Mecain Acta1%m1000mg/100ml (10X100 ml)

Hersteller Puren Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Mepivacain
Wirkstoff Menge 8,7 mg
ATC Code N01BB03
Preis 112,3 €
Menge 10X100 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N3
Mecain Acta1%m1000mg/100ml (10X100 ml)

Medikamente Prospekt

Mepivacain8.7mg
(H)Calcium chlorid 2-WasserHilfsstoff
(H)Methyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Propyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mepivacain - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Mepivacainhydrochlorid bzw. Überempfindlichkeit gegen Lokalanästhetika vom Säureamid-Typ
  • schwere Störungen des Herz-Reizleitungssystems
  • schwere Störungen der AV-Knoten-Überleitung des Herzens, die nicht durch einen Herzschrittmacher kompensiert werden
  • akut dekompensierte Herzinsuffizienz (akutes Versagen der Herzleistung)
  • kardiogener und hypovolämischer Schock
  • Betäubung des Gebärmutterhalses in der Geburtshilfe (Parazervikalanästhesie)
  • natürliche (vaginale) Entbindung (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
  • spezielle Gegenanzeigen für die Periduralanästhesie (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
    • nicht korrigierter Mangel an Blutvolumen
    • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
    • erhöhter Hirndruck
  • spezielle Gegenanzeigen für die Spinalanästhesie (ggf. abweichende Herstellerangaben beachten)
    • nicht ausgeglichener Mangel an Blutvolumen
    • erhebliche Störungen der Blutgerinnung
    • erhöhter Hirndruck
    • Infektion des zentralen Nervensystems
    • Infektion im Punktionsgebiet
    • pathologische anatomische Veränderungen
  • intravasale Injektion (Einspritzung in ein Blutgefäß)
  • Patienten mit unzureichend behandelter Epilepsie
  • Alters-/Konzentrationsabhängige Kontraindikationen möglich (dazu Herstellerangaben beachten!)

Art der Anwendung



  • Injektionslösung zur intradermalen (intrakutanen), subkutanen oder spezifischen lokalen Anwendung
  • Gesamtdosis sollte langsam oder fraktioniert in steigender Dosierung injiziert werden, wobei die vitalen Funktionen des Patienten unter dauerndem verbalem Kontakt streng zu überwachen sind
  • beim Auftreten toxischer Symptome muss die Injektion sofort gestoppt werden
  • Infiltrationsanästhesie: Einspritzen in einen umschriebenen Bezirk in das Gewebe (Infiltration)
  • periphere Leitungsanästhesie, Schmerztherapie und Sympathikusblockade: lokale Applikation in Abhängigkeit von den anatomischen Verhältnissen, nach gezielter Punktion
  • Anwendung nur von Personen mit entsprechenden Kenntnissen zur erfolgreichen Durchführung der jeweiligen Anästhesieverfahren
  • bei kontinuierlicher Anwendung Applikation niedrig konzentrierter Lösungen
  • wiederholte Anwendung kann aufgrund einer Tachyphylaxie zu Wirkungseinbußen führen
  • Instrumentarium zur Wiederbelebung (z. B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation zur Therapie toxischer Reaktionen sofort verfügbar halten
  • bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosen intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumen-Substitution)
  • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden
  • korrekte Lagerung des Patienten beachten
  • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren

Aufbrauchfristen

  • nach Anbruch
    • chemische und physikalische Stabilität für 7 Tage bei 25 +ALA-C nachgewiesen
    • aus mikrobiologischer Sicht kann nach erstmaligem +ANY-ffnen max. 7 Tage bei 25 +ALA-C aufbewahren, bei anderen Aufbewahrungszeiten und -bedingungen trägt Anwender Verantwortung

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionslösung enthält 10 mg Mepivacainhydrochlorid.

  • lokale und regionale Nervenblockade
    • grundsätzlich Verabreichung der kleinsten Dosis, mit der die gewünschte ausreichende Anästhesie erreicht wird
    • individuell dosieren, entsprechend den Besonderheiten des Einzelfalles
    • Vorzug einer konservierungsmittelfreien Darreichungsform bei Injektionsvolumina > 15 ml Injektionslösung
    • bei wiederholter Anwendung aufgrund einer Tachyphylaxie (rasche Toleranzentwicklung) Wirkungseinbußen möglich
    • Erwachsene und Jugendliche (> 15 Jahre) mit durchschnittlicher KG bei einzeitiger Anwendung
      • Frakturreposition: 5 - 20 ml Injektionslösung
      • Grenzstrang-Blockade: 5 - 10 ml Injektionslösung
      • Hautquaddeln: 0,1 - 2 ml Injektionslösung
      • Nervus-cutan.-femoralis-lateralis-Blockade: 10 ml Injektionslösung
      • Nervus-femoralis-Blockade: 10 - 20 ml Injektionslösung
      • Nervus-medianus-Blockade: 3 - 5 ml Injektionslösung
      • Nervus-obturatorius-Blockade: 10 - 15 ml Injektionslösung
      • Nervus-phrenicus-Blockade: 10 - 15 ml Injektionslösung
      • Nervus-radialis-Blockade: 10 - 20 ml Injektionslösung
      • Nervus-ulnaris-Blockade: 5 - 10 ml Injektionslösung
      • Oberst'sche-Anästhesie: 1 - 2 ml Injektionslösung / Nerv
      • Parazervikal-Blockade: 6 - 10 ml Injektionslösung / Seite
      • Paravertebral-Blockade: 5 - 10 ml Injektionslösung
      • Pudendus-Blockade: 7 - 10 ml Injektionslösung / Seite
      • Tonsillektomie: 5 - 10 ml Injektionslösung / Tonsille
      • Wundversorgung: bis zu 30 ml Injektionslösung
    • Maximaldosis bei einzeitiger Anwendung
      • HNO-Bereich: 200 mg Mepivacainhydrochlorid (3 mg Mepivacainhydrochlorid / kg KG)
      • Intercostalblockade: 300 mg Mepivacainhydrochlorid (4 mg Mepivacainhydrochlorid / kg KG)
      • Plexusanästhesie: 500 mg Mepivacainhydrochlorid (7 mg Mepivacainhydrochlorid / kg KG)
    • reduzierter Allgemeinzustand
      • grundsätzlich Anwendung kleinerer Dosen
    • bestimmte Vorerkrankungen (Gefäßverschlüsse, Arteriosklerose, Nervenschädigung bei Zuckerkrankheit)
      • Dosisreduktion um 1/3
    • eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion
      • besonders bei wiederholter Anwendung Auftreten erhöhter Plasmaspiegel möglich
      • Dosisreduktion empfohlen+ALQ
    • Kinder
      • individuell dosieren unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht
      • Maximaldosis: 5 mg Mepivacainhydrochlorid / kg KG
      • Individuelle Unterschiede sind möglich
      • bei übergewichtigen Kindern ist oftmals eine graduelle Reduzierung der Dosis notwendig (basierend auf dem Idealgewicht)
      • Anwendung bei Neugeborenen sollte aufgrund des verminderten Wirkstoffabbaus in der Leber vermieden werden

Indikation



  • lokale und regionale Nervenblockade

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mepivacain - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • akute Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen, anaphylaktischer Schock)
      • Angioödem (Gesicht, Zunge, Lippen, Hals, Kehlkopf, Periorbitalödem)
      • Bronchospasmus / Asthma
      • Urtikaria
  • psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Euphorie
      • Ängstlichkeit / Nervosität
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerz
      • Parästhesien
      • Schwindel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität (Krämpfe, Kribbeln im Mundbereich, Taubheit der Zunge, Hör- und Sehstörungen, Bewusstlosigkeit, Zittern, Tinnitus, Sprachstörungen, Unterdrückung der Funktionen des ZNS)
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Verletzung der Nerven
      • Arachnoiditis
      • Neuropathien:
        • Neuralgie (neuropathischer Schmerz)
        • orale und periorale Parästhesie (z.B. Brennen, Prickeln, Stechen, Kribbeln, lokales Kälte- oder Hitzeempfinden, ohne ersichtlichen physikalischen Grund)
        • Hypoästhesie / Taubheit (oral und perioral)
        • Dysästhesie (oral und perioral), einschließlich Dysgeusie (z.B. metallischer Geschmack, gestörter Geschmackssinn)
        • Verlust des Geschmacksinns
        • Schwindel (Benommenheit)
        • Tremor
      • tiefe Dämpfung des ZNS:
        • Bewusstlosigkeit
        • Koma
        • Krampfanfälle (einschließlich tonisch-klonische Krämpfe)
      • Präsynkope
      • Synkope
      • Zustand der Verwirrtheit
      • Desorientierung
      • Sprechstörung (z.B. Dysarthrie, Logorrhoe)
      • Ruhelosigkeit / Agitation
      • Gleichgewichtsstörungen
      • Schläfrigkeit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nystagmus
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Dipolpie (Paralyse der Oculomotor-Muskel, Okulomotoruslähmung)
      • Sehschwäche
      • verschwommenes Sehen
      • Akkommodationsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Horner-Syndrom
      • Augenlidlähmung
      • Enophthalmus
      • Blindheit (Amaurosis)
      • Mydriasis
      • Miosis
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Benommenheit (Vertigo)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Irritation des Ohres
      • Tinnitus
      • Hyperakusis
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Herzstillstand
      • Herzrhythmusstörungen
        • Bradyarrhythmie
        • Tachy-Arrhythmie (einschließlich ventrikuläre Extrasystole und Kammerflimmern)
      • Angina Pectoris
      • Erregungsleitungsstörung (atrioventrikulärer Block)
      • Tachykardie
      • Palpitationen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Myokard Depression
  • Gefässerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypotonie (mit möglichem Kreislaufversagen)
      • Bluthochdruck
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gefäßerweiterung
      • lokale / regionale Hyperämie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemdepression
      • Bradypnoe
      • Apnoe (Atemstillstand)
      • Gähnen
      • Dyspnoea
      • Tachypnoe
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypoxie (einschließlich zerebraler Hypoxie)
      • Hypercapnie
      • Dysphonie (Heiserkeit)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Ulzeration und Verschorfung des Zahnfleischs und der oralen Mucosa
      • Schwellung von Zunge, Lippen, Zahnfleisch
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Stomatitis
      • Glossitis
      • Gingivitis
      • erhöhte Speichelsekretion
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Ausschlag (Eruption)
      • Erythema
      • Pruritus
      • Anschwellen des Gesichts
      • Hyperhidrosis (Schwitzen oder Perspiration)
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Muskelzuckungen
      • Schüttelfrost
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • lokale Schwellung
      • Schwellung an der Injektionsstelle
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Brustschmerzen
      • Rückenschmerzen
      • Müdigkeit
      • Asthenie (Schwäche)
      • Hitzegefühl
      • Schmerzen an der Injektionsstelle
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • zum Teil irreversible neurologische Komplikationen durch Verletzung eines Nervs des Rückenmarks
        • Kribbeln, Einschlafen der Glieder
        • Gefühllosigkeit
        • motorischer Schwäche
        • Harnblasenfunktionsstörungen, Inkontinenz
        • Lähmung

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mepivacain - invasiv

  • vor der Anwendung des Lokalanästhetikums ist darauf zu achten, dass das Instrumentarium zur kardiopulmonaren Wiederbelebung (z. B. zur Freihaltung der Atemwege und zur Sauerstoffzufuhr) und die Notfallmedikation sowie die personelle Verfügbarkeit zur Therapie toxischer Reaktionen damit im Zusammenhang stehender Notfälle sofort verfügbar sind
    • eine Verzögerung der optimalen Behandlung einer dosisabhängigen Vergiftung, schlechte Sauerstoffversorgung aus unterschiedlichen Gründen und /oder eine geänderte Sensitivität könnten zur Entwicklung einer Azidose, einem Herzstillstand und möglicherweise auch zum Tod führen
    • Hypoxämie und metabolische Azidose können die kardiovaskuläre Toxizität verstärken
      • eine ausreichend frühe Behandlung von Krämpfen sowie ein wirksames Luftzufuhrmanagement zur Behandlung der Hypoxämie und Azidose können einen Herzstillstand verhindern
  • Anwendung grundsätzlich nur durch einen erfahrenen Arzt bzw. medizinisches Fachpersonal, welches über Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Vergiftungen und anderen anästhesiebezogenen Notfällen verfügt und in geeigneten Operationsräumen mit notfallmedizinischer Ausrüstung
  • der Anästhesist muss während der gesamten Dauer der Operation anwesend sein und auch die Aufwachphase überwachen
  • vor der Einleitung der Spinalanästhesie sollte ein intravenöser Zugang gelegt werden
  • Anwendung im Hals-Kopf-Bereich
    • höherer Gefährdungsgrad, weil das Risiko für zentralnervöse Intoxikationssymptome erhöht ist
  • Patienten, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, auch wenn bei diesen Patienten eine regionale Anästhesie häufig indiziert ist
    • ältere Patienten
      • u. a. plötzliche arterielle Hypotension als Komplikation bei Periduralanästhesie möglich
    • Patienten mit fortgeschrittener Leber- oder schwerer Nierenfunktionsstörung
    • Patienten in einem geschwächten Allgemeinzustand
    • Patienten mit einem partiellen oder totalen Herzblock
      • weil Lokalanästhetika die Reizweiterleitung im Myokard unterdrücken können
  • Hochrisikopatienten in reduziertem Allgemeinzustand
    • vor dem Eingriff sollte der Allgemeinzustand verbessert werden
  • Anwendung mit besonderer Vorsicht bei:
    • Nieren- oder Lebererkrankung
      • Leberinsuffizienz
        • die niedrigste mögliche Dosierung, die noch zu einer wirksamen Anästhesie führt, sollte angewendet werden
        • Daten von Lidocain lassen vermuten, dass bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung (Child Pugh Stadium C) die Clearance um ca. 50 % verringert ist
      • Niereninsuffizienz
        • die niedrigste mögliche Dosierung, die noch zu einer wirksamen Anästhesie führt, sollte angewendet werden
        • eine klinisch relevante Verringerung der Clearance von Mepivacain ist nur bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (CrCL) < 30 ml/min ohne Hämodialyse zu erwarten
        • es ist nicht zu erwarten, dass nach der Anwendung von einfachen Dosen zur chirurgischen Anästhesie die verringerte Clearance das Auftreten einer Toxizität aufgrund hoher Plasmaspiegel beeinflusst
        • bei chronischer Nierenfunktionsstörung ist die Clearance des renal ausgeschiedenen Metaboliten PPX eingeschränkt, sodass eine Akkumulation nach wiederholter Anwendung auftreten kann
    • obliterativer Gefäßerkrankung
    • Arteriosklerose
    • diabetischer Neuropathie
    • Injektion in ein entzündetes (infiziertes) Gebiet
      • wegen verstärkter Resorption bei herabgesetzter Wirksamkeit
    • Patienten mit akuter Porphyrie
      • Anwendung nur bei zwingender Indikation, da Mepivacain möglicherweise eine Porphyrie auslösen kann
      • entsprechende Vorsichtsmaßnahmen sollten ergriffen werden
    • Patienten mit einer Azidose
      • bei Azidose, etwa im Zusammenhang mit einer Verschlechterung einer Nierensuffizienz oder unzureichend eingestelltem Typ-I-Diabetes mellitus, sollte das Arzneimittel mit Vorsicht angewendet werden
    • älteren Menschen
      • eine entsprechende Dosisreduktion wird empfohlen
        • keine klinischen Daten vorliegend
      • bei älteren Menschen in reduziertem Allgemeinzustand sollte vor dem Eingriff der Allgemeinzustand verbessert werden
    • Epilepsie-Patienten
      • aufgrund ihrer krampfauslösenden Wirkungen sollten alle Lokalanästhetika mit großer Vorsicht angewendet werden
      • Mepivacain ist bei Patienten mit schlecht kontrollierter Epilepsie kontraindiziert
    • Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen
      • periphere Gefäßerkrankungen
      • Arrhythmien, insbesondere mit ventrikulärem Ursprung
      • atrio-ventrikuläre Überleitungsstörung
      • Herzversagen
      • niedriger Blutdruck
      • Anwendung bei Patienten mit Funktionsstörungen des Herzens mit Vorsicht, da diese Patienten weniger in der Lage sind eine Verschlechterung zu kompensieren oder eine Verschlechterung aufgrund einer Verlängerung der AV-Knoten-Überleitung eintreten kann
  • zur Vermeidung von Nebenwirkungen sollten folgende Punkte beachtet werden:
    • bei Risikopatienten und bei Verwendung höherer Dosen (mehr als 25 % der maximalen Einzeldosis bei einzeitiger Gabe) intravenösen Zugang für Infusion anlegen (Volumensubstitution)
    • Dosierung so niedrig wie möglich wählen
    • in der Regel keinen Vasokonstriktorzusatz verwenden
    • korrekte Lagerung des Patienten beachten
    • vor Injektion sorgfältig in zwei Ebenen aspirieren (Drehung der Kanüle)
    • Injektion langsam vornehmen
    • Blutdruck, Puls und Pupillenweite kontrollieren
    • allgemeine und spezielle Kontraindikationen sowie Wechselwirkungen mit anderen Mitteln beachten
      • die gleichzeitige Anwendung anderer Arzneimittel kann eine umfassende Überwachung des Patienten notwendig machen
  • der Verlauf einer Spinalanästhesie ist schwierig vorauszusehen
  • eine ausgeprägte Leitungsblockade geht z. T. mit der Lähmung des Muskels zwischen den Rippenbögen und des Zwerchfells (besonders in der Schwangerschaft) einher
    • in seltenen Fällen ist es notwendig, durch entsprechende Maßnahmen die Ventilation sicherzustellen
  • Blutdruckabfall und eine Verlangsamung der Herzschlagfolge
    • können wie bei allen Lokalanästhetika auftreten
    • kann verhindert werden durch
      • Gabe von kristalloiden oder kolloidalen Lösungen
      • gefäßaktive Prämedikation, z. B. mit Ephedrin 20 - 40 mg i.m.
      • sofortige Behandlung mit z. B. Ephedrin 5 - 10 mg i.v. (gegebenenfalls wiederholte Gabe)
    • Blutdruckabfall tritt besonders auf bei
      • Patienten mit verminderter Gesamtblutmenge (durch Blutungen oder Wasserentzug)
      • Patienten mit einem Verschluss eines bestimmten Gefäßes (portokavaler Verschluss)
        • ein portokavaler Verschluss kann bei Tumoren des Abdomens oder in der Spätschwangerschaft auftreten
  • Blutungsneigung
    • erhöhtes Blutungsrisiko besteht
      • besteht unter Behandlung mit Blutgerinnungshemmern (Antikoagulantien, wie z.B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) oder Plasmaersatzmitteln
        • allgemein Gefahr von ernsthaften Blutungen (nicht nur bei versehentlicher Gefäßverletzung)
      • besteht auch bei Patienten, die an einer Blutgerinnungsstörung leiden
      • ergibt sich eher durch den Eingriff als durch das Arzneimittel
    • gegebenenfalls vor der Anwendung und bei Risikopatienten auch im Falle einer Low-dose-Heparinprophylaxe vor der Anwendung Quick-Test durchführen und folgende Parameter bestimmen:
      • Blutungszeit
      • partielle Thromboplastinzeit (PTT)
      • aktivierte partielle Thromboplastinzeit (APTT)
      • INR-Wert
      • Thrombozytenzahl
    • bei Behandlung mit NSAR in den letzten fünf Tagen vor einer geplanten rückenmarksnahen Injektion Blutungszeit bestimmen
    • eine Anästhesie bei gleichzeitiger Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin sollte nur unter besonderer Vorsicht durchgeführt werden
  • Allergie
    • ist eine Allergie gegen Mepivacain bekannt, muss mit einer Kreuzallergie gegen andere Amid-Lokalanästhetika gerechnet werden
    • besteht ein Risiko für eine allergische Reaktion, so sollte ein anderes Arzneimittel für die Anästhesie gewählt werden
  • Kinder
    • Mepivacain 40 mg/ml
      • Sicherheit und Wirksamkeit ist bei Kindern und Jugendlichen nicht erwiesen
      • es liegen keine Daten vor
  • Risiko für Bissverletzungen (Lippen, Wangen, Schleimhaut und Zunge)
    • liegt insbesondere bei Kindern vor
    • Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass sie das Kauen von Kaugummi oder Nahrung vermeiden sollen, bis ihr normales Empfindungsvermögen wiederhergestellt ist
  • Risiko bei versehentlicher intravaskulärer Injektion
    • eine versehentliche intravaskuläre Injektion (z.B.: unbeabsichtigte intravenöse Injektion in den Blutkreislauf, unbeabsichtigte intravenöse oder intra-arterielle Injektion im Kopf- oder Nackenbereich) kann mit schweren Nebenwirkungen wie Krampfanfällen einhergehen, gefolgt von ZNS- und kardiorespiratorischer Depression und Koma, und im weiteren Verlauf mit Atemstillstand verbunden sein, bedingt durch den plötzlich hohen Gehalt an Mepivacain im Blutkreislauf
  • Risiko bei intraneuraler Injektion
    • eine versehentliche intraneurale Injektion kann dazu führen, dass sich das Arzneimittel in retrograder Weise entlang der Nervenbahnen bewegt.
    • um eine intraneurale Injektion zu vermeiden und Nervenverletzungen im Zusammenhang mit Nervenblockaden zu verhindern, sollte die Nadel immer etwas zurückgezogen werden, wenn der Patient während der Injektion das Gefühl eines Stromschlags empfindet, oder wenn die Injektion besonders schmerzhaft ist
    • wenn durch die Nadel Nervenverletzungen entstehen, kann die neurotoxische Wirkung durch die potentiell chemisch-neurotoxischen Eigenschaften von Mepivacain verstärkt werden, da die perineurale Blutversorgung, und damit das lokale Auswaschen von Mepivacain, beeinträchtigt sein kann
  • Chondrolyse
    • wurde nach Markteinführung bei Patienten, die post-operativ intraartikuläre Dauerinfusionen von Lokalanästhetika erhalten haben, berichtet
      • Mepivacain ist nicht zur intraartikulären Dauerinfusionen zugelassen
    • betraf bei der Mehrheit der berichteten Fälle das Schultergelenk

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mepivacain - invasiv

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mepivacain - invasiv

  • als Vorsichtsmaßnahme Anwendung von Mepivacain während der Schwangerschaft vermeiden, sofern diese nicht notwendig ist
  • Anwendung in der Frühschwangerschaft nur, wenn keine anderen Lokalanästhetika zur Verfügung stehen
    • erhöhtes Risiko für Fehlbildungen im Vergleich zu anderen Lokalanästhetika kann bei Anwendung im ersten Trimester nicht ausgeschlossen werden
  • keine klinischen Studien zu einer Anwendung von Mepivacain in der Schwangerschaft oder veröffentlichte Daten aus der Literatur zur Anwendung von Mepivacain bei schwangeren Frauen
  • tierexperimentelle Untersuchungen
    • ergaben keine Hinweise auf eine direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkung mit Bezug auf eine Reproduktionstoxizität
    • Mepivacainhydrochlorid wurde nur unzureichend auf mögliche Auswirkungen auf die Schwangerschaft, embryofetale Entwicklung, Geburt und postnatale Entwicklung untersucht
  • Parazervikalanästhesie in der Geburtshilfe ist kontraindiziert, da bei dieser Anwendungsart über fötale Bradykardien und Todesfälle berichtet worden ist
    • folgende Vergiftungssymptome wurden bei Neugeborenen beobachtet
      • gehäufte Bradykardien (20 bis 30 % bei Feten ohne Risikofaktoren, 60 % bei Feten mit Risikofaktoren)
      • tonisch-klonische Krämpfe
      • Atemstillstand
      • Hypotonie
      • Mydriasis mit fehlender Lichtreaktion
  • Periduralanästhesie
    • Mepivacainhydrochlorid aus pharmakokinetischen Gründen (Gefahr der systemischen Kumulation) nicht das Mittel der Wahl
    • Kontraindiziert bei drohenden starken Blutungen oder tiefer Implantation der Plazenta
  • Mepivacain 40 mg/ml
    • bewirkt eine starke motorische Blockade, daher
      • keine Anwendung in der Geburtshilfe bei natürlicher Entbindung
        • ausschließlich bei Sectio caesarea indiziert
  • Einsatz von Mepivacainhydrochlorid in der Geburtshilfe: arterieller Blutdruckabfall bei der Mutter möglich
  • Mepivacainhydrochlorid passiert die Plazenta mittels einfacher Diffusion
    • Verhältnis der embryo-fetalen Konzentration im Blut beträgt im Verhältnis zur maternalen 0,46 - 2,9
  • Fertilität
    • eine Wirkung auf die Fertilität beim Menschen ist unbekannt
      • bis heute liegen keine Daten für den Menschen vor
    • keine relevanten Daten, die Hinweise auf eine toxische Wirkung auf die Fertilität von Tieren bei Anwendung von Mepivacain zeigen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Mepivacain - invasiv

  • Stillende Mütter wurden nicht in klinische Studien einbezogen
  • aufgrund mangelnder Datenlage kann ein Risiko für das Neugeborene/den Säugling nicht ausgeschlossen werden
  • nicht bekannt, in welchen Mengen Mepivacainhydrochlorid in die Muttermilch ausgeschieden wird
  • das Stillen kann ca. 24 Stunden nach Ende der Behandlung wieder aufgenommen werden
    • es wird empfohlen nach Anästhesie mit Mepivacain das Stillen für 10 Stunden auszusetzen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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