L Polamidon 5mg Tabletten (28 St)

Hersteller Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Wirkstoff Levomethadon
Wirkstoff Menge 4,47 mg
ATC Code N07BC05
Preis 17,08 €
Menge 28 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N2
L Polamidon 5mg Tabletten (28 St)

Medikamente Prospekt

Levomethadon4.47mg
(H)Cellulose PulverHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose66.5mg
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Levomethadon - peroral

  • Überempfindlichkeit gegenüber Levomethadon
  • Behandlung mit MAO-Hemmern oder innerhalb von zwei Wochen nach deren Absetzen
  • während Levomethadon-Behandlung dürfen keine Narkotika-Antagonisten oder Agonisten/Antagonisten (z.B. Pentazocin und Buprenorphin) angewendet werden, außer zur Behandlung einer Überdosierung
  • Atemdepression
  • obstruktive Atemwegserkrankung
  • Patienten, die von nicht-opioiden Substanzen abhängig sind
  • bei Anwendung zur Behandlung von starken Schmerzen:
    • Schwangerschaft (1. Trimenon)
    • dauerhafte Anwendung im 2. und 3. Trimenon der Schwangerschaft

Art der Anwendung



  • orale Einnahme mit ausreichend Wasser unter ärztlicher Kontrolle
  • Tabletten erst unmittelbar vor Anwendung aus Blisterpackung entnehmen
    • Hinweise zur richtigen Entnahme siehe Fachinformation
  • Patient erhält vom Arzt oder Beauftragten erforderliche Menge direkt vor der Einnahme
  • Take-home-Verordnung
    • unter bestimmter Voraussetzung, eigenverantwortliche Einnahme möglich
    • Arzt muss sicherstellen, dass daraus resultierende Risiken ausgeschlossen werden, und Arzneimittel bestimmungsgemäß verwendet wird

Dosierung



  • orale Substitutionsbehandlung bei Opiat-abhängigen Erwachsenen im Rahmen medizinischer, sozialer und psychotherapeutischer Maßnahmen
    • Dosierung orientiert sich am Auftreten von Entzugssymptomen und muss für jeden Patienten entsprechend der jeweiligen individuellen Situation und dem subjektiven Empfinden eingestellt werden
    • nach Dosiseinstellung niedrigstmögliche Erhaltungsdosis anstreben
    • Anfangsdosis
      • Tag 1:
        • 15 - 20 mg Levomethadonhydrochlorid, morgens
        • je nach subjektiver und objektiver Wirkung, zusätzliche Dosis von 10 - 25 mg Levomethadonhydrochlorid abends möglich
        • bei niedriger oder unklarer Toleranzschwelle: max. Anfangsdosis 15 mg Levomethadon-HCl
      • innerhalb von 1 - 6 Tagen Umstellung auf einmalige morgendliche Gabe der Tagesdosis
        • in Schritten von 5 mg Levomethadon-HCl
        • Dosiserhöhung, bei unzureichender Wirksamkeit: um 5 - 10 mg Levomethadon-HCl / Tag
    • Erhaltungsdosis
      • bis zu 60 mg Levomethadon-HCl, in Einzelfällen wesentlich höher
      • AJg-gt, 50 - 60 mg Levomethadon-HCl / Tag nur bei sicherem Ausschluss von missbräuchlichem Konsum psychoaktiver Stoffe
      • Symptome einer übermäßigen Levomethadon-Wirkung: Dosisreduktion erforderlich
    • Beendigung der Substitutionstherapie
      • langsam, ausschleichend in kleinen Schritten über mehrere Wochen oder Monate
      • orientiert am subjektiven Empfinden des Patienten
      • ggf. Umstellung auf flüssige Darreichungsform
    • Behandlungsdauer
      • richtet sich im Rahmen des therapeutischen Gesamtkonzeptes nach Verlauf der Substitutionstherapie und individuellem Empfinden des Patienten
      • Behandlungsziel: Sicherung des Überlebens, Reduktion des Gebrauchs von Suchtmittel und Drogenabstinenz
      • von kurzfristiger Gabe (z.B. Substitution Drogenabhängiger während einer notwendigen stationären Behandlung) bis zur Dauermedikation

Dosisanpassung

  • Levomethadon ca. doppelt so wirksam wie Methadon-Razemat
    • Hinweise auf verstärkten Abbau von Levomethadon bei gleichzeitiger Anwendung
    • dies bei der Dosierung bzw. Umstellung auf Levomethadon berücksichtigen
  • Wechselwirkungen und/oder Enzyminduktion durch andere Mittel
    • ggf. erhöhter Tagesbedarf von Levomethadon
    • auf Entzugssymptome achten und ggf. Dosis anpassen
  • ältere Patienten
    • Dosisreduktion empfohlen
  • Niereninsuffizienz
    • Dosisreduktion empfohlen
  • Leberinsuffizienz
    • Dosisreduktion empfohlen
  • Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen, keine Daten

Indikation



  • orale Substitutionsbehandlung bei Opiat-abhängigen Erwachsenen im Rahmen medizinischer, sozialer und psychotherapeutischer Maßnahmen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Levomethadon - peroral

  • Erkrankungen des Nervensystem
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Benommenheit
      • Sedation
      • Verwirrtheit
      • Desorientiertheit
      • Schlaflosigkeit
      • Unruhe
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
      • insbesondere nach i.v.-Injektion: Nebenwirkungen vagotroper Art wie Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, Schluckauf, Bronchospasmus, Spasmen der glatten Muskulatur, Blasenentleerungsstörungen und Verstopfung
      • charakteristisches Begleitsymptom: enge Pupillen
      • Begleiteffekt bei längerfristiger Gabe: vermehrtes Schwitzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • klinisch relevanter Blutdruck- und Herzfrequenzabfall, insbesondere nach i.v.-Injektion
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Exzitationszustände
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • zentralnervöse Nebenwirkungen wie Sedierung (von leichter Müdigkeit bis zur Benommenheit)
      • psychische Reaktionen
      • zerebrale Krampfanfälle, insbesondere bei Gabe hoher Dosen
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Atemdepression (kann lebensbedrohlich werden)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • nicht-kardiogenes Lungenödem bei intensivmedizinisch behandelten Patienten
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Atemstillstand
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Urtikaria/Nesselfieber und andere Hautausschläge
      • Juckreiz
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Nausea
      • Mundtrockenheit
      • Verstopfung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Gallenwegskrämpfe
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verminderte Harnmenge
      • Blasenentleerungsstörungen
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Herzklopfen
      • Bradykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Herzrhythmusstörungen (Synkopen)
      • Herzstillstand
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • klinisch relevanter Blutdruckabfall
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutdruckabfall bei Lageveränderung
      • Einschränkung der Kreislauffunktion
      • Schock
      • Sickerblutungen (Hämorrhagie)
  • Augenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Sehstörungen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitlosigkeit
  • Erkrankungen des Immunsystem
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock
  • Psychiatrische Nebenwirkungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Opiatentzugssymptome zu Beginn der Substitutionsbehandlung wie Angstzustände, Anorexie, unwillkürliche zuckende und stoßende Bewegungen, Darmkrämpfe, Depression, Diarrhö, Erbrechen, Fieber, wechselweise Frösteln und Hitzewallungen, Gähnen, Gänsehaut, Gewichtsverlust, Tachykardie, laufende Nase, Niesen, erweiterte Pupillen, Reizbarkeit, Schläfrigkeit, körperliche Schmerzen, Schwächeanfälle, starkes Schwitzen, verstärkter Tränenfluss, Nausea, Unruhe, Unterleibskrämpfe und Tremor
      • Stimmungsveränderungen (meist Euphorie, gelegentlich Dysphorie)
      • Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung)
      • Veränderung der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B. des Entscheidungsverhaltens und Wahrnehmungsvermögens)
    • Hinweis:
      • Levomethadon zeigt vielfältige psychische Nebenwirkungen, die hinsichtlich Stärke und Art individuell unterschiedlich (d. h. abhängig von Persönlichkeit und Medikationsdauer) in Erscheinung treten
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • eingeschränkte Libido und/ oder eingeschränkte Potenz
  • Allgemeine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schweißausbrüche
      • Mattigkeit
      • Schwächeanfälle
      • A1g-deme
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Flush

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Levomethadon - peroral

  • Levomethadon zur Substitutionstherapie
    • darf nur bei opiat-/opioidabhängigen Patienten durch zur Substitution ermächtigte Ärzte angewendet werden
    • die in der Substitutionsbehandlung üblichen Dosen können bei Patienten ohne Opiattoleranz zu schweren Intoxikationen bis hin zu tödlichem Ausgang führen
    • individuelle Evaluation und Behandlungsplanung, die eine stationäre Versorgung einschließen kann, sollten bei Patienten in Betracht gezogen werden, die trotz angemessener pharmakokinetischer Intervention unkontrollierten Drogenkonsum und persistierendes, stark gefährdendes Verhalten zeigen
  • strenge Indikationsstellung und besondere ärztliche Überwachung erforderlich bei:
    • Schwangerschaft und Stillzeit
    • Vorliegen einer Bewusstseinsstörung
    • gleichzeitiger Anwendung von anderen zentral dämpfenden bzw. atemdepressiven Arzneimitteln und Substanzen
    • Krankheitszuständen, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss
    • erhöhtem Hirndruck
    • Hypotension bei Hypovolämie
    • Prostatahypertrophie mit Restharnbildung
    • Pankreatitis
    • Gallenwegserkrankungen
    • obstruktiven und entzündlichen Darmerkrankungen
    • Phäochromozytom
    • Hypothyreoidismus
    • moderater bis schwerer Beeinträchtigung des Atemzentrums und der Atemfunktion
    • bekannter oder vermuteter Verlängerung des QT-Intervalls oder Elektrolyt-Ungleichgewicht insbesondere Hypokaliämie
    • Bradykardie
    • Behandlung mit Antiarrhythmika der Klasse I und III
    • akuten abdominalen Krankheitszuständen
    • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren (wegen mangelnder klinischer Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Unbedenklichkeit)
    • bei Anwendung zur Schmerzbehandlung Vorsicht bei Abhängigkeit von Opioiden
  • Lunge und Atmung
    • Anwendung von Opiodin generell mit Vorsicht bei Patienten mit
      • Asthma
      • chronisch obstruktiver Lungenerkrankung
      • Cor pulmonale
      • erheblich eingeschränkter Atemreserve
      • vorbestehender Beeinträchtigung der Atemfunktion
      • Hypoxie
      • Hyperkapnie
    • selbst bei den üblichen therapeutischen Betäubungsmittel-Dosen kann bei diesen Patienten die Atemtätigkeit herabgesetzt werden, während gleichzeitig der Widerstand der Atemwege bis hin zum Eintritt einer Apnoe erhöht wird
    • bei für solche atopischen Phänomene prädisponierten Patienten kann eine Exazerbation des bereits bestehenden Asthmas, von Hautausschlägen und Blutbildveränderungen (Eosinophilie) auftreten
  • Patienten mit bereits vorliegendem erhöhtem Hirndruck
    • Atemdepression hervorrufende Wirkung von Betäubungsmitteln und ihre Eigenschaft, den Druck der Zerebrospinalflüssigkeit heraufzusetzen, kann bei diesen Patienten bedeutsam verstärkt werden
    • Verwendung nur mit äußerster Vorsicht, sollte nur dann eingesetzt werden, wenn dies für die Behandlung solcher Patienten für unerlässlich gehalten wird
  • Risiken der gleichzeitigen Anwendung mit Benzodiazepinen
    • gleichzeitige Anwendung von Opioiden, einschließlich Levomethadon, und Benzodiazepinen kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und zum Tod führen
      • gemeinsame Verordnung von Opioiden und Benzodiazepinen nur bei Patienten angebracht, für die keine geeigneten alternativen Behandlungsoptionen zur Verfügung stehen
      • niedrigsten wirksamen Dosen und die kürzestmögliche Dauer der gleichzeitigen Anwendung
    • Patienten sind engmaschig in Hinblick auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung zu überwachen
  • Risiken der gleichzeitigen Anwendung mit Alkohol
    • gleichzeitige Anwendung von Opioiden, einschließlich Levomethadon, und Alkohol kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und zum Tod führen
    • Einnahme von Alkohol während der Behandlung mit Levomethadon soll vermieden werden
  • Beikonsum
    • Drogen-, Alkohol- und Arzneimittelmissbrauch während der Substitutionsbehandlung können zu lebensbedrohlichen Zwischenfällen führen und müssen unbedingt vermieden werden
    • regelmäßige Harnkontrollen durchführen, um einen eventuellen Drogenbeikonsum festzustellen
  • primäres Abhängigkeitspotenzial
    • Levomethadon besitzt primäres Abhängigkeitspotenzial, d. h. es kann Sucht erzeugen.
    • längerer oder wiederholter Gebrauch: psychische und physische Abhängigkeit, Toleranz (Entzugssyndrom beachten!-)
    • bei abruptem Absetzen sind schwere, z. T. lebensbedrohliche Entzugssymptome zu erwarten
    • bestimmungsgemäße Anwendung bei chronischen Schmerzpatienten:
      • Risiko psychischer und physischer Abhängigkeit deutlich reduziert bzw. differenziert zu bewerten
  • Entzugssyndrom
    • Absetzen nach wiederholter Anwendung oder die Applikation eines Opiatantagonisten lösen ein Entzugssyndrom aus
  • Kreuztoleranz zu anderen Opioiden
  • Einnahme zu hoher Dosen durch nicht opiattolerante Personen ist lebensgefährlich und kann zum Tode durch Atemstillstand führen
  • Behandlung mit äußerster Vorsicht bei:
    • stark gefährdeten Patienten (Substitutionsbehandlung):
      • Suizidversuche mit Opiaten, vor allem in Kombination mit trizyklischen Antidepressiva, Alkohol und weiteren auf das zentrale Nervensystem einwirkenden Stoffen, sind Bestandteil des klinischen Zustandsbildes der Substanzabhängigkeit
    • akuten abdominalen Krankheitszuständen:
      • Behandlung kann, wie bei anderen +ALU--Agonisten auch, die Diagnose oder den klinischen Verlauf bei Patienten mit akuten abdominalen Krankheitszuständen verschleiern
      • deshalb sollten Patienten mit Anzeichen eines akuten Abdomens unter Substitutionsbehandlung bis zur exakten Diagnosestellung besonders engmaschig überwacht werden
    • Herzrhythmusstörungen, Verlängerung des QT-Intervalls, Tachykardie, Elektrolytungleichgewicht, insbesondere Hypokaliämie/ Herzrhythmusstörungen
      • unter +ALU--Opiatrezeptor-Agonisten häufige Verlängerung des QT-Intervalls beobachtet, Risiko des Auftretens von polymorpher ventrikulärer Tachykardie (Torsade de Pointes)
      • Patienten, bei denen die potenziellen Vorteile der Levomethadon-Behandlung das Tachykardierisiko übersteigen
        • vor Therapieeinleitung und nach 2 Behandlungswochen sollte EKG abgeleitet werden, um die Wirkung von Levomethadon auf das QT-Intervall nachzuweisen und zu quantifizieren
        • ebenfalls vor Erhöhung der applizierten Dosis Anfertigung eines EKG empfohlen
  • EKG-Kontrolle
    • vor Therapieeinleitung und nach 2 Behandlungswochen sollte EKG abgeleitet werden, um die Wirkung von Levomethadon auf das QT-Intervall nachzuweisen und zu quantifizieren
    • in ähnlicher Weise sind vor einer Dosiserhöhung die Anfertigung eines EKGs sowie eine zumindest jährliche EKG-Kontrolle angeraten
  • ungeklärten Synkopen
    • an die Möglichkeit einer kardialen Ursache denken
    • bei jeder Änderung zusätzlicher Medikation muss die Möglichkeit von QT-Intervall beeinflussender Interaktion berücksichtigt werden
  • vor Therapieeinleitung
    • alle Patienten über kardiale Vorerkrankungen und ungeklärte Synkopen befragen
    • Patient soll dabei über die Möglichkeit von Herzrhythmusstörungen informiert werden
  • ältere Patienten, Patienten mit Nierenerkrankungen, schweren chronischen Lebererkrankungen oder in reduziertem Allgemeinzustand
    • Dosisreduktion empfohlen
  • bei Patienten mit Nebenniereninsuffizienz mit Vorsicht anwenden, da Opioide die Cortisolproduktion vermindern können
  • Doping
    • Anwendung kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen
    • kann bei Anwendung als Dopingmittel zur Gefährdung der Gesundheit kommen
  • Levomethadon ist etwa doppelt so wirksam wie Methadon-Racemat
  • sichere Aufbewahrung des Arzneimittels insbesondere außerhalb der Reichweite von Kindern
  • missbräuchliche intravenöse Anwendung
    • das Arzneimittel ist ausschließlich zur oralen Einnahme bestimmt
    • missbräuchliche intravenöse Anwendung des Arzneimittels kann zu schweren Nebenwirkungen, auch mit potenziell tödlichem Ausgang, zum Beispiel Sepsis, Venenentzündungen oder Lungenembolien, führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Levomethadon - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Levomethadon - peroral

  • Levomethadon passiert die Plazentaschranke
  • Anwendung zur Behandlung von starken Schmerzen: kontraindiziert im 1. Trimenon
  • Anwendung zur Subsitution: Levomethadon zur Substitution darf nur bei strenger Indikationsstellung und ärztlicher Überwachung, vorzugsweise in einem darauf spezialisierten medizinischen Zentrum, angewendet werden
    • vor der Anwendung sorgfältige Nutzen-/Risikobewertung aufgrund der möglichen Nebenwirkungen für den Fötus und das Neugeborene
      • beinhalten Atemdepression, geringes Geburtsgewicht, Neugeborenen-Entzugssyndrom, erhöhte Rate von SIDS (sudden infant death syndrom, plötzlicher Kindstot), erhöhte Rate von Totgeburten
      • Levomethadon nicht mit angeborenen Missbildungen in Verbindung gebracht
    • in Einzelfällen kann Anwendung bei schwangeren Opiatabhängigen indiziert sein, um größeren Schaden von der Mutter und dem Kind abzuwenden
    • aufgrund der Enzyminduktion während der Schwangerschaft kann eine Dosiserhöhung notwendig sein
    • in der Schwangerschaft soll Höchstdosis von 10 mg Levomethadon / Tag nicht überschritten werden, wobei auf eine individuell ausreichende Substitution zu achten ist
    • ggf. Tagesdosis auf mehrere Gaben aufteilen, um mit Rücksicht auf das Ungeborene hohe Plasmaspitzenkonzentrationen zu vermeiden
    • Dosisreduktion bzw. ein Entzug während der Schwangerschaft immer unter sorgfältiger Beobachtung der Schwangeren und unter Abwägung aller Risiken durchführen
    • Entzug des Neugeborenen muss auf einer geeigneten Kinder-Intensivstation erfolgen, da die Behandlung mit Levomethadon zur Gewöhnung und Abhängigkeit beim ungeborenen Kind sowie zu behandlungsbedürftigen Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen kann
      • Ungefähr 60-80 % der Neugeborenen müssen wegen des neonatalen Entzugssyndroms stationär behandelt werden
    • innerhalb von 1-2 Wochen nach der Geburt kann eine Dosisanpassung (insbesondere eine Dosisreduktion) notwendig
      sein
  • während (späterer) Schwangerschaft chronische Einnahme vermeiden: kann zur Gewöhnung und Abhängigkeit beim ungeborenen Kind sowie nach der Geburt zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen
  • vor oder während der Geburt angewendet kann Levomethadon die Kontraktionsfähigkeit des Uterus hemmen und beim Neugeborenen zu Atemdepression führen
    • Neugeborenes so lange überwachen, bis keine wesentliche Atemdepression mehr zu erwarten ist (mind. 6 Stunden)
    • je nach klinischem Bild Gabe von Opiat-Antagonisten (z.B. Naloxon) empfohlen
  • zur Bewertung können auch Erkenntnisse zu D,L-Methadon herangezogen werden:
    • Gebrauch von Methadon während der Schwangerschaft führte nicht zu einem deutlichen Anstieg kongenitaler Anomalien, hatte keinen Einfluss auf die Entbindung
    • Kinder methadonsubstituierter Mütter hatten ein vergleichsweise geringeres Geburtsgewicht und einen geringeren Kopfumfang als nicht drogenexponierte Kinder
    • Entzugssymptome traten bei 56 von 92 Neugeborenen methadonsubstituierter Mütter auf
    • erhöhte Inzidenz bei Neugeborenen beobachtet von
      • Otitis media
      • neurologische Befunde mit Hörstörungen
      • geistige und motorische Entwicklungsverzögerung
      • Augenanomalien
    • Zusammenhang mit erhöhtem SIDS (sudden infant death syndrome) angenommen
    • tierexperimentelle Studien
      • Reproduktionstoxizität beobachtet
      • bei Ratten führte 5-tägige Gabe von 20 mg Methadon / kg KG / Tag zu Gewichtsverlusten an Prostata, Seminalvesikel und Testes.
      • Nachkommen methadonbehandelter Männchen (bis zu 38 mg / kg KG / Tag) zeigten erhöhte neonatale Sterblichkeit bis zu 74+ACU
      • Jungtiere methadonabhängiger Rattenweibchen wiesen ein verzögertes postnatales Hirnwachstum, geringeres Körpergewicht sowie eine erhöhte neonatale Sterblichkeit auf
      • orale Methadongaben bei Ratten vom 14. bis 19. Trächtigkeitstag führten zu einem signifikanten Abfall des Testosteronblutspiegels bei den männlichen Nachkommen (Antagonisierung mittels Naloxon möglich)
  • Fertilität
    • Levomethadon scheint beim Menschen die weibliche Fertilität nicht zu beeinträchtigen
    • Studien bei Männern in Methadon-Programmen haben gezeigt, dass Methadon die Testosteron-Spiegel im Serum reduziert und das Ejakulatvolumen und die Beweglichkeit der Spermien deutlich verringert
    • Spermienzahl von mit Methadon behandelten Männern war doppelt so hoch wie die der Kontrollen, aber dies spiegelt die mangelnde Verdünnung durch Samenflüssigkeit wider
    • Beeinträchtigung der Sexualfunktion bei männlichen Patienten, die D,L-Methadon erhalten, ist eine bekannte Nebenwirkung des Wirkstoffs
    • bei 29 Männern unter Substitutionstherapie mit Methadon war die Sexualfunktion deutlich beeinträchtigt
      • Ejakulatvolumen sowie die Seminalvesikel- und Prostatasekretion um über 50 % reduziert verglichen mit 16 Heroinabhängigen und 43 Kontrollpersonen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Levomethadon - peroral

  • Levomethadon tritt in die Muttermilch über
  • Schmerztherapie mit Levomethadon:
    • da Effekte auf den Säugling nicht ausreichend untersucht sind, ist bei Anwendung von Levomethadon vom Stillen abzuraten
    • bei einmaliger Anwendung von Levomethadon Unterbrechung des Stillens jedoch in der Regel nicht erforderlich
  • Substitutionsbehandlung mit Levomethadon:
    • im Allgemeinen ist vom Stillen abzuraten, da die Effekte auf den Säugling nicht ausreichend untersucht sind
      • ob während der Substitutionsbehandlung gestillt werden darf, entscheidet der Arzt
    • Levomethadon-Konzentrationen in der Muttermilch sind üblicherweise niedrig und nehmen innerhalb der ersten 30 Tage zu
    • eine Opioidsubstitution mit Levomethadon kann bei stillenden Opiatabhängigen indiziert sein, um größeren Schaden von der Mutter und dem Kind abzuwenden
    • bei niedrigen Dosierungen bis 30 mg / Tag kann unter Umständen (bei ärztlicher Kontrolle der Mutter und des Säuglings) gestillt werden, da die Spiegel in der Muttermilch gering sind
      • bei der Trinkmenge eines < 3 Monate alten Säuglings liegt die aufgenommene Wirkstoffmenge unterhalb einer pharmakologisch wirksamen Dosis
    • innerhalb der ersten 3 Monate nach der Geburt sollte Levomethadon bei stillenden Frauen abdosiert werden, um Effekte auf den Säugling mit zunehmender Trinkmenge auszuschließen
    • bei Opiatabhängigkeit der Mutter ist das Kind eng zu überwachen, ob es in eine Entzugssituation kommt, z. B. nach Abstillen oder Entzug der Mutter

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 1. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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