Oekolp Tabletten 2mg (60 St)

Hersteller Dr. Kade/Besins Pharma GmbH
Wirkstoff Estriol
Wirkstoff Menge 2 mg
ATC Code G03CA04
Preis 19,64 €
Menge 60 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N2
Oekolp Tabletten 2mg (60 St)

Medikamente Prospekt

Estriol2mg
(H)Calcium stearatHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Maisstärke, vorverkleistertHilfsstoff
(H)PovidonHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Estriol - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Estriol
  • nicht abgeklärte Blutung im Genitalbereich
  • nicht hysterektomierte Frauen
  • frühere oder bestehende Endometriose
  • frühere oder bestehende venöse thromboembolische Erkrankungen, v.a.
    • tiefe Venenthrombose
    • Lungenembolie
  • bekannte thrombophile Erkrankungen, z. B.
    • Protein-C-Mangel
    • Protein-S-Mangel
    • Antithrombin-Mangel
  • bestehende oder erst kurze Zeit zurückliegende arterielle thromboembolische Erkrankungen, v.a.
    • Angina pectoris
    • Myokardinfarkt
  • bestehender oder früherer Brustkrebs bzw. ein entsprechender Verdacht
  • estrogenabhängiger maligner Tumor bzw. ein entsprechender Verdacht, v.a.
    • Endometriumkarzinom
  • unbehandelte Endometriumhyperplasie
  • akute Lebererkrankung oder zurückliegende Lebererkrankungen
    • solange sich die relevanten Leberenzym-Werte nicht normalisiert haben
  • Porphyrie
  • schwere Niereninsuffizienz (dekompensierte Retention)

Art der Anwendung



  • Tabletten abends vor dem Schlafengehen mit Flüssigkeit einnehmen
  • gesamte Dosis auf einmal anwenden (bei Aufteilung auf 2 - 3malige Gabe Risiko einer Endometriumproliferation)

Dosierung



  • klimakterische Beschwerden:
    • im Allgemeinen: 1 - 2 Tabletten (2 - 4 mg Estriol) 1mal / Tag
    • bei anfänglicher höherer oraler Dosis:
      • Dosisreduktion, nach Erreichen des Maximaleffektes, spätestens nach 2 Monaten, stufenweise bis zur Erhaltungsdosis: 1 - 2mg Estriol / Tag
    • Tagesdosis > 4 mg oder Tagesdosis aufgeteilt auf 2 oder mehr Applikationen:
      • bei Frauen mit intakter Gebärmutter regelmäßig, mind. im Abstand von 3 Monaten über 10 - 14 Tage zusätzlich ein Gestagen verabreichen
    • Anwendungsdauer:
      • mehrere Wochen
      • Einnahme ohne Unterbrechung oder mit jeweils einwöchiger Pause nach 4 Wochen Behandlung

Indikation



  • Behandlung von Oestrogenmangelbedingten Erkrankungen wie
    • Beschwerden in den Wechseljahren
    • Rueckbildungserscheinungen an den Harn- und Geschlechtsorganen sowie an der Haut (oestrogenmangelbedingte Hautatrophie)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Estriol - peroral

  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • estrogenabhängige gutartige sowie bösartige Neoplasien (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
        • z. B. Endometriumkarzinom
          • ungefähr 5 von 1.000 postmenopausale Frauen mit intaktem Uterus, die keine HRT anwenden, entwickeln ein Endometriumkarzinom
          • bei Frauen mit intaktem Uterus wird die Anwendung einer Estrogen-Monotherapie nicht empfohlen, da diese das Risiko eines Endometriumkarzinoms erhöht
          • in Abhängigkeit von der Dauer der Estrogen-Monotherapie und der Estrogendosis lag das erhöhte Risiko eines Endometriumkarzinoms in epidemiologischen Studien bei 5 bis 55 zusätzlich diagnostizierten Fällen pro 1.000 Frauen im Alter zwischen 50 und 65 Jahren
          • durch Zugabe eines Gestagens zu der Estrogen-Monotherapie für mindestens 12 Tage pro Zyklus kann dieses erhöhte Risiko vermieden werden
          • in der Million Women Study war nach 5-jähriger Anwendung einer kombinierten HRT (sequenziell oder kontinuierlich) das Risiko eines Endometriumkarzinoms nicht erhöht (RR 1,0 [95 % KI 0,8 - 1,2])
      • Brustkrebs
        • bei Frauen, die eine kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie über mehr als 5 Jahre durchgeführt hatten, war das Risiko für eine Brustkrebsdiagnose bis zu 2-fach erhöht
        • bei Anwenderinnen einer Estrogen-Monotherapie ist das erhöhte Risiko deutlich geringer als bei Anwenderinnen von Estrogen-Gestagen-Kombinationspräparaten
        • die Höhe des Risikos ist abhängig von der Anwendungsdauer
      • Ovarialkarzinomrisiko
        • die Anwendung von Estrogen-Monoarzneimitteln oder kombinierten Estrogen-Gestagen-Arzneimitteln zur HRT ist mit einem geringfügig erhöhten Risiko verbunden, dass ein Ovarialkarzinom diagnostiziert wird
        • aus einer Meta-Analyse von 52 epidemiologischen Studien geht ein erhöhtes Ovarialkarzinomrisiko für Frauen hervor, die zurzeit HRT anwenden, im Vergleich zu Frauen, die HRT nie angewendet haben (RR 1,43 [95 % KI 1,31 - 1,56])
        • bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die eine HRT 5 Jahre lang anwenden, tritt ein zusätzlicher Fall pro 2.000 Anwenderinnen auf
        • bei Frauen im Alter zwischen 50 und 54 Jahren, die keine HRT anwenden, werden über einen 5-Jahres- Zeitraum etwa 2 Fälle von Ovarialkarzinom pro 2.000 Frauen diagnostiziert
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Flüssigkeitsretention
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • wahrscheinliche Demenz bei Frauen im Alter von über 65 Jahren (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Kopfschmerzen
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • koronare Herzkrankheit
        • bei Anwenderinnen einer kombinierten Estrogen- Gestagen-HRT im Alter von über 60 Jahren ist das Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit leicht erhöht
  • Gefässerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • venöse Thromboembolien
        • das Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie (VTE), das heißt einer Thrombose der tiefen Bein- bzw. Beckenvenen oder einer Lungenembolie, ist bei einer HRT um das 1,3 - 3-fache erhöht
        • das Auftreten eines solchen Ereignisses ist während des ersten Behandlungsjahres wahrscheinlicher als in den Folgejahren der Behandlung
      • Schlaganfall
        • die Anwendung einer Estrogen-Monotherapie oder einer kombinierten Estrogen-Gestagen-Therapie ist verbunden mit einem bis zu 1,5-fach erhöhten Risiko für einen ischämischen Schlaganfall
        • das Risiko für einen hämorrhagischen Schlaganfall ist unter einer HRT nicht erhöht
        • dieses relative Risiko ist unabhängig vom Alter oder von der Anwendungsdauer
        • da das Ausgangsrisiko jedoch stark vom Alter abhängt, erhöht sich das Gesamtrisiko bei Frauen unter einer HRT mit zunehmendem Alter
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit und andere gastrointestinale Beschwerden (vor allem zu
        Beginn der Therapie)
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erkrankungen der Gallenblase (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Chloasma (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
      • Erythema multiforme (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
      • Erythema nodosum (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
      • vaskuläre Purpura (in Zusammenhang mit einer Estrogen-Gestagen-Behandlung beobachtet)
      • Auslösen oder Verschlimmern der Symptome eines Angioödems bei Frauen mit hereditärem Angioödem durch exogen zugeführte Estrogene
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Fluor
      • Schmierblutungen
      • zervikale Hypersekretion
      • Brustbeschwerden
      • Brustspannen und Mastalgie (vor allem zu Beginn der Therapie)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • A1g-deme (vor allem zu Beginn der Therapie)
      • vorübergehende Gewichtszunahme
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Beinkrämpfe, ,schwere Beine+ACY-quot+ADs
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • grippeähnliche Symptome

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Estriol - peroral

  • eine HRT sollte nur zur Behandlung solcher postmenopausaler Beschwerden begonnen werden, welche die Lebensqualität beeinträchtigen
  • Nutzen und Risiken sollten in jedem Einzelfall mindestens jährlich sorgfältig gegeneinander abgewogen werden
  • eine HRT sollte nur so lange fortgeführt werden, wie der Nutzen die Risiken überwiegt
  • nur begrenzte Daten zur Bewertung der Risiken einer HRT bei vorzeitiger Menopause vor
    • da jedoch das absolute Risiko bei jüngeren Frauen niedriger ist, könnte das Nutzen-Risiko-Verhältnis bei jüngeren Frauen günstiger sein als bei älteren
  • medizinische Untersuchungen/Kontrolluntersuchungen:
    • vor Beginn bzw. Wiederaufnahme einer Hormonsubstitutionstherapie
      • vollständige Eigen- und Familienanamnese der Patientin erheben
    • die körperliche Untersuchung (einschließlich Unterleib und Brust) sollte sich an diesen Anamnesen sowie den Kontraindikationen und Warnhinweisen orientieren
    • während der Behandlung
      • regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen, die sich in Häufigkeit und Art nach der individuellen Risikosituation der Frau richten
    • Aufklärung der Frauen, welche Veränderungen der Brüste sie dem Arzt mitteilen müssen (siehe ,Brustkrebs+ACY-quot, weiter unten)
    • die Untersuchungen, einschließlich bildgebender Verfahren wie Mammographie, sind entsprechend der gegenwärtig üblichen Vorsorgepraxis und den klinischen Notwendigkeiten der einzelnen Frau durchzuführen
  • engmaschige Überwachung
    • wenn eine der folgenden Situationen bzw. Erkrankungen vorliegt oder früher vorlag bzw. sich während einer Schwangerschaft oder einer zurückliegenden Hormonbehandlung verschlechtert hat
    • wenn eine der nachfolgend genannten Situationen oder Erkrankungen im Laufe der aktuellen Hormonsubstitutionstherapie mit Estriol auftritt bzw. sich verschlechtert
      • Leiomyom (Uterusmyom) oder Endometriose
      • Risikofaktoren für Thromboembolien
      • Risikofaktoren für estrogenabhängige Tumoren
        • z. B. Auftreten von Mammakarzinom bei Verwandten ersten Grades
      • Hypertonie
      • Lebererkrankungen (z. B. Leberadenom)
      • Diabetes mellitus mit oder ohne Beteiligung der Gefäße
      • Cholelithiasis
      • Migräne oder (starke) Kopfschmerzen
      • systemischer Lupus erythematodes (SLE)
      • Epilepsie
      • Asthma
      • Otosklerose
      • Nierenfunktionsstörungen sowie Flüssigkeitsretention durch Nierenerkrankungen
      • Herzerkrankungen
      • fibrozystische Mastopathie
  • sofortiger Therapieabbruch
    • bei Vorliegen einer Kontraindikation sowie bei
      • Ikterus oder Verschlechterung der Leberfunktion
      • signifikante Erhöhung des Blutdrucks
      • Einsetzen migräneartiger Kopfschmerzen
      • plötzliche Sehstörungen
      • Schwangerschaft
  • weitere Warnungen und Vorsichtsmaßnahmen
    • wie im Folgenden (siehe unten) aufgeführt, wurde in randomisierten (WHI-Studie) und epidemiologischen Studien für eine Hormonersatztherapie mit systemisch angewendeten Estrogenen (z. B. konjugierte equine Estrogene) kombiniert mit Gestagenen bzw. als Estrogen- Monotherapie ein erhöhtes Risiko festgestellt für
      • Brustkrebs
      • venöse Thromboembolie (VTE)
      • koronare Herzerkrankung
      • Schlaganfall
      • Demenz und Ovarialkarzinom
    • Studien vergleichbarer Größe und Aussagekraft zu den Risiken einer oralen Anwendung von Estriol, insbesondere bei Frauen ohne Gebärmutter, liegen nicht vor
      • nicht bekannt, ob und in welchem Ausmaß solche Risiken auch mit einer oralen Estriolbehandlung verbunden sind
  • Endometriumhyperplasie und -krebs
    • ungehinderte Estrogenstimulation kann zu einer prämalignen oder malignen Transformation residualer Endometrioseherde führen
    • bei Patientinnen, bei denen auf Grund einer Endometriose eine Hysterektomie vorgenommen wurde und bei denen eine residuale Endometriose vorliegt, sollte in Betracht gezogen werden, ein Gestagen zusätzlich zur Estrogensubstitutionstherapie zu geben
    • das Arzneimittel darf nicht angewendet werden bei
      • nicht hysterektomierten Patientinnen
      • Patientinnen mit früherer oder bestehender Endometriose
  • Brustkrebs
    • die vorliegenden Erkenntnisse weisen auf ein insgesamt erhöhtes, von der Anwendungsdauer abhängiges Brustkrebsrisiko für Frauen hin, die Estrogen-Gestagen-Kombinationen anwenden
      • möglicherweise gilt dies auch für eine HRT mit Estrogen-Monopräparaten
    • Kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie
      • in einer randomisierten placebokontrollierten Studie, der Women's Health Initiative Study (WHI-Studie), und in epidemiologischen Studien
        • übereinstimmend erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Frauen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Gestagen-Kombinationen angewendet haben
        • das erhöhte Risiko zeigte sich nach etwa 3 Jahren
    • Estrogen-Monotherapie
      • die WHI-Studie zeigte kein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie
      • Beobachtungsstudien haben unter einer Estrogen-Monotherapie meist ein geringfügig erhöhtes Risiko für eine Brustkrebsdiagnose gezeigt
        • jedoch wesentlich niedriger als das Risiko bei Anwenderinnen von Estrogen-Gestagen-Kombinationen
        • das erhöhte Risiko zeigt sich nach einigen Anwendungsjahren, kehrt jedoch einige (spätestens 5) Jahre nach Behandlungsende wieder auf das altersentsprechende Grundrisiko zurück
    • eine HRT, insbesondere eine kombinierte Behandlung mit Estrogenen und Gestagenen, führt zu einer erhöhten Gewebsdichte in der Brust
      • kann sich in der Mammographie nachteilig auf die radiologische Brustkrebsdiagnostik auswirken
  • Ovarialkarzinomrisiko
    • viel seltener als Brustkrebs
    • epidemiologische Erkenntnisse einer großen Meta-Analyse
      • lassen auf ein leicht erhöhtes Risiko bei Frauen schließen, die im Rahmen einer HRT Estrogen-Monoarzneimittel oder kombinierte Estrogen-Gestagen-Arzneimittel anwenden
        • zeigte sich innerhalb von 5 Anwendungsjahren
        • nahm nach Beendigung der Behandlung im Laufe der Zeit ab
    • einige weitere Studien, einschließlich der WHI-Studie, deuten darauf hin, dass das entsprechende Risiko unter der Anwendung einer kombinierten HRT vergleichbar oder geringfügig geringer ist
    • ungewiss, ob eine Langzeitanwendung von Estrogenen niedriger Potenz ein anderes Risiko mit sich bringt als andere Estrogen-Monoarzneimittel
  • venöse Thromboembolie
    • eine HRT ist mit einem 1,3 - 3 fach erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) verbunden
      • vor allem für tiefe Venenthrombosen oder Lungenembolien
    • im ersten Jahr einer HRT ist das Auftreten einer VTE wahrscheinlicher als später
    • Patientinnen mit bekannter Thrombophilie
      • erhöhtes VTE-Risiko, das durch eine HRT noch weiter erhöht werden kann
      • daher Anwendung kontraindiziert
    • allgemein anerkannte VTE-Risikofaktoren
      • Anwendung von Estrogenen
      • höheres Alte
      • größere Operationen
      • längere Immobilisierung
      • erhebliches Übergewicht (BMI > 30 kg/m2)
      • Schwangerschaft/Wochenbett
      • systemischer Lupus erythematodes (SLE)
      • Krebs
    • es besteht kein Konsens über die mögliche Rolle von Varizen bei VTE
    • wie bei allen postoperativen Patienten müssen vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer VTE nach der Operation berücksichtigt werden
    • bei längerer Immobilisierung nach einer geplanten Operation wird empfohlen, die HRT 4 bis 6 Wochen vor dem Eingriff auszusetzen
      • Wiederaufnahme der Behandlung erst, wenn die Frau wieder vollständig mobilisiert ist
    • bei Frauen ohne VTE in der Vorgeschichte, aber mit Verwandten ersten Grades, die bereits in jungen Jahren an VTE erkrankten, kann ein Thrombophilie-Screening in Erwägung gezogen werden
      • vorher sollte die Patientin eingehend über die begrenzte Aussagekraft dieses Verfahrens beraten werden (es wird nur ein Teil der Defekte identifiziert, die zu einer Thrombophilie führen)
      • HRT kontraindiziert
        • falls ein thrombophiler Defekt festgestellt wird und außerdem Thrombosen bei Verwandten bekannt sind
        • falls festgestellter Defekt schwerwiegend ist (z. B. Antithrombin-, Pro tein-S- oder Protein-C-Mangel oder eine Kombination von Defekten)
    • bei Patientinnen unter einer dauerhaften Behandlung mit Antikoagulantien sollte vor der Anwendung einer HRT das Risiko-Nutzen- Verhältnis sorgfältig abgewogen werden
    • sollte sich eine VTE nach Beginn der HRT entwickeln, muss das Arzneimittel abgesetzt werden
    • die Patientin sollte darauf hingewiesen werden, dass sie sofort Kontakt mit einem Arzt aufnehmen muss, wenn sie mögliche Symptome einer Thromboembolie bemerkt insbesondere
      • schmerzhafte Schwellung eines Beins
      • plötzlicher Schmerz im Brustkorb
      • Atemnot
  • Koronare Herzkrankheit
    • keine Hinweise aus randomisierten kontrollierten Studien, dass eine kombinierte HRT mit Estrogen und Gestagen oder eine Estrogen-Monotherapie Frauen vor einem Myokardinfarkt schützt
      • unabhängig davon, ob bei ihnen eine koronare Herzkrankheit vorliegt oder nicht
    • kombinierte Estrogen-Gestagen-Therapie
      • das relative Risiko einer koronaren Herzkrankheit ist unter einer kombinierten HRT mit Estrogen und Gestagen geringfügig erhöht
      • da das Ausgangsrisiko für eine koronare Herzkrankheit in hohem Maß altersabhängig ist, ist die Zahl der zusätzlich auftretenden Fälle, die auf die HRT aus Estrogen und Gestagen zurückgehen, bei prämenopausalen gesunden Frauen sehr gering
        • die Zahl steigt jedoch mit zunehmendem Alter
    • Estrogen-Monotherapie
      • in randomisierten kontrollierten Studien wurden keine Hinweise für ein erhöhtes Risiko einer koronaren Herzkrankheit bei hysterektomierten Frauen unter einer Estrogen-Monotherapie gefunden
  • (Ischämischer) Schlaganfall
    • die kombinierte Behandlung mit Estrogen und Gestagen und die Estrogen-Monotherapie sind mit einem bis zu 1,5 fach erhöhten Schlaganfallrisiko verbunden
    • das relative Risiko ist unabhängig vom Alter und der Zeitspanne, die seit der Menopause vergangen ist
      • da allerdings das Grundrisiko, einen Schlaganfall zu erleiden, in hohem Maß altersabhängig ist, nimmt das Gesamtrisiko eines Schlaganfalls für Frauen unter einer HRT mit zunehmendem Alter zu
  • Gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln gegen Hepatitis C
    • Erhöhung der ALT möglich bei Patientinnen, die mit dem Kombinationstherapieschema Ombitasvir/Paritaprevir/Ritonavir und Dasabuvir mit oder ohne Ribavirin behandelt wurden und gleichzeitig ein Estrogen anwendeten
  • sonstige Erkrankungszustände
    • Patientinnen mit kardialen oder renalen Funktionsstörungen
      • sorgfältige Beobachtung, da Estrogene eine Flüssigkeitsretention bewirken können
    • Estriol ist ein schwacher Gonadotropin- Inhibitor ohne weitere signifikante Wirkungen auf das endokrine System
    • Frauen mit vorbestehender Hypertriglyzeridämie
      • Engmaschige Überwachung während einer Estrogenoder Estrogen-Gestagen-Hormonsubstitutionstherapie, weil im Zusammenhang mit einer Estrogentherapie unter derartigen Umständen von seltenen Fällen eines starken Triglyzeridanstiegs im Plasma mit der Folge einer Pankreatitis berichtet wurde
    • Estrogene erhöhen die Konzentration des thyroxinbindenden Globulins (TBG)
      • dadurch kommt es zu einem Anstieg des gesamten zirkulierenden Schilddrüsenhormons
        • wird anhand des proteingebundenen Jods (PBI), des T4-Spiegels (über Säulentrennung oder durch Radioimmunassay) oder T3-Spiegels (Radioimmunassay) gemessen
      • die T3-Harzaufnahme ist herabgesetzt, was einen TBG-Anstieg widerspiegelt
      • die freien T4- und T3-Konzentrationen verändern sich nicht
    • Ansteigen der zirkulierenden Kortikosteroide bzw. Sexualhormone, da andere Bindungsproteineim Serum erhöht sein können, wie
      • das Cortikoidbindende Globulin (CBG)
      • das geschlechtshormonbindende Globulin (sex-hormone-binding globulin/SHBG)
    • freie oder biologisch aktive Hormonkonzentrationen bleiben unverändert
    • andere Plasmaproteine können erhöht sein
      • Angiotensinogen/Reninsubstrat
      • a1-Antitrypsin
      • Coeruloplasmin
    • unter einer HRT verbessern sich die kognitiven Fähigkeiten nicht
      • Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für eine wahrscheinliche Demenz bei Frauen, die bei Beginn einer kontinuierlichen kombinierten HRT oder einer Estrogen-Monotherapie älter als 65 Jahre waren
    • bei Frauen mit hereditärem Angioödem können exogen zugeführte Estrogene Symptome eines Angioödems auslösen oder verschlimmern
  • das Arzneimittel ist kein Kontrazeptivum
    • keine empfängnisverhütende Wirkung
    • kein Schutz vor HIV oder anderen sexuell übertragbaren Krankheiten

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Estriol - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Estriol - peroral

  • nicht zutreffend, da ausschließlich für Frauen ohne Uterus indiziert sind
  • wenn es während der Behandlung zur Schwangerschaft kommt, sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden
  • die meisten zurzeit vorliegenden epidemiologischen Studien, die hinsichtlich einer unbeabsichtigten Estrogenexposition des Fetus relevant sind, zeigen keine teratogenen oder fetotoxischen Wirkungen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Estriol - peroral

  • nicht indiziert
    • ausschließlich für Frauen ohne Uterus indiziert

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Klimakteriumstherapeutika, - ausgenommen zur systemischen und topischen hormonellen Substitution, sowohl für den Beginn als auch für die Fortführung einer Behandlung postmenopausaler Symptome ist die niedrigste wirksame Dosis für die kürzest mögliche Therapiedauer anzuwenden. Risikoaufklärung, Art, Dauer und Ergebnis des Einsatzes von Klimakteriumstherapeutika sind zu dokumentieren. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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