Hersteller | Mibe_GmbH Arzneimittel |
Wirkstoff | Thiamazol |
Wirkstoff Menge | 5 mg |
ATC Code | H03BB02 |
Preis | 16,58 € |
Menge | 100 St |
Darreichung (DAR) | TAB |
Norm | N3 |
Medikamente Prospekt
- Methizol Sd 20mg (20 St) [12,97 €]
- Methizol Sd 20mg (50 St) [15,56 €]
- Thiamazol 5mg Henning (20 St) [12,68 €]
- Thiamazol 5mg Henning (50 St) [14,77 €]
- Thiamazol 5mg Henning (100 St) [18,37 €]
- Thiamazol 20mg Henning (20 St) [13,37 €]
- Thiamazol 20mg Henning (50 St) [16,3 €]
- Thiamazol 20mg Henning (100 St) [20,66 €]
- Thiamazol 40mg Henning (10X1 ml) [21,43 €]
- Thyrozol 5 (50 St) [14,02 €]
- Thyrozol 5 (100 St) [16,66 €]
- Thiamazol Aristo 5mg (50 St) [13,5 €]
- Thiamazol Aristo 5mg (100 St) [16,03 €]
- Thiamazol Aristo 10mg (50 St) [14,05 €]
- Thiamazol Aristo 10mg (100 St) [17,02 €]
- Thiamazol Aristo 20mg (50 St) [14,74 €]
- Thiamazol Aristo 20mg (100 St) [17,95 €]
- Thiamazol 5mg HEXAL (20 St) [11,91 €]
- Thiamazol 5mg HEXAL (50 St) [13,24 €]
- Thiamazol 5mg HEXAL (100 St) [16,66 €]
- Thiamazol 10mg HEXAL (50 St) [13,75 €]
- Thiamazol 10mg HEXAL (100 St) [17,9 €]
- Thiamazol 20mg HEXAL (20 St) [12,44 €]
- Thiamazol 20mg HEXAL (50 St) [14,36 €]
- Thiamazol 20mg HEXAL (100 St) [19,43 €]
- Thyrozol 10 (50 St) [14,71 €]
- Thyrozol 10 (100 St) [17,9 €]
- Thyrozol 20 (50 St) [15,56 €]
- Methizol Sd 20mg (100 St) [17,95 €]
- Favistan (50 St) [15,9 €]
- Methizol Sd 5mg (20 St) [12,31 €]
- Favistan (100 St) [19,87 €]
Thiamazol | 5 | mg | ||
(H) | Kartoffelstärke | Hilfsstoff | ||
(H) | Lactose 1-Wasser | Hilfsstoff | 59.5 | mg |
(H) | Magnesium stearat | Hilfsstoff | ||
(H) | Talkum | Hilfsstoff | ||
[Basiseinheit = 1 Stück] |
Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Thiamazol - peroral- Überempfindlichkeit gegen Thiamazol oder andere Thioamidderivate (z.B. Carbimazol)
- mäßige bis schwere Blutbildveränderungen (Granulozytopenie)
- vorbestehende Cholestase, die nicht durch die Hyperthyreose verursacht wurde
- früher Knochenmarkschädigung nach einer Behandlung mit Thiamazol oder Carbimazol
- Kombinationsbehandlung mit Thiamazol und Schilddrüsenhormonen in der Schwangerschaft kontraindiziert
Art der Anwendung
- Einnahme der Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit
- Tabletten sind in 2 Hälften teilbar
- hoch dosierte Initialtherapie der Hyperthyreose
- Einnahme der angegebenen Einzeldosen in regelmäßigen Abständen über den Tag verteilt
- Erhaltungsdosis
- Einnahme morgens nach dem Frühstück als Einmalgabe
- Iodmangel erhöht, Iodüberschuss vermindert das Ansprechen der Schilddrüse auf Thiamazol
- Hyperthyreose: möglicherweise beschleunigter Metabolismus und Elimination anderer Medikamente, mit zunehmender Normalisierung der Schilddrüsenfunktion normalisieren sich diese gleichfalls, ggf. Dosiskorrekturen vornehmen
Dosierung
- konservative Hyperthyreosetherapie
- 25 - 40 mg Thiamazol / Tag
- max. Tagesdosis: 40 mg Thiamazol
- Erhaltungstherapie nach einer höher dosierten Initialtherapie (ca. in Höhe der voll blockierenden Dosis): 5 - 20 mg Thiamazol / Tag (partiell blockierende Dosis) plus Supplementierung mit Schilddrüsenhormon oder
- Monotherapie: 2,5 - 10 mg Thiamazol / Tag
- individuell dosieren, abhängig von der individuell zu kontrollierenden Stoffwechsellage des Patienten (Verhalten des TSH bes. beachten)
- iod-induzierte Hyperthyreosen: möglicherweise höhere Dosierungen erforderlich
- Behandlungsdauer
- 1/2 - 2 Jahre (im Mittel 1 Jahr) (statistisch ansteigende Heilungswahrscheinlichkeit mit Behandlungsdauer)
- präoperative Behandlung
- Herstellung einer euthyreoten Stoffwechsellage wie oben beschrieben (ca. 3 - 4 Wochen, im Einzelfall auch länger) senkt Operationsrisiko
- Operation bei Erreichen der euthyreoten Stoffwechsellage oder Notwendigkeit einer Supplementierung von Schilddrüsenhormonen
- Behandlung am Tag vor Operation beenden
- zusätzliche präoperative Gabe von Iod (,,Plummerung'') für die letzten 10 Tage vor Operation, wenn vom Chirurgen bevorzugt (Verfestigung des Schilddrüsengewebes)
- Behandlung vor einer Radioiodtherapie
- Herstellung einer euthyreoten Stoffwechsellage wie oben beschrieben
- Thioharnstoff-Derivate können Strahlenempfindlichkeit des Schilddrüsengewebes herabsetzen, bei geplanter Radioiodtherapie autonomer Adenome gewährleisten, dass paranoduläre Gewebe durch eine Vorbehandlung nicht aktiviert werden
- Behandlungsdauer bei autonomem Adenom oder latenter Hyperthyreose
- abhängig von Verweildauer der iodhaltigen Substanz im Organismus
- thyreostatische Intervalltherapie nach Radioiodgabe
- individuell dosieren, je nach Schwere des Krankheitsbildes und geschätztem Intervall bis zum Eintritt der Radioiodwirkung (4 - 6 Monate)
- thyreostatische Dauertherapie in Fällen, bei denen eine Remission der Erkrankung nicht zu erzielen ist und definitive Therapiemaßnahmen nicht in Betracht kommen oder abgelehnt werden
- möglichst niedrige Dosierung: 2,5 - 10 mg Thiamazol ohne Zusatz oder zusammen mit einer geringen Menge von Schilddrüsenhormonen
- prophylaktische Behandlung bei Gefahr, dass durch diagnostische Gabe iodhaltiger Substanzen eine Hyperthyreose ausgelöst wird
- 10 - 20 mg Thiamazol plus 1 g Perchlorat über 8 - 10 Tage (z.B. bei nierengängigen Röntgenkontrastmitteln)
Dosisanpassung
- Kinder
- initial: 0,3 - 0,5 mg Thiamazol / kg KG / Tag
- Erhaltungsdosis: 0,2 - 0,3 mg Thiamazol / kg KG / Tag
- ggf. Zusatztherapie mit Levothyroxin erforderlich
- eingeschränkte Leberfunktion
- verminderte Plasmaclearance von Thiamazol
- möglichst niedrig dosieren
- größere Strumen und Einengung der Trachea
- nur kurzfristige Behandlung mit Thiamazol, vorzugsweise in Kombination mit Schilddrüsenhormonen (bei langfristiger Gabe Strumawachstum möglich
- Therapie bes. sorgfältig überwachen (TSH-Spiegel, Tracheallumen))
Indikation
- konservative Behandlung der Hyperthyreose, insbes. bei kleiner oder fehlender Struma sowie bei jüngeren Patienten
- Therapieziel: Herstellung einer euthyreoten Stoffwechsellage und Erzielung einer Dauerremission nach einer begrenzten Therapiedauer
- Remission für 1 Jahr - je nach Selektion der behandelten Patienten - in max. 50 % der Fälle (mitgeteilte schwankende Remissionsraten ohne hierfür sicher bekannte Gründe)
- eine Rolle dürften Art der Hyperthyreose (immunogen oder nichtimmunogen), Behandlungsdauer, Dosis von Thiamazol und alimentäre oder iatrogene Iodzufuhr spielen
- Operationsvorbereitung bei allen Formen der Hyperthyreose
- Vorbereitung zu einer geplanten Radioiodtherapie, bes. bei schweren Hyperthyreoseformen (in Einzelfällen thyreotoxische Krisen nach Radioiodtherapie der unvorbehandelten Hyperthyreose)
- Intervalltherapie nach einer Radioiodbehandlung
- Dauerbehandlung der Hyperthyreose, wenn definitive Therapiemaßnahmen wegen des Allgemeinzustandes oder aus persönlichen Gründen nicht durchführbar sind oder abgelehnt werden und wenn Thiamazol (in möglichst niedriger Dosierung) gut verträglich ist (in Ausnahmefällen)
- prophylaktische Behandlung bei latenter Hyperthyreose, autonomen Adenomen und anamnestisch bekannter Hyperthyreose, wenn eine Iodexposition (z.B. eine Untersuchung mit iodhaltigen Röntgenkontrastmitteln) unumgänglich ist
Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Thiamazol - peroral- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Agranulozytosen
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
Thrombozytopenie- Panzytopenie
- generalisierte Lymphadenopathie
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- Endokrine Erkrankungen
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Insulin-Autoimmunsyndrom (mit starkem Abfall des Blutzuckerwertes)
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Erkrankungen des Nervensystems
- selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
- Geschmacksstörungen (Dysgeusie, Ageusie) bzw. Geruchsstörungen, die nach dem Absetzen rückbildungsfähig sind, wobei die Normalisierung mehrere Wochen dauern kann.
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Neuritiden
- Polyneuropathien
- selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
- Augenerkrankungen
- ohne Häufigkeitsangabe
- Auftreten oder Verschlimmerung einer endokrinen Orbitopathie
- weitgehend unabhängig vom Verlauf der Schilddrüsenerkrankung, nicht als Nebenwirkung einer sachgemäß durchgeführten Therapie aufzufassen
- Auftreten oder Verschlimmerung einer endokrinen Orbitopathie
- ohne Häufigkeitsangabe
- Gefäßerkrankungen
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Vaskulitiden
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Akute Speicheldrüsenschwellung.
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Leber- und Gallenerkrankungen
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- cholestatischer Ikterus oder toxische Hepatitis
- Symptome bilden sich im Allgemeinen nach Absetzen des Arzneimittels zurück
- klinisch inapparente Cholestasezeichen unter der Behandlung sind abzugrenzen von Störungen, die durch die Hyperthyreose verursacht werden, z.B. Anstieg der GGT (Gammaglutamyltransferase) und der alkalischen Phosphatase bzw. ihres Knochen-Isoenzyms im Serum
- cholestatischer Ikterus oder toxische Hepatitis
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
- sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
- allergische Hauterscheinungen (Pruritus, Exanthem, Urtikaria) wechselnder Ausprägung
- meist leichter Verlauf, oft auch unter fortgeführter Therapie rückbildungsfähig
- allergische Hauterscheinungen (Pruritus, Exanthem, Urtikaria) wechselnder Ausprägung
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- schwere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut einschließlich generalisierter Dermatitis und Stevens-Johnson-Syndrom, Haarausfall, ein medikamentös induzierter Lupus erythematodes
- sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
- Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Arthralgien und Myalgien
- können sich schleichend entwickeln und noch nach mehrmonatiger Therapiedauer auftreten
- Arthralgien und Myalgien
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Arthritis
- häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
- Erkrankungen der Nieren und Harnwege
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Nephritis
- sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
- Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
- A1g-deme
- selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
- Arzneimittelfieber
- gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
Kinder und Jugendliche
- Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen bei Kindern ähnlich wie bei Erwachsenen
Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Thiamazol - peroral- Thiamazol sollte nicht angewendet werden bei Patienten mit leichten Überempfindlichkeitsreaktionen in der Vorgeschichte (z.B. allergische Exantheme, Pruritus)
- sollte nur kurzfristig und unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung angewendet werden bei Patienten mit großen Strumen mit Einengung der Trachea wegen der Gefahr eines Strumawachstums
- Hinweis zur Behandlung vor einer Radioiodtherapie
- Thioamide können die Strahlenempfindlichkeit des Schilddrüsengewebes herabsetzen
- bei geplanter Radioiodtherapie autonomer Adenome muss gewährleistet sein, dass das paranoduläre Gewebe durch eine Vorbehandlung nicht aktiviert wird
- Blutbildkontrolle
- regelmäßige Kontrollen des Blutbildes vor und während der Behandlung erforderlich zur Beurteilung von Blutbildveränderungen (Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose)
- Agranulozytose
- Berichte, dass Agranulozytose in ca. 0,3 bis 0,6% der Fälle auftritt
- tritt üblicherweise während der ersten Behandlungswochen auf, kann sich aber auch noch einige Monate nach Beginn und auch nach Wiederaufnahme einer Behandlung manifestieren
- Patienten müssen vor Behandlungsbeginn auf deren Symptome hingewiesen werden (Stomatitis, Pharyngitis, Fieber, Furunkulose)
- engmaschige Blutbildkontrolle vor und nach Therapiebeginn empfohlen
- besonders in Fällen mit vorbestehender, leichter Granulozytopenie
- beim Auftreten dieser Symptome, besonders während der ersten Behandlungswochen, müssen die Patienten angehalten werden, ihren Arzt unverzüglich zur Blutbildkontrolle aufzusuchen
- wenn sich eine Agranulozytose bestätigt, muss das Arzneimittel abgesetzt werden
- Berichte, dass Agranulozytose in ca. 0,3 bis 0,6% der Fälle auftritt
- andere knochenmarktoxische Nebenwirkungen
- sind im empfohlenen Dosisbereich selten
- werden häufig bei sehr hohen Thiamazol-Dosen (etwa 120 mg / Tag) beschrieben
- diese Dosierungen sollten nur besonderen Indikationen vorbehalten sein (schwere Krankheitsverläufe, thyreotoxische Krise)
- Auftreten einer Knochenmarkschädigung unter der Therapie mit Thiamazol erfordert das Absetzen des Arzneimittels und gegebenenfalls die Umstellung auf ein Thyreostatikum aus einer anderen Stoffgruppe
- subklinische oder klinische Hypothyreose infolge einer zu hohen Dosierung
- infolge einer zu hohen Dosierung kann es, bedingt durch einen TSH-Anstieg, zu einer subklinischen oder klinischen Hypothyreose und zum Strumawachstum kommen
- Thiamazol-Dosis sollte deshalb nach Erreichen der euthyreoten Stoffwechsellage reduziert werden und, sofern erforderlich, zusätzlich Levothyroxin gegeben werden
- nicht sinnvoll, Thiamazol ganz abzusetzen und nur mit Levothyroxin weiterzubehandeln
- Strumawachstum
- Strumawachstum unter der Therapie mit Thiamazol, trotz supprimiertem TSH, ist als Folge der Grunderkrankung anzusehen und kann durch zusätzliche Behandlung mit Levothyroxin nicht verhindert werden
- endokrine Orbitopathie
- Erreichen eines normalen TSH-Wertes äußerst wichtig, um das Risiko des Auftretens oder einer Verschlimmerung einer endokrinen Orbitopathie zu minimieren
- dennoch tritt dies häufig unabhängig vom Verlauf der Schilddrüsenerkrankung auf
- solche Komplikation kein Anlass, das Therapiekonzept (Thyreostatika, Operation, Radioiod) zu ändern, und ist nicht als Nebenwirkung einer sachgemäß durchgeführten Therapie aufzufassen
- Erreichen eines normalen TSH-Wertes äußerst wichtig, um das Risiko des Auftretens oder einer Verschlimmerung einer endokrinen Orbitopathie zu minimieren
- Späthypothyreosen
- zu einem geringen Prozentsatz kommen nach thyreostatischer Therapie ohne zusätzliche ablative Maßnahmen Späthypothyreosen vor
- handelt sich wahrscheinlich nicht um eine Nebenwirkung des Arzneimittels, sondern um entzündliche und destruktive Prozesse im Schilddrüsenparenchym, bedingt durch die Grunderkrankung
- Energieverbrauch
- durch Verminderung des krankhaft gesteigerten Energieverbrauchs bei Hyperthyreose kann es unter der Behandlung mit Thiamazol zu einem (im Allgemeinen erwünschten) Anstieg des Körpergewichts kommen
- Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sich mit Besserung des Krankheitsbildes der Energieverbrauch normalisiert
- Unverträglichkeitserscheinungen
- ist infolge von Unverträglichkeitserscheinungen die Umstellung der Therapie und die Gabe eines anderen Thyreostatikums erforderlich, so soll nicht auf Carbimazol, sondern auf Propylthiouracil oder Perchlorat übergegangen werden
- ebenso sollten Patienten, die Carbimazol nicht vertragen, kein Thiamazol erhalten
Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Thiamazol - peroralsiehe Therapiehinweise
Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Thiamazol - peroral- da embryotoxische Wirkungen nicht vollständig ausgeschlossen werden können, darf Thiamazol während der Schwangerschaft nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko und nur in der niedrigsten noch wirksamen Dosierung gegeben werden
- zusätzliche Behandlung mit Schilddrüsenhormonen kontraindiziert
- unbehandelte Hyperthyreosen können in der Schwangerschaft zu schwerwiegenden Komplikationen wie Frühgeburten und Missbildungen führen
- jedoch auch Hypothyreosen, bedingt durch eine nicht adäquat dosierte Thiamazol-Therapie, mit Neigung zu Fehlgeburten in Zusammenhang gebracht
- Thiamazol passiert Plazentaschranke und erreicht im fetalen Blut gleiche Konzentrationen wie im mütterlichen Serum
- bei nicht angemessener Dosierung kann dies zur Entwicklung einer Struma und Hypothyreose beim Feten sowie zu einem erniedrigten Geburtsgewicht führen
- wiederholt über Kinder von mit Thiamazol behandelten Müttern berichtet, die mit einer partiellen Aplasia cutis im Kopfbereich geboren wurden (Defekt heilte nach wenigen Wochen spontan ab)
- bestimmtes Muster verschiedener Missbildungen mit einer hoch dosierten Thiamazol-Therapie in den ersten Schwangerschaftswochen in Verbindung gebracht, z.B.
- Choanalatresie
- A1g-sophagusatresie
- hypoplastische Brustwarzen
- verzögerte geistige sowie motorische Entwicklung
- m Gegensatz dazu haben mehrere Fallstudien zur pränatalen Thiamazol-Exposition weder morphologische Entwicklungsstörungen noch Auswirkungen auf die Schilddrüse oder die physische und intellektuelle Entwicklung der Kinder erkennen lassen
Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)
Thiamazol - peroral- Thiamazol geht in die Muttermilch über
- kann dort dem mütterlichen Serumspiegel entsprechende Konzentrationen erreichen, so dass Gefahr einer Schilddrüsenunterfunktion beim Säugling besteht
- unter Thiamazol-Therapie kann gestillt werden, jedoch sollen nur niedrige Dosen an Thiamazol (bis zu 10 mg / Tag) ohne zusätzliche Gabe von Schilddrüsenhormonen angewendet werden
- Schilddrüsenfunktion des Säuglings dabei regelmäßig überwachen
Einnahme in aufrechter Körperhaltung.
Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.
Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.
Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.
Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.