Orfiril 100mg/ml Inj Loes (5X10 ml)

Hersteller Desitin Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Valproinsäure
Wirkstoff Menge 260,32 mg
ATC Code N03AG01
Preis 141,4 €
Menge 5X10 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Orfiril 100mg/ml Inj Loes (5X10 ml)

Medikamente Prospekt

Valproinsäure260.32mg
(H)Dinatrium edetat 2-WasserHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 3 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Valproinsäure - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Valproinsäure
  • Lebererkrankungen in der eigenen oder Familienanamnese
  • manifeste schwerwiegende Leber- und Pankreasfunktionsstörungen
  • Leberfunktionsstörungen mit tödlichem Ausgang während einer Valproinsäure-Therapie bei Geschwistern
  • hepatische Porphyrie
  • Blutgerinnungsstörungen
  • insulinabhängiger Diabetes mellitus
  • mitochondriale Erkrankungen, die durch Mutationen in dem das mitochondriale Enzym Polymerase-Gamma (POLG) kodierenden Kerngen verursacht sind, wie beispielsweise das Alpers-Huttenlocher- Syndrom, sowie bei Kindern im Alter unter 2 Jahren, bei denen der Verdacht auf eine POLG-verwandte Erkrankung besteht
  • bekannte Störungen des Harnstoffzyklus
  • während der Schwangerschaft, es sei denn, es stehen keine geeigneten alternativen Behandlungen zur Verfügung
  • bei Frauen im gebärfähigen Alter, es sei denn, die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms werden eingehalten

Art der Anwendung



  • Injektionslösung zur intravenösen Infusion
  • Intramuskuläre, subkutane, intraarterielle, paravasale oder perivenöse Gaben wegen möglicher Gewebsschäden vermeiden
  • Lösung visuell auf Verunreinigungen, Ausfällungen oder Farbveränderungen kontrollieren

Dosierung



Basiseinheit: 1ml Injektionslösung enthält 100 mg Natriumvalproat (entsprechend 86,76 mg Valproinsäure)

  • vorübergehende intravenöser Anwendung bei zuvor auf orale Valproinsäure eingestellten Patienten mit Epilepsie:
    • Dosierungsrichtlinien orientiert an Patienten, die Natriumvalproat oral erhielten:
      • Erwachsene und ältere Patienten: 20 mg Natriumvalproat / kg KG / Tag
      • Jugendliche: 25 mg Natriumvalproat / kg KG / Tag
      • Kinder: 30 mg Natriumvalproat / kg KG / Tag
      • max. Tagesdosis: 2400 mg Natriumvalproat
    • Kurzinfusion:
      • Erwachsene:
        • initial: 300 - 600 mg Natriumvalproat / 45 Min.
        • anschliessend weitere Kurzinfusionen bis zu einer max. Tagesdosis von 2400 mg Natriumvalproat möglich
        • Gesamttagesdosis verteilt auf 3 - 4 Einzelgaben
        • bei ggf. zuvor abweichender Verteilung der Tagesdosis bei oraler Therapie (z. B. Einnahme 2mal / Tag): parenterale Einzeldosen entsprechend reduzieren
        • Infusionsgeschwindigkeit: max.15 mg / Min
      • Kinder:
        • 7 - 10 mg Natriumvalproat / kg KG / Stunde
        • anschliessend weitere Kurzinfusionen bis zu einer maximalen Dosis von 30 mg Wirkstoff / kg KG / Tag möglich
        • Gesamttagesdosis verteilt auf 3 - 4 Einzelgaben
        • Infusionsgeschwindigkeit: max. 10 mg / Min.
    • Kontinuierliche Dauerinfusion:
      • Erwachsene:
        • 12 - 24 ml Injektionslösung (entsprechend 1200 bis 2400 mg Natriumvalproat / Tag) verduennt in 0,9%iger isotonischer Natriumchloridlösung oder 5%iger Glucoselösung (bis 500 ml oder mehr)
        • Tagesdosis entsprechend der geplanten Fluessigkeitszufuhr auf 24 Stunden verteilen
        • Infusionsgeschwindigkeit / 24 h: max. 100 mg / Stunde
      • Kinder:
        • max. 30 mg Natriumvalproat / kg KG
        • Infusionsgeschwindigkeit / 24 h: max.1,25 mg / kg KG / Stunde
    • Behandlungsdauer:
      • Umstellung auf orale Therapie sobald wie möglich
        • In der Regel 6 - 8 Stunden im Anschluss an das Ende der Kurzinfusion/Dauerinfusion
  • verschiedenen Formen eines Status epilepticus
    • Initialbolus: 10 - 20 mg / kg KG Natriumvalproat innerhalb von 5 - 10 Min.
    • anschließend kontinuierliche Infusion: max. 6 mg / kg KG / Stunde
    • Behandlungsdauer:
      • Umstellung auf orale Therapie sobald wie möglich
      • In der Regel 6 - 8 Stunden im Anschluss an das Ende der Kurzinfusion/Dauerinfusion
    • Dosisanpassung:
      • Komedikation mit Lamotrigin oder Felbamat:
        • maximale Erhaltungsdosis: 100 mg Natriumvalproat / Stunde
        • Infusionsdauer: mind. 24 Stunden

Dosisanpassung

  • Hypoproteinaemie
    • ggf. Dosisreduktion, je nach klinischem Bild
  • Niereninsuffizienz
    • ggf. Dosisreduktion, je nach klinischem Bild

Indikation



  • vorübergehende Anwendung bei epileptischen Patienten, bei denen eine orale Therapie mit Natriumvalproat fuer einen begrenzten Zeitraum nicht möglich ist
  • Monotherapie oder Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika bei
    • primär generalisierten Anfällen in Form von Absence-Attacken (petit mal, Absencen), myoklonischen und tonisch-klonischen Anfällen
    • fokalen Anfällen mit einfacher und komplexer Symptomatik
    • fokalen Anfällen mit sekundärer Generalisation
  • im Rahmen definierter Therapiepläne
    • als Mittel der 1. Wahl
      • im Status generalisierter nonkonvulsiver Anfälle (Absence- Status) als Alternative zur möglichen Behandlung mit Benzodiazepinen
    • als Mittel der 2. Wahl
      • im Status konvulsiver und nonkonvulsiver einfach- und komplex-fokaler Anfaelle, wenn unter der initialen Behandlung mit Benzodiazepinen (Therapie der ersten Wahl) keine endgueltige Beendigung der Anfallsaktivitaet erreicht werden konnte
    • als Mittel der 3. Wahl
      • im Status generalisierter konvulsiver Anfaelle (Grand-mal-Status) wenn unter der initialen Behandlung mit Benzodiazepinen plus Phenytoin (Therapie der ersten Wahl) sowie nach einer anschliessenden Behandlung mit Phenobarbital (Therapie der zweiten Wahl) keine endgültige Beendigung der Anfallsaktivität erreicht werden konnte

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Valproinsäure - invasiv

  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • myelodysplastisches Syndrom
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anämie
      • Thrombozytopenie, die sich oft unter Beibehalten der Medikation, aber immer nach Absetzen von Valproinsäure vollständig zurückbildet
      • Leukopenie, die sich oft unter Beibehalten der Medikation, aber immer nach Absetzen von Valproinsäure vollständig zurückbildet
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Panzytopenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Beeinträchtigung der Knochenmarkfunktion einschließlich Aplasie der roten Zelllinie, Agranulozytose, makrozytärer Anämie, Makrozytose, Lymphopenie, Neutropenie
  • Endokrine Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion (SIADH)
      • Hyperandogenismus
        • Hirsutismus
        • Virilismus
        • Akne
        • Haarausfall mit dem bei Männern typischen Erscheinungsbild
        • erhöhte Androgenspiegel
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypothyreose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hyperammonämie
        • isolierte und mäßig ausgeprägte Hyperammonämie ohne Veränderung der Leberfunktionsparameter möglich, die keinen Therapieabbruch erfordert
        • zusätzlich jedoch Fälle berichtet, bei denen neurologische Symptome auftreten
          • in diesen Fällen sollten weitere Untersuchungen erfolgen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gewichtszunahme oder -abnahme (Risikofaktor für polyzystisch-ovarielles Syndrom, daher sorgfältige Überwachung nötig)
      • erhöhter Appetit oder Appetitlosigkeit
      • Hyponatriämie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Adipositas
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Verwirrtheitszustände
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • Halluzinationen
      • Aggression (hauptsächlich bei Kindern beobachtet)
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • Agitiertheit (hauptsächlich bei Kindern beobachtet)
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • Aufmerksamkeitsstörungen
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Reizbarkeit
      • Hyperaktivität
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • abnormales Verhalten (hauptsächlich bei Kindern beobachtet)
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • psychomotorische Hyperaktivität (hauptsächlich bei Kindern beobachtet)
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • Lernschwäche (hauptsächlich bei Kindern beobachtet)
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Tremor
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • extrapyramidale Störungen (z.T. irreversibel)
      • Stupor
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • Schläfrigkeit
      • Parästhesien
      • Konvulsionen
      • eingeschränktes Erinnerungsvermögen
      • Kopfschmerzen
      • Nystagmus
      • Schwindel
        • bei intravenöser Anwendung kann einige Minuten nach der Injektion Schwindel auftreten, welcher innerhalb weniger Minuten spontan wieder verschwindet
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Koma
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • Enzephalopathie
        • kurz nach Anwendung von valproinsäurehaltigen Arzneimitteln Enzephalopathie beobachtet, deren Pathogenese nicht geklärt ist und die nach Absetzen des Arzneimittels reversibel ist
        • dabei in einigen Fällen erhöhte Ammoniakspiegel sowie bei Kombinationstherapie mit Phenobarbital Anstieg des Phenobarbitalspiegels beschrieben
        • bei Langzeittherapie mit Valproinsäure zusammen mit anderen Antiepileptika, insbesondere Phenytoin, kann es zu Zeichen einer Hirnschädigung (Enzephalopathie) kommen
          • vermehrte Krampfanfälle
          • Antriebslosigkeit
          • Stupor
          • Muskelschwäche (muskuläre Hypotonie)
          • schwere Allgemeinveränderungen im EEG
      • Lethargie
        • Fälle von Stupor und Lethargie bis hin zum transienten Koma/Hirnschädigung (Enzephalopathie)
          • zum Teil verbunden mit einer erhöhten Anfallsfrequenz
          • Symptomatik bildete sich nach Dosisreduktion oder Absetzen des Arzneimittels zurück
          • Mehrzahl dieser Fälle trat bei einer Kombinationstherapie (insb. mit Phenobarbital oder Topimarat) oder nach einer raschen Dosiserhöhung auf
      • reversibles Parkinson-Syndrom
      • Spastizität
      • Ataxie
      • Verschlimmerung von Krampfanfällen
      • Geschmacksstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • reversible Demenz, vergesellschaftet mit reversibler zerebraler Atrophie
      • kognitive Störungen
      • v.a. bei höherer Dosierung oder in Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika
        • chronische Enzephalopathien mit neurologischer Symptomatik (Pathogenese unklar)
        • Störungen höherer kortikaler Funktionen (Pathogenese unklar)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Sedierung
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Taubheit (z.T. irreversibel)
    • Häufigkeit nicht bekannt:
      • Tinnitus
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Blutungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Vaskulitis
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pleuraerguss
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit (wurde auch einige Minuten nach intravenöser Injektion beobachtet, bildet sich jedoch innerhalb weniger Minuten zurück)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Zahnfleischerkrankungen (hauptsächlich Gingivahyperplasie)
      • Stomatitis
      • Diarrhö, besonders zu Behandlungsbeginn
      • Oberbauchbeschwerden, die sich gewöhnlich trotz Beibehaltens der Therapie nach wenigen Tagen zurückbildeten
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schädigung der Bauchspeicheldrüse, teilweise mit tödlichem Verlauf
      • Hypersalivation (besonders zu Beginn der Behandlung)
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • dosisunabhängig auftretende, schwerwiegende (bis tödlich verlaufende) Leberschädigungen
        • bei Kindern, besonders in der Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika, Risiko der Leberschädigung deutlich erhöht
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeit
      • vorübergehender und/oder dosisabhängier Haarausfall
      • Nagel- und Nagelbetterkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angioödem
      • Hautausschlag
      • Veränderungen der Haare (z.B. veränderte Haarstruktur, Wechsel der Haarfarbe, abnormes Haarwachstum)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • toxische epidermale Nekrolyse
      • Stevens-Johnson-Syndrom
      • Erythema multiforme
      • Syndrom der Medikamentenreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • systemischer Lupus erythematodes
      • Rhabdomyolyse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Abnahme der Knochendichte unter dem Bild der Osteoporose bis hin zu pathologischen Frakturen bei Patienten, die Natriumvalproat über eine lange Zeit angewendet haben berichtet
  • Erkrankungen der Niere und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Harninkontinenz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nierenversagen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Enuresis
      • tubulointerstitielle Nephritis
      • reversibles Fanconi-Syndrom (metabolische Azidose, Phosphaturie, Aminoazidurie, Glukosurie)
        • Mechanismus unklar
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dysmenorrh+APY
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Amenorrh+APY
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Unfruchtbarkeit bei Männern
      • erhöhte Testosteronspiegel
      • polyzystische Ovarien
  • Kongenitale, familiäre und genetische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe:
      • angeborene Missbildungen und Entwicklungsstörungen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • minderschwere periphere +ANY-deme
      • Hypothermie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Entzündungen am Injektionsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gewebeschäden (bei versehentlicher intraarterieller oder perivenöser Applikation)
  • Untersuchungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • verlängerte Blutungszeit durch
        • erniedrigte Konzentration von mind. einem Gerinnungsfaktor
        • Hemmung der sekundären Phase der Plättchenaggregation
          • kann sich in veränderten Resultaten in Koagulationstests (wie verlängerte Prothrombinzeit, aktivierte partielle Thromboplastinzeit, Thrombinzeit oder INR) zeigen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Biotin/Biotinidase-Mangel

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Valproinsäure - invasiv

  • Kinder und Jugendliche
    • Kleinkindern
      • bei Kleinkindern sind valproinsäurehaltige Arzneimittel nur in Ausnahmefällen Mittel der ersten Wahl
      • das Arzneimittel sollte nur unter besonderer Vorsicht nach strenger Nutzen- Risiko-Abwägung und
      • bei Kindern unter 3 Jahren wird im Falle einer Behandlung mit Natriumvalproat eine Monotherapie empfohlen
        • vor Beginn ist der potenzielle Nutzen gegenüber den möglichen Risiken wie Leberschädigungen oder Pankreatitis abzuwägen
    • Kindern unter 12 Jahren
      • auf Grund des Risikos von Leberschädigungen sollte die gleichzeitige Einnahme mit Salicylaten bei Kindern unter 12 Jahren unterbleiben
  • Leber- und Pankreasschädigung
    • gelegentlich schwere Schädigungen der Leber, selten Schädigungen des Pankreas beobachtet
      • am häufigsten betroffen: Säuglinge und Kleinkinder unter 3 Jahren, die an schweren epileptischen Anfällen leiden
    • erhöhtes Risiko einer Leber- oder Pankreasschädigung insbesondere bei Kombinationsbehandlung mit mehreren Antiepileptika oder wenn zusätzlich eine Hirnschädigung, mentale Retardierung und/oder eine angeborene Stoffwechselerkrankung vorliegen
      • Anwendung sollte bei diesen Patienten mit besonderer Vorsicht und als Monotherapie erfolgen
    • Leberschäden in der Mehrzahl der Fälle innerhalb der ersten 6 Monate der Therapie beobachtet, insbesondere zwischen der 2. und 12. Woche
      • bei Kindern über 3 Jahre und vor allem jenseits des 10. Lebensjahres nimmt Häufigkeit der Erkrankungen beträchtlich ab
    • Verlauf dieser Erkrankungen kann letal sein
      • gemeinsames Auftreten von Hepatitis und Pankreatitis erhöht das Risiko eines letalen Verlaufs
    • Zeichen einer Leber- und/oder Pankreasschädigung
      • schwerwiegende oder tödliche Leber- und/oder Pankreasschädigungen können unspezifische Symptome vorausgehen, die meist plötzlich auftreten wie
        • erneutes Auftreten oder Zunahme der Häufigkeit bzw. der Schwere von epileptischen Anfällen
        • Bewusstseinsstörungen mit Verwirrtheit
        • Unruhe
        • Bewegungsstörungen
        • körperliches Unwohlsein
        • Schwächegefühl
        • Appetitverlust
        • Abneigung gegen gewohnte Speisen
        • Abneigung gegen Valproinsäure
        • Übelkeit
        • Erbrechen
        • Oberbauchbeschwerden
        • Lethargie
        • Schläfrigkeit
        • insbesondere bei Leberschädigung, auffällig häufig Hämatome, Nasenbluten, Ikterus und unterschiedlich lokalisierte oder generalisierte +ANY-deme
      • Patienten, vor allem Säuglinge und Kleinkinder, hinsichtlich dieser Zeichen ärztlich engmaschig überwachen
      • sind oben erwähnte Beschwerden anhaltend oder schwerwiegend, sind neben einer gründlichen Untersuchung auch entsprechende Laboruntersuchungen (siehe ,Maßnahmen zur Früherkennung+ACY-quot,) vorzunehmen
        • da jedoch die Blutwerte bei Erkrankung nicht in allen Fällen auffällig sein müssen, sollte der behandelnde Arzt sich nicht ausschließlich auf veränderte Blutwerte verlassen
        • insbesondere zu Behandlungsbeginn können in Einzelfällen Werte der Leberenzyme auch unabhängig von einer Leberfunktionsstörung vorübergehend erhöht sein
          • deshalb stets Anamnese und klinisches Bild von entscheidender Bedeutung für die Beurteilung
    • falls zusätzlich begleitend Salicylate eingenommen werden, sollten diese als Vorsichtsmaßnahme abgesetzt werden, da sie über denselben Weg wie Valproinsäure metabolisiert werden
    • Maßnahmen zur Früherkennung einer Leberschädigung und / oder Pankreasschädigung
      • vor Behandlungsbeginn
        • ausführliche Anamnese, insbesondere hinsichtlich Stoffwechselstörungen, Hepatopathien, Pankreasaffektionen und Gerinnungsstörungen beim Patienten und in der Familie, klinische und laborchemische Untersuchungen (z.B. PTT, Fibrinogen, Gerinnungsfaktoren, INR, Gesamteiweiß, Bestimmung von Blutbild mit Thrombozyten, Bilirubin, SGOT, SGPT, Gamma-GT, alkalische Phosphatase, Lipase, Alpha-Amylase im Blut, Blutzucker) durchführen
      • 4 Wochen nach Behandlungsbeginn
        • Durchführung einer laborchemischen Kontrolle mit Bestimmung der Gerinnungsparameter wie INR und PTT, SGOT, SGPT, Bilirubin und Amylase empfohlen
      • bei klinisch unauffälligen Kindern:
        • Bestimmung des Blutbildes mit Thrombozyten, SGOT und SGPT
        • zusätzliche Bestimmung bei jeder zweiten ärztlichen Untersuchung: Gerinnungsparameter
      • bei klinisch unauffälligen Patienten mit krankhaft erhöhten 4-Wochen-Werten
        • Durchführung einer Verlaufskontrolle 3 Mal im Abstand von max. 2 Wochen, dann 1 Mal pro Monat bis zum 6. Behandlungsmonat
      • bei Jugendlichen (etwa ab dem 15. Lebensjahr) und Erwachsenen
        • im ersten Halbjahr monatliche Kontrollen des klinischen Befundes und der Laborparameter sowie in jedem Fall vor Therapiebeginn empfohlen
        • nach 12-monatiger Therapie ohne Auffälligkeiten
          • nur noch 2 - 3 ärztliche Kontrollen pro Jahr erforderlich
      • Eltern auf mögliche Zeichen einer Leber- und/oder Pankreasschädigung hinweisen und anhalten, bei klinischen Auffälligkeiten unabhängig von diesem Zeitplan sofort den behandelnden Arzt informieren
    • sofortigen Therapieabbruch erwägen bei:
      • nicht erklärbarer Störung des Allgemeinbefindens
      • klinischen Zeichen einer Leber- oder Pankreasaffektion oder Blutungsneigung
      • mehr als 2- bis 3fache Erhöhung der Lebertransaminasen auch ohne klinische Zeichen (Enzyminduktion durch evtl. Begleitmedikation bedenken)
      • leichter (eineinhalb- bis zweifache) Erhöhung der Lebertransaminasen bei gleichzeitigem akut fieberhaften Infekt
      • ausgeprägte Störung des Gerinnungsstatus
  • Schwangerschaftsverhütungsprogramm
    • Valproat hat ein hohes teratogenes Potenzial
      • hohes Risiko für angeborene Missbildungen und neurologische Entwicklungsstörungen bei Kindern, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt sind
    • Valproinsäure ist kontraindiziert:
      • bei der Behandlung von Epilepsie
        • während der Schwangerschaft, es sei denn, es stehen keine geeigneten alternativen Behandlungen zur Verfügung
        • bei Frauen im gebärfähigen Alter, es sei denn, die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms werden eingehalten
    • Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms
      • der verordnende Arzt muss sicherstellen,
        • dass die jeweils individuellen Umstände der Patientin berücksichtigt werden, wobei sie in diesen Prozess mit einzubinden ist, um ihre Mitwirkung sicherzustellen, und dass Therapieoptionen besprochen werden und gewährleistet ist, dass sie sich der Risiken bewusst ist und die Maßnahmen verstanden hat, die zur Minimierung der Risiken erforderlich sind
        • dass alle Patientinnen hinsichtlich ihrer Gebärfähigkeit eingeschätzt werden
        • dass die Patientin die Risiken hinsichtlich angeborener Missbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen verstanden und bestätigt hat, einschließlich des Ausmaßes dieser Risiken für Kinder, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt sind
        • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, sich vor Beginn und (soweit erforderlich) während der Behandlung Schwangerschaftstests zu unterziehen
        • dass die Patientin bezüglich Empfängnisverhütung beraten wird und dass die Patientin in der Lage ist, während der gesamten Dauer der Behandlung mit Valproat ununterbrochen zuverlässige Verhütungsmethoden anzuwenden
        • dass die Patientin die Notwendigkeit einer regelmäßigen (mindestens jährlichen) Überprüfung der Behandlung versteht, die von einem in der Behandlung von Epilepsie erfahrenen Spezialisten durchzuführen ist
        • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, ihren Arzt aufzusuchen, sobald sie eine Schwangerschaft plant, um eine rechtzeitige Diskussion und Umstellung auf alternative Behandlungsoptionen, noch vor der Empfängnis und vor Beendigung der Empfängnisverhütung, sicherzustellen
        • dass die Patientin die Notwendigkeit versteht, im Falle einer Schwangerschaft unverzüglich ihren Arzt aufzusuchen
        • dass die Patientin den Leitfaden für Patienten erhalten hat
        • dass die Patientin bestätigt, dass sie die Gefahren und erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen im Zusammenhang mit der Anwendung von Valproat verstanden hat (jährlich auszufüllendes Formular zur Bestätigung der Risikoaufklärung)
      • diese Bedingungen treffen auch auf Frauen zu, die zurzeit nicht sexuell aktiv sind, es sei denn, dem verordnenden Arzt liegen triftige Gründe vor, die eine mögliche Schwangerschaft ausschließen
    • Mädchen
      • der verordnende Arzt muss sicherstellen,
        • dass die Eltern/Betreuer von Mädchen die Notwendigkeit verstehen, bei Einsetzen der Regelblutung den Spezialisten zu informieren
        • dass die Eltern/Betreuer von Mädchen nach Einsetzen der ersten Regelblutung umfassend über die Risiken hinsichtlich angeborener Missbildungen und neurologischer Entwicklungsstörungen informiert werden, einschließlich des Ausmaßes dieser Risiken für Kinder, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt sind
        • dass die Notwendigkeit der Valproat-Therapie jährlich neu beurteilt und alternative Behandlungsoptionen in Erwägung gezogen werden bei Patientinnen, bei denen die erste Regelblutung eingesetzt hat
          • stellt Valproat die einzige geeignete Behandlungsoption dar: notwendige Anwendung zuverlässiger Verhütungsmethoden und alle anderen Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms besprechen
          • der Spezialist sollte alles daran setzen, Mädchen auf alternative Behandlungen umzustellen, bevor sie das Erwachsenenalter erreichen
    • Schwangerschaftstest
      • Ausschluss einer Schwangerschaft vor Behandlungsbeginn
      • Behandlung bei Frauen im gebärfähigen Alter nur dann, wenn ein zuvor durchgeführter Schwangerschaftstest (Blutplasma-basierter Schwangerschaftstest) negativ ausgefallen ist und das Ergebnis durch medizinisches Fachpersonal bestätigt wurde
    • Empfängnisverhütung
      • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der gesamten Behandlungsdauer mit Valproat ununterbrochen zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden
      • Patientinnen müssen umfassend über schwangerschaftsverhütende Maßnahmen informiert werden und sollten an eine Beratungsstelle zur Empfängnisverhütung verwiesen werden, wenn sie keine zuverlässigen Verhütungsmethoden anwenden
      • mindestens eine zuverlässige Verhütungsmethode (vorzugsweise eine anwenderunabhängige Form der Verhütung, wie etwa ein Intrauterinpessar oder Implantat) oder zwei einander ergänzende Formen der Empfängnisverhütung, einschließlich einer Barrieremethode, sind anzuwenden
      • bei der Wahl der Verhütungsmethode sind die jeweils individuellen Umstände der Patientin zu berücksichtigen, wobei sie in diesen Prozess mit einzubinden ist, um ihre Mitwirkung und Einhaltung der gewählten Maßnahmen sicherzustellen
      • auch bei einer vorliegenden Amenorrhö muss die Patientin sämtliche Empfehlungen für eine zuverlässige Verhütung befolgen
    • A1g-strogenhaltige Mittel
      • gleichzeitige Anwendung mit östrogenhaltigen Mitteln, einschließlich östrogenhaltiger hormoneller Kontrazeptiva, kann zu einer verminderten Wirksamkeit von Valproat führen
      • Überwachung des klinischen Ansprechens (Anfallskontrolle) zu Beginn bzw. beim Beenden der Anwendung von östrogenhaltigen Mitteln
      • Valproat führt nicht zu einer verminderten Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva
    • Jährliche Beurteilung der Behandlung durch einen Spezialisten
      • Beurteilung, ob Valproat die geeignete Behandlung für die Patientin darstellt
      • der Spezialist sollte das jährlich auszufüllende Formular zur Bestätigung der Risikoaufklärung zu Behandlungsbeginn und während jeder jährlichen Beurteilung mit der Patientin besprechen und sicherstellen, dass sie den Inhalt verstanden hat
    • Schwangerschaftsplanung
      • für die Indikation Epilepsie muss ein in der Behandlung von Epilepsie erfahrener Spezialist die Therapie mit Valproat erneut beurteilen und alternative Behandlungsoptionen erwägen
      • es sollte alles daran gesetzt werden, vor der Empfängnis und bevor die Empfängnisverhütung beendet wird, auf eine geeignete alternative Behandlung umzustellen
        • ist eine Umstellung nicht möglich, ist die Frau weiter zu den von Valproat ausgehenden Risiken für das ungeborene Kind aufzuklären, um sie bei der fundierten Entscheidungsfindung hinsichtlich der Familienplanung zu unterstützen
    • Schwangerschaft
      • unverzügliche Überweisung an einen Spezialisten, damit die Behandlung mit Valproat erneut beurteilt und alternative Optionen erwogen werden können
      • Patientinnen, die während der Schwangerschaft Valproat ausgesetzt sind, sollten gemeinsam mit ihren Partnern an einen Spezialisten mit Erfahrung in Embryonaltoxikologie oder Pränatalmedizin überwiesen werden, damit er die Auswirkungen der Exposition während der Schwangerschaft beurteilen und entsprechend aufklären kann
    • Schulungsmaterial
      • zur Vermeidung einer Valproat-Exposition während der Schwangerschaft wird Schulungsmaterial zur Verfügung gestellt
        • enthält entsprechende Leitlinien zur Anwendung von Valproat bei Frauen im gebärfähigen Alter und Einzelheiten zum Schwangerschaftsverhütungsprogramm
      • allen Frauen im gebärfähigen Alter, die Valproat anwenden, ist ein Leitfaden für Patienten und eine Patientenkarte auszuhändigen
      • Ein jährlich auszufüllendes Formular zur Bestätigung der Risikoaufklärung ist vom Spezialisten zu Behandlungsbeginn und während jeder jährlichen Beurteilung der Behandlung mit Valproat zu verwenden
  • Metabolische Erkrankungen, insbesondere angeborene Enzymopathien
    • unter Behandlung mit valproinsäurehaltigen Präparaten kann es zu einem Anstieg des Ammoniakserumspiegels (Hyperammonämie) kommen
      • beim Auftreten von Symptomen wie Apathie, Somnolenz, Erbrechen, Hypotension sowie bei der Zunahme der Anfallsfrequenz: Bestimmung der Serumspiegel von Ammoniak und Valproinsäure
      • ggf. Dosisreduktion
    • bei Verdacht auf eine bereits bestehende enzymatische Störung des Harnstoffzyklus
      • bereits vor Beginn einer Valproinsäuretherapie aollte eine genaue Abklärung eventueller Stoffwechselabweichungen erfolgen, um das Auftreten einer Hyperammonämie zu vermeiden
  • Bekannte mitochondriale Erkrankung bzw. Verdacht auf eine mitochondriale Erkrankung
    • Valproat kann die klinischen Anzeichen für zugrunde liegende mitochondriale Erkrankungen, die durch Mutationen der mitochondrialen DNA oder auch des kernkodierten POLG-Gens verursacht werden, auslösen oder verstärken
    • Meldung von einer höheren Rate an durch Valproat induzierten Fällen von akutem Leberversagen und leberbedingten Todesfällen
      • bei Patienten mit angeborenen neurometabolischen Erkrankungen, die durch Mutationen im Gen für das mitochondriale Enzym Polymerase-Gamma (POLG) verursacht werden, wie beispielsweise das Alpers-Huttenlocher-Syndrom
    • POLG-verwandte Erkrankungen sollten vermutet werden bei Patienten mit entsprechender familiärer Belastung oder Symptomen, die auf eine POLG-verwandte Erkrankung hinweisen, einschließlich nicht geklärter Enzephalopathie, refraktärer Epilepsie (fokal, myoklonisch), Status epilepticus bei Vorstellung, Entwicklungsverzögerung, psychomotorischer Regression, axonaler sensomotorischer Neuropathie, Myopathie, zerebellarer Ataxie, Ophthalmoplegie oder komplizierter Migräne mit okzipitaler Aura
      • Untersuchung auf POLG-Mutationen sollte in Einklang mit der derzeitigen klinischen Praxis für die diagnostische Bewertung solcher Erkrankungen erfolgen
    • Patienten mit einem bestehenden Carnitin- Palmitoyl-Transferase-(CPT-)II-Mangel sollten auf das erhöhte Risiko einer Rhabdomyolyse unter der Behandlung mit Valproinsäure hingewiesen werden
  • Verschlimmerung von Krampfanfällen
    • bei einigen Patienten kann es (wie bei anderen Antiepileptika auch) anstelle einer Verbesserung zu einer reversiblen Verschlimmerung der Häufigkeit und Schwere von Krampfanfällen kommen (einschließlich Status epilepticus) oder es können neue Arten von Krampfanfällen auftreten
    • Patienten sollten darauf hingewiesen werden, im Falle einer Verschlimmerung der Krampfanfälle umgehend ihren Arzt zu kontaktieren
  • Suizidgedanken und suizidales Verhalten
    • über suizidale Gedanken und suizidales Verhalten bei Patienten, die mit Antiepileptika in verschiedenen Indikationen behandelt wurden, berichtet
    • Metaanalyse randomisierter, placebokontrollierter Studien mit Antiepileptika zeigte leicht erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten
      • Mechanismus für die Auslösung dieser Nebenwirkung nicht bekannt
      • verfügbare Daten schließen Möglichkeit eines erhöhten Risikos bei der Einnahme von Valproinsäure nicht aus
    • Patienten sollten hinsichtlich Anzeichen von Suizidgedanken und suizidalen Verhaltensweisen überwacht und eine geeignete Behandlung in Erwägung gezogen werden
    • Patienten (und deren Betreuern) sollte geraten werden medizinische Hilfe einzuholen, wenn Anzeichen für Suizidgedanken oder suizidales Verhalten auftreten
  • Anwendung von Carbapenemen
    • gleichzeitige Anwendung von Valproinsäure/Valproaten und Carbapenemen nicht empfohlen
  • Alkohol
    • während der Anwendung Alkoholkonsum vermeiden
  • Migräne-Prophylaxe
    • das Arzneimittel darf nicht zur Migräneprophylaxe eingesetzt werden
  • Knochenmarkschädigung
    • Patienten mit einer vorausgegangenen oder gegenwärtigen Knochenmarkschädigung müssen streng überwacht werden
  • Reaktionen des Immunsystems, Patienten mit systemischen Lupus erythematodes
    • obwohl Störungen des Immunsystems während der Anwendung von valproinsäurehaltigen Arzneimitteln nur selten beobachtet wurden, sollen diese bei Patienten mit einem systemischen Lupus erythematodes nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden
  • Niereninsuffizienz und Hypoproteinämie
    • bei Patienten mit Niereninsuffizienz und Hypoproteinämie muss der Anstieg an freier Valproinsäure im Serum in Betracht gezogen und die Dosis entsprechend reduziert werden
      • da die Überwachung der Plasmakonzentration allein irreführend sein kann, sollte die Dosisanpassung entsprechend dem klinischen Bild erfolgen
  • Verschlechterung des Anfallsleidens
    • unter Behandlung mit Valproinsäurehaltigen Arzneimitteln Verschlechterung des Anfallsleidens möglich
  • Untersuchungen
    • Behandlungsbeginn
      • beachten, dass zu Beginn einer Valproinsäurebehandlung, ähnlich wie bei anderen Antiepileptika, eine passagere Transaminasenerhöhung ohne klinische Symptome auftreten kann
        • in diesen Fällen weitergehende Laboruntersuchungen (inkl. INR) empfohlen
      • selten kann auch eine harmlose, meist vorübergehende Übelkeit, manchmal auch mit Erbrechen und Appetitlosigkeit, auftreten, die sich von selbst oder bei einer Verminderung der Dosis wieder zurückbildet
    • vor einem operativen oder zahnärztlichen Eingriff und im Fall von Verletzungen oder spontanen Blutungen Gerinnungsstatus (inkl. Blutbild mit Thrombozyten, Blutungszeit und Gerinnungsparametern) überprüfen
    • bei gleichzeitiger Einnahme von Vitamin-K Antagonisten
      • engmaschige Kontrolle des INR-Wertes empfohlen
    • bei der Beobachtung nicht dosisabhängiger Nebenwirkungen Absetzen des Arzneimittels angezeigt
    • Patienten sollen auf eine mögliche Gewichtszunahme zu Beginn der Behandlung hingewiesen werden
      • geeignete Maßnahmen zur Gewichtskontrolle ergreifen
  • bei der Beobachtung nicht dosisabhängiger Nebenwirkungen ist das Absetzen des Arzneimittels angezeigt
  • Kinder und Jugendliche
    • bei Kindern unter 3 Jahren wird im Falle einer Behandlung eine Monotherapie empfohlen
    • dabei ist vor Beginn der Therapie der potenzielle Nutzen gegenüber den möglichen Risiken wie Leberschädigungen
      oder Pankreatitis abzuwägen
    • auf Grund des Risikos von Leberschädigungen sollte die gleichzeitige Einnahme mit Salicylaten bei Kindern unter 12 Jahren unterbleiben

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Valproinsäure - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Valproinsäure - invasiv

  • Valproat ist kontraindiziert
    • zur Behandlung von Epilepsie während der Schwangerschaft
      • es sei denn, es stehen keine geeigneten Alternativen zur Verfügung
    • bei Frauen im gebärfähigen Alter
      • es sei denn, die Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms werden eingehalten
  • Risiken, welche mit epileptischen Anfällen verbunden sind
    • während der Schwangerschaft auftretende tonisch-klonische Anfälle und Status epilepticus, verbunden mit Hypoxie, stellen an sich ein Risiko dar, welches zum Tod der Mutter und des Ungeborenen führen kann
  • Risiken, die mit Valproinsäure in Verbindung gebracht werden
    • Valproat ist sowohl bei alleiniger Gabe als auch bei Gabe in Kombination mit anderen Arzneimitteln mit Anomalien des Neugeborenen assoziiert
    • die verfügbaren Daten legen nahe, dass bei der Behandlung von Epilepsie die Anwendung von Valproat zusammen mit anderen Arzneimitteln zu einem höheren Risiko für angeborene Missbildungen führt als eine Valproat-Monotherapie
    • Daten einer Metaanalyse zeigen bei Kindern von unter Epilepsie leidenden Müttern, die in der Schwangerschaft Valproinsäure in der Monotherapie erhalten haben, erhöhte Rate angeborener Fehlbildungen
      • Inzidenz lag bei 10,73% (95% KI: 8,16 - 13,29)
      • verfügbare Daten deuten auf eine Dosisabhängigkeit der genannten Effekte hin, jedoch lässt sich keine Schwellendosis, unterhalb derer kein Risiko besteht, festlegen
      • häufigste Arten von Missbildungen
        • Neuralrohrdefekte, faziale Dysmorphien, Lippen-Kiefer-Gaumenspalte, Kraniostenose, Schädigungen des Herzens, der Nieren, des Urogenitaltraktes, der Extremitäten (einschließlich bilateraler Aplasie des Radius) sowie zahlreiche Anomalien verschiedener Körpersysteme
    • Entwicklungsstörungen
      • Daten zeigen, dass es bei Kindern, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt waren, zu unerwünschten Wirkungen in Hinblick auf deren geistige und körperliche Entwicklung kommen kann
        • Risiko scheint dosisabhängig zu sein
          • allerdings derzeite keine Möglichkeit Schwellendosis festzulegen, unterhalb derer kein Risiko besteht
        • keine gesicherten Erkentnisse über den genauen Schwangerschaftsabschnitt, in dem ein Risiko für diese Wirkungen besteht
          • Möglichkeit, dass das Risiko während der gesamten Schwangerschaft besteht
        • über die langfristigen Auswirkungen liegen nur begrenzte Daten vor
        • Untersuchungen an Vorschlukindern, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt waren, zeigte dass bei bis zu 30 - 40 % kam es zu Verzögerungen in der frühkindlichen Entwicklung
          • geringere geistige Fähigkeiten
          • geringe Sprachkompetenz (Sprechen und Verstehen)
          • Gedächtnisprobleme
        • Intelligenzquotient, der bei Kindern im Alter von 6 Jahren bestimmt wurde, war um durchschnittlich 7-10 Punkte niedriger als bei Kindern, die anderen Antiepileptika ausgesetzt waren
          • erhöhtes Risiko einer intellektuellen Beeinträchtigung von Kindern, die Valproat ausgesetzt waren, unabhängig vom IQ der Mutter
      • verfügbaren Daten zeigen, dass Kinder, die im Mutterleib Valproat ausgesetzt waren, im Vergleich zur allgemeinen Studienpopulation ein erhöhtes Risiko für Störungen des autistischen Formenkreises (ca. 3-fach erhöht) und frühkindlichen Autismus (ca. 5-fach erhöht) aufweisen
      • begrenzte Daten legen nahe, dass bei Kindern, die Valproat im Mutterleib ausgesetzt waren, eine höhere Wahrscheinlichkeit vorliegt, dass bei ihnen die Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) auftreten
  • Vorgehensweise bei Frauen im gebärfähigen Alter
    • Valproinsäure sollte nicht Frauen im gebärfähigen Alter verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich (z.B. in Situationen, in denen andere Behandlungen unwirksam sind oder nicht vertragen werden)
      • Abwägung soll vor der ersten Verabreichung von Valproinsäure vorgenommen werden oder wenn Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft planen
      • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung eine wirksame Verhütungsmethode anwenden
    • bevor eine Behandlung mit Valproinsäure bei Frauen im gebärfähigen Alter, die an Epilepsie jeglicher Form leiden, begonnen wird
      • Rat eines Facharztes sollte eingeholt werden
      • Frauen sollten über die Risiken und den Nutzen der Anwendung von Valproat während der Schwangerschaft informiert und auf die Notwendigkeit von Planung und Überwachung einer Schwangerschaft hingewiesen werden
    • bei der Planung einer Schwangerschaft unter einer bestehenden Valproinsäuretherapie sollte erneut wegen der potenziellen Risiken für den Fötus der Nutzen einer Anwendung gegen die Risiken abgewogen werden
  • Vorgehensweise bei Planung einer Schwangerschaft
    • bei der Indikation Epilepsie muss ein in der Behandlung von Epilepsie erfahrener Spezialist die Therapie mit Valproat erneut beurteilen und alternative Behandlungsoptionen erwägen
    • es sollte alles daran gesetzt werden, vor der Empfängnis und bevor die Empfängnisverhütung beendet wird, auf eine geeignete alternative Behandlung umzustellen
      • ist eine Umstellung nicht möglich, ist die Frau weiter zu den von Valproat ausgehenden Risiken für das ungeborene Kind aufzuklären,um sie bei der fundierten Entscheidungsfindung hinsichtlich der Familienplanung zu unterstützen
  • Vorgehensweise bei Schwangerschaft
    • Valproat ist während der Schwangerschaft zur Behandlung von Epilepsie kontraindiziert
      • es sei denn, es stehen keine geeigneten alternativen Behandlungen zur Verfügung
    • unverzügliche Überweisung an einen Spezialisten, damit dieser alternative Behandlungsoptionen erwägen kann
    • während der Schwangerschaft stellen bei der Mutter auftretende tonisch-klonische Anfälle und Status epilepticus, verbunden mit Hypoxie, ein besoneres Risiko dar, welches zum Tod der Mutter und des ungeborenen Kindes führen kann
    • falls valproinsäurehaltige Arzneimittel trotz der Risiken unverzichtbar sind,
      • Anwendung der niedrigsten wirksamen Dosis und Aufteilung der täglichen Dosis in mehrere kleine Dose, die über den Tag verteilt anzuwenden sind
      • Anwendung einer Retardformulierung ist ratsam, um hohe Spitzenkonzentrationen im Plasma zu vermeiden
      • Valproinsäure sollte wenn möglich, als Monotherapie angewendet werden
        • Kombination mit anderen Antiepileptika erhöht das Fehlbildungsrisiko
      • Überweisung an einen Spezialisten mit Erfahrung in Embryonaltoxikologie oder Pränatalmedizin
        • Beurteilung der Auswirkung der Exposition während der Schwangerschaft
      • zusätzlich sollte regelmäßige Kontrolle der Serumkonzentration der Valproinsäure vorgenommen werden, da offenbar bei gleich bleibender Dosierung die Serumkonzentrationen im Verlauf der Schwangerschaft erheblichen Veränderungen unterliegen können
        • nach einer ungefähr gleich bleibenden Konzentration der freien Valproinsäure im 1. und 2. Trimenon wurde ein Anstieg im 3. Trimenon bis zum Geburtstermin auf das Dreifache beobachtet
    • Pränataldiagnostische Maßnahmen (Ultraschall und Alpha-Fetoproteinbestimmung) zur Früherkennung möglicher Schädigungen, wie Neuralrohrdefekte oder anderer Fehlbildungen, sollten eingeleitet werden
    • spezielle pränatale Überwachung
      • frühzeitige Folsäuresubstitution sollte während der Schwangerschaft, möglichst jedoch schon bei der Planung einer Schwangerschaft bzw. vor Konzeption, durchgeführt werden, um das Risiko von Neuralrohrdefekten oder andere Missbildungen zu vermindern
        • verfügbare Daten lassen jedoch nicht darauf schließen, dass die Supplementierung Geburtsfehler oder Missbildungen, die durch eine Valproat-Exposition bedingt sind, verhindert
    • Valproinsäure passiert die Plazenta und erreicht im fötalen Serum höhere Konzentrationen als im maternalen Serum
    • Unterbrechung der Behandlung, plötzlicher Therapieabbruch
      • trotz der möglichen Risiken sollte die Behandlung mit Valproat während der Schwangerschaft nicht ohne ärztliche Zustimmung unterbrochen werden, da ein plötzlicher Therapieabbruch bzw. eine unkontrollierte Verminderung der Dosis zu epileptischen Anfällen führen können, welche ernste Konsequenzen für beide, die Mutter und den Fötus, haben könnten
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • A1g-strogenhaltige Mittel
      • A1g-strogenhaltige Mittel, einschließlich östrogenhaltiger hormoneller Kontrazeptiva, können die Clearance von Valproat erhöhen mit der Folge erniedrigter Valproat-Serumkonzentrationen und somit einer möglicherweise verminderten Wirksamkeit von Valproat
  • Risiken für Neugeborene
    • Fallberichte über Störung der Blutgerinnung (hämorrhagisches Syndrom) bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft mit Valproinsäure behandelt worden waren
      • dieses hämorrhagisches Syndrom ist auf eine Thrombozytopenie, eine Hypofibrinogenämie und/oder eine Abnahme der Gerinnungsfaktoren zurückzuführen
      • auch von Todesfällen durch völliges Fehlen von Fibrin (Afibrinogenämie) berichtet worden
        • dennoch muss dieses Syndrom von einem Abfall Vitamin- K-abhängiger Gerinnungsfaktoren, der durch Enzyminduktoren, wie z.B. Phenobarbital, verursacht wird, unterschieden werden
      • Blutplättchen, Fibrinogenspiegel und Gerinnungsfaktoren sollten daher bei Neugeborenen untersucht und Gerinnungstests durchgeführt werden
    • Entzugserscheinungen bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft valproinsäurehaltige Arzneimittel erhielten, beschrieben worden
      • insbesondere zu Agitiertheit, Reizbarkeit, Übererregbarkeit, Nervosität, Hyperkinesie,Tonusstörungen, Tremor, Krämpfen und Störungen bei der Nahrungsaufnahme
    • Fälle von Hypoglykämien bei Neugeborenen berichtet, deren Mütter während des 3. Trimenons der Schwangerschaft Valproat eingenommen hatten
    • Fälle von Hypothyreose bei Neugeborenen, deren Mütter während der Schwangerschaft Valproat eingenommen hatten, beschrieben worden
  • Fertilität
    • Berichte über Amenorrhö, polyzystische Ovarien und erhöhte Testosteronspiegel bei Frauen, die Valproat angewendet haben
    • Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit bei Männern
    • aus Fallberichten geht hervor, dass die Fertilitätsstörungen nach dem Absetzen der Behandlung reversibel sind

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Valproinsäure - invasiv

  • es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Valproat
    verzichtet werden soll bzw. die Behandlung zu unterbrechen ist
    • dabei sind sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen
  • Valproinsäure tritt in geringer Menge (1 - 10% des mütterlichen Serumspiegels) in die Muttermilch über
  • bei gestillten Neugeborenen/Kindern von behandelten Müttern wurden hämatologische Störungen nachgewiesen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.