Infectocillin Parent 5mega (10 St)

Hersteller Infectopharm Arzn.U.Consilium GmbH
Wirkstoff Benzylpenicillin
Wirkstoff Menge 5e+006 IE
ATC Code J01CE01
Preis 58,77 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) DFL
Norm N3
Infectocillin Parent 5mega (10 St)

Medikamente Prospekt

Natrium Ion8.4mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks darf INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral bei Patienten mit erwiesener Penicillin-Überempfindlichkeit nicht angewendet werden.
  • Bei einer Überempfindlichkeit gegen andere Betalaktam-Antibiotika (z. B. Cephalosporine, Imipenem), ausgenommen Monobactame (Aztreonam), kann eine Kreuzallergie bestehen.

Art der Anwendung



  • INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral wird intravenös injiziert oder infundiert oder intramuskulär verabreicht.
  • INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral kann in Ausnahmefällen auch intrathekal angewendet werden.
  • Zur Herstellung der Injektions- bzw. Infusionslösung sollte das Benzylpenicillin-Pulver in Wasser für Injektionszwecke gelöst werden. Als Lösungsmittel kann auch 5%ige Glucose-Lösung verwendet werden.
  • Die Durchstechflaschen sind nicht zur Mehrfachentnahme geeignet.
  • Die Injektions- bzw. Infusionslösungen von INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral sind vor der Gabe stets frisch zuzubereiten und auf Klarheit zu prüfen. Lösungen mit Trübungen oder Ausfällungen sind nicht anzuwenden.
  • Intravenöse Injektion und Infusion
    • Bei der intravenösen Injektion oder Infusion sollten isotonische Lösungen angestrebt werden.
    • Isotonische Lösungen enthalten ca. 100.000 I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 60 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke, entsprechend einem Volumen von:
      • 10 ml für INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral 1 Mega,
      • 50 ml für INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral 5 Mega und
      • 100 ml für INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral 10 Mega.
    • Dosen über 2 Millionen I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 1.200 mg Benzylpenicillin-Natrium) sollten langsam (höchstens 0,5 Millionen I. E. bzw. 300 mg/min) verabreicht werden, um zentralnervöse Störungen zu vermeiden.
  • Intramuskuläre Injektion
    • Lösungen, die bis zu 100.000 I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 60 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke enthalten, werden am besten toleriert.
    • Die intramuskuläre Gabe höher konzentrierter Lösungen, z. B. 0,5 bis 1,0 Million I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 300 bis 600 mg Benzylpenicillin-Natrium)/ml Wasser für Injektionszwecke, ist möglich, sie ist jedoch aufgrund der Hypertonie der Lösung nicht ganz schmerzfrei. Letzteres trifft in verstärktem Maße für Lösungen von Benzylpenicillin in isotonischer Natriumchlorid-Lösung zu.
    • Es empfiehlt sich nicht, Einzeldosen von mehr als 10 Millionen I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 6.000 mg Benzylpenicillin-Natrium), gelöst in 10 bis 20 ml Wasser für Injektionszwecke, intramuskulär zu verabreichen.
  • Intrathekale Anwendung
    • INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral sollte nur in Ausnahmefällen intrathekal angewendet werden, wobei eine Tagesdosis von 5.000 I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 3 mg Benzylpenicillin-Natrium) nicht überschritten werden sollte.
    • Die frisch zubereitete, auf 37 +ALA-C erwärmte Lösung ist sehr langsam zu injizieren, nachdem die Menge des Injektionsvolumens zuvor an Liquor abpunktiert wurde.

Dosierung



  • Der Internationale Biologische Referenzstandard für Benzylpenicillin wurde 1968 abgeschafft, nachdem die Substanz vollständig durch analytische Prüfmethoden charakterisiert werden konnte. Für die quantitative Angabe der Dosierung bevorzugt man jedoch noch die (biologischen) Internationalen Einheiten.
  • Für Internationale Einheiten (I. E.) und Masseangaben gelten folgende Beziehungen:
    • 1 mg Benzylpenicillin-Natrium entspricht 1.670 I. E. Benzylpenicillin.
    • 1 Million I. E. Benzylpenicillin entsprechen 598,9 mg Benzylpenicillin-Natrium.
    • Im Allgemeinen betrachtet man 600 mg Benzylpenicillin-Natrium als äquivalent zu 1 Million I. E. Benzylpenicillin.
  • Benzylpenicillin hat einen breiten Dosierungsspielraum, wobei sich die Art der Anwendung, die Höhe der Dosis und das Dosierungsintervall nach Art und Empfindlichkeit des Erregers, der Schwere der Infektion und dem Zustand des Patienten richten.
  • Bei Erwachsenen und Jugendlichen über 12 Jahre
    • wird bei normal empfindlichen Keimen eine Tagesdosis von 1 bis 5 Millionen I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 600 bis 3.000 mg Benzylpenicillin-Natrium), verteilt auf 4 bis 6 Einzelgaben, empfohlen. Bei schweren Infektionen, wie z. B. bei bakterieller Endokarditis oder Meningitis, sollten die Tagesdosen auf 20 bis 60 Millionen I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 12.000 bis 36.000 mg Benzylpenicillin-Natrium) erhöht werden.
  • Kinder (1. bis 12. Lebensjahr)
    • 0,05 bis 0,5 Millionen I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 30 bis 300 mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg Körpergewicht (KG) und Tag in 4 bis 6 Einzelgaben.
  • Säuglinge (1. bis 12. Lebensmonat)
    • 0,05 bis 1,0 Million I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 30 bis 600 mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 3 bis 4 Einzelgaben.
    • Cave: Bei zu rascher Infusion kann es zu zerebralen Krämpfen kommen.
  • Neugeborene (bis 4. Lebenswoche)
    • 0,05 bis 0,1 (bis 0,5) Millionen I. E. Benzylpenicillin (entsprechend 30 bis 60 [bis 300] mg Benzylpenicillin-Natrium)/kg KG und Tag in 2 Einzelgaben.
  • Bei Früh- und Neugeborenen
    • sollte wegen der Leberunreife und der verminderten Exkretion von Benzylpenicillin ein Dosierungsintervall von 12 Stunden nicht unterschritten werden.
  • Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
    • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Initialdosis gleich der bei Nierengesunden.
    • Die Erhaltungsdosis sollte jedoch reduziert bzw. das Dosierungsintervall verlängert werden. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion werden folgende Dosierungen (bezogen auf eine Normdosis bei normaler Nierenfunktion von 20 Mill. I. E./Tag und ein Körpergewicht von 70 kg) empfohlen:
      • Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min): 120, Serum-Creatinin (mg/100 ml): 0,8
        • Einzeldosis Mill. I. E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin-Natrium): 5 (3.000)
        • Dosierungsintervall (h): 6
      • Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min): 45, Serum-Creatinin (mg/100 ml): 2,0
        • Einzeldosis Mill. I. E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin-Natrium): 5 (3.000)
        • Dosierungsintervall (h): 8
      • Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min): 18, Serum-Creatinin (mg/100 ml): 3,5
        • Einzeldosis Mill. I. E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin-Natrium): 4 (2.400)
        • Dosierungsintervall (h): 8
      • Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min): 8, Serum-Creatinin (mg/100 ml): 6,0
        • Einzeldosis Mill. I. E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin-Natrium): 5 (3.000)
        • Dosierungsintervall (h): 12
      • Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min): 2, Serum-Creatinin (mg/100 ml): 15,5
        • Einzeldosis Mill. I. E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin-Natrium): 3 (1.800)
        • Dosierungsintervall (h): 12
      • Glomeruläre Filtrationsrate (ml/min): unter 2, Serum-Creatinin (mg/100 ml): -
        • Einzeldosis Mill. I. E. Benzylpenicillin (mg Benzylpenicillin-Natrium): 2 (1.200)
        • Dosierungsintervall (h): 12
  • Dauer der Anwendung
    • Die Behandlungsdauer ist vom Ansprechen der Erreger bzw. dem klinischen Erscheinungsbild abhängig, sie sollte mindestens 3 Tage über die Entfieberung hinaus fortgeführt werden.
    • Sollte nach 3 bis 4 Tagen ein Therapieeffekt nicht erkennbar sein, ist die Behandlung mit INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral zu überdenken.
  • Hinweis:
    • Bei hoch dosierter und langer Anwendung empfiehlt sich eine engmaschige Kontrolle des Elektrolythaushaltes des Patienten.

Indikation



  • Systemische und/oder lokale Infektionen, die durch Benzylpenicillin-empfindliche Erreger verursacht sind, insbesondere solche durch Streptokokken, Pneumokokken, Gonokokken, Meningokokken und Spirochäten,
    • Akute bakterielle Sinusitis
    • Akute bakterielle Otitis media
    • Tonsillitis
    • Ambulant erworbene Pneumonie
    • Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis
    • Infektionen des gynäkologischen Bereiches
    • Aktinomykose
    • Diphtherie
    • Endokarditis und Endoplastitis
    • Erysipel
    • Gasbrand
    • Meningitis und Hirnabszess
    • Osteomyelitis
    • Peritonitis
    • Septikämien
    • Tetanus
    • Wundinfektionen.
  • Gegebenenfalls ist die Kombination mit einem weiteren geeigneten Antibiotikum angezeigt.
  • Bei überwiegend durch Staphylokokken verursachten Infektionen wie Osteomyelitis und Wundinfektionen muss heute von Benzylpenicillin-resistenten Staphylokokken ausgegangen werden. Eine Therapie mit INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral ist nur nach Resistenzprüfung indiziert.
  • INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral sollte bei schweren Infektionen durch unbekannte Erreger nicht in Monotherapie angewendet werden.
  • Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral zu berücksichtigen.

Nebenwirkungen



  • Die folgenden Nebenwirkungen wurden beobachtet:
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Superinfektion mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Blutgerinnungsstörungen
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Häufig >/= 1/100 bis < 1/10
        • Gelegentlich bis häufig allergische Reaktionen, z. B. allergische Vaskulitis, angioneurotisches +ANY-dem, Bronchospasmus, Larynxödem, eosinophile pulmonale Infiltrate, Serumkrankheits-Syndrom, polymorphes (morbilli- oder scarlatini formes) Exanthem mit und ohne Eosinophilie, Urtikaria, ödematöse Hauterscheinungen, Erythema nodosum, allergische Purpura
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Anaphylaktischer Schock (sehr selten lebensbedrohlich)
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Jarisch-Herxheimer-Reaktion
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Unter hochdosierter Therapie: Hypokaliämie, und metabolische Azidose infolge Natrium-Intoxikation
    • Psychiatrische Erkrankungen
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Unter hochdosierter Therapie: Halluzinationen
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Häufig >/= 1/100 bis < 1/10
        • Unter hochdosierter Therapie: neurotoxische Effekte wie z. B. Benommenheit, Hyperreflexie und Myoklonien
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Unter hochdosierter Therapie: Koma, Krampfanfälle
    • Gefäßerkrankungen
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Arterielle Gefäßverschlüsse
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Glossitis, Stomatitis, Lingua villosa nigra, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
      • Selten >/= 1/10.000 bis < 1/1.000
        • Pseudomembranöse Enterokolitis
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Akute Hepatitis, Cholestase
    • Erkrankungen der Haut und des Unter hautzellgewebes
      • Sehr selten < 1/10.000
        • Exfoliative Dermatitis
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Gelegentlich >/= 1/1.000 bis < 1/100
        • Interstitielle Nephritis
      • Häufigkeit nicht bekannt
        • Akutes Nierenversagen mit Anurie
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig >/= 1/100 bis < 1/10
        • Arzneimittelfieber, bei i. m. Gabe Schmerzen an der Injektionsstelle, bei i. v. Gabe Reizungen der Venenwand, Thrombophlebitis
    • Untersuchungen
      • Häufig >/= 1/100 bis < 1/10
        • Positiver direkter Coombs-Test

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral ist nicht Mittel der Wahl zur Behandlung der Otitis media und der akuten Exazerbation einer chronischen Bronchitis, da diese häufig auch durch Erreger verursacht werden, die häufig (Staphylococcus aureus) oder stets (Moraxella catarrhalis, Chlamydien, Mycoplasmen, Legionellen) gegen Benzylpenicillin resistent sind bzw. gegen die Benzylpenicillin nur bedingt wirksam ist (Haemophilus influenzae). Deshalb sollte bei den genannten Erkrankungen vor Therapiebeginn mit INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral der verursachende Erreger identifiziert und dessen Empfindlichkeit ggf. nachgewiesen werden. Bei Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie mit zusätzlichen Risikofaktoren (z. B. strukturelle Lungenveränderung, antibiotische Vortherapie) ist eine empirische Therapie mit Benzylpenicillin aufgrund des zu erwartenden Erregerspektrums nicht zu befürworten.
    • Akute Überempfindlichkeitsreaktionen
      • Beim Auftreten eines anaphylaktischen Schocks müssen sofort die entsprechenden Notfallmaßnahmen eingeleitet werden.
      • Eine sorgfältige Überwachung des Patienten ist erforderlich, da die Symptome rezidivieren können.
      • Eine urtikarielle Sofortreaktion muss immer als bedrohliches Zeichen angesehen werden und zwingt strikt zum Therapieabbruch.
    • Jarisch-Herxheimer-Reaktion
      • Bei der Behandlung von Spirochäteninfektionen (Lues, Borreliose) kann es (meist 2 bis 12 Stunden nach der ersten Dosis) zum Auftreten einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, die durch Fieber, Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome gekennzeichnet ist.
    • Wirkungen auf das Blut und das Lymphsystem
      • Nach längerer, hochdosierter Benzylpenicillin-Therapie kann es zum Auftreten einer dosisabhängigen Neutropenie kommen. Bei Totaldosen von über 200 Millionen I. E. (entsprechend 120 g) Benzylpenicillin wird diese Nebenwirkung häufig (>/= 1% bis < 10%) bis sehr häufig (>/= 10%) beobachtet, unterhalb dieser Dosis ist diese sehr selten. Nach Absetzen der Therapie kommt es in 90% der Fälle innerhalb von 2 bis 8 Tagen zu einer raschen Erholung. Bei Weiterführung der Therapie kann es zur vollständigen Agranulozytose kommen.
      • Blutgerinnungsstörungen infolge Hemmung der Thrombozytenaggregation unter der Therapie mit Benzylpenicillin sind ebenfalls dosisabhängig. Eine relevante Verlängerung der Blutungszeit tritt bei Nierengesunden oberhalb einer Tagesdosis von 20 Millionen I. E. (entsprechend 12 g) Benzylpenicillin ein.
      • Die Störung tritt innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Therapie ein und persistiert bis zu 4 Tage nach Absetzen von Benzylpenicillin. Bei höheren Konzentrationen können zusätzlich Störungen der plasmatischen Gerinnung auftreten, und zwar durch Störung der Fibrinpolymerisation, einer erhöhten Antithrombin-III-Aktivität und einer Hemmung der Faktor-Xa-Aktivierung.
      • Ein geringer Prozentsatz von Patienten, die eine längerdauernde, hochdosierte Therapie erhalten, entwickeln eine immunvermittelte hämolytische Anämie. Als mittlere Totaldosis wurden 411 Millionen I. E. (entsprechend 246,6 g) Benzylpenicillin errechnet, die während einer mittleren Behandlungszeit von 20 Tagen gegeben wurden. Andere allergische Manifestationen sind gewöhnlich nicht vorhanden. Nach Absetzen des Penicillins kann die Hämolyse noch 6 bis 8 Wochen anhalten.
    • Wirkungen auf das Nervensystem
      • Im Rahmen einer hochdosierten Benzylpenicillin-Therapie sind, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Krampfbereitschaft (Epilepsie), neurotoxische Reaktionen möglich. Letztere können in fokale, später generalisierte Krampfanfälle und komatöse Zustände übergehen. In wenigen dieser Fälle wurde über einen letalen Verlauf berichtet. Bei cerebralen Krämpfen ist eine geeignete Behandlung angezeigt.
      • Neurotoxische Reaktionen wurden bei Benzylpenicillin-Tagesdosen von 40 bis 60 Millionen I. E. (entsprechend 24 bis 36 g) bei Nierengesunden, von 20 Millionen I. E. (entsprechend 12 g) bei Patienten mit leicht bis mittelgradig eingeschränkter Nierenfunktion und von 10 Millionen I. E. (entsprechend 6 g) bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz beobachtet.
      • Besondere Dispositionen sind auch gegeben bei Säuglingen und alten Menschen, bei Patienten mit Krampfbereitschaft, Septikämien durch gramnegative Erreger, Endokarditis oder herzchirurgischen Eingriffen mit Herz-Lungen-Maschinen.
      • Bei neurotoxischen Reaktionen, die meist 12 bis 72 Stunden nach Beginn der Therapie auftreten, sollte INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral sofort abgesetzt oder gegebenenfalls die Dosis reduziert werden.
    • Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt
      • Beim Auftreten von schweren, wässrigen Durchfällen während oder nach der Therapie, die mit Fieber oder Bauchschmerzen einhergehen können, ist an eine antibiotikabedingte pseudomembranöse Enterokolitis zu denken, die lebensbedrohlich sein kann. In diesen seltenen Fällen (>/= 0,01% bis < 0,1%) ist INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral sofort abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten. Peristaltikhemmende Mittel sind kontraindiziert.
    • Wirkungen auf die Niere
      • Gelegentlich (>/= 0,1% bis < 1%) wurde nach hochdosierter, längerdauernder Therapie mit Benzylpenicillin über das Auftreten einer interstitiellen Nephritis berichtet. Die tägliche Benzylpenicillin-Dosis variierte zwischen 12 und 60 Millionen I. E. bzw. 7,2 und 36 g (im Mittel 28 Millionen I. E. bzw. 16,8 g), die Therapiedauer betrug 7 bis 42 Tage (im Mittel 17 Tage). Neben Proteinurie und Hämaturie bestehen meist Fieber, Eosinophilie und Exantheme. Es kann sich aber auch eine schwere Niereninsuffizienz mit Anurie einstellen. Ebenfalls beschrieben wurden angiitische und glomerulonephritische Läsionen sowie ein akutes Nierenversagen mit vollständiger Anurie nach einer einzigen Benzylpenicillin-Injektion.
    • Wirkungen auf das Elektrolytgleichgewicht
      • Natriumintoxikationen (Hypokaliämie, metabolische Alkalose) wurden nach Gabe von 100 Millionen I. E. (entsprechend 60 g) Benzylpenicillin-Natrium/Tag beobachtet.
    • Vorsichtsmaßnahmen bei Risikogruppen
      • Bei Patienten mit Herzerkrankungen oder schweren Elektrolytstörungen anderer Genese sollte auf die Elektrolytzufuhr geachtet werden, insbesondere auf die Kaliumzufuhr.
      • Bei Diabetikern ist mit einer verzögerten Resorption aus dem intramuskulären Depot zu rechnen.
      • Bei Patienten mit Dermatomykosen sind bereits bei erstmaliger Gabe von INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral paraallergische Reaktionen möglich, da zwischen Penicillinen und Stoffwechselprodukten von Dermatophyten eine Antigengemeinschaft bestehen kann.
      • Dosierungsanpassung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, siehe Kategorie +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot,.
        - Dosierung bei Früh- und Neugeborenen, siehe Kategorie +ACY-quot,Dosierung und Dauer der Anwendung+ACY-quot,.
    • Hinweis für notwendige Überwachungsmaßnahmen
      • Bei länger andauernder Therapie, insbesondere hoher Dosierung, sollte in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle des Blutbildes, der Nierenfunktion und der Serumelektrolyte durchgeführt werden.
    • Hinweis zur topischen Anwendung
      • Benzylpenicllin sollte, wie alle anderen Penicilline, nicht topisch, z. B. in Form von Salben, Pudern oder Tropfen, eingesetzt werden, da die allergisierende Potenz bei topischer Anwendung besonders groß ist.
    • Hinweise zur langfristigen und wiederholten Anwendung
      • Die langfristige und wiederholte Anwendung von INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral kann zu Superinfektionen mit resistenten Bakterien und Sprosspilzen führen.
    • Beeinflussung labordiagnostischer Untersuchungen
      • Ein positiver direkter Coombs-Test entwickelt sich häufig (>/= 1% bis < 10%) bei Patienten, die 10 Millionen I. E. (entsprechend 6 g) Benzylpenicillin oder mehr pro Tag erhalten. Nach Absetzen des Penicillins kann der direkte Antiglobulin-Test noch während 6 bis 8 Wochen positiv bleiben.
      • Die Eiweißbestimmung im Urin mittels Präzipitationsverfahren (Sulfosalicylsäure, Trichloressigsäure), der Folin-Ciocalteu-Lowry-Methode oder der Biuret-Methode kann zu falsch positiven Ergebnissen führen. Die Eiweißbestimmung im Harn sollte daher mit anderen Methoden durchgeführt werden.
      • Ebenfalls zu falsch positiven Ergebnissen kann die Aminosäurebestimmung im Urin mittels der Ninhydrin-Methode führen.
      • Penicilline binden an Albumin. In elektrophoretischen Methoden zur Albumin-Bestimmung kann dadurch eine Pseudobisalbuminämie vorgetäuscht werden.
      • Unter der Therapie mit Benzylpenicillin können der nicht-enzymatische Harnzuckernachweis und der Urobilinogennachweis falsch positiv ausfallen.
      • Bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden (mittels der Zimmermann-Reaktion) im Urin können unter der Therapie mit Benzylpenicillin erhöhte Werte auftreten.
    • Hinweise zu bestimmten sonstigen Bestandteilen
      • Bei Patienten, die auf eine natriumarme (kochsalzarme) Diät achten müssen, ist bei Tagesdosen über 5 Millionen Internationalen Einheiten Benzylpenicillin (entsprechend 3.000 mg Benzylpenicillin-Natrium) der Natriumgehalt des Arzneimittels zu berücksichtigen.
    • Eine Durchstechflasche enthält 8,40 mmol (193,2 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Die Kombinationstherapie mit geeigneten Antibiotika kann zu einem synergistischen Effekt führen. INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral sollte jedoch nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika wie Tetracyclinen, Chloramphenicol, Makroliden und Sulfonamiden kombiniert werden.
    • Die gleichzeitige Gabe von Probenecid führt durch Hemmung der tubulären Sekretion von Benzylpenicillin zu erhöhten Serumkonzentrationen und zu einer Verlängerung der Eliminationshalbwertszeit. Darüber hinaus hemmt Probenecid auch den Penicillin-Transport aus der Zerebrospinalflüssigkeit, so dass bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid die ohnehin schlechte Penetration von Benzylpenicillin in das Gehirngewebe noch verringert wird.
    • Die Eliminationshalbwertszeit von Benzylpenicillin wird gleichfalls unterschiedlich verlängert durch Salicylate, Phenylbutazon, Indometacin und Sulfinpyrazon.
    • Treten Durchfälle auf, so kann die Resorption anderer oral verabreichter Arzneimittel gestört und somit deren Wirkung beeinträchtigt werden.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Nach bisherigen Erfahrungen hat INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert werden und dadurch die aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden.
  • Überdosierung
    • Spezielle Maßnahmen bei Überdosierung durch INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral, außer dem Absetzen des Medikamentes, sind nicht erforderlich.
    • Benzylpenicillin ist hämodialysierbar.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Aus tierexperimentellen Untersuchungen und den bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung von Benzylpenicillin bei Schwangeren haben sich keine Anhaltspunkte für fruchtschädigende Wirkungen ergeben. Eine Anwendung von INFECTOCILLINArgA8-/sup> parenteral während der gesamten Schwangerschaft ist bei entsprechender Indikationsstellung möglich.

Stillzeithinweise



  • Die Milchgängigkeit von Benzylpenicillin ist gering. Die Konzentration in der Muttermilch kann 2 bis 15% der mütterlichen Serumwerte erreichen. Obwohl bislang bei mit Muttermilch ernährten Säuglingen keine Nebenwirkungen berichtet wurden, muss die Möglichkeit einer Sensibilisierung oder einer Beeinträchtigung der Darmflora in Betracht gezogen werden.
  • Auf Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute sollte beim Säugling geachtet werden.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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