Ocrevus 300mg Ifk (1 St)

Hersteller Roche Pharma AG
Wirkstoff Ocrelizumab
Wirkstoff Menge 300 mg
ATC Code L04AA36
Preis 6179,29 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) IFK
Norm Keine Angabe
Ocrevus 300mg Ifk (1 St)

Medikamente Prospekt

OcrelizumabWirt: CHO-Zellen300mg
(H)Essigsäure 99+ACUHilfsstoff
(H)Natrium acetat 3-WasserHilfsstoff
(H)Polysorbat 20Hilfsstoff
(H)Trehalose 2-WasserHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 10 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ocrelizumab - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Ocrelizumab
  • Aktuell vorliegende, aktive Infektion
  • Schwer immunsupprimierter Zustand
  • Bekannte aktive Malignome

Art der Anwendung



  • intravenöse Infusion nach Verdünnung über einen hierfür geeigneten Zugang
  • nicht als intravenöse Druck- oder Bolusinjektionen anwenden
  • Verdünnung des Arzneimittels in einem Infusionsbeutel mit 0,9 % Natriumchlorid zu einer finalen Konzentration von ungefähr 1,2 mg / ml
  • Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels s. Fachinformation
  • Patienten während der Infusion sowie für mind. 1 Stunde nach Beendigung der Infusion beobachten

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 300 mg Ocrelizumab in 10 ml in einer Konzentration von 30 mg / ml. Die finale Wirkstoffkonzentration nach Verdünnung beträgt ungefähr 1,2 mg / ml.

  • Behandlung erwachsener Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) mit aktiver Erkrankung oder mit früher primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS)
    • Einleitung und Überwachung der Behandlung von spezialisierten Ärzten mit Erfahrung in der Diagnose und Behandlung neurologischer Erkrankungen
      • mit Zugang zu einer angemessenen medizinischen Notfallversorgung zur Behandlung schwerer Nebenwirkungen, wie z. B. schwerwiegender infusionsbedingter Reaktionen (Infusion-Related Reactions = IRRs)
    • Beobachtung der Patienten während der Infusion sowie für mind. 1 Stunde nach Infusionsende
    • Prämedikation gegen infusionsbedingte Reaktionen
      • beide Vorbehandlungen zur Reduktion infusionsbedingter Reaktionen vor jeder Infusion erforderlich
        • ca. 30 Min. vor jeder Ocrelizumab-Infusion: 100 mg Methylprednisolon (oder ein Äquivalent) i.v.
        • ca. 30 - 60 Minuten vor jeder Ocrelizumab-Infusion: Antihistaminikum
      • ggf. zusätzlich Antipyretikum (z. B. Paracetamol) ca. 30 - 60 Minuten vor jeder Ocrelizumab-Infusion in Betracht ziehen
    • Initialdosis
      • 600 mg Ocrelizumab aufgeteilt in 2 Infusionen
        • erste Infusion: 300 mg Ocrelizumab in 250 ml
        • zweite Infusion, 2 Wochen später: 300 mg Ocrelizumab in 250 ml
    • Folgedosen
      • 600 mg Ocrelizumab in 500 ml als Einmalinfusion
        • erste Infusion: 600 mg Ocrelizumab 6 Monate nach der ersten Infusion der Initialdosis
        • weitere Infusionen: 600 mg Ocrelizumab alle 6 Monate (Mindestabstand 5 Monate)
      • kein Auftreten einer schweren infusionsbedingten Reaktion bei vorangegangener Infusion
        • kürzere Infusionszeit (2 Stunden) bei Folgedosen möglich
    • Dosierungs- und Anwendungsschema
      • Initialdosis: 600 mg, aufgeteilt auf 2 Infusionen
        • Infusion 1: 300 mg in 250 ml
        • Infusion 2 (2 Wochen später): 300 mg in 250 ml
        • Infusionsanweisung:
          • Einleiten der Infusion mit einer Geschwindigkeit von 30 ml / Stunde über 30 Min.
          • Geschwindigkeit kann in Schritten von 30 ml / Stunde alle 30 Min. bis max. 180 ml / Stunde gesteigert werden
          • Infusionsdauer jeweils ca. 2,5 Stunden
      • Folgedosen: 600 mg 1mal / 6 Monate
        • Einmalinfusion: 600 mg in 500 ml
          • Option 1
            • Infusion über eine Dauer von ca. 3,5 Stunden
            • Infusionsanweisung
              • Einleiten der Infusion mit einer Geschwindigkeit von 40 ml / Stunde über 30 Min.
              • Geschwindigkeit kann in Schritten von 40 ml / Stunde alle 30 Min. bis max. 200 ml / Stunde gesteigert werden
              • Infusionsdauer jeweils ca. 3,5 Stunden
          • Option 2
            • Infusion über eine Dauer von ca. 2 Stunden
            • Infusionsanweisung
              • Einleiten der Infusion mit einer Geschwindigkeit von 100 ml / Stunde über die ersten 15 Minuten
              • Erhöhen der Infusionsgeschwindigkeit auf 200 ml / Stunde über die nächsten 15 Minuten
              • Erhöhen der Infusionsgeschwindigkeit auf 250 ml / Stunde über die nächsten 30 Minuten
              • Erhöhen der Infusionsgeschwindigkeit auf 300 ml / Stunde über die verbleibenden 60 Minuten
              • Infusionsdauer jeweils ca. 2 Stunden
    • Infusionsbedingte Reaktionen (IRRs)
      • lebensbedrohliche oder zu bleibenden Behinderungen führende IRR (z.B. akute Überempfindlichkeitsreaktionen oder akutes Atemnotsyndrom)
        • unverzüglicher Abbruch der Infusion und angemessene Behandlung des Patienten
        • endgültiges Absetzen des Arzneimittels
      • schwere IRR (z.B. Dyspnoe, Symptomkomplex mit Flush, Fieber und Halsschmerzen)
        • unverzüglicher Abbruch der Infusion und symptomatische Behandlung des Patienten
        • Fortsetzung der Infusion nach Abklingen aller Symptome mit initialer Infusionsrate die der Hälfte der Infusionsrate zum Zeitpunkt des Reaktionsbeginns entspricht
        • keine Anpassung nachfolgender Infusionen erforderlich, sofern keine IRR auftritt
      • leichte - mittelschwere IRR (z.B. Kopfschmerzen)
        • Reduktion der Infusionsrate auf die Hälfte der Infusionsrate zum Zeitpunkt des Ereignisbeginns
        • wenn diese mind. 30 Min. toleriert wurde: Erhöhung der Infusionsrate auf die initiale Infusionsrate des Patienten
        • keine Anpassung nachfolgender Infusionen erforderlich, sofern keine IRR auftritt
      • Dosisreduktion nicht empfohlen
      • beim Auftreten von leichten bis schweren IRRs: Anpassung der Infusionsrate und - dauer unter Beibehaltung der Gesamtdosis
    • verspätete oder versäumte Dosen
      • Anwendung so bald wie möglich nachholen, nicht bis zur nächsten geplanten Dosis warten
      • Einhaltung des Behandlungsintervalls von 6 Monaten (mind. 5 Monate) zwischen den einzelnen Anwendungen
    • Erwachsene > 55 Jahre und ältere Patienten
      • den begrenzten Daten zufolge ist keine Dosisanpassung erforderlich
    • Kinder und Jugendliche 0 - 18 Jahre
      • keine Daten
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • voraussichtlich keine Dosisanpassung erforderlich
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht formal untersucht
      • leichte Nierenfunktionsstörung
        • Patienten wurden in klinische Studien eingeschlossen
      • mittelschwere und schwere Nierenfunktionsstörung
        • keine Daten vorliegend
      • Ocrelizumab ist ein monoklonaler Antikörper und wird katabolisiert (d. h. zu Peptiden und Aminosäuren abgebaut)
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • voraussichtlich keine Dosisanpassung erforderlich
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht formal untersucht
      • leichte Leberfunktionsstörung
        • Patienten wurden in klinische Studien eingeschlossen
      • mittelschwere und schwere Leberfunktionsstörung
        • keine Daten vorliegend
      • Ocrelizumab ist ein monoklonaler Antikörper und wird katabolisiert (statt hepatisch metabolisiert)

Indikation



  • Behandlung erwachsener Patienten mit
    • schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) mit aktiver Erkrankung, definiert durch klinischen Befund oder Bildgebung
    • früher primär progredienter Multipler Sklerose (PPMS), charakterisiert anhand der Krankheitsdauer und dem Grad der Behinderung, sowie mit Bildgebungsmerkmalen, die typisch für eine Entzündungsaktivität sind

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ocrelizumab - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektion der oberen Atemwege
      • Nasopharyngitis
      • Influenza
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sinusitis
      • Bronchitis
      • oraler Herpes
      • Gastroenteritis
      • Infektion der Atemwege
      • virale Infektion
      • Herpes zoster
      • Konjunktivitis
      • Zellulitis
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Husten
      • Katarrh
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Immunglobulin M im Blut erniedrigt
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Immunglobulin G im Blut erniedrigt
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Neutropenie
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infusionsbedingte Reaktionen (Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria, Erythem, Flush, Hypotonie, Pyrexie, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Rachenreizung, oropharyngeale Schmerzen, Dyspnoe, Pharynx- oder Larynxödeme, Übelkeit und Tachykardie)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ocrelizumab - invasiv

  • Rückverfolgbarkeit
    • eindeutige Dokumentation des Handelsnamen und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels zur Verbesserung der Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel
  • Infusionsbedingte Reaktionen (IRRs)
    • Zusammenhang von IRR mit der Freisetzung von Zytokinen und/oder anderen chemischen Mediatoren
    • Auftreten der Symptome
      • während jeder Infusion möglich
      • häufiger während der ersten Infusion berichtet
      • innerhalb von 24 Stunden nach der Infusion möglich
      • in Form von Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria, Erythem, Rachenreizung, oropharyngeale Schmerzen, Dyspnoe, Pharynx- oder Larynxödeme, Flush, Hypotonie, Pyrexie, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Tachykardie
    • vor der Infusion:
      • Management schwerer Reaktionen (z.B. schwerwiegende IRRs, Überempfindlichkeitsreaktionen und/oder anaphylaktische Reaktionen)
        • angemessene Ausstattung muss zur Verfügung stehen
      • Hypotonie als Symptom einer IRR während den Infusionen möglich
        • Absetzen blutdrucksenkender Arzneimittel 12 Stunden vor und während jeder Infusion in Erwägung ziehen
      • Herzinsuffizienz (New York Heart Association III +ACY-amp, IV) in der Anamnese
        • keine Untersuchungen in klinischen Studien
      • Prämedikation zur Reduktion der Häufigkeit und des Schweregrads von IRRs (siehe Rubrik Dosierung und Dauer der Anwendung)
    • während der Infusion:
      • Maßnahmen beim Auftreten schwerer pulmonaler Symptome (z.B. Bronchospasmus oder Asthmaexazerbation)
        • unverzüglicher Abbruch der Infusion und dauerhaftes Absetzen des Medikaments
        • Einleitung einer symptomatische Behandlung
        • Beobachtung des Patienten bis zum Abklingen der pulmonalen Symptome (erneute Verschlechterung auch nach initialer Besserung der klinischen Symptome möglich)
      • Unterscheidung zwischen Symptomen einer Überempfindlichkeitsreaktion und einer IRR ggf. nur schwer möglich
      • bei bestehendem Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion während der Infusion
        • unverzüglicher Abbruch der Infusion und dauerhaftes Absetzen des Medikaments
    • nach der Infusion:
      • Beobachtung der Patienten nach Beendigung der Infusion für mindestens 1 Stunde auf jegliche IRR-Symptome
      • Information der Patienten, dass auch in den 24 Stunden nach einer Infusion noch eine IRR auftreten kann
    • Zu Hinweisen zur Dosierung bei Patienten mit IRR-Symptomen (siehe Rubrik Dosierung und Dauer der Anwendung)
  • Überempfindlichkeitsreaktion (akute allergische Reaktion auf das Arzneimittel)
    • klinische Unterscheidung zwischen Symptomen einer akuten Überempfindlichkeitsreaktionen vom Typ 1 (IgE-vermittelt) und IRR-Symptomen evtl. nicht möglich
    • Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen ist während jeder Infusion möglich allerdings während der ersten Infusion untypisch
    • beim Auftreten von schwereren oder neuen Symptomen bei den nachfolgenden Infusionen
      • mögliche Überempfindlichkeitsreaktion in Betracht ziehen
    • keine Behandlung von Patienten, mit bekannter IgE-vermittelte Überempfindlichkeit gegen Ocrelizumab
  • Infektion
    • Anwendung während aktiver Infektion oder in schwer immunsupprimiertem Zustand (z.B. Lymphopenie, Neutropenie, Hypogammaglobulinämie) kontraindiziert
    • Anwendung bei Patienten mit aktiver Infektion bis zum Abklingen der Infektion verschieben
    • Überprüfung des Immunstatus des Patienten vor der Arzneimittelgabe empfohlen
    • Pneumonie
      • Risiko einer Aspirationspneumonie bei PPMS-Patienten mit Schluckbeschwerden erhöht
      • weitere Erhöhung des Pneumonierisikos durch die Behandlung mit Ocrelizumab möglich
      • umgehendes Ergreifen entsprechender Gegenmaßnahmen bei Entwicklung einer Pneumonie
    • Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML)
      • Risiko einer PML nicht auszuschließen
      • Fälle von PML im Rahmen einer John Cunningham(JC)-Virus-Infektion bei Patienten, die mit anti-CD20-Antikörpern und anderen MS-Therapien behandelt wurden, beobachtet
        • mit bestimmten Risikofaktoren (z.B. Patientenpopulation, Polytherapie mit Immunsuppressiva) assoziiert
      • frühe Anzeichen und Symptome einer PML sind aufmerksam von Ärzten zu beachten
        • u.U. schwere Unterscheidung von Symptomen der MS-Erkrankung (Neuauftreten und Verschlechterung vorbestehender neurologischer Anzeichen oder Symptome)
      • bei bestehendem Verdacht auf eine PML:
        • Unterbrechung der Ocrelizumabbehandlung
        • weitergehende Abklärung mittels vorzugsweise kontrast-verstärkter Magnetresonanztomographie (MRT)-Untersuchung (und Vergleich mit der MRT-Aufnahme, die vor der Behandlung erstellt wurde)
        • konfirmatorischer Liquoruntersuchung auf John Cunningham (JC)-Virus Desoxyribonukleinsäure (DNA)
        • wiederholte neurologische Kontrolluntersuchungen in Erwägung ziehen
      • bei bestätigter PML: Endgültiges Absetzen der Behandlung
    • Hepatitis-B-Reaktivierung
      • Berichte einer Reaktivierung des Hepatitis-B-Virus (HBV), die in manchen Fällen zu fulminanter Hepatitis, Leberversagen und Tod führte, bei Patienten, die mit anderen anti-CD20-Antikörpern behandelt wurden
      • Durchführung einer Hepatitis-B-Virus (HBV)-Serologie gemäß der lokalen Leitlinien bei allen Patienten vor Beginn der Behandlung mit Ocrelizumab
      • keine Ocrelizumab-Behandlung von Patienten mit aktiver HBV-Erkrankung (d.h. einer aktiven Infektion, bestätigt durch positive Ergebnisse des HBsAg- und anti-HB-Tests)
      • Patienten mit positiver Serologie (d.h. HBsAg-negativ und HB-Kernantikörper-positiv [HBcAb+-] oder HBV-Nachweis [Oberflächenantigen-positiv, HBsAg+-]):
        • Aufsuchen eines Spezialisten für Lebererkrankungen vor Behandlungsbeginn
        • Behandlung und Überwachung gemäß lokaler medizinischer Standards (zur Vermeidung einer Hepatitis-B-Reaktivierung)
  • Malignome
    • Abwägen des individuellen Nutzen-Risiko-Verhältnisses bei Patienten
      • mit bekannten Risikofaktoren für das Auftreten von malignen Erkrankungen
      • die aktiv auf das Wiederauftreten einer malignen Erkrankung hin überwacht werden
    • keine Ocrelizumab-Behandlung von Patienten mit bekannter aktiver maligner Erkrankung
    • Befolgen des Standard-Brustkrebs-Screening entsprechend der lokalen Leitlinien für Patienten empfohlen
    • Nicht untersuchte Patientenpopulationen: siehe Herstellerinformation
  • schwer immunsupprimierte Patienten
    • Behandlung erst nach Behebung der Immunsuppression
    • bei anderen Autoimmunerkrankungen führte gleichzeitige Anwendung von Ocrelizumab und Immunsuppressiva (z. B. Corticosteroid- Dauermedikation, Gabe nicht-biologischer und biologischer krankheitsmodifizierender Antirheumatika [Disease-modifying Antirheumatic Drugs = DMARDS], Mycophenolatmofetil, Cyclophosphamid, Azathioprin) zu einem Anstieg schwerwiegender Infektionen, einschließlich opportunistischer Infektionen
      • Infektionen umfassten unter anderem atypische Pneumonie, Pneumocystis- jirovecii-Pneumonie, Varizellenpneumonie, Tuberkulose und Histoplasmose
      • in seltenen Fällen tödlicher Verlauf einzelner Infektionen
    • eine explorative Analyse ergab folgende Faktoren, die mit einem Risiko für schwerwiegende Infektionen einhergehen:
      • höhere Dosierungen von Ocrelizumab als für die Therapie der MS empfohlen
      • andere Begleiterkrankungen und Langzeitanwendung von Immunsuppressiva/Corticosteroiden
    • gleichzeitige Gabe von Immunsuppressiva nicht empfohlen (ausgenommen Corticosteroide zur symptomatischen Behandlung von Schüben, ein Einhergenen mit erhöhtem Infektionsrisiko in der klinischen Praxis ist weitgehend unbekannt)
    • Berücksichtigung des Potentials für sich überlappende pharmakodynamische Wirkungen bei Aufnahme einer Ocrelizumab-Behandlung nach immunsuppressiver Therapie oder bei Beginn einer immunsuppressiven Therapie nach einer Behandlung mit Ocrelizumab
    • bei der Verordnung von Ocrelizumab ist Vorsicht geboten und die Pharmakodynamik anderer krankheitsmodifizierender MS-Therapien zu berücksichtigen
  • Immunisierung
    • Sicherheit einer Immunisierung mit Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen nach einer Therapie mit Ocrelizumab nicht untersucht
    • Immunisierung mit Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen nwährend einer Behandlung mit Ocrelizumab und bis zur B-Zell-Repletion nicht empfohlen (Sicherheit nicht untersucht, keine Daten zu den Auswirkungen)
    • Überprüfung des Immunisierungsstatus von Patienten, die für eine Behandlung mit Ocrelizumab in Betracht gezogen werden
    • bei benötigter Immunsierung: Abschluss der Immunisierung mindestens 6 Wochen vor der ersten Anwendung von Ocrelizumab
    • Ocrelizumab-Exposition in utero und Immunisierung von Kindern mit Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen
      • Überwachung von Säuglingen hinsichtlich einer B-Zell-Depletion (B-Zell-Depletion möglich bei Säuglingen von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Ocrelizumab behandelt wurden)
      • Immunisierung mit Lebendimpfstoffen und attenuierten Lebendimpfstoffen erst nach vollständiger Normalisierung der B-Zell-Zahl der Säuglinge
      • Absprache über Sicherheit und Zeitpunkt der Immunisierung sind mit dem zuständigen Kinderarzt

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ocrelizumab - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ocrelizumab - invasiv

  • Ocrelizumab soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der potenzielle Nutzen für die Mutter überwiegt das potenzielle Risiko für den Fötus
  • Ocrelizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper der Immunglobulin-G1-Subklasse, welche bekannterweise die Plazentaschranke passieren können
  • begrenzte Daten zur Anwendung von Ocrelizumab bei schwangeren Frauen
  • keine Daten zur B-Zell-Zahl zu Säuglingen, die Ocrelizumab ausgesetzt waren, und der eventuellen Dauer einer B-Zell-Depletion bei Säuglingen
  • Berichte über vorübergehende B-Zell-Depletion und Lymphozytopenie bei Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft anderen anti-CD20-Antikörpern ausgesetzt waren, liegen vor
  • Tierexperimentelle Studien (embryo-fetale Toxizität)
    • kein Hinweis auf teratogene Effekte
    • Feststellung einer B-Zell-Depletion in utero
    • Beobachtung einer Reproduktionstoxizität in prä- und postnatalen Entwicklungsstudien
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • müssen während der Behandlung mit Ocrelizumab und für 12 Monate nach der letzten Infusion von Ocrelizumab eine Empfängnisverhütung anwenden

Fertilität

  • keine erkennbare Gefahr für den Menschen anhand präklinischer Daten basierend auf Studien zur männlichen und weiblichen Fertilität bei Cynomolgus-Affen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ocrelizumab - invasiv

  • Frauen darauf hinweisen, während der Therapie mit Ocrelizumab nicht zu stillen
  • nicht bekannt, ob Ocrelizumab oder dessen Metaboliten in die menschliche Muttermilch übergehen
  • verfügbare pharmakodynamische und toxikologische Daten von Tieren haben ein Übergehen von Ocrelizumab in die Muttermilch gezeigt
  • Risiko für Neugeborene und Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Ocrelizumab

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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