Idarubicin HEXAL 20mg/20ml (20 mg)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Idarubicin
Wirkstoff Menge 18,63 mg
ATC Code L01DB06
Preis 660,99 €
Menge 20 mg
Darreichung (DAR) IFK
Norm N1
Idarubicin HEXAL 20mg/20ml (20 mg)

Medikamente Prospekt

Idarubicin18.63mg
(H)GlycerolHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure 10+ACUHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 20 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile, andere Anthracycline oder Anthracendione
  • schwere Leberfunktionsstörung
  • schwere Nierenfunktionsstörung
  • unkontrollierte Infektionen
  • schwere Kardiomyopathie
  • akute entzündliche Herzerkrankung
  • schwere Herzinsuffizienz
  • kürzlich abgelaufener Myokardinfarkt
  • schwere Arrhythmien
  • persistierende Myelosuppression
  • vorausgegangene Behandlung mit maximalen kumulativen Dosen von Idarubicinhydrochlorid und/oder anderen Anthracyclinen bzw. Anthracendionen
  • hämorrhagische Diathese
  • Stomatitis
  • Stillzeit
  • Kombination mit einer Gelbfieberimpfung

Art der Anwendung



  • Ausschließlich zur intravenösen Anwendung. Nicht zur intrathekalen Anwendung bestimmt.
  • Intravenöse Anwendung
    • Idarubicin HEXALArgA8-/sup> darf ausschließlich intravenös verabreicht werden.
    • Die Infusion kann durch Verdünnung von Idarubicin HEXALArgA8-/sup> mit Natriumchlorid 0,9% Infusionslösung oder Glucose 5% Infusionslösung zubereitet werden. Alternativ kann die erforderliche Menge des unverdünnten Arzneimittels langsam über 5 - 10 Minuten über den Schlauch einer unbehindert laufenden intravenösen Infusion von Natriumchlorid 0,9% Infusionslösung oder Glucose 5% Infusionslösung verabreicht werden.
    • Eine direkte Bolusinjektion wird aufgrund des Risikos einer Paravasation, die auch bei Vorhandensein eines adäquaten Blutrückflusses bei Nadelaspiration auftreten kann, nicht empfohlen.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Aufgrund der Toxizität der Substanz werden folgende Schutzvorkehrungen empfohlen:
      • Dieses Produkt darf ausschließlich von Personal gehandhabt werden, das im sicheren Umgang mit zytotoxischen Substanzen geschult ist.
      • Schwangere sind vom Umgang mit diesem Arzneimittel auszuschließen.
      • Das Personal muss beim Umgang mit Idarubicin HEXALArgA8-/sup> Schutzkleidung (Labormantel, Einmalhandschuhe, Schutzbrille und -maske) tragen.
      • Alle Arbeiten sind unter einer Sicherheitswerkbank oder einem Isolator durchzuführen.
      • Die Arbeitsfläche ist mit einer saugfähigen Unterlage mit flüssigkeitsdichter Folie zur Einmalverwendung zu bedecken.
      • Alle Gegenstände, die für die Verabreichung oder Reinigung verwendet werden, einschließlich Handschuhe, sind in Hochrisiko-Abfallbehältern der Hochtemperaturverbrennung zuzuführen.
      • Durch Verschütten oder Auslaufen kontaminiertes Material ist mit einer verdünnten Natriumhypochlorit-Lösung (mit 1% aktivem Chlor), möglichst durch Einweichen und mit nachfolgender Spülung mit Wasser, zu behandeln. Die dabei auftretende Entfärbung weist auf den Verlust der zytostatischen Wirksamkeit hin.
      • Alle für die Reinigung verwendeten Materialien sind wie vorstehend beschrieben zu entsorgen.
      • Wenn versehentlich Idarubicinhydrochlorid mit Haut oder Augen in Berührung kommt, sind die betroffenen Stellen unverzüglich ausgiebig mit Wasser oder Natriumbikarbonat-Lösung zu spülen und ein Arzt aufzusuchen.
      • Nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen.
      • Idarubicin HEXALArgA8-/sup> ist nur für die einmalige Anwendung bestimmt!
      • Es dürfen nur klare Lösungen verwendet werden.
      • Vor Verabreichung ist die Lösung auf Zimmertemperatur zu bringen.
      • Idarubicin sollte innerhalb von 24 Stunden vor Verabreichung zubereitet werden.
      • Die Möglichkeit der bakteriellen Kontaminationen während der Handhabung ist zu beachten.
    • Intravenöse Anwendung
      • Idarubicin HEXALArgA8-/sup> darf ausschließlich intravenös verabreicht werden.
      • Die Zubereitung von Idarubicin HEXALArgA8-/sup> kann durch die Verdünnung mit Natriumchlorid 0,9% Infusionslösung oder Glucose 5% Infusionslösung erfolgen. Alternativ kann das erforderliche Volumen des unverdünnten Arzneimittels langsam über 5 - 10 Minuten über den Schlauch einer kontinuierlich laufenden intravenösen Infusion von Natriumchlorid 0,9% Infusionslösung oder Glucose 5% Infusionslösung verabreicht werden.
      • Eine direkte Bolusinjektion wird aufgrund des Risikos einer Paravasation nicht empfohlen, welche auftreten kann, auch wenn das Aspirieren von Blut in die Kanüle erfolgreich ist.
    • Entsorgung
      • Reste des Arzneimittels sowie alle Materialien, die zur Verdünnung und Verabreichung benutzt wurden, müssen entsprechend den Standardanweisungen des Krankenhauses für zytotoxische Substanzen unter Beachtung der aktuellen nationalen Entsorgungsvorschriften für gefährliche Abfälle vernichtet werden.

Dosierung



  • Ausschließlich zur intravenösen Anwendung. Nicht zur intrathekalen Anwendung bestimmt.
  • Die Dosierung wird auf Basis der Körperoberfläche berechnet.
  • Akute myeloische Leukämie (AML)
    • Erwachsene
      • in Kombinationstherapie (z. B. mit Cytarabin)
        • 12 mg/m2/Tag i. v. täglich über 3 Tage
      • oder
        • 8 mg/m2/Tag i. v. täglich über 5 Tage
      • Eine maximale Gesamtdosis von 120 mg/m2 Körperoberfläche sollte nicht überschritten werden.
      • Die Verabreichung des 2. Zyklus sollte bei Patienten, welche eine schwere Mukositis entwickeln, bis zur Erholung von dieser Toxizität aufgeschoben werden. Es wird eine Dosisreduktion von 25% empfohlen.
      • Diese Dosierungsschemata sollten jedoch den hämatologischen Status des Patienten und, bei Anwendung in Kombination, die Dosierungen der anderen zytotoxischen Arzneimittel berücksichtigen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Kombinationstherapie:
        • Der für Kinder mit AML empfohlene Idarubicinhydrochlorid-Dosisbereich, in Kombination mit Cytarabin, beträgt 10 - 12 mg/m2 Körperoberfläche täglich als langsame intravenöse Injektion an 3 aufeinanderfolgenden Tagen.
      • Hinweis: Hierbei handelt es sich um generelle Richtlinien. Die exakte Dosierung entnehmen Sie den individuellen Protokollen.
    • Patienten mit Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen
      • Bei Patienten mit beeinträchtigter Nieren- oder Leberfunktion kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.

Indikation



  • Akute myeloische Leukämie (AML) = akute nicht-lymphatische Leukämie (ANLL)
    • Idarubicin HEXALArgA8-/sup> ist in Kombination mit anderen zytotoxischen Wirkstoffen (z. B. Cytarabin) zur Remissionsinduktion bei unvorbehandelten Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML, ANLL) im Erwachsenenalter angezeigt.
    • IIdarubicinhydrochlorid, in Kombination mit Cytarabin, ist zur First-line Remissionsinduktionsbehandlung von nicht vorbehandelten Kindern mit akuter myeloischer Leukämie (AML) angezeigt.

Nebenwirkungen



  • Schwere Myelosuppression und Kardiotoxizität stellen die beiden wichtigsten Nebenwirkungen dar.
  • Die Nebenwirkungen bei Erwachsenen und Kindern sind ähnlich, ausgenommen die größere Anfälligkeit für eine Anthracyclin-bedingte Kardiotoxizität bei Kindern.
  • In der folgenden Tabelle sind die Nebenwirkungen nach MedDRA-Häufigkeitsgruppen aufgeführt. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Tabelle:
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Sehr häufig: Infektionen
      • Gelegentlich: Sepsis, Septikämie
    • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
      • Gelegentlich: sekundäre Leukämien (akute myeloische Leukämie und myelodysplastisches Syndrom)
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Sehr häufig: Anämie, schwere Leukopenie, Neutropenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Sehr selten: Anaphylaxie
    • Endokrine Erkrankungen
      • Sehr häufig: Anorexie
      • Gelegentlich: Dehydratation
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Gelegentlich: Tumorlyse-Syndrom, Hyperurikämie
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Selten: Hirnblutung
    • Herzerkrankungen
      • Häufig: kongestive Herzinsuffizienz, Kardiomyopathien+ACoAKg-, Bradykardie, Sinustachykardie, Tachyarrhythmien, asymptomatische Reduktionen der linksventrikulären Auswurffraktion
      • Gelegentlich: Abnormalitäten im EKG+ACo-, Myokardinfarkt
      • Sehr selten: Myokarditis, AV- und Schenkelblock, Perikarditis
    • Gefäßerkrankungen:
      • Häufig: lokale Phlebitis, Thrombophlebitis, Hämorrhagie
      • Gelegentlich: Schock
      • Sehr selten: Thromboembolie (einschließlich Lungenembolie), Flush
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Sehr häufig: Übelkeit, Erbrechen, Mukositis/Stomatitis, Diarrhö, abdominale Schmerzen oder brennende Missempfindungen
      • Häufig: gastrointestinale Blutungen, Bauchschmerzen
      • Gelegentlich: +ANY-sophagitis, KolitisgIAA8-/sup>
      • Sehr selten: gastrale Erosionen oder Ulzerationen
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Häufig: Erhöhung der Leberenzyme und des Bilirubins
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Sehr häufig: Alopezie (üblicherweise reversibel)
      • Häufig: Hautausschlag, Jucken, Überempfindlichkeit von bestrahlter HautgIQA8-/sup>
      • Gelegentlich: Hyperpigmentation von Haut und Nägeln, Urtikaria, ZellulitisApwA8-/sup>, Gewebenekrose
      • Sehr selten: akrales Erythem
      • Nicht bekannt: lokale Reaktion
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Sehr häufig: Rotfärbung des Urins für 1 - 2 Tage nach Behandlung
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Sehr häufig: Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost
    • AKg- unspezifische ST-Streckenänderungen
    • AKgAq- siehe Kategorie +ACY-quot,Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen+ACY-quot, für zugehörige Anzeichen und Symptome
    • gIAA8-/sup> einschließlich schwerer Enterokolitis/neutropenischer Enterokolitis mit Perforation
    • gIQA8-/sup> sogenannte Radiation-Recall-Reaktion
    • ApwA8-/sup> kann schwerwiegend sein
  • Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
    • Hämatopoetisches System
      • Eine ausgeprägte Myelosuppression ist die schwerste Nebenwirkung der Idarubicin-Behandlung. Diese ist jedoch zur Eradikation leukämischer Zellen erforderlich.
    • Kardiotoxizität
      • Eine lebensbedrohende kongestive Herzinsuffizienz ist die schwerste Form der Anthracyclin-induzierten Kardiomyopathie und repräsentiert die kumulative dosislimitierende Toxizität des Arzneimittels.
    • Gastrointestinaltrakt
      • Stomatitis und in schweren Fällen Ulzerationen der Mucosa, Dehydration verursacht durch schweres Erbrechen und Diarrh+APYAOw- Risiko einer Perforation des Dickdarms usw.
    • Injektionsstelle
      • Phlebitis/Thrombophlebitis, Maßnahmen zur Vermeidung sind in Kategorie +ACY-quot,Art der Anwendung+ACY-quot, beschrieben, unbeabsichtigte paravenöse Infiltrate können Schmerzen, schwere Zellulitis und Gewebenekrosen verursachen.
    • Andere Nebenwirkungen
      • Hyperurikämie. Vermeidung der Symptome durch Hydration, Alkalisierung des Urins und Prophylaxe mit Allopurinol können die möglichen Komplikationen eines Tumorlyse-Syndroms minimieren.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Allgemein
      • Idarubicin sollte nur unter der Aufsicht eines Arztes, der in der Anwendung von zytotoxischer Chemotherapie erfahren ist, verabreicht werden. Dadurch wird sichergestellt, dass eine sofortige und wirksame Behandlung schwerwiegender Komplikationen der Erkrankung und/oder deren Behandlung, (z. B. Blutungen oder schwere Infektionen) durchgeführt werden kann.
      • Die Patienten sollten sich vor Beginn einer Behandlung mit Idarubicinhydrochloid von der akuten Toxizität einer vorausgegangenen zytotoxischen Behandlung (wie z. B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytopenie und generalisierte Infektionen) erholt haben.
      • Systemische Infektionen sollten vor Beginn der Therapie mit Idarubicinhydrochloid behandelt werden.
    • Herzfunktion
      • Kardiotoxizität ist ein Risiko einer Behandlung mit Anthracyclinen und kann sich als frühes (d. h. akutes) oder spätes (d. h. verzögertes) Ereignis manifestieren.
      • Frühe (d. h. akute) Ereignisse
        • Die frühe Form der Kardiotoxizität von Idarubicin besteht hauptsächlich in Sinustachykardien und/oder Abnormalitäten im Elektrokardiogramm (EKG) wie unspezifische ST-T-Wellen-Veränderungen. Über Tachyarrhythmien, einschließlich vorzeitiger ventrikulärer Kontraktionen und ventrikulärer Tachykardie, Bradykardie sowie über AV- und Schenkelblock wurde ebenfalls berichtet. Diese Wirkungen deuten üblicherweise nicht auf die nachfolgende Entwicklung einer verzögerten Kardiotoxizität hin, sind selten von klinischer Bedeutung und sind im Allgemeinen kein Grund für einen Abbruch der Idarubicin-Behandlung.
      • Späte (d. h. verzögerte) Ereignisse
        • Eine verzögerte Kardiotoxizität entwickelt sich üblicherweise spät im Verlauf der Therapie oder innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Beendigung der Therapie, spätere Ereignisse (mehrere Monate bzw. Jahre nach Abschluss der Therapie) wurden jedoch ebenfalls berichtet. Eine verzögerte Kardiomyopathie manifestiert sich durch eine reduzierte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) und/oder Anzeichen und Symptome einer kongestiven Herzinsuffizienz wie Dyspnoe, Lungenödem, lageabhängige +ANY-deme, Kardiomegalie, Hepatomegalie, Oligurie, Aszites, Pleuraerguss und Galopprhythmus. Subakute Wirkungen wie Perikarditis/Myokarditis wurden ebenfalls berichtet. Eine lebensbedrohliche kongestive Herzinsuffizienz ist die schwerste Form der Anthracyclin-induzierten Kardiomyopathie und repräsentiert die kumulative dosislimitierende Toxizität des Arzneimittels. Kumulative Dosisgrenzen für die intravenöse oder orale Anwendung von Idarubicinhydrochloid sind nicht definiert worden. Bei 5% der Patienten, die kumulative i. v. Dosen von 150 - 290 mg/m2 erhalten hatten, wurde jedoch eine Idarubicin-bedingte Kardiomyopathie berichtet. Die verfügbaren Daten von Patienten, die mit oralen Idarubicinhydrochloid-Gesamtdosen von bis zu 400 mg/m2 behandelt wurden, weisen auf eine niedrige Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Kardiotoxizität hin.
        • Die Herzfunktion muss beurteilt werden, bevor die Patienten sich einer Behandlung mit Idarubicin unterziehen, und während der gesamten Behandlung überwacht werden, um das Risiko für das Auftreten von schweren kardialen Schädigungen zu reduzieren. Das Risiko kann durch eine regelmäßige Überwachung der linksventrikulären Ejektionsfraktion während des Therapiezyklus mit sofortigem Abbruch der Idarubicin-Behandlung beim ersten Anzeichen einer beeinträchtigten Funktion reduziert werden. Geeignete quantitative Methoden zur wiederholten Beurteilung der Herzfunktion (Bewertung der LVEF) schließen Multiple Gated Acquisition (MUGA) Scan oder Echokardiographie (ECHO) ein. Eine kardiale Bewertung vor Behandlungsbeginn mittels EKG und entweder MUGA Scan oder ECHO wird empfohlen, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für eine erhöhte Kardiotoxizität. Besonders bei höheren kumulativen Anthracyclin-Dosen sind wiederholte Bestimmungen der LVEF mittels MUGA oder ECHO durchzuführen. Die zur Beurteilung verwendete Methode sollte während der Verlaufskontrollen beibehalten werden.
        • Risikofaktoren für eine Kardiotoxizität schließen aktive oder latente kardiovaskuläre Erkrankungen, vorausgehende oder gleichzeitige Bestrahlung der mediastinalen/perikardialen Region, vorausgegangene Therapie mit anderen Anthracyclinen oder Anthracendionen sowie gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit der Fähigkeit die Herzkontraktilität zu unterdrücken oder kardiotoxischen Arzneimitteln (z. B. Trastuzumab) ein.
        • Anthracycline, einschließlich Idarubicin, sollten nicht in Kombination mit anderen kardiotoxischen Substanzen verabreicht werden, es sei denn, die Herzfunktion des Patienten wird engmaschig überwacht. Patienten, die Anthracycline nach Beendigung einer Behandlung mit anderen kardiotoxischen Substanzen erhalten, insbesondere solche mit langer Halbwertszeit wie Trastuzumab, können ebenfalls einem erhöhten Risiko für die Entwicklung einer Kardiotoxizität ausgesetzt sein. Die Halbwertszeit von Trastuzumab beträgt 28 - 38 Tage, und die anschließende Auswaschphase beträgt bis zu 27 Wochen (190 Tage bzw. 5-mal die Eliminationshalbwertszeit). Daher sollten Ärzte eine auf Anthracyclinen basierte Therapie wenn möglich für bis zu 27 Wochen nach Beendigung einer Trastuzumab-Therapie vermeiden. Falls Anthracycline vor diesem Zeitpunkt angewendet werden, wird eine sorgfältige Überwachung der Herzfunktion empfohlen.
        • Die Überwachung der Herzfunktion muss besonders strikt bei Patienten durchgeführt werden, die hohe kumulative Dosen erhalten oder bei denen Risikofaktoren vorhanden sind.
        • Eine Kardiotoxizität unter Idarubicin kann jedoch auch bei niedrigen kumulativen Dosierungen und unabhängig davon, ob Risikofaktoren vorhanden sind, auftreten.
        • Kinder und Jugendliche:
          • Kleinkinder und Kinder scheinen empfindlicher für eine Anthracyclin-induzierte Kardiotoxizität zu sein, sodass hier langfristig in regelmäßigen Abständen eine Überwachung der Herzfunktion erfolgen muss.
        • Es ist wahrscheinlich, dass die Toxizität von Idarubicin und anderen Anthracyclinen oder Anthracendionen additiv ist.
    • Hämatologische Toxizität
      • Idarubicin ist ein starker Hemmer der Knochenmarkfunktion. Bei allen Patienten, denen eine therapeutische Dosis dieses Wirkstoffs gegeben wird, tritt eine schwerwiegende Myelosuppression auf. Hämatologische Profile, einschließlich weißes Differentialblutbild, sollten vor und während jedem Behandlungszyklus mit Idarubicin beurteilt werden.
      • Eine dosisabhängige, reversible Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie) sind die vorherrschenden Manifestationen der hämatologischen Toxizität von Idarubicin und die häufigste dosislimitierende Toxizität dieses Arzneimittels.
      • Leukopenie und Neutropenie sind üblicherweise schwerwiegend, Thrombozytopenie und Anämie können ebenfalls auftreten. Der Nadir für Neutrophile und Thrombozyten wird in der Regel 10 - 14 Tage nach Verabreichung des Arzneimittels erreicht, die Zellzahlen kehren in der Regel jedoch während der 3. Woche auf normale Werte zurück. Während der Phase der schwerwiegenden Myelosuppression wurden Todesfälle als Folge von Infektionen und/oder Hämorrhagien berichtet. Die klinischen Folgen einer schweren Myelosuppression schließen Fieber, Infektionen, Sepsis/Septikämie, septischen Schock, Hämorrhagien, Gewebehypoxie oder Tod ein. Beim Auftreten einer febrilen Neutropenie wird eine i. v. Behandlung mit einem Antibiotikum empfohlen.
    • Sekundäre Leukämien
      • Sekundäre Leukämien mit oder ohne präleukämischer Phase wurden bei Patienten berichtet, die mit Anthracyclinen (einschließlich Idarubicin) behandelt wurden. Sekundäre Leukämien treten häufiger auf, wenn diese Arzneimittel in Kombination mit DNA-schädigenden antineoplastischen Wirkstoffen gegeben werden, wenn die Patienten intensiv mit zytotoxischen Arzneimitteln vorbehandelt wurden oder nach steigenden Anthracyclin-Dosen. Diese Leukämien können eine Latenzperiode von 1 - 3 Jahren haben.
    • Gastrointestinale Toxizität
      • Idarubicin ist emetogen. Eine Mukositis (überwiegend Stomatitis, weniger häufig +ANY-sophagitis) tritt im Allgemeinen frühzeitig nach der Verabreichung des Arzneimittels auf und kann sich in wenigen Tagen, wenn schwer verlaufend, bis hin zu Schleimhautulzerationen entwickeln. Die meisten Patienten erholen sich von dieser Nebenwirkung bis zur 3. Therapiewoche.
      • Gelegentlich wurden Episoden einer schweren gastrointestinalen Toxizität (wie z. B. Perforation oder Blutungen) bei Patienten berichtet, die mit oralem Idarubicin behandelt wurden und akute Leukämie oder in ihrer Krankheitsgeschichte andere Pathologien hatten oder die Arzneimittel erhielten, von denen bekannt ist, dass sie zu gastrointestinalen Komplikationen führen. Bei Patienten mit aktiven gastrointestinalen Erkrankungen mit einem erhöhten Risiko für Blutungen und/oder Perforation, muss der Arzt den Nutzen einer Behandlung mit oralem Idarubicin gegen das Risiko abwägen.
    • Leber- und Nierenfunktion
      • Da eine Beeinträchtigung der Leber- und/oder der Nierenfunktion die Verfügbarkeit von Idarubicin beeinflussen kann, sollten Leber- und Nierenfunktion mit den üblichen klinischen Laboruntersuchungen (mit Serumbilirubin und Serumkreatinin als Indikatoren) vor und während der Behandlung untersucht werden. Bei einer Reihe von Phase-III-Studien war die Therapie kontraindiziert, wenn Serumbilirubinspiegel und/oder Serumkreatininspiegel von 2,0 mg/dl überschritten wurden. Bei anderen Anthracyclinen erfolgt im Allgemeinen eine Dosisreduktion um 50%, wenn die Bilirubin-Spiegel zwischen 1,2 - 2,0 mg/dl liegen.
    • Wirkungen an der Injektionsstelle
      • Durch Injektion in eine kleine Vene oder vorhergehende Injektionen in dieselbe Vene kann Phlebosklerose entstehen. Das Befolgen der empfohlenen Verabreichungsverfahren kann das Risiko einer Phlebitis/Thrombophlebitis an der Injektionsstelle vermindern.
    • Paravasation
      • Die Paravasation von Idarubicin während der intravenösen Injektion kann lokale Schmerzen, schwere Gewebeschädigungen (Blasenbildung, schwere Zellulitis) und Nekrose verursachen. Sollten während der intravenösen Verabreichung von Idarubicin Anzeichen oder Symptome einer Paravasation auftreten, ist die Arzneimittel-Infusion sofort zu unterbrechen.
      • Im Fall einer Paravasation kann Dexrazoxan eingesetzt werden, um Gewebeschädigungen vorzubeugen oder zu reduzieren.
    • Tumorlyse-Syndrom
      • Als Folge des extensiven Purin-Katabolismus, der den raschen arzneimittelinduzierten Zerfall von neoplastischen Zellen begleitet (Tumorlyse-Syndrom), kann Idarubicin eine Hyperurikämie induzieren. Blutharnsäure-, Kalium-, Calciumphosphat- und Kreatinin-Spiegel sollten nach initialer Behandlung untersucht werden. Hydratation, Alkalisierung des Urins und Prophylaxe mit Allopurinol zur Vermeidung einer Hyperurikämie können die möglichen Komplikationen eines Tumorlyse-Syndroms minimieren.
    • Immunsuppressive Wirkungen/erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
      • Bei Verabreichung von Lebendimpfstoffen (wie Gelbfieberimpfstoff) oder attenuierten Lebendimpfstoffen an durch chemotherapeutische Wirkstoffe, einschließlich Idarubicin, immunsupprimierte Patienten können schwerwiegende oder tödliche Infektionen resultieren. Impfungen mit Lebendimpfstoffen sind bei Patienten, die Idarubicin erhalten, zu vermeiden. Totimpfstoffe bzw. inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden, die Immunantwort auf solche Impfstoffe kann jedoch abgeschwächt sein.
    • Auswirkungen auf die Fortpflanzung
      • Männern, die mit Idarubicin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung kontrazeptive Maßnahmen anzuwenden und sich wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie mit Idarubicin über eine Spermakonservierung beraten zu lassen.
    • Sonstige
      • Wie bei anderen zytotoxischen Wirkstoffen wurde auch bei der Anwendung von Idarubicin über Thrombophlebitis und thromboembolische Phänomene, einschließlich Lungenembolie, berichtet.
      • Dieses Produkt kann 1 - 2 Tage nach Verabreichung eine Rotfärbung des Harns verursachen, und Patienten sind auf diesen Umstand hinzuweisen.
      • Aufgrund der toxischen Eigenschaft dieser Substanz sind Schutzmaßnahmen für das medizinische Fachpersonal in der Kategorie +ACY-quot,Art der Anwendung+ACY-quot, aufgeführt.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Idarubicin ist ein starkes Myelosuppressivum, und bei Kombinationschemotherapien, die andere Wirkstoffe mit ähnlicher Wirkung enthalten, ist zu erwarten, dass sie eine additive myelosuppressive Wirkung induzieren.
    • Die Anwendung von Idarubicin in Kombinationschemotherapie mit anderen potenziell kardiotoxischen Arzneimitteln sowie die gleichzeitige Anwendung mit anderen kardioaktiven Substanzen (z. B. Kalziumkanalblockern) erfordern die Überwachung der Herzfunktion während der gesamten Behandlungsdauer.
    • Durch begleitende Therapien induzierte Veränderungen der Leber- oder Nierenfunktion können den Metabolismus, die Pharmakokinetik und therapeutische Wirksamkeit und/oder Toxizität von Idarubicin beeinflussen.
    • Eine additive myelosuppressive Wirkung kann auftreten, wenn gleichzeitig oder innerhalb von 2 - 3 Wochen vor der Idarubicin-Behandlung eine Radiotherapie durchgeführt wird.
    • Die gleichzeitige Anwendung von Lebendimpfstoffen (z. B. Gelbfieberimpfstoff) wird aufgrund des Risikos einer möglicherweise tödlichen systemischen Erkrankung nicht empfohlen. Dieses Risiko ist bei bereits durch die zugrunde liegende Erkrankung immunsupprimierten Personen erhöht. Falls verfügbar, sollte ein inaktivierter Impfstoff angewendet werden.
    • Bei Kombination von oralen Antikoagulanzien und Anti-Krebs-Chemotherapien wird empfohlen die Häufigkeit des INR (International Normalised Ratio)-Monitoring zu erhöhen, da das Risiko einer Wechselwirkung nicht ausgeschlossen werden kann.
    • Ciclosporin A: Die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin A als Chemosensitizer erhöhte bei Patienten mit akuter Leukämie signifikant die AUC von Idarubicin (1,78-fach) und Idarubicinol (2,46-fach). Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkung ist nicht bekannt. Bei manchen Patienten kann eine Dosisanpassung erforderlich sein.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Auswirkungen von Idarubicin auf die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht systematisch untersucht. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass geschwächte Patienten beeinträchtigt sein können.
  • Überdosierung
    • Es ist zu erwarten, dass sehr hohe Dosen von Idarubicin innerhalb von 24 Stunden eine akute myokardiale Toxizität und innerhalb von 1 - 2 Wochen eine schwere Myelosuppression verursachen.
    • Spätes Herzversagen wurde bei Anthracyclinen bis zu mehrere Monate nach der Überdosierung gesehen.
    • Die Patienten sollten sorgfältig überwacht werden und, falls Anzeichen von Herzversagen auftreten, sollte dies herkömmlich behandelt werden.
    • Aufgrund der pharmakokinetischen Eigenschaften, ist nicht zu erwarten, dass eine Hämodialyse oder Peritonealdialyse die Wirkstoffausscheidung verbessern.
    • Es sollten geeignete Hilfen vorhanden sein, um die Toxizität der Substanz beim Patienten zu beobachten und zu behandeln.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Beeinträchtigung der Fertilität
    • Idarubicin kann die Chromosomen in menschlichen Spermatozoen schädigen. Aus diesem Grund sollten Männer, die mit Idarubicin behandelt werden, bis zu 3 Monate nach der Behandlung effektive kontrazeptive Maßnahmen anwenden.
    • Vor Behandlungsbeginn sollte Männern eine Beratung zur Spermakonservierung angeraten werden. Es liegen keine klinischen Daten zum Einfluss von Idarubicin auf die weibliche Fertilität vor. Bei Tieren wurden negative Beeinträchtigungen beobachtet.
  • Schwangerschaft
    • Das embryotoxische Potenzial von Idarubicin wurde in In-vitro- und In-vivo-Studien gezeigt. Es liegen allerdings keine entsprechenden kontrollierten Untersuchungen bei schwangeren Frauen vor.
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen darauf hingewiesen werden, während der Behandlung nicht schwanger zu werden und geeignete kontrazeptive Maßnahmen, wie vom Arzt empfohlen, zu ergreifen.
    • Idarubicin sollte in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen der Behandlung das potenzielle Risiko für den Fetus rechtfertigt. Die Patientin sollte auf mögliche Schädigungen des Fetus hingewiesen werden. Patientinnen, die nach Beendigung der Therapie einen Kinderwunsch haben, sollten darauf hingewiesen werden, zunächst eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Idarubicin oder seine Metaboliten in die menschliche Muttermilch übergehen. Mütter sollten während der Behandlung mit Idarubicin nicht stillen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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