Lamivudin Zid Hexal150/300 (60 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code J05AR01
Preis 467,76 €
Menge 60 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Lamivudin Zid Hexal150/300 (60 St)

Medikamente Prospekt

Zidovudin300mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Macrogol 400Hilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Da Zidovudin bei Patienten mit einer abnorm niedrigen Anzahl neutrophiler Granulozyten (< 0,75 x 109/l) oder mit abnorm niedrigen Hämoglobinspiegeln (< 7,5 g/dl oder 4,65 mmol/l) kontraindiziert ist, darf Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> bei diesen Patienten ebenfalls nicht angewendet werden.

Art der Anwendung



  • Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> kann sowohl mit den Mahlzeiten als auch unabhängig davon eingenommen werden.
  • Um die Einnahme der gesamten Dosis sicherzustellen, sollte(n) die Filmtablette(n) idealerweise unzerkleinert geschluckt werden. Für Patienten, die nicht in der Lage sind, die Filmtabletten zu schlucken, können die Filmtabletten zerkleinert und mit einer kleinen Menge an halbfester Nahrung oder Flüssigkeit vermischt werden, wobei die gesamte Einnahme unmittelbar danach erfolgen soll.

Dosierung



  • Die Therapie soll von einem Arzt, der Erfahrung in der Behandlung der HIV-Infektion besitzt, eingeleitet werden.
  • Erwachsene und Jugendliche mit einem Körpergewicht von mindestens 30 kg
    • Die empfohlene Dosis für Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> beträgt 1 Filmtablette 2-mal täglich.
  • Kinder mit einem Körpergewicht zwischen 21 kg und 30 kg
    • Die empfohlene Dosis für Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> zum Einnehmen beträgt eine halbe Filmtablette am Morgen und eine ganze Filmtablette am Abend.
  • Kinder mit einem Körpergewicht von 14 kg bis 21 kg
    • Die empfohlene Dosis für Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> zum Einnehmen beträgt eine halbe Filmtablette 2-mal täglich.
  • Das Dosisschema für pädiatrische Patienten mit einem Körpergewicht von 14 - 30 kg basiert hauptsächlich auf einer pharmakokinetischen Modellierung und wird durch Daten aus klinischen Studien, in denen die Komponenten Lamivudin und Zidovudin einzeln angewendet wurden, gestützt. Da es zu einer erhöhten Zidovudin-Exposition kommen kann, muss eine engmaschige Sicherheitsüberwachung bei diesen Patienten gewährleistet sein. Falls eine gastrointestinale Unverträglichkeit bei Patienten mit einem Körpergewicht von 21 - 30 kg auftreten sollte, kann ein alternatives Dosierungsschema von einer halben Filmtablette 3-mal täglich gegeben werden, um damit die Verträglichkeit möglicherweise zu verbessern.
  • Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> Filmtabletten sollen nicht bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 14 kg angewendet werden, da die Dosierung nicht entsprechend dem Gewicht des Kindes angepasst werden kann. Diese Patienten sollten Lamivudin und Zidovudin als getrennte Formulierungen einnehmen, entsprechend den Dosierungsempfehlungen für diese Arzneimittel. Für diese Patienten sowie für Patienten, die die Filmtabletten nicht schlucken können, stehen Lamivudin und Zidovudin in Form von Lösungen zum Einnehmen zur Verfügung.
  • Wenn ein Abbruch der Behandlung mit einem der Wirkstoffe von Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> oder eine Dosisreduzierung notwendig ist, sind Lamivudin- und Zidovudin-Monopräparate als Tabletten/Kapseln und Lösung zum Einnehmen erhältlich.
  • Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Die Lamivudin- und Zidovudinspiegel sind bei Patienten mit Niereninsuffizienz aufgrund der verringerten Ausscheidung erhöht. Da bei diesen Patienten eine Dosisanpassung notwendig sein kann, wird bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance
    • Der Arzt sollte auf die jeweiligen Fachinformationen für diese Präparate zurückgreifen.
  • Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
    • Begrenzte Daten über Patienten mit Leberzirrhose deuten darauf hin, dass der Wirkstoff Zidovudin infolge der verringerten Glucuronidierung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion akkumulieren kann. Daten von Patienten mit mäßigen bis schweren Leberfunktionsstörungen zeigen, dass die Pharmakokinetik von Lamivudin durch eine Leberfunktionsstörung nicht signifikant verändert wird. Da jedoch eine Anpassung der Zidovudin-Dosis erforderlich sein kann, wird bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen die Anwendung von Lamivudin- und Zidovudin-haltigen Monopräparaten empfohlen. Der Arzt sollte auf die jeweiligen Fachinformationen für diese Präparate zurückgreifen.
  • Dosisanpassung bei Patienten mit hämatologischen Nebenwirkungen
    • Wenn der Hämoglobinspiegel auf unter 9 g/dl bzw. 5,59 mmol/l oder die Zahl der neutrophilen Granulozyten auf unter 1,0 x 109/l fällt, kann eine Reduzierung der Zidovudin-Dosis erforderlich sein. Da eine derartige Reduzierung der Dosis mit Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> nicht möglich ist, sind in diesen Fällen Zidovudin- und Lamivudin-haltige Monopräparate anzuwenden. Der Arzt sollte auf die jeweiligen Fachinformationen für diese Präparate zurückgreifen.
  • Dosierung bei älteren Patienten
    • Hierzu liegen keine spezifischen Daten vor. Wegen altersbedingter Veränderungen wie z. B. die Einschränkung der Nierenfunktion oder Änderungen hämatologischer Parameter ist bei diesen Patienten jedoch besondere Vorsicht geboten.

Indikation



  • Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> ist angezeigt in der antiretroviralen Kombinationstherapie zur Behandlung von Infektionen mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV).

Nebenwirkungen



  • Nebenwirkungen wurden bei der Therapie der HIV-Erkrankung mit Lamivudin und Zidovudin allein oder in Kombination berichtet. Bei vielen Symptomen ist nicht geklärt, ob sie in Zusammenhang mit der Einnahme von Lamivudin, Zidovudin oder einem anderen zur HIV-Therapie angewendeten Arzneimittel stehen oder ob sie eine Folge der Grunderkrankung sind.
  • Da Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> Lamivudin und Zidovudin enthält, können Nebenwirkungen in der Art und Schwere, wie sie bei den beiden einzelnen Stoffen auftreten, erwartet werden. Es gibt keinen Hinweis auf eine verstärkte Toxizität als Folge der gleichzeitigen Einnahme beider Arzneistoffe.
  • Im Zusammenhang mit der Anwendung von Zidovudin wurde über das Auftreten von Laktatazidosen, die in manchen Fällen tödlich verliefen und die in der Regel mit schwerer Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert waren, berichtet.
  • Die Behandlung mit Zidovudin wurde mit einem Verlust von subkutanem Fettgewebe in Zusammenhang gebracht. Dieser zeigt sich insbesondere im Gesicht, an den Extremitäten und dem Gesäß. Patienten, die Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> anwenden, sollten regelmäßig auf Anzeichen einer Lipoatrophie befragt und untersucht werden. Wenn sich eine solche Entwicklung zeigt, sollte die Behandlung mit Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> nicht fortgesetzt werden.
  • Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten.
  • Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln.
  • Im Rahmen der Immun-Reaktivierung wurde auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie Morbus Basedow) berichtet, der Zeitpunkt des Auftretens ist jedoch variabler, und diese Ereignisse können erst viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten.
  • Fälle von Osteonekrose wurden insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet. Die Häufigkeit des Auftretens ist unbekannt.
  • Lamivudin
    • Die Nebenwirkungen, die zumindest als möglicherweise im Zusammenhang mit der Behandlung stehend eingestuft werden, sind weiter unten nach Organsystem, Organklassen und absoluter Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:
      • Sehr häufig (>/= 1/10)
      • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
      • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
      • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
      • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Gelegentlich: Neutropenie und Anämie (beide gelegentlich in schwerer Form), Thrombozytopenie
      • Sehr selten: Erythroblastopenie
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Sehr selten: Laktatazidose
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Häufig: Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit
      • Sehr selten: periphere Neuropathien (oder Parästhesien)
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Häufig: Husten, nasale Symptome
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Krämpfe, Durchfall
      • Selten: Pankreatitis, Anstieg der Serumamylase
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Gelegentlich: vorübergehender Anstieg der Leberenzyme (AST, ALT)
      • Selten: Hepatitis
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig: Hautausschlag, Alopezie
      • Selten: Angioödem
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Häufig: Arthralgie, Muskelbeschwerden
      • Selten: Rhabdomyolyse
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig: Müdigkeit, Unwohlsein, Fieber
  • Zidovudin
    • Das Nebenwirkungsprofil ist bei Jugendlichen und Erwachsenen ähnlich. Zu den schwerwiegendsten Nebenwirkungen gehören Anämie (bei der Bluttransfusionen erforderlich sein können), Neutropenie und Leukopenie. Diese Blutbildveränderungen traten vermehrt bei hohen Dosierungen (1.200 - 1.500 mg/Tag) auf sowie bei Patienten im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung (besonders, wenn die Knochenmarkreserve vor Behandlungsbeginn vermindert war) und insbesondere bei CD4-Zellwerten von unter 100/mm3.
    • Neutropenien sind häufiger bei bestehender verminderter Neutrophilen-Konzentration oder Anämie und bei bestehenden niedrigen Vitamin-B12-Werten zu Beginn der Zidovudin-Therapie.
    • Die Nebenwirkungen, die zumindest als möglicherweise im Zusammenhang mit der Behandlung stehend eingestuft werden, sind weiter unten nach Organsystem, Organklassen und absoluter Häufigkeit aufgelistet. Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert:
      • Sehr häufig (>/= 1/10)
      • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
      • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
      • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
      • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Häufig: Anämie, Neutropenie und Leukopenie
      • Gelegentlich: Thrombozytopenie und Panzytopenie (mit Knochenmarkhypoplasie)
      • Selten: Erythroblastopenie
      • Sehr selten: aplastische Anämie
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Selten: Laktatazidose in Abwesenheit von Hypoxämie, Anorexie
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Selten: Angst und Depression
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Sehr häufig: Kopfschmerzen
      • Häufig: Schwindel
      • Selten: Schlaflosigkeit, Parästhesie, Schläfrigkeit, Konzentrationsschwäche, Konvulsionen
    • Herzerkrankungen
      • Selten: Kardiomyopathie
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Gelegentlich: Dyspnoe
      • Selten: Husten
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Sehr häufig: Übelkeit
      • Häufig: Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall
      • Gelegentlich: Flatulenz
      • Selten: Pigmentierung der Mundschleimhaut, Geschmacksstörungen und Dyspepsie, Pankreatitis
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Häufig: erhöhte Werte von Leberenzymen und Bilirubin im Blut
      • Selten: Lebererkrankungen wie schwere Hepatomegalie mit Steatose
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Gelegentlich: Exanthem und Juckreiz
      • Selten: Pigmentierung der Nägel und der Haut, Nesselsucht und Schwitzen
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • Häufig: Myalgie
      • Gelegentlich: Myopathie
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Selten: häufiges Wasserlassen
    • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
      • Selten: Gynäkomastie
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig: Unwohlsein
      • Gelegentlich: Fieber, allgemeines Schmerzgefühl und Asthenie
      • Selten: Schüttelfrost, Brustschmerzen und ein grippeähnliches Syndrom
    • Die vorliegenden Daten aus Placebo-kontrollierten und offenen Studien zeigen, dass die Inzidenz von Übelkeit und anderen der oben genannten häufig berichteten klinischen Erscheinungen durchwegs während der ersten Wochen der Therapie mit Zidovudin abnimmt.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden. Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden.
    • Die Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen, die für die beiden Arzneistoffe Lamivudin und Zidovudin von Bedeutung sind, wurden in diesen Abschnitt aufgenommen. Es gibt keine zusätzlichen Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise, die für das Kombinationsprodukt Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> relevant sind.
    • Es wird empfohlen, in den Fällen, in denen eine Dosisanpassung erforderlich ist, Lamivudin- bzw. Zidovudin-haltige Monopräparate anzuwenden. In diesen Fällen sollte sich der Arzt in den jeweiligen Fachinformationen dieser Arzneimittel informieren.
    • Die gleichzeitige Anwendung von Stavudin mit Zidovudin sollte vermieden werden.
    • Opportunistische Infektionen
      • Patienten, die Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> oder eine andere antiretrovirale Therapie erhalten, können auch weiterhin opportunistische Infektionen oder andere Komplikationen einer HIV-Infektion entwickeln. Daher sollen sie unter enger klinischer Überwachung durch Ärzte, die Erfahrung in der Behandlung von Patienten mit HIV-Infektionen besitzen, bleiben.
    • Hämatologische Nebenwirkungen
      • Bei Patienten, die Zidovudin erhalten, ist mit dem Auftreten von Anämie, Neutropenie und Leukopenie (normalerweise auf die Neutropenie folgend) zu rechnen. Diese treten vermehrt bei hohen Zidovudin-Dosierungen (1.200 - 1.500 mg/Tag) auf und bei Patienten, deren Knochenmarkreserve vor Behandlungsbeginn vermindert ist, vor allem bei fortgeschrittener HIV-Erkrankung. Die hämatologischen Parameter sollen daher bei Patienten, die Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> erhalten, sorgfältig überwacht werden. Diese Nebenwirkungen treten gewöhnlich nicht eher als 4 - 6 Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Es wird für Patienten mit fortgeschrittener symptomatischer HIV-Erkrankung generell empfohlen, innerhalb der ersten 3 Monate der Therapie mindestens alle 2 Wochen und anschließend mindestens 1-mal monatlich eine Blutuntersuchung durchzuführen.
      • Bei Patienten im Anfangsstadium der HIV-Erkrankung sind hämatologische Nebenwirkungen selten. Abhängig vom Allgemeinzustand des Patienten können die Blutuntersuchungen in größeren Zeitabständen, z. B. alle 1 - 3 Monate durchgeführt werden. Zusätzlich kann beim Auftreten schwerer Anämien oder einer Verringerung der Knochenmarkreserve während der Behandlung mit Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> oder bei Patienten, die vor der Behandlung eine Beeinträchtigung des Knochenmarks aufwiesen (z. B. Hämoglobin < 9 g/dl [5,59 mmol/l] oder Neutrophilenzahl < 1,0 x 109/l), eine Dosisanpassung für Zidovudin erforderlich sein. Da eine derartige Dosisreduzierung mit Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> nicht möglich ist, sind Zidovudin- und Lamivudin-haltige Monopräparate anzuwenden. Der Arzt sollte sich in den jeweiligen Fachinformationen für diese Arzneimittel informieren.
    • Pankreatitis
      • Selten traten Fälle von Pankreatitis bei Patienten unter Lamivudin- und Zidovudinbehandlung auf. Obgleich nicht geklärt ist, ob diese Fälle im Zusammenhang mit der antiviralen Behandlung standen oder ob sie ein Ergebnis der Grunderkrankung waren, soll die Behandlung mit Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> sofort abgebrochen werden, wenn klinische Anzeichen oder Symptome oder auch Abweichungen der Laborwerte, die auf eine Pankreatitis hindeuten, auftreten.
    • Laktatazidose
      • Über das Auftreten von Laktatazidosen, die in der Regel mit Hepatomegalie und Hepatosteatose assoziiert waren, wurde unter Behandlung mit Zidovudin berichtet. Frühe Anzeichen (symptomatische Hyperlaktatämie) beinhalten gutartige Verdauungsbeschwerden (Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen), unspezifisches Unwohlsein, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme, respiratorische Symptome (schnelle und/oder tiefe Atmung) oder neurologische Symptome (einschließlich motorischer Schwäche).
      • Die Laktatazidosen sind mit einer hohen Mortalität verbunden und können mit Pankreatitis, Leberversagen oder Nierenversagen assoziiert sein.
      • Laktatazidosen treten im Allgemeinen nach wenigen oder mehreren Monaten Behandlung auf.
      • Die Behandlung mit Zidovudin soll bei Auftreten symptomatischer Hyperlaktatämie und metabolischer Azidose/Laktatazidose, progressiver Hepatomegalie oder rasch ansteigender Transaminasespiegel beendet werden.
      • Vorsicht ist geboten bei der Anwendung von Zidovudin bei jedem Patienten (insbesondere bei adipösen Frauen) mit Hepatomegalie, Hepatitis oder anderen bekannten Risikofaktoren für Lebererkrankungen und Hepatosteatose (einschließlich bestimmter Arzneimittel und Alkohol).
      • Patienten mit einer Hepatitis-C-Koinfektion, die mit Interferon alpha und Ribavirin behandelt werden, stellen eine besondere Risikogruppe dar.
      • Patienten mit einem erhöhten Risiko sollen engmaschig überwacht werden.
    • Mitochondriale Dysfunktion nach Exposition in utero
      • Nukleosid- und Nukleotidanaloga können die mitochondriale Funktion in unterschiedlichem Ausmaße beeinträchtigen.
      • Dies ist unter Stavudin, Didanosin und Zidovudin am stärksten ausgeprägt. Es liegen Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren. Diese Berichte betrafen überwiegend Behandlungen mit Zidovudin-haltigen Therapien. Die hauptsächlich berichteten Nebenwirkungen waren hämatologische Störungen (Anämie, Neutropenie) und Stoffwechselstörungen (Hyperlaktatämie, erhöhte Serum-Lipase-Werte). Diese Ereignisse waren meistens vorübergehend. Selten wurde über spät auftretende neurologische Störungen (Hypertonus, Konvulsionen, Verhaltensänderungen) berichtet. Ob solche neurologischen Störungen vorübergehend oder bleibend sind, ist derzeit nicht bekannt. Diese Erkenntnisse sollten bei jedem Kind, das in utero gegenüber Nukleosid- und Nukleotidanaloga exponiert war und schwere klinische, insbesondere neurologische Befunde unbekannter Ätiologie aufweist, berücksichtigt werden. Diese Erkenntnisse haben keinen Einfluss auf die derzeitigen nationalen Empfehlungen zur Anwendung der antiretroviralen Therapie bei schwangeren Frauen zur Prävention einer vertikalen HIV-Transmission.
    • Lipoatrophie
      • Die Behandlung mit Zidovudin wird mit einem Verlust von subkutanem Fettgewebe in Verbindung gebracht, wobei ein Zusammenhang mit mitochondrialer Toxizität gesehen wird. Die Inzidenz und der Schweregrad der Lipoatrophie hängen mit der kumulativen Exposition zusammen.
      • Dieser Verlust an Fettgewebe, der sich insbesondere im Gesicht, an den Extremitäten und dem Gesäß zeigt, ist beim Wechsel zu einem Zidovudin-freien Regime möglicherweise nicht reversibel.
      • Während der Therapie mit Zidovudin oder Zidovudin-haltigen Arzneimitteln sollten Patienten regelmäßig auf Anzeichen einer Lipoatrophie untersucht werden. Die Behandlung sollte auf ein anderes Regime umgestellt werden, wenn der Verdacht auf Entwicklung einer Lipoatrophie besteht.
    • Gewicht und metabolische Parameter
      • Während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten. Diese Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen. In einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt. Für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen. Die Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen.
    • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
      • Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMV-Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-jiroveci-Pneumonie (häufig als PCP bezeichnet). Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten, falls notwendig ist eine Behandlung einzuleiten. Im Rahmen der Immun-Reaktivierung wurde auch über das Auftreten von Autoimmunerkrankungen (wie Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis) berichtet, der Zeitpunkt des Auftretens ist jedoch variabler, und diese Ereignisse können erst viele Monate nach Behandlungsbeginn auftreten.
    • Lebererkrankungen
      • Falls Lamivudin gleichzeitig für die Behandlung einer HIV-und HBV-Infektion angewendet wird, stehen zusätzliche Informationen zur Anwendung von Lamivudin in der Behandlung von Hepatitis-B-Infektionen in der Fachinformation zu Lamivudin 100 mg zur Verfügung.
      • Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Zidovudin wurde bei Patienten mit bestehenden signifikanten Leberstörungen nicht belegt.
      • Patienten, die an chronischer Hepatitis B oder C leiden und mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere hepatische Nebenwirkungen mit potenziell tödlichem Verlauf. Für den Fall einer gleichzeitigen antiviralen Therapie von Hepatitis B oder C lesen Sie bitte die betreffenden Fachinformationen dieser Arzneimittel.
      • Wenn Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit zusätzlicher Hepatitis-B-Infektion abgesetzt wird, wird eine regelmäßige Kontrolle der Leberfunktionswerte und HBV-Replikationsmarker während der darauf folgenden 4 Monate empfohlen, da ein Absetzen von Lamivudin zu einer akuten Exazerbation der Hepatitis führen kann.
      • Patienten mit vorbestehender Leberfunktionsstörung einschließlich einer chronisch-aktiven Hepatitis zeigen eine erhöhte Häufigkeit von Leberfunktionsstörungen unter einer antiretroviralen Kombinationstherapie und sollten entsprechend der klinischen Praxis überwacht werden.
      • Bei Anzeichen einer Verschlechterung der Lebererkrankung bei solchen Patienten muss eine Unterbrechung oder ein Absetzen der Behandlung in Betracht gezogen werden.
    • Patienten mit einer Hepatitis-C-Virus-Koinfektion
      • Die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin mit Zidovudin wird wegen des erhöhten Risikos einer Anämie nicht empfohlen.
    • Osteonekrose
      • Obwohl eine multifaktorielle Ätiologie angenommen wird (darunter Anwendung von Kortikosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), wurden Fälle von Osteonekrose insbesondere bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen.
    • Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> sollte nicht mit irgendeinem anderen Lamivudin- oder Emtricitabin-enthaltenden Arzneimittel eingenommen werden.
    • Die Kombination von Lamivudin mit Cladribin wird nicht empfohlen.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Da Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> Lamivudin und Zidovudin enthält, sind alle für diese einzelnen Arzneistoffe berichteten Wechselwirkungen auch für Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> relevant. Klinische Studien haben gezeigt, dass es keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen zwischen Lamivudin und Zidovudin gibt.
    • Zidovudin wird hauptsächlich durch UGT-Enzyme metabolisiert, gleichzeitige Einnahme von Induktoren oder Inhibitoren der UGT-Enzyme könnte die Zidovudin-Exposition verändern. Lamivudin wird renal ausgeschieden.
    • Aktive renale Ausscheidung von Lamivudin in den Urin wird durch Transporter für organische Kationen (OCTs) vermittelt, gleichzeitige Einnahme von Lamivudin mit OCT-Inhibitoren oder nephrotoxischen Arzneimitteln kann die Lamivudin-Exposition erhöhen.
    • Lamivudin und Zidovudin werden weder signifikant durch Cytochrom-P450-Enzyme (wie CYP3A4, CYP2C9 oder CYP2D6) metabolisiert, noch hemmen oder induzieren sie dieses Enzymsystem. Daher ist die Möglichkeit von Wechselwirkungen mit antiretroviralen Proteasehemmern, Nicht-Nukleosidanaloga und anderen Arzneimitteln, die über die wichtigsten Cytochrom-P450- Enzyme verstoffwechselt werden, gering.
    • Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt. Die in nachfolgender Liste aufgeführten Wechselwirkungen sollten nicht als vollständig, sondern als repräsentativ für die untersuchten Arzneimittelklassen angesehen werden (siehe Tabelle).
    • Über die Exazerbation einer Ribavirin-induzierten Anämie wurde berichtet, wenn Zidovudin Teil eines HIV-Therapieschemas war. Der genaue Mechanismus dafür ist noch ungeklärt. Die gleichzeitige Anwendung von Ribavirin und Zidovudin wird wegen des erhöhten Anämierisikos nicht empfohlen.
    • Wenn Zidovudin bereits in einem antiretroviralen Kombinationsschema verwendet wird, sollte sein Austausch in Betracht gezogen werden. Dies ist besonders wichtig bei Patienten mit bekannter Zidovudin-induzierter Anämie in der Vorgeschichte.
    • Das Risiko von Zidovudin-bedingten Nebenwirkungen kann durch die gleichzeitige Anwendung potentiell nephrotoxischer oder knochenmarkschädigender Arzneimittel erhöht sein, insbesondere wenn diese zur Akuttherapie angewendet werden. Dazu gehören u. a. systemisch verabreichtes Pentamidin, Dapson, Pyrimethamin, Cotrimoxazol, Amphotericin, Flucytosin, Ganciclovir, Interferon, Vincristin, Vinblastin und Doxorubicin. Wenn die gleichzeitige Behandlung mit Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> und einem dieser Arzneimittel erforderlich ist, sollten die Nierenfunktion und die hämatologischen Parameter besonders sorgfältig überwacht und, falls nötig, die Dosen eines oder mehrerer Arzneimittel verringert werden.
    • Begrenzte Daten aus klinischen Studien geben keinen Hinweis auf ein signifikant erhöhtes Nebenwirkungsrisiko, wenn Zidovudin mit den folgenden Arzneimitteln in prophylaktischer Dosierung angewendet wird: Cotrimoxazol (siehe Tabelle unter Wechselwirkungen mit Lamivudin die für Cotrimoxazol relevante Information), Pentamidin als Aerosol, Pyrimethamin oder Aciclovir.
    • Tabelle
      • ANTIRETROVIRALE ARZNEIMITTEL
        • Didanosin/Lamivudin, Didanosin/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Dosisanpassung notwendig.
        • Stavudin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Die Kombination wird nicht empfohlen.
        • Stavudin/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Aus dem In-vitro-Antagonismus der Anti-HIV-Aktivität zwischen Stavudin und Zidovudin kann eine reduzierte Wirksamkeit beider Arzneimittel resultieren.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Die Kombination wird nicht empfohlen.
      • ANTIINFEKTIVA
        • Atovaquon/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt.
        • Atovaquon/Zidovudin (750 mg 2-mal täglich mit einer Mahlzeit/200 mg 3-mal täglich)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Anstieg 33+ACU
            • Atovaquon: AUC - keine signifikante Änderung
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt.
        • Clarithromycin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Separate Einnahme von Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> und Clarithromycin im Abstand von mindestens 2 Stunden.
        • Clarithromycin/Zidovudin (500 mg 2-mal täglich/100 mg alle 4 Stunden)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Abnahme 12+ACU
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Separate Einnahme von Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> und Clarithromycin im Abstand von mindestens 2 Stunden.
        • Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol)/Lamivudin (160 mg/800 mg 1-mal täglich über 5 Tage/Einzeldosis 300 mg)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Lamivudin: AUC-Anstieg 40+ACU
            • Trimethoprim: AUC - keine signifikante Änderung
            • Sulfamethoxazol: AUC - keine signifikante Änderung
            • (Inhibition des Transporters für organische Kationen)
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Anpassung der Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup>-Dosis notwendig, es sei denn der Patient hat eine eingeschränkte Nierenfunktion.
            • Wenn eine gleichzeitige Einnahme von Cotrimoxazol angebracht ist, sollten die Patienten klinisch überwacht werden. Die gleichzeitige Einnahme hoher Dosen Trimethoprim/Sulfamethoxazol zur Behandlung der Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PCP) und Toxoplasmose wurde nicht untersucht und sollte daher vermieden werden.
        • Trimethoprim/Sulfamethoxazol (Cotrimoxazol)/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Anpassung der Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup>-Dosis notwendig, es sei denn der Patient hat eine eingeschränkte Nierenfunktion.
            • Wenn eine gleichzeitige Einnahme von Cotrimoxazol angebracht ist, sollten die Patienten klinisch überwacht werden. Die gleichzeitige Einnahme hoher Dosen Trimethoprim/Sulfamethoxazol zur Behandlung der Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie (PCP) und Toxoplasmose wurde nicht untersucht und sollte daher vermieden werden.
      • ANTIMYKOTIKA
        • Fluconazol/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt.
            • Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
        • Fluconazol/Zidovudin (400 mg 1-mal täglich/200 mg 3-mal täglich)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Anstieg 74% (UGT-Inhibition)
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt.
            • Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
      • MITTEL GEGEN MYKOBAKTERIEN
        • Rifampicin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Es sind keine ausreichenden Daten vorhanden, um eine Dosisanpassung empfehlen zu können.
        • Rifampicin/Zidovudin (600 mg 1-mal täglich/200 mg 3-mal täglich)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Abnahme 48% (UGT-Induktion)
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Es sind keine ausreichenden Daten vorhanden, um eine Dosisanpassung empfehlen zu können.
      • ANTIEPILEPTIKA
        • Phenobarbital/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Es sind keine ausreichenden Daten vorhanden, um eine Dosisanpassung empfehlen zu können.
        • Phenobarbital/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
            • Es besteht die Möglichkeit, dass die Zidovudin-Plasmakonzentration durch die UGT-Induktion leicht verringert wird.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Es sind keine ausreichenden Daten vorhanden, um eine Dosisanpassung empfehlen zu können.
        • Phenytoin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Überwachung der Phenytoin-Konzentration erforderlich.
        • Phenytoin/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Phenytoin: AUC-Anstieg, AUC-Abnahme
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Überwachung der Phenytoin-Konzentration erforderlich.
        • Valproinsäure/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt. Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
        • Valproinsäure/Zidovudin (250 mg oder 500 mg 3-mal täglich/100 mg 3-mal täglich)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Anstieg 80% (UGT-Inhibition)
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt.
            • Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
      • ANTIHISTAMINIKA (HISTAMIN H2-REZEPTOR-ANTAGONISTEN)
        • Ranitidin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
            • Eine klinisch bedeutende Wechselwirkung ist unwahrscheinlich. Ranitidin wird nur teilweise über das Transportsystem für organische Kationen der Niere ausgeschieden.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Dosisanpassung notwendig.
        • Ranitidin/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Dosisanpassung notwendig.
        • Cimetidin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
            • Eine klinisch bedeutende Wechselwirkung ist unwahrscheinlich. Cimetidin wird nur teilweise über das Transportsystem für organische Kationen der Niere ausgeschieden.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Dosisanpassung notwendig.
        • Cimetidin/Zidovudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Keine Dosisanpassung notwendig.
      • ZYTOTOXISCHE ARZNEIMITTEL
        • Cladribin/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
            • In vitro hemmt Lamivudin die intrazelluläre Phosphorylierung von Cladribin. Im Falle einer Kombination in der klinischen Anwendung führt dies zu einem möglichen Risiko eines Wirksamkeitsverlustes von Cladribin. Einige klinischen Befunde stützen ebenfalls eine mögliche Wechselwirkung zwischen Lamivudin und Cladribin.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Deshalb wird die gleichzeitige Anwendung von Lamivudin mit Cladribin nicht empfohlen.
      • OPIOIDE
        • Methadon/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt. Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
            • Eine Anpassung der Methadon-Dosis ist bei der Mehrzahl der Patienten wahrscheinlich nicht notwendig, gelegentlich kann jedoch eine Adjustierung der Methadon-Dosis erforderlich sein.
        • Methadon/Zidovudin (30 - 90 mg 1-mal täglich/200 mg alle 4 Stunden)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Anstieg 43+ACU
            • Methadon: AUC - keine signifikante Änderung
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt. Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
            • Eine Anpassung der Methadon-Dosis ist bei der Mehrzahl der Patienten wahrscheinlich nicht notwendig, gelegentlich kann jedoch eine Adjustierung der Methadon-Dosis erforderlich sein.
      • URIKOSURIKA
        • Probenecid/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Wechselwirkungen wurden nicht untersucht.
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt. Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
        • Probenecid/Zidovudin (500 mg 4-mal täglich/2 mg/kg 3-mal täglich)
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • Zidovudin: AUC-Anstieg 106% (UGT-Inhibition)
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Da nur begrenzte Daten verfügbar sind, ist die klinische Bedeutung nicht bekannt. Überwachung auf Anzeichen einer Zidovudin-Toxizität erforderlich.
      • VERSCHIEDENE
        • Sorbitol-Lösung (3,2 g, 10,2 g, 13,4 g)/Lamivudin
          • Wechselwirkung, Änderung des geometrischen Mittelwertes (%) (Möglicher Mechanismus):
            • 300 mg Einzeldosis Lamivudin Lösung zum Einnehmen
            • Lamivudin:
              • AUC-Abnahme 14+ACUAOw- 32+ACUAOw- 36+ACU
              • Cmax-Abnahme 28+ACUAOw- 52+ACUAOw- 55+ACU
          • Empfehlung zur Komedikation:
            • Die dauerhafte Anwendung von Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> zusammen mit Arzneimitteln, die Sorbitol oder andere osmotisch wirkende Polyalkohole oder Monosaccharidalkohole (z. B. Xylitol, Mannitol, Lactitol, Maltitol) enthalten, sollte möglichst vermieden werden. Wenn die dauerhafte gleichzeitige Einnahme nicht vermieden werden kann, soll eine häufigere Überwachung der HIV-1-Viruslast in Betracht gezogen werden.
      • Abkürzungen: AUC = Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve, Cmax = maximal beobachtete Konzentration, CL/F = scheinbare orale Clearance
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
  • Überdosierung
    • Die Erfahrungen zur Überdosierung von Lamivudin/Zidovudin sind begrenzt. Nach einer akuten Überdosierung mit Lamivudin oder Zidovudin wurden keine anderen spezifischen Anzeichen oder Symptome außer den in Kategorie +ACY-quot,Nebenwirkungen+ACY-quot, beschriebenen festgestellt. Über Todesfälle wurde nicht berichtet. Alle Patienten erholten sich.
    • Im Falle einer Überdosierung ist der Patient auf Anzeichen einer Intoxikation zu beobachten und, wenn erforderlich, die notwendige unterstützende Therapie zu verabreichen. Da Lamivudin dialysierbar ist, kann eine Hämodialyse bei der Behandlung der Überdosierung durchgeführt werden, obgleich dieses nicht gezielt untersucht wurde.
    • Hämodialyse und Peritonealdialyse scheinen nur einen begrenzten Effekt auf die Elimination von Zidovudin zu haben, beschleunigen aber die Elimination des Glucuronidmetaboliten. Für weitere detaillierte Informationen sollte der Arzt auf die Fachinformationen zu Lamivudin und Zidovudin zurückgreifen.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Durch die Behandlung einer HIV-Infektion während der Schwangerschaft wird das Risiko einer vertikalen Transmission von HIV auf das Neugeborene verringert. Generell sollten für die Entscheidung, antiretrovirale Mittel während der Schwangerschaft anzuwenden, die Daten aus den Tierstudien sowie die klinische Erfahrung mit Schwangeren in Betracht gezogen werden.
  • Im Falle von Zidovudin hat es sich gezeigt, dass durch die Anwendung von Zidovudin bei Schwangeren und die nachfolgende Behandlung ihrer Neugeborenen die Rate der maternofetalen HIV-Übertragung gesenkt wird. Weitreichende Erfahrungen an schwangeren Frauen, die Lamivudin oder Zidovudin eingenommen haben, deuten nicht auf ein Fehlbildungsrisiko hin (mehr als 3.000 Schwangerschaftsausgänge jeweils nach Exposition im 1. Trimester, bei über 2.000 dieser Schwangerschaftsausgänge lag eine Exposition gegenüber beiden Wirkstoffen, Lamivudin und Zidovudin, vor). Auf Grundlage der erwähnten umfangreichen Daten ist ein Fehlbildungsrisiko beim Menschen unwahrscheinlich.
  • Die Wirkstoffe von Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> können die zelluläre DNA-Replikation hemmen, und Zidovudin wirkte in einer Tierstudie als ein transplazentales Karzinogen. Die klinische Relevanz dieser Beobachtung ist nicht bekannt.
  • Bei Patientinnen, die mit Hepatitisviren koinfiziert sind und unter der Behandlung mit einem Lamivudin-haltigen Arzneimittel wie Lamivudin/Zidovudin HEXALArgA8-/sup> schwanger werden, sollte die Möglichkeit der erneuten Manifestation der Hepatitis nach dem Absetzen von Lamivudin berücksichtigt werden.
  • Mitochondriale Funktionsstörung: Für Nukleosid- und Nukleotidanaloga wurde in vitro und in vivo nachgewiesen, dass sie mitochondriale Schädigungen unterschiedlichen Ausmaßes verursachen. Es liegen Berichte über mitochondriale Funktionsstörungen bei HIV-negativen Kleinkindern vor, die in utero und/oder postnatal gegenüber Nukleosidanaloga exponiert waren.
  • Fertilität
    • Tierexperimentelle Studien an männlichen und weiblichen Ratten haben weder für Zidovudin noch für Lamivudin Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität gezeigt.
    • Es liegen keine Daten über ihre Wirkung auf die weibliche Fertilität des Menschen vor.
    • Es hat sich gezeigt, dass Zidovudin die Anzahl der Spermien, die Morphologie der Spermien und deren Beweglichkeit beim Mann nicht beeinflusst.

Stillzeithinweise



  • Sowohl Lamivudin als auch Zidovudin gehen in vergleichbaren Konzentrationen, wie man sie im Serum findet, in die Muttermilch über.
  • Basierend auf Daten von mehr als 200 gegen HIV behandelten Mutter-Kind-Paaren ist die Konzentration von Lamivudin im Serum von gestillten Säuglingen, deren Mütter gegen HIV behandelt werden, sehr niedrig (< 4% der mütterlichen Serum-Konzentration) und nimmt kontinuierlich ab, bis sie bei Säuglingen im Alter von 24 Wochen unter der Nachweisgrenze liegt. Es liegen keine Daten zur Sicherheit von Lamivudin vor, wenn es Säuglingen im Alter von unter 3 Monaten verabreicht wird.
  • Bei HIV-infizierten Frauen war nach Einnahme einer Einzeldosis von 200 mg Zidovudin die mittlere Zidovudin-Konzentration in der Muttermilch und im Serum vergleichbar.
  • Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um eine Übertragung von HIV zu vermeiden.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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