Mivacron 20mg (5 St)

Hersteller Aspen Germany GmbH
Wirkstoff Mivacurium Kation
Wirkstoff Menge 20 mg
ATC Code M03AC10
Preis 55,38 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Mivacron 20mg (5 St)

Medikamente Prospekt

Mivacurium Kation20mg
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 10 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mivacuriumchlorid - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Mivacurium
  • Unmöglichkeit der künstlichen Beatmung
  • Plasmacholinesterasemangel oder Patienten mit homozygot atypischer Plasmacholinesterase

Art der Anwendung



  • Injektionslösung zur i.v.-Injektion und Infusion
  • Injektionslösung kann unverdünnt verabreicht werden
  • kompatibel mit
    • 0,9 %iger NaCl-Lösung (G/V)
    • Ringer-Lactatlösung
    • 5 %iger Glucoselösung (G/V)
  • Verabreichung von Dosierungen +ACY-lt+ADsAPQ- 0,15 mg Mivacurium / kg KG über 5 -15 Sekunden, höhere Dosierungen über 30 Sekunden (Minimierung von evtl.auftretenden kardiovaskulären Nebenwirkungen)
  • Patienten, die besonders empfindlich auf einen Abfall des arteriellen Blutdrucks reagieren können, wie z.B. Patienten mit Hypovolämie: Verabreichung über 60 Sekunden
  • vollständiger Abschluss der Spontanerholung (unabhängig von der verabreichten Dosis), gemessen als Zeitraum T1 einer 5 - 95 %igen Erholung, nach i.v.-Injektion bei
    • Erwachsenen nach ca. 15 Min.
    • Säuglingen, Kleinkindern und Kindern nach ca. 10 Min.
    • Spontanerholung nach Infusion ebenfalls von Dauer der Infusion unabhängig und mit Erholung nach Verabreichung einer Einzeldosis vergleichbar
  • Wirkung kann durch übliche Dosen von Cholinesterasehemmstoffen aufgehoben werden
  • Gabe von Cholinesterasehemmstoffen nicht routinemäßig erforderlich (rasche Spontanerholung, Erholungsphase würde nur um 5 - 6 Min. verkürzt werden)
  • Anzeichen einer Spontanerholung sollten vorhanden sein, bevor ein Cholinesterasehemmstoff (z.B. Neostigmin) verabreicht wird
  • Gebrauch eines peripheren Nervenstimulators zur Bestimmung der Erholung vor und während der Aufhebung der neuromuskulären Blockade sehr empfohlen

Aufbrauchfristen

  • 0,5 mg Mivacurium / 1 ml einer der oben genannten kompatiblen Infusionslösungen mind. 12 Stunden nach Herstellung haltbar
  • Restmengen bzw. angebrochene Ampullen verwerfen!

Inkompatibilitäten

  • nicht mit stark alkalischen Lösungen (z.B. Barbitursäurelösung) mischen bzw. gleichzeitig durch denselben venösen Zugang verabreichen
  • verträglich mit den Injektionslösungen folgender Anästhetika (bei Verabreichung anderer Anästhetika durch die gleiche Verweilkanüle, vor oder nach der Verabreichung Spülung des venösen Zugangs mit physiologischer Kochsalzlösung)
    • Fentanyl
    • Alfentanil
    • Sufentanil
    • Droperidol
    • Midazolam

Dosierung



Basiseinheit: 1 Ampulle (5 ml Injektionslösung) enthält 10,7 mg Mivacuriumchlorid (10 mg Mivacurium).

  • nicht depolarisierendes Muskelrelaxans zur Anwendung bei Narkosen, bei der Intubation und bei der künstlichen Beatmung
    • Verabreichung der kleinsten Dosis, mit der die gewünschte Muskelrelaxation erreicht werden kann
    • Anwendung als Injektionslösung
      • Relaxation
        • Erwachsene
          • initial: 0,07 - 0,25 mg Mivacurium / kg KG als Bolusinjektion
          • ED95 (95 %ige Suppression der Einzelreizantwort des Musc. adductor pollicis) unter Narkose
            • 0,06 - 0,09 (mittlere Dosis: 0,07) mg Mivacurium / kg KG über 5 - 15 Sekunden
          • dosisabhängige Dauer der klin. wirksamen neuromuskulären Blockade
            • 0,07 mg Mivacurium / kg KG: ca. 13 Min.
            • 0,15 mg Mivacurium / kg KG: ca. 16 Min.
            • 0,20 mg Mivacurium / kg KG: ca. 20 Min.
            • 0,25 mg Mivacurium / kg KG: ca. 23 Min.
        • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (7 Monate - 12 Jahre)
          • generell schnellerer Wirkungseintritt, kürzere klinisch effektive Wirkungsdauer und schnellere Spontanerholung
          • ED95 unter Halothan-Narkose: 0,07 - 0,1 mg Mivacurium / kg KG
          • initial: 0,1 - 0,2 mg Mivacurium / kg KG als Bolusinjektion über 5 - 15 Sekunden
          • Dauer der klin. wirksamen neuromuskulären Blockade bei Gabe während einer stabilen balancierten Narkose mit Narkotika oder Halothan
            • 0,2 mg Mivacurium / kg KG: ca. 9 Min.
        • Säuglinge (2 - 6 Monate)
          • generell schnellerer Wirkungseintritt, kürzere klinisch effektive Wirkungsdauer und schnellere Spontanerholung
          • ED95: 0,07 mg Mivacurium / kg KG
          • initial: 0,1 - 0,15 mg Mivacurium / kg KG als Bolusinjektion über 5 - 15 Sekunden
          • Dauer der klin. wirksamen neuromuskulären Blockade bei Gabe während einer stabilen balancierten Narkose mit Halothan: 0,15 mg Mivacurium / kg KG: ca. 9 Min.
      • Intubation
        • Erwachsene
          • 0,20 mg Mivacurium / kg KG über 30 Sekunden oder
            • Trachealintubation 2 - 2 1/2 Min. nach Injektion durchführbar
          • 0,25 mg Mivacurium / kg KG verteilt auf 2 Einzeldosen
            • initial: 0,15 mg Mivacurium / kg KG
            • 2. Injektion 30 Sekunden nach Initialdosis: 0,10 mg Mivacurium / kg KG
              • Trachealintubation 1 1/2 - 2 Min. nach Injektion der Initialdosis durchführbar
        • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (7 Monate - 12 Jahre)
          • 0,2 mg Mivacurium / kg KG
            • max. neuromuskuläre Blockade nach 2 Min.
            • Intubation innerhalb dieses Zeitraums
        • Säuglinge (2 - 6 Monate)
          • 0,15 mg Mivacurium / kg KG
            • max. neuromuskuläre Blockade nach 84 Sekunden
            • Intubation innerhalb dieses Zeitraums
      • Repetitions-Dosen
        • Erwachsene
          • Erhaltungsdosis. 0,1 mg Mivacurium / kg KG (Verlängerung der neuromuskulären Blockade unter Allgemeinnarkose um jeweils 15 Min.)
          • aufeinander folgende Repetitionsdosen ohne kumulative Effekte in Bezug auf neuromuskulär blockierende Wirkung
          • Anästhesie mit Isofluran bzw. Enfluran
            • nach Erreichen des steady-state Dosisreduktion der empfohlenen Initialdosis um bis 25 %
          • Anästhesie mit Halothan
            • nur geringfügige Wirkverstärkung von Mivacurium
            • Dosisreduktion nicht erforderlich
        • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (7 Monate - 12 Jahre)
          • Erhaltungsdosen allgemein häufiger erforderlich
          • Erhaltungsdosis: 0,1 mg Mivacurium / kg KG (Verlängerung der neuromuskulären Blockade unter Narkose um jeweils 6 - 9 Min.)
        • Säuglinge (2 - 6 Monate)
          • Erhaltungsdosen allgemein häufiger erforderlich
          • Erhaltungsdosis: 0,1 mg Mivacurium / kg KG (Verlängerung der neuromuskulären Blockade unter Halothan-Narkose um ca. 7 Min.)
    • Anwendung als Infusionslösung (bei operativen Eingriffen von längerer Dauer)
      • Erwachsene
        • bei ersten Anzeichen einer Spontanerholung: 8 - 10 +ALU-g Mivacurium / kg KG / Min. (0,5 - 0,6 mg Mivacurium / kg KG / Stunde) als kontinuierliche Infusion
        • Höhe der initialen Infusionsrate entsprechend der Reaktion des Patienten auf die periphere Nervenreizung sowie anhand klin. Kriterien zur Abschätzung der neuromuskulären Blockade
        • Anpassung der Infusionsrate um ca. 1 +ALU-g Mivacurium / kg KG / Min. (0,06 mg Mivacurium / kg KG / Stunde) max. 1mal / 3 Min.
        • Aufrechterhaltung der neuromuskuläre Blockade unter Allgemeinnarkose im Bereich von 89 - 99 % über hinreichend lange Zeiträume: 6 - 7 +ALU-g Mivacurium / kg KG / Min.
      • Säuglinge und Kleinkinder (2 - 23 Monate)
        • allgemein höhere Infusionsraten als bei Erwachsenen erforderlich
        • Aufrechterhaltung einer 89 - 99 %igen neuromuskulären Blockade während einer Allgemeinnarkose mit Narkotika oder Halothan: ca. 11 +ALU-g Mivacurium / kg KG / Min. (ca. 0,7 mg Mivacurium / kg KG / Stunde)
      • Kinder (2 - 12 Jahre)
        • allgemein höhere Infusionsraten als bei Erwachsenen erforderlich
        • Aufrechterhaltung einer 89 - 99 %igen neuromuskulären Blockade während einer Allgemeinnarkose mit Narkotika oder Halothan: ca. 13 - 14 +ALU-g Mivacurium / kg KG / Min. (ca. 0,8 mg Mivacurium / kg KG / Stunde)
    • Behandlungsdauer
      • bestimmt durch Erfordernisse des operativen Eingriffs
      • keine Erfahrungen zur Langzeitanwendung im intensivmedizinischen Bereich

Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • bei Bolus-Injektion: Zeit bis zum Wirkungseintritt, Wirkungsdauer und Erholungsrate ggf. um 20 - 30 % verlängert
    • ggf. verringerte Infusionsraten oder kleinere bzw. weniger häufige Erhaltungsdosen nötig
  • adipöse Patienten (KG +ACY-gt+ADsAPQ- 30 % über dem Idealgewicht für die Größe)
    • Initialdosis nach Idealgewicht wählen
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • Trachealintubation
      • initial: 0,15 mg Mivacurium / kg KG
    • Endstadium der Niereninsuffizienz
      • klin. wirksame Dauer der durch diese Dosis herbeigeführten neuromuskulären Blockade ca. 1,5mal länger als bei normaler Nierenfunktion
      • an Initialdosis anschließende Dosierung entsprechend der individuellen klin. Erfordernisse wählen
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • Trachealintubation
      • initial: 0,15 mg Mivacurium / kg KG
    • Endstadium der Leberinsuffizienz
      • klin.wirksame Dauer der durch diese Dosis herbeigeführten neuromuskulären Blockade ca. 3mal länger als bei normaler Leberfunktion
      • an Initialdosis anschließende Dosierung entsprechend der individuellen klin. Erfordernisse wählen
  • reduzierte Plasmacholinesterase-Aktivität
    • Möglichkeit einer verlängerten neuromuskulären Blockade
    • für das atypische Plasmacholinesterase-Gen heterozygote Patienten
      • klin. wirksame Dauer der neuromuskulären Blockade durch 0,15 mg Mivacurium / kg gegenüber Kontrollpatienten um ca. 10 Min. verlängert
  • kardiovaskuläre Erkrankungen
    • Verabreichung der Initialdosis über 60 Sekunden
  • Verbrennungen
    • Resistenz gegen nicht depolarisierende Muskelrelaxantien kann erhöhte Dosen erfordern oder
    • herabgesetzte Plasmacholinesterase-Aktivität kann Dosissenkung erfordern
    • vor Behandlungsbeginn 0,015 - 0,020 mg Mivacurium / kg KG als Testdosis
    • anschließende Dosen unter neuromuskulärem Monitoring mit einem Nervenstimulator ermitteln
  • Narkotika
    • Erwachsene
      • steady-state Isofluran- oder Enfluran-Narkose: Reduktion der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 40 +ACU
      • Sevofluran: Reduktion der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 50 +ACU
      • Halothan: geringere Senkungen der Mivacurium-Infusionsrate können erforderlich sein
    • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (7 Monate - 12 Jahre)
      • steady-state Isofluran-Narkose: Reduzierung der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 70 +ACU
      • steady-state Halothan-Narkose: Reduzierung der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 30 +ACU
    • Kleinkinder und Kinder (2 - 12 Jahre)
      • Sevofluran: Reduzierung der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 70 +ACU
    • Säuglinge (2 - 6 Monate)
      • steady-state Isofluran-Narkose: Reduzierung der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 70 +ACU
      • steady-state Halothan-Narkose: Reduzierung der Mivacurium-Infusionsrate um bis zu 30 +ACU

Indikation



  • nicht depolarisierendes Muskelrelaxans zur Anwendung bei Narkosen, bei der Intubation und bei der künstlichen Beatmung

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mivacuriumchlorid - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwere anaphylaktische oder anaphylaktoide Reaktionen
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Tachykardie+ACo
  • Gefässerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautrötungen (Flush)+ACo
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie+ACo
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bronchospasmus+ACo
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erytheme+ACo
      • Urtikaria+ACo

AKg- Hinweis:

  • auf eine Histaminfreisetzung zurückzuführenden Nebenwirkungen (Flush, Erythem, Urtikaria, Hypotonie, Tachykardie, Bronchospasmus) sind dosisabhängig
  • häufigere Beobachtung bei rascher Verabreichung von Initialdosen = 0,2 mg Mivacurium/kg KG
    • Empfehlung: Verabreichung der Anfangsdosis Mivacurium
      • über einen Zeitraum von 30 bis 60 Sekunden verabreicht werden oder
      • in geteilten Dosen jeweils über 30 Sekunden

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mivacuriumchlorid - invasiv

  • Mivacurium darf nur von erfahrenen Anästhesisten oder unter strenger Aufsicht erfahrener Anästhesisten angewendet werden
    • die mit den Wirkungen von Mivacurium vertraut sind und
    • denen angemessene Möglichkeiten zur endotrachealen Intubation und künstlichen Beatmung und zur kardiopulmonalen Reanimation zur Verfügung stehen
  • Mivacurium darf nicht intraarteriell appliziert werden
  • Anwendung von Mivacurium erst nach Gabe hypnotisch wirkender Pharmaka
    • Lähmung der Atem- und Skelettmuskulatur, ohne das Bewusstsein zu beeinträchtigen (wie alle anderen Muskelrelaxantien)
    • ein Antidot sollte unmittelbar zur Verfügung stehen
  • eine verlängerte und verstärkte neuromuskuläre Blockade durch Mivacurium kann sekundär, aufgrund einer reduzierten Plasmacholinesterase-Aktivität, bei folgenden Zuständen oder Erkrankungen auftreten:
    • physiologischen Veränderungen in Schwangerschaft und Wochenbett (s. Schwangerschaft)
    • genetisch bedingten Abnormalitäten der Plasmacholinesterase
      • homozygote Genträger für die atypische Pseudocholinesterase (1 von 2.500 Patienten) reagieren auf die Gabe von Mivacurium mit einer wesentlich verlängerten neuromuskulären
        Blockade
        • So führte bei 3 erwachsenen Patienten eine Mivacurium-Dosis von 0,03 mg/kg KG (etwa die ED10 - 20 bei genotypisch normalen Patienten) zu einer 26 bis 128 Minuten andauernden vollständigen neuromuskulären Blockad
      • bei Patienten, die für das atypische Plasmacholinesterase-Gen heterozygot sind, ist die klinisch wirksame Dauer der neuromuskulären Blockade durch 0,15 mg Mivacurium/kg gegenüber Kontrollpatienten um etwa 10 Minuten verlängert
        • nach Beginn der Spontanerholung wurde die neuromuskuläre Blockade bei diesen Patienten mit üblichen Dosen von Neostigmin aufgehoben
    • schwerwiegendem generalisiertem Wundstarrkrampf, Tuberkulose und anderen schweren oder chronischen Infektionen
    • chronischen, beeinträchtigenden Erkrankungen, bösartigen Tumorerkrankungen, chronischer Anämie und Unterernährung
    • Myxödem und Kollagenosen
    • dekompensierter Herzkrankheit
    • peptischem Ulkus
    • Verbrennungen (s. Dosierung und Dauer der Anwendung)
    • Leberversagen im Endstadium (s. Dosierung und Dauer der Anwendung)
    • akutem oder chronischem Nierenversagen oder Nierenversagen im Endstadium (s. Dosierung und Dauer der Anwendung)
    • iatrogen:
      • nach Plasma-Austausch
      • Plasmapherese
      • kardiopulmonärem Bypass
      • als Ergebnis einer zeitgleichen Arzneimitteltherapie
  • Anwendung mit Vorsicht bei
    • Patienten, deren Anamnese auf eine gesteigerte Empfindlichkeit gegenüber den Effekten von Histamin hinweist, z. B. Asthma
      • Verabreichung über einen Zeitraum von 60 Sekunden bei Anwendung von Mivacurium bei dieser Patientengruppe
    • Patienten, bei denen Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber anderen Muskelrelaxanzien auftraten
      • hohe Rate allergischer Kreuzreaktionen (mehr als 50 %) zwischen Muskelrelaxanzien berichtet
    • Patienten, die besonders empfindlich auf einen Abfall des arteriellen Blutdrucks reagieren können, wie z. B. Patienten mit Hypovolämie
      • Verabreichung über einen Zeitraum von 60 Sekunden bei Anwendung von Mivacurium bei dieser Patientengruppe
  • bei Erwachsenen wurde die Verabreichung von 0,2 mg Mivacurium/kg KG (das Dreifache der ED95) als schnelle Bolusinjektion mit einer Histaminfreisetzung in Zusammenhang gebracht
    • diese Dosis entspricht der zweifachen ED95 bei Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren
      • bei der Verabreichung von Mivacurium bei dieser Altersgruppe ist Vorsicht geboten
      • Minimierung der kardiovaskulären Effekte dieser Dosen durch
        • eine langsamere Verabreichung von 0,2 mg/kg KG Mivacurium und
        • die geteilte Verabreichung der 0,25 mg/kg KG Mivacurium-Dosis
      • keine Beobachtung negativer Auswirkungen auf das kardiovaskuläre System bei Kindern, die diese Dosis als raschen Bolus im Rahmen klinischer Studien erhielten
  • innerhalb des empfohlenen Dosisbereichs weist Mivacurium keine signifikanten Vagus oder Ganglien-blockierenden Effekte auf
    • Mivacurium hat innerhalb dieses Bereichs keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Herzfrequenz
    • keine Maskierung von Bradykardien nach Gabe anderer bei der Anästhesie verwendeter Arzneimittel oder nach Vagusreizung im Laufe von chirurgischen Eingriffen durch Mivacurium
  • Überwachung der neuromuskulären Funktion während der Anästhesie mittels eines Nervenstimulators
    • die Dosierung kann so den operativen Erfordernissen genau angepasst und das Risiko einer Überdosierung minimal gehalten werden
      • insbesondere bei neuromuskulären Erkrankungen, bei Leber- und Nierenfunktionsstörungen sowie bei allen Erkrankungen, die den Arzneistoffwechsel beeinflussen
  • Anwendung mit größter Vorsicht bei
    • allen Erkrankungen des neuromuskulären Systems
      • Reaktion auf neuromuskulär blockierende Substanzen bei diesen Patienten die erheblich verändert sein kann
      • Ausmaß und Richtung dieser Veränderung können stark variieren
  • bei kachektischen Patienten ist eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff zu erwarten
  • Steigerung oder Herabsetzung der Empfindlichkeit gegen Mivacurium durch schwere Störungen des Säure-Basen bzw. des Elektrolythaushaltess. Herstellerinformation für Angaben zur pH-Kompatibilität
    • ggf. Spülung des venösen Zugangs vor und nach der Verabreichung von Mivacurium bei Verabreichung anderer Anästhetika durch die gleiche Verweilkanüle
  • s. Herstellerinformation für Angaben zur pH-Kompatibilität
    • ggf. Spülung des venösen Zugangs vor und nach der Verabreichung von Mivacurium bei Verabreichung anderer Anästhetika durch die gleiche Verweilkanüle
  • Untersuchungen an für das Auftreten der malignen Hyperthermie empfindlichen Schweinen ergaben, dass Mivacurium dieses Syndrom nicht auslöst
    • ausreichende klinische Untersuchungen bei entsprechend empfindlichen Patienten nicht vorliegend
  • Aufhebung der neuromuskulären Blockade:
    • wie bei anderen Muskelrelaxanzien sollten Anzeichen einer Spontanerholung vorhanden sein, bevor ein Cholinesterasehemmstoff (z. B. Neostigmin) verabreicht wird
    • der Gebrauch eines peripheren Nervenstimulators zur Bestimmung der Erholung vor und während der Aufhebung der neuromuskulären Blockade wird sehr empfohlen
  • keine Erfahrungen über die Langzeitanwendung von Mivacurium im intensivmedizinischen Bereich vorliegend
  • Säuglinge unter 2 Monaten:
    • die Anwendung bei Neugeborenen und Säuglingen unter 2 Monaten wird nichtempfohlen, da nur begrenzte Daten in dieser Altersgruppe vorliegen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mivacuriumchlorid - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mivacuriumchlorid - invasiv

  • Mivacurium sollte in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, der erwartete klinische Nutzen für die Mutter übersteigt ein mögliches Risiko für den sich entwickelnden Fötus
  • keine Erfahrungen mit der Anwendung von Mivacurium in der Schwangerschaft
    • von der Anwendung bei Kaiserschnittentbindungen abgesehen
  • Dosisanpassungen bei Kaiserschnittentbindungen
    • Dosisanpassung der Infusionsrate bei Anwendung von Mivacurium zur neuromuskulären Blockade beim Kaiserschnitt erforderlich
      • während der Schwangerschaft sinkt der Cholinesterase-Spiegel im Plasma
    • weitere Reduktion der Infusionsrate während des Kaiserschnitts kann auch bei Patientinnen notwendig sein, die mit Magnesiumsulfat vorbehandelt sind
      • Magnesium hat einen wirkungsverstärkenden Effekt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mivacuriumchlorid - invasiv

  • nach Anwendung von Mivacurium mindestens 24 Stunden auf das Stillen verzichtet werden
  • nicht bekannt, ob Mivacurium in die Muttermilch übertritt

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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