Invanz 1g Plv Konz Her Inf (1 St)

Hersteller Eurimpharm Arzneimittel GmbH
Wirkstoff Ertapenem
Wirkstoff Menge 1000 mg
ATC Code J01DH03
Preis 68,05 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) PIF
Norm N1
Invanz 1g Plv Konz Her Inf (1 St)

Medikamente Prospekt

Ertapenem1g
(H)Natrium hydrogencarbonatHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe6mmol
Gesamt Natrium Ion137mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ertapenem - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Ertapenem
  • Überempfindlichkeit gegen anderen Antibiotika vom Carbapenem-Typ
  • schwere Überempfindlichkeit (z. B. anaphylaktische Reaktion, schwere Hautreaktion) gegen andere Beta-Laktam-Antibiotika, z. B.
    • Penicilline
    • Cephalosporine

Art der Anwendung



  • intravenöse Anwendung
  • Infusion über einen Zeitraum von 30 Min.
  • zur einmaligen Anwendung
  • vor der Anwendung auf sichtbare Partikel oder Verfärbungen prüfen, soweit es Behälter erlaubt
  • Lösung ist farblos bis blassgelb, Farbschwankungen beeinträchtigen Wirksamkeit nicht
  • Herstellung zur intravenösen Anwendung:
    • Stammlösung unmittelbar nach der Zubereitung mit 9 mg/ml (0,9%iger) Natriumchloridlösung verdünnen
    • Erwachsene und Jugendliche (13 - 17 Jahre)
      • Rekonstitution
        • Inhalt einer 1 g Durchstechflasche mit 10 ml Wasser für Injektionszwecke oder 9 mg/ml (0,9%iger) Natriumchloridlösung lösen (ergibt Stammlösung mit Konzentration von ca. 100 mg / ml)
        • gut schütteln
      • Verdünnung
        • Beutel mit Lösungsmittel
          • für eine 1 g - Dosis Stammlösung sofort nach Auflösung in Beutel mit 9 mg/ml (0,9%iger) Natriumchloridlösung transferieren
        • Durchstechflasche mit Lösungsmittel
          • für eine 1 g - Dosis wird der 50 ml - Durchstechflasche mit 0,9%iger Natriumchloridlösung 10 ml entnommen und verworfen
          • danach wird die Stammlösung der 1 g - Durchstechflasche sofort nach Auflösung in die 50-ml-Durchstechflasche mit 0,9%iger Natriumchloridlösung transferiert
    • Kinder (>/= 3 Monate - 12 Jahre)
      • Rekonstitution
        • Inhalt einer 1 g Durchstechflasche mit 10 ml Wasser für Injektionszwecke oder 9 mg/ml (0,9%iger) Natriumchloridlösung lösen
        • gut schütteln
      • Beutel / Durchstechflasche mit Lösungsmittel
        • für eine Endkonzentration von höchstens 20 mg / ml:
          • Volumen entsprechend 15 mg/kg Körpergewicht (max. 1 g / Tag) in einen Beutel / eine Durchstechflasche mit 9 mg/ml (0,9%iger) Natriumchloridlösung transferieren
  • Kompatibilität
    • Kompatibilität mit Heparin-Natrium- und Kaliumchlorid-haltigen intravenösen Lösungen ist erwiesen

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 1 g Ertapenem und ca. 6,0 mmol (ca. 137 mg) Natrium

  • Behandlung von Infektionen wenn diese durch sicher oder wahrscheinlich Ertapenem-empfindliche Bakterien verursacht sind und eine parenterale Therapie erfordern
    • Erwachsene und Jugendliche (>/= 13 - 17 Jahre)
      • 1 g Ertapenem 1mal / Tag i.v.
    • Säuglinge, Kleinkinder und Kinder (>/= 3 Monate - 12 Jahre)
      • 15 mg / kg Körpergewicht Ertapenem 2mal / Tag i.v.
      • max. Tagesdosis: 1 g Ertapenem / Tag
    • Behandlungsdauer:
      • 3 - 14 Tage
      • kann nach Art und Schwere der Infektion und den zugrunde liegenden Krankheitserregern schwanken
      • Umstellung auf orales Antibiotikum, wenn nach Besserung des klinischens Befundes angezeigt
  • Prophylaxe postoperativer Infektionen des Bauchraums nach elektiven kolorektalen Eingriffen
    • Erwachsene
      • 1 g Ertapenem als Einzeldosis i.v.
      • Gabe der Dosis soll 1 Stunde vor dem chirurgischen Eingriff beendet sein

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche
    • Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern < 3 Monaten nicht erwiesen
    • keine Daten
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • geringe bis mäßige Beeinträchtigung (Kreatinin-Clearance > 30 ml / min / 1,73 m2)
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • schwere Beeinträchtigung
      • keine Anwendung (keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit)
    • Kinder und Jugendliche
      • keine Daten vorhanden
  • Hämodialyse-Patienten
    • keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit
    • Anwendung kontraindiziert
  • eingeschränkte Leberfunktion
    • keine Dosisanpassung erforderlich
  • ältere Patienten
    • keine Dosisanpassung erforderlich, wenn keine Beeinträchtigung der Nierenfunktion vorliegt

Indikation



  • Behandlung folgender Infektionen bei Erwachsenen und Kinder ab 3 Monaten, wenn diese durch sicher oder wahrscheinlich Ertapenem-empfindliche Bakterien verursacht sind und eine parenterale Therapie erfordern:
    • intraabdominelle Infektionen
    • ambulant erworbene Pneumonie
    • akute gynäkologische lnfektionen
    • Infektionen der Haut und Weichteile beim diabetischen Fu+AN8
  • Prophylaxe postoperativer Infektionen des Bauchraums nach elektiven kolorektalen Eingriffen bei Erwachsenen
  • Hinweise:
    • offizielle Therapieempfehlungen zum angemessenen Einsatz von Antibiotika beachten

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ertapenem - invasiv

Erwachsene > 18 Jahre

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • orale Candidiasis
      • Candidiasis
      • Pilzinfektion
      • pseudomembranöse Enterokolitis
      • Kolpitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Pneumonie
      • Dermatomykose
      • postoperative Wundinfektion
      • Harnwegsinfektion
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Neutropenie
      • Thrombozytopenie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Allergie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Anaphylaxie, einschließlich anaphylaktoider Reaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Anorexie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypoglykämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schlaflosigkeit
      • Verwirrtheitszustände
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Unruhe
      • Angstzustände
      • Depressionen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Beeinträchtigung des mentalen Status, einschließlich
        • Aggression
        • Delirium
        • Orientierungsstörung
        • veränderter Gemütszustand
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schwindel
      • Schläfrigkeit
      • Geschmacksstörungen
      • Krampfanfälle
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Tremor
      • Synkope
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Halluzinationen
      • getrübter Bewusstseinszustand
      • Dyskinesie
      • Myoklonus
      • Gangunsicherheit
      • Enzephalopathie
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Veränderungen an den Skleren
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sinusbradykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Arrhythmie
      • Tachykardie
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Phlebitis/Thrombophlebitis
      • Komplikationen an der Infusionsstelle
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blutungen
      • erhöhter Blutdruck
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
      • Beschwerden im Rachen- und Schlundraum
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • verstopfte Nase
      • Husten
      • Nasenbluten
      • Rasselgeräusche
      • Giemen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diarrhoe
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Obstipation
      • Säurereflux
      • Mundtrockenheit
      • Dyspepsie
      • Bauchschmerzen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Dysphagie
      • Stuhlinkontinenz
      • Pelveoperitonitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Zahnverfärbungen
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Cholezystitis
      • Gelbsucht
      • Leberfunktionsstörungen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ausschlag
      • Pruritus
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erythem
      • Urtikaria
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Dermatitis
      • Desquamination
      • Hypersensitivitätsvaskulitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)
      • Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom)
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Muskelkrämpfe
      • Schulterschmerzen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschwäche
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Niereninsuffizienz
      • akutes Nierenversagen
  • Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Abort
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • genitale Blutungen
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Extravasation
      • Schwäche / Müdigkeit
      • Fieber
      • Ödeme / Schwellungen
      • Schmerzen im Brustkorb
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Verhärtungen an der Infusionsstelle
      • Unwohlsein
  • Untersuchungen
    • Klinische Chemie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Erhöhung der Transaminasen (ALT, AST)
        • Erhöhung der alkalischen Phosphatase
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Erhöhung des Gesamt-Serum-Bilirubins
        • Erhöhung des direkten Serum-Bilirubins
        • Erhöhung des indirekten Serum-Bilirubins
        • Erhöhung des Serum-Kreatinins
        • Erhöhung des Serum-Harnstoffs
        • Erhöhung der Serum-Glucose
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Erniedrigung vin Serum-Bicarbonat
        • Erhöhung von Serum-Creatinin
        • Erhöhung von Serum-Kalium
        • Erhöhung von Serum-LDH
        • Erhöhung von Serum-Phosphat
        • Erhöhung von Serum-Kalium
    • Hämatologie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Anstieg der Thrombozytenzahl
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Abnahme der Anzahl der Leukozyten
        • Abnahme der Anzahl der Thrombozyten
        • Abnahme der Anzahl der segmentkernigen neutrophilen Granulozyten
        • Abnahme des Hämoglobins
        • Abnahme des Hämatokrits
        • Anstieg der Anzahl der eosinophilen Granulozyten
        • Verlängerung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT)
        • Verlängerung der Prothrombinzeit
        • Anstieg der Anzahl der segmentkernigen neutrophilen Granulozyten
        • Anstieg der Anzahl der Leukozyten
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Abnahme der Anzahl der Lymphozyten
        • Anstieg der Anzahl der stabkernigen neutrophilen Granulozyten
        • Anstieg der Anzahl der Lymphozyten
        • Anstieg der Anzahl der Metamyelozyten
        • Anstieg der Anzahl der Monozyten
        • Anstieg der Anzahl der Myelozyten
        • Anstieg der Anzahl der atypischen Lymphozyten
    • Urinanalyse
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • vermehrter Nachweis von
          • Bakterien im Urin
          • Leukozyten im Urin
          • Epithelzellen im Urin
          • Erythrozyten im Urin
        • Hefepilze im Urin
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Anstieg von Urobilinogen
    • Verschiedenes
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Clostridioides difficile-Toxin positiv

 

Kinder und Jugendliche (3 Monate - 17 Jahre)

  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Beeinträchtigung des mentalen Status (einschließlich Aggression)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Kopfschmerzen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Halluzinationen
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Flush
      • Hypertonie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diarrhoe
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • veränderte Stuhlfarbe
      • Meläna
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Windeldermatitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erythem
      • Hautausschlag
      • Petechien
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schmerzen an der Infusionsstelle
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Brennen an der Infusionsstelle
      • Juckreiz an der Infusionsstelle
      • Erythem an der Infusionsstelle
      • Erythem an der Injektionsstelle
      • Wärmegefühl an der Infusionsstelle
  • Untersuchungen
    • Klinische Chemie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Erhöhung der Transaminasen (ALT, AST)
    • Hämatologie
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Abnahme der Anzahl der neutrophilen Granulozyten
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Anstieg der Thrombozytenzahl
        • Verlängerung der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT)
        • Verlängerung der Prothrombinzeit
        • Abnahmen des Hämoglobins

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ertapenem - invasiv

  • Überempfindlichkeit
    • schwere und gelegentlich auch letale Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie) bei Patienten unter Behandlung mit Beta-Laktam-Antibiotika wurden berichtet
    • Reaktionen sind insbesondere bei Personen mit multiplen Allergien in der Anamnese zu erwarten
    • vor Behandlungsbeginn mit Ertapenem ist eine sorgfältige Nachfrage hinsichtlich einer früheren Überempfindlichkeitsreaktion auf Penicilline, Cephalosporine, andere Beta-Laktam-Antibiotika und weitere Allergene einzuholen
    • beim Auftreten einer allergischen Reaktion auf Ertapenem muss die Therapie sofort abgebrochen werden
    • schwerwiegende anaphylaktische Reaktionen erfordern sofortige Notfallmaßnahmen
  • Superinfektion
    • Ertapenem-Langzeitbehandlung kann zu einem überschießenden Wachstum nicht empfindlicher Erreger führen
    • Zustand des Patienten ist unbedingt wiederholt zu kontrollieren
    • wenn eine Superinfektion während der Behandlung auftritt, sind entsprechende Maßnahmen zu ergreifen
  • Antibiotika-assoziierte Colitis
    • Antibiotika-assoziierte Colitis und pseudomembranöse Colitis wurden unter praktisch allen Antibiotika einschließlich Ertapenem berichtet
      • Verlauf kann leicht bis lebensbedrohlich sein
      • diese Diagnose unbedingt in Erwägung zu ziehen, wenn bei Patienten nach der Anwendung von Antibiotika Durchfälle auftreten
      • ein Absetzen der Ertapenem-Therapie und die Einleitung einer gegen Clostridium difficile gerichteten Behandlung ist in Erwägung zu ziehen
      • Peristaltikhemmende Arzneimittel dürfen nicht gegeben werden
  • Krampfanfälle
    • in klinischen Studien wurden bei erwachsenen Patienten, die mit 1 g Ertapenem 1mal / Tag behandelt wurden, während der Studiendauer und einer 14-tägigen Nachbeobachtungsphase Krampfanfälle berichtet
    • hauptsächlich betroffen waren ältere Patienten, Patienten mit vorbestehenden ZNS-Erkrankungen (z. B. Hirnläsionen oder Krampfanfälle in der Krankengeschichte) und/oder mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • nach Markteinführung wurden ähnliche Beobachtungen gemacht
  • Enzephalopathie
    • im Zusammenhang mit der Anwendung von Ertapenem wurden Fälle von Enzephalopathie berichtet
    • bei Verdacht auf eine Ertapenem-induzierte Enzephalopathie (z. B. Myoklonus, Krampfanfälle, veränderter mentaler Status, herabgesetztes Bewusstsein)
      • Absetzen von Ertapenem erwägen
    • Patienten mit Nierenfunktionsstörung
      • haben höheres Risiko für eine Ertapenem-induzierte Enzephalopathie und die Rückbildung kann verlängert sein
  • gleichzeitige Anwendung mit Valproinsäure / Valproat-Seminatrium
    • die gleichzeitige Anwendung von Ertapenem und Valproinsäure / Valproat-Seminatrium wird nicht empfohlen
  • suboptimale Exposition
    • auf Basis der verfügbaren Daten ist nicht auszuschließen, dass in den wenigen Fällen, in denen ein chirurgischer Eingriff länger als 4 Stunden dauert, Patienten suboptimalen Ertapenem-Konzentrationen und damit dem Risiko eines möglichen Therapieversagens ausgesetzt sein könnten
    • bei diesen außergewöhnlichen Fällen ist Vorsicht geboten
  • Hinweise zur Anwendung bei bestimmten Patientengruppen
    • zur Behandlung schwerer Infektionen mit Ertapenem liegen nur begrenzte Erfahrungen vor
    • ambulant erworbene Pneumonie
      • in klinischen Studien zur Behandlung ambulant erworbener Pneumonie bei Erwachsenen hatten 25 % der auswertbaren Patienten, die mit Ertapenem behandelt wurden, eine schwere Pneumonie (definiert als Pneumonia Severity Index > Grad III)
    • gynäkologische Infektionen
      • in einer klinischen Studie zur Behandlung akuter gynäkologischer Infektionen bei Erwachsenen hatten 26 % der auswertbaren Patientinnen, die mit Ertapenem behandelt wurden, eine schwere Infektion (definiert als Fieber >/= 39°C und/oder Bakteriämie); zehn Patientinnen hatten eine Bakteriämie
    • intraabdominelle Infektionen
      • in einer klinischen Studie zur Behandlung intraabdomineller Infektionen mit Ertapenem bei Erwachsenen hatten 30 % der auswertbaren Patienten eine generalisierte Peritonitis und 39 % Infektionen, die andere Regionen als den Appendix betrafen, z.B.
        • Magen
        • Duodenum
        • Dünndarm
        • Kolon
        • Gallenblase
      • nur eine begrenzte Anzahl von Patienten mit APACHE II Score >/= 15 konnte mikrobiologisch ausgewertet werden
      • Wirksamkeit bei diesen Patienten ist nicht erwiesen
    • Wirksamkeit bei ambulant erworbener Pneumonie
      • Wirksamkeit bei der Ertapenem-Behandlung einer ambulant erworbenen Pneumonie, verursacht durch Penicillin-resistente Streptococci pneumoniae, ist nicht nachgewiesen
    • diabetischer Fuss mit Osteomyelitis
      • Wirksamkeit von Ertapenem bei der Behandlung von Infektionen des diabetischen Fußes mit gleichzeitiger Osteomyelitis ist nicht nachgewiesen
    • Anwendung bei Kindern
      • Kinder < 2 Jahre
        • relativ wenig Erfahrung mit Ertapenem
        • in dieser Altersgruppe die Empfindlichkeit der Erreger für Ertapenem besonders sorgfältig ermitteln
      • Kinder < 3 Monate
        • keine Daten vorhanden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ertapenem - invasiv

siehe Therapiehinweise



 


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ertapenem - invasiv

  • Ertapenem sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko für das ungeborene Kind rechtfertigt
  • es wurden keine adäquaten und kontrollierten Studien bei Schwangeren durchgeführt
  • Tierexperimentelle Studien:
    • ergaben keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädigende Wirkungen im Hinblick auf
      • eine Schwangerschaft
      • die embryofetale Entwicklung
      • den Geburtsvorgang
      • die postnatale Entwicklung
  • Fertilität
    • hinsichtlich der Auswirkungen einer Behandlung mit Ertapenem auf die Fertilität von Männern und Frauen liegen keine adäquaten und kontrollierten Studien vor
    • in präklinischen Studien zeigten sich keine direkt und indirekt schädlichen Auswirkungen auf die Fertilität

 


Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Ertapenem - invasiv

  • aufgrund möglicher Nebenwirkungen auf den Säugling darf während der Behandlung mit Ertapenem nicht gestillt werden
  • Ertapenem tritt in die Muttermilch über

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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