MepiHEXAL 1% M Je 50ml Lsg (5 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Mepivacain
Wirkstoff Menge 435,54 mg
ATC Code N01BB03
Preis 28,73 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) ILO
Norm N2
MepiHEXAL 1% M Je 50ml Lsg (5 St)

Medikamente Prospekt

Mepivacain435.54mg
(H)Methyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Propyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<1150 (1150)mg
Natrium Ion<50mmol
[Basiseinheit = 50 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ oder einen der sonstigen Bestandteile
  • schwere Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • akut dekompensierte Herzinsuffizienz
  • Anwendung zur Betäubung des Gebärmutterhalses in der Geburtshilfe (Parazervikalanästhesie)
  • Überempfindlichkeit gegenüber Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) und/oder Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) oder gegenüber deren Metabolit Para-Aminobenzoesäure (PAB). Mepivacainhaltige Präparate, die Parabene enthalten, sollten bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegenüber Lokalanästhetika vom Estertyp oder deren Metabolit PAB vermieden werden.
  • MepiHEXALArgA8-/sup> 1% enthält Konservierungsmittel (Methyl-4-hydroxybenzoat in Kombination mit Propyl-4-hydroxybenzoat). Es darf daher nicht angewendet werden bei einer intrathekalen, epiduralen, intracisternalen oder einer intra- oder retrobulbären Injektion.
  • Hinweis
    • Dieses Arzneimittel ist aufgrund der niedrigen Wirkstoffkonzentration nicht zur Anwendung für Spinalanästhesien und für zahnmedizinische Eingriffe geeignet.

Art der Anwendung



  • Die Gesamtdosis sollte langsam oder fraktioniert in steigender Dosierung injiziert werden, wobei die vitalen Funktionen des Patienten unter dauerndem verbalem Kontakt streng zu überwachen sind. Beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden.
  • Zur Infiltrationsanästhesie wird MepiHEXALArgA8-/sup> 1% in einem umschriebenen Bezirk in das Gewebe eingespritzt (Infiltration). Zur peripheren Leitungsanästhesie, Schmerztherapie und Sympathikusblockade wird MepiHEXALArgA8-/sup> 1% in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen nach gezielter Punktion lokal appliziert.
  • Grundsätzlich gilt, dass bei kontinuierlicher Anwendung niedrig konzentrierte Lösungen appliziert werden.
  • Eine wiederholte Anwendung dieses Arzneimittels kann aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung gegenüber dem Arzneimittel) zu Wirkungseinbußen führen.
  • Bei Mehrfachentnahmeflaschen besteht ein höheres Risiko einer mikrobiologischen Kontaminierung als bei Behältnissen zur Einmalentnahme.
  • Um eine Kontaminierung zu verhindern, sollten folgende Hinweise eingehalten werden:
    • Gebrauch eines sterilen Einmalinjektionsbestecks.
    • Benutzen einer sterilen Nadel und Spritze für jede neue Entnahme aus der Flasche.
    • Das Eintreten von verunreinigtem Material oder Flüssigkeiten in eine Mehrfachentnahmeflasche verhindern.
    • Niemals die Kanüle in angebrochenen Lösungen belassen.
  • Der Inhalt der Durchstechflasche sollte nur innerhalb von 3 Tagen nach der ersten Entnahme verwendet werden.

Dosierung



  • Grundsätzlich gilt, dass nur die kleinste Dosis verabreicht werden darf, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird. Die Dosierung ist entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles individuell vorzunehmen.
  • MepiHEXALArgA8-/sup> 1% sollte nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren angewendet werden.
  • Jugendliche über 15 Jahren und Erwachsene
    • Die Angaben für die empfohlenen Dosen gelten für Jugendliche über 15 Jahren und Erwachsene mit einer durchschnittlichen Körpergröße bei einmaliger (einzeitiger) Anwendung:
      • Für die Festlegung der Dosis sind die Erfahrungen des Narkosearztes sowie die Kenntnisse vom Allgemeinzustand des Patienten ausschlaggebend.
  • Tabelle 1: Dosierungsempfehlungen für Jugendliche über 15 Jahren und Erwachsene
    • Fraktur-Reposition
      • Dosierung: 5 - 20 ml
    • Grenzstrang-Blockade
      • Dosierung: 5 - 10 ml
    • Hautquaddeln
      • Dosierung: 0,1 - 2 ml
    • Nervus-cutaneus-femorislateralis-Blockade
      • Dosierung: 10 ml
    • Nervus-femoralis-Blockade
      • Dosierung: 10 - 20 ml
    • Nervus-medianus-Blockade
      • Dosierung: 3 - 5 ml
    • Nervus-obturatorius-Blockade
      • Dosierung: 10 - 15 ml
    • Nervus-phrenicus-Blockade
      • Dosierung: 10 - 15 ml
    • Nervus-radialis-Blockade
      • Dosierung: 10 - 20 ml
    • Nervus-ulnaris-Blockade
      • Dosierung: 5 - 10 ml
    • Oberst-Anästhesie, pro Nerv
      • Dosierung: 1 - 2 ml
    • Parazervikal-Blockade, pro Seite
      • Dosierung: 6 - 10 ml
    • Paravertebral-Blockade
      • Dosierung: 5 - 10 ml
    • Pudendus-Blockade, pro Seite
      • Dosierung: 7 - 10 ml
    • Tonsillektomie, pro Tonsille
      • Dosierung: 5 - 10 ml
    • Wundversorgung
      • Dosierung: bis zu 30 ml
    • intravenöse Regionalanästhesie
      • Dosierung: bis 40 ml
  • 1 ml MepiHEXALArgA8-/sup> 1% enthält 10 mg Mepivacainhydrochlorid.
  • Die empfohlene Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung beträgt:
    • HNO-Bereich: 200 mg Mepivacainhydrochlorid (3 mg/kg Körpergewicht ([KG])
    • Interkostalblockade: 300 mg Mepivacainhydrochlorid (4 mg/kg KG)
    • Plexusanästhesie: 500 mg Mepivacainhydrochlorid (7 mg/kg KG)
  • Soweit die anzuwendende Menge von MepiHEXALArgA8-/sup> 1% das Volumen von 15 ml voraussichtlich überschreitet, ist eine konservierungsmittelfreie Lösung vorzuziehen, um die Applikation großer Mengen der Konservierungsmittel zu vermeiden.
  • Da MepiHEXALArgA8-/sup> 1% Konservierungsmittel (Methyl-4-hydroxybenzoat in Kombination mit Propyl-4-hydroxybenzoat) enthält, darf es bei einer intrathekalen, epiduralen, intracisternalen oder einer intra- oder retrobulbären Injektion nicht angewendet werden.
  • Besondere Patientengruppen
    • Leberfunktionsstörungen
      • Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist bei der chirurgischen Anästhesie eine Dosisreduktion nicht erforderlich. Bei verlängerten Blockaden mit wiederholten Bolusinjektionen sollte die wiederholte Dosis von Mepivacain bei Patienten mit Lebererkrankungen im Stadium C nach Child-Pugh um 50% reduziert werden.
      • Innerhalb von 24 Stunden sollte eine Gesamtdosis von 750 mg Mepivacain nicht übertroffen werden.
    • Nierenfunktionsstörungen
      • Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist bei der chirurgischen Anästhesie bis zu 24 Stunden eine Dosisreduktion nicht erforderlich.
    • Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand
      • Bei Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand müssen grundsätzlich kleinere Dosen angewendet werden.
    • Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen
      • Bei Patienten mit bestimmten Vorerkrankungen (Gefäßverschlüsse, Arteriosklerose oder Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit) ist die Dosis um ein Drittel zu verringern.
  • Kinder im Alter von 2 Monaten bis 12 Jahren
    • Die in Tabelle 2 angegebenen Dosierungen sollten als Richtlinie für die Anwendung bei Kindern betrachtet werden. Individuelle Abweichungen können erforderlich sein. Bei Kindern mit einem hohen Körpergewicht ist oft eine angepasste Dosisreduktion nötig. Die Dosierung sollte dann auf dem idealen Körpergewicht basieren. Für spezifische Blockadetechniken und individuelle Patientenanforderungen sollte Fachliteratur konsultiert werden.
    • Daten zu Kindern werden im Abschnitt 5.2 der Fachinformation beschrieben. Es kann keine Dosisempfehlung für eine Arthroskopie oder eine intravenöse Regionalanästhesie (Bier'sche Blockade) gegeben werden.
    • Bei Kindern im Alter von 2 Monaten bis 12 Jahren ist die Dosis individuell unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht zu berechnen. Als Maximaldosis gelten 5 mg Mepivacainhydrochlorid pro kg Körpergewicht (0,5 ml Mepivacainlösung/kg).
    • Bei der Festlegung von Konzentration bzw. Volumen, die für die Blockade benötigt werden, sollte immer auch die Gesamtdosis berechnet werden, um sicherzustellen, dass diese unterhalb der empfohlenen Maximaldosis liegt. Aufgrund des verminderten hepatischen Metabolismus sollte Mepivacain nicht bei Neugeborenen und Säuglingen unter 6 Wochen angewendet werden.
  • Tabelle 2: Dosierungsempfehlungen für Kinder im Alter von 2 Monaten bis 12 Jahren
    • Plexusblockadena) (z. B. axilläre Plexusblockaden)
      • Konz. mg/ml: 10
      • Volumen ml/kg: 0,3 - 0,5
      • Dosis mg/kg:
      • Beginn min: 10 - 15
      • Dauer Stunden: 1 - 1,25
    • Leitungs- und Infiltrationsanästhesiea) (z. B. kleinere Nervenblockaden und Infiltration)
      • Konz. mg/ml: 5,0 - 10
      • Volumen ml/kg: 0,07 - 0,2b)
      • Dosis mg/kg:
      • Beginn min: 10 - 15
      • Dauer Stunden: --
    • a) Alter und Gewicht sollten für die Berechnung der Dosis berücksichtigt werden.
    • b) Das Volumen für eine einfache Blockade sollte bei keinem Patienten 10 ml übersteigen.

Indikation



  • lokale und regionale Nervenblockade

Nebenwirkungen



  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Die möglichen Nebenwirkungen nach Anwendung von Mepivacain entsprechen weitgehend denen anderer Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ. Nebenwirkungen, die vom Arzneimittel selbst verursacht werden, sind schwer von den physiologischen Effekten der Nervenblockade zu unterscheiden (z. B. Blutdrucksenkung, Bradykardie). Sie sind auch schwer von den Folgen, die direkt (z. B. Nervenverletzung) oder indirekt (z. B. Epiduralabszess) durch die Punktion verursacht werden, zu unterscheiden.
  • Als mögliche Ursache für Nebenwirkungen müssen auch eventuelle abnorme Resorptionsverhältnisse oder Störungen beim Abbau in der Leber oder bei der Ausscheidung durch die Niere in Betracht gezogen werden.
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen, akute Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Häufig: Parästhesien, Schwindel
    • Gelegentlich: Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität (Krämpfe, Kribbeln im Mundbereich, Taubheit der Zunge, Hör- und Sehstörungen, Bewusstlosigkeit, Zittern, Tinnitus, Sprachstörungen, Unterdrückung der Funktionen des ZNS)
    • Selten: Neuropathie, Verletzung der Nerven, Arachnoiditis
  • Augenerkrankungen
    • Selten: Diplopie
  • Herzerkrankungen
    • Häufig: Bradykardie
    • Selten: Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufig: Hypotonie+ACo-, Bluthochdruck
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • Selten: Atemdepression
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Häufig: Übelkeit+ACo-, Erbrechen+ACo
  • AKg- Diese Nebenwirkungen treten häufiger nach einer Epiduralanästhesie auf.
  • Methyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) und Propyl-4-hydroxybenzoat) (Ph.Eur.) können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, und selten Bronchospasmen (Bronchialkrampf) hervorrufen.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Vor der Anwendung der Lokalanästhetika ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur Wiederbelebung (z. B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar sind.
    • Mepivacain darf nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden bei
      • fortgeschrittener Lebererkrankung oder schwerer Nierenfunktionsstörung
      • Gefäßverschlüssen
      • Arteriosklerose
      • Nervenschädigung durch Zuckerkrankheit
      • Injektion in ein infiziertes Gebiet (verstärkte Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit)
    • Nach Markteinführung wurde bei Patienten, die post-operativ intraartikuläre Dauerinfusionen von Lokalanästhetika erhalten haben, über Chondrolyse berichtet.
    • Bei der Mehrheit der berichteten Fälle war das Schultergelenk betroffen. Mepivacain ist nicht für intraartikuläre Dauerinfusionen zugelassen.
    • Zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
      • bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosen (mehr als 25% der maximalen Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumensubstitution)
      • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden
      • korrekte Lagerung des Patienten beachten
      • vor der Injektion sorgfältig in zwei Ebenen (Drehung der Kanüle um 180 Grad) aspirieren
      • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
      • allgemeine und spezielle Kontraindikationen und Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten
    • Es ist zu beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulanzien, wie z. B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln nicht nur eine versehentliche Gefäßverletzung im Rahmen der Schmerzbehandlung zu ernsthaften Blutungen führen kann, sondern dass allgemein mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss. Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT) bestimmt, der Quick-Test durchgeführt und die Thrombozytenzahl überprüft werden. Diese Untersuchungen sollten bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparinprophylaxe (vorsorgliche Behandlung mit dem Blutgerinnungshemmer Heparin in niedriger Dosis) vor der Anwendung von Mepivacain durchgeführt werden.
    • Eine Anästhesie bei gleichzeitiger Vorsorgetherapie zur Vermeidung von Thrombosen (Thromboseprophylaxe) mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden.
    • Bei bestehender Behandlung mit nichtsteroidalen Antirheumatika (z. B. Acetylsalicylsäure) wird in den letzten fünf Tagen vor einer geplanten rückenmarksnahen Injektion eine Bestimmung der Blutungszeit als notwendig angesehen.
    • Daten von Lidocain lassen vermuten, dass bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung (Child Pugh Stadium C) die Clearance um ca. 50% verringert ist.
    • Eine klinisch relevante Verringerung der Clearance von Mepivacain ist nur bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (CrCL) < 30 ml/min) ohne Hämodialyse zu erwarten. Es ist nicht zu erwarten, dass nach der Anwendung von einfachen Dosen zur chirurgischen Anästhesie die verringerte Clearance das Auftreten einer Toxizität aufgrund hoher Plasmaspiegel beeinflusst. Bei chronischer Nierenfunktionsstörung ist die Clearance des renal ausgeschiedenen Metaboliten PPX eingeschränkt, sodass eine Akkumulation nach wiederholter Anwendung auftreten kann.
    • Bei Anwendung im Hals-Kopf-Bereich besteht ein höherer Gefährdungsgrad, weil das Risiko für zentralnervöse Intoxikationssymptome erhöht ist.
    • Manche Patienten bedürfen besonderer Aufmerksamkeit, auch wenn bei diesen Patienten eine regionale Anästhesie häufig indiziert ist:
      • Patienten mit akuter Porphyrie. Mepivacain sollte bei diesen Patienten nur bei zwingender Indikation angewendet werden, da Mepivacain möglicherweise eine Porphyrie auslösen kann. Bei allen Patienten mit Porphyrie sollten entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden.
      • ältere Patienten (u. a. plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei Periduralanästhesie möglich)
      • Patienten mit fortgeschrittener Leber- oder schwerer Nierenfunktionsstörung
      • Patienten in einem geschwächten Allgemeinzustand
      • Patienten mit einem partiellen oder totalen Herzblock, weil Lokalanästhetika die Reizweiterleitung im Myokard unterdrücken können
    • MepiHEXALArgA8-/sup> 1% enthält Natrium, aber weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro ml Injektionslösung.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Die gleichzeitige Gabe gefäßverengender Arzneimittel führt zu einer längeren Wirkdauer von Mepivacain.
    • Ein toxischer Synergismus wird für zentrale Analgetika und Ether beschrieben.
    • Kombinationen verschiedener Lokalanästhetika rufen additive Wirkungen, insbesondere am kardiovaskulären System und am Zentralnervensystem hervor.
    • Bei Patienten, die gleichzeitig strukturverwandte Substanzen (z. B. Antiarrhythmika wie Aprindin, Mexiletin) erhalten, muss Mepivacain besonders vorsichtig angewendet werden, da sich in diesen Fällen die unerwünschten Wirkungen addieren.
    • Es wurden keine Untersuchungen zu Wechselwirkungen zwischen Mepivacain und Antiarrhythmika der Klasse III (z. B. Amiodaron) durchgeführt, jedoch ist auch hier Vorsicht geboten. Patienten, die mit Antiarrhythmika der Klasse III behandelt werden (z. B. Amiodaron), sollten unter strenger Beobachtung und EKG-Überwachung stehen, weil sich die kardialen Effekte addieren können.
    • Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxanzien wird durch Mepivacain verlängert.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bei Anwendung von MepiHEXALArgA8-/sup> 1% muss vom Arzt im Einzelfall entschieden werden, ob der Patient aktiv am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen darf.
  • Überdosierung
    • Eine unbeabsichtigte intravenöse Applikation kann sofort (innerhalb von Sekunden bis zu wenigen Minuten) systemische Reaktionen auslösen. Im Falle einer Überdosierung tritt die systemische Toxizität später auf (15 - 60 Minuten nach Injektion), was auf den langsameren Anstieg der Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut zurückzuführen ist.
    • Als kritische Schwellendosis wird eine Konzentration von 5 - 6 Mikrogramm Mepivacainhydrochlorid pro ml Blutplasma angesehen.
    • Symptome
      • Systemische toxische Reaktionen betreffen hauptsächlich das ZNS und das kardiovaskuläre System. Solche Reaktionen werden durch hohe Konzentrationen eines Lokalanästhetikums im Blutplasma ausgelöst, die als Folge einer unbeabsichtigten intravenösen Applikation, einer Überdosierung oder durch ungewöhnlich schnelle Resorption in Gebieten mit hoher Gefäßdichte auftreten können.
      • Die Zeichen einer Überdosierung lassen sich zwei qualitativ unterschiedlichen Symptomkomplexen zuordnen und unter Berücksichtigung der Intensitätsstärke gliedern:
      • Zentralnervöse Symptome
        • Erste Symptome sind in der Regel Benommenheit, Parästhesien im Mundbereich, Taubheitsgefühl in der Zunge, übersteigerte Hörschärfe, Ohrensausen und visuelle Störungen. Sprachstörungen, Muskelzuckungen oder Zittern sind gravierender und gehen einem Anfall von generalisierten Krämpfen voraus. Solche Anzeichen dürfen nicht als ein neurotisches Verhalten missverstanden werden.
        • Anschließend können Bewusstlosigkeit und Grand-mal-Krämpfe auftreten, die in der Regel einige Sekunden bis wenige Minuten andauern. Hypoxie und ein übermäßig hoher Kohlensäuregehalt des Blutes folgen unmittelbar auf die Krämpfe, sie sind auf die gesteigerte Muskelaktivität in Verbindung mit Respirationsstörungen zurückzuführen. In schweren Fällen kann ein Atemstillstand auftreten. Eine Azidose, Hyperkaliämie, Hypokalzämie und Hypoxie verstärken die toxischen Effekte von Lokalanästhetika.
        • Das Abklingen bzw. die Besserung der zentralnervösen Symptome ist auf die Umverteilung des Lokalanästhetikums aus dem ZNS und nachfolgende Metabolisierung und Ausscheidung zurückzuführen. Die Regeneration kann schnell erfolgen, es sei denn, es wurden große Mengen appliziert.
      • Kardiovaskuläre Symptome
        • In schweren Fällen kann eine kardiovaskuläre Toxizität auftreten. Die Anzeichen toxischer Symptome im Zentralnervensystem gehen im Allgemeinen den toxischen kardiovaskulären Wirkungen voraus. Dies trifft jedoch nicht zu, wenn sich der Patient in Vollnarkose befindet oder mit Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder Barbituraten tief sediert ist.
        • Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmien und sogar Herzstillstand können aufgrund der hohen systemischen Konzentration von Lokalanästhetika auftreten. In seltenen Fällen trat ein Herzstillstand ohne vorausgegangene ZNS-Effekte auf.
      • Therapiemaßnahmen
        • Wenn Zeichen einer akuten systemischen Toxizität auftreten, muss die Verabreichung des Lokalanästhetikums sofort unterbrochen werden. Symptome, die das ZNS betreffen (Krämpfe, Depression des ZNS), müssen umgehend durch entsprechende Unterstützung der Atemwege/des Atmens und durch Verabreichung eines Antikonvulsivums behandelt werden.
        • Bei Herzstillstand sind die bekannten notfallmedizinischen Maßnahmen durchzuführen. Eine konstante optimale Sauerstoffversorgung, Beatmung und Kreislaufunterstützung sowie die Behandlung der Azidose sind lebenswichtig.
        • Bei einer Herz-Kreislauf-Depression (niedriger Blutdruck, Bradykardie) sollte eine angemessene Behandlung mit intravenösen Flüssigkeiten, vasopressorischen, chronotropen und/oder inotropen Arzneimitteln in Betracht gezogen werden. Kindern sollten Dosen entsprechend ihrem Alter und Gewicht verabreicht werden.
        • Zentral wirkende Analeptika sind kontraindiziert bei Intoxikation durch Lokalanästhetika!

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Es liegen keine klinischen Studien zu einer Anwendung von Mepivacain in der Schwangerschaft vor. In tierexperimentellen Studien wurde Mepivacain nur unzureichend auf mögliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryofetale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung untersucht.
  • Für Mepivacain kann ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen im Vergleich zu anderen Lokalanästhetika bei einer Anwendung im ersten Trimester nicht ausgeschlossen werden. Daher darf Mepivacain in der Frühschwangerschaft nur verabreicht werden, wenn keine anderen Lokalanästhetika zur Verfügung stehen.
  • Als mögliche Komplikation des Einsatzes von Mepivacain in der Geburtshilfe ist das Auftreten einer arteriellen Hypotension bei der Mutter anzusehen.
  • Nach Parazervikalblockade mit Mepivacain unter der Geburt wurden Vergiftungssymptome bei den Neugeborenen beobachtet: gehäuft Bradykardien (20 - 30% bei Feten ohne Risikofaktoren, 60% bei Feten mit Risikofaktoren), bei einigen Zwischenfällen tonisch-klonische Krämpfe, Atemstillstand, Hypotonie sowie Mydriasis mit fehlender Lichtreaktion. Die geburtshilfliche Anwendung der Parazervikalblockade ist daher kontraindiziert. Für die geburtshilfliche Periduralanästhesie stellt Mepivacain aus pharmakokinetischen Gründen (Gefahr der systemischen Kumulation) nicht das Mittel der Wahl dar.
  • Mepivacainhydrochlorid passiert die Plazenta mittels einfacher Diffusion. Das Verhältnis der embryofetalen Konzentration im Blut beträgt im Verhältnis zur maternalen 0,46 - 2,9.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, in welchen Mengen Mepivacain in die Muttermilch ausgeschieden wird. Sollte eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich sein, kann das Stillen ca. 24 Stunden nach Ende der Behandlung wieder aufgenommen werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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