur Behandlung von Durchbruchschmerzen angewendet werden. Die Dosis ist dem Bedarf des Patienten anzupassen, als generelle Regel gilt jedoch, dass eine Einzeldosis 1/8 bis 1/6 der Tagesdosis der Retardformulierung betragen sollte. Die Notfallmedikation sollte nicht häufiger als alle 6 Stunden gebraucht werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> wird zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen, da die Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe nicht erwiesen sind.
  • Ältere Patienten
    • Die niedrigste Dosis bei sorgfältiger Titration auf Schmerzkontrolle sollte verabreicht werden.
  • Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
    • Die Aufdosierung ist bei diesen Patienten konservativ vorzunehmen. Die empfohlene Anfangsdosis für Erwachsene sollte um 50% reduziert werden (z. B. tägliche orale Gesamtdosis 10 mg bei bisher nicht mit Opioiden behandelten Patienten) und die Dosis sollte bei jedem Patienten entsprechend der klinischen Situation individuell bis zu einer ausreichenden Schmerzkontrolle auftitriert werden.
  • Risikopatienten
    • Risikopatienten, z. B. Patienten mit niedrigem Körpergewicht oder langsamem Arzneimittelmetabolismus, sollten anfangs die Hälfte der empfohlenen Dosis für Erwachsene erhalten, wenn sie bisher nicht mit Opioiden behandelt worden sind.
    • Die niedrigste empfohlene Dosis (5 mg) ist daher unter Umständen nicht als Anfangsdosis geeignet.
    • Die Dosistitrierung sollte entsprechend der individuellen klinischen Situation und unter Verwendung der am besten geeigneten verfügbaren Zubereitungsform vorgenommen werden.
  • Dauer der Anwendung
    • Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> sollte nicht länger als notwendig eingenommen werden. Wenn eine Langzeittherapie aufgrund der Art und Schwere der Erkrankung notwendig ist, sollte sorgfältig und regelmäßig überprüft werden, ob und in welchem Ausmaß die Therapie fortgesetzt werden muss.
    • Wenn eine Opioid-Therapie nicht mehr angezeigt ist, empfiehlt es sich, die Tagesdosis allmählich zu reduzieren, um Entzugssymptomen vorzubeugen.

Indikation



  • Starke Schmerzen, die nur mit Opioidanalgetika ausreichend behandelt werden können.

Nebenwirkungen



  • Oxycodon kann zu Atemdepression, Miosis, Bronchospasmen und Spasmen der glatten Muskulatur führen und kann den Hustenreflex unterdrücken.
  • Nebenwirkungen, die zumindest möglicherweise mit der Behandlung in Zusammenhang stehend eingeschätzt wurden, sind nachfolgend nach Systemorganklassen und absoluter Häufigkeit aufgeführt.
  • Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • Selten: Herpes simplex
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • Selten: Lymphadenopathie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Nicht bekannt: anaphylaktische Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • Gelegentlich: Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • Häufig: Anorexie, Appetitlosigkeit
    • Gelegentlich: Dehydratation
    • Selten: gesteigerter Appetit
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Häufig: verschiedene unerwünschte psychische Reaktionen einschließlich Veränderung der Stimmungslage (z. B. Angst, Depression), der Aktivität (meist im Sinne einer Dämpfung bis hin zur Lethargie, gelegentlich aber auch als Steigerung mit Nervosität und Insomnie) sowie der kognitiven Leistung (Denkstörungen, Verwirrtheit)
    • Gelegentlich: veränderte Wahrnehmung wie z. B. Depersonalisation, Halluzinationen, verringerte Libido, Agitiertheit, Affektlabilität, euphorische Stimmung, Arzneimittelabhängigkeit
    • Nicht bekannt: Aggressivität
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Sehr häufig: Somnolenz, Schwindel, Kopfschmerz
    • Häufig: Tremor
    • Gelegentlich: sowohl erhöhter als auch verringerter Muskeltonus, unwillkürliche Muskelkontraktionen, Krampfanfälle, insbesondere bei Epileptikern oder Patienten mit erhöhter Anfallsbereitschaft, Hypertonie, Hypästhesie, Sprachstörungen, Synkope, Parästhesien, Koordinationsstörungen, Geschmacksveränderungen, Migräne, Vertigo, Amnesie
    • Nicht bekannt: Hyperalgesie
  • Augenerkrankungen
    • Gelegentlich: Tränensekretionsstörungen, Miosis, Sehstörungen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • Gelegentlich: Hyperakusis, Vertigo
  • Herzerkrankungen
    • Gelegentlich: supraventrikuläre Tachykardie, Palpitationen (im Rahmen eines Entzugssyndroms)
  • Gefäßerkrankungen
    • Gelegentlich: Vasodilatation
    • Selten: Hypotonie, orthostatische Hypotonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • Häufig: Bronchospasmus, Dyspnoe, Schluckauf
    • Gelegentlich: Atemdepression, Husten, Pharyngitis, Rhinitis, Stimmveränderungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Sehr häufig: Obstipation, Übelkeit, Erbrechen
    • Häufig: Mundtrockenheit, Bauchschmerzen, Diarrhö, Dyspepsie
    • Gelegentlich: Dysphagie, Mundgeschwüre, Gingivitis, Stomatitis, Flatulenz, Aufstoßen, Ileus
    • Selten: Zahnfleischbluten, Teerstuhl, Zahnverfärbung und -schäden
    • Nicht bekannt: Zahnkaries
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Gelegentlich: erhöhte Leberenzyme
    • Nicht bekannt: Cholestase, Gallenkolik
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Sehr häufig: Pruritus
    • Häufig: Hauteffloreszenzen einschließlich Hautausschlag, Hyperhidrose
    • Gelegentlich: trockene Haut
    • Selten: Urtikaria, Photosensibilität
    • Sehr selten: exfoliative Dermatitis
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Selten: Muskelkrämpfe
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • Häufig: verstärkter Harndrang
    • Gelegentlich: Harnverhalt
    • Selten: Hämaturie
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • Gelegentlich: erektile Dysfunktion
    • Nicht bekannt: Amenorrh+APY
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Häufig: Erschöpfungszustände
    • Gelegentlich: Schmerzen (z. B. Schmerzen im Brustkorb), Frösteln, +ANY-deme, periphere +ANY-deme, Unwohlsein, physische Abhängigkeit mit Entzugssymptomen, Toleranzentwicklung, Durst
    • Selten: Gewichtsveränderungen (Zunahme oder Abnahme), Cellulitis
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • Gelegentlich: Verletzungen durch Unfälle
  • Gegenmaßnahmen
    • Da Obstipation eine sehr häufige Nebenwirkung ist, kann es nützlich sein, den Patienten darauf hinzuweisen, dass er dieser durch eine ballaststoffreiche Diät und verstärkte Flüssigkeitsaufnahme vorbeugen kann.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Vorsicht ist geboten bei älteren oder geschwächten Patienten, Patienten mit schweren Lungen-, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, Myxödem, Hypothyreose, Morbus Addison (Nebennierenrindeninsuffizienz), Prostatahyperplasie, Intoxikationspsychose (z. B. durch Alkohol), Alkoholismus, bei bekannter Opioid-Abhängigkeit, Delirium tremens, Pankreatitis, Erkrankung der Gallenwege, entzündlichen Darmerkrankungen, Gallen- oder Harnleiterkolik, Hypotonie, Hypovolämie, Erkrankungen mit erhöhtem Hirndruck (z. B. Schädeltrauma), Kreislaufstörungen, Epilepsie oder Anfallsneigung und bei Patienten, die MAO-Hemmer einnehmen.
    • Wie alle Opioid-Präparate sollten Oxycodon-haltige Arzneimittel nach bauchchirurgischen Eingriffen nur mit Vorsicht verwendet werden, da Opioide die Darmmotilität beeinträchtigen. Sie dürfen erst angewendet werden, wenn der behandelnde Arzt sich vergewissert hat, dass die Darmfunktion normal ist.
    • Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten engmaschig überwacht werden.
    • Eine Atemdepression stellt das größte Risiko der Opioid-Anwendung dar und tritt am ehesten bei älteren oder geschwächten Patienten auf. Die atmungsdämpfende Wirkung von Oxycodon kann zu erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen im Blut und somit auch im Liquor cerebrospinalis führen.
    • Bei prädisponierten Patienten können Opioide einen starken Blutdruckabfall auslösen.
    • Bei chronischer Anwendung kann der Patient eine Toleranz entwickeln und zunehmend höhere Dosen des Arzneimittels zur Schmerzkontrolle benötigen. Eine längerdauernde Anwendung des Präparates kann zu physischer Abhängigkeit führen, bei plötzlichem Therapieabbruch kann ein Entzugssyndrom auftreten. Wenn ein Patient die Behandlung mit Oxycodon nicht mehr benötigt, kann es sinnvoll sein, die Dosis allmählich auszuschleichen, um Entzugssymptomen vorzubeugen. Mögliche Entzugssymptome sind Gähnen, Mydriasis, Tränensekretion, Rhinorrhö, Tremor, Hyperhidrose, Angst, Agitiertheit, Krampfanfälle und Insomnie.
    • Sehr selten und insbesondere bei hohen Dosen tritt eine Hyperalgesie auf, die nicht auf eine weitere Erhöhung der Oxycodon-Dosis anspricht. In diesem Fall kann eine Dosisreduktion oder Umstellung auf ein anderes Opioid angezeigt sein.
    • Primär besteht bei Anwendung von Oxycodonhydrochlorid ein Abhängigkeitspotential. Oxycodon hat ein vergleichbares Missbrauchsprofil wie andere starke agonistische Opioide. Oxycodon kann von Menschen mit latenten oder manifesten Suchterkrankungen verlangt und missbraucht werden. Es besteht die Möglichkeit der Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit (Sucht) von Opioidanalgetika einschließlich Oxycodon. Bei bestimmungsgemäßer Anwendung bei Patienten mit chronischen Schmerzen ist das Risiko für eine physische oder psychische Abhängigkeit jedoch deutlich geringer bzw. muss differenziert bewertet werden. Zur tatsächlichen Inzidenz psychischer Abhängigkeit bei chronischen Schmerzpatienten liegen keine Daten vor. Bei Patienten mit bekanntem Alkohol- oder Drogenmissbrauch in ihrer Vorgeschichte darf Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> nur mit besonderer Vorsicht verordnet werden.
    • Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> sollte präoperativ sowie innerhalb der ersten 12 - 24 Stunden postoperativ nur mit Vorsicht angewendet werden.
    • Im Falle einer missbräuchlichen parenteralen, venösen Injektion kann der Kapselinhalt schwere und potentiell tödliche Ereignisse auslösen.
    • Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> darf nicht zusammen mit alkoholischen Getränken eingenommen werden, da Alkohol die Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit und des Reaktionsvermögens verstärken und das Auftreten von Nebenwirkungen (z. B. Somnolenz, Atemdepression) begünstigen kann.
    • Anti-Doping-Warnhinweis
      • Sportler sollten sich darüber im Klaren sein, dass dieses Arzneimittel bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen kann.
      • Die Anwendung von Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Oxycodon wurde bisher nicht in Studien an Kindern unter 12 Jahren untersucht.
      • Sicherheit und Wirksamkeit von Oxycodon-HCl HEXALArgA8-/sup> sind somit nicht nachgewiesen, und die Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird nicht empfohlen.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Eine verstärkte zentraldämpfende Wirkung kann bei gleichzeitiger Therapie mit zentralwirksamen Arzneimitteln auftreten (z. B. andere Opioide, Sedativa, Hypnotika, Antidepressiva, Phenothiazine und Neuroleptika). MAO-Hemmer interagieren mit narkotisch wirkenden Analgetika und können eine zentrale Erregung oder Dämpfung mit hypertensiven bzw. hypotensiven Krisen auslösen. Oxycodon ist bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten oder während der letzten 2 Wochen erhalten haben, mit Vorsicht anzuwenden.
    • Alkohol kann die pharmakodynamischen Wirkungen von Oxycodon-HCl HEXAL verstärken, die gleichzeitige Anwendung ist zu vermeiden.
    • Anticholinergika (z. B. Neuroleptika, Antihistaminika, Antiemetika, Parkinson-Medikamente) können die anticholinergen Nebenwirkungen von Oxycodon (wie Obstipation, Mundtrockenheit oder Miktionsstörungen) verstärken.
    • Cimetidin kann den Metabolismus von Oxycodon hemmen.
    • Oxycodon wird überwiegend über CYP3A4 und teilweise auch über CYP2D6 metabolisiert. Die Wirksamkeit dieser Stoffwechselwege kann durch verschiedene gleichzeitig verabreichte Arzneimittel oder Lebensmittel gehemmt oder induziert werden.
    • CYP3A4-Hemmer wie Makrolid-Antibiotika (z. B. Clarithromycin, Erythromycin und Telithromycin), Azol-Antimykotika (z. B. Ketoconazol, Voriconazol, Itraconazol und Posaconazol), Proteasehemmer (z. B. Boceprevir, Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir und Saquinavir), Cimetidin und Grapefruitsaft können die Clearance von Oxycodon verringern, sodass die Plasmakonzentrationen ansteigen. Die Oxycodon-Dosis ist gegebenenfalls entsprechend anzupassen.
    • Nachfolgend einige konkrete Beispiele:
      • Itraconazol, ein starker CYP3A4-Hemmer, steigerte in einer Dosierung von 200 mg p. o. über 5 Tage die AUC von oral verabreichtem Oxycodon im Durchschnitt etwa 2,4-fach (Spannweite 1,5 - 3,4).
      • Voriconazol, ein CYP3A4-Hemmer (2-mal 200 mg/d über 4 Tage, am 1. Tag 2-mal 400 mg), steigerte die AUC von oral verabreichtem Oxycodon im Durchschnitt etwa 3,6-fach (Spannweite 2,7 - 5,6).
      • Telithromycin, ein CYP3A4-Hemmer (800 mg p. o. über 4 Tage), steigerte die AUC von oral verabreichtem Oxycodon im Durchschnitt etwa 1,8-fach (Spannweite 1,3 - 2,3).
      • Grapefruitsaft, ein CYP3A4-Hemmer (200 ml je 3-mal täglich über 5 Tage), steigerte die AUC von oral verabreichtem Oxycodon im Durchschnitt etwa 1,7-fach (Spannweite 1,1 - 2,1).
    • CYP3A4-Induktoren wie Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut können den Metabolismus von Oxycodon verstärken und die Clearance von Oxycodon erhöhen, sodass die Plasmakonzentrationen abnehmen. Die Oxycodon-Dosis ist gegebenenfalls entsprechend anzupassen.
    • Nachfolgend einige konkrete Beispiele:
      • Johanniskraut, ein CYP3A4-Induktor (3-mal 300 mg/d über 15 Tage), verringerte die AUC von oral verabreichtem Oxycodon im Durchschnitt um etwa 50% (Spannweite 37 - 57%).
      • Rifampicin, ein CYP3A4-Induktor (1-mal 600 mg/d über 7 Tage), verringerte die AUC von oral verabreichtem Oxycodon im Durchschnitt um etwa 86%.
    • Arzneimittel, die die CYP2D6-Aktivität hemmen, wie Paroxetin und Chinidin, können die Clearance von Oxycodon verringern, dies kann zu einer Steigerung der Plasmakonzentrationen von Oxycodon führen.
    • Die Wirkung von Inhibitoren anderer relevanter Isoenzyme auf den Metabolismus von Oxycodon ist nicht bekannt. Die Möglichkeit von Wechselwirkungen sollte berücksichtigt werden. Die Wirkung von Oxycodon auf Cytochrom-P450-Enzyme wurde weder in vitro noch in vivo untersucht.
    • Klinisch relevante Änderungen der INR (International Normalized Ratio) in beide Richtungen wurden bei einzelnen Patienten bei gleichzeitiger Einnahme von Cumarin-Antikoagulanzien und Oxycodonhydrochlorid-Kapseln beobachtet.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Oxycodon kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.
    • Unter konstant dosierter Therapie ist ein generelles Fahrverbot nicht notwendig.
    • Der behandelnde Arzt sollte die Situation individuell bewerten.
  • Überdosierung
    • Symptome einer Überdosierung
      • Miosis, Atemdepression, Somnolenz, herabgesetzter Skelettmuskeltonus und Blutdruckabfall. In schweren Fällen können Kreislaufkollaps, Stupor, Koma, Bradykardie und nichtkardiogenes Lungenödem, Hypotonie und Tod auftreten, Missbrauch hoher Dosen starker Opioide wie Oxycodon kann tödlich ausgehen.
    • Therapie der Überdosierung
      • Es ist vor allem darauf zu achten, die Atemwege freizuhalten und für eine assistierte oder kontrollierte Beatmung zu sorgen.
      • Bei Überdosierung ist gegebenenfalls die intravenöse Gabe eines Opioidantagonisten (z. B. 0,4 - 2 mg Naloxon i. v.) angezeigt.
      • Diese Einzeldosis muss je nach klinischer Situation in 2 - 3-minütigen Abständen wiederholt werden. Auch die intravenöse Infusion von 2 mg Naloxon in 500 ml isotoner Kochsalz- oder 5%iger Dextroselösung (entsprechend 0,004 mg Naloxon/ml) ist möglich. Dabei soll die Infusionsgeschwindigkeit auf die zuvor verabreichten Bolusdosierungen und die Reaktion des Patienten abgestimmt sein. Eine Magenspülung kann in Erwägung gezogen werden. Aktivkohle (50 g für Erwachsene, 10 - 15 g für Kinder) kann innerhalb 1 Stunde nach Aufnahme einer erheblichen Menge angewendet werden, sofern die Atemwege gesichert werden können. Es erscheint plausibel, dass bei Retardformulierungen auch eine spätere Gabe von Aktivkohle nützlich ist, allerdings ist dies nicht erwiesen.
      • Zur Beschleunigung der Passage kann ein geeignetes Laxans (z. B. eine Lösung auf PEG-Basis) hilfreich sein.
      • Unterstützende Maßnahmen (künstliche Beatmung, Sauerstoffzufuhr, Gabe von Vasopressoren und Infusionstherapie) sollten, falls erforderlich, bei der Behandlung eines begleitend auftretenden Kreislaufschocks angewendet werden. Bei Herzstillstand oder Arrhythmien kann eine Herzdruckmassage oder Defibrillation angezeigt sein. Falls erforderlich, assistierte Beatmung sowie Ausgleich des Wasser- und Elektrolythaushaltes.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Die Anwendung dieses Arzneimittels sollte bei schwangeren und laktierenden Patientinnen so weit wie möglich vermieden werden.
  • Es liegen nur begrenzte Daten zur Anwendung von Oxycodon bei Schwangeren vor. Kinder von Müttern, die in den letzten 3 - 4 Wochen vor dem Geburtsvorgang Opioide verabreicht bekommen haben, sollten bezüglich Atemdepression überwacht werden. Entzugssymptome können bei Neugeborenen von Müttern beobachtet werden, die sich einer Behandlung mit Oxycodon unterziehen.

Stillzeithinweise



  • Die Anwendung dieses Arzneimittels sollte bei schwangeren und laktierenden Patientinnen so weit wie möglich vermieden werden.
  • Oxycodon kann mit der Muttermilch ausgeschieden werden und kann im Neugeborenen eine Atemdepression hervorrufen. Oxycodon sollte deshalb nicht bei stillenden Müttern angewendet werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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