Noristerat (1 ml)

Hersteller Emra-Med Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Norethisteron
Wirkstoff Menge 145,36 mg
ATC Code G03AC01
Preis 29,87 €
Menge 1 ml
Darreichung (DAR) AMP
Norm N3
Noristerat (1 ml)

Medikamente Prospekt

Norethisteron145.36mg
(H)Benzyl benzoatHilfsstoff
(H)Rizinusöl (zur parenteralen Anwendung)Hilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Norethisteron - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Norethisteronenantat
  • ungeklärte vaginale Blutungen
  • vorausgegangene oder bestehende arterielle und kardiovaskuläre Erkrankung (z.B. Myokardinfarkt, zerebrovaskuläre Ereignisse, ischämische Herzkrankheit)
  • venöse thromboembolische Erkrankungen (z.B. Beinvenenthrombose)
  • Hypertonie
  • vorangegangene oder bestehende schwere Leberkrankheiten mit und ohne Ikterus, solange sich die Leberfunktionswerte nicht normalisiert haben (insbesondere bei primärer biliärer Leberzirrhose)
  • bekannte oder vermutete bösartige Tumoren, die durch Sexualhormone beeinflusst werden, z.B.
    • Tumoren der Geschlechtsorgane
    • bestehender oder behandelter Brustkrebs
    • bestehender oder behandelter Uteruskarzinom
  • bestehende oder vorrausgegangene Lebertumore (gut- oder bösartig)
  • Diabetes mellitus mit vaskulären Veränderungen
  • Fettstoffwechselstörungen
  • bestehende bzw. vermutete Schwangerschaft

Art der Anwendung



  • Injektion ausschließlich tief intramuskulär (vorzugsweise intragluteal, alternativ auch in den Oberarm)
  • insbesondere intravasale Injektion vermeiden
  • in Einzelfällen während oder unmittelbar nach der Injektion öliger Lösungen auftretende kurzdauernde Reaktionen (Hustenreiz, Hustenanfälle, Atemnot) lassen sich erfahrungsgemäß durch betont langsames Injizieren vermeiden

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml enthält 200 mg Norethisteronenantat in öliger Lösung

  • Konzeptionsverhütung von längerer Dauer (2 - 3 Monate)
    • Therapiebeginn
      • keine vorangegangene Anwendung von hormonalen Kontrazeptiva:
        • erste i.m. Injektion innerhalb der ersten fünf Tage eines Zyklus, d. h. in den ersten fünf Tagen der Menstruationsblutung
      • Wechsel von einem kombinierten oralen Kontrazeptivum (KOK):
        • vorzugsweise sofort am Tag nach der letzten wirkstoffhaltigen Tablette des bisher verwendeten KOKs
        • bei einem späteren Beginn während der ersten sieben Tage nach der Injektion zusätzlich eine Barrieremethode zur Verhütung anwenden
      • Wechsel von einem Gestagenmonopräparat (Minipille, Injektion, Implantat) oder einem Gestagen-freisetzenden Intrauterinpessar:
        • Minipille: Wechsel jederzeit ohne Unterbrechung möglich
        • Implantat oder Intrauterinpessar: am Tag der Entfernung
        • Injektionspräparat: wenn die nächste Injektion fällig wäre
        • in jedem Fall während der ersten sieben Tage nach der Injektion Anwendung einer zusätzlichen Barrieremethode zur Verhütung
      • nach einer Fehlgeburt oder einer Entbindung:
        • sofort, solange keine ärztlichen Bedenken vorliegen
    • Folgeinjektionen
      • weitere 3 Injektionen i.m. in Abständen von 8 Wochen, unabhängig vom Blutungsmuster
      • anschließend weitere Injektionen in Abständen von 12 Wochen
      • andernfalls besteht, von der 13. Woche an, kein ausreichender Konzeptionsschutz mehr
      • unter besonderen Umständen (z. B. Reisen, Feiertage) kann das Injektionsintervall um eine Woche verkürzt werden
      • die jeweils nächste Injektion soll nur dann gegeben werden, wenn es innerhalb der letzten 8 bzw. 12 Wochen zu einer menstruationsähnlichen Blutung gekommen ist
      • sonst Ausschluss einer Schwangerschaft vor der erneuten Norethisteron-Injektion
    • Anwendungsdauer: zur Langzeitanwendung über mehrere Jahre geeignet
    • eingeschränkte Leberfunktion
      • Patientinnen, die unter schweren Lebererkrankungen leiden oder gelitten haben und deren Leberfunktionswerte sich nicht normalisiert haben: kontraindiziert
      • eingeschränkte Leberfunktion: Anwendung nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung
    • eingeschränkte Nierenfunktion
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • Kinder und Jugendliche
      • Anwendung nur bei Frauen nach der ersten Monatsblutung

Indikation



  • Konzeptionsverhütung von längerer Dauer (2 - 3 Monate) nur bei Frauen mit normalem biphasischem Zyklus, für die andere Methoden ungeeignet sind, z.B. wegen:
    • gastrointestinaler Resorptionsstörungen
    • Estrogenunverträglichkeit
    • unzuverlässiger Anwendung

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Norethisteron - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Überempfindlichkeitsreaktion
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gewichtszunahme
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nervosität
      • depressive Verstimmungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Schwindelgefühl
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verschiedene Hautbeschwerden
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100+ACM
      • Akne
      • lokale Hautreaktionen
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Uterus-/Vaginalblutungen, einschl. Schmierblutungen und Zwischenblutungen unterschdl. Stärke
      • Amenorrhöe
      • Hypermenorrhöe
      • unregelmäßige Zyklen
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • nach der Injektion öliger Lösungen auftretenden kurzdauernden Reaktionen
        • Hustenreiz
        • Hustenanfälle
        • Atemnot
          • Vemeidung durch langsames Injizieren
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Reaktionen an der Injektionsstelle

weitere Hinweise / Nebenwirkungen

  • sollten unbekannte Schmerzen im Unterbauch in Verbindung mit einem unregelmäßigen Zyklusmuster auftreten (vor allem Amenorrhö gefolgt von Dauerblutungen), muss eine Extrauteringravidität in Erwägung gezogen werden
  • Diabetikerinnen und Frauen, die zu Diabetes mellitus neigen, sollten sorgfältig beobachtet werden
  • bei der Anwendung von Depotgestagenen zur Kontrazeption wurden Fälle von Brustkrebs berichtet
  • in seltenen Fällen sind nach Anwendung von Steroidhormonen gutartige, noch seltener bösartige Lebertumoren beobachtet worden, die vereinzelt zu lebensgefährlichen intraabdominalen Blutungen geführt haben
    • wenn starke Oberbauchbeschwerden, eine Lebervergrößerung oder Anzeichen einer intraabdominalen Blutung auftreten, sollte ein Lebertumor in die differentialdiagnostischen Überlegungen einbezogen werden
  • nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand kann ein Zusammenhang zwischen der Anwendung hormonaler Kontrazeptiva, welche nur ein Gestagen enthalten, und einem erhöhten Risiko für venöse und arterielle thromboembolische Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden
  • das relative Risiko für arterielle Thrombosen (Schlaganfall, Herzinfarkt) scheint sich bei einem Zusammentreffen von Rauchen, steigendem Lebensalter und der Anwendung hormonaler Kontrazeptiva weiter zu erhöhen
  • Bericht über geringe Blutdruckanstiege wurden bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnahmen sowie bei Frauen, die im Rahmen einer Studie injizierbare Kontrazeptiva erhielten
    • wenn sich während der Anwendung eine anhaltende Hypertonie entwickelt oder ein signifikanter Anstieg des Blutdrucks durch Antihypertensiva nicht ausreichend zu behandeln ist
      • Therapieabbruch
  • bei Anwendung von Depotgestagenen zur Kontrazeption kann es zu einer Verminderung der Knochendichte kommen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Norethisteron - invasiv

  • bei Anwendung die allgemeinen Erfahrungen mit Gestagenmonopräparaten berücksichtigen
  • Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
    • in der Stillzeit (insb.während der ersten 6 Wochen)
    • bei Extrauteringravidität in der Anamnese
    • bei Vorhandensein nur einer Tube
    • bei Porphyrie
    • bei allen Formen eingeschränkter Leberfunktion
    • bei vorausgegangenen thromboembolischen Krankheiten (z. B. tiefen Venenthrombosen, Lungenembolie) sowie Zuständen,
      die die Anfälligkeit für thromboembolische Krankheiten (z. B. tiefe Venenthrombosen, Lungenembolie, Apoplexie, Myokardinfarkt) erhöhen
  • Gynäkologische und allgemeine Kontrolluntersuchungen:
    • allgemeine und gynäkologische Untersuchungen
      • vor Therapiebeginn
        • allgemein: Messung des Blutdrucks, Untersuchung des Harns auf Glucose, gegebenenfalls auch Durchführung einer speziellen Leberdiagnostik
        • gynäkologische Untersuchungen einschl. der Mammae und eines zytologischen Abstrichs von der Portio und aus der Cervix uteri
        • sorgfältige Familienanamnese
      • 2 Monate nach Therapiebeginn Wiederholung der Untersuchungen
        • danach im Intervall von 6 Monaten
    • Patientinnen mit Diabetes:des Blutzuckers
      • sorgfältige Überwachung
  • von einer erneuten Injektion ist abzusehen, bei:
    • Kopfschmerzen, die erstmalig migräneartig oder häufiger ungewohnt stark auftreten
    • akuten sensorischen Störungen, Wahrnehmungsstörungen (Seh-, Hörstörungen) sowie Bewegungsstörungen, insb. Lähmungen (mögliche erste Anzeichen eines Schlaganfalls)
    • ersten Anzeichen von arteriellen oder venösen thromboembolischen Erscheinungen oder Verdacht darauf
    • Auftreten von Ikterus oder generalisiertem Pruritus
    • Zunahme epileptischer Anfälle
    • stärkerem Blutdruckanstieg
    • Auftreten endogener Depressionen
    • pathologischen Veränderungen der Leberfunktion und der Hormonspiegel
    • Eintritt einer Schwangerschaft
  • Kreislauferkrankungen
    • aus epidemiologischen Studien wenige Beweise für Zusammenhang zwischen der Anwendung von Pillen, die nur ein Gestagen enthalten, und einem erhöhten Risiko für Myokardinfarkt und zerebrale Thromboembolie vorliegend
    • Risiko kardiovaskulärer und zerebraler Ereignisse steht eher in Verbindung mit zunehmendem Alter, Hypertonie und Rauchen
    • Anwendung von Gestagen-Monopräparaten kann das Schlaganfall-Risiko bei Frauen mit Hypertonie leicht erhöhen
    • einige neuere Studien weisen darauf hin, dass mit der Anwendung oraler Gestagenmono- Kontrazeptiva, ein gering erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolien (tiefe Venenthrombose, Lungenembolie) verbunden sein kann
    • Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) unter der Therapie mit Norethisteronenantat steigt bei Patientinnen mit anerkannten Risikofaktoren wie
      • positiver Eigen- oder Familienanamnese (VTE bei Geschwistern oder Eltern in relativ jungen Jahren)
      • Alter
      • Adipositas
      • länger andauernde Immobilisierung, größere Operationen oder größere Verletzungen
    • bei längerfristigen Immobilisierung ist es ratsam, Anwendung von Norethisteronenantat zu unterbrechen (bei Wahlmöglichkeit eines Operationstermins 12 Wochen im Voraus) und erst 2 Wochen nach vollständiger Remobilisierung fortzusetzen
    • wenn möglich, sollte besonders bei Frauen mit bekannten Risikofaktoren für Thrombosen, bei Bauchoperationen und Operationen der unteren Gliedmaßen auf die rechtzeitige Unterbrechung der Norethisteronenantat- Anwendung geachtet werden
    • erhöhtes Risiko für Thromboembolien im Wochenbett berücksichtigen
  • Zyklusverlauf
    • individuell unterschiedlichen Störungen im Zyklusverlauf während Therapie mit Norethisteronenantat möglich
      • werden die Frauen jedoch vor der Anwendung darüber informiert, dass sich das gewohnte Blutungsgeschehen ändern kann, ist diese Begleiterscheinung nur selten ein Anlass zum Absetzen
    • bei andauernden oder schwerwiegenden Blutungsstörungen geeignete Untersuchung und Behandlung durch Arzt durchführen
    • zyklische Blutungen
      • bei 50 - 70 % der Frauen ändert sich der Zyklus nicht deutlich (Blutungsintervalle zwischen 26 und 35 Tage, Blutungsdauer 1 - 7 Tage)
      • mit fortschreitender Anwendungsdauer Tendenz zur Zyklus-Stabilisierung
    • Zwischenblutungen
      • in Form von Schmierblutungen oder in Menstruationsstärke möglich
      • aus medizinischer Sicht kein Anlass Norethisteronenantat abzusetzen, solange organische Ursachen derartiger Blutungen mit Hilfe geeigneter diagnostischer Verfahren ausgeschlossen werden können
    • Amenorrh+APY
      • während mehrjähriger klinischer Prüfung bei ca. 8 - 25 % der Frauen Amenorrhöen,
        • im Allgemeinen von kurzer Dauer und im Verlauf der weiteren Anwendung verschwindend
      • Amenorrhörate nahm bei längerer Anwendung von Norethisteronenantat nicht zu
      • wurde die Anwendung wegen Amenorrhö abgebrochen, so sind weitere diagnostische Maßnahmen zur Klärung
        der Ursache notwendig
        • liegt keine Schwangerschaft vor und hält die Amenorrhö weiter an, kann eine Behandlung der Amenorrh+APY
          erforderlich sein
  • Brustkrebs
    • in mehreren epidemiologischen Studien kein erhöhtes Risiko für Frauen gefunden, die jemals injizierbare Depotgestagene angewendet hatten, im Vergleich zu Frauen, die niemals injizierbare Depotgestagene angewendet hatten
    • allerdings zeigte sich ein erhöhtes relatives Risiko in bestimmten Untergruppen
      • u. a. für Frauen, die in den fünf Jahren vor ihrer Brustkrebsdiagnose erstmals injizierbare Depotgestagene
        angewendet hatten (RR 2,0, 95 % KI 1,5 - 2,8)
        • innerhalb dieser Gruppe war das Risiko am höchsten für Frauen, die nur eine Injektion erhalten hatten (RR 3,1, 95 % KI 1,8 - 5,2)
        • mögliche Erklärung für diese Ergebnisse von injizierbaren Depotgestagenen könnte sein, dass ein bereits bestehender Tumor veranlasst werden kann, schneller zu einer detektierbaren Größe
          heranzuwachsen
  • Leber
    • Anwendung nach Virushepatitis möglich, sobald Leberfunktionsparameter wieder normal
  • androgene Partialwirkungen
    • Norethisteronenantat hat androgene Partialwirkungen
    • in Einzelfällen zu Androgenisierungserscheinungen möglich
  • Einfluss auf den Kohlenhydratstoffwechsel
    • Gestagene können abhängig von Art und Menge v.a. bei oraler Glucosebelastung zu verminderter Glucosetoleranz mit überhöhtem Plasmainsulinspiegel und zur Beeinflussung der peripheren Insulinresistenz führen
    • Veränderungen sind im Allgemeinen nach dem Absetzen reversibel
    • sorgfältige Überwachung von Frauen mit Diabetes mellitus oder Neigung dazu, auch diejenigen mit Diabetes mellitus während einer vorangegangenen Schwangerschaft da Einfluss auf Kohlenhydratstoffwechsel nicht voraussehbar ist)
    • Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika kann sich sowohl erhöhen als auch verringern
  • Anwendung unmittelbar nach einer Entbindung bzw. Fehlgeburt nach heutigem Erkenntnisstand möglich, soweit keine medizinischen Einwände vorliegen
  • Einfluss auf Knochendichte
    • Verringerung der Knochendichte und verminderter Abbau der Spitzenknochenmasse unter Norethisteronenantat möglich
    • Verlust an Knochendichte v.a. in Adoleszenz und frühem Erwachsenenalter von besonderer Bedeutung, da dies entscheidende Phasen für den Knochenzuwachs sind
      • Anwendung zur Kontrazeption bei Frauen dieser Altersgruppe über längeren Zeitraum (z. B. länger als 2 Jahre) daher nur dann, wenn andere Verhütungsmethoden nicht angezeigt sind
      • Anwendung für Patienten mit Osteoporoserisiko (z. B. metabolische Knochenkrankheit, chronischer Alkohol- und/oder Nikotinkonsum, Anorexia nervosa, in der Familienanamnese, Langzeitanwendung von Arzneimitteln, die die Knochenmasse reduzieren können, wie Antikonvulsiva oder Corticosteroide) mit Osteoporoserisiko nicht empfehlenswert, andere Verhütungsmethoden sollten in Betracht gezogen werden
        • da Behandlung mit Norethisteronenantat Osteoporoserisiko weiter erhöhen kann
      • regelmäßige Messung der Knochendichte bei längerfristiger Anwendung
      • ausreichende Zufuhr von Calcium und Vitamin D empfohlen
  • geringe Blutdruckanstiege bei Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva einnahmen, sowie bei Frauen, die im Rahmen einer Studie injizierbare Kontrazeptiva erhielten, wurden berichtet
    • wenn sich während der Anwendung von Norethisteronenantat eine anhaltende Hypertonie entwickelt oder ein signifikanter Anstieg des Blutdrucks durch Antihypertensiva nicht ausreichend zu behandeln ist, Norethisteronenantat absetzen
  • folgende Erkrankungen können sowohl in der Schwangerschaft als auch bei Anwendung oraler Kontrazeptiva auftreten oder sich
    verschlimmern, sollte bei reiner Gestagen-Kontrazeptiva in Betracht gezogen werden
    • Ikterus und/oder Pruritus in Verbindung mit Cholestase
      • erneute Auftreten eines cholestatischen Ikterus und/oder Pruritus, welcher zuerst während einer Schwangerschaft oder bei früherer Anwendung von Sexualhormonen aufgetreten ist, erfordert eine Unterbrechung der Anwendung
    • Bildung von Gallensteinen
    • systemischer Lupus erythematodes
    • hämolytisch-urämisches Syndrom
    • Chorea minor Sydenham
  • gelegentliches Auftreten von Cholasmen, besonders bei Frauen mit Chloasma gravidarum in der Anamnese
    • Frauen mit Veranlagung zu Chloasmen sollten während der Anwendung von Noristerat direktes Sonnenlicht oder ultraviolette Strahlung meiden
  • erneutes Auftreten früher aufgetretene Depressionen: keine weitere Injektion geben
  • Frauen darauf hinweisen, dass reine Gestagen-Kontrazeptiva nicht vor HIV-Infektionen (AIDS) und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten schützen
  • verminderte Wirksamkeit von Noristerat im Falle eines verlängerten Injektionsintervalls (siehe Abschnitt Dosierung) oder bei begleitender Medikation bestimmter Arzneimittel möglich (Wechselwirkungen beachten!-)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Norethisteron - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Norethisteron - invasiv

  • in der Schwangerschaft kontraindiziert
  • vor Beginn der Behandlung Schwangerschaft ausschließen
  • Norethisteron oder Norethisteronester haben in sehr hohen Dosierungen ein intrauterines Virilisierungspotential (reproduktionstoxikologische Untersuchungen, frühere klinische Anwendung über lange Zeiträume zur Schwangerschaftserhaltung)
    • für Norethisteronenantat ist aufgrund der wesentlich geringeren Dosis dieser Effekt nicht zu erwarten
    • bisherigen klinischen Erfahrungen bestätigen diese Annahme
  • Fertilität
    • entsprechend dem Wirkungsmechanismus von Norethisteron, wonach bereits gegen Ende eines jeden Injektionsintervalls Ovulationen möglich sind, verläuft nach dem Absetzen häufig schon der erste anwendungsfreie Zyklus wieder biphasisch
    • in einer entsprechenden Untersuchung hatte über die Hälfte der Frauen unmittelbar nach dem Ende der Norethisteronenantat- Anwendung einen normalen Zyklus
      • in einem Drittel der Fälle wurden Zyklusstörungen und - dies ist besonders hervorzuheben - bei 7,9 % Amenorrhöen beobachtet, die jedoch nie länger als 6 Monate anhielten
    • Konzeptionsfähigkeit ist meist rasch wiederhergestellt
      • von 48 Frauen sind nach dem Absetzen 15 innerhalb von 6 Monaten schwanger geworden
    • kommt es jedoch 4 - 5 Monate nach der letzten Injektion nicht zu einem physiologischen Zyklusablauf, empfiehlt sich bei Frauen mit Kinderwunsch eine mehrmonatige Therapie nach dem Kaufmann-Schema oder mit ovulationsauslösenden Medikamenten

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Norethisteron - invasiv

  • Norethisteronenantat sollte in der Stillzeit nicht angewendet werden, da Übergang in die Muttermilch
    • in der Stillzeit, insbesondere während der ersten 6 Wochen nur nach sorgfältiger Nutzen- Risiko- Abwägung
    • Kontrazeptiva, die nur ein Gestagen enthalten, gelten aber als nächstbeste Wahl nach nicht-hormonalen Verhütungsmethoden während der Stillzeit
  • scheinbar keine ungünstige Wirkungen auf das Wachstum oder die Entwicklung des Säuglings bei Anwendung von Kontrazeptiva,die nur ein Gestagen enthalten, ab sechs Wochen nach der Geburt
  • Norethisteronenantat beeinträchtigt als reines Gestagenpräparat nicht die Qualität oder Quantität der Milchproduktion.Vielmehr scheint eine längere Anwendugnsdauer die Laktation sogar zu fördern und zu verlängern
  • jedoch erfolgt Ausscheidung geringer Mengen des Steroids bzw. seiner Abbauprodukte mit der Milch
    • theoretisch Beeinflussung des Bilirubinabbaus beim Neugeborenen möglich (wie bei anderen Steroiden)
    • bei starkem oder länger anhaltendem Neugeborenenikterus: ärztliche Behandlung des Kindes und Stillen unterbrechen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Kosten für im Rahmen dieser Richtlinie verordnete Mittel zur Empfängnisverhütung sowie deren Applikation fallen nicht unter die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenversicherung. Ausgenommen sind Versicherte bis zum vollendeten 22. Lebensjahr, sie haben Anspruch auf Versorgung mit verschreibungspflichtigen empfängnisverhütenden Mitteln. Bitte beachten Sie, dass dieses Präparat bei Patienten ab dem 23. Lebensjahr, d.h. nach dem 22. Geburtstag, in Abhängigkeit von der med. Indikation ggf. nicht mehr zu Lasten der GKV erstattungsfähig ist.

 

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Rechtliche Hinweise

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