Hydrocortison 500 (1X4 ml)

Hersteller Pfizer Pharma PFE GmbH
Wirkstoff Hydrocortison
Wirkstoff Menge 500 mg
ATC Code H02AB09
Preis 28,08 €
Menge 1X4 ml
Darreichung (DAR) TRS
Norm N1
Hydrocortison 500 (1X4 ml)

Medikamente Prospekt

Hydrocortison500mg
(H)Benzyl alkoholKonservierungsstoff36mg
(H)Dinatrium hydrogenphosphat 7-WasserHilfsstoff
(H)Natrium dihydrogenphosphat 1-WasserHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (1)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 4 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Hydrocortison - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Hydrocortison
  • Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen bei Patienten, die immunsupprimierende Dosen von Corticosteroiden erhalten
  • intrathekale und epidurale Verabreichung

Art der Anwendung



  • i.v. Injektion oder i.v. Infusion
    • in Notfällen i.v. Injektion empfohlen
      • erforderliche Dosis über 30 Sekunden - 10 Min. langsam i.v.
    • i.m. Applikation nur in besonderen Ausnahmefällen, sofern i.v. Injektion oder i.v. Infusion nicht möglich
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 50 mg Hydrocortison.

  • Behandlung schwerer akuter Schockzuständen, akuter Nebennierenrindeninsuffizienz, Substitutionstherapie bei primärer und sekundärer NNR-Insuffizienz, Hemmtherapie bei Adrenogenitalem Syndrom (AGS)
    • Dosierung in akuten Notfallsituationen
      • intravenöse Injektion
        • erforderliche Dosis über 30 Sek. (bei 100 mg Hydrocortison) - 10 Min. (bei >/= 500 mg Hydrocortison) injizieren
      • intavenöse Infusion
        • je nach klinischer Situation: verdünnte Infusionslsg. mit 100 mg Hydrocortison / 2 - 10 Stunden zuführen
          • bei lebensbedrohlichen Zuständen: Infusion von max. 50 mg Hydrocortison / Stunde
          • in weniger schweren Fällen: Infusion von 10 mg Hydrocortison / Stunde
        • bei Bedarf: Infusion mehrfach wiederholen
      • Kinder und Jugendliche
        • Dosierung entsprechend Schwere des Zustandes und weniger entsprechend KG und Alter
          • mind. 25 mg Hydrocortison / Tag
        • bei Salzverlustsyndrom, Morbus Addison und nach Adrenalektomie
          • zusätzliche Gabe eines Mineralkortikoids erforderlich
      • bei besonderen körperlichen Belastungen (Stresssituationen wie Unfall, akute Erkrankung, starke physikalische Reize, Operation)
        • Dosissteigerung auf das 2 - 3fache
      • bei akuten schweren Belastungen (z.B. Geburt)
        • max. 100 mg Hydrocortison als Infusion
      • Behandlungsdauer: beschränkt auf akute Situation des NNR-funktionsausfalls
  • Substitutionstherapie
    • Erwachsene
      • 10 - 20 mg Hydrocortison / Tag
      • tägliche Maximaldosis: 30 mg
    • Kinder
      • 10 - 15 mg Hydrocortison / m2 KOF / Tag
    • bei NNR-Restaktivität möglicherweise geringere Dosen ausreichend
    • i.A. individuelle Dosierung verteilt auf 2 Einzeldosen entsprechend der physiologischen NNR-Tagesrhythmik
      • z.B. 15 mg um 06:00 - 08:00 Uhr und 5 mg um 14:00 Uhr
      • Patienten, die nachts besonders aktiv sind (Sport, Spät- oder Nachtschicht) Aufteilung in 3 Einzeldosen empfehlenswert
        • z.B. 10 mg morgens, 5 mg nachmittags und 5 mg abends
    • bei besonderen körperlichen Belastungen (z. B. Trauma, Operation), interkurrenten Infekten
      usw.
      • Dosissteigerung auf das 2 - 3fache
    • bei akuten schweren Belastungen (z.B. Geburt)
      • Dosissteigerung auf das 10fache möglichj
    • bei Salzverlustsyndrom, Morbus Addison und nach Adrenalektomie
      • zusätzliche Gabe eines Mineralokortikoids erforderlich
    • Schwangerschaft
      • 1. Trimenon
        • normale Dosis
      • 2. Trimenon
        • Erhöhung der täglichen Substitutionsdosis um 5 mg
      • 3. Trimenon
        • Erhöhung der täglichen Substitutionsdosis um weitere 5 mg
      • nach der Schwangerschaft
        • Dosisreduktion auf die normale Substitutionsdosis
    • Behandlungsdauer: i.d.R. lebenslang
  • Hemmtherapie
    • initial: 15 - 20 mg / m2 KOF / Tag, verteilt auf 3 Einzelgaben
      • früher Morgen: z.B. 1/2 der Tagesgesamtdosis
      • früher Nachmittag: z.B. 1/4 der Tagesgesamtdosis
      • Bettgehzeit: z.B. 1/4 der Tagesgesamtdosis (zur Unterdrückung des frühmorgendlichen ACTH-Anstiegs)
    • bei entsprechender NNR-Eigenproduktion ggf. geringere Tagesdosis ausreichend
    • Dosis so wählen, dass ausreichende Androgensuppression jedoch kein Cushing-Syndrom bzw. bei Kindern keine Hemmung des Längenwachstums gewährleistet wird
    • bei besonderen körperlichen Belastungen (Stresssituationen wie Unfall, akute Erkrankung, starke physikalische Reize, Operation)
      • Dosissteigerung auf das 2 - 3fache
    • bei akuten schweren Belastungen (z.B. Geburt)
      • max. 100 mg Hydrocortison als Infusion
    • Behandlungsdauer: i.d.R. lebenslang

Indikation



  • Behandlung schwerer akuter Schockzuständen
    • als Folge von akuter NNR-Insuffizienz
    • bei nicht ausreichendem Ansprechen einer konventionellen Therapie und vermuteter NNR-Insuffizienz
  • akuter Nebennierenrindeninsuffizienz
    • in schweren Stress-Situationen, als Hormonergänzung, wenn unzureichende Nebennierenrindenfunktion bekannt ist oder angenommen werden muss (z. B. bei Operationen, schweren Verletzungen oder Infektionen)
  • Substitutionstherapie bei
    • primärer NNR-Insuffizienz, z.B.
      • Morbus Addison
      • Zustand nach Adrenalektomie
    • sekundärer NNR-Insuffizienz, z.B.
      • Sheehan-Syndrom
      • Zustand nach Hypophysektomie
  • Hemmtherapie bei Adrenogenitalem Syndrom (AGS)
    • wenn möglichst rasches Einsetzen der Hydrocortison-Wirkung erwünscht, oder
    • Anwendung von Hydrocortison-Tabletten nicht möglich

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Hydrocortison - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • opportunistische Infektionen
      • Infektion
  • gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (inkl. Zysten und Polypen)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kaposi-Sarkom (wurde bei Patienten, die eine Corticosteroid-Therapie erhielten berichtet)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Leukozytose
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Überempfindlichkeitsreaktionen bis zum Schock (insbesondere bei Patienten mit Asthma bronchiale und nach Nierentransplantation)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schwächung der Immunabwehr mit Erhöhung des Infektionsrisikos (bestimmte virusbedingte Erkrankungen, z.B. Varizellen, Herpes simplex oder - während der virämischen Phase - Herpes zoster, können einen schweren, manchmal auch lebensbedrohlichen Verlauf nehmen)
      • anaphylaktische Reaktion
      • anaphylaktoide Reaktion
  • endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Cushingoid
      • Inaktivität bzw. Atrophie der Nebennierenrinde
      • Hypopituitarismus
      • Steroid-Entzugssydrom
      • Nebennieren-Adipositas
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • epidurale, mediastinale oder epikardiale Lipomatosen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • metabolische Azidose
      • Natriumretention mit +ANY-dembildung
      • Flüssigkeitsretention
      • hypokalämische Alkalose
      • Dyslipidämie
      • verminderte Glucosetoleranz
      • Diabetes mellitus
      • erhöhter Insulinbedarf (oder erhöhter Bedarf an oralen Hypoglykämika bei Diabetikern)
      • Fettverteilungsstörungen wie
        • Vollmondgesicht
        • Stammfettsucht
        • Gewichtszunahme (durch gesteigerten Appetit)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • affektive Störungen, einschließlich
        • Depressionen
        • euphorische Stimmung
        • Affekt-Labilität
        • Arzneimittelabhängigkeit
        • suizidales Denken
      • psychotische Störungen, einschließlich
        • Manie
        • Wahnvorstellungen
        • Halluzinationen
        • Schizophrenie
      • psychische Störungen
      • Persönlichkeitsveränderungen
      • Verwirrtheitszustände
      • Angststörungen
      • Stimmungsschwankungen
      • abnormales Verhalten
      • Schlaflosigkeit
      • Reizbarkeit
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhter intrakranieller Druck
      • benigne intrakranielle Hypertonie
      • Konvulsionen
      • kognitive Störungen
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Katarakt
      • Glaukom
      • erhöhter intraokulärer Druck
      • Exophthalmus
      • zentrale, seröse Chorioretinopathie
      • verschwommenes Sehen
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • dekompensierte Herzinsuffizienz (bei gefährdeten Patienten)
  • Gefäßerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypertonie
      • Vaskulitis
      • Thromboserisiko
      • Hypotonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Lungenembolie
      • Gasping-Syndrom
      • Schluckauf
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Magen-Darm-Ulzera
      • Magenblutung
      • Pankreatitis
      • abdominale Schmerzen
      • A1g-sophagitis
      • Darmperforation
      • abdominale Distension
      • peptische Ulzera (mit möglicher peptischer Ulkusperforation und peptischer Ulkusblutung)
      • Diarrh+APY
      • Dyspepsie
      • Übelkeit
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Angioödem
      • Hirsutismus
      • Striae rubrae
      • Petechien
      • Ekchymosen
      • Steroidakne
      • Hautatrophie
      • verzögerte Wundheilung
      • Erythem
      • Hyperhidrose
      • Dehnungsstreifen
      • Ausschlag
      • Pruritus
      • Urtikaria
      • Hypopigmentierung der Haut
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelschwäche (bei Patienten mit Myasthenia gravis kann eine reversible Verschlechterung der Muskelschwäche auftreten, die zu einer myasthenischen Krise fortschreiten kann)
      • Auslösung einer akuten Myopathie bei zusätzlicher Anwendung von nicht depolarisierenden Muskelrelaxantien
      • Myalgie
      • Osteoporose
      • aseptische Knochennekrose (Femur- und Humeruskopf)
      • pathologische Fraktur
      • Wachstumshemmung (bei Kindern)
      • Neuroarthropathie
      • Arthralgie
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Störungen der Sexualhormonsekretion (Amenorrhoe, Impotenz)
      • unregelmäßige Menstruation
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • eine Überdosierung über längere Zeit kann zu den für Glucocorticoide typischen unerwünschten Wirkungen (Symptome eines Cushing-Syndroms) führen, die in unterschiedlicher Ausprägung zu erwarten sind
      • periphere +ANY-deme
      • Müdigkeit
      • Unwohlsein
      • Reaktionen an der Einstichstelle
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhte Kaliumausscheidung
      • Kalium im Blut erniedrigt
      • Stickstoffbilanz negativ (aufgrund des Eiweißabbaus)
      • Calcium im Urin erhöht
      • Alaninaminotransferase erhöht
      • Aspartataminotransferase erhöht
      • alkalische Phosphatase im Blut erhöht
      • Harnstoff im Blut erhöht
      • Unterdrückung von Reaktionen auf Hauttests
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Wirbelsäulenkompressionsfraktur
      • Sehnenriss

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Hydrocortison - invasiv

  • individuelle Dosiseinstellung
    • bei der Therapie mit Hydrocortison erforderlich, Patienten sorgfältig individuell auf das Präparat einzustellen, einschließlich entsprechender Kontrolluntersuchungen z.B. von Gewicht, Blutdruck, Elektrolyten (bei AGS auch Hormonparameter), bei Kindern zusätzlich Längenwachstum
    • in jedem individuellen Fall zur Dosierung und Behandlungsdauer eine Nutzen-Risiko-Bewertung vornehmen
      • Entscheidung treffen, ob eine tägliche oder diskontinuierliche Therapie durchzuführen ist
      • Komplikationen bei der Behandlung mit Glucocorticoiden von der Höhe der Dosis und der Behandlungsdauer abhängig
    • Verwendung der niedrigst möglichen Dosis, um den Zustand unter Behandlung zu kontrollieren
    • Dosisreduktion nur schrittweise
    • besondere körperliche Belastungen
      • Dosisanpassung notwendig
    • außergewöhnlichem Stress
      • erhöhte Dosis schnell wirksamer Corticosteroide vor, nach und während der Stresssituation angezeigt
  • Immunosuppressive Wirkungen / erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
    • Corticosteroide können die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen, einige Anzeichen einer Infektion maskieren und es können während ihres Gebrauchs neue Infektionen auftreten
    • Reaktivierung von latenten Infektionen, wie Tuberkulose oder Hepatitis B, möglich
    • Möglichkeit einer verminderten Resistenz und Unfähigkeit, die Infektion zu lokalisieren
    • Zusammenhang von Infektionen durch alle Pathogene, einschließlich viraler, bakterieller, fungaler, protozoischer oder helminthischer Infektionen, in jeder Stelle des Körpers, mit dem Gebrauch von Corticosteroiden alleine, oder in Kombination mit anderen immunsupprimierenden Wirkstoffen, die die zelluläre Immunität, humorale Immunität oder neutrophile Funktion beeinflussen, möglich
    • Infektionen können leicht, aber auch schwerwiegend und zuweilen tödlich sein
    • mit steigenden Dosen von Corticosteroiden nimmt die Häufigkeitsrate von infektiösen Komplikationen zu
    • Personen, die Medikamente nehmen, die das Immunsystem supprimieren, sind anfälliger für Infektionen als gesunde Individuen
    • Windpocken und Masern können bei nicht immunisierten Kindern und Erwachsenen, die Corticosteroide nehmen, z. B. einen schwerwiegenderen und sogar tödlichen Verlauf haben
    • Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder attenuierten Lebendimpfstoffen ist bei Patienten, die immunsupprimierende Dosen von Corticosteroiden erhalten, kontraindiziert
      • Totimpfstoffe oder inaktivierte Impfstoffe dürfen verabreicht werden
        • Ansprechen auf solche Impfungen kann verringert sein
    • indizierte Immunisierungsverfahren können bei Patienten, die nicht immunsupprimierende Dosen von Corticosteroiden erhalten, durchgeführt werden
    • Kaposi-Sarkomen
      • bei Patienten, die eine Corticosteroid-Therapie erhalten, berichtet
      • Absetzen der Corticosteroid-Therapie kann zu einer klinischen Remission führen
    • septischer Schock
      • Bedeutung von Corticosteroiden bei der Behandlung des septischen Schocks ist umstritten
      • routinemäßige Anwendung bei septischem Schock nicht empfohlen
  • Wirkungen auf das Immunsystem
    • Auftreten von allergischen Reaktionen
    • seltene Fälle von Hautreaktionen und anaphylaktischen / anaphylaktoiden Reaktionen bei Patienten, die eine parenterale Corticosteroid-Therapie erhielten
    • angemessene Vorsichtsmaßnahmen vor der Verabreichung, insbesondere wenn der Patient eine Allergie-Historie aufweist, vornehmen
  • Endokrine Wirkungen
    • Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA) (Sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz)bei für längere Zeit in pharmakologischen Dosen verabreichten Corticosteroiden
    • Ausmaß und Dauer der hervorgerufenen Nebenniereninsuffizienz sind bei Patienten unterschiedlich und abhängig von der Dosis, Häufigkeit, Verabreichungszeit und Dauer der Glucocorticoid-Therapie
    • akute Nebennierenrindeninsuffizienz kann zu einem tödlichen Ausgang führen, wenn Glucocorticoide abrupt abgesetzt werden
    • durch Arzneimittel verursachte Sekundäre Nebennierenrindeninsuffizienz kann durch eine allmähliche Dosisreduktion minimiert werden
    • diese Art von relativer Insuffizienz kann monatelang nach Therapieende anhalten
      • daher in jeder während dieser Zeit vorkommenden Stresssituation erneut eine Hormontherapie einleiten
    • Steroid-,Entzugssyndrom+ACY-quot+ADs
      • scheinar kein Zusammenhang mit Nebennierenrindeninsuffizienz
      • Auftreten in Folge eines abrupten Absetzens von Glucocorticoiden
      • Syndrom schließt Symptome wie: Anorexie, Nausea, Erbrechen, Lethargie, Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen, Schuppung, Myalgie, Gewichtsverlust und / oder Hypotonie ein
      • Effekte werden eher der plötzlichen Veränderung der Glucocorticoid-Konzentration zugeschrieben als niedrigen Corticosteroid-Werten
    • Cushing-Syndrom
      • Glucocorticoide können Syndrom hervorrufen oder verstärken
      • Anwendung bei Patienten mit endogenem Cushing-Syndrom vermeiden
    • Hypothyroidismus
      • gesteigerte Wirkung von Corticosteroiden
  • Stoffwechsel und Ernährung
    • Erhöhung des Blutglucose-Werts
    • Verschlechterung eines bestehenden Diabetes möglich
    • Prädisponierung für Diabetes bei Patienten unter Langzeittherapie
    • Berücksichtigung eines möglichen erhöhten Bedarfs an Insulin oder oralen Antidiabetika
  • Psychiatrische Wirkungen
    • Auftreten von potenziell schwerwiegenden, unerwünschten psychiatrischen Reaktionen bei systemischen Steroiden
    • Symptome treten typischerweise einige Tage oder Wochen nach Beginn der Behandlung auf
    • meisten Reaktionen gehen entweder nach einer Dosisreduktion oder einem Therapieabbruch zurück, obwohl eine spezifische Behandlung notwendig sein kann
    • psychologische Wirkungen nach Abbruch der Corticosteroid-Therapie mit nicht bekannter Häufigkeit beobachtet
    • Patienten / Pflegekräfte sollten angehalten werden, den Arzt aufzusuchen wenn der Patient psychologische Symptome entwickelt, insbesondere wenn eine depressive Verstimmung oder suizidale Gedanken vermutet werden
    • bei möglichen psychiatrischen Störungen, die entweder während oder unmittelbar nach Ausschleichen der Dosis oder Therapieabbruch bei systemischen Steroiden, auftreten können, sollten Patienten / Pflegekräfte besonders aufmerksam sein
  • Wirkungen auf das Nervensystem
    • Corticosteroide bei Patienten mit Anfallserkrankungen mit Vorsicht anwenden
    • im Zusammenhang mit der intrathekalen / epiduralen Verabreichung über schwerwiegende medizinische Ereignisse berichtet
    • epidurale Lipomatose
      • Fälle berichtet bei Patienten, die Corticosteroide insbesondere langfristig in hohen Dosen anwenden
  • Wirkungen auf das Auge
    • Corticosteroide bei Patienten mit okulärem Herpes simplex mit Blick auf eine mögliche Hornhautperforation mit Vorsicht anwenden
    • ein für längere Zeit andauernder Gebrauch von Corticosteroiden kann eine Cataracta subcapsularis posterior, Cataracta nuclearis (insbesondere bei Kindern), einen Exophtalmus oder erhöhten intraokulären Druck hervorrufen, der zu einem Glaukom mit möglicher Schädigung der Sehnerven führen kann
      • regelmäßige augenärztliche Kontrollen bei Eng- und Weitwinkelglaukomen
        • insbesondere in der Einstellungsphase der Behandlung sollten bei Eng- und Weitwinkelglaukomen regelmäßige augenärztliche Kontrollen erfolgen
    • vermehrtes Auftreten von fungalen und viralen Infektionen des Auges möglich
    • Sehstörungen
      • Auftreten von Sehstörungen bei der systemischen und topischen Anwendung von Corticosteroiden möglich
      • wenn Patient mit Symptomen wie verschwommenen Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden
        • andere Ursachen können umfassen: Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen wie z.B. zentral seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach Anwendung von systemischen oder topischen Corticosteroiden gemeldet wurde
          • Chorioretinopathie
            • zentralen serösen Chorioretinopathie kann zu einer Netzhautablösung führen
  • Kardiale Wirkungen
    • Nebenwirkungen von Glucocorticoiden auf das kardiovaskuläre System, wie Dyslipidämie und Hypertonie, können mit hohen Dosen und über einen längeren Zeitraum behandelte Patienten mit bestehenden kardiovaskulären Risikofaktoren für zusätzliche kardiovaskuläre Ereignisse prädisponieren
      • Corticosteroide daher mit Bedacht bei diesen Patienten einsetzen
    • auf Risikoveränderungen sowie, falls erforderlich, auf zusätzliche kardiale Überwachung achten
    • niedrig dosierte Therapie kann die Inzidenz von Komplikationen bei einer Corticosteroid-Therapie reduzieren
    • Herzinsuffizienz
      • systemische Corticosteroide mit Vorsicht und nur wenn zwingend erforderlich anwenden
  • Vaskuläre Wirkungen
    • Thrombose
      • über das Auftreten von Thrombosen, einschließlich venöser Thromboembolien, im Zusammenhang mit Corticosteroiden berichtet
      • daher Corticosteroide bei Patienten, die an thromboembolischen Erkrankungen leiden oder dafür prädisponiert sein könnten, mit Vorsicht anwenden
    • Hypertonie
      • Steroide mit Vorsicht anwenden
  • Gastrointestinale Wirkungen
    • Pankreatitis
      • hohe Dosen von Corticosteroiden können akute Pankreatitis hervorrufen
    • peptische Ulzera
      • Glucocorticoid-Therapie kann Symptome peptischer Ulzera maskieren
        • Perforation oder Blutung können ohne merklichen Schmerz auftreten
    • Peritonitis
      • Glucocorticoid-Therapie kann Symptome von Peritonitis oder andere mit gastrointestinalen Beschwerden in Verbindung gebrachte Symptome wie Perforation, Obstruktion oder Pankreatitis maskieren
    • Risiko für die Entwicklung gastrointestinaler Ulzera in Kombination mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) erhöht
    • Colitis ulcerosa
      • Corticosteroide sollten bei nichtspezifischer Colitis ulcerosa mit Vorsicht angewendet werden, wenn die Wahrscheinlichkeit einer drohenden Perforation, eines Abszesses oder anderer pyogener Infektionen besteht, ebenfalls bei einer Divertikulitis, bei frischen intestinalen Anastomosen, oder einer aktiven oder latenten peptischen Ulzera
    • Aspirin und nichtsteroidale Antiphlogistika in Verbindung mit Corticosteroiden mit Vorsicht anwenden
  • Hepatobiliäre Wirkungen
    • Berichte über hepatobiliäre Erkrankungen
    • können nach Absetzen der Therapie reversibel sein
    • Hydrocortison kann bei Patienten mit Lebererkrankungen verstärkte Wirkung haben
      • Metabolismus und Eliminierung von Hydrocortison bei diesen Patienten deutlich herabgesetzt
  • Muskoskelettale Wirkungen
    • akute Myopathie
      • wurde beim Gebrauch von hohen Dosen von Corticosteroiden beschrieben, am häufigsten bei Patienten mit Störungen der neuromuskulären Transmission (z. B. Myasthenia gravis) oder bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit Anticholinergika wie neuromuskulär blockierende Arzneimittel (z. B. Pancuronium) erhalten
        • diese akute Myopathie ist generalisiert, kann okuläre und respiratorische Muskeln betreffen und kann in einer Quadriparese resultieren
      • es können Erhöhungen des Kreatinkinase-Werts auftreten
      • klinische Besserung oder Genesung kann nach dem Corticosteroid-Abbruch Wochen bis Jahre erfordern
    • Myasthenia gravis
      • Corticosteroide bei Patienten mit Myasthenia gravis mit Vorsicht anwenden
      • gleichzeitig bestehende Myasthenia gravis kann sich zu Beginn der Behandlung mit Corticosteroiden verschlechtern
    • Osteoporose
      • wird allgemein mit der Langzeitanwendung und hohen Dosen von Glucocorticoiden in Zusammenhang gebracht
      • Corticosteroide mit Vorsicht anwenden
  • Wirkungen auf Nieren und Harnwege
    • Corticoide bei niereninsuffizienten Patienten mit Vorsicht anwenden
  • Untersuchungen
    • Hydrocortison kann eine Erhöhung des Blutdrucks, Salz- und Wasserretention und vermehrte Kaliumausscheidung verursachen
    • salzarme Diät und eine Kaliumsupplementation können erforderlich sein
    • alle Corticosteroide erhöhen die Calciumexkretion
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • systemische Corticosteroide nicht zur Behandlung einer traumatischen Hirnverletzung indiziert
      • sollten daher hierzu nicht angewendet werden
      • multizentrische Studie zeigte im Vergleich zu Placebo eine erhöhte Mortalität 2 Wochen und 6 Monate nach der Verletzung bei Patienten, denen Methylprednisolon-Natriumsuccinat verabreicht wurde
        • Kausalzusammenhang mit der Methylprednisolon-Natriumsuccinat-Behandlung nicht nachgewiesen
  • Phäochromozytom-Krisen
    • potenziell tödliche Phäochromozytom-Krisen infolge systemischer Anwendung von Corticosteroiden beobachtet
      • Corticosteroide sollten nur nach eingehender Nutzen-Risiko-Abwägung Patienten verabreicht werden, bei denen Phäochromozytome vermutet oder festgestellt wurden
  • Kinder
    • Wachstum und Entwicklung von Säuglingen und Kindern unter dauerhafter Corticosteroid-Therapie vorsichtig überwachen
    • Wachstum kann bei Kindern, die eine dauerhafte, in täglichen Dosen aufgeteilte Glucocorticoid-Therapie erhalten, unterdrückt sein
      • Behandlungsschema sollte auf die schwerwiegendsten Indikationen beschränkt sein
    • Säuglinge und Kinder unter dauerhafter Corticosteroid-Therapie sind einem besonderen Risiko für erhöhten intrakraniellen Druck ausgesetzt
    • hohe Dosen von Corticosteroiden können bei Kindern Pankreatitis hervorrufen
  • besondere ärztliche Überwachung erforderlich bei
    • Magen-Darm-Ulzera
    • schwerer Osteoporose
    • Corticoid-induzierter Psychose
    • schwerer Hypertonie
    • Herzinsuffizienz
  • Doping
    • Anwendung von Hydrocortison kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Hydrocortison - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Hydrocortison - invasiv

  • Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft nur nach einer sorgfältigen Einschätzung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses für die Mutter und den Fetus angewendet werden
  • besonders sorgfältige ärztliche Überwachung in der Schwangerschaft erforderlich
  • bisher nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung vorliegend
  • Anwendung so kurz wie möglich und Dosierung so niedrig wie möglich
  • retrospektive Studien zeigten eine erhöhte Inzidenz für ein niedriges Geburtsgewicht bei Neugeborenen von Müttern, die Glucocorticoide erhalten haben
  • es wird diskutiert, dass eine intrauterine Glucocorticoidexposition zur Entstehung von metabolischen und kardiovaskulären Erkrankungen im Erwachsenenalter beitragen könnte
  • Katarakte bei Neugeborenen von Müttern, die während der Schwangerschaft mit Langzeit-Glucocorticoiden behandelt wurden, beobachtet
  • erhöhtes Risiko für orale Spaltenbildung bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxizität (u. a. Gaumenspalten)
    • Hinweise auf Fehlbildungen und andere embryotoxische Wirkungen von Glucocorticoiden
    • für die Anwendung von Hydrocortison beim Menschen im Rahmen der Substitutionstherapie haben diese Befunde jedoch keine Bedeutung
  • Substitutionstherapie
    • unbehandelte Nebennierenrindeninsuffizienz während der Schwangerschaft ist mit einem ungünstigen Ausgang sowohl für die Mutter als auch das ungeborene Kind verbunden
      • wichtig die Behandlung während der Schwangerschaft fortzusetzen
    • besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich
    • Dosisanpassung entsprechend dem individuellen klinischen Ansprechen wird empfohlen
  • Fertilität
    • keine speziellen Studien mit Corticosteroiden zur Fertilität beim Menschen durchgeführt
    • in Tierstudien Beeinträchtigung der Fertilität durch Corticosteroide beobachtet
    • Substitutionstherapie
      • Patienten mit Nebennierenrindeninsuffizienz haben nachweislich eine reduzierte Parität, was sehr wahrscheinlich auf die Grundkrankheit zurückzuführen ist
      • keine Hinweise darauf, dass Hydrocortison in den zur Ersatztherapie verwendeten Dosen die Fertilität beeinflusst

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Hydrocortison - invasiv

  • Entscheidung treffen, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung verzichtet werden soll
    • dabei sollen der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigt werden
      • Ausnahme: Substitutionstherapie
        • in den zur Ersatztherapie verwendeten Dosen sind keine negativen Auswirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten
  • nicht bekannt, ob Hydrocortison oder dessen Metabolite in die Muttermilch übergehen
  • Glucocorticoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über
  • bei Säuglingen von Müttern, die über längere Zeit hohe Dosen systemischer Glucocorticoide einnehmen, kann das Risiko für eine Nebennierensuppression bestehen

Ausschleichend dosieren.

Enthält Polyethoxyylierte-Rizinusöle oder Macrogolglycerolhydroxystearat. Kann bei parenteraler Applikation schwere allergische Reaktionen hervorrufen.

Die Anwendung in der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung im 3. Trimester der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

 

Sponsor

Rechtliche Hinweise

Warnung

Unsere Website verkauft keine medikamente. Unsere Website dient nur zu Informationszwecken. Bitte konsultieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie das Medikament einnehmen.