Lyovac Cosmegen 0.5mg (1 St)

Hersteller Recordati Rare Diseases Germany GmbH
Wirkstoff Dactinomycin
Wirkstoff Menge 0,5 mg
ATC Code L01DA01
Preis 131,8 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) PIJ
Norm N1
Lyovac Cosmegen 0.5mg (1 St)

Medikamente Prospekt

Dactinomycin0.5mg
(H)MannitolHilfsstoff20mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dactinomycin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Dactinomycin
  • gleichzeitige Windpocken- oder Herpes-zoster-Infektion
    • Gefahr einer schweren, möglicherweise letalen Generalisierung der Erkrankungen
  • Kinder (< 6-12 Monate)
    • erhöhte Inzidenz toxischer Effekte bei Säuglingen
    • Verabreichung nur an Kinder über 6-12 Monaten
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • nicht zur oralen Anwendung
  • Dosierung vor Verabreichung jeder einzelnen Dosis sorgfältig berechnen
  • nur für den intravenösen Gebrauch (außerordentlich ätzende Wirkung auf Weichteilgewebe)
  • nach Vorschrift aufgelöstes Pulver einer 5 %igen Glukose- oder Kochsalz-Infusionslösungen direkt hinzufügen oder in den Schlauch einer laufenden i.v. Infusion injizieren
  • bei direkter i.v. Injektion ohne Verwendung einer Infusion, ,Zwei-Nadel-Verfahren+ACY-quot, wählen
    • zum Lösen und Aufziehen der errechneten Menge aus der Durchstechflasche in die Spritze eine sterile Kanülen ehmen, direkte Injektion in die Vene mit einer 2. sterilen Kanüle, deren Oberfläche nicht mit Dactinomycin benetzt ist
  • nur Arzneimittel, das in einer Konzentration größer als 10 +ALU-g/ml gelöst wurde und nicht länger als 10 Stunden bei Raumtemperatur gelagert wurde, darf verabreicht werden
  • Cellulose-Ester-Membranfilter, die in manchen Filtern von i.v. Infusionssystemen enthalten sind, können das Arzneimittel teilweise aus Infusionslösungen herausfiltern

Zubereitung

  • Pulver und Lösung mit besonderer Sorgfalt handhaben und anwenden (EXTREM TOXISCH!-)
  • Vorschriften für die Zubereitung der individuellen Dosierungen genauestens einhalten!
  • Inhalt einer Injektionsflasche in 1,1 ml sterilem Wasser für Injektionszwecke (ohne Konservierungsstoffe) unter aseptischen Bedingungen lösen
  • parenteral zu verabreichende Lösungen vor Verabreichung auf evt. vorhandene Partikel und Verfärbung untersuchen, sofern es Lösung und Behälter zulassen
  • jede nicht aufgebrauchte Injektionsflasche bzw. Restmenge vernichten (Dactinomycin ist chemisch stabil, aber versehentliche mikrobielle Kontamination möglich, da kein Konservierungsmittel enthalten)

Inkompatibilitäten

  • bei Verwendung von Lösungsmitteln zur Lösung von Dactinomycin, welche Benzylalkohol oder Parabene enthalten, entsteht ein Niederschlag
  • gleichzeitige Anwendung von Filgrastim mit Dactinomycin kann zur Bildung eines Niederschlags führen
  • darf nur mit o.g. Arzneimitteln kombiniert werden

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält als entnehmbare Menge: 20,5 mg Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung entsprechend 0,5 mg Dactinomycin, 1 ml der nach Vorschrift rekonstituierten Lösung enthält 0,5 mg Dactinomycin.

  • Primärtherapie des Wilms-Tumor, des kindlichen Rhabdomyosarkoms und des lokalisierten Ewing-Sarkoms, Chorionkarzinom
    • individuell dosieren, abhängig von Verträglichkeit beim Patienten, Größe und Lokalisation des Tumors sowie nach Einsatz weiterer Therapieverfahren
    • bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Verabreichung zusätzlicher Chemotherapeutika oder Bestrahlungstherapie Verringerung der nachfolgend empfohlenen Dosen notwendig
    • Erwachsene und Kinder
      • 2-Wochen-Therapiezyklus: max. Tagesdosis: 15 +ALU-g Dactinomycin / kg KG bzw. 400 - 600 +ALU-g Dactinomycin / m2 KOF an 5 aufeinander folgenden Tagen
      • übergewichtige oder ödematöse Patienten: Dosisberechnung nach KOF
    • Vielzahl von Therapieschemata mit Dactinomycin als alleinigem Zytostatikum oder als Kombinationspartner einer Mehrfach-Chemotherapie können herangezogen werden
    • Regimes der Chemotherapie unterliegen ständigen Veränderungen: Dosierung und Verabreichung von Dactinomycin unter der direkten Aufsicht von Ärzten, die mit den aktuellen onkologischen Konzepten und den neuesten Fortschritten in der Therapie vertraut sind
    • Dosierungsschemata für jeweils 1 Therapiezyklus (Vorschläge, die auf der aktuellen Literatur basieren)
      • Wilms-Tumor
        • 15 +ALU-g Dactinomycin / kg KG / Tag über 5 Tage oder
        • 45 +ALU-g Dactinomycin / kg KG
        • Anwendung in verschiedenen Kombinationen und Therapieschemata mit anderen Chemotherapeutika
      • Rhabdomyosarkom
        • 15 +ALU-g Dactinomycin / kg KG / Tag über 5 Tage
        • Anwendung in verschiedenen Kombinationen und Therapieschemata mit anderen Chemotherapeutika
      • Ewing-Sarkom
        • 1,25 mg Dactinomycin / m2 KOF
        • Anwendung in verschiedenen Kombinationen und Therapieschemata mit anderen Chemotherapeutika
      • Chorionkarzinom
        • Monotherapie: 12 +ALU-g Dactinomycin / kg KG / Tag über 5 Tage
        • Mehrfachchemotherapie mit Etoposid, Methotrexat, Folinsäure, Vincristin, Cyclophosphamid und Cisplatin
          • 500 +ALU-g Dactinomycin / Tag am 1. und 2. Tag
          • HCG-Spiegel (human chorionic gonadotropin) genauestens überwachen!
    • Behandlungsdauer
      • abhängig vom Krankheitsbild und vom Therapieschema sowie der individuellen Therapiesituation des Patienten
    • Kinder
      • AJg-lt,/=3 Monate
        • kontraindiziert (Bedenken hinsichtlich der Sicherheit)
      • AJg-lt, 6 Monate
        • 50% der üblichen Dosis
      • AJg-lt, 12 Monate
        • 2/3 der üblichen Dosis
      • AJg-lt, 4 Jahre
        • erhöhtes Risiko einer Lebervenenverschlusserkrankung (VOD)
    • ältere Patienten (> 65 Jahre)
      • Erfahrungen mit älteren Patienten ab 65 Jahren in klinischen Studien: Anzahl nicht ausreichend um beurteilen zu können, ob sie anders als jüngere Personen reagieren
      • Berichte über klinische Erfahrungen: keine Hinweise auf unterschiedliche Reaktionen bei älteren und jüngeren Patienten
      • evtl. höheres Risiko für Myelosuppression

Indikation



  • Anwendung im Rahmen eines multimodalen Therapieregimes zur Primärtherapie des
    • Wilms-Tumor
    • kindlichen Rhabdomyosarkoms
    • lokalisierten Ewing-Sarkoms
  • Monotherapie oder im Rahmen eines multimodalen Therapieregimes bei Chorionkarzinom
  • Hinweis
    • toxische Reaktionen auf Dactinomycin sind häufig und können schwerwiegend sein, so dass sie in vielen Fällen die applizierbare Menge des Zytostatikums einschränken
    • Schweregrad der toxischen Wirkungen schwankt erheblich und hängt nur zum Teil von der verabreichten Menge ab

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dactinomycin - invasiv

  • Infektionen und Schädlingsbefall
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Infektionen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pharyngitis
      • Sepsis (inkl. neutropenische Sepsis) mit tödlichem Ausgang
  • Erkrankungen des Blutes und des lymphatischen Systems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anämie (bis hin zur aplastischen Anämie)
      • Agranulozytose
      • Leukopenie
      • Neutropenie (sehr geringe Anzahl weißer Blutkörperchen)
      • febrile Neutropenie (Fieber und geringe Anzahl weißer Blutzellen)
      • Thrombozytopenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Panzytopenie
      • Reticulozytopenie
  • Stoffwechselstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypocalcämie
  • Erkrankung der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Pneumonitis (Toxizität der Lunge)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Cheilitis
      • Schluckstörungen
      • gastrointestinale Ulcera
      • abdominale Schmerzen
      • Diarrhoe
      • Proktitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • A1g-sophagitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Ulzerative Stomatitis
      • Anorexie
  • Leber- und Gallenfunktionsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Aszites
      • Hepatomegalie
      • Hepatitis
      • Funktionsstörungen der Leber mit Todesfolge
      • Leberintoxikation, inkl. Anomalien bei der Leberfunktion
    • ohne Häufigkeitsangabe (im Rahmen einer Mehrfach-Chemotherapie)
      • Lebervenenverschlusskrankheit, und in diesem Zusammenhang evtl.
        • Gerinnungsstörung
        • Multiorganversagen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Alopezie
      • Exanthem
      • Akne
      • Eyrthema multiforme
      • Inflammation eines Erythems
      • Epidermolyse
      • erhöhte Pigmentierung der vorher bestrahlten haut
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
      • Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
    • ohne Häufigkeitsangabe (bei regionaler Perfusionstherapie)
      • Epidermolyse, ggf. auch in schweren Erscheinungsformen
      • Erythem, ggf. auch in schweren Erscheinungsformen
      • A1g-deme der Extremitäten, ggf. auch in schweren Erscheinungsformen
      • Bei Extravasation: schwere Schäden des Weichteilgewebes möglich (mind. Kontraktur der Arme)
  • Erkrankungen der Muskulatur und des Bindegewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myalgie
  • Allgemeine Erkrankungen am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Unwohlsein
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Lethargie
      • Fieber
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Wachstumshemmung

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dactinomycin - invasiv

  • Toxizität von Dactinomycin
    • außerordentliche ätzende Wirkung auf die Haut
    • ruft Irritationen an Augen, Schleimhäuten und Atemwegen hervor
    • Wirkung nachgewiesenermaßen kanzerogen, mutagen, embryotoxisch und teratogen
    • Handhabung
      • Pulver und Lösungen müssen mit besonderer Sorgfalt gehandhabt und angewendet werden.
      • Inhalation von Staub und Dämpfen, sowie Kontakt mit Haut und Schleimhäuten, insbesondere im Bereich der Augen vermeiden
      • Vorsichts- und Schutzmaßnahmen für den Umgang und die Entsorgung von Zytostatika beachten.
      • Jeglicher Kontakt mit Dactinomycin während der Schwangerschaft ist zu vermeiden.
    • Zubereitung
      • Zubereitung von Zytostatika-Lösungen zur parenteralen Anwendung in einem Sicherheitskabinett vornehmen (vertikales Laminar-Flow-System Klasse II)
      • Schutzkleidung (generell): chemikalienbeständige, undurchlässige Handschuhe, Sicherheitsbrille, Schutzkleidung, Überschuhe
      • Schutzkleidung (spezifisch gem. der jeweiligen Aufgabe): Schutzärmel, Schürze, Schutzhandschuhe, Einmalanzüge
      • Kontaminierte Kleidung vorschriftsgemäß ausziehen und entsorgen/vernichten
    • Anwendung
      • nur intravenös, da stark ätzende Wirkung auf Weichteilgewebe
      • bei oraler Gabe extrem toxisch
    • Versehentlicher Kontakt mit Dactinomycin
      • versehentlicher Augenkontakt:
        • umgehend mind. 15 Min. lang mit reichlich Wasser, physiologischer Salzlösung oder einer isotonische Augenspülung spülen
        • danach sofort Augenarzt aufsuchen
      • versehentlicher Kontakt mit der Haut:
        • betroffene Stelle mind. 15 Min. lang mit reichlich Wasser spülen
        • kontaminierte Kleidung / Schuhe ablegen
          • kontaminierte Kleidung vorschriftsgemäß vernichten
          • Schuhe vor Wiederverwendung gründlich reinigen
        • umgehend Arzt aufsuchen.
      • extravasaler Austritt ins Gewebe:
        • bei intravenöser Gabe, Extravasation - mit oder ohne Brennen und Stechen- möglich, auch wenn das Blut nach Aspiration aus der Infusionsnadel gut zurückfließt.
        • Schwere Schädigung des Weichteilgewebes bei Extravasation möglich.
        • Besondere Sorgfalt reduziert das Risiko für
          • eine perivenöse Infiltration
          • lokale Reaktionen wie Urtikaria und Erythema
        • bei Auftreten von subjektiven Symptomen einer Extravasation
          • Injektion / Infusion sofort unterbrechen und an einer anderen Vene fortsetzen
        • bei Verdacht auf Extravasation: betreffende Extremitäten hochlagern
        • an der betroffenen Stelle: intermittierende Anwendung von Eis während 3 Tagen evtl. hilfreich.
        • positive Wirkung lokal angewendeter Medikamente konnte nicht klar gezeigt werden
        • Patienten sorgfältig überwachen:
          • Symptome der Extravasation können sich verschlimmern
          • ggf. Hinzuziehen eines plastischen Chirurgen
          • Blasen, Geschwüre und / oder andauernde Schmerzen indizieren eine ausgedehnte Exzision mit nachfolgender Transplantation eines Spalthautlappens.
  • Überwachung auf Nebenwirkungen
    • Dactinomycin ist als Zytostatikum ein extrem toxisches Medikament
    • sorgfältige und häufige Überwachung auf Nebenwirkungen notwendig, insbesondere auf
      • hämatopoetische Nebenwirkungen, inkl. Myelosuppression
      • Anaphylaktische Reaktionen
    • tägliche Überwachung, v.a. bei kombinierter Chemotherapie essentiell, da ein festgelegtes Therapieschema manchmal nicht vertragen wird
    • Medikation absetzen bis der Patient sich erholt hat, bei Auftreten von
      • Stomatitis
      • Diarrhoe
      • schwerer hämatopoetischer Suppression
  • Venenverschlusskrankheit
    • Venenverschlusskrankheit (v.a. der Leber) kann zum Tod führen
    • besonders gefährdet: Kinder < 48 Monate
  • Anwendung bei älteren Patienten
    • Anzahl älterer Patienten (>65 Jahre) in den Studien nicht ausreichend um beurteilen zu können, ob sie anders als jüngere Patienten reagieren.
    • weitere Berichte ergeben keinen Hinweis auf eine unterschiedliche Reaktion
    • Metaanalyse aller Studien der ECOG (Eastern Cooperative Oncology Group) über einen Zeitraum von 13 Jahren: vermutlich ist die Anwendung von Dactinomycin bei älteren Patienten mit einem erhöhten Risiko für Myelosuppression verbunden als bei jüngeren Patienten.
  • Anwendung bei Kindern:
    • erhöhte Häufigkeit von toxischen Wirkungen von Dactinomycin
    • Dactinomycin sollte Kindern, die jünger sind als 6-12 Monate nicht verabreicht werden.
  • Laborkontrolle
    • regelmäßige Überprüfung von Nieren-, Leber- und Knochenmarkfunktionen
    • viele Anomalien der Nieren, Leber und des Knochenmarks bei Patienten berichtet, die mit Dactinomycin behandelt wurden.
  • gleichzeitige Strahlentherapie
    • erhöhte Inzidenz an Nebenwirkungen, wenn Dactinomycin als Teil eines Therapieschemas eingesetzt wird, welches Strahlentherapie beinhaltet, z.B.
      • gastrointestinale Nebenwirkungen
      • Knochenmarksuppression
      • Erythem an Haut und Schleimhäuten
    • Erythem an Haut sowie Wangen- und Rachenschleimhaut (frühzeitiges Auftreten)
      • bereits subnormale Strahlendosis ruft mit Dactinomycin Erythem und Blasenbildung hervor
      • mit beschleunigten Stadien von Pigmentierung und Abschuppung
      • Abheilung innerhalb von 4-6 Wochen statt 2-3 Monaten
      • zuvor durch Strahlenbehandlung ausgelöstes Erythem kann durch Anwendung von Dactinomycin reaktiviert werden
        • auch wenn Strahlenbehandlung mehrere Monate zurückliegend
        • erhöhte Reaktivierungs-Wahrscheinlichkeit, wenn kurzes Intervall zwischen Bestrahlung und Dactinomycin-Dosis
      • erhöhtes Risiko (Potenzierung der Bestrahlungseffekte problematisch), wenn Schleimhäute der Bestrahlung ausgesetzt sind:
        • Bestrahlung des Nasopharynx: schwere oropharyngeale Schleimhautentzündung bei multimodalen Therapieregimes möglich
    • rechtsseitiger Wilms-Tumor
      • Besondere Vorsicht, wenn Dactinomycin innerhalb von 2 Monaten nach Bestrahlung eines rechtsseitigen Wilms-Tumors verabreicht wird
      • Berichte über Hepatomegalie und AST-Anstiege
      • Anwendung generell nicht gleichzeitig mit einer Strahlentherapie bei rechtsseitigem Wilms-Tumor, ausser der Nutzen überwiegt eindeutig das Risiko
    • erhöhte Inzidenz weiterer Primärtumoren bei Therapie mit Zytostatika (z.B. Dactinomycin) und Bestrahlung
    • Entwicklung einer sekundären akuten myeloischen Leukämie unter Kombinationstherapie
    • multimodale Therapie erfordert sorgfältige langfristige Beobachtung der überlebenden Malignompatienten.
  • Komplikationen bei der regionalen Perfusionstherapie
    • Komplikationen bei Perfusionstechnik hauptsächlich durch die Menge des Arzneimittels bedingt, das in den systemischen Kreislauf austreten kann.
    • Mögliche Komplikationen
      • hämatopoetische Depression
      • Aufnahme toxischer Produkte aus der gewaltigen Zerstörung des neoplastischen Gewebes
      • erhöhte Bereitschaft für Infektionskrankheiten
      • gestörte Wundheilung
      • oberflächliche Ulcera der Magenschleimhaut
      • A1g-deme in den beteiligten Gliedmaßen
      • Zerstörung des Bindegewebes in der perfundierten Region
      • Venenthrombose
  • Empfängnisverhütung
    • Empfängisverhütende Maßnahmen sind anzuraten
    • Dactinomycin kann erbgutschädigend wirken.
    • Männer, die mit Dactinomycin behandelt werden:
      • sollten während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zeugen
      • sollten sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie über eine Spermakonservierung beraten lassen
    • Frauen, die mit Dactinomycin behandelt werden:
      • sollten während der Behandlung nicht schwanger werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dactinomycin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dactinomycin - invasiv

  • sollte während Schwangerschaft nicht angewendet werden
  • kann erbgutschädigend wirken und Embryonalentwicklung beeinträchtigen
  • Anwendung nur bei vitaler Indikation nach medizinischer Beratung über mit Behandlung verbundenem Risiko schädigender Wirkungen für das Kind
  • zuverlässige Empfängnisverhütung während Behandlung ist anzuraten
  • bei Schwangerschaftseintritt während Behandlung: genetische Beratung nutzen
  • Vermeidung jeglichen Kontakts mit Dactimomycin während Schwangerschaft
  • Fertilität
    • Anwendung neoplastischer Mittel kann eine erhöhte Unfruchtbarkeit zur Folge haben
    • mit Dactinomycin behandelte Männer
      • sollten während und bis zu 6 Monate nach Behandlung kein Kind zeugen
      • Es besteht die Möglichkeit irreversibler Infertilität durch Dactinomycintherapie
      • vor Therapiebeginn: Beratung über Spermakonservierung

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dactinomycin - invasiv

  • Anwendung in der Stillzeit kontraindiziert
  • Abstillen notwendig, falls aus therapeutischen Gründen Dactinomycin in der Stillzeit eingesetzt werden muss.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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