Incivo 375 mg Filmtablett (168 St)

Hersteller Haemato Pharm GmbH
Wirkstoff Telaprevir
Wirkstoff Menge 375 mg
ATC Code J05AP02
Preis 9359,53 €
Menge 168 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Incivo 375 mg Filmtablett (168 St)

Medikamente Prospekt

Telaprevir375mg
(H)Calcium hydrogenphosphatHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)Hypromellose acetatsuccinatHilfsstoff
(H)MacrogolHilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)Natrium stearylfumaratHilfsstoff
(H)Poly(vinylalkohol)Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe2.3mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Telaprevir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Telaprevir
  • Stillzeit
  • gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen, deren Ausscheidung erheblich CYP3A-abhängig ist, und bei denen erhöhte Plasmakonzentrationen mit schweren und/oder lebensbedrohlichen Ereignissen assoziiert sind, u.a.
    • Alfuzosin
    • Amiodaron
    • Bepridil
    • Chinidin
    • Astemizol
    • Terfenadin
    • Cisaprid
    • Pimozid
    • Ergotaminderivate (Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin)
    • Lovastatin
    • Simvastatin
    • Atorvastatin
    • Sildenafil
    • Tadalafil (nur bei Anwendung zur Behandlung der pulmonal-arteriellen Hypertonie)
    • oral verabreichtes Midazolam oder Triazolam
  • gleichzeitige Anwendung mit Klasse-Ia- oder -III-Antiarrhythmika
    • außer intravenös verabreichtem Lidocain
  • gleichzeitige Anwendung mit Wirkstoffen, die CYP3A stark induzieren (führen zu einer verringerten Exposition und einem Verlust der Wirkung), z.B.
    • Rifampicin
    • Johanniskraut (Hypericum perforatum )
    • Carbamazepin
    • Phenytoin
    • Phenobarbital

Art der Anwendung



  • Einnahme der Tabletten im Ganzen, d. h. Tabletten nicht kauen, teilen oder auflösen
  • Einnahme mit einer Mahlzeit (sonst evtl. verringerte Plasmakonzentrationen)
  • Einnahme nur in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin

Dosierung



  • Behandlung der chronischen Hepatitis C vom Genotyp 1 bei erwachsenen Patienten mit kompensierter Lebererkrankung (einschließlich Zirrhose)
    • Hinweis: Behandlung mit sollte durch Arzt begonnen und überwacht werden, der Erfahrung in Behandlung der chronischen Hepatitis C hat
    • 3 Filmtabletten (1125 mg Telaprevir) 2mal / Tag
    • alternativ: 2 Filmtabletten (750 mg Telaprevir) alle 8 Stunden
    • Gesamt-Tagesdosis: 6 Tabletten (2250 mg Telaprevir)
    • Hinweis
      • Einnahme ohne Beachtung des Dosierungsintervalls: evtl. verringerte Plasmakonzentrationen, was evtl. zu Einschränkung der therapeutischen Wirkung führt
    • Telaprevir muss zusammen mit Ribavirin und entweder Peginterferon alfa-2a oder -2b eingenommen werden
      • für spezielle Dosierungshinweise zu Peginterferon alfa und Ribavirin jeweilige Fachinformationen konsultieren
    • Behandlungsdauer
      • therapienaive (nicht vorbehandelte) Erwachsene und vorbehandelte Patienten mit Relaps
        • 12 Wochen in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin
          • Patienten mit nicht mehr nachweisbarer Hepatitis-C-Virus-Ribonukleinsäure (HCV-RNA, Ziel: nicht nachweisbar) in Woche 4 und 12
            • weitere 12 Wochen Peginterferon alfa und Ribavirin allein
            • Gesamtbehandlungsdauer folglich 24 Wochen
          • Patienten mit nachweisbarer HCV-RNA entweder in Woche 4 oder in Woche 12
            • weitere 36 Wochen Peginterferon alfa und Ribavirin allein
            • Gesamtbehandlungsdauer folglich 48 Wochen
          • bei allen Patienten mit Zirrhose, auch bei nicht nachweisbarer HCV-RNA in Woche 4 oder 12
            • weitere 36 Wochen Peginterferon alfa und Ribavirin allein
            • Gesamtbehandlungsdauer folglich 48 Wochen
        • in Woche 4 und 12 HCV-RNA bestimmen (um Gesamtbehandlungsdauer festlegen zu können)
        • Hinweise
          • Phase-3-Studien
            • Verwendung eines empfindlichen Real-Time-PCR-Tests (Assay) mit Bestimmungsgrenze von 25 IE/ml und Nachweisgrenze von 10 - 15 IE/ml verwendet
              • um zu entscheiden, ob HCV-RNA-Konzentrationen nicht mehr nachweisbar waren (Ziel: nicht nachweisbar)
            • nachweisbare HCV-RNA unterhalb Bestimmungsgrenze des Assays sollte nicht als Ersatz für ,nicht nachweisbar+ACY-quot, angesehen werden bei Entscheidungen über Behandlungsdauer (kann zu unzureichender Behandlungsdauer und höheren Relapsraten führen)
      • vorbehandelte Erwachsene mit vorherigem partiellem Ansprechen oder Null-Responder
        • 12 Wochen in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin, gefolgt von Peginterferon alfa und Ribavirin allein für weitere 36 Wochen
        • Gesamtbehandlungsdauer von 48 Wochen
        • HCV-RNA muss in Woche 4 und 12 bestimmt werden
    • Richtlinien zum Abbruch der Behandlung mit Telaprevir, Peginterferon alfa und Ribavirin
      • Richtlinien können sich unterscheiden, wenn vor Behandlungsbeginn mit Telaprevir Lead-In-Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin begonnen wurde
      • HCV-RNA > 1000 IE/ml in Behandlungswoche 4
        • Telaprevir, Peginterferon alfa und Ribavirin: Gabe dauerhaft abbrechen
      • HCV-RNA > 1000 IE/ml in Behandlungswoche 12
        • Telaprevir: Behandlung ist abgeschlossen
        • Peginterferon alfa und Ribavirin: Gabe dauerhaft abbrechen
    • frühere Null-Responder
      • Durchführung eines zusätzlichen HCV-RNA-Tests zwischen Woche 4 und 12 in Erwägung ziehen
      • Therapie mit Telaprevir, Peginterferon alfa und Ribavirin absetzen, wenn HCV-RNA > 1000 IE/ml
    • Patienten, die insgesamt über 48 Wochen behandelt werden
      • Therapie mit Peginterferon alfa und Ribavirin abbrechen, wenn in Woche 24 oder 36 HCV-RNA nachweisbar
    • Hinweise
      • um Therapieversagen vorzubeugen
        • Telaprevir zusammen mit Peginterferon alfa und Ribavirin geben
        • weder Dosis reduzieren noch Behandlung unterbrechen
      • wenn Behandlung mit Telaprevir wegen unerwünschter Arzneimittelwirkungen oder ungenügendem virologischen Ansprechen abgebrochen wurde
        • erneute Behandlung mit Telaprevir darf nicht begonnen werden
      • Peginterferon alfa und Ribavirin
        • Empfehlungen zu Dosisanpassungen, Therapieunterbrechungen, Beendigung oder Wiederaufnahme einer Therapie
          • siehe jeweilige Fachinformationen dieser Arzneimittel
      • vergessene Einnahme von Telaprevir
        • bei Einnahme 2mal / Tag
          • bei Bemerken < 6 Stunden nach normaler Einnahmezeit
            • Einnahme so rasch wie möglich nachholen
          • bei Bemerken > 6 Stunden nach normaler Einnahmezeit
            • vergessene Dosis auslassen und mit normalem Einnahmerhythmus fortfahren
        • bei Einnahme alle 8 Stunden
          • bei Bemerken < 4 Stunden nach normaler Einnahmezeit
            • Einnahme so rasch wie möglich nachholen
          • bei Bemerken > 4 Stunden nach normaler Einnahmezeit
            • vergessene Dosis auslassen und mit normalem Einnahmerhythmus fortfahren

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • mittelgradig oder schwer (Kreatinin-Clearance +ACY-lt+ADsAPQ- 50 ml / Min.)
      • keine klinischen Daten vorhanden
      • keine Dosisanpassung empfohlen (da bei HCV-negativen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung keine klinisch relevanten Veränderungen der Telaprevir-Exposition beobachtet wurden)
    • Hämodialysepatienten
      • keine klinischen Daten vorhanden
    • Kreatinin-Clearance < 50 ml / Min.
      • auch Fachinformation von Ribavirin beachten
  • Leberinsuffizienz
    • mittelgradig oder schwer (Child-Pugh B oder C, Score +ACY-gt+ADsAPQ- 7) oder dekompensierte Lebererkrankung
      • Anwendung nicht empfohlen
    • leicht (Child-Pugh A, Score 5 - 6)
      • Dosisanpassung nicht erforderlich
    • Child-Pugh-Score +ACY-gt+ADsAPQ- 6
      • siehe auch Fachinformationen zu Peginterferon alfa und Ribavirin
        • Anwendung kontraindiziert
  • HCV/HIV-Typ-1-Koinfektion
    • gleiche Behandlung wie bei HCV-Monoinfektion
    • Wechselwirkungen sorgfältig bedenken
    • Patienten mit Efavirenz-basierten Regime
      • 3 Filmtabletten (1125 mg Telaprevir) / 8 Stunden
  • ältere Patienten (+ACY-gt+ADsAPQ- 65 Jahre)
    • nur begrenzte klinische Daten vorhanden
  • Kinder (< 18 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht erwiesen
    • keine Daten vorhanden

Indikation



  • in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin zur Behandlung der chronischen Hepatitis C vom Genotyp 1 bei erwachsenen Patienten mit kompensierter Lebererkrankung (einschließlich Zirrhose)
    • die nicht vorbehandelt sind
    • die entweder mit Interferon alfa (pegyliert oder nicht-pegyliert) allein oder in Kombination mit Ribavirin vorbehandelt wurden, einschließlich Patienten
      • die einen Rückfall (Relaps) erlitten haben
      • mit partiellem Ansprechen
      • mit fehlendem Ansprechen (Null-Responder)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Telaprevir - peroral

Nebenwirkungen von Telaprevir bei HCV-infizierten Patienten (in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin)

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • orale Candidiasis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Anämie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Thrombozytopenie
      • Lymphopenie
  • Endokrine Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypothyreose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyperurikämie
      • Hypokaliämie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gicht
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Geschmacksstörung
      • Synkope
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Retinopathie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Diarrhöe
      • Erbrechen
      • Hämorrhoiden
      • Proktalgie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • analer Pruritus
      • rektale Blutung
      • Analfissur
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Proktitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hyperbilirubinämie
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Pruritus
      • Hautausschlag
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ekzem
      • Gesichtsschwellung
      • exfoliativer Hautausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
      • Urtikaria
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Stevens-Johnson-Syndrom
      • toxische epidermale Nekrolyse
      • Erythema multiforme
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Serum-Kreatinin erhöht
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • periphere +ANY-deme
      • abnormaler Geschmack des Produkts

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Telaprevir - peroral

  • schwerer Hautausschlag (Rash)
    • unter der Kombinationsbehandlung schwere, potentiell lebensbedrohliche Hautreaktionen bis hin zu letalem Ausgang beobachtet
    • nach Markteinführung Fälle von Toxischer Epidermaler Nekrolyse (TEN) bis hin zu Fällen mit letalem Ausgang
    • Todesfälle waren bei Patienten mit progredientem Hautausschlag und systemischen Symptomen aufgetreten, bei denen die Kombinationsbehandlung mit Telaprevir trotz Auftretens der schwerwiegenden Hautreaktion fortgesetzt wurde
    • DRESS, SJS
      • in plazebokontrollierten Phase-2- und Phase- 3-Studien bei 0,4% der Patienten ein Verdacht auf arzneimittelbedingten Hautausschlag (DrugRash) mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)
      • gemäß klinischer Erfahrung hatten weniger als 0,1% der Patienten ein Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
      • alle diese Reaktionen bildeten sich nach Abbruch der Behandlung zurück
      • DRESS zeigt sich als Hautausschlag mit Eosinophilie in Verbindung mit einem oder mehreren der folgenden systemischen Symptome
        • Fieber
        • Lymphadenopathie
        • Gesichtsödem
        • Beteiligung von inneren Organe (Leber, Nieren, Lunge)
        • Syndrom kann zu jedem Zeitpunkt nach Behandlungsbeginn auftreten, wobei es in den meisten Fällen sechs bis zehn Wochen nach Beginn der Behandlung mit Telaprevir auftrat
    • Patienteninformation
      • verschreibende Ärzte sollten sicherstellen, dass die Patienten vollständig über das Risiko schweren Hautausschlags informiert sind und sich mit ihrem behandelnden Arzt unverzüglich in Verbindung setzen, wenn ein Hautausschlag erstmals auftritt oder sich ein bestehender Hautausschlag verschlechtern sollte
    • alle Hautausschläge sollten auf eine Progression hin und bis zu ihrem Abklingen überwacht werden
      • kann mehrere Wochen dauern, bis ein solcher Hautausschlag abgeklungen ist
    • Vorsicht bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel, die mit schweren Hautreaktionen assoziiert sind
      • damit sollen mögliche Unklarheiten bei der Zuordnung von schweren Hautreaktionen zum auslösenden Arzneimittel vermieden werden
      • im Falle einer schwerwiegenden Hautreaktion sollte das Absetzen anderer Arzneimittel, die mit schweren Hautreaktionen in Verbindung gebracht werden, in Betracht gezogen werden
    • Telaprevir darf nicht erneut angewendet werden, wenn es wegen einer Hautreaktion abgesetzt wurde
    • Informationen zu schweren Hautreaktionen in Verbindung mit Peginterferon alfa und Ribavirin beachten (entsprechende Fachinformationen)
    • Empfehlungen zur Kontrolle von Hautreaktionen und zum Absetzen von Telaprevir, Ribavirin und Peginterferon alfa:
      • Leichter Hautausschlag: lokal begrenzter Hautausschlag und/oder ein Hautausschlag mit begrenzter Ausbreitung (eine bis mehrere isolierte Stellen am Körper)
        • Empfehlung: Überwachung bezüglich des Fortschreitens oder systemischer Symptome, bis sich der Hautausschlag zurückgebildet hat
      • Mittelgradiger Hautausschlag: Diffuser Hautausschlag +ACY-lt+ADsAPQ- 50% der Körperoberfläche
        • Empfehlung: Überwachung bezüglich des Fortschreitens oder systemischer Symptome, bis sich der Hautausschlag zurückgebildet hat
        • Konsultation eines Dermatologen erwägen
        • bei progredientem mittelgradigem Hautausschlag Absetzen von Telaprevir erwägen
        • wenn sich der Hautausschlag innerhalb von 7 Tagen nach Absetzen von Telaprevir nicht bessert, sollte die Ribavirin-Behandlung unterbrochen werden
          • Unterbrechung der Ribavirin- Behandlung kann früher erforderlich sein, wenn sich der Hautausschlag trotz Absetzens von Telaprevir verschlechtert
        • Peginterferon alfa kann weiter gegeben werden, sofern ein Abbruch der Behandlung nicht aus medizinischen Gründen indiziert ist.
        • bei mittelgradigem Hautausschlag, der sich zu einem schweren Hautausschlag (+ACY-gt+ADsAPQ- 50% der Körperoberfläche) entwickelt, sollte Telaprevir dauerhaft abgesetzt werden
      • Schwerer Hautausschlag: Ausbreitung des Hautausschlags > 50% der Körperoberfläche oder in Verbindung mit Bläschen (Vesiculae), Blasen (Bullae), Ulzerationen anderen Ursprungs als SJS
        • Unverzügliches dauerhaftes Absetzen von Telaprevir
        • Konsultation eines Dermatologen empfohlen
        • Überwachung bezüglich der Progredienz oder systemischer Symptome, bis sich der Hautausschlag zurückgebildet hat.
        • Therapie mit Peginterferon alfa und Ribavirin kann fortgesetzt werden
        • wenn innerhalb von 7 Tagen nach Absetzen von Telaprevir keine Besserung zu beobachten ist, sollte in Erwägung gezogen werden nacheinander oder gleichzeitig die Behandlung mit Ribavirin und/oder Peginterferon alfa zu unterbrechen oder abzusetzen
          • aus medizinischen Gründen kann es erforderlich sein, die Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin schon früher zu unterbrechen oder abzusetzen
      • Schwerwiegende Hautreaktionen einschließlich Hautausschlag mit systemischen Symptomen, progredienter schwerer Hautausschlag, Verdacht auf oder Diagnose eines generalisierten bullösen Exanthems, DRESS, SJS/TEN, akuter generalisierter exanthematöser Pustulose, Erythema multiforme
        • unverzügliches dauerhaftes Absetzen der Behandlung mit Telaprevir, Peginterferon alfa und Ribavirin
        • Dermatologe konsultieren
  • Anämie / Hämoglobinwerte
    • in Studien waren bei der Kombinationsbehandlung mit Telaprevir im Vergleich zur alleinigen Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin die Inzidenz und Schweregrade von Anämien erhöht
      • Absinken der Hämoglobinwerte tritt in den ersten 4 Wochen der Behandlung auf, wobei die niedrigsten Werte zum Ende der Behandlung mit Telaprevir erreicht werden
      • Hämoglobinwerte verbessern sich schrittweise nach dem Ende der Behandlung mit Telaprevir
    • Hämoglobinwert sollte vor und in regelmäßigen Abständen überwacht werden.
    • Vorgehen bei Anämie
      • siehe auch Empfehlungen zur Dosisreduktion in der Fachinformation von Ribavirin
      • falls Ribavirin zur Beherrschung einer Anämie dauerhaft abgesetzt wird
        • muss die Behandlung mit Telaprevir ebenfalls dauerhaft beendet werden
      • wenn jedoch nur Telaprevir wegen einer Anämie dauerhaft abgesetzt wird
        • können die Patienten die Behandlung mit Peginterferon alfa und Ribavirin fortsetzen
      • Behandlung mit Ribavirin kann entsprechend den Richtlinien zur Dosisanpassung für Ribavirin erneut begonnen werden
    • Dosis von Telaprevir darf nicht reduziert werden, und eine einmal abgebrochene Behandlung mit Telaprevir darf nicht wieder aufgenommen werden
  • Schwangerschaft und Empfängnisverhütungsmaßnahmen
    • da bei allen Tierarten signifikante teratogene und/oder embryozide Wirkungen gezeigt wurde, muss aus diesem Grund mit größter Sorgfalt darauf geachtet werden, sowohl bei Patientinnen als auch bei Partnerinnen von männlichen Patienten eine Schwangerschaft zu verhindern.
    • sowohl Patientinnen im gebärfähigen Alter und ihre männlichen Partner als auch männliche Patienten und ihre Partnerinnen müssen während und nach der Behandlung 2 effektive Methoden zur Empfängnisverhütung anwenden.
    • hormonale Kontrazeptiva können während der Therapie mit weiter angewendet werden, sind aber eventuell während der Einnahme von Telaprevir und für weitere 2 Monate nach der letzten Einnahme unzuverlässig
      • während dieser Zeit sollten Patientinnen im gebärfähigen Alter zwei effektive nicht-hormonale Methoden der Empfängnisverhütung anwenden
      • 2 Monate nach Ende der Telaprevir-Behandlung sind hormonale Kontrazeptiva wieder als eines der zwei erforderlichen Verhütungsmethoden geeignet
  • Herz-Kreislaufsystem
    • Vorsicht bei Anwendung gemeinsam mit den Klasse-Ic- Antiarrhythmika Propafenon und Flecainid
    • Vorsicht bei gleichzeitiger Verschreibung mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen eine QT-Verlängerung induzieren und Substrate von CYP3A sind, wie z. B. Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, Posaconazol, Voriconazol, Ketoconazol, Tacrolimus und Salmeterol.
    • gleichzeitige Anwendung mit Domperidon sollte vermieden werden
    • Anwendung von Telaprevir sollte mit Vorsicht erfolgen bei Patienten mit:
      • erworbener QT-Verlängerung in der Vorgeschichte
      • klinisch relevanter Bradykardie (dauerhafte Herzfrequenz von < 50 Schlägen / Min.)
      • Herzinsuffizienz mit reduzierter linksventrikulärer Ejektionsfraktion in der Vorgeschichte
      • Therapiebedarf mit Arzneimitteln, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, deren Metabolisierung jedoch nicht hauptsächlich von CYP3A4 abhängt (z.B. Methadon)
    • diese Patienten sollten engmaschig überwacht werden, EKG-Kontrollen eingeschlossen Elektrolytstörungen (z.B. Hypokaliämie, Hypomagnesiämie und Hypokalzämie) sollten, vor und während der Therapie überwacht und, falls nötig, korrigiert werden
  • Laboruntersuchungen
    • HCV-RNA-Konzentrationen sollten in Woche 4 und 12 und wenn klinisch indiziert, bestimmt werden
    • folgende Laborwerte (Blutbild mit Differentialblutbild, Elektrolyte, Serum-Kreatinin, Leberfunktionswerte, TSH und Harnsäure) müssen bei allen Patienten vor Beginn einer Kombinationsbehandlung mit Telaprevir bestimmt werden
    • empfohlene Ausgangswerte vor Beginn einer Kombinationsbehandlung mit Telaprevir:
      • Hämoglobin +ACY-gt+ADsAPQ- 12 g/dl (Frauen), +ACY-gt+ADsAPQ- 13 g/dl (Männer)
      • Thrombozyten +ACY-gt+ADsAPQ- 90000/mm3
      • Gesamtzahl neutrophile Granulozyten +ACY-gt+ADsAPQ- 1500/mm3
      • Ausreichend kontrollierte Schilddrüsenfunktion (TSH)
      • Errechnete Kreatinin-Clearance +ACY-gt+ADsAPQ- 50 ml / Min.
      • Kalium +ACY-gt+ADsAPQ- 3,5mmol/l
    • hämatologische Untersuchungen (einschließlich Differentialblutbild)
      • in Woche 2, 4, 8 und 12 sowie bei klinischer Notwendigkeit empfohlen
    • weitere blutchemische Untersuchungen (Elektrolyte, Serum-Kreatinin, Harnsäure, Leberenzyme, Bilirubin und TSH) in gleicher Häufigkeit wie die hämatologischen Untersuchungen sowie bei klinischem Bedarf empfohlen
  • Anwendung von Telaprevir in Kombination mit Peginterferon alfa-2b
    • alle Phase-3-Studien mit Peginterferon alfa-2a in Kombination mit Telaprevir und Ribavirin durchgeführt
    • keine Daten zur Anwendung in Kombination mit Peginterferon alfa-2b bei vorbehandelten Patienten und begrenzte Daten bei nicht vorbehandelten Patienten
    • nicht vorbehandelte Patienten, die in einer offenen Studie entweder mit Peginterferon alfa 2a/Ribavirin (n=80) oder Peginterferon alfa-2b/Ribavirin (n=81) in Kombination mit Telaprevir behandelt wurden, wiesen vergleichbare SVR-Raten auf
      • allerdings kam es bei Patienten, die mit Peginterferon alfa-2b behandelt wurden, häufiger zu einem viralen Durchbruch und sie erfüllten seltener die Kriterien für eine verkürzte Behandlungsdauer
  • Allgemein
    • Telaprevir darf nicht als Monotherapie angewendet, sondern darf nur in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin verschrieben werden
    • keine klinischen Daten zur erneuten Behandlung von Patienten mit Therapieversagen unter einer auf einem HCV-NS3- 4A-Protease-Inhibitor basierenden Therapie
  • Unzureichendes virologisches Ansprechen
    • bei Patienten mit einem ungenügenden virologischen Ansprechen sollte die Behandlung abgebrochen werden
  • Anwendung zur Behandlung anderer HCV-Genotypen
    • keine ausreichenden klinischen Daten zur Behandlung von Patienten mit einem anderen HCV-Genotyp als dem HCV-Genotyp 1
    • Anwendung von Telaprevir bei HCV-Patienten mit einem anderen als dem HCV-Genotyp 1 nicht empfohlen
  • Nierenfunktionsstörung
    • Sicherheit und Wirksamkeit wurde nicht bei Patienten mit mittelgradiger oder schwerer Nierenfunktionsstörung oder Hämodialysepatienten untersucht
  • Leberfunktionsstörung
    • Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child- Pugh C, Punkte =10) oder dekompensierter Lebererkrankung
      • Anwendung von Telaprevir nicht untersucht
      • Anwendung bei diesen Patientengruppen nicht empfohlen
    • HCV-infizierte Patienten mit mittelgradiger Leberfunktionsstörung (Child-Pugh B, Punkte 7 - 9)
      • Anwendung von Telaprevir nicht untersucht
      • bei HCV-negativen Patienten mit mittelgradiger Leberfunktionsstörung wurde eine reduzierte Exposition gegenüber Telaprevir beobachtet
      • angemessene Dosis für Hepatitis-C-Patienten mit mittelgradiger Leberfunktionsstörung wurde nicht bestimmt
      • aus diesem Grund Telaprevir für diese Patienten nicht empfohlen
  • Patienten mit Organtransplantation
    • keine klinischen Daten
  • HCV/HBV(Hepatitis-B-Virus)-Koinfektion
    • keine Daten zur Anwendung
  • HCV/HIV(Humanes Immundefizienz-Virus)-Koinfektion
    • Telaprevir in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin wurde bei 60 HIV-infizierten, HCV-therapienaiven Patienten untersucht, die entweder keine antiretrovirale HIVTherapie erhielten oder mit Efavirenz oder Atazanavir/Ritonavir in Kombination mit Tenofovir- Disoproxilfumarat und Emtricitabin oder Lamivudin behandelt wurden
  • Kinder und Jugendliche < 18 Jahre
    • Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Population nicht erwiesen
  • Schilddrüsenerkrankungen
    • während der Telaprevir-Kombinationsbehandlung kann ein Anstieg des Schilddrüsen- stimulierenden Hormons (TSH) auftreten, der auf eine Verschlechterung oder ein Wiederauftreten einer vorbestehenden oder früher aufgetretenen Hypothyreose oder eine neu auftretende Hypothyreose hindeutet
    • TSH-Spiegel sollten vor und während der Telaprevir-Kombinationsbehandlung bestimmt werden
    • klinisch angemessene Behandlung sollte durchgeführt werden, einschließlich einer möglichen Anpassung der Schilddrüsenhormon-Ersatztherapie bei Patienten mit vorbestehender Hypothyreose
  • Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
    • Telaprevir ist ein starker Inhibitor von CYP-3A4, einem wichtigen Enzym des Arzneimittelmetabolismus.
      • erhöhte systemische Expositionen erwartet, wenn Telaprevir mit Arzneimitteln kombiniert wird, die in hohem Maße durch dieses Enzym metabolisiert werden
      • entsprechende Kontraindikationen beachten

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Telaprevir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Telaprevir - peroral

  • Telaprevir wird während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht verhüten, nicht empfohlen
  • keine Daten zur Anwendung bei Schwangeren
  • tierexperimentellen Studien
    • Daten sind unzureichend hinsichtlich einer Aussage zur Reproduktionstoxizität beim Menschen
  • Kontrazeption bei Männern und Frauen
    • da Telaprevir in Kombination mit Peginterferon alfa und Ribavirin angewendet werden muss gelten die für diese Arzneimittel geltenden Gegenanzeigen und Warnhinweise auch für die Kombinationsbehandlung mit Telaprevir
    • wegen der Kombinationsbehandlung müssen Patientinnen im gebärfähigen Alter und ihre männlichen Partner sowie männliche Patienten und ihre Partnerinnen während der Behandlung zwei wirksame Verhütungsmethoden anwenden
    • nach Beendigung der Telaprevir-Therapie sollten die Empfehlungen hinsichtlich der Empfängnisverhütung der Fachinformation von Ribavirin sowie die folgenden Erläuterungen beachtet werden.
      • hormonale Kontrazeptiva können während der Therapie mit Telaprevir weiter angewendet werden, sind aber eventuell während der Einnahme und für weitere zwei Monate nach der letzten Einnahme von Telaprevir unzuverlässig.
        • während dieser Zeit sollten Patientinnen im gebärfähigen Alter zwei effektive nicht-hormonale Methoden der Empfängnisverhütung anwenden. Zwei Monate nach Ende der Telaprevir-Behandlung sind hormonale Kontrazeptiva wieder als eines der zwei wirksamen effektiven Verhütungsmethoden geeignet
  • Fertilität
    • Telaprevir hatte bei der Untersuchung an Ratten keine Auswirkungen auf Fertilität oder Fekundität

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Telaprevir - peroral

  • vor Beginn der Behandlung muss abgestillt werden
    • wegen Möglichkeit von Nebenwirkungen bei Säuglingen aufgrund der Kombinationsbehandlung von Telaprevir mit Peginterferon alfa und Ribavirin
  • Telaprevir und sein Hauptmetabolit werden in die Milch von Ratten ausgeschieden
  • nicht bekannt, ob Telaprevir in die menschliche Muttermilch übergeht

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Einnahme während des Essens.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Telaprevir

 

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