Orgaran (10 St)

Hersteller Aspen Germany GmbH
Wirkstoff Danaparoid Natriumsalz
Wirkstoff Menge 750 IE anti-Xa
ATC Code B01AB09
Preis 953,58 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Orgaran (10 St)

Medikamente Prospekt

Danaparoid, Natriumsalz750IE anti-Xa
(H)Dinatrium sulfitHilfsstoff0.9mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 0.6 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Danaparoid - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Danaparoid
  • hämorrhagische zerebrovaskuläre Ereignisse in den vergangenen drei Monaten
  • schwerer, nicht eingestellter Bluthochdruck
  • aktives Magen-oder Zwölffingerdarmgeschwür
    • es sei denn, dies ist der Grund für die Operation
  • diabetische Retinopathie
  • Spinal- oder Epiduralanästhesie oder Lokal-/Regionalanästhesie, wenn Danaparoidin den vorangehenden 24 Stunden zur Behandlung angewendet wurde
  • folgende Kontraindikationen gelten nicht, wenn der Patient eine HIT hat und keine alternativen antithrombotischen Behandlungen verfügbar sind:
    • schwere hämorrhagische Diathese, z.B. Hämophilie und idiopathische thrombozytopenische Purpura
    • schwere Nieren- und Leberinsuffizienz
    • akute bakterielle Endokarditis
    • kürzliche (< 1 Woche) oder akute Blutung (z.B. intrakraniell, gastrointestinal, intraokulär, pulmonal)
    • Schädigung des Zentralnervensystems oder des Gehirns
    • spinale oder ophthalmologische Operationen
  • schwere hämorrhagische Diathesen
    • Ausnahme: HIT II bei Fehlen einer alternativen antithrombotischen Behandlung
  • schwere Nieren- und Leberinsuffizienz
    • Ausnahme: HIT II bei Fehlen einer alternativen antithrombotischen Behandlung
  • akute bakterielle Endokarditis
  • bei Patienten mit durch Heparin oder Heparinoide induzierter Thrombozytopenie in der Anamnese
    • positiver in-vitro -Test auf Heparin-induzierte Antikörper in Gegenwart von Orgaran
  • kürzliche (1 Woche) oder akute Blutung
  • Schädigung des Zentralnervensystems oder des Gehirns
  • spinale oder ophthalmologische Eingriffe

Art der Anwendung



  • subkutane oder intravenöse Injektion oder intravenöse Infusion
    • gewünschte Infusionsrate 400 E/h
      • Infusionsgeschwindigkeit: 44 ml/h
    • gewünschte Infusionsrate 300 E/h
      • Infusionsgeschwindigkeit: 33 ml/h
    • gewünschte Infusionsrate 200 E/h
      • Infusionsgeschwindigkeit: 22 ml/h
  • nicht i.m. anwenden
  • empfohlene Verdünnung
    • 3 Ampullen (2250 E) Danaparoid-Natrium in 250 ml Infusionsflüssigkeit (Kochsalzlösung, Dextrose-Kochsalzlösung, Dextrose usw.) hinzufügen, um 9 E/ml zu erhalten

Dosierung



Basiseinheit: 1 Ampulle (0,6 ml) enthält 750 Anti-Xa-Einheiten Danaparoid-Natrium, entsprechend 1250 Anti-Xa-Einheiten pro ml

  • Allgemein
    • Hinweis: Anti-Xa-Einheiten von Danaparoid-Natrium haben einen anderen klinischen Bezug als die Aktivitätsangaben von unfraktioniertem und niedermolekularem Heparin
  • Überwachung
    • Die Anti-Xa-Aktivität im Plasma korreliert linear mit der verabreichten Dosis Danaparoid-Natrium. Im Allgemeinen ist eine Überwachung der Anti-Xa-Aktivität im Plasma nicht erforderlich
    • Empfehlung dennoch bei
      • Patienten mit klinisch signifikanter Nierenfunktionsstörung
      • Erwachsenen mit ungewöhnlich niedrigem oder hohem Körpergewicht (< 55 kg, > 90 kg Körpergewicht),
      • Kinder
      • klinisch instabilen Patienten
    • Überwachung der Antikoagulationsaktivität: Einsatz eines funktionellen Anti-Xa-Test unter Verwendung eines spezifischen chromogenen Peptidsubstrates
      • Verwendung von Danaparoid-Natrium als Standard für die Erstellung der Referenzkurve
  • Prophylaxe der tiefen Venenthrombose, Erwachsene
    • in Situationen, in denen Heparin nicht angewendet werden soll
      • 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2mal / Tag
      • Behandlungsdauer: max. 14 Tage (es sei denn, es wird für längere Zeit bei Patienten benötigt, für die keine geeignete antithrombotische Alternative verfügbar ist)
    • in Situationen, in denen Heparin nicht angewendet werden soll, einschließlich bei HIT-Patienten
      • Patienten mit HIT ohne derzeitige Thrombose (> 3 Monate vor der aktuellen stationären Aufnahme)
        • AJg-lt+ADsAPQ- 90 kg KG: 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2mal / Tag
        • AJg-gt, 90 kg KG: 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 3mal / Tag oder 1250 Einheiten s.c. 2mal / Tag
        • Behandlungsdauer max. 14 Tage (oder länger, falls keine Alternative besteht)
        • Patienten mit HIT in der Vergangenheit (> 3 Monate vor der aktuellen stationären Aufnahme und / oder negativem funktionellen Test für Heparin-induzierte Antikörper)
          • ohne Thromboembolie: gleiche Dosisempfehlungen wie für Patienten ohne HIT
          • falls bei Wiederaufnahme einer Heparin-Therapie ein Abfall der Thrombozytenzahl aufgetreten ist und / oder ein positiver funktioneller Test für HIT-Antikörper vorliegt (oder mittels EIA eine optische Dichte > 2.000 festgestellt wird): vollständige therapeutische Dosis Danaparoid- Natrium anwenden
  • Therapie der HIT
    • Patienten mit akuter HIT (mit oder ohne Thrombose)
      • initial
        • 2250 Anti-Xa-Einheiten (Patienten < 55 kg Körpergewicht: 1500 Anti-Xa-Einheiten, Patienten > 90 kg KG: 3750 Anti-Xa-Einheiten) i.v.- Bolus
      • Fortsetzung
        • i.v. Infusion von 400 Anti-Xa-Einheiten / Stunde über 4 Stunden
        • danach 300 Anti-Xa-Einheiten / Stunde über weitere 4 Stunden
        • anschließend Erhaltungsinfusion: 150 - 200 Anti-Xa-Einheiten / Stunde
        • Behandlungsdauer: 5 - 7 Tage (oder länger, falls keine geeignete Alternative verfügbar ist)
      • wenn intravenöse Behandlung nicht mehr erforderlich, Umstellung auf orale Antikoagulantien oder auf 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2 - 3mal / Tag
        • angestrebte Anti-Xa-Plasmaspiegel: +ACY-lt+ADsAPQ- 1,0 Anti-Xa-Einheiten/ml 5 - 10 Min. nach dem Bolus und 0,5 - 0,8 Anti-Xa-Einheiten/ml während Erhaltungsinfusion
    • Wechsel zwischen Danaparoid-Natrium und oralen Antikoagulantien
      • Wechsel zwischen Danaparoid-Natrium und Vitamin-K-Antagonisten (VKA)
        • die Umstellung auf orale Antikoagulantien (VKA) ist sowohl während des subkutanen als auch während des intravenösen Dosierschemas möglich
        • es wird empfohlen, eine solche Therapie nur zu beginnen, wenn mit Danaparoid-Natrium eine adäquate antithrombotische Kontrolle erreicht wurde und die Thrombozytenzahl sich erholt bzw. Normalwerte erreicht hat
          • 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2 bis 3mal / Tag:
            • die Einnahme von oralen Antikoagulantien (VKA) kann vor dem Absetzen von Danaparoid-Natrium begonnen werden, damit die International Normalized Ratio (INR) sich im benötigten Zielbereich stabilisieren kann (dies dauert in der Regel 5 Tage)
          • 1250 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2 bis 3mal / Tag:
            • sobald mit Einnahme oraler Antikoagulantien (VKA) begonnen wird, Dosisreduktion des Arzneimittels auf 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2 - 3mal / Tag und wie oben vorgehen
          • intravenöse Infusion:
            • Gabe oraler Antikoagulantien (VKA) parallel zur Infusion (max. 300 Anti-Xa-Einheiten/Stunde) möglich (Infusionsende, sobald INR-Wert im angestrebten Bereich liegt), bei hohem Blutungsrisiko entweder Infusion beenden oder 750 Anti-Xa-Einheiten s.c. 2 - 3mal / Tag und 24 Stunden später mit Einnahme oraler Antikoagulantien (VKA) wie oben beginnen, oder Infusion beenden und 12 Stunden später mit Einnahme oraler Antikoagulantien (VKA) beginnen
    • Wechsel zwischen Danaparoid-Natrium und direkten oralen Antikoagulantien (DOAK)
      • keine Erfahrungen vorliegend
    • Eingriffe bei Patienten mit HIT
      • es stehen je nach Grunderkrankung und den begleitenden hämostatischen Störungen verschiedene Dosierungspläne zur Verfügung
    • Gefäßoperationen oder invasive vaskuläre Eingriffe
      • Gefäßoperationen umfassen:
        • periphere arterielle Bypass-Chirurgie, Endarteriektomie, Aneurysmenresektion und Thrombektomie
        • zu invasiven vaskulären Eingriffen zählen perkutane transluminale Koronarangioplastie
          (PTCA, mit und ohne Stent), Einsetzen/Entfernen einer intra-aortalen Ballonpumpe oder eines Cava-Filters, kardiale Katheterisierung/Angiographie, Einsetzen eines arteriovenösen Shunts usw.
      • Gefäßoperationen ohne Herz-Lungen-Maschine
        • vor Eingriff/ Operation: +ACY-lt+ADsAPQ- 90 kg KG 2250 E i.v.- Bolus, > 90 kg KG: 3750 E i.v.- Bolus
        • nach Operation: Beginn nicht weniger als 6 Stunden postoperativ (bei angemessener Hämostase): 150 - 200 E / Stunde für 5 - 7 Tage
        • danach Umstellung auf orale Antikoagulantien oder Danaparoid 750 E s. c. 2 - 3mal / Tag
        • Überwachung:
          • angestrebte Anti-Xa-Werte im Plasma 5 - 10 Min. nach dem Bolus 0,5 - 0,7 E / ml und während der Infusion 0,5 - 0,8 E / ml
        • kein zusätzlicher intravenöser Bolus ist erforderlich, wenn die Angioplastie in den 6 Stunden nach der kardialen Katheterisierung ausgeführt wird, für die dieses Dosierschema bereits eingeleitet wurde, oder wenn eine Ballonpumpe bei Patienten entfernt wird, die Danaparoid-Natrium bereits zum Schutz vor Thrombose bei eingesetzter Ballonpumpe erhalten haben
    • Kardiopulmonale Eingriffe
      • Während der Operation:
        • 125 E/kg Körpergewicht i. v.- Bolus intraoperativ - nach Thorakotomie+ADs
          • Gleichzeitig:
            • 3 E / ml Primingflüssigkeit in den Pumpenkreislauf
            • Während einer Bypass-Operation: ab dem Zeitpunkt des Bypass-Anschlusses und weiter bis 45 Minuten vor erwarteter Beendigung der Bypass-Anwendung: 7 E / kg Körpergewicht / Std. i. v.-Infusion
          • bei Auftreten von intraoperativer Gerinnung: 1250 E i. v. (750 E falls < 55 kg Körpergewicht) Bolus, falls später als 1 h vor Ende der Bypass-Zusatzversorgung zur Erreichung einer Hämostase
      • Postoperative Erhaltungsdosis
        • 1250 E 2mal / Tag oder 750 E 3mal / Tag s. c. oder i. v.-Infusion 150 - 200 E / h
        • Beginn sobald angemessene Hämostase erreicht wurde (= 6 - 12 Std. postoperativ),
          so lange wie nötig fortsetzen
    • Hinweise:
      • Danaparoid-Natrium durch Protamin oder andere übliche Antagonisten nicht neutralisierbar
      • auftretende postoperative Blutungen, falls sie auftreten, lassen sich nicht einfach stillen und können schwerwiegend sein
      • das ist anders als bei anderen Arten von Operationen und Patienten (d. h. Patienten, die einer anderen Operation oder einem anderen invasiven vaskulären Eingriff unterzogen werden), bei denen übermäßige (postoperative) Blutungen selten sind
      • daher wird die Anwendung hauptsächlich für die postoperative Prophylaxe empfohlen und sollte nur für chirurgische Eingriffe bei Patienten erfolgen, für die kein anderes geeignetes Antithrombotikum verfügbar ist und die Operation nicht aufgeschoben werden kann, bis kein HIT-Antikörper mehr im Kreislauf vorhanden ist (dann kann Heparin wieder ausschließlich für die Operation angewendet werden)
      • die Überwachung der Anti-Xa-Werte im Plasma ist im Allgemeinen für die intraoperative Einstellung des Patienten nicht erforderlich
      • falls sie nötig ist, sollte eine Probe vor Gabe von Danaparoid-Natrium, ein Probe 10 Minuten nach dem Bolus im Anschluss an die Thorakotomie, 10 Minuten nach dem Bypass-Anschluss, zwei Proben während der Operation und eine Probe im Aufwachraum entnommen werden, um die Anti-Xa-Werte im Plasma zu überwachen
      • damit lassen sich zumindest die intra- und postoperativen Blutungsraten zum Ausmaß der jeweiligen Anti-Xa-Aktivität in Beziehung setzen
      • Idealerweise sollte die Anti-Xa-Aktivität im Plasma mithilfe eines geeigneten Assays und einer korrekten Danaparoid-Natrium Referenzkurve bestimmt werden
      • während der Operation sollte die Anti-Xa-Aktivität Werte von 1,5 bis 2.0 E/ml nicht überschreiten und nicht deutlich unter 0,8 E/ml sinken
      • das Ansprechen verschiedener Patienten auf die gleichen Dosen ist jedoch variabel, so wurden Anti-Xa-Spitzenaktivitäten zwischen 0,5 und 2,5 E/ml verzeichnet
      • das kann auf unterschiedliche Assay-Methoden oder individuelle Patientenempfindlichkeit oder auf beides zurückzuführen sein
      • dennoch ist das Ansprechen verschiedener Patienten bei Zugrundelegung des Ausgangswertes vor Gabe von Danaparoid-Natrium eine verlässliche Orientierungshilfe für die beobachteten Veränderungen
    • Koronararterien-Bypass-Operationen ohne Herz-Lungen-Maschine
      • Danaparin wurde erfolgreich angewendet, aber es ist noch kein optimales Dosierungsschema etabliert
    • Nierenfunktionsstörung und Patienten > 90 kg
      • Überwachung der Anti-Xa-Aktivität im Plasma 1 oder 2mal / Woche während der s.c. oder i.v. Routinetherapie empfohlen
        • Kontrolle: Akkumulation des Arzneimittels bzw. Unterdosierung
    • Ältere Patienten (ohne moderate bis schwere Niereninsuffizienz)
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • Kinder (bis 17 Jahre)
      • Dosierungsschemata basieren auf den bisherigen Erfahrungen, allerdings können selbst Kinder gleichen Alters und mit gleichem Gewicht unterschiedlich auf die verabreichte Dosis reagieren
      • daher sollte sich die Dosierung nach dem Anti-Xa-Plasmaspiegel und der Abwägung von erwünschter Wirkung und Blutungsrisiko richten
      • keine Erfahrungen mit der Verabreichung von Danaparoid-Natrium bei Kindern im Alter von 2 - 7 Jahren
      • Thrombose-Prophylaxe:
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • 8 - 144 Anti-Xa-Einheiten / kg KG / Tag
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,1 - 0,4 Einheiten / ml
        • 7 - 17 Jahre
          • 20 - 25 Anti-Xa-Einheiten / kg KG / Tag
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,1 - 0,4 Einheiten / ml
      • venöse okklusive Leberkrankheit
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • keine Daten
        • 7 - 17 Jahre
          • 30 Anti-Xa-Einheiten / kg KG 2mal / Tag
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: unzureichende Daten
      • Thrombose-Therapie
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • keine Daten
        • 7 - 17 Jahre
          • i.v. Bolus von 30 Anti-Xa-Einheiten / kg KG plus 29 - 130 Anti-Xa-Einheiten / kg KG / Tag
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,4 - 0,7 Einheiten / ml nach i. v.-Bolus, 0,4 - 0,8 Einheiten / ml im steady state
      • Kardiale Katheterisierung
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • 48 - 120 Einheiten / kg, Bolus i. v.
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,5 - 0,7 Einheiten / ml nach i. v.-Bolus
        • 7 - 17 Jahre:
          • keine Daten
      • Hämodialyse
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • keine Daten
        • 7 - 17 Jahre
          • 27 - 86 Einheiten / kg, Bolus i. v.
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,5 - 0,8 Einheiten / ml während der Dialyse
      • Kontinuierliche ambulante Peritonealdialyse
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • 5 - 43 U / kg
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: unzureichende Daten
        • 7 - 17 Jahre
          • keine Daten
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: unzureichende Daten
      • Herzoperation
        • AJg-lt+ADsAPQ- 2 Jahre
          • 350 Einheiten / kg/ Operation
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,8 - 2 Einheiten / ml intraoperativ
        • 7 - 17 Jahre
          • AJg-gt, 150 - 311 Einheiten /kg / Operation
          • Anti-Xa-Aktivität im Plasma: 0,8 - 2 Einheiten / ml intraoperativ
    • Verabreichung bei Spinal- / Epiduralanästhesie oder Lumbalpunktion
      • sog. neurologische Überwachung empfohlen
      • Danaparoid- Natrium ist erst anzuwenden, wenn mindestens 4 Stunden nach der Spinal- / Epiduralpunktion vergangen sind oder nachdem der Kathether entfernt wurde
      • Zeitraum beruhend auf Nutzen-Risiko-Bewertung
      • Thromboserisiko als auch das Blutungsrisiko im Zusammenhang mit dem Eingriff sowie patientenspezifische Risikofaktoren sind zu berücksichtigen

Indikation



  • Prophylaxe der tiefen Venenthrombose (DVT) in Situationen, in denen Heparin nicht angewendet werden soll, einschließlich bei Patienten mit Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HIT)
  • Behandlung von thromboembolischen Erkrankungen bei Patienten, die eine dringende parenterale Antikoagulation benötigen und entweder eine HIT haben oder in der Anamnese aufweisen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Danaparoid - invasiv

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Thrombozytopenie
        • Antikörper-induzierte Thrombozytopenie wie sie durch (niedermolekulares) Heparin verursacht sein kann, bei der Anwendung von Danaparoid beobachtet, aber nur bei Patienten, die bereits gegen Heparin oder niedermolekulares Heparin sensibilisiert waren
      • Heparin-induzierte Thrombozytopenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • immunthrombozytopenische Purpura
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeit
      • Arzneimittelüberempfindlichkeit
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Purpura
      • makulo-papulöser Ausschlag
      • erythematöser Hautausschlag
      • Pruritus
      • Urtikaria
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • generalisierter Ausschlag
      • makulo-vesikuläre Hautreaktion
      • Ausschlag an der Injektions- oder Infusionsstelle
      • makulöser Ausschlag
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Reaktion an der Injektionsstelle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • an der Injektionsstelle
        • Blutung
        • Beschwerden
        • Überempfindlichkeit
        • Reizung
        • Kälte
        • Juckreiz
      • an der Injektions- oder Infusionsstelle
        • Erythem
        • Schmerzen
        • Schwellung
        • Wärme
      • an der Infusionsstelle
        • blauer Fleck
        • Reaktion
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Blutung nach einem Eingriff
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hämatom nach einem Eingriff
      • eingriffsbedingte Hämorrhagie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutung an der Inzisionsstelle
      • Anastomosenblutung

Kinder und Jugendliche

  • gibt nur begrenzte Erfahrung zur Anwendung von Danaparoid bei Kindern
  • das Sicherheitsprofil von Danaparoid bei Kindern und Jugendlichen scheint sich jedoch nicht von dem bei Erwachsenen zu unterscheiden

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Danaparoid - invasiv

  • Kreuzreaktivität
    • Inzidenz der serologischen Kreuzreaktivität von Danaparoid-Natrium mit Heparin-induzierten Antikörpern vor Beginn der Therapie beträgt etwa 5 +ACU
      • jedoch scheint eine der Hauptursachen für die Kreuzreaktivität von Danaparoid vor der Behandlung das im Kreislauf vorhandene Rest-Heparin zu sein, das auf eine vorherige Heparin-Gabe zurückzuführen ist
    • Inzidenz der klinischen Kreuzreaktivität, die sich während der Danaparoid-Natrium-Therapie entwickeln kann, beträgt etwa 3 +ACU
      • viele dieser Patienten hatten vor der Behandlung einen negativen Test auf serologische Kreuzreaktivität
    • obwohl das Risiko einer Antikörperinduzierten Thrombozytopenie und Thrombose (d.h. einer klinischen Kreuzreaktivität) während der Danaparoid-Natrium-Therapie sehr gering ist, sollte die Thrombozytenzahl
      • in der ersten Behandlungswoche jeden Tag überprüft werden
      • in der zweiten und dritten Woche jeden zweiten Tag überprüft werden
      • danach wöchentlich bis monatlich überprüft werden
    • wenn der Test auf Kreuzreaktivität mit Danaparoid-Natrium vor der Behandlung positiv ausfällt, aber Danaparoid-Natrium dennoch angewendet wird, sollte die Thrombozytenzahl bis zum Ende der Behandlung mit Danaparoid- Natrium jeden Tag überprüft werden
    • wenn eine Antikörper-induzierte Thrombozytopenie auftritt, sollte die Behandlung mit Danaparoid- Natrium beendet und eine alternative Behandlung in Betracht gezogen werden
  • Erhöhtes Blutungsrisiko
    • Danaparoid-Natrium sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit moderater Nieren- und/oder Leberinsuffizienz und beeinträchtigter Hämostase, ulzerativen Läsionen im Magen-Darm Trakt oder anderen Krankheiten, die zu erhöhter Blutungsgefahr an lebenswichtigen Organen bzw. Stellen führen können
    • da nach kardiopulmonalen Bypass-Operationen starke Blutungen bei HIT Patienten auftreten können, Danaparoid-Natrium während der Operation nicht empfohlen
      • es sei denn, es ist keine andere antithrombotische Behandlung verfügbar
  • Arzneimittel mit Wirkung auf die Hämostase
    • Vorsicht bei Patienten, die orale Antikoagulantien oder Arzneimittel mit Einfluß auf die Thrombozytenfunktion (z.B. Thrombozytenaggregationshemmer, nichtsteroidale Antiphlogistika) anwenden
  • Spinal-/Epiduralanästhesie oder Lumbalpunktion
    • innerhalb von 24 Stunden nach der Verabreichung von Danaparoid-Natrium in therapeutischen Dosen darf keine Spinal-/Epiduralanästhesie oder Lumbalpunktion vorgenommen werden
    • Fälle von rückenmarksnahen Hämatomen bei gleichzeitiger Anwendung von Heparinen und Spinal-/Epiduralanästhesie oder Spinalpunktionen berichtet, die zu langfristiger oder dauerhafter Lähmung führten
      • diese Ereignisse nicht bei Danaparoid-Natrium-Dosierschemata von 750 Anti-
        Xa-Einheiten (E) 2mal / Tag oder niedriger berichtet
    • Risiko dieser Ereignisse höher
      • bei Anwendung von postoperativen Epidural- Verweilkathetern
      • bei gleichzeitiger Anwendung zusätzlicher Arzneimittel mit Wirkung auf die Hämostase wie nicht-steroidale steroidale Antirheumatika (NSAR)
      • bei traumatischer oder wiederholter Epidural- oder Spinalpunktion
      • bei Patienten mit Spinaloperation oder Spinaldeformation in der Vorgeschichte
    • pharmakokinetisches Profil von Danaparoid-Natrium berücksichtigen zur Verringerung des potenziellen Blutungsrisikos im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung von Danaparoid-Natrium und Epidural- oder Spinalanästhesie/-Analgesie oder Spinalpunktion
      • das Legen oder Entfernen eines Epiduralkatheters oder eine Lumbalpunktion wird am besten vorgenommen, wenn die gerinnungshemmende Wirkung von Danaparoid-Natrium gering ist
      • eine Bestimmung des genauen Zeitpunkts zur Erreichung einer ausreichend geringen gerinnungshemmenden Wirkung beim einzelnen Patienten jedoch nicht bekannt
      • Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (15 - 30 ml / Min.)
        • weitere Erwägungen angebracht, weil die Elimination von Danaparoid-Natrium verlängert ist
    • sollte ein Arzt die Entscheidung treffen, Antikoagulantien im Zusammenhang mit einer Epidural- oder Spinalanästhesie oder Lumbalpunktion zu verabreichen
      • sind größte Vorsicht und häufige Überwachung erforderlich, um Anzeichen und Symptome einer neurologischen Beeinträchtigung zu erkennen, z.B.
        • Rückenschmerzen
        • sensorische und motorische Ausfälle (Taubheit und Schwächegefühl in den unteren Extremitäten)
        • Darm- oder Blasenfunktionsstörungen
      • Pflegekräfte sollten in der Erkennung solcher Anzeichen und Symptome geschult sein
      • Patienten sollten angewiesen werden, sofort eine Pflegekraft oder einen Arzt zu informieren, wenn diese bei ihnen auftreten
    • falls Anzeichen oder Symptome eines spinalen Hämatoms vermutet werden
      • dringliche Diagnose und Behandlung einleiten, einschließlich Erwägung einer spinalen Dekompression, wobei solch eine Behandlung neurologische Folgeschäden nicht unbedingt verhindert oder rückgängig macht

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Danaparoid - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Danaparoid - invasiv

  • Danaparoid nicht zur allgemeinen Anwendung in der Schwangerschaft empfohlen
    • kann jedoch angewendet werden, wenn keine andere antithrombotische Behandlung aus medizinischer Sicht vertretbar ist (z.B. bei HIT Patienten oder verzögerten Heparin-induzierten Empfindlichkeitsreaktionen der Haut)
  • nur sehr wenige Daten über die Anwendung von Danaparoid während der Schwangerschaft vorliegend
  • Fallberichte geben keinen Hinweis auf schädigende Wirkungen
  • bei der begrenzten Anzahl der Nabelschnurblutproben, die nach der Entbindung getestet wurden, gab es keinen Nachweis für eine Anti-Xa-Aktivität aufgrund von Danaparoid
  • tierexperimentelle Untersuchungen
    • lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen hinsichtlich der Reproduktionstoxizität schließen
  • Fertilität
    • zur Wirkung von Danaparoid auf die Fertilität beim Menschen keine Daten vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Danaparoid - invasiv

  • auch wenn nur wenige Daten vorliegen, kann Danaparoid während der Stillzeit angewendet werden, falls eine alternative antithrombotische Behandlung aus medizinischer Sicht nicht vertretbar ist (z.B. bei HIT Patienten)
  • Proben von Muttermilch, die auf Anti-Xa-Aktivität getestet wurden, zeigten keine oder eine vernachlässigbare Menge an Anti-Xa-Aktivität (die im Magen des Kindes hydrolysiert und als unbedenklich eingestuft würden)

Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.