Methylprednisolon 16mg Jen (100 St)

Hersteller Mibe_GmbH Arzneimittel
Wirkstoff Methylprednisolon
Wirkstoff Menge 16 mg
ATC Code H02AB04
Preis 62,37 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Methylprednisolon 16mg Jen (100 St)

Medikamente Prospekt

Methylprednisolon16mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Methylprednisolon - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Methylprednisolon oder andere Glucocorticoide
  • für die kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation oder bei Substitutionstherapie gibt es sonst keine Kontraindikationen

Art der Anwendung



  • Einnahme der Tabletten
    • zu oder nach dem Essen
    • vornehmlich nach dem Frühstück
    • unzerkaut
    • mit ausreichend Flüssigkeit
  • Verabreichung der Tagesdosis in der Regel morgens (6.00 - 8.00 Uhr) als Einmalgabe (zirkadiane Therapie)
  • Möglichkeit zur alternierenden Therapie (Einnahme einer Zwei-Tage-Dosis an jedem 2. Tag morgens auf einmal) in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und der individuellen Reaktion prüfen

Dosierung



  • Behandlung von Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glukokortikoiden bedürfen
    • Höhe der Dosierung abhängig von Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten
    • Anwendung von relativ hohen Initialdosen, die bei akuten, schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen
    • je nach klinischer Symptomatik und Ansprechverhalten kann unterschiedlich schnell auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis reduziert werden
    • bei chronischen Erkrankungen oft Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich
    • allg. Dosierungsempfehlungen
      • initial
        • Erwachsene: 12 - 160 mg / Tag
        • Kinder: 0,8 - 1,5 mg / kg KG, jedoch max. 80 mg / Tag
      • Erhaltungsdosen
        • Erwachsene: 4 - 12 mg / Tag, kurzzeitig bis 16 mg / Tag (bei bestimmten Erkrankungen auch 1 - 2 mg / Tag)
        • Kinder: 2 - 4 mg / Tag, kurzzeitig bis 8 mg / Tag (bei bestimmten Erkrankungen auch 1 - 2 mg / Tag)
    • rheumatische Gelenkerkrankungen
      • initial: 16 - 24 mg Methylprednisolon / Tag, bei viszeraler Beteiligung bis 60 mg Methylprednisolon / Tag
      • anzustrebende Erhaltungsdosis: max. 6 mg Methylprednisolon / Tag
    • obstruktive Atemwegserkrankungen
      • initial: 32 - 40 mg Methylprednisolon / Tag
      • anschließende Dosisreduktion um 8 mg Methylprednisolon 1mal / 4 Tage
      • Behandlungsdauer: 3 - 4 Wochen, anschließend ggf. Umstellung auf inhalierbare Glucocorticoide
      • gleichzeitige Verabreichung von Bronchodilatatoren empfohlen
      • bei nicht ausreichendem Ansprechen schwerer Asthmaformen längerfristige Therapie mit der geringstmöglichen Dosis von 4 - 8 mg Methylprednisolon / Tag
      • zirkadiane Therapie (alternierende Therapie meist nicht möglich)
      • bei starken nächtlichen und frühmorgendlichen Beschwerden Tagesdosis auf 2/3 morgens und 1/3 abends (18 bis 20 Uhr) aufteilen
    • interstitielle Lungenerkrankungen
      • akute Alveolitis
        • initial: 32 - 40 mg Methylprednisolon / Tag für 1 Woche, ggf. verteilt auf 2 Einzeldosen
        • anschließend langsame Dosisreduktion mit Umstellung auf Applikation 1mal / Tag
      • Lungenfibrose
        • initial: 24 - 32 mg Methylprednisolon / Tag, ggf. in Kombination mit Azathioprin oder Penicillamin
        • langsame Dosisreduktion auf individuelle Erhaltungsdosen von 4 - 8 mg Methylprednisolon / Tag
      • Sarkoidose
        • initial: 32 - 40 mg Methylprednisolon / Tag bis zum Wirkungseintritt, ggf. verteilt auf 2 Einzeldosen
        • Dosisabbau unter Umstellung auf 1 Applikation / Tag innerhalb von 4 - 6 Wochen
        • chron. Formen der Stadien II und III
          • Langzeittherapie mit 8 - 12 mg Methylprednisolon / Tag (alternierende Gabe bevorzugen)
    • Pollinosis, Rhinitis allergica
      • Anwendung zusätzlich zu Antihistaminika und lokal wirksamen Prophylaktika und Antiallergika, wenn diese nicht ausreichend wirken oder Gefahr der Beteiligung der mittleren und kleinen Atemwege besteht, Kurzzeittherapie
      • initial: 16 mg Methylprednisolon 1mal / Tag morgens für 4 Tage (nur in Einzelfällen initial höhere Dosis erforderlich)
      • anschließende Dosisreduktion auf 8 mg Methylprednisolon / Tag für weitere 4 Tage
      • Behandlungsdauer
        • 8 Tage
        • bei nicht ausreichendem Ansprechen ggf. Fortsetzung der Behandlung mit 4 - 8 mg Methylprednisolon / Tag für 1 - 2 Wochen
    • Hautkrankheiten
      • initial: 80 - 160 mg Methylprednisolon / Tag, je nach Schweregrad und Verlaufsform
      • schnelle Dosisreduktion
      • Behandlungsdauer: 2 - 4 Wochen (nur in wenigen Fällen Notwendigkeit einer längerdauernde Therapie über Wochen und Monate)
    • Autoimmunerkrankungen
      • initial: 40 - 60 mg Methylprednisolon / Tag, je nach Schweregrad und Organbeteiligung
      • anschließend langsame Dosisreduktion auf Erhaltungsdosis, die u. U. über Jahre erforderlich ist
      • bei akuten Verläufen evtl. initial hochdosierte Stoßtherapie notwendig
    • Blutkrankheiten
      • initial: 80 - 160 mg Methylprednisolon / Tag
      • nach Ansprechen der Therapie (meist innerhalb von 2 Wochen) langsamer Abbau auf Erhaltungsdosis
    • Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
      • initial: 40 - 80 mg Methylprednisolon / Tag
      • anschließend langsame Dosisreduktion
      • Behandlungsdauer
        • Colitis ulcerosa: Therapie möglichst schnell beenden
        • Morbus Crohn: bei Notwendigkeit einer Langzeittherapie alternierende Gabe anstreben
    • Substitutionstherapie bei Nebennierenrinden-Insuffizienz
      • 4 - 8 mg Methylprednisolon / Tag, erforderlichenfalls zusammen mit einem Mineralocorticoid
    • Immunsuppression nach Transplantation im Rahmen üblicher Kombinationstherapien
      • Dosierung gemäß verwendetem immunsuppressiven Protokoll
      • je nach klinischer Situation völliger Dosisabbau oder Erhaltungsdosis
    • ergänzende Maßnahme bei einer Zytostatika- oder Strahlentherapie im Rahmen bestehender Schemata zur Kombinationstherapie, palliativen bzw. antiemetischen Therapie
      • Dosierung gemäß verwendetem Tumor-Protokoll bzw. antiemetischen Schema
      • je nach klinischer Situation völliger Dosisabbau oder Erhaltungsdosis
    • Behandlungsdauer
      • sobald befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist
        • Dosis bis zur erforderlich erachteten Erhaltungsdosis reduzieren oder Behandlung beenden
      • Vorgehen beim Absetzen
        • hohe und höchste Dosen über wenige Tage: sofort absetzen
        • Behandlung über 3 - 4 Wochen
          • Tagesdosen > 12 mg Methylprednisolon: tägliche Reduktion um 4 mg
          • Tagesdosen von 12 mg Methylprednisolon: Reduktion um 2 mg alle 2 - 3 Tage oder um 4 mg alle 4 - 6 Tage
        • Langzeittherapie mit Erhaltungsdosis
          • nach länger dauernder Behandlung, insbesondere mit vergleichsweise hohen Dosen: Methylprednisolon nicht abrupt, sondern ausschleichend absetzen
          • Reduktion der Dosis um 2 mg alle 2 - 3 Tage, in der letzten Woche Einnahme von 2 mg Methylprednisolon jeden 2. Tag
          • ggf. Kontrolle des adrenalen Regelkreises

Dosisanpassung

  • Leberzirrhose
    • vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichend
    • bzw.evtl. Dosisreduktion sowie sorgfältige Überwachung erforderlich
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • Metabolisierung von Methylprednisolon nicht beeinträchtigt, daher Dosisanpassung nicht erforderlich

Indikation



  • Behandlung von Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glukokortikoiden bedürfen
    • rheumatische Erkrankungen
      • aktive rheumatoide Arthritis mit schweren progredienten Verlaufsformen, z. B. schnell destruierend verlaufende Form und/oder extraartikuläre Manifestationen
      • juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis
    • Bronchial- und Lungenkrankheiten
      • Asthma bronchiale, gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren
      • akute Exazerbation einer COPD, empfohlene Therapiedauer bis zu 10 Tagen
      • interstitielle Lungenerkrankungen, wie akute Alveolitis, Lungenfibrose, zur Langzeittherapie chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte)
    • Erkrankungen der oberen Luftwege
      • schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica, nach Versagen intranasal verabreichter Glukokortikoide
    • Hautkrankheiten/Autoimmunerkrankungen
      • Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Systembeteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glukokortikoiden behandelt werden können
        • allergische, pseudoallergische und infektallergische Erkrankungen, z. B. akute Urtikaria, anaphylaktoide Reaktionen
        • Arzneimittelexantheme, Erythema exsudativum multiforme, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Erythema nodosum, allergisches Kontaktekzem
        • Vaskulitiden, z. B. Vasculitis allergica, Polyarteriitis nodosa
      • Autoimmunerkrankungen, z. B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch diskoider und subakut kutaner Lupus erythematodes
    • Blutkrankheiten/Tumorerkrankungen
      • Autoimmunhämolytische Anämie
      • Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen, Anwendung im Rahmen antiemetischer Schemata
    • Magen-Darm-Erkrankungen
      • Colitis ulcerosa
      • Morbus Crohn
    • Substitutionstherapie
      • Nebennierenrinden-Insuffizienz jeglicher Genese (z. B. M. Addison, adrenogenitales Syndrom, Adrenalektomie, ACTH-Mangel) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der 1. Wahl: Hydrocortison und Cortison)
    • Immunsuppression nach Transplantation im Rahmen üblicher Kombinationstherapien
    • ergänzende Maßnahme bei einer Zytostatika- oder Strahlentherapie im Rahmen bestehender Schemata zur Kombinationstherapie, palliativen Therapie bzw. antiemetischen Therapie

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Methylprednisolon - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Leukozytose
      • Lymphopenie
      • Eosinopenie
      • Polyglobulie
      • Thrombozytopenie
      • Thrombozytoseneigung
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schwächung der Immunabwehr mit Erhöhung des Infektionsrisikos (bestimmte virusbedingte Erkrankungen, z. B. Varizellen, Herpes simplex oder - während der virämischen Phase - Herpes zoster, können einen schweren, manchmal auch lebensbedrohlichen Verlauf nehmen)
      • Maskierung von Infektionen
      • Exazerbation latenter Infektionen
      • allergische Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Phäochromozytom-Krise
      • adrenale Suppression oder Atrophie und Induktion eines Cushing-Syndroms (typische Symptome Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora)
      • Wachstumshemmung bei Kindern
      • Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhö, Hirsutismus, Impotenz)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • reversible epikardiale oder mediastinale Lipomatosen
      • epidurale Lipomatose
      • Natriumretention mit +ANY-dembildung
      • vermehrte Kaliumausscheidung mit möglicher Hypokaliämie (cave: Rhythmusstörungen!-)
      • verminderte Glucosetoleranz
      • Diabetes mellitus
      • Hypercholesterinämie
      • Hypertriglyceridämie
      • verstärkter Eiweißabbau
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • schwere Depressionen
      • Gereiztheit
      • Persönlichkeitsänderungen
      • Stimmungsschwankungen
      • Euphorie
      • Antriebs- und Appetitsteigerung
      • Psychosen
      • Schlafstörungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pseudotumor cerebri (insbesondere bei Kindern)
      • Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Verschwommenes Sehen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Katarakt, insbesondere mit hinterer subkapsulärer Trübung
      • Glaukom
      • Chorioretinopathie
      • Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulkus
      • Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Progression der Stauungslunge bei Linksherzinsuffizienz
      • hypertrophische Kardiomyopathie bei Frühgeborenen
  • Gefäßerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypertonie
      • thrombotische Ereignisse
      • Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos
      • Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Magen-Darm-Ulzera mit der Gefahr einer Perforation (mit z. B. Peritonitis)
      • gastrointestinale Blutungen
      • Pankreatitis
      • Oberbauchbeschwerden
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Erhöhung von Leberenzymen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Striae rubrae
      • Atrophie
      • Teleangiektasien
      • erhöhte Kapillarfragilität
      • Petechien
      • flächige Hautblutungen
      • Ekchymosen
      • Hypertrichose
      • Steroidakne
      • verzögerte Wundheilung
      • Rosazea-artige (periorale) Dermatitis
      • Änderungen der Hautpigmentierung
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Arzneimittelexanthem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitasangabe
      • Muskelatrophie und -schwäche
      • bei Myasthenia gravis reversible Zunahme der Muskelschwäche bis hin zur myasthenischen Krise
      • Auslösung einer akuten Myopathie bei zusätzlicher Anwendung von nicht depolarisierenden Muskelrelaxanzien
      • Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich), in schweren Fällen mit der Gefahr von Knochenbrüchen
      • aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens)
      • Sehnenruptur
  • Erkrankungen der Nieren und der Harnwege
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Sklerodermiebedingte renale Krise
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gewichtszunahme

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Methylprednisolon - peroral

  • schwere Infektionen
    • nur unter gleichzeitiger spezifischer antiinfektiöser Therapie anwenden
  • Pharmakotherapie nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie bei folgenden Erkrankungen durchführen
    • akute Virusinfektionen (z. B. Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)
    • HBsAg-positive chronisch aktive Hepatitis
    • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen
    • systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Amöben, Nematoden)
    • Poliomyelitis
    • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
    • akute und chronische bakterielle Infektionen
    • bei Tuberkulose in der Anamnese (cave: Reaktivierung!-) Anwendung nur unter Tuberkulostatika Schutz und sorgfältiger Überwachung
  • Pharmakotherapie nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Therapie bei folgenden Erkrankungen durchführen
    • Magen-Darm-Ulzera
    • schwerer Osteoporose
    • schwer einstellbarer Hypertonie
    • schwer einstellbarem Diabetes mellitus
    • psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch)
    • Eng- und Weitwinkelglaukom
    • Hornhautulzerationen und Hornhautverletzungen
  • wegen der Gefahr einer Darmperforation mit Peritonitis nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung anwenden bei
    • schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen
    • Divertikulitis
    • Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
  • Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen
  • Diabetiker
    • möglicherweise erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika
    • regelmäßige Kontrolle der Stoffwechseleinstellungen
  • Hypertonie
    • regelmäßige Blutdruckkontrolle bei Patienten mit Hypertonie
  • systemische Sklerose
    • Vorsicht ist geboten bei Patienten mit systemischer Sklerose
      • erhöhten Inzidenz (möglicherweise tödlicher) sklerodermiebedingter renaler Krisen mit Hypertonie und verringerterHarnausscheidung bei einer täglichen Dosis von 12 mg oder mehr Methylprednisolon
    • routinemäßige Überwachung des Blutdrucks und der Nierenfunktion (Serumkreatinin) daher bei diesen Patienten empfohlen
    • wenn Verdacht auf eine renale Krise besteht, sollte der Blutdruck sorgfältig überwacht werden
  • Phäochromozytom-Krise
    • Berichte nach Anwendung von Corticosteroiden
    • kann tödlich verlaufen
    • Cortocosteroide bei Patienten mit einem vermuteten oder diagnostizierten Phäochromozytom nur nach einer angemessenen Nutzen-Risiko-Abwägung anwenden
  • Herzinsuffizienz
    • Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht
  • Thrombose
    • Berichte über Thrombose einschließlich venöser Thromboembolie unter Corticosteroiden vorliegend
    • Corticosteroide bei Patienten, die an thromboembolischen Erkrankungen leiden oder für solche anfällig sind, mit Vorsicht anwenden
  • Myasthenia gravis
    • bei der Behandlung kann es initial zu einer Symptomverschlechterung, bis hin zu einer myasthenischen Krise, kommen
      • Einstellung auf Corticosteroide muss stationär erfolgen
    • Therapie einschleichend beginnen, insbesondere bei schwerer facio-pharyngealer Symptomatik und Minderung des Atemvolumens
  • Infektion
    • Behandlung kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren
    • Behandlung mit Glucocorticoiden kann durch Immunsuppression zu einem erhöhten Infektionsrisiko führen
      • auch durch solche Krankheitserreger, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Keime)
  • Impfungen
    • Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich
    • aber beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann
    • Impfung bei Patienten unter einer Erhaltungstherapie mit höherer Dosierung (ausgenommen bei Substitutionstherapie) nicht empfohlen
  • Sehstörung
    • bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden können Sehstörungen auftreten
    • wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird
      • Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung ziehen
    • die Sehstörungen, die nach der Anwendung systemischer oder topischer Corticosteroide gemeldet wurden umfassen unter anderem
      • Katarakt
      • Glaukom
      • oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC)
        • kann zu Sehstörungen einschließlich Sehverlust führen
        • längerfristige systemische Behandlung mit Glucocorticoiden kann selbst bei niedriger Dosierung eine Chorioretinopathie verursachen
  • Kontrollen
    • bei einer lang dauernden Therapie sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt
    • bei vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serumkaliumspiegel zu überwachen
  • körperlichen Stresssituationen
    • kommt es während der Behandlung zu besonderen körperlichen Stresssituationen (Unfall, Operation, Geburt etc.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden
    • wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoidausweis ausgestellt werde
  • Osteoporose
    • abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden
    • Osteoporose-Prophylaxe empfehlenswert
      • gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss sowie Mangel an körperlicher Aktivität
      • Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr sowie körperlicher Aktivität
    • bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden
  • Langzeittherapie
    • bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch einer Langzeitgabe ist an folgende Risiken zu denken
      • Exazerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit
      • akute NNR-Insuffizienz (insbesondere in Stresssituationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung)
      • Cortisonentzugssyndrom
  • Spezielle Viruserkrankungen
    • spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer, manchmal auch lebensbedrohlich, verlaufen
    • insbesondere gefährdet sind immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion
    • wenn diese Personen während einer Behandlung Kontakt zu Personen haben, die an Masern, Windpocken oder Herpes zoster erkrankt sind, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden
  • Hepatobiliäre Wirkungen
    • selten Berichte über Leber-und Gallenerkrankungen
    • nach Absetzen in den meisten Fällen reversibel
    • Notwendigkeit einer geeigneten Überwachung
  • Hypothyreose
    • bei Vorliegen einer Hypothyreose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein und es sollte eine sorgfältige Überwachung erfolgen
  • Leberzirrhose
    • bei Vorliegen einer Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein und es sollte eine sorgfältige Überwachung erfolgen
  • Kinder
    • Indikation sollte aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Methylprednisolon streng gestellt und das Längenwachstum bei Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden
    • nach der systemischen Anwendung von Glucocorticoiden bei Frühgeborenen wurde vom Auftreten einer hypertrophischen Kardiomyopathie berichtet
    • bei Säuglingen, die eine systemische Behandlung mit Glucocorticoiden erhalten, sollte die myokardiale Struktur und Funktion mittels Echokardiogramm überwacht werden
  • Dopingkontrollen
    • kann zu positiven Ergebnissen führen
    • kann bei Missbrauch als Dopingmittel zu einer Gefährdung der Gesundheit kommen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Methylprednisolon - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Methylprednisolon - peroral

  • während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung anwenden
  • Erfahrungen über die Sicherheit einer Anwendung von Methylprednisolon in der Schwangerschaft beim Menschen sind unzureichend
  • bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen des Feten nicht auszuschließen
  • Gabe von Glucocorticoiden am Ende der Schwangerschaft kann zu einer Atrophie der Nebennierenrinde des Fetus führen
    • machen eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich
  • Tierexperiment: Ausbildung von Gaumenspalten
  • ein erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert
  • Fertilität
    • keine ausreichenden tierexperimentellen Studien in Bezug auf die Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Methylprednisolon - peroral

  • bei Gabe höherer Dosen oder bei Langzeitgabe sollte abgestillt werden
  • Glucocoritcoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über
  • Belastung des Säuglings wird dabei in der Regel weniger als 1/100 der systemisch bei der stillenden Mutter zur Verfügung stehenden Dosis betragen

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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