Irenat (40 ml)

Hersteller Alliance Pharma (Ireland) Limited
Wirkstoff Natrium perchlorat
Wirkstoff Menge 300 mg
ATC Code H03BC
Preis 19,67 €
Menge 40 ml
Darreichung (DAR) TEI
Norm Keine Angabe
Irenat (40 ml)

Medikamente Prospekt

Natrium perchlorat300mg
(H)Ammonium chloridHilfsstoff
(H)Calcium chloridHilfsstoff
(H)Magnesium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, gereinigtHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • bekannte Überempfindlichkeit gegen Perchlorate
  • restrosternaler Struma
  • bereits zuvor unter Perchlorate-Gabe aufgetretene Blutbildveränderungen, insbesondere
    • Agranulozytose
  • Anwendung während Plummerung zur Operationsvorbereitung

Art der Anwendung



  • Einnahme der Tropfen
    • wegen möglicher gastrointestinaler Nebenwirkungen
      • am besten nach dem Essen
      • mit ausreichend Wasser
    • wegen kurzer Wirkdauer
      • 4 - 6 Einzeldosen verteilt über den Tag

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Lösung (ca. 15 Tropfen) enthält 300 mg Natriumperchlorat

  • Therapie Schilddrüsenüberfunktion
    • Erwachsene
      • Initialdosis in den ersten 1 - 2 Wochen: 10 Tropfen 4 - 5 mal / Tag (entsprechend 800 - 1000 mg Natriumperchlorat)
        • in Ausnahmefällen: 15 Tropfen 5 mal / Tag (entspr. 1500 mg Natriumperchlorat)
      • mittlere Erhaltungsdosis: 5 Tropfen 4mal / Tag (entsprechend 400 mg Natriumperchlorat)
    • Kinder (6 - 14 Jahre)
      • Dauerdosis: 1 Tropfen 3 - 6 mal / Tag oder 2 Tropfen 4 - 6 mal / Tag (entsprechend 60 - 240 mg Natriumperchlorat)
    • Behandlungsdauer:
      • entsprechend klinischem Bild
      • entsprechend therapiebegleitenden Funktionstests
      • bei ausbleibender Remission trotz 2jähriger thyreostatischer Therapie oder bei bereits vorliegendem Hyperthyreoserezidiv
        • andere altersentsprechende Therapie (Strumaresektion/Radioiodtherapie)
  • diagnostische Indikation: Blockade der Schilddrüse bei szintigraphischen Untersuchungen anderer Organe mit radioaktiv markiertem Iod in Kombination mit Thioharnstoffderivaten
    • 10 - 20 Tropfen (entsprechend 200 - 400 mg Natriumperchlorat) / Tag
      • tägliche Maximaldosis: 50 Tropfen (entsprechend 1000 mg Natriumperchlorat)
    • Behandlungsdauer: zur Absenkung der Strahlenbelastung der Schilddrüse und wegen Rebound-Phänomen
      • 4 Tage vor Nuklidapplikation bis 2 - 3 Wochen nach Nuklidapplikation
  • diagnostische Indikation: Immunszintigraphien zur Tumorsuche mit radioiodmarkierten Antikörpern
    • 10 - 20 Tropfen (entsprechend 200 - 400 mg Natriumperchlorat)
    • in Einzelfällen: max. 50 Tropfen (entsprechend 1000 mg Natriumperchlorat)
  • diagnostische Indikation Nachweis eines angeborenen Defektes der Iodorganifikation (Perchlorat-Discharge-Test)
    • nach Gabe der Radioiod-Tracer-Dosis
      • Erwachsene
        • 30 - 50 Tropfen (entsprechend 600 - 1000 mg Natriumperchlorat) als Einmaldosis
      • Kinder
        • 300 - 600 mg Natriumperchlorat / m2 KOF als Einmaldosis

Indikation



  • Therapie Schilddrüsenüberfunktion
  • diagnostische Indikation: Blockade der Schilddrüse bei szintigraphischen Untersuchungen anderer Organe mit radioaktiv markiertem Iod
  • diagnostische Indikation: Immunszintigraphien zur Tumorsuche mit radioiodmarkierten Antikörpern
  • diagnostische Indikation: Nachweis eines angeborenen Defektes der Iodorganifikation (Perchlorat-Discharge-Test)

Nebenwirkungen



Nebenwirkungen, wirkstoffbezogen
Keine Berücksichtigung des arzneimittelrechtlichen Zulassungsstatus des Präparates

  • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
    • teils flüchtiges Exanthem
    • Übelkeit
    • Brechreiz
    • Mundtrockenheit
    • pharyngitische Reizung
    • Lymphadenopathie
    • Leukopenie
    • Purpura
    • fieberhafte Arthralgie
    • Arzneimittelfieber
  • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
    • anfänglicher Durchfall
    • leichte Muskelkrämpfe
    • Brennen in den Füssen
    • Schwere im Kopf
    • Eosinophilie
    • Juckreiz
    • Ikterus
    • Agranulozytose
      • gewöhnlich rasche und folgenlose Rückbildung nach Absetzen des Perchchlorats
    • schwere toxische Reaktionen
  • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
    • Agranulozytose mit letalem Ausgang
    • Thrombozytopenie mit letalem Ausgang
    • aplastischen Anämie mit letalem Ausgang
    • minimale Albuminurie
    • zumeist ohne bewiesenem Kausalzusammenhang
      • partiell reversibles nephrotisches Syndrom
      • vollständig reversibles nephrotisches Syndrom
      • Haarausfall
      • Akne
      • generalisierte Dermatitis
      • Urticaria
      • arzneimittelbedingte Serumkrankheit
      • Leberschädigung mit akuter Leberdystrophie
      • Ikterus
      • Erythema nodosum mit Fieberschüben
      • antinukleäre Antikörper
      • antierythrozytäre Antikörper
      • Eosinophilie
      • Perforation eines Duodenalulcus
  • ohne Häufigkeitsangabe
    • das Auftreten von Nebenwirkungen ist dosisabhängig
    • bei unverdünnter Einnahme der Tropfen, z.B. bei Kindern
      • starke lokale Reizwirkung mit Symptomen, wie
        • Erbrechen
        • Leibschmerzen
        • Durchfall

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Therapieüberwachung/Kontrollmassnahmen
    • regelmässige Blutbild-Kontrollen
    • während thyreostatischer Therapie
      • regelmässige und wiederholte Kontrollen der Schilddrüsenfunktion
        • zur Dosisanpassung an die aktuelle Stoffwechsellage
        • zur Vermeidung einer Überdosierung mit möglichen Folgen von
          • Strumawachstum
          • Hypothyreose-Symptomatik
        • zur Vermeidung der Gefahr negativer Auswirkungen einer inadäquat hohen Dosierung, v. a. bei intrathorakaler Struma
  • sonstige Hinweise
    • Radiojod- bzw. 99mTc-Pertechnetat-Aufnahme wird dosisabhängig durch Perchlorat gehemmt
    • TSH-Stimulierbarkeit der Radioiodaufnahme wird durch Perchlorat nicht beeinflusst
    • Absetzen des Arzneimittels
      • mind. 3 Tage vor Anfertigung einer Schilddrüsenszintigraphie oder Radionuklidaufnahmemessung

Kontraindikation (relativ)



  • Schwangerschaft
  • Stillzeit

Schwangerschaftshinweise



  • in der Schwangerschaft (relativ) kontraindiziert
  • keine ausreichenden Erfahrungen über mögliches Risiko für das Ungeborene vorhanden
  • Übertritt von Natriumperchlorat diaplazentar ungehindert auf den Feten
    • möglicherweise empfindlichere Reaktion der fetalen Schilddrüse auf Thyreostatika als der Schilddrüse Erwachsener

Stillzeithinweise



  • in der Stillzeit (relativ) kontraindiziert
  • Untersuchungen über Ausscheidung von Natriumperchlorat in die Muttermilch nicht vorhanden
  • bei erforderlicher Therapie mit Natriumperchlorat während der Stillzeit Abstillen

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Tierexperimentelle Daten und / oder Erfahrung beim Menschen ergaben ein erhöhtes fetotox. Risiko.

Beim Menschen liegen keine ausreichenden Erfahrungen zum Risiko in der Schwangerschaft vor.

Wegen vorübergehender unerwünschter Wirkung auf den Säugling bei zwingender Indikation abstillen oder Stillpause einlegen.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über, aber wegen unzureichender Erfahrung bezüglich der Auswirkungen auf den Säugling muss im Einzelfall und nach Abwägen der klinischen Gesamtsituation entschieden werden, ob während der Gabe des Arzneimittels abgestillt oder eine Stillpause eingelegt werden muss.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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