Glurenorm (120 St)

Hersteller kohlpharma GmbH
Wirkstoff Gliquidon
Wirkstoff Menge 30 mg
ATC Code A10BB08
Preis 37,29 €
Menge 120 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N2
Glurenorm (120 St)

Medikamente Prospekt

Gliquidon30mg
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Stärke, löslichHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen Gliquidon
  • Überempfindlichkeit gegen andere Sulfonylharnstoffe, Sulfonamide, Sulfonamid-Diuretika und Probenecid(Kreuzreaktionen möglich)
  • folgende Fällen des Diabetes mellitus, in denen Insulin erforderlich ist
    • insulinabhängiger Diabetes mellitus Typ 1
    • komplettes Sekundärversagen der Sulfonylharnstoff-Therapie bei Diabetes mellitus Typ 2
    • azidotischer Stoffwechsellage
    • Präcoma oder Coma diabeticum
    • Pankreasresektion
    • Einschränkung der Leberfunktion
    • starke Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatininclearance < 30 ml/min)
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (vorzugsweise 1 Glas Wasser) vor der Mahlzeit einnehmen
  • bei Tagesdosis
    • AJg-lt, / = 1 Tablette: Einnahme morgens vor dem Frühstück
    • AJg-gt, 1 Tablette
      • Gesamtmenge auf morgendliche und abendliche Gabe aufteilen
        • größere Einzeldosis (max. 2 Tabletten) am Morgen
      • 3malige Gabe (morgens, mittags, abends) kann bei Tagesdosis von 4 Tabletten zu Verbesserung des Blutzucker-Tagesprofils führen
        • 2 Tabletten morgens
        • je 1 Tablette mittags und abends
  • Einnahme zum jeweils gleichen Zeitpunkt
  • Einnahmefehler, z.B. vergessene Tabletten, niemals durch erhöhte Tabletteneinnahme ausgleichen

Dosierung



  • nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus bei Erwachsenen
    • Ersteinstellung
      • darf nur durch den Arzt vorgenommen werden und muss zusammen mit der Diäteinstellung erfolgen
      • Dosierung richtet sich nach dem Ergebnis der Stoffwechseluntersuchung (Blut und Harnzucker)
      • Therapie einschleichend einleiten, beginnend mit einer möglichst niedrigen Dosierung (v.a. bei Patienten mit besonderer Neigung zu Hypoglykämien oder einem Körpergewicht < 50 kg)
        • 1/2 Tablette (entsprechend 15 mg Gliquidon) / Tag
      • bei unzureichender Stoffwechsellage Dosis schrittweise um je 1/2 Tablette (15 mg) im Abstand von einigen Tagen bis etwa eine Woche auf therapeutisch erforderliche tägliche Dosis erhöhen
        • max. Tagesdosis: 4 Tabletten (120 mg Gliquidon) / Tag
        • Tagesdosis > 120 mg führt in der Regel zu keiner weiteren Verbesserung der Stoffwechsellage
    • Umstellung von anderen Arzneimitteln zur Senkung des Blutzuckers
      • Umstellung von einem anderen oralen Antidiabetikum auf Gliquidon sollte vorsichtig erfolgen, beginnend mit 1/2 Tablette (15 mg Gliquidon) / Tag
    • ältere Patienten, geschwächte oder unterernährte Patienten, Patienten mit gestörter Nieren- oder Leberfunktion
      • Initial- und Erhaltungsdosis aufgrund der Gefahr einer Hypoglykämie reduzieren
      • Dosiskorrektur erwägen bei Änderungen des Körpergewichts oder des Lebensstils des Patienten
      • schwere Leber- / Nierenfunktionsstörungen
        • kontraindiziert
    • Kombination mit anderen blutzuckersenkenden Arzneimitteln
      • in begründeten Fällen evtl. zusätzliche Gabe von Glitazonen (Rosiglitazon, Pioglitazon) bei Patienten mit Metformin-Unverträglichkeit angezeigt
      • auch Kombination mit nichtinsulinfreisetzenden oralen Antidiabetika (Guarmehl oder Acarbose) möglich
      • bei beginnendem Sekundärversagen kann Kombinationsbehandlung mit Insulin versucht werden
      • kommt körpereigene Insulinausschüttung vollständig zum Versiegen, ist eine Insulinmonotherapie angezeigt
    • Anwendungsdauer
      • richtet sich nach Verlauf der Erkrankung
      • Stoffwechselkontrollen in den empfohlenen regelmäßigen Abständen erforderlich
        • v.a. Kontrolle von Blut- und Harnzucker
        • zusätzlich: HbA1c und/oder Fructosamin, sowie weitere Parameter (z.B. Blutfettwerte)

Indikation



  • Nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus bei Erwachsenen (NIDDM, Typ II)
    • wenn andere Maßnahmen wie konsequente Einhaltung der Diabetes-Diät, Gewichtsreduktion bei Übergewicht und ausreichende körperliche Betätigung nicht zu einer befriedigenden Einstellung des Blutglucosespiegels geführt haben
  • Hinweis
    • Monotherapie oder Anwendung in Kombination mit Metformin möglich

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gliquidon - peroral

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Kreuzallergie zu Sulfonamiden, Sulfonamidderivaten und Probenecid möglich
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypoglykämie (definiert als Blutzuckerabfall unter etwa 50 mg/dl), mit folgenden Warnsymptomen
        • plötzliches Schwitzen
        • Herzklopfen
        • Zittern
        • Hungergefühl
        • Unruhe
        • Kribbeln im Mundbereich
        • Blässe
        • Kopfschmerzen
        • Schläfrigkeit
        • Schlafstörungen
        • Ängstlichkeit
        • Unsicherheit der Bewegungen
        • vorübergehende neurologische Ausfallerscheinungen (z.B. Sprech- und Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder Empfindungsstörungen)
        • bei fortschreitender Hypoglykämie kann der Patient die Selbstkontrolle verlieren und bewusstlos werden
          • hat dann meist eine feuchte, kühle Haut und neigt zu Krämpfen
      • Gewichtszunahme
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hyponatriämie
  • Augenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • vorübergehend Seh- und Akkomodationsstörungen (insbesondere bei Behandlungsbeginn, aufgrund von Änderungen des Blutzuckerspiegels)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Übelkeit
      • Magendruck
      • Völlegefühl
      • Erbrechen
      • Bauchschmerzen
      • Durchfall
      • Aufstoßen
      • metallischer Geschmack
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • vorübergehende Erhöhung von SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase
      • arzneimittelinduzierte Hepatiti
      • intrahepatische Cholestase, evtl. verursacht durch eine allergisch-hyperergische Reaktion des Lebergewebes
      • Hinweis:
        • diese Leberfunktionsstörungen sind nach Absetzen rückbildungsfähig, können aber auch zum lebensbedrohlichen Leberversagen führen
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • folgende Beschwerden sind vorübergehende Überempfindlichkeitsreaktionen, können sich jedoch sehr selten zu lebensbedrohlichen Situationen mit Atemnot und Blutdruckabfall bis hin zum lebensbedrohlichen Schock entwickeln:
        • Pruritus
        • Urtikaria
        • Erythema nodosum
        • morbilliforme oder makulopapulöse Exantheme
        • erhöhte Photosensibilität
        • Purpura
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen mit Hautausschlag, Arthralgie, Fieber, Proteinurie und Ikterus
      • lebensbedrohliche allergische Vaskulitis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Thrombozytopenie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Leukozytopenie
      • Erythrozytopenie
      • Granulozytopenie bis hin zu Agranulozytose
      • Panzytopenie (in Einzelfällen)
      • hämolytische Anämie (in Einzelfällen)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • schwach diuretische Wirkung
      • vorübergehende Proteinurie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Disulfiram-ähnliche Reaktion

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gliquidon - peroral

  • Hypoglykämie
    • Hypoglykämie häufigste unerwünschte Wirkung einer Therapie mit Sulfonylharnstoffen
      • kann bei Sulfonylharnstoffen protrahiert verlaufen und zu schwerer Hypoglykämie mit lebensbedrohlichem Koma führen
    • bei sehr schleichendem Verlauf einer Hypoglykämie, bei einer autonomen Neuropathie oder bei einer sympatholytischen Begleittherapie können die typischen Warnsymptome abgeschwächt sein oder fehlen
    • leichte Hypoglykämie kann der Diabetiker durch Aufnahme von Zucker oder stark zuckerhaltiger Nahrung oder Getränken beheben
      • deshalb sollte er immer 20 Gramm Traubenzucker bei sich haben
    • kann die Hypoglykämie nicht sofort behoben werden, muss sofort ein Arzt gerufen werden
  • besondere Vorsicht bei Patienten
    • mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion
    • mit einer Unterfunktion der Schilddrüse, der Hypophyse oder der Nebennierenrinde
  • Patienten im höheren Lebensalter
    • Gefahr einer prolongierten Hypoglykämie.
    • Patienten dieser Altersgruppe müssen besonders sorgfältig auf das Arzneimittel eingestellt und während der initialen Phase der Behandlung engmaschig überwacht werden
    • ggf. ist in dieser Altersgruppe zunächst ein Sulfonylharnstoff mit einer geringeren Wirkungsdauer vorzuziehen
  • Patienten mit deutlichen Zeichen einer Zerebralsklerose und nicht kooperative Patienten
    • generell stärker hypoglykämiegefährdet
  • Umstände, die ein hohes Risiko für das Auftreten einer Unterzuckerung darstellen:
    • längere Nahrungskarenz
    • unzureichende Kohlenhydratzufuhr
    • ungewohnte physische Belastung
    • Diarrhoe
    • Erbrechen
  • zentral wirkende Arzneimittel und Betarezeptorenblocker sowie autonome Neuropathien können die Warnsymptome der Hypoglykämie verschleiern
  • Alkohol
    • kann bei akuter und chronischer Zufuhr die blutglucosesenkende Wirkung von Gliquidon in unvorhersehbarer Weise verstärken oder abschwächen
  • chronischer Missbrauch von Abführmitteln
    • kann zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage führen
  • Hyperglykämie
    • bei Nichteinhaltung des Behandlungsplans, noch nicht ausreichender blutzuckersenkender Wirkung von Gliquidon oder in besonderen Stresssituationen kann der Blutzucker ansteigen
    • Symptome der Hyperglykämie können sein
      • starkes Durstgefühl
      • Mundtrockenheit
      • häufiges Wasserlassen
      • juckende und/ oder trockene Haut
      • Pilzerkrankungen oder Infektionen der Haut
      • verminderte Leistungsfähigkeit
  • Stresssituationen
    • in außergewöhnlichen Stresssituationen (z.B. bei Verletzungen, Operationen, fieberhaften Infekten) kann es zu einer Verschlechterung der Stoffwechsellage mit der Folge einer Hyperglykämie kommen, so dass eine vorübergehende Insulinbehandlung erforderlich sein kann
  • Hautreaktionen
    • beim Auftreten von Hautreaktionen sollte umgehend der Arzt verständigt werden
  • Patient anweisen, bei Auftreten anderer Erkrankungen während der Therapie mit Gliquidon unverzüglich den behandelnden Arzt zu Rate zu ziehen und bei Arztwechsel (z.B. im Rahmen eines
    Krankenhausaufenthalts, nach einem Unfall, bei Erkrankung im Urlaub) den behandelnden Arzt auf die bestehende Zuckerkrankheit hinzuweisen
  • Patienten mit Glucose-6-Phosphatdehydrogenase- Mangel (G6PD-Mangel)
    • durch die Behandlung mit Sulfonylharnstoffen kann hämolytische Anämie verursacht werden
    • da Gliquidon zu der chemischen Klasse der Sulfonylharnstoffe gehört, sollte es bei Patienten mit G6PD-Mangel nur vorsichtig angewendet und eine Umstellung der Medikation auf Alternativen zu Sulfonylharnstoffen erwogen werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gliquidon - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise



  • keine Einnahme während der Schwangerschaft, da orale Antidiabetika den Blutzucker nicht so zuverlässig regulieren wie Insulin (daher für Behandlung eines Diabetes in der Schwangerschaft grundsätzlich ungeeignet)
  • Diabeteseinstellung mit Insulin die Therapie der Wahl
  • möglichst orale Antidiabetika schon vor einer geplanten Schwangerschaft absetzen und durch Insulin ersetzen

Stillzeithinweise



  • nicht bekannt ist, ob in die Muttermilch übergeht, daher in der Stillzeit nicht anwenden
  • stillende Patientinnen zur Diabeteseinstellung mit Insulin behandeln oder abstillen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Antidiabetika, orale - ausgenommen nach erfolglosem Therapieversuch mit nichtmedikamentösen Maßnahmen. Die Anwendung anderer therapeutischer Maßnahmen ist zu dokumentieren. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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