L Thyrox Jod HEXAL 112/150 (100 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code H03AA
Preis 16,58 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
L Thyrox Jod HEXAL 112/150 (100 St)

Medikamente Prospekt

Levothyroxin0.109mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Hyperthyreose jeglicher Herkunft
  • latente Hyperthyreose
  • fokale und diffuse Autonomien der Schilddrüse
  • unbehandelte adrenale Insuffizienz
  • unbehandelte hypophysäre Insuffizienz (sofern diese eine therapiebedürftige adrenale Insuffizienz zur Folge hat)
  • akuter Myokardinfarkt
  • akute Myokarditis
  • akute Pankarditis
  • hypokomplementämische Vaskulitis
  • Dermatitis herpetiformis Duhring

Art der Anwendung



  • Die gesamte Tagesdosis wird morgens nüchtern mindestens 1/2 Stunde vor dem Frühstück unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen.

Dosierung



  • Für die individuelle Behandlung stehen Tabletten mit abgestuftem Levothyroxin-Natrium-Gehalt von 50 - 150 Mikrogramm und jeweils 150 Mikrogramm Iod sowie Tabletten mit 100 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium und 100 Mikrogramm Iod zur Verfügung, so dass meist nur eine Tablette täglich eingenommen werden muss.
  • Die Dosierungsangaben gelten als Richtlinien. Die individuelle Tagesdosis sollte durch Laborkontrollen und klinische Untersuchungen ermittelt werden.
  • Bei älteren Patienten, bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit und bei Patienten mit schwerer oder lang bestehender Schilddrüsenunterfunktion ist eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen besonders vorsichtig zu beginnen, d. h., eine niedrige Initialdosis zu wählen und diese unter häufigen Schilddrüsenhormonkontrollen langsam und in größeren Zeitabständen zu steigern. Erfahrungsgemäß ist auch bei Patienten mit niedrigem Körpergewicht und bei Patienten mit einer großen Struma eine geringere Dosis ausreichend.
  • L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 50 +ALU-g/150 +ALU-g bis L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 150 +ALU-g/150 +ALU-g
    • Täglich 1 Tablette L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> in der individuell notwendigen Stärke im Bereich von 50 - 150 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium einnehmen.
    • In der Initialphase der Therapie wird im Allgemeinen nur L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 50 +ALU-g/150 +ALU-g angewendet.
    • Die Dauertherapie erfolgt mit L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 75 +ALU-g/150 +ALU-g bis L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 150 +ALU-g/150 +ALU-g.
  • L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 100 +ALU-g/100 +ALU-g
    • Initial
      • 1-mal täglich 1/2 Tablette L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 100 +ALU-g/100 +ALU-g (entsprechend 50 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium, 50 Mikrogramm Iod) für die Dauer von 2 - 4 Wochen. Danach wird die Dosis in Abhängigkeit vom Alter und Körpergewicht bzw. dem Bedarf des Patienten auf die Erhaltungsdosis erhöht.
    • Erhaltungsdosis
      • Jugendliche und Erwachsene
        • 1-mal täglich 1 Tablette L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 100 +ALU-g/100 +ALU-g (entsprechend 100 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium, 100 Mikrogramm Iod).
      • In der Schwangerschaft
        • 1-mal täglich 1 - 1 1/2 Tabletten L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> 100 +ALU-g/100 +ALU-g (entsprechend 100 - 150 Mikrogramm Levothyroxin-Natrium, 100 - 150 Mikrogramm Iod).
  • Dauer der Anwendung
    • Für die Behandlung der euthyreoten Struma und zur Strumarezidivprophylaxe erfolgt eine Therapie mit L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> in Abhängigkeit von den individuellen Verhältnissen in der Regel über einen Zeitraum von 6 Monaten bis 1 Jahr, und es wird anhand der erzielten Abnahme des Schilddrüsenvolumens über eine Umstellung auf eine Monotherapie mit Iod entschieden.
    • Die Therapie sollte auch während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit konsequent fortgeführt werden.

Indikation



  • Zur Behandlung des einfachen Kropfes ohne gleichzeitige Funktionsstörung und ohne tastbaren Knoten, wenn aus ärztlicher Sicht neben Schilddrüsenhormon eine zusätzliche Iodgabe angezeigt ist
  • Zur Vorbeugung eines erneuten Kropfwachstums nach operierter oder mit Radioiod behandelter Schilddrüse
  • Hinweise
    • Vor Umstellung auf das Kombinationspräparat sollte in der Regel eine Behandlung/Einstellung mit reinen Schilddrüsenhormonpräparaten vorausgegangen sein. In der Regel ist eine zusätzliche Gabe von Iod neben Schilddrüsenhormon bei jüngeren Patienten (unter 40 Jahren) mit Kropf und in einem in der Anamnese erhobenen ernährungsbedingten Iodmangel angezeigt.
    • Da nach einer maximal 1- bis 2-jährigen Behandlung in der Regel keine weitere Verkleinerung oder Rückbildung des Kropfes zu erwarten ist, sollte L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> danach nicht weiter eingenommen werden, es sei denn, der betreuende Arzt hält eine Weiterbehandlung für begründet. Nach Absetzen von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> empfiehlt sich eine Weiterbehandlung mit einem Iodpräparat in prophylaktischer Dosierung, wenn eine ausreichende Iodzufuhr über die Nahrung nicht gewährleistet werden kann.

Nebenwirkungen



  • Wird im Einzelfall die Dosisstärke nicht vertragen oder liegt eine Überdosierung vor, so können, besonders bei zu schneller Dosissteigerung zu Beginn der Behandlung, die typischen Symptome auftreten, wie sie auch bei einer Überfunktion der Schilddrüse vorkommen. In diesen Fällen sollte die Tagesdosis reduziert oder die Medikation für mehrere Tage unterbrochen werden. Sobald die Nebenwirkung abgeklungen ist, kann die Behandlung unter vorsichtiger Dosierung wieder aufgenommen werden.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Nicht bekannt
      • Überempfindlichkeit
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Sehr häufig
      • Schlaflosigkeit
    • Häufig
      • Nervosität
    • Nicht bekannt
      • innere Unruhe
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Sehr häufig
      • Kopfschmerzen
    • Selten
      • Pseudotumor cerebri (besonders bei Kindern)
    • Nicht bekannt
      • Tremor
  • Herzerkrankungen
    • Sehr häufig
      • Herzklopfen
    • Häufig
      • Tachykardie
    • Nicht bekannt
      • Herzrhythmusstörungen, pektanginöse Beschwerden
  • Gefäßerkrankungen
    • Nicht bekannt
      • Hitzegefühl, Kreislaufkollaps bei Frühgeborenen mit niedrigem Geburtsgewicht
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Nicht bekannt
      • Diarrhö, Erbrechen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Nicht bekannt
      • Ausschlag, Urtikaria, Hyperhidrosis, Angioödem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Nicht bekannt
      • Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Osteoporose unter suppressiven Levothyroxin-Dosen, insbesondere bei postmenopausalen Frauen, hauptsächlich bei einer Behandlung über einen langen Zeitraum
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • Nicht bekannt
      • Menstruationsstörungen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Nicht bekannt
      • Hitzeunverträglichkeit, Fieber
  • Untersuchungen
    • Nicht bekannt
      • Gewichtsabnahme
  • Im Falle der Überempfindlichkeit gegen Levothyroxin oder einen der sonstigen Bestandteile von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> kann es zu allergischen Reaktionen an der Haut (z. B. Ausschlag, Urtikaria) und im Bereich der Atemwege kommen.
  • Bei Iodüberempfindlichkeit kann die Einnahme von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> zu Fieber, Hautausschlag und Rötung, Jucken und Brennen in den Augen, Reizhusten, Durchfall oder Kopfschmerzen führen. In diesem Fall ist die Tabletteneinnahme zu beenden.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Vor Beginn einer Schilddrüsenhormontherapie sind folgende Krankheiten oder Zustände auszuschließen bzw. zu behandeln:
      • koronare Herzkrankheit
      • Angina pectoris
      • Hypertonie
      • Hypophysen- und/oder Nebennierenrindeninsuffizienz
    • Bei Einleitung einer Therapie mit Schilddrüsenhormonen bei Patienten mit Risiko für psychotische Störungen wird empfohlen, mit einer niedrigen Levothyroxin-Dosis zu beginnen und die Dosierung bei Therapiebeginn langsam zu steigern. Eine Überwachung des Patienten ist angezeigt. Sollten Anzeichen für psychotische Störungen auftreten, ist eine Anpassung der Levothyroxin-Dosierung in Betracht zu ziehen.
    • Bei koronarer Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, tachykarden Herzrhythmusstörungen, Myokarditis mit nicht akutem Verlauf, lang bestehender Hypothyreose oder bei Patienten, die bereits einen Myokardinfarkt erlitten haben, ist auch eine leichtere medikamentös induzierte hyperthyreote Funktionslage unbedingt zu vermeiden. In diesen Fällen sind häufigere Kontrollen der Schilddrüsenhormonparameter durchzuführen.
    • Bei sekundärer Hypothyreose muss geklärt werden, ob gleichzeitig eine Nebennierenrindeninsuffizienz vorliegt. Ist das der Fall, so muss zunächst substituiert werden (Hydrocortison) bevor eine Behandlung mit Levothyroxin begonnen wird, um einer akuten Nebenniereninsuffizienz vorzubeugen.
    • Ohne ausreichende Versorgung mit Kortikosteroiden kann die Schilddrüsenhormontherapie bei Patienten mit Nebennierenrindeninsuffizienz oder hypophysärer Insuffizienz eine Addison-Krise auslösen.
    • Die hämodynamischen Parameter sind zu überwachen, wenn eine Behandlung mit Levothyroxin bei Frühgeborenen mit einem sehr niedrigen Geburtsgewicht begonnen wird, da es aufgrund der nicht ausgereiften Nebennierenfunktion zu einem Kreislaufkollaps kommen kann.
    • Bei der Anwendung von Levothyroxin bei Patienten mit Epilepsien in der Anamnese ist Vorsicht geboten, die diese Patienten ein erhöhtes Risiko für Krampfanfälle aufweisen.
    • Ältere Strumapatienten mit normaler Schilddrüsenfunktion, die bereits einen Herzinfarkt gehabt haben oder die gleichzeitig an Angina pectoris, Herzinsuffizienz oder tachykarden Arrhythmien leiden, sollten L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> nicht einnehmen.
    • Bei Jugendlichen unter 14 Jahren sollte L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> nicht eingesetzt werden, es sei denn, dass der Arzt es ausdrücklich gestattet hat.
    • Bei Verdacht auf Autonomie der Schilddrüse wird empfohlen, einen TRH-Test oder ein Suppressionsszintigramm durchzuführen.
    • Bei der Levothyroxin-Therapie postmenopausaler Frauen, die ein erhöhtes Osteoporoserisiko aufweisen, sollte eine Dosistitration von Levothyroxin-Natrium auf die niedrigste wirksame Dosis erfolgen und zur Vermeidung supraphysiologischer Blutspiegel von Levothyroxin die Schilddrüsenfunktion häufiger kontrolliert werden.
    • Bei gleichzeitiger Einnahme von Orlistat und Levothyroxin kann eine Schilddrüsenunterfunktion und/oder eine verminderte Kontrolle der Unterfunktion auftreten. Patienten, die Levothyroxin einnehmen, sollten vor Therapiebeginn, bei Therapieabbruch oder Änderung der Therapie mit Orlistat angehalten werden, einen Arzt aufzusuchen, da Orlistat und Levothyroxin möglicherweise zeitversetzt eingenommen werden müssen und die Levothyroxin-Dosierung eventuell angepasst werden muss. Darüber hinaus wird empfohlen, die Serumhormonspiegel des Patienten zu überwachen.
    • Schilddrüsenhormone dürfen nicht zur Gewichtsreduktion gegeben werden. Bei euthyreoten Patienten bewirken normale Dosen keine Gewichtsreduktion. Höhere Dosen können schwerwiegende oder sogar lebensbedrohliche Nebenwirkungen verursachen, insbesondere in Kombination mit bestimmten Mitteln zur Gewichtsreduktion (im Speziellen mit Symphatomimetika).
    • Ist ein Behandlungsschema einmal festgelegt, sollte die Umstellung auf ein anderes schilddrüsenhormonhaltiges Arzneimittel nur unter Überwachung der labordiagnostischen und klinischen Parameter erfolgen, da es im Zeitraum der Umstellung zu einem Schilddrüsenungleichgewicht kommen kann. Bei einigen Patienten kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
    • Wurde das Vorliegen einer relevanten Schilddrüsenautonomie (diffuse Autonomie, autonomes Adenom) oder eines Morbus Basedow (beides sind Kontraindikationen!-) übersehen, kann die Einnahme von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> eine iodinduzierte Hyperthyreose auslösen. In diesem Fall muss die Einnahme beendet werden.
    • Besteht der Verdacht auf eine iodvermittelte Überempfindlichkeitsreaktion, ist ein differenziertes Herangehen erforderlich. Überempfindlichkeitsreaktionen auf iodhaltige Röntgenkontrastmittel oder allergische Reaktionen auf iodhaltige Nahrungsmittel werden in der Regel nicht durch den Iodanteil ausgelöst. Dagegen dürfen Patienten mit einer bekannten idiosynkratischen Reaktion auf ein iodhaltiges Arzneimittel (hypokomplementämische Vaskulitis oder Dermatitis herpetiformis Duhring) nicht mit iodhaltigen Arzneimitteln behandelt werden, da höhere Ioddosen eine Exazerbation der Grunderkrankung auslösen.
    • Bei Patienten, die gleichzeitig Levothyroxin und andere Arzneimittel einnehmen, die die Funktion der Schilddrüse beeinflussen können (z. B. Amiodaron, Tyrosinkinase-Inhibitoren, Salicylate und hohe Dosen Furosemid), ist eine Überwachung der Schilddrüsenfunktion erforderlich.
    • Bei Diabetikern und bei Patienten mit einer Therapie mit gerinnungshemmenden Stoffen siehe folgenden Abschnitt +ACY-quot,Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen+ACY-quot,.
    • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tabletten, d. h. es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Antidiabetika
      • Levothyroxin kann die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika (z. B. Metformin, Glimepirid, Glibenclamid sowie Insulin) vermindern. Bei Diabetikern ist deshalb vor allem zu Beginn und zum Ende einer Schilddrüsenhormontherapie der Blutzuckerspiegel regelmäßig zu kontrollieren und die Dosierung des blutzuckersenkenden Arzneimittels ggf. anzupassen.
    • Cumarinderivate
      • Levothyroxin kann die Wirkung von Cumarinderivaten durch Verdrängung aus der Plasmaeiweißbindung verstärken. Bei gleichzeitiger Behandlung sind deshalb regelmäßige Kontrollen der Blutgerinnung erforderlich, ggf. ist die Dosierung des gerinnungshemmenden Arzneimittels anzupassen (Dosisreduktion).
    • Ionenaustauscherharze
      • Ionenaustauscherharze wie z. B. Colestyramin, Colestipol, Sevelamer oder Calcium- und Natriumsalze der Polystyrolsulfonsäure hemmen die Resorption von Levothyroxin und sollten deshalb erst 4 - 5 Stunden nach der Einnahme von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> verabreicht werden.
    • Gallensäurenkomplexbildner
      • Colesevelam bindet Levothyroxin und verringert so die Resorption von Levothyroxin aus dem Gastrointestinaltrakt. Wenn Levothyroxin mindestens 4 Stunden vor Colesevelam eingenommen wurde, wurde keine Interaktion beobachtet. Daher sollte L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> mindestens 4 Stunden vor Colesevelam eingenommen werden.
    • Aluminiumhaltige magensäurebindende Arzneimittel, eisenhaltige Arzneimittel, Calciumcarbonat
      • Die Resorption von Levothyroxin kann durch die gleichzeitige Einnahme von aluminiumhaltigen magensäurebindenden Arzneimitteln (Antazida, Sucralfat), eisenhaltigen Arzneimitteln und Calciumcarbonat vermindert werden. Deshalb sollte die Einnahme von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> mindestens zwei Stunden vor diesen erfolgen.
    • Propylthiouracil, Glukokortikoide und Betarezeptorenblocker (insbesondere Propranolol)
      • Diese Substanzen inhibieren die Umwandlung von T4 in T3 und können zu einer erniedrigten Serumkonzentration von T3 führen.
    • Amiodaron und iodhaltige Kontrastmittel
      • können - bedingt durch ihren hohen Iodgehalt - sowohl eine Hyperthyreose als auch eine Hypothyreose auslösen. Besondere Vorsicht ist bei einer nodösen Struma mit möglicherweise unerkannten Autonomien geboten. Amiodaron inhibiert die periphere Konversion von T4 in T3, mit der Folge einer erniedrigten Serumkonzentration von T3 und eines erhöhten TSH-Serumspiegels.
      • Durch diese Wirkung von Amiodaron auf die Schilddrüsenfunktion kann eine Dosisanpassung von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> notwendig werden.
    • Salicylate, Dicumarol, Furosemid, Clofibrat
      • Levothyroxin kann durch Salicylate (im Besonderen in Dosen höher als 2,0 g/Tag), Dicumarol, hohe Dosen (250 mg) Furosemid, Clofibrat und andere Substanzen aus der Plasmaeiweißbindung verdrängt werden. Dadurch kann es zu einem anfänglichen, vorübergehenden Anstieg freier Schilddrüsenhormone kommen, insgesamt gefolgt von einer Abnahme des Gesamtschilddrüsenhormonspiegels.
    • A1g-strogenhaltige Kontrazeptiva, Arzneimittel zur postmenopausalen Hormonsubstitution
      • Während der Einnahme von östrogenhaltigen Kontrazeptiva oder während einer postmenopausalen Hormonersatztherapie kann der Levothyroxin-Bedarf steigen. Es kann zu einer vermehrten Bindung von Levothyroxin kommen, was zu diagnostischen und therapeutischen Fehlern führen kann.
    • Sertralin, Chloroquin/Proguanil, Lithium
      • Sertralin und Chloroquin/Proguanil vermindern die Wirksamkeit von Levothyroxin und erhöhen den Serum-TSH-Spiegel.
      • Lithium reduziert die Hormonfreisetzungsreaktion.
    • Enzyminduzierende Arzneimittel
      • Barbiturate, Rifampicin, Carbamazepin, Phenytoin und andere Arzneimittel mit leberenzyminduzierenden Eigenschaften können die hepatische Clearance von Levothyroxin erhöhen und zu einem erniedrigten Plasmaspiegel führen.
    • Protease-Inhibitoren
      • Es liegen Berichte vor, dass es zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung von Levothyroxin kommt, wenn dieses gleichzeitig mit Protease-Inhibitoren (z. B. Lopinavir, Ritonavir, Indinavir) angewendet wird. Daher sollte bei Patienten, die gleichzeitig Levothyroxin und Protease-Inhibitoren anwenden, eine sorgfältige Kontrolle der klinischen Symptome und der Schilddrüsenfunktion erfolgen.
    • Tyrosinkinase-Inhibitoren
      • Tyrosinkinase-Inhibitoren (z. B. Imatinib, Sunitinib, Sorafenib, Motesanib) können die Wirksamkeit von Levothyroxin verringern.
      • Daher sollte bei Patienten, die gleichzeitig Levothyroxin und Tyrosinkinase-Inhibitoren anwenden, eine sorgfältige Kontrolle der klinischen Symptome und der Schilddrüsenfunktion erfolgen. Es kann erforderlich sein, die Levothyroxin-Dosis anzupassen.
    • Orlistat
      • Bei gleichzeitiger Einnahme von Orlistat und Levothyroxin kann eine Schilddrüsenunterfunktion und/oder eine verminderte Kontrolle der Unterfunktion auftreten. Dies ist möglicherweise auf eine verringerte Resorption von Iodsalzen und/oder Levothyroxin zurückzuführen.
    • Sojaprodukte
      • Sojaprodukte können die intestinale Aufnahme von Levothyroxin vermindern. Insbesondere zu Beginn und nach Beendigung einer sojahaltigen Ernährung kann eine Dosisanpassung von L-ThyroxArgA8-/sup> Jod HEXALArgA8-/sup> notwendig werden.
      • Höhere Dosen Kaliumiodid in Verbindung mit kaliumsparenden Diuretika können zur Hyperkaliämie führen.
      • Die thyreoidale Iodaufnahme kann durch Substanzen wie Thiocyanat, Perchlorat oder Quabain gehemmt werden.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
  • Überdosierung
    • Levothyroxin
      • Als Hinweis auf eine Überdosierung ist ein erhöhter T3-Spiegel zuverlässiger als erhöhte T4- oder fT4-Spiegel.
      • Bei Überdosierung und Intoxikationen treten Symptome einer mäßigen bis schweren Stoffwechselsteigerung auf. Eine Unterbrechung der Einnahme und eine Kontrolluntersuchung werden in Abhängigkeit von der Höhe der Überdosierung empfohlen.
      • Anlässlich von Vergiftungsunfällen (Suizidversuchen) beim Menschen wurden Dosen bis 10 mg Levothyroxin komplikationslos vertragen. Mit ernsten Komplikationen wie Bedrohung der vitalen Funktionen (Atmung und Kreislauf) muss nicht gerechnet werden, es sei denn, dass eine koronare Herzkrankheit besteht. Dennoch existieren Berichte über Fälle von thyreotoxischer Krise, Krämpfen, Herzschwäche und Koma. Einzelne Fälle von plötzlichem Herztod wurden bei Patienten mit jahrelangem Levothyroxin-Abusus berichtet.
      • Bei akuter Überdosierung kann die gastrointestinale Resorption durch Gabe von medizinischer Kohle vermindert werden. Die Behandlung erfolgt meist symptomatisch und unterstützend.
      • Bei starken betasympathomimetischen Wirkungen wie Tachykardie, Angstzustand, Agitation und Hyperkinesie können die Beschwerden durch Betarezeptorenblocker gemildert werden. Thyreostatika sind nicht angebracht, da die Schilddrüse bereits völlig ruhiggestellt ist.
      • Eine Überdosierung von Levothyroxin kann zu Symptomen einer Hyperthyreose führen und eine akute Psychose auslösen, besonders bei Patienten mit einem Risiko für psychotische Störungen.
      • Bei extrem hohen Dosen (Suizidversuch) kann eine Plasmapherese hilfreich sein.
      • Eine Levothyroxin-Überdosierung erfordert eine längere Überwachungsperiode. Durch die graduelle Umwandlung von Levothyroxin in Liothyronin können Symptome bis zu 6 Tage verzögert auftreten.
    • Iod
      • Durch den Iodanteil (100 bzw. 150 Mikrogramm) wird selbst bei Überdosierung keine akute Intoxikation ausgelöst. Toxische Reaktionen auf Iod sind nur bei extremen Überdosierungen (im Grammbereich) zu erwarten. Je nach Funktionszustand der Schilddrüse kann Iodexzess zur Senkung der Schilddrüsenhormonproduktion (Wolff-Chaikoff-Effekt) oder - bei latenter Hyperthyreose - zur Steigerung der thyreoidalen Hormonproduktion bis hin zur thyreotoxischen Krise führen.
      • Akute Vergiftungserscheinungen durch Iod zeigten sich an lokalen Irritationen des Gastrointestinaltraktes, Erbrechen, Diarrhoe und Leibschmerzen. Schockreaktionen und Atemnot infolge des Anschwellens von Glottis und Larynx können zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
      • Chronische Überdosierung von Iod führt in seltenen Fällen zu einem ,Iodismus+ACY-quot, genannten Phänomen: metallischer Geschmack, Anschwellen und Entzündung von Schleimhäuten (Schnupfen, Konjunktivitis, Gastroenteritis, Bronchitis). Latente Entzündungen wie Tuberkulose können durch Iod aktiviert werden. Entwicklung von +ANY-demen, Erythemen, akneformen und bullösen Eruptionen, Hämorrhagien, Fieber und nervöser Irritabilität.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Fertilität
    • Erkenntnismaterial über Schädigungen der männlichen oder weiblichen Fruchtbarkeit liegen nicht vor, es existieren keinerlei Verdachtsmomente oder Anhaltspunkte.
  • Schwangerschaft
    • Eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen ist insbesondere während der Schwangerschaft konsequent durchzuführen. Schilddrüsenhormonspiegel im Normbereich sind wichtig, um eine optimale Gesundheit für Mutter und Fetus sicherzustellen. Bisher sind trotz umfangreicher Anwendungen während der Schwangerschaft keine unerwünschten Wirkungen von Levothyroxin auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen bekannt geworden.
    • Während der Schwangerschaft kann der Levothyroxin-Bedarf östrogenbedingt steigen. Die Schilddrüsenfunktion sollte daher sowohl während als auch nach einer Schwangerschaft kontrolliert und die Schilddrüsenhormondosis ggf. angepasst werden.
    • Iod ist plazentagängig.
    • Sowohl ein Iodmangel als auch eine Iodüberdosierung können in der Schwangerschaft zu einer Schädigung des ungeborenen Kindes führen. Hohe Iodplasmaspiegel können beim Feten zu Hypothyreose und Struma führen.
    • In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Iodbedarf, so dass eine ausreichende Iodzufuhr besonders wichtig ist. Bei einer Anwendung von Iodpräparaten mit Dosierungen bis zu 200 Mikrogramm täglich sind in der Schwangerschaft bisher keine Risiken bekannt geworden.

Stillzeithinweise



  • Eine Behandlung mit Schilddrüsenhormonen ist insbesondere während der Stillzeit konsequent durchzuführen. Die während der Laktation selbst bei hoch dosierter Therapie mit Levothyroxin in die Muttermilch sezernierte Schilddrüsenhormonmenge reicht zur Entwicklung einer Hyperthyreose oder Suppression der TSH-Sekretion beim Säugling nicht aus.
  • Iod wird in die Muttermilch ausgeschieden und dort angereichert.
  • In der Stillzeit besteht ein erhöhter Iodbedarf, so dass eine ausreichende Iodzufuhr besonders wichtig ist. Bei einer Anwendung von Iodpräparaten mit Dosierungen bis zu 200 Mikrogramm täglich sind in der Stillzeit bisher keine Risiken bekannt geworden.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Beim selektierten Präparat handelt es sich um ein von der Ersetzung durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ausgeschlossenes Arzneimittel gemäß § 129 Absatz 1a Satz 2 SGB V. Arzneimittel, die einen in der Arzneimittelrichtlinie Anlage VII, Teil B gelisteten Wirkstoff in einer der aufgeführten Darreichungsformen enthalten, dürfen nicht gemäß § 129 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1b SGB V in Verbindung mit dem Rahmenvertrag nach § 129 Absatz 2 SGB V durch ein wirkstoffgleiches Arzneimittel ersetzt werden. Weitere, in der Anlage nicht aufgeführte Bezeichnungen von Darreichungsformen sind von dieser Regelung erfasst, soweit sie den definitorischen Voraussetzungen der in der Anlage aufgeführten Standard Terms entsprechen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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