Mavenclad 10mg Tabletten (1 St)

Hersteller Merck Serono GmbH
Wirkstoff Cladribin
Wirkstoff Menge 10 mg
ATC Code L01BB04
Preis 2010,92 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm Keine Angabe
Mavenclad 10mg Tabletten (1 St)

Medikamente Prospekt

Cladribin10mg
(H)Hydroxypropyl betadexHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)SorbitolHilfsstoff64mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Cladribin - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Cladribin
  • Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV)
  • aktive chronische Infektion (Tuberkulose oder Hepatitis)
  • Beginn einer Behandlung mit Cladribin bei immungeschwächten Patienten, einschließlich Patienten, die derzeit eine immunsuppressive oder myelosuppressive Therapie erhalten
  • aktive maligne Erkrankungen
  • mittelschwere oder schwere Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • unzerkaut und unabhängig von den Mahlzeiten mit Wasser einnehmen
  • Tabletten haben keinen Filmüberzug
    • nach Entnahme aus der Blisterpackung sofort schlucken
    • nicht mit Oberflächen in Berührung kommen lassen oder länger in der Hand halten als für die Einnahme erforderlich
    • falls eine Tablette auf einer Oberfläche abgelegt oder bei Entnahme aus der Blisterpackung zerbrochen oder zerteilt wurde
      • betroffenen Bereich gründlich reinigen
  • bei Handhabung der Tabletten
    • Hände des Patienten müssen trocken sein
    • danach gründlich Hände waschen

Dosierung



  • Behandlung von erwachsenen Patienten mit hochaktiver schubförmiger Multipler Sklerose (MS), definiert durch klinische oder bildgebende Befunde
    • Beginn und Überwachung der Therapie nur durch einen in der Behandlung der MS erfahrenen Arzt
    • Dosierung
      • 3,5 mg Cladribin / kg Körpergewicht (KG) über 2 Jahre, angewendet als 1 Behandlungsphase von 1,75 mg / kg KG pro Jahr
      • jede Behandlungsphase besteht aus 2 Behandlungswochen
        • eine zu Beginn des 1. Monats und
        • eine zu Beginn des 2. Monats des jeweiligen Behandlungsjahres
      • jede Behandlungswoche besteht aus 4 oder 5 Tagen, an denen ein Patient abhängig vom KG 10 mg oder 20 mg (1 oder 2 Tabletten) als tägliche Einmaldosis erhält
      • nach Abschluss der zwei Behandlungsphasen ist keine weitere Behandlung mit Cladribin in den Jahren 3 und 4 erforderlich
      • Wiederaufnahme der Therapie nach dem 4. Jahr wurde nicht untersucht
    • Voraussetzungen für den Beginn und das Fortführen der Therapie
      • Lymphozytenzahl muss vor Behandlungsbeginn mit Cladribin
        • in Jahr 1 im Normalbereich liegen
        • in Jahr 2 mind. 800 Zellen / mm3 betragen
      • Behandlungsphase in Jahr 2 kann um bis zu 6 Monate verschoben werden, damit sich die Lymphozytenzahl erholen kann
      • dauert diese Erholung > 6 Monate, sollte der Patient kein Cladribin mehr erhalten
    • Verteilung der Dosis
      • Verteilung der Gesamtdosis über die 2 Behandlungsjahre
        • bei bestimmten Gewichtsbereichen kann Anzahl der Tabletten in den einzelnen Behandlungswochen variieren
        • Anwendung von oralem Cladribin bei Patienten mit KG < 40 kg nicht untersucht
      • Cladribin-Dosis je Behandlungswoche pro Behandlungsjahr in Abhängigkeit vom Patientengewicht
        • Gewichtsbereich kg: 40 bis < 50
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 40 mg (4 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 40 mg (4 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 50 bis < 60
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 50 mg (5 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 50 mg (5 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 60 bis < 70
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 60 mg (6 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 60 mg (6 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 70 bis < 80
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 70 mg (7 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 70 mg (7 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 80 bis < 90
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 80 mg (8 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 70 mg (7 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 90 bis < 100
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 90 mg (9 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 80 mg (8 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 100 bis < 110
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 100 mg (10 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 90 mg (9 Tabletten)
        • Gewichtsbereich kg: 110 und darüber
          • Dosis in mg (Anzahl von 10 mg Tabletten) je Behandlungswoche
            • Behandlungswoche 1: 100 mg (10 Tabletten)
            • Behandlungswoche 2: 100 mg (10 Tabletten)
      • Gesamtzahl der Tabletten je Behandlungswoche über die einzelnen Tage
        • tägliche Cladribin-Dosen in jeder Behandlungswoche in zeitlichem Abstand von 24 h etwa zur gleichen Tageszeit einnehmen
        • besteht die Tagesdosis aus 2 Tabletten, Tabletten zusammen als Einzeldosis einnehmen
        • Cladribin 10 mg Tabletten pro Wochentag
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 4
            • Tag 1: 1
            • Tag 2: 1
            • Tag 3: 1
            • Tag 4: 1
            • Tag 5: 0
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 5
            • Tag 1: 1
            • Tag 2: 1
            • Tag 3: 1
            • Tag 4: 1
            • Tag 5: 1
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 6
            • Tag 1: 2
            • Tag 2: 1
            • Tag 3: 1
            • Tag 4: 1
            • Tag 5: 1
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 7
            • Tag 1: 2
            • Tag 2: 2
            • Tag 3: 1
            • Tag 4: 1
            • Tag 5: 1
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 8
            • Tag 1: 2
            • Tag 2: 2
            • Tag 3: 2
            • Tag 4: 1
            • Tag 5: 1
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 9
            • Tag 1: 2
            • Tag 2: 2
            • Tag 3: 2
            • Tag 4: 2
            • Tag 5: 1
          • Gesamtzahl Tabletten pro Woche: 10
            • Tag 1: 2
            • Tag 2: 2
            • Tag 3: 2
            • Tag 4: 2
            • Tag 5: 2
    • vergessene Dosis
      • sobald dies bemerkt wird, am selben Tag gemäß Behandlungsplan einnehmen
      • vergessene Dosis nicht zusammen mit nächster geplanter Dosis am folgenden Tag einnehmen
        • wurde eine Dosis vergessen
          • Patient muss die ausgelassene Dosis am darauffolgenden Tag einnehmen und die Anzahl der Tage dieser Behandlungswoche entsprechend verlängern
          • für den Fall, dass zwei aufeinander folgende Dosen vergessen werden, gilt dieselbe Regel, und die Anzahl an Tagen in der Behandlungswoche wird um 2 Tage verlängert
    • gleichzeitige Einnahme anderer oraler Arzneimittel
      • an den wenigen Tagen, an denen Cladribin eingenommen wird, zeitlichen Abstand von mind. 3 h zwischen der Einnahme eines anderen oralen Arzneimittels und Cladribin einhalten

Dosisanpassung

  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • keine spezifischen Studien durchgeführt
    • leicht (Kreatinin-Clearance 60 - 89 ml / Min.)
      • Dosisanpassung nicht erforderlich
    • mittelschwer oder schwer (Kreatinin-Clearance < 60 ml / Min.)
      • kontraindiziert
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • keine Studien
    • mittelschwer oder schwer (Child-Pugh-Score > 6)
      • Anwendung nicht empfohlen (fehlende Erfahrung)
  • ältere Patienten > 65 Jahre
    • in klinischen Studien nicht mit eingeschlossen
    • Anwendung mit Vorsicht
    • potenziell häufigeres Auftreten eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion, Begleiterkrankungen und andere medizinische Behandlungen berücksichtigen
  • Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • keine Daten

Indikation



  • Behandlung von erwachsenen Patienten mit hochaktiver schubförmiger Multipler Sklerose (MS), definiert durch klinische oder bildgebende Befunde

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Cladribin - peroral

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • oraler Herpes
      • dermatomaler Herpes Zoster
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Tuberkulose
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • maligne Erkrankungen
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Lymphopenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Verminderung der Neutrophilenzahl
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ausschlag
      • Alopezie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Cladribin - peroral

  • hämatologische Überwachung
    • Wirkmechanismus von Cladribin steht in direktem Zusammenhang mit einer Verminderung der Lymphozytenzahl
    • die Wirkung auf die Lymphozytenzahl ist dosisabhängig
    • im Vergleich zu den Ausgangswerten wurde in klinischen Studien auch eine Verminderung
      • der Neutrophilenzahl
      • der Erythrozytenzahl
      • des Hämatokrits
      • des Hämoglobins oder
      • der Thrombozytenzahl im Vergleich zu den Ausgangswerten beobachtet
      • jedoch bleiben diese Parameter gewöhnlich innerhalb des Normalbereichs
    • additive hämatologische Nebenwirkungen sind möglicherweise zu erwarten, wenn Cladribin vor oder gleichzeitig mit anderen Wirkstoffen angewendet wird, die das hämatologische Profil beeinflussen
    • die Lymphozytenzahl muss bestimmt werden
      • vor Behandlungsbeginn mit Cladribin in Jahr 1
      • vor Behandlungsbeginn mit Cladribin in Jahr 2
      • 2 und 6 Monate nach Behandlungsbeginn in jedem Behandlungsjahr
    • falls die Lymphozytenzahl weniger als 500 Zellen/mm3 beträgt, sollte sie aktiv überwacht werden, bis die Werte wieder ansteigen
  • Infektionen
    • Cladribin kann die körpereigene Immunabwehr schwächen und möglicherweise die Wahrscheinlichkeit für Infektionen erhöhen
    • vor Einleitung einer Cladribin-Therapie sind auszuschließen
      • eine HIV-Infektion
      • eine aktive Tuberkulose
      • eine aktive Hepatitis
    • latente Infektionen, einschließlich Tuberkulose oder Hepatitis, können aktiviert werden
    • daher muss vor Therapiebeginn in Jahr 1 und Jahr 2 ein Screening auf latente Infektionen, vor allem auf Tuberkulose und Hepatitis B und C, erfolgen
    • der Beginn der Behandlung mit Cladribin sollte verschoben werden, bis die Infektion angemessen behandelt wurde
    • Patienten mit einer akuten Infektion
      • es sollte solange mit dem Beginn der Behandlung mit Cladribin gewartet werden, bis die Infektion erfolgreich behandelt worden ist
    • bei Patienten ohne anamnestisch bekannte Exposition gegenüber dem Varicella-Zoster-Virus ist besondere Vorsicht geboten
    • vor Beginn der Cladribin-Therapie wird eine Impfung von Antikörper-negativen Patienten empfohlen
      • der Behandlungsbeginn mit Cladribin muss um 4 bis 6 Wochen verschoben werden, damit die Impfung ihre volle Wirkung entfalten kann
    • bei Patienten unter Cladribin war die Inzidenz von Herpes Zoster erhöht
    • sinkt die Lymphozytenzahl unter 200 Zellen/mm3
      • während der Grad 4 Lymphopenie ist eine Herpesprophylaxe gemäß der lokalen Standardpraxis in Erwägung zu ziehen
    • Patienten mit Lymphozytenzahlen unter 500 Zellen/mm3
      • hinsichtlich Anzeichen und Symptomen von Infektionen, insbesondere Herpes Zoster, aktiv überwachen
      • falls diese auftreten, ist eine antiinfektiöse Therapie, wie klinisch angezeigt, einzuleiten
    • eine Unterbrechung oder Verschiebung der Gabe von Cladribin ist in Betracht zu ziehen, bis die Infektion vollständig ausgeheilt ist
    • progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)
      • nach parenteraler Gabe von Cladribin bei Patienten, die aufgrund einer Haarzellleukämie ein anderes Behandlungsregime erhielten, wurden Fälle einer PML berichtet
      • in den klinischen Studien zu Cladribin bei MS (1.976 Patienten, 8.650 Patientenjahre) wurde über keinen Fall einer PML berichtet
      • jedoch sollte vor Beginn der Cladribin-Therapie eine Eingangsuntersuchung mittels Magnetresonanztomographie (MRT) erfolgen (üblicherweise innerhalb von 3 Monaten)
  • maligne Erkrankungen
    • in klinischen Studien wurden bei Patienten, die mit Cladribin behandelt wurden, häufiger maligne Erkrankungen beobachtet als bei Patienten, die Placebo erhielten
    • Anwendung kontraindiziert bei MS-Patienten mit aktiven malignen Erkrankungen
    • vor Beginn der Behandlung individuelle Nutzen-Risiko-Beurteilung
      • bei Patienten, bei denen schon einmal maligne Erkrankungen aufgetreten sind
    • Patienten, die mit Cladribin behandelt werden, sollten angewiesen werden, die Standardleitlinien für Krebsvorsorgeuntersuchungen zu beachten
  • Verhütung
    • Frauen im gebärfähigen Alter sowie Männer, die zeugungsfähig sind, über die Möglichkeit eines schwerwiegenden Risikos für den Fötus und die Notwendigkeit einer zuverlässigen Verhütungsmethode informieren
      • vor Behandlungsbeginn sowohl in Jahr 1 als auch in Jahr 2
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden, um eine Schwangerschaft zu verhindern
      • während der Behandlung mit Cladribin und
      • mindestens 6 Monate nach der letzten Dosis
    • männliche Patienten müssen Vorkehrungen treffen, damit bei ihrer Partnerin keine Schwangerschaft eintritt
      • während der Behandlung mit Cladribin
      • sowie für mindestens 6 Monate nach der letzten Dosis
  • Bluttransfusionen
    • bei Patienten, die Bluttransfusionen benötigen, wird empfohlen, vor der Transfusion die zellulären Blutbestandteile zu bestrahlen, um eine transfusionsbedingte Graftversus-Host-Disease zu verhindern
    • es ist angeraten, einen Hämatologen hinzuzuziehen
  • Umstellung auf Cladribin sowie von Cladribin auf andere Arzneimittel
    • bei Patienten, die bereits zuvor mit immunmodulierenden oder immunsuppressiven Arzneimitteln behandelt wurden, sollten vor Beginn der Behandlung mit Cladribin der Wirkmechanismus und die Wirkungsdauer des anderen Arzneimittels berücksichtigt werden
    • die Möglichkeit einer additiven Wirkung auf das Immunsystem ist ebenfalls zu berücksichtigen, wenn solche Arzneimittel nach einer Behandlung mit Cladribin angewendet werden
    • bei Umstellung von einem anderen MS-Arzneimittel sollte eine Eingangsuntersuchung mittels MRT erfolgen
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • Anwendung von Cladribin bei Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion (Child-Pugh-Score > 6) nicht empfohlen
      • aufgrund fehlender Erfahrung
      • auch wenn die Bedeutung der Leberfunktion bei der Eliminierung von Cladribin als vernachlässigbar anzusehen ist

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Cladribin - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Cladribin - peroral

  • kontraindiziert während der Schwangerschaft
  • aufgrund von Erfahrungen am Menschen mit anderen die DNA-Synthese hemmenden Substanzen ist davon auszugehen, dass Cladribin angeborene Fehlbildungen verursachen kann, wenn es während der Schwangerschaft angewendet wird
  • Tierexperimentelle Studien
    • zeigten Reproduktionstoxizität
  • Verhütung bei Männern und Frauen
    • Frauen im gebärfähigen Alter sowie Männer, die zeugungsfähig sind, sollten über die Möglichkeit eines schwerwiegenden Risikos für den Fötus und die Notwendigkeit einer zuverlässigen Verhütungsmethode informiert werden
      • vor Behandlungsbeginn sowohl in Jahr 1 als auch in Jahr 2
    • bei Frauen im gebärfähigen Alter muss vor Behandlungsbeginn mit Cladribin in Jahr 1 und Jahr 2 eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden
    • eine Schwangerschaft muss zudem durch Anwendung einer zuverlässigen Verhütungsmethode verhindert werden
      • während der Behandlung mit Cladribin und
      • mindestens 6 Monate nach der letzten Dosis
    • Frauen, die systemisch wirkende hormonelle Kontrazeptiva anwenden, sollten zusätzlich eine Barrieremethode anwenden
      • während der Behandlung mit Cladribin
      • sowie für mindestens 4 Wochen nach der letzten Dosis eines jeden Behandlungsjahres
    • Frauen, die während der Therapie mit Cladribin schwanger werden
      • sollten die Behandlung beenden
    • Cladribin greift in die DNA-Synthese ein
      • unerwünschte Wirkungen auf die Gametogenese beim Menschen sind zu erwarten
      • daher müssen männliche Patienten Vorkehrungen treffen, damit bei ihrer Partnerin keine Schwangerschaft eintritt
        • während der Behandlung mit Cladribin
        • sowie für mindestens 6 Monate nach der letzten Dosis
  • Fertilität
    • bei Mäusen zeigten sich keine Effekte auf die Fertilität oder Reproduktionsfunktion bei den Nachkommen
      • allerdings wurden Effekte auf Testes von Mäusen und Affen beobachtet
    • da Cladribin die DNA-Synthese beeinflusst, sind unerwünschte Wirkungen auf die Gametogenese beim Menschen zu erwarten
    • männliche Patienten müssen Vorkehrungen treffen, damit bei ihrer Partnerin keine Schwangerschaft eintritt
      • während der Behandlung mit Cladribin
      • sowie für mindestens 6 Monate nach der letzten Dosis

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Cladribin - peroral

  • während der Behandlung mit Cladribin und für 1 Woche nach der letzten Dosis ist das Stillen kontraindiziert
    • in Hinblick auf das Potenzial schwerwiegender unerwünschter Wirkungen bei gestillten Kindern
  • nicht bekannt, ob Cladribin in die Muttermilch übergeht

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Enthält Fructose, Invertzucker (Honig), Lactitol, Maltitol, Isomaltitol, Saccharose oder Sorbitol. Darf bei Patienten mit hereditärer Fructose-Intoleranz nicht angewendet werden.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Cladribin

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.