Lemtrada 12mg (1 St)

Hersteller Cc-Pharma GmbH
Wirkstoff Alemtuzumab
Wirkstoff Menge 12 mg
ATC Code L04AA34
Preis 10358,45 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) IFK
Norm N1
Lemtrada 12mg (1 St)

Medikamente Prospekt

Alemtuzumab12mg
(H)Dinatrium edetat 2-WasserHilfsstoff
(H)Dinatrium hydrogenphosphat 2-WasserHilfsstoff
(H)Kalium chloridHilfsstoff
(H)Kalium dihydrogenphosphatHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Kalium IonZusatzangabe<39 (39)mg
Gesamt Kalium Ion<1mmol
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 1.2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Alemtuzumab - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Alemtuzumab
  • Humanes Immundefizienz-Virus-Infektion (HIV-Infektion)
  • schwere aktive Infektion, bis diese abgeklungen ist
  • unkontrollierte Hypertonie
  • Dissektionen zervikozephaler Arterien in der Anamnese
  • Schlaganfall in der Anamnese
  • Angina pectoris oder Myokardinfarkt in der Anamnese
  • bekannte Koagulopathie und Therapie mit Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulanzien
  • bestehende Autoimmunerkrankungen (außer MS)

Art der Anwendung



  • i.v. Infusion
  • Arzneimittel muss vor der Infusion verdünnt werden (0,9%ige Natriumchlorid-Infusionslösung oder 5%ige Glukose-Infusionslösung)
    • weitere Hinweise s. Fachinformation
    • keine anderen Lösungsmittel verwenden
  • verdünntes Arzneimittel unmittelbar verabreichen (nur für den Einmalgebrauch bestimmt)
  • Verabreichung der verdünnten Lösung als i.v. Infusion über einen Zeitraum von etwa 4 Stunden
  • Inhalt vor der Anwendung auf Partikel und Verfärbungen überprüfen
    • nicht verwenden, wenn Partikel vorhanden sind oder sich das Konzentrat verfärbt hat
  • Durchstechflaschen vor Anwendung nicht schütteln
  • nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial entsprechend den nationalen Anforderungen beseitigen

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 12 mg Alemtuzumab in 1,2 ml (10 mg/ml)

  • hochaktive schubförmig-remittierende Multiple Sklerose
    • Einleitung und Überwachung der Behandlung ausschließlich durch einen in der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) erfahrenen Neurologen in einem Krankenhaus mit der Möglichkeit sofortiger intensivmedizinischer Behandlung
    • zudem sollten Spezialisten und Ausrüstung zur Verfügung stehen, die geeignet sind, Nebenwirkungen (insbes. Myokardischämie
      und Myokardinfarkt, zerebrovaskuläre Nebenwirkungen, Autoimmunerkrankungen und Infektionen) rechtzeitig zu erkennen und zu beherrschen
    • Arzneimittel und Ausrüstung sollten verfügbar sein zur Behandlung
      • des Zytokin-Freisetzungsyndroms
      • von Überempfindlichkeitsreaktionen und/oder anaphylaktischen Reaktionen
    • mit dem Arzneimittel behandelten Patienten müssen die Patientenkarte und der Leitfaden für Patienten ausgehändigt werden
    • außerdem müssen sie über die Risiken der Behandlung aufgeklärt werden
    • empfohlene Dosierung
      • 12 mg Alemtuzumab / Tag i.v.
      • initial 2 Behandlungsphasen
        • 1. Behandlungsphase: 12 mg / Tag an 5 aufeinander folgenden Tagen (60 mg Gesamtdosis)
        • 2. Behandlungsphase: 12 mg / Tag an 3 aufeinander folgenden Tagen (36 mg Gesamtdosis), verabreicht 12 Monate nach der 1. Behandlungsphase
      • optional
      • 3. oder 4. Behandlungsphase: 12 mg / Tag an 3 aufeinander folgenden Tagen (36 mg Gesamtdosis), verabreicht mind. 12 Mon. nach der vorherigen Behandlungsphase
  • ausgelassene Dosen
    • nicht am gleichen Tag wie eine geplante Dosis verabreichen
  • Nachbeobachtung von Patienten
    • Therapieempfehlung umfasst Initialbehandlung in 2 Phasen mit
    • falls 3. oder 4. Behandlungsphase verabreicht wird: Sicherheitsnachbeobachtung bis 48 Mon. nach der letzten Infusion fortführen
  • Vorbehandlung
    • Patienten an jedem der ersten 3 Tage einer jeden Behandlungsphase unmittelbar vor der Verabreichung des Arzneimittels mit Kortikosteroiden vorbehandeln
      • in klin. Studien wurden Patienten an den ersten 3 Tagen einer jeden Behandlungsphase mit 1.000 mg Methylprednisolon vorbehandelt
    • zusätzlich kann Vorbehandlung mit Antihistaminika und/oder Antipyretika vor der Verabreichung des Arzneimittels in Erwägung gezogen werden
    • orale Prophylaxe gegen Herpes-Infektionen sollte bei allen Patienten durchgeführt werden
      • sollte am 1. Tag einer jeden Behandlungsphase beginnen und mind. 1 Mon. über den Abschluss der jeweiligen Behandlungsphase hinaus fortgeführt werden
      • in klin. Studien wurde den Patienten 2mal / Tag 200 mg Aciclovir oder ein äquivalentes Arzneimittel verabreicht

Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • keine klin. Studien mit Patienten > 61 Jahre
    • keine Daten
  • Nieren- oder Leberinsuffizienz
    • keine Untersuchungen
  • Kinder und Jugendliche 0 - 18 Jahre
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Alemtuzumab bei MS noch nicht belegt
    • Kinder und Jugendliche (0 - < 10 Jahre)
      • Anwendung nicht angezeigt
      • keine Daten

Indikation



  • krankheitsmodifizierende Monotherapie bei Erwachsenen mit hochaktiver schubförmig-remittierender Multipler Sklerose (relapsing remitting multiple sclerosis, RRMS) bei folgenden Patientengruppen
    • Patienten mit hochaktiver Erkrankung trotz vollständiger und angemessener Behandlung mit mind. 1 krankheitsmodifizierenden Therapie (disease modifying therapy, DMT) oder
    • Patienten mit rasch fortschreitender schwerer schubförmig-remittierender Multipler Sklerose
      • definiert durch 2 oder mehr Schübe mit Behinderungsprogression in 1 Jahr, und mit 1 oder mehr Gadolinium-anreichernden Läsionen in der MRT des Gehirns oder mit einer signifikanten Erhöhung der T2-Läsionen im Vergleich zu einer kürzlich durchgeführten MRT

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Alemtuzumab - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektion der oberen Atemwege
      • Harnwegsinfektion
      • Herpesvirus-Infektion
        • oraler Herpes, Herpes simplex, genitaler Herpes, Herpesvirus-Infektion, genitaler Herpes simplex, Herpesdermatitis, Herpes simplex am Auge, Herpes-simplex-Serologie positiv
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Herpes-zoster-Infektionen
        • Herpes zoster, disseminierter kutaner Herpes zoster, ophthalmischer Herpes zoster, Herpes des Auges, Herpes-zoster-Infektion neurologisch, Herpes-zoster-Meningitis
      • Infektion der unteren Atemwege
      • Gastroenteritis
      • orale Candidose
      • vulvovaginale Candidose
      • Grippe
      • Ohreninfektion
      • Pneumonie
      • Vaginalinfektion
      • Zahninfektion
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Onychomykose
      • Zahnfleischentzündung
      • Pilzerkrankung der Haut
      • Tonsillitis
      • akute Sinusitis
      • Zellulitis
      • Pneumonitis
      • Tuberkulose
      • Zytomegalievirus-Infektion
    • ohne Häufigkeitsangaben
      • Listeriose/Listerienmeningitis
      • Epstein-Barr-Virus (EBV)-Reaktivierung
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschließlich Zysten und Polypen)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Papillom der Haut
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Lymphopenie
      • Leukopenie, einschließlich Neutropenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Lymphadenopathie
      • idiopathische thrombozytopenische Purpura
      • Thrombozytopenie
      • Anämie
      • erniedrigte Hämatokritwerte
      • Leukozytose
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Panzytopenie
      • hämolytische Anämie
      • erworbene Hämophilie A
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Zytokin-Freisetzungs-Syndrom (infusionsassoziierte Reaktion (IAR))
      • Überempfindlichkeit, einschließlich Anaphylaxie (IAR)
  • Endokrine Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Basedow-Krankheit
      • Hyperthyreose
      • Hypothyreose
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Autoimmunthyreoiditis, einschließlich Thyreoiditis subakut
      • Struma
      • positiver Schilddrüsenantikörpertest
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verminderter Appetit
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schlaflosigkeit (IAR)
      • Ängstlichkeit
      • Depression
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerz (IAR)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • MS-Schub
      • Schwindelgefühl (IAR)
      • Hypoästhesie
      • Parästhesie
      • Tremor
      • Geschmacksstörung (IAR)
      • Migräne (IAR)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gefühlsstörung
      • Hyperästhesie
      • Spannungskopfschmerz
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • hämorrhagischer Schlaganfall
        • einschließlich Ereignisse, die nach Markteinführung beobachtet wurden
        • trat in den meisten Fällen innerhalb von 1 - 3 Tagen nach der Alemtuzumab-Applikation auf
        • kann nach jeder Applikation während der Behandlungsphase auftreten
      • Dissektion zervikozephaler Arterien
        • einschließlich Ereignisse, die nach Markteinführung beobachtet wurden
        • trat in den meisten Fällen innerhalb von 1 - 3 Tagen nach der Alemtuzumab-Applikation auf
        • kann nach jeder Applikation während der Behandlungsphase auftreten
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Konjunktivitis
      • endokrine Orbitopathie
      • verschwommenes Sehen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Diplopie
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Vertigo
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Ohrenschmerzen
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Tachykardie (IAR)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bradykardie (IAR)
      • Palpitationen (IAR)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Vorhofflimmern (IAR)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Myokardischämie
        • einschließlich Ereignisse, die nach Markteinführung beobachtet wurden
        • trat in den meisten Fällen innerhalb von 1 - 3 Tagen nach der Alemtuzumab-Applikation auf
        • kann nach jeder Applikation während der Behandlungsphase auftreten
      • Myokardinfarkt
        • einschließlich Ereignisse, die nach Markteinführung beobachtet wurden
        • trat in den meisten Fällen innerhalb von 1 - 3 Tagen nach der Alemtuzumab-Applikation auf
        • kann nach jeder Applikation während der Behandlungsphase auftreten
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hitzegefühl (IAR)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypotonie (IAR)
      • Hypertonie (IAR)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dyspnoe (IAR)
      • Husten
      • Epistaxis
      • Schluckauf
      • Schmerzen im Oropharynx
      • Asthma
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Engegefühl im Hals (IAR)
      • Rachenreizung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pulmonale alveoläre Blutung
        • einschließlich Ereignisse, die nach Markteinführung beobachtet wurden
        • trat in den meisten Fällen innerhalb von 1 - 3 Tagen nach der Alemtuzumab-Applikation auf
        • kann nach jeder Applikation während der Behandlungsphase auftreten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit (IAR)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Abdominalschmerz
      • Erbrechen
      • Diarrhoe
      • Dyspepsie (IAR)
      • Stomatitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Obstipation
      • gastroösophageale Refluxerkrankung
      • Zahnfleischbluten
      • Mundtrockenheit
      • Dysphagie
      • Erkrankung des Gastrointestinaltrakts
      • Hämatochezie
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Aspartat-Aminotransferase-Werte
      • erhöhte Alanin-Aminotransferase-Werte
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Cholezystitis, einschließlich akalkulöser Cholezystitis und akuter akalkulöser Cholezystitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Autoimmune Hepatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Urtikaria ((IAR)
      • Ausschlag (IAR)
      • Pruritus (IAR)
      • generalisierter Ausschlag (IAR)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erythem (IAR)
      • Ekchymose
      • Alopezie
      • Hyperhidrose
      • Akne
      • Hautläsionen
      • Dermatitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Blasenbildung
      • nächtliche Schweißausbrüche
      • Gesichtsschwellung
      • Ekzem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
      • Muskelschwäche
      • Arthralgie
      • Rückenschmerzen
      • Schmerz in einer Extremität
      • Muskelspasmen
      • Nackenschmerzen
      • muskuloskelettale Schmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • muskuloskelettale Steifheit
      • Beschwerden der Gliedmaßen
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Proteinurie
      • Hämaturie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nephrolithiasis
      • Ketonurie
      • Nephropathien, einschließlich Anti-GBM-Krankheit
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Menorrhagie
      • unregelmäßige Menstruation
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Zervixdysplasie
      • Amenorrhoe
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Pyrexie (IAR)
      • Ermüdung (IAR)
      • Schüttelfrost (IAR)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Beschwerden in der Brust (IAR)
      • Schmerz (IAR)
      • periphere +ANY-deme
      • Asthenie
      • grippeähnliche Erkrankung
      • Unwohlsein
      • Schmerzen an der Infusionsstelle
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhtes Kreatinin im Blut
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erniedrigtes Gewicht
      • erhöhtes Gewicht
      • erniedrigte Anzahl roter Blutzellen
      • Nachweis von Bakterien
      • erhöhte Blutglukose
      • Erhöhung des mittleren Zellvolumens
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Prellung
      • infusionsbedingte Reaktionen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Alemtuzumab - invasiv

  • Einleitung und Überwachung der Behandlung sollten durch einen in der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose (MS) erfahrenen Neurologen in einem Krankenhaus mit der Möglichkeit sofortiger intensivmedizinischer Behandlung erfolgen
  • es sollten zudem Spezialisten und Ausrüstung zur Verfügung stehen, die geeignet sind, Nebenwirkungen, insbes. Myokardischämie und Myokardinfarkt, zerebrovaskuläre Nebenwirkungen, Autoimmunerkrankungen und Infektionen, rechtzeitig zu erkennen und zu beherrschen
  • Arzneimittel und Ausrüstung zur Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen und/oder anaphylaktischen Reaktionen sollten verfügbar sein
  • Patientenaufklärung
    • Anwendung nicht bei Patienten empfohlen, die keine aktive Erkrankung aufweisen oder unter der aktuellen Therapie stabil sind
    • an mit Alemtuzumab behandelte Patienten müssen die Packungsbeilage, die Patientenkarte und der Leitfaden für Patienten ausgehändigt werden
    • vor der Behandlung müssen die Patienten über die Risiken und den Nutzen der Behandlung sowie die Notwendigkeit aufgeklärt werden, sich zu einer Sicherheitsnachbeobachtung ab dem Beginn der Behandlung bis 48 Monate nach der letzten Infusion der zweiten Alemtuzumab-Behandlungsphase zu verpflichten
      • falls eine zusätzliche Phase verabreicht wird, ist eine Sicherheitsnachbeobachtung bis 48 Monate nach der letzten Infusion fortzuführen
  • Autoimmunität
    • Behandlung kann zur Bildung von Autoantikörpern und einem erhöhten Risiko für autoimmun-vermittelte Erkrankungen führen, die schwerwiegend und lebensbedrohlich sein können
    • berichtete Autoimmunerkrankungen umfassen
      • Erworbene Hämophilie A
        • Fälle von erworbener Hämophilie A (FaktorVIII-Autoantikörper) wurden sowohl in klinischen Studien als auch nach Markteinführung berichtet
        • typischerweise treten bei Patienten spontan subkutane Hämatome und ausgedehnte Blutergüsse auf, doch kann es auch zu Hämaturie, Epistaxis, gastrointestinalen Blutungen oder anderen Formen von Blutungen kommen
          • Patienten sollten über die Anzeichen und Symptome der erworbenen Hämophilie A informiert und darauf hingewiesen werden, umgehend einen Arzt zu konsultieren, sobald eines dieser Symptome auftritt
          • bei allen Patienten mit entsprechenden Symptomen muss ein Gerinnungstest, der auch die Bestimmung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) umfasst, vorgenommen werden
      • idiopathische thrombozytopenischer Purpura (ITP)
        • schwerwiegende Ereignisse bei etwa 12 (1 %) der Patienten beobachtet (entspricht einer jährlichen Rate von 4,7 Ereignissen/1.000 Patientenjahre)
        • weitere 12 schwerwiegende Ereignisse von ITP wurden über eine mediane Nachbeobachtung von 6,1 Jahren (maximal 12 Jahre) beobachtet (kumulative jährliche Rate von 2,8 Ereignissen/1.000 Patientenjahre)
        • ein Patient entwickelte, vor der Einführung der Auflage monatlicher Blutuntersuchungen ITP, die jedoch unerkannt blieb, woraufhin dieser an einer Hirnblutung verstarb
        • in 79,5 % der Fälle trat eine ITP innerhalb von 4 Jahren nach der ersten Exposition auf, in manchen Fällen entwickelte sich eine ITP jedoch erst Jahre später
        • Symptome können sein u.a.(aber nicht ausschließlich)
          • erhöhte Neigung zu Blutergüssen
          • Petechien
          • spontane Schleimhautblutungen (z.B. Epistaxis, Hämoptyse)
          • stärkere oder unregelmäßige Menstruationsblutungen
        • entsprechende Differentialdiagnose zum Goodpasture-Syndrom notwendig
          • Hämoptyse kann auch ein Symptom des Goodpasture-Syndroms sein
        • Patienten sollen daran erinnert werden, auf mögliche Symptome zu achten und ärztliche Hilfe aufzusuchen, wenn Fragen bestehen
        • großes Blutbild mit Differentialblutbild in regelmäßigen Abständen
          • vor Beginn der Behandlung
          • anschl. monatlich bis 48 Monate nach der letzten Infusion
          • danach sollten Untersuchungen durchgeführt werden, wenn die klinischen Befunde auf eine ITP hindeuten
          • wenn Verdacht auf eine ITP besteht, sollte unverzüglich ein großes Blutbild erstellt werden
        • bei bestätigtem orliegen einer ITP umgehende Einleitung medizinischer Maßnahmen und sofortige Überweisung an den Facharzt
        • Daten aus klinischen MS-Studien haben gezeigt, dass das Erfüllen der Auflage monatlicher Blutuntersuchungen und Schulungen zu Anzeichen und Symptomen einer ITP zu einer frühzeitigen Erkennung und Behandlung von ITP verhelfen, sodass in den meisten Fällen auf die Erstlinienbehandlung angesprochen wird
      • Nephropathien
        • Nephropathien, einschließlich GoodpastureSyndrom (Anti-GBM-Glomerulonephritis), wurden bei 6 (0,4 %) Patienten in klinischen Studien zu MS über eine mediane Nachbeobachtungszeit von 6,1 Jahren (maximal 12 Jahre) beobachtet und traten im Allgemeinen innerhalb von 39 Monaten nach der letzten Verabreichung von Alemtuzumab auf
        • in klinischen Studien traten 2 Fälle von Goodpasture-Syndrom auf
          • beide Fälle waren schwerwiegend, wurden durch die klinische und Laborüberwachung früh erkannt und hatten nach Behandlung einen positiven Ausgang
        • die klinischen Merkmale einer Nephropathie können eine Erhöhung des Kreatinins im Blut, Hämaturie und/oder Proteinurie umfassen
        • obwohl dies in klinischen Studien nicht beobachtet wurde, kann eine alveoläre Blutung, die sich als Hämoptyse äußert, im Rahmen des Goodpasture-Syndroms auftreten
          • da Hämoptysen auch Symptom einer ITP oder erworbenen Hämophilie A sein können (siehe oben), ist eine entsprechende Differentialdiagnostik erforderlich
        • der Patient sollte daran erinnert werden, auf mögliche Symptome zu achten und ärztliche Hilfe aufzusuchen, wenn Fragen bestehen
        • das Goodpasture-Syndrom kann zu Nierenversagen führen, welches bei zu spät einsetzender Behandlung zu Dialysepflicht führt und/oder eine Transplantation erfordert und nicht behandelt lebensbedrohlich verlaufen kann
        • vor Beginn der Behandlung und danach monatlich bis mindestens 48 Monate nach der letzten Infusion sollten die Serum-Kreatinin-Spiegel überwacht werden
        • Urinuntersuchungen einschließlich Mikroskopie sollten vor Beginn der Behandlung und danach monatlich bis mindestens 48 Monate nach der letzten Infusion durchgeführt werden
          • bei Beobachtung klinisch signifikanter Veränderungen ausgehend von den Ausgangswerten des Serum-Kreatinins, bei ungeklärter Hämaturie und/oder Proteinurie sollten unverzüglich weitere Untersuchungen im Hinblick auf mögliche Nephropathien veranlasst werden, einschließlich einer sofortigen Überweisung an einen Facharzt
          • die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Nephropathien können das Risiko nicht erfolgreicher Behandlungsergebnisse senken
        • nach diesem Zeitraum sollten Untersuchungen auf der Grundlage von klinischen Befunden, die eine Nephropathie nahelegen, durchgeführt werden
      • Schilddrüsenerkrankungen
        • endokrine Schilddrüsenerkrankungen, einschließlich autoimmuner Schilddrüsenerkrankungen, bei 36,8 % der im Rahmen klinischer MS-Studien mit einer medianen Nachbeobachtungszeit von 6,1 Jahren (max. 12 Jahre) mit Alemtuzumab behandelten Patienten nach der ersten Exposition beobachtet
        • im Falle von anamnestischen Schilddrüsenerkrankungen: erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenereignissen in beiden Gruppen (Alemtuzumab und Interferon beta-1a)
        • zu den beobachteten autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen zählten Hyper- bzw. Hypothyreosen
          • die meisten Ereignisse waren von leichtem bis mittlerem Schweregrad
        • schwerwiegende endokrine Ereignisse
          • traten bei 4,4 % der Patienten auf
          • wobei Basedow-Krankheit (auch als Graves' Disease bekannt) sowie Hyper- bzw. Hypothyreosen, Autoimmunthyreoiditis und Struma bei mehr als einem Patienten auftraten
        • meist Behandlung mit konventionellen Methoden, einige Patienten benötigten jedoch einen operativen Eingriff
        • nach Markteinführung waren bei einigen Patienten, die eine mittels Biopsie bestätigte AIH entwickelten, zuvor autoimmune Schilddrüsenerkrankungen aufgetreten
        • Schilddrüsenfunktionstests
          • vor Beginn der Behandlung und danach alle 3 Monate bis 48 Monate nach der letzten Infusion durchführen
            • z.B. Bestimmung des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH)
          • nach dieser Zeit sollten entsprechende Tests auf der Grundlage klinischer Befunde, die eine Schilddrüsenfunktionsstörung nahelegen oder im Falle einer Schwangerschaft, durchgeführt werden
        • Schilddrüsenerkrankung ist spezielles Risiko bei schwangeren Frauen
        • in klinischen Studien entwickelten 74 % der Patienten, die zu Studienbeginn Anti-Thyreoperoxidase-(Anti-TPO-)Antikörper-positiv waren, ein Schilddrüsenereignis im Vergleich zu 38 % der Patienten, die zu Studienbeginn einen negativen Status hatten
        • große Mehrheit (etwa 80 %) der Patienten, die nach der Behandlung mit einem Schilddrüsenereignis vorstellig wurden, waren zu Studienbeginn Anti-TPO-Antikörper-negativ
        • demzufolge können Schilddrüsennebenwirkungen ungeachtet des Anti-TPO-Antikörper-Werts vor der Behandlung auftreten, weswegen alle vorstehend beschriebenen Tests regelmäßig durchzuführen sind
      • Zytopenien
        • seltene Berichte über Verdachtsfälle autoimmuner Zytopenien (z.B. Neutropenie, Panzytopenie, hämolytische Anämie) in klinischen MS-Studien
        • die Ergebnisse des großen Blutbildes sollten genutzt werden, um die Patienten hinsichtlich des Auftretens von Zytopenien, einschließlich Neutropenie, zu überwachen
        • wenn das Vorliegen einer Zytopenie bestätigt wird, sollten umgehend entsprechende medizinische Maßnahmen eingeleitet werden, einschließlich der Überweisung an einen Facharzt
      • Autoimmune Hepatitis (HAI) und Leberschädigung
        • bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten wurden Fälle von autoimmuner Hepatitis (auch Fälle mit tödlichem Ausgang und Fälle, die eine Lebertransplantation erforderten) und Leberschädigung infolge von Infektionen berichtet
        • Leberfunktionstests sollten vor Beginn der Behandlung und danach monatlich bis mindestens 48 Monate nach der letzten Infusion durchgeführt werden
        • Patienten sollten über das Risiko und die Symptome einer autoimmunen Hepatitis und Leberschädigung informiert werden
    • nach Markteinführung wurde beobachtet, dass Patienten nach der Behandlung mit Alemtuzumab multiple Autoimmunerkrankungen entwickelten
    • Patienten, die Autoimmunität entwickeln, sollten auf andere autoimmunvermittelte Erkrankungen untersucht werden
    • Patienten und Ärzte sollten darauf aufmerksam gemacht werden, dass Autoimmunerkrankungen auch nach dem 48-monatigen Nachbeobachtungszeitraum auftreten können
  • Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH)
    • nach Markteinführung wurden Fälle von HLH (einschließlich Fällen mit tödlichem Ausgang) bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten berichtet
    • lebensbedrohliches Syndrom, verursacht durch eine pathologische Immunaktivierung, die durch Symptome einer hochgradigen systemischen Entzündung gekennzeichnet ist
    • Merkmale der HLH sind Fieber, Hepatomegalie und Zytopenien
    • assoziiert mit einer hohen Sterblichkeitsrate, wenn nicht frühzeitig erkannt und behandelt
    • bei Patienten, die HLH entwickelten, wurde über das Auftreten von Symptomen innerhalb weniger Monate bis 4 Jahre nach der letzten Behandlung mit Alemtuzumab berichtet
    • Patienten sollten über die Symptome der HLH sowie den Zeitraum bis zum Auftreten informiert werden
    • Patienten, die erste Symptome einer pathologischen Immunaktivierung entwickeln, sollten sofort untersucht und die Diagnose einer HLH sollte in Erwägung gezogen werden
  • Infusionsassoziierte Reaktionen (IAR)
    • Definition (klinische Studien): jedes unerwünschte Ereignis, das während oder innerhalb von 24 Stunden nach der Infusion von Alemtuzumab auftrat
    • v.a. zurückzuführen auf Zytokinfreisetzung während der Infusion
    • am häufigsten Entwicklung von leichten bis mittelschweren IAR in klinischen MS-Studien während und/oder bis zu 24 Stunden nach der Verabreichung von Alemtuzumab
    • Häufigkeit der IARs war in Behandlungsphase 1 höher als in den darauffolgenden Behandlungsphasen
    • häufigste IARs während der gesamten verfügbaren Nachbeobachtung, einschließlich der Patienten, die zusätzliche Behandlungsphasen erhielten
      • Kopfschmerz
      • Ausschlag
      • Fieber
      • Übelkeit
      • Urtikaria
      • Pruritus
      • Schlaflosigkeit
      • Schüttelfrost
      • Hitzegefühl
      • Ermüdung
      • Dyspnoe
      • Geschmacksstörung
      • Beklemmungsgefühl in der Brust
      • generalisierter Ausschlag
      • Tachykardie
      • Bradykardie
      • Dyspepsie
      • Schwindelgefühl
      • Schmerz
    • schwerwiegende Reaktionen (traten bei 3 % der Patienten auf) umfassten
      • Kopfschmerzen
      • Fieber
      • Urtikaria
      • Tachykardie
      • Vorhofflimmern
      • Übelkeit
      • Beklemmungsgefühl in der Brust
      • Hypotonie
    • anaphylaktische Reaktionen
      • können ähnliche Symptome wie IAR aufweisen, sind jedoch schwerwiegender und potentiell lebensbedrohlich
      • Auftreten von anaphylaktischen Reaktionen jedoch selten im Gegensatz zu infusionsassoziierten Reaktionen berichtet
    • empfohlen, die Patienten vorzubehandeln, um infusionsassoziierte Reaktionen zu lindern
    • Vorbehandlung zur Vorbeugung von IAR (in kontrollierten klinischer Studien)
      • Antihistaminika- /Antipyretika-Gabe vor mindestens einer Infusion mit Alemtuzumab
      • Auftreten von IAR trotz Vorbehandlung möglich
      • Überwachung bzgl. IAR während und bis 2 Stunden nach der Infusion empfohlen
        • gegebenenfalls sollte eine längere Beobachtungszeit (Krankenhausaufenthalt) in Betracht gezogen werden
    • bei Auftreten einer schwerwiegenden IAR
      • unverzüglicher Abbruch der intravenösen Infusion
      • Arzneimittel und Ausrüstung zur Behandlung anaphylaktischer und/oder schwerwiegender Reaktionen sollten verfügbar sein
  • andere schwerwiegende Reaktionen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Alemtuzumab-Verabreichung auftraten:
    • bei der Anwendung nach Markteinführung Berichte über selten auftretende, schwerwiegende, manchmal tödlich verlaufende und unvorhersehbare unerwünschte Ereignisse, die verschiedene Organsysteme betrafen
      • Hämorrhagischer Schlaganfall
        • mehrere der betroffenen Patienten waren unter 50 Jahre alt und hatten keine Vorgeschichte von Bluthochdruck, Blutungsstörungen oder Begleitmedikation mit Antikoagulanzien oder Thrombozytenhemmern
        • einige Patienten hatten vor der Blutung einen im Vergleich zum Ausgangswert erhöhten Blutdruck
      • Myokardischämie und Myokardinfarkt
        • mehrere der betroffenen Patienten waren unter 40 Jahre alt und hatten keine Risikofaktoren für ischämische Herzerkrankungen
        • es wurde beobachtet, dass bei einigen Patienten der Blutdruck und/oder die Herzfrequenz während der Infusion vorübergehend anormal waren
      • Dissektionen zervikozephaler Arterien
        • Fälle von Dissektionen zervikozephaler Arterien, einschließlich multipler Dissektionen, wurden sowohl in den ersten Tagen nach der Anwendung als auch innerhalb des 1. Monats nach der Infusion berichtet
      • Pulmonale alveoläre Blutung
        • berichtete Fälle von zeitlich assoziierten Ereignissen standen nicht im Zusammenhang mit der Anti-GBM-Krankheit (GoodpastureSyndrom)
      • Thrombozytopenie
        • Fälle von Thrombozytopenie traten innerhalb der ersten Tage nach der Infusion auf (anders als bei der ITP)
        • im Allgemeinen war die Thrombozytopenie nur vorübergehend und von verhältnismäßig leichter Ausprägung, auch wenn Schweregrad und Ausgang in vielen Fällen nicht bekannt waren
    • in den meisten Fällen traten diese innerhalb von 1 - 3 Tagen nach der Alemtuzumab-Applikation auf
    • die Reaktionen waren dosisunabhängig und traten auch nach der 2. Behandlungsphase auf
    • Patienten sollten
      • über Anzeichen und Symptome, sowie den Zeitraum bis zum Auftreten der Ereignisse informiert werden
      • aufgefordert werden, bei Auftreten der Symptome umgehend einen Arzt zu konsultieren
      • über ein möglicherweise verzögertes Auftreten von Symptomen aufgeklärt werden
  • Anweisungen zur Infusion zur Verringerung des Risikos schwerwiegender Reaktionen, die im zeitlichen Zusammenhang mit einer Alemtuzumab-Applikation stehen
    • Untersuchungen vor der Infusion
      • vor Infusionsbeginn ein Elektrokardiogramm (EKG) durchführen und Vitalparameter bestimmen, einschließlich Herzfrequenz und Blutdruckmessung
      • Laboruntersuchungen durchführen
        • großes Blutbild mit Differentialblutbild
        • Serumtransaminasen
        • Serumkreatinin
        • Schilddrüsenfunktionstest
        • Urinanalyse mit Mikroskopie
    • während der Infusion
      • Durchführung von kontinuierlicher/regelmäßiger (mindestens 1mal / Stunde) Überwachung der Herzfrequenz, des Blutdrucks und des allgemeinen klinischen Status der Patienten
      • Abbruch der Infusion
        • im Falle eines schweren unerwünschten Ereignisses
        • wenn der Patient klinische Symptome zeigt, die auf die Entwicklung eines schwerwiegenden unerwünschten Ereignisses im Zusammenhang mit der Infusion hindeuten
          • Myokardischämie
          • hämorrhagischer Schlaganfall
          • Dissektionen zervikozephaler Arterien
          • pulmonale alveoläre Blutung
    • nach der Infusion
      • die Kontrolle auf Infusionsreaktionen wird für mindestens 2 Stunden nach der Alemtuzumab-Applikation empfohlen
        • Patienten mit klinischen Symptomen, die auf die Entwicklung eines schwerwiegenden unerwünschten Ereignisses hindeuten, die im zeitlichen Zusammenhang mit der Infusion steht (Myokardischämie, hämorrhagischer Schlaganfall, Dissektionen zervikozephaler Arterien oder pulmonale alveoläre Blutung)
          • engmaschige Überwachung bis zum vollständigen Abklingen der Symptome
          • die Beobachtungszeit (Krankenhausaufenthalt) sollte angemessen verlängert werden
        • Patienten sollten über das möglicherweise verzögerte Einsetzen von infusionsbedingten Reaktionen informiert und dazu aufgefordert werden, Symptome zu melden und umge hendeinen Arzt zu konsultieren
      • die Thrombozytenzahl sollte unmittelbar im Anschluss an die Infusion an Tag 3 und 5 der ersten Behandlungsphase sowie unmittelbar im Anschluss an die Infusion an Tag 3 jeder folgenden Behandlungsphase bestimmt werden
        • eine klinisch signifikante Thrombozytopenie muss bis zu ihrem Abklingen überwacht werden
        • zur Behandlung sollte eine Überweisung an einen Hämatologen in Betracht gezogen werden
  • Infektionen
    • traten in kontrollierten Studien mit MS-Patienten, die bis zu 2 Jahre lang andauerten, häufiger (71 %) bei den mit Alemtuzumab behandelten Patienten auf (vgl. mit einer subkutanen Behandlung mit Interferon Beta-1a [IFNB-1a]AOw- 44 +ALU-g, 3mal
      / Woche)
      • überwiegend leichter bis mittlerer Schweregrad
        • Nasopharyngitis
        • Harnwegsinfektionen
        • Infektionen der oberen Atemwege
        • Sinusitis
        • oraler Herpes
        • Grippe
        • Bronchitis
    • schwerwiegende Infektionen
      • traten bei Studien mit MS-Patienten mit einer Häufigkeit von 2,7 % bei den mit Alemtuzumab behandelten Patienten auf (vgl. Interferon beta-1a Behandlung 1 %) und umfassten in der Alemtuzumab-Gruppe
        • Appendizitis
        • Gastroenteritis
        • Pneumonie
        • Herpes zoster
        • Zahninfektionen
        • die Infektionen waren im Allgemeinen von typischer Dauer und bildeten sich nach konventioneller medizinischer Behandlung zurück
    • kumulative jährliche Infektionsrate betrug 0,99 über eine mediane Nachbeobachtungszeit von 6,1 Jahren (max. 12 Jahre) ab der ersten Exposition, verglichen mit 1,27 in kontrollierten klinischen Studien
    • schwerwiegende Infektionen mit dem Varizella-Zoster-Virus
      • einschließlich primärer Varizella-Infektion (Windpocken) und Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus (Herpes zoster), traten in klinischen Studien häufiger bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten (0,4 %) als bei mit IFNB-1a behandelten Patienten (0 %) auf
    • zervikale Infektionen mit dem humanen Papillomavirus (HPV)
      • wurde einschl. Zervixdysplasie und Anogenitalwarzen, bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten berichtet (2 %)
      • empfohlen, bei weiblichen Patienten jährlich ein HPV-Screening durchzuführen
    • Infektionen mit dem Zytomegalievirus (CMV)
      • wurden einschließlich Fällen von CMV-Reaktivierung bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten gemeldet
      • die meisten Fälle traten innerhalb der ersten 2 Monate der Behandlung mit Alemtuzumab auf
      • vor Beginn der Therapie könnte die Beurteilung des Immunserostatus gemäß den lokalen Leitlinien in Betracht gezogen werden
    • Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus (EBV)
      • wurde einschließlich schwerer EBV-Hepatitis-Fälle bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten berichtet
    • Tuberkulose
      • Auftreten einer Tuberkulose in kontrollierten klinischen Studien bei mit Alemtuzumab und bei mit IFNB-1a behandelten Patienten berichtet
      • aktive und latente Tuberkulose, einschließlich einiger Fälle von disseminierter Tuberkulose, bei 0,3 % der mit Alemtuzumab behandelten Patienten berichtet, meistens in endemischen Regionen
      • vor Beginn der Behandlung müssen alle Patienten sowohl auf aktive als auch inaktive (latente) Tuberkulose gemäß den lokalen Richtlinien untersucht werden
    • Listeriose/Listerienmeningitis
      • Auftreten einer Listeriose/Listerienmeningitis wurde bei Patienten, die mit Alemtuzumab behandelt wurden, berichtet
        • meist innerhalb eines Monats nach der Infusion
      • um das Infektionsrisiko zu reduzieren, sollten Patienten die Aufnahme von rohem oder nicht durchgegartem Fleisch, Weichkäse und unpasteurisierten Milchprodukten ab 2 Wochen vor Beginn, während und bis mindestens einen Monat nach der Infusionsbehandlung vermeiden
    • oberflächliche Pilzinfektionen
      • traten in kontrollierten Studien mit MS-Patienten unter Alemtuzumab-Therapie häufiger (12 % vgl. mit 3 % unter Interferon beta-1a Behandlung) auf
        • insbesondere orale und vaginale Candidosen
    • Pneumonitis
      • Fälle von Pneumonitis wurden bei Patienten, die Alemtuzumab erhalten haben, berichtet
      • die meisten Fälle traten innerhalb des ersten Monats nach der Behandlung auf
      • Patienten sollten darauf hingewiesen werden, auf Symptome einer Pneumonitis zu achten, hierzu gehören
        • Kurzatmigkeit
        • Husten
        • Giemen
        • Brustkorbschmerz oder Brustenge
        • Bluthusten
    • Empfehlung zur Behandlung/Vorbeugung
      • Patienten mit aktiven Infektionen: Verabreichungsbeginn verschieben, bis Infektion abgeklungen ist
      • Patienten sollten darauf hingewiesen werden Symptome einer Infektion dem Arzt mitteilen
      • Prophylaxe mit oralen Antiherpetika bei allen Patienten empfohlen, beginnend am ersten Tag der Behandlung bis mind. 1 Monat nach dem Abschluss der Behandlungsphase
      • klinische Studien: Verabreichung von 200 mg Aciclovir (oder ein äquivalentes Arzneimittel) 2mal / Tag
    • Immunsuppression und antineoplastische Mittel
      • keine gleichzeitige Verabreichung mit antineoplastischen oder immunsupprimierenden Arzneimitteln bei der Behandlung von MS
      • gleichzeitige Anwendung kann möglicherweise Risiko einer Immunsuppression erhöhen
      • wie auch bei anderen immunmodulierenden Therapien sollte bei Erwägung einer Alemtuzumab-Gabe eine mögliche Kombinationswirkung auf das Immunsystem des Patienten in Betracht gezogen werden
    • Reaktivierung von Hepatitis-B- (HBV)/Hepatitis-C-Viren (HCV)
      • keine Daten zu möglichem Zusammenhang zwischen Alemtuzumab-Gabe und Reaktivierung des HBV oder HCV vorliegend, da Patienten mit Anzeichen aktiver oder chronischer Infektionen von den Studien ausgeschlossen waren
      • in Erwägung ziehen, Patienten mit hohem Risiko für HBV- bzw. HCV-Infektion vor Beginn der Behandlung auf Infektion hin zu untersuchen
      • bei identifizierter HBV-/HCV-Infektion erhöhte Vorsicht bei der Verschreibung von Alemtuzumab geboten, da infolge ihres Status für diese Patienten ein erhöhtes Risiko für irreversible Leberschäden, durch eine potenzielle Virusreaktivierung besteht
  • Akute akalkulöse Cholezystitis
    • unter Alemtuzumab kann Risiko für eine akute akalkulöse Cholezystitis ansteigen
    • in kontrollierten, klinischen Studien trat bei 0,2 % akute akalkulöse Cholezystitis auf, während es bei mit INFB-1a behandelten Patienten 0 % waren
    • nach der Markteinführung weitere Fälle von akuter akalkulöser Cholezystitis berichtet
    • Symptome traten dabei innerhalb von 24 Stunden bis zu 2 Monaten nach der Gabe auf
    • während die meisten Patienten konservativ mit Antibiotika behandelt wurden und sich ohne chirurgische Eingriffe erholten, mussten sich einige einer Cholezystektomie unterziehen
    • Symptome einer akuten akalkulösen Cholezystitis sind u.a.
      • Abdominalschmerzen
      • abdominaler Druckschmerz
      • Fieber
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • akute akalkulöse Cholezystitis kann mit hohen Morbiditäts- und Mortalitätsraten einhergehen, wenn Diagnose nicht frühzeitig erfolgt und Erkrankung behandelt wird
    • bei Verdacht auf akute akalkulöse Cholezystitis unverzüglich entsprechende Untersuchungen durchführen und sofortige Behandlung einleiten
  • bösartige Neubildungen
    • Vorsicht geboten bei Patienten mit anamnestischen oder noch bestehenden bösartigen Neubildungen
      • wie bei anderen immunmodulierenden Therapien
    • nicht bekannt, ob Alemtuzumab das Risiko für die Entstehung bösartiger Neubildungen der Schilddrüse erhöht
      • Schilddrüsen-Autoimmunität an sich bereits Risikofaktor für bösartige Schilddrüsenneubildungen
  • Verhütung
    • Plazentatransfer und potentielle pharmakologische Wirkung während der Gestation und nach der Geburt in Mäusen nachgewiesen
    • Frauen im gebärfähigen Alter sollten während und 4 Monate nach der Behandlung mit Alemtuzumab eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden
  • Impfstoffe
    • regionale Impfanforderungen sollten bis 6 Wochen vor Aufnahme der Behandlung erfüllt sein
    • Fähigkeit nach Behandlung mit Alemtuzumab eine Immunantwort auf Impfstoffe zu entwickeln wurde nicht untersucht
    • keine formale Untersuchung in kontrollierten Studien der Sicherheit einer Immunisierung mit viralen Lebendimpfstoffen nach einer Behandlungsphase mit Alemtuzumab
      • virale Lebendimpfstoffe sollten nicht an kürzlich Alemtuzumab-behandelte MS-Patienten verabreicht werden
    • Varizella-Zoster-Virus (VZV)-Antikörper-Test / - Impfung
      • Test auf VZV-Antikörper empfohlen, wenn Patienten keine Windpocken in der Anamnese oder eine Impfung gegen VZV aufweisen
        • wie bei allen immunmodulierenden Arzneimitteln
      • VZV-Impfung bei antikörpernegativen Patienten sollte vor Beginn der Behandlung in Erwägung gezogen werden
        • Behandlung mit Alemtuzumab ist im Falle einer Impfung auf 6 Wochen nach der Impfung zu verschieben, um die vollständige Wirkung der VZV-Impfung zu ermöglichen
  • empfohlene Laboruntersuchungen zur Patientenüberwachung
    • Untersuchungen sollten in regelmäßigen Abständen über 48 Monate nach der letzten Behandlungsphase durchgeführt werden, um die Patienten hinsichtlich früher Anzeichen einer Autoimmunerkrankung zu überwachen
    • großes Blutbild mit Differentialblutbild
      • vor Beginn der Behandlung und dann 1mal / Monat
    • Serumtransaminase- und Serum-Kreatinin-Spiegel
      • vor Beginn der Behandlung und dann 1mal / Monat
    • Urin-Analyse mit Mikroskopie
      • vor Beginn der Behandlung und dann 1mal / Monat
    • Schilddrüsen-Funktions-Test (z.B. Bestimmung des Thyreotropin-Spiegels)
      • vor Beginn der Behandlung und dann 1mal / 3 Monate
  • Informationen zu Nebenwirkungen, die im Zusammenhang mit dem onkologischen Anwendungsgebiet von Alemtuzumab festgestellt wurden
    • folgende Nebenwirkungen wurden vor der Zulassung während der Anwendung von Alemtuzumab zur Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie vom B-Zell-Typ (B-CLL) sowie zur Behandlung anderer Erkrankungen, i.A. bei höheren und häufigeren Dosen (z.B. 30 mg) als in der empfohlenen Dosis zur Behandlung von MS, festgestellt
    • da diese Reaktionen freiwillig von einer Population unbestimmter Größe berichtet wurden, ist es nicht immer möglich, ihre Häufigkeit zuverlässig abzuschätzen oder einen Kausalzusammenhang zur Exposition mit Alemtuzumab herzustellen
    • Autoimmunerkrankungen
      • die bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten berichtet wurden waren
        • Neutropenie, hämolytische Anämie (einschließlich eines Falls mit tödlichem Ausgang) und erworbene Hämophilie
        • Goodpasture-Syndrom
        • Schilddrüsenerkrankungen
        • schwerwiegende z.T. tödlich verlaufende Autoimmunerkrankungen
          • autoimmunhämolytische Anämie
          • Autoimmunthrombozytopenie
          • aplastischer Anämie
          • Guillain-Barr+AOk--Syndrom
          • chronische entzündliche demyelinisierende Polyradikuloneuropathie
      • positiver Coombs-Test ist bei mit Alemtuzumab behandelten Onkologie-Patienten beobachtet worden
      • eine tödliche transfusionsassoziierte Graft-versus-Host-Erkrankung wurde bei einem mit Alemtuzumab behandelten Onkologie-Patienten berichtet
    • infusionsassoziierte Reaktionen (schwerwiegend und manchmal tödlich)
      • beobachtet bei Patienten, die nicht an MS litten und mit höheren und häufigeren Dosen von Alemtuzumab (als bei MS angewendet) behandelt wurden
        • Bronchospasmus
        • Hypoxie
        • Synkope
        • Lungeninfiltrate
        • akutes Atemnotsyndrom
        • Atemstillstand
        • Myokardinfarkt
        • Arrhythmien
        • akute Herzinsuffizienz
        • Herzstillstand
        • schwere anaphylaktische Reaktionen und andere Überempfindlichkeitsreaktionen, einschließlich anaphylaktischen Schocks und Angioödem
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • schwerwiegende und manchmal tödliche virale, bakterielle, Protozoen- und Pilzinfektionen, einschl. solcher infolge einer Reaktivierung latenter Infektionen, bei Patienten berichtet, die nicht an MS litten und mit höheren und häufigeren Dosen von Alemtuzumab (als bei MS angewendet) behandelt wurden
      • progressive multifokale Leukoenzephalopathien (PML) bei Patienten mit B-CLL mit oder ohne Behandlung mit Alemtuzumab berichtet
      • Häufigkeit von PML bei mit Alemtuzumab behandelten B-CLL-Patienten ist nicht höher als die Hintergrundhäufigkeit
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • über schwere Blutungsreaktionen bei Patienten, die nicht an MS litten, berichtet
    • Herzerkrankungen
      • kongestive Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie und verkleinerte Auswurffraktion bei mit Alemtuzumab behandelten Patienten, die nicht an MS litten und zuvor mit potenziell kardiotoxischen Substanzen behandelt wurden, berichtet
    • Epstein-Barr-Virus (EBV) assoziiertes lymphoproliferatives Syndrom
      • Fälle von EBV-assoziiertem lymphoproliferativem Syndrom außerhalb von Studien, die vom Unternehmen finanziert wurden, beobachtet

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Alemtuzumab - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Alemtuzumab - invasiv

  • Verabreichung nur, wenn der potenzielle Nutzen die potenziellen Risiken für den Fötus überwiegt
  • bislang begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Alemtuzumab bei Schwangeren
  • nicht bekannt, ob Alemtuzumab bei schwangeren Frauen zu Fruchtschädigung oder Einschränkung der Fruchtbarkeit führt
  • menschliches IgG passiert bekanntermaßen die Plazentaschranke, Alemtuzumab kann ebenfalls die Plazentaschranke überschreiten
    • potenzielles Risiko für den Fötus
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxizität wurde nachgewiesen
  • Schilddrüsenerkrankung stellt spezielles Risiko für schwangere Frauen dar
    • ohne Behandlung der Hyperthyreose während der Schwangerschaft besteht erhöhtes Risiko für
      • Spontanabort
      • fötale Auswirkungen (z.B. geistige Retardierung, Zwergwuchs)
    • bei Müttern mit Morbus Basedow können die Thyreotropin-Rezeptor-Antikörper auf den in der Entwicklung befindlichen Fötus übertragen werden und vorübergehende Erkrankung an Morbus Basedow zur Folge haben
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Anwendung einer zuverlässigen Verhütungsmethode während und bis 4 Monate nach jeder Behandlungsphase
    • Serumspiegel innerhalb von 30 Tagen nach der Behandlungsphase waren niedrig oder nicht nachweisbar
  • Fertilität
    • keine hinreichenden Sicherheitsdaten zu den Auswirkungen von Alemtuzumab auf die Fertilität
    • Teilstudie mit 13 männlichen Probanden ergab keinen Hinweis auf Aspermie, Azoospermie, beständig niedrige Spermienzahlen, Motilitätsstörungen oder einen Anstieg morphologischer Anomalien der Spermien
    • CD52 ist bekanntermaßen im Reproduktionsgewebe des Menschen und von Nagetieren vorhanden
      • Daten aus tierexperimentellen Untersuchungen haben Wirkungen auf die Fertilität bei humanisierten Mäusen gezeigt
      • potenzielle Wirkung auf menschliche Fertilität während des Zeitraums der Exposition, basierend auf den verfügbaren Daten, jedoch nicht bekannt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Alemtuzumab - invasiv

  • Stillen während einer Behandlungsphase und 4 Monate lang nach der letzten Infusion einer jeden Behandlungsphase unterbrechen
  • ggf. kann der Nutzen, der über die Muttermilch übertragenen Immunität die Risiken der potentiellen Exposition gegenüber Alemtuzumab für den Säugling überwiegen
  • Alemtuzumab wurde in der Milch und bei den Jungen säugender Mäuse nachgewiesen
  • nicht bekannt, ob Alemtuzumab in die menschliche Milch übergeht
    • Risiko für das gestillte Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Für das selektierte Präparat existieren Therapiehinweise gem. §92 Abs. 2 Satz 7 SGB V in Verbindung mit §17 der Arzneimittelrichtlinie (AM-RL) zur wirtschaftlichen Verordnungsweise von Arzneimitteln (vgl. hierzu Anlage IV zum Abschnitt H der Arzneimittelrichtlinie). Beschluss vom: 15.09.2016 In Kraft getreten am: 21.12.2016 Letzte Änderung der AM-RL Anlage IV in Kraft getreten am: 21.12.2016 Den relevanten Abschnitt der Arzneimittelrichtlinie können Sie im originalen Wortlaut über folgenden Hyperlink einsehen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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