Marcumar (14 St)

Hersteller Meda Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Phenprocoumon
Wirkstoff Menge 3 mg
ATC Code B01AA04
Preis 12,79 €
Menge 14 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm Keine Angabe
Marcumar (14 St)

Medikamente Prospekt

Phenprocoumon3mg
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose80mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenprocoumon - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Phenprocoumon
  • Erkrankungen, bei denen das Blutungsrisiko den möglichen therapeutischen Benefit von Phenprocoumon überwiegt, z.B.
    • hämorrhagische Diathesen
    • schwere Leberparenchymerkrankungen
    • manifeste Niereninsuffizienz
    • schwere Thrombozytopenie
  • Erkrankungen, bei denen der Verdacht auf eine Läsion des Gefäßsystems besteht, z.B.
    • frischer apoplektischer Insult
    • Endocarditis
    • Perikarditis
    • Hirnarterienaneurysma
    • disseziierendes Aortenaneurysma
    • Ulzera im Magen-Darm-Trakt
    • Operation am Auge
    • Retinopathien mit Blutungsrisiko
    • Traumen oder chirurgische Eingriffe am Zentralnervensystem
    • fortgeschrittene Arteriosklerose
  • fixierte und behandlungsrefraktäre Hypertonie (> 200/105 mmHg)
  • kavernöse Lungentuberkulose
  • nach urologischen Operationen, solange Blutungsneigung (Makrohämaturie) besteht
  • ausgedehnte offene Wunden (auch nach chirurgischen Eingriffen)
  • Abortus imminens
  • Schwangerschaft
    • Ausnahme: absolute Indikation zur Antikoagulation bei lebensbedrohlicher Heparin-Unverträglichkeit
  • während der Behandlung mit Antikoagulanzien sollten keine Angiographie oder andere diagnostische oder therapeutische Verfahren mit einem Risiko für unkontrollierbare Blutungen durchgeführt werden

Art der Anwendung



  • Tablette unzerkaut mit Flüssigkeit schlucken, nicht vorher auflösen
  • bei Langzeitbehandlung Einnahme aus praktischen Gründen abends empfohlen
  • die Absorptionsrate von Phenprocoumonwie auch die Clearance von freiem Phenprocoumon ist bei gleichzeitiger Nahrungsaufnahme (z.B. Weizenkleie) leicht reduziert
    • die klinische Relevanz scheint gering zu sein
  • allerdings reduziert die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin K-haltigen Nahrungsmitteln die antikoagulative Wirkung des Marcumars
  • Grapefruit hemmt CYP3A4 und kann zu einem erhöhten Blutungsrisiko führen
  • bei gleichzeitiger Anwendung von Gojibeeren oder Gojisaft wurde eine Verstärkung der antikoagulativen Eigenschaften von Warfarin beobachtet
    • der Mechanismus dieser Interaktion ist augenblicklich unklar und eine ähnliche Interaktion mit Phenprocoumon kann nicht ausgeschlossen werden

Dosierung



  • Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen und Embolien, Langzeitbehandlung des Herzinfarktes, wenn erhöhtes Risiko für thromboembolische Komplikationen gegeben ist
    • allgemein
      • Dosierung durch Bestimmung der Thromboplastinzeit (Messergebnis: INR - international normalized ratio) (oder ähnlichen Test) überwachen und individuell anpassen
        • erste Bestimmung als Gesamtgerinnungsbestimmung vor Behandlungsbeginn
        • danach Blutgerinnung fortlaufend kontrollieren und Dosis entsprechend anpassen
      • anzustrebende INR-Werte: 2,0 - 3,5 INR (je nach Indikation)
        • Postoperative Prophylaxe tiefer venöser Thrombosen: 2,0 - 3,0
        • längere Immobilisation nach Hüftchirurgie und Operationen von Femurfrakturen: 2,0 - 3,0
        • Therapie tiefer Venenthrombosen, Lungenembolie und TIA: 2,0 - 3,0
        • Rezidivierende tiefe Venenthrombosen, Lungenembolien: 2,0 - 3,0
        • Myokardinfarkt, wenn ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Ereignisse gegeben ist: 2,0 - 3,0
        • Vorhofflimmern: 2,0 - 3,0
        • Herzklappenersatz, biologisch: 2,0 - 3,0
        • Herzklappenersatz, mechanisch: 2,0 - 3,5
      • Therapie üblicherweise mit einer höheren Initialdosis einleiten
    • Initialdosis
      • 1. Tag: 2 - 3 Tabletten (6 - 9 mg Phenprocoumon)
      • 2. Tag: 2 Tabletten (6 mg)
      • ab 3. Tag: regelmäßig INR-Wert bestimmen, um den Reaktionstyp des Patienten festzustellen (Hypo-, Normo-, Hyperreaktion)
        • niedriger als angestrebter therapeutischer Bereich: 1,5 Tabletten (4,5 mg) / Tag
        • im angestrebten therapeutischen Bereich: 1 Tablette (3 mg) / Tag
        • höher (INR > 3,5): 0,5 Tabletten (1,5 mg) / Tag
        • INR > 4,5: keine Phenprocoumon-Gabe
    • Erhaltungsdosis
      • dem INR-Wert anpassen
      • 0,5 - 1,5 Tabletten (1,5 - 4,5 mg) / Tag i.d.R. ausreichend
      • Überprüfung der Blutgerinnung bei stabil eingestellten Patienten in regelmäßigen Zeitabständen, mind. alle 3 - 4 Wochen
      • häufigere Kontrolle bei Änderung der Begleitmedikation
    • vergessene Dosis
      • vergessene Dosis so schnell wie möglich am selben Tag nachholen (antikoagulativer Effekt hält mehr als 24 Stunden)
      • Einnahme einer doppelten Dosis am folgenden Tag darf nicht erfolgen
    • Bridging
      • Vorteile und Risiken sorgfältig abwägen
      • Durchführung der Therapie i.d.R. mit niedermolekularem Heparin
    • Aufhebung der gerinnungshemmenden Wirkung
      • Art und Weise abhängig vom INR-Wert und den klin. Anforderungen
      • stark erhöhte INR-Werte mit oder ohne Blutung
        • Phenprocoumon-Behandlung unterbrechen
        • ggf. Kontrolle des INR-Wertes durch i.v. Gabe von Vitamin K nötig
      • Behandlung kann ohne Ausschleichen beendet werden
    • Kontrolle der Therapie
      • mittels INR/Thromboplastinzeitbestimmung (Quick-Wert) oder eines adäquaten Tests (zum Beispiel chromogene Substratmethode), speziell zu Therapiebeginn unerlässlich
      • erste Bestimmung vor Behandlungsbeginn, jede weitere täglich oder jeden zweiten einmal (je nach Patientenzustand)
      • bei ausreichender Erfahrung mit der Erhaltungsdosis auch größere Intervalle möglich
      • erhöhte Blutungsneigung:Ziel-INR-Wert: 1,5 - 2,5
      • prä- und postoperativ, Blutgerinnungen ausschließlich mit Heparin kontrollieren
      • Dosisanpassung erforderlich, wenn Blutgerinnung unter Minimalwert fällt, Gerinnunsparameter nach 2 Tagen erneut bestimmten
    • Therapie der Thrombose oder Embolie
      • akute Thrombose oder schon bestehende Embolie:
        • Einleitung der Antikoagulanzientherapie durch i.v. Applikation von Heparin unerlässlich
        • nach Überwindung der akuten Krankheitsphase - d. h. frühestens nach 2, in schweren Fällen nach mehreren Tagen - kann die Behandlung mit Phenprocoumon weitergeführt werden
        • am 1 Übergangstag: unverminderten Menge von Heparin plus volle Initialdosis von Phenprocoumon, da Heparin keine Nachwirkung hat, während Phenprocoumon die bereits erwähnte Latenzzeit bis zum Eintritt des gerinnungshemmenden Effektes aufweist
        • während dieser Umstellung besonders sorgfältige Kontrolle der Gerinnungsverhältnisse notwendig
        • Dauer der Behandlung mit Heparin hängt von der Zeitspanne bis zum Erreichen des erwünschten Grades der Antikoagulation ab
    • Umstellung von Heparin auf Phenprocoumon
      • bei Behandlungsbeginn sollte eine Gesamtgerinnungsbestimmung zum Ausschluss okkulter Gerinnungsstörungen durchgeführt werden (PTT, Thrombinzeit, Heparin-Toleranztest)
      • 1. Tag der Umstellung
        • Phenprocoumon: 2 - 3 Tabletten (6 - 9 mg) 1mal
        • Heparin: Dauerinfusion (20000 - 30000 I.E. / Tag) oder 7500 I.E. s.c. alle 8 Stunden
      • 2. Tag der Umstellung
        • Phenprocoumon: 2 Tabletten (6 mg) 1mal
        • Heparin: Dauerinfusion (20000 - 30000 I.E. / Tag) oder 7500 I.E. s.c. alle 8 Stunden
      • ab. 3. Tag der Umstellung und weitere Behandlungszeit
        • Phenprocoumon: Erhaltungsdosis 0,5 - 1,5 Tabletten (1,5 - 4,5 mg) / Tag, je nach INR
        • Heparin: absetzen, wenn Phenprocoumon voll wirksam
    • Behandlungsdauer
      • nach Möglichkeit schon vor Therapiebeginn festlegen
      • je nach klinischen Bedürfnissen, über mehrere Monate oder Jahre
      • Indikation zur Antikoagulation ist in regelmäßigen Abständen zu überprüfen
      • postoperative Prophylaxe der tiefen Venenthrombose/verlängerte Immobilisierung nach Hüftchirurgie und Operation einer Femurfraktur
        • meist 3 - 4 wöchige Prohylaxe angezeigt (zumindest solange bis Patient ausreichend mobil ist)
        • postoperativ oder postnatal Gabe ab Tag 2 oder 3 wenn kein erhöhtes Blutungsrisiko besteht
      • Prophylaxe der arteriellen Embolie
        • richtet sich nach klin. Anforderungen
        • ggf. über Monate oder Jahre
      • Herzinfarkt
        • Langzeitbehandlung
        • Dosiserung orientiert am INR-Wert

Dosisanpassung

  • ältere Patienten (> 75 Jahre)
    • benötigen i.A. niedrigere Dosierung
    • besonders engmaschige Überwachung erforderlich
  • Nierenfunktionsstörungen
    • keine Dosisanpassung erforderlich
    • manifeste Niereninsuffizienz
      • Anwendung kontraindiziert
  • Leberfunktionsstörungen
    • kein signifikanter Einfluss auf die Phenprocoumon-Clearance
    • da Leberfunktionsstörungen zu einem erhöhten Ansprechen auf Vitamin-K-Antagonisten führen, Dosisreduktion in Erwägung ziehen
    • häufigere Kontrolle erforderlich
    • schwere Schäden des Leberparenchym
      • Anwendung kontraindiziert
  • Kinder und Jugendliche (< 14 Jahre)
    • nur unzureichende Erfahrung
    • Vorsicht und häufigere Kontrollen bei der Anwendung

Indikation



  • Behandlung und Prophylaxe von Thrombosen und Embolien
  • Langzeitbehandlung des Herzinfarktes, wenn erhöhtes Risiko für thromboembolische Komplikationen gegeben ist
  • Hinweise
    • bei der Reinfarktprophylaxe in der Posthospitalphase ist der Nutzen einer Langzeitantikoagulation besonders sorgfältig gegen das Blutungsrisiko abzuwägen
    • die gerinnungshemmende Wirkung von Phenprocoumon setzt mit einer Latenz von ca. 36 - 72 Stunden ein
      • falls eine rasche Antikoagulation erforderlich ist, muss die Therapie mit Heparin eingeleitet werden

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenprocoumon - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • durch Blutungen bedingte Anämien
  • Endokrine Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungen im Bereich der Bauspeicheldrüse und der Nebenniere
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kalziphylaxie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungen im Bereich des Rückenmarks und des Gehirns
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Kompressionssyndrom des Nervus femoralis infolge einer retroperitonealen Blutung
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Netzhautblutung
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungen im Bereich des Herzbeutels
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hämatome nach Verletzungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • brennende Schmerzen in den Großzehen mit gleichzeitiger Verfärbung der Großzehen (purple toes)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Epistaxis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungen im Bereich der Pleurahöhle
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Zahnfleischbluten
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Einblutung in die Darmwand (Antikoagulanzienabdome)
      • Blutungen aus dem Magen-Darm-Trakt
      • Blutungen im Bereich des Retroperitoneums
      • gastrointestinale Störungen wie z.B. Übelkeit, Appetitminderung, Erbrechen, Diarrh+APY
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hepatitiden mit oder ohne Ikterus
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Leberparenchymschäden
      • Leberversagen mit erforderlicher Lebertransplantation oder mit Todesfolge
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Exantheme
      • Pruritus
      • Dermatitis
      • reversible Alopecia diffusa
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwere Hautnekrosen mit Todesfolge (Purpura fulminans) oder der Folge einer dauerhaften Behinderung
      • allergische Hautreaktionen
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blutungen im Bereich von Gelenken, Muskeln
      • nach längerer Anwendung (Monate) kann sich eine Osteopenie/Osteoporose entwickeln, insbesondere bei dazu disponierten Patienten
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hämaturie, einschließlich Mikrohämaturie

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenprocoumon - peroral

  • Phenprocoumon sollte nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden bei
    • Anfallsleiden
    • chronischer Alkoholismus
    • Nephrolithiasis
    • Hypertonie
    • mangelnder Compliance des Patienten
    • Stillzeit
  • besonders sorgfältige Überwachung der Dosierung angezeigt bei
    • Herzdekompensation
    • Arteriosklerose
    • Hypertension
      • bei allen Patienten mit Bluthochdruck wegen des erhöhten Risikos schwerer Blutungen die Indikation für eine Antikoagulation unter besonders sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko stellen
    • leichteren Hepatopathien
    • Vaskulitis
    • schwerem Diabetes mellitus
    • älteren Patienten
    • Kindern
  • Nephrotisches Syndrom
    • beim nephrotischen Syndrom Wirkung von Phenprocoumon verringert (vermehrte Ausscheidung von albumingebundenem Antikoagulans)
  • enger therapeutischer Bereich
    • Phenprocoumon hat engen therapeutischen Bereich
    • Vorsicht bei Wechsel von einem Präparat auf ein anderes Präparat, engmaschiges Monitoring des INR-Wertes erforderlich
  • Aufhebung der gerinnungshemmenden Wirkung
    • Art und Weise, wie die gerinnungshemmende Wirkung aufgehoben werden soll, ist abhängig vom INR-Wert und den klinischen Anforderungen
    • bei stark erhöhten INR-Werten mit oder ohne Blutungen soll die Behandlung mit Phenprocoumon unterbrochen werden
    • ggf. Kontrolle des INR-Wertes mithilfe von intravenösen Vitamin K-Gaben notwendig
  • prä- und perioperativ sollte die Blutgerinnung ausschließlich mit Heparin kontrolliert werden
  • Bridging
    • Vorteile und Risiken eines perioperativen Bridgings bei Patienten, die mit Vitamin-K-Antagonisten (oralen Antikoagulanzien) behandelt werden, müssen sorgfältig abgewogen werden
    • Patienten, die erstmals eine orale Antikoagulationstherapie nach einer Operation erhalten, müssen besonders sorgfältig überwacht werden hinsichtlich ausreichenden Schutzes vor perioperativen Thromboembolien und einem akzeptablen Blutungsrisiko
    • üblicherweise wird eine Bridging Therapie mit niedermolekularem Heparin (Dosierung basierend auf dem Risikolevel) durchgeführt, bis sich der INR im therapeutischen Bereich befindet
  • Eingriffe und Operationen
    • intramuskuläre Injektionen, Lumbalpunktionen, rückenmarksnahe Regionalanästhesien und Angiographien dürfen unter der Behandlung mit Phenprocoumon aufgrund der Gefahr massiver Blutungen nicht durchgeführt werden
    • bei invasiven diagnostischen Eingriffen Nutzen-Risiko-Verhältnis zwischen Blutungsrisiko und Rethrombose abwägen
    • besonders sorgfältige Überwachung der Dosierung angezeigt, wenn Phenprocoumon nach Operationen angewendet wird, bei denen eine erhöhte Gefahr sowohl von Thrombosen als auch von Blutungen besteht (z.B. Lungenresektionen, Operationen der Urogenitalorgane, des Magens und der Gallenwege)
  • Verletzungen (Traumen)
    • nach Verletzungen (Traumen), z.B. infolge eines Unfalls, besteht erhöhte Blutungsgefahr
    • Patient sollte auf die erhöhte Blutungsgefahr hingewiesen und aufgefordert werden, Tätigkeiten zu vermeiden, die leicht zu Unfällen oder Verletzungen führen können
  • Menstruationsblutung
    • Menstruationsblutung kann verstärkt und verlängert sein
    • Menstruationsblutungen stellen aber keine Kontraindikation für Phenprocoumon dar
    • bei außergewöhnlich starken und exzessiv verlängerten Blutungen oder Durchbruchblutungen sollte aber ein Gynäkologe zum Ausschluss einer organischen Verletzung aufgesucht werden
  • Interaktionen
    • mögliche Interaktionen von Phenprocoumon mit anderen Arzneimitteln sorgfältig beachten
    • Phenylbutazon und Analoga
      • sollten nicht gleichzeitig angewendet werden
    • Alkohol
      • komplexe Interaktion ergibt sich bei gleichzeitiger Einnahme mit Alkohol
      • bei hohem gewohnheitsmäßigem Alkoholkonsum kann die gerinnungshemmende Wirkung herabgesetzt sein, doch ist bei einer beeinträchtigten Leberfunktion auch eine verstärkte Wirkung möglich
    • Krankheitsbilder
      • Bindung von Phenprocoumon an Serumproteine kann bei den unterschiedlichsten Krankheitsbildern verringert sein, so dass die Wirkung von Phenprocoumon verstärkt werden kann
      • erfordert besonders engmaschige Überprüfung des INR-Wertes
  • intramuskuläre Injektionen
    • sollten während der Antikoagulanzientherapie nach Möglichkeit unterbleiben, da hierbei Blutungen bzw. Hämatome auftreten können
    • bei subkutanen und intravenösen Injektionen wird diese Komplikation selten beobachtet
  • besondere Vorsicht, wenn es notwendig ist PT/INR für diagnostische oder therapeutische Eingriffe zu erniedrigen (z.B. Angiographie, Lumbalpunktion, kleineren Operationen, Zahnextraktionen, usw.)
  • Hautnekrosen (meist Hautinfarkte)
    • Hautnekrosen (meist Hautinfarkte) können zu Beginn der antikoagulativen Therapie auftreten
    • in diesen Fällen muss die Phenprocoumon-Therapie durch Vitamin K1 gestoppt werden und der Patient muss umgehend auf Heparin umgestellt werden
      • zusätzlich kann Prednison gegeben werden
  • Kalziphylaxie
    • Kalziphylaxie ist seltenes Syndrom der Gefäßverkalkung mit Hautnekrose und verbunden mit einer hohen Sterblichkeit
      • Erkrankung hauptsächlich bei Patienten mit terminaler Nierenerkrankung beobachtet, die eine Dialyse erhalten, oder bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren wie Protein-C- oder -S-Mangel, Hyperphosphatämie, Hyperkalzämie oder Hypoalbuminämie
    • seltene Fälle von Kalziphylaxie gemeldet bei Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten, einschließlich Phenprocoumon, einnahmen, auch wenn sie an keiner Nierenerkrankung litten
    • wenn Kalziphylaxie diagnostiziert wird, sollten eine geeignete Behandlung begonnen und das Absetzen von Phenprocoumon erwogen werden
  • Purpura
    • bei auftretender Purpura sollte differenzialdiagnostisch eine Thrombozytopenie oder eine allergisch bedingte Vasculitis in Erwägung gezogen werden
  • Blutungen
    • je nach Ort oder Ausdehnung können auftretende Blutungen im Einzelfall lebensbedrohlich sein oder Schäden hinterlassen, wie z.B. Lähmungen nach einer Nervenschädigung
  • AJg-quot,Purple Toes Syndrom+ACY-quot+ADs
    • Antikoagulanzientherapie kann zu einer erhöhten Freisetzung von Material aus atheromatösen Plaques führen und das Risiko für Komplikationen durch systemische Cholesterol-Mikroembolisation einschließlich ,purple toes syndrome+ACY-quot, erhöhen.
    • Beendigung der Phenprocoumon- Therapie muss erwogen werden, wenn solche Phänomene beobachtet werden
  • Überwachung
    • regelmäßige Kontrolle der Wirkung von Phenprocoumon durch Bestimmung der Thromboplastinzeit iunerlässlich
    • Gerinnung muss stets vor Behandlungsbeginn und während der Behandlung kontrolliert werden
      • in den ersten Behandlungstagen engmaschige (alle 1 - 2 Tage) Kontrollen angezeigt
      • bei stabil eingestellten Patienten sind größere Intervalle zwischen den Kontrollen im Allgemeinen ausreichend (jedoch mind. regelmäßig alle 3 - 4 Wochen), sofern keine abrupten Änderungen hinsichtlich Nebenmedikationen, Ernährungsgewohnheiten oder Allgemeinzustand (z.B. Fieber) vorliegen
  • häufigere Gerinnungskontrollen empfohlen in Situationen, in denen es zu einer veränderten Wirksamkeit von Phenprocoumon kommen kann, z.B.
    • bei abrupter Umstellung der Ernährungsgewohnheiten
    • bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen Medikamenten oder Einnahme von Vitamin-K-haltigen Präparaten
    • bei interkurrenten oder gleichzeitig bestehenden Erkrankungen (z.B. Lebererkrankungen, Herzinsuffizienz)
  • Leberfunktionsprüfungen
    • unter Langzeittherapie mit Phenprocoumon sollten im Rahmen der ärztlichen Überwachung regelmäßige Leberfunktionsprüfungen durchgeführt werden, da in seltenen Fällen Leberparenchymschäden bis hin zum Leberversagen (einschließlich Todesfälle) im Zusammenhang mit Phenprocoumon berichtet wurden
    • Patienten sind darauf hinzuweisen, sich ärztlichen Rat einzuholen, bevor sie die Behandlung fortsetzen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer fulminanten Lebererkrankung entwickeln wie schnell entwickelnde Asthenie begleitet von Ikterus, Dunkelfärbung des Urins, Blutungsneigung oder hepatische Enzephalopathie
  • Ausweis
    • Patienten, die ambulant mit Phenprocoumon behandelt werden, sollten einen vom Arzt ausgestellten Ausweis, aus dem die Antikoagulanzienbehandlung ersichtlich ist, bei sich tragen
  • Absetzen
    • nach Absetzen der Therapie dauert es 7 - 10 Tage und länger, ehe sich die Gerinnungswerte normalisiert haben
  • Latenz bis zum Wirkungseintritt
    • gerinnungshemmende Wirkung von Phenprocoumon setzt mit einer Latenz von ca. 36 - 72 Stunden ein
    • falls rasche Antikoagulation erforderlich ist, muss Therapie mit Heparin eingeleitet werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenprocoumon - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenprocoumon - peroral

  • kontraindiziert in der Schwangerschaft
    • Ausnahme: absolute Indikation zur Antikoagulation bei lebensbedrohlicher Heparin-Unverträglichkeit
  • Phenprocoumon passiert die Plazentaschranke, somit besteht Gefahr fetaler Hämorrhagien
  • in der Schwangerschaft teratogene und embryotoxische Effekte beobachtet worden
  • Anwendung ist mit dem potenziellen Risiko kindlicher Missbildungen behaftet (fetales Warfarin-Syndrom)
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • müssen effektive Verhütungsmaßnahmen durchführen, die nach Beendigung der Therapie weitere 3 Monate fortgeführt werden sollen
  • Fertilität
    • keine Informationen bezüglich des Einflusses von Phenprocoumon auf die Fertilität vorliegend

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Phenprocoumon - peroral

  • Phenprocoumon geht in die Muttermilch über
  • Verstärkung der physiologischen kindlichen Hypoprothrombinämie in Einzelfällen nicht auszuschließen
    • Säuglinge von mit Phenprocoumon behandelten Müttern sollten Vitamin K1 erhalten

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Beim selektierten Präparat handelt es sich um ein von der Ersetzung durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgeschlossenes Arzneimittel gemäß § 129 Absatz 1a Satz 2 SGB V. Arzneimittel, die einen in der Arzneimittelrichtlinie Anlage VII, Teil B gelisteten Wirkstoff in einer der aufgeführten Darreichungsformen enthalten, dürfen nicht gemäß § 129 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1b SGB V in Verbindung mit dem Rahmenvertrag nach § 129 Absatz 2 SGB V durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ersetzt werden. Weitere, in der Anlage nicht aufgeführte Bezeichnungen von Darreichungsformen sind von dieser Regelung erfasst, soweit sie den definitorischen Voraussetzungen der in der Anlage aufgeführten Standard Terms entsprechen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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