Gentamicin B.Braun 3mg/ml (10X80 ml)

Hersteller B. Braun Melsungen AG
Wirkstoff Gentamicin
Wirkstoff Menge 3 mg
ATC Code J01GB03
Preis 65,6 €
Menge 10X80 ml
Darreichung (DAR) INF
Norm N3
Gentamicin B.Braun 3mg/ml (10X80 ml)

Medikamente Prospekt

Gentamicin3mg
(H)Dinatrium edetat 2-WasserHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gentamicin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Gentamicin oder andere Aminoglykoside
  • Myasthenia gravis

Art der Anwendung



  • Infusionslösung zur intravenösen Anwendung
  • intravenöse Infusion über einen Zeitraum von 30 - 60 Minuten
  • keine intramuskuläre oder langsame intravenöse Injektion
  • gebrauchsfertige Zubereitungen
  • vor der Anwendung nicht verdünnen
  • vor der Anwendung visuelle Prüfung, ob die Lösung farblos und frei von Fremdpartikeln ist
  • Verabreichung mit sterilen Instrumenten unter Anwendung von geeigneten aseptischen Methoden
  • Lösung vorher durchlaufen lassen, bis sich keine Luft mehr im System befindet
  • nur zur einmaligen Anwendung
  • nicht verbrauchte Lösung ist zu verwerfen
  • Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antiantibakteriellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen

Haltbarkeit

  • aus mikrobiologischer Sicht Produkt sofort verwenden
  • falls es nicht sofort verwendet wird, ist der Anwender für die Dauer und Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich
  • die Aufbewahrung sollte üblicherweise nicht mehr als 24 Stunden bei 2 +ALA-C bis 8 +ALA-C betragen

Dosierung



Basiseinheit: 1ml der Infusionslösung enthält Gentamicinsulfat, entsprechend 3mg Gentamicin

  • schwere bakterielle Infektionen
    • Erwachsene und Jugendliche
      • Initialdosis: 1,5 - 2,0 mg / kg KG alle 8 Stunden
      • bei einem Dosisintervall von 24 Stunden ist keine Aufsättigungsdosis erforderlich
      • Erhaltungsdosis: 3 - 5mg / kg KG / 1mal / Tag, oder aufgeteilt auf drei Einzelgaben alle 8 Stunden
      • tägliche Maximaldosis: 6mg / kg KG / 1mal / Tag, oder verteilt auf 3 Einzelgaben, nur bei schweren Infektionen und wenn der Erreger relativ unempfindlich ist
      • tägliche Einmalgabe nicht empfohlen bei Patienten mit
        • geschwächter Immunität (z.B. Neutropenie)
        • schwerer Niereninsuffizienz
        • Aszites
        • bakterieller Endokarditis
        • bei Patienten mit großflächigen Verbrennungen
          (mehr als 20% der Haut)
        • während der Schwangerschaft
      • Talspiegel und Spitzenspiegel jeweils durch Blutproben bestimmen
        • Spitzenspiegel von 5 - 10 +ALU-g/ml: innerhalb des therapeutischen Bereichs bei konventioneller Dosierung
        • Spitzenspiegel über 10 +ALU-g/ml: Gefahr von toxischen Effekten
        • Talspiegel über 2 +ALU-g/ml Gentamicin: ggf. eine Akkumulation und Nephrotoxizität
          • ggf. Dosierungsintervall verlängern oder Dosis reduzieren
      • Behandlungsdauer: 7 - 10 Tage
        Bei schwierigen und komplizierten Infektionen ggf. längere Behandlungsdauer notwendig
    • Kinder 18 - 55 kgKG
      • Dosierung: 4,5 - 7,5mg / kg KG / Tag bzw. 1,5 - 2,5mg / kg KG alle 8 Stunden

Dosisanpassung

  • Niereninsuffizienz
    • Überwachung nötig, um die therapeutischen Plasmakonzentrationen entweder
      durch Dosisreduktion oder Verlängerung der Dosierungsintervalle individuell anpassen zukönnen
      • Verlängerung des Dosierungsintervalls bei gleich bleibender Dosis
        • Normales Dosierungsintervall × normaler Kreatinin-Clearance/Kreatinin-Clearance
          des Patienten = individuelles Dosierungsintervall, s. Tabelle Fachinformation
      • Verringerung der Dosis bei gleich bleibendem Dosierungsintervall
        • Nach Verabreichung der üblichen Initialdosis kann die übliche empfohlene Dosis,
          dividiert durch das Serum-Kreatinin, als ungefährer Richtwert zur Bestimmung der reduzierten Dosis dienen, die alle 8 Stunden verabreicht werden sollte
          alternativ
          nach Gabe der üblichen Initialdosis - die darauf folgenden in 8-stündigen
          Intervallen verabreichten Dosen nach folgender Formel berechnet werden
          • Normale Dosis × Kreatinin-Clearance des Patienten/normale Kreatinin-Clearance (100ml/min) = individuelle Dosis.s. Tabelle Fachinformation
      • Die Kreatinin-Clearance sollte - vor allem bei älteren Patienten und bei Patienten mit
        schwankenden Serumkreatinin-Konzentrationen, wie bei schweren Infektionen (z.B.
        Sepsis) beobachtet - als Parameter bevorzugt werden
      • Nierenfunktion kann sich während der Therapie mit Gentamicin verändern
    • Dosierung bei Hämodialysepatienten
      • Gentamicin ist dialysierbar
      • bei einer 4 - 5- stündigen Hämodialyse 50- 60% Konzentrationsminderung
      • bei einer 8 - 12-stündigen Hämodialyse 70- 80+ACU
      • nach jeder Dialyse muss die Dosis, ausgehend von den aktuellen Gentamicin-Serumkonzentrationen, individuell nachjustiert werden
      • die empfohlene Dosis nach der Dialyse: 1-1,7mg / kg KG
  • Leberinsuffizienz
    • keine Dosisanpassunf erforderlich
  • ältere Patienten
    • ggf. aufgrund einer eingeschränkten Nierenfunktion niedrigere Erhaltungsdosen als bei jüngeren
      Erwachsenen
  • schwer übergewichtigen Patienten
    • Initialdosis auf der Basis Idealgewicht plus 40%des Übergewicht basieren

Indikation



  • Zur Kombitherapie mit anderen relevanten Antibiotika (in erster Linie zusammen mit einem Beta-Lactam- Antibiotikum oder mit einem gegen anaerobe Bakterien wirksamen Antibiotikum) von schweren Infektionen durch gentamicinempfindliche Bakterien, wenn weniger toxische antimikrobielle Substanzen keine Wirkung zeigen
    • Komplizierte und rezidivierende Harnwegsinfektionen
    • Nosokomiale Infektionen des unteren Respirationstrakts, einschließlich schwerer Pneumonie
    • Intraabdominelle Infektionen, einschließlich Peritonitis
    • Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes, einschließlich schwerer Verbrennungen
    • Septikämie, einschließlich Bakteriämie
    • Therapie der bakteriellen Endokarditis
    • Therapie von Infektionen nach chirurgischen Eingriffen
      • ausgenommen von der Kombitherapie: Indikation komplizierten Harnwegsinfektionen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gentamicin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Superinfektion (mit gentamicinresistenten Keimen)
      • pseudomembranöse Colitis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyskrasie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Thrombozytopenie
      • Retikulozytopenie
      • Leukopenie
      • Eosinophilie
      • Granulozytopenie
      • Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades
        • Exanthem
        • Juckreiz
        • Arzneimittelfieber
        • schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie)
        • anaphylaktische Schock
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypokaliämie
      • Hypokalzämie
      • Hypomagnesiämie
      • Pseudo-Bartter-Syndrom bei länger fristiger (über 4 Wochen) hoch dosierter Behandlung
      • Appetitlosigkeit
      • Gewichtsverlust
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hypophosphatämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Verwirrtheit
      • Halluzinationen
      • Depressionen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Polyneuropathien
      • periphere Parästhesien
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Enzephalopathie
      • Krampfanfälle
      • neuromuskuläre Blockade
      • Schwindelgefühl
      • Gleichgewichtsstörungen
      • Kopfschmerzen
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sehstörungen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Vestibularisschädigung
      • Minderung des Hörvermögens
      • Meni+AOg-re-Krankheit
      • Tinnitus
      • Vertigo
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • irreversibler Hörsturz
      • irreversible Taubheit
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hypotonie
      • Hypertonie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erbrechen
      • Übelkeit
      • vermehrter Speichelfluss
      • Stomatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Aspartat-Aminotransferase (AST) erhöht (reversibel)
      • Alanin-Aminotransferase (ALT) erhöht (reversibel)
      • alkalische Phosphatase (AP) erhöht (reversibel)
      • Serumbilirubin erhöht (reversibel)
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Allergisches Hautexanthem
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gerötete Haut
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Toxische epidermale Nekrolyse
      • Stevens-Johnson-Syndrom
      • Erythema multiforme
      • Alopezie
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Muskelschmerzen (Myalgie)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Amyostasis
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Eingeschränkte Nierenfunktion
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Blut-Harnstoff-Stickstoff erhöht (reversibel)
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Akutes Nierenversagen
      • Hyperphosphaturie
      • Aminoazidurie
      • De-Toni-Fanconi-ähnliches Syndrom bei längerfristiger bei Patienten, die über längere Zeit eine hoch dosierte Behandlung erhalten
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Erhöhte Körpertemperatur
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Schmerzen an der Injektionsstelle

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gentamicin - invasiv

  • Kombinationsbehandlung
    • Gentamicin sollte bei allen Indikationen mit Ausnahme von komplizierten Harnwegsinfektionen nur in Kombination mit anderen relevanten Antibiotika (in erster Linie zusammen mit einem Beta-Lactam- Antibiotikum oder mit einem gegen anaerobe Bakterien wirksamen Antibiotikum) angewendet werden
  • Kreuzreaktionen/Kreuzresistenzen
    • Kreuzresistenz und Überempfindlichkeit gegenüber Aminoglykosiden können auftreten
  • Aufteilung der Tagesdosis
    • experimentelle und klinische Studien haben gezeigt, dass eine Gabe pro Tag im Hinblick auf die Wirksamkeit und Sicherheit vorteilhafter ist als eine mehrmals tägliche Verabreichung
      • Gentamicin hat lang anhaltenden post antibiotischen Effekt
      • nach neueren In-vitro- und In-vivo-Studien lagern sich Aminoglykoside nur beschränkt im renalen Cortex an
        • daher werden bei höheren Spitzenkonzentrationen von Gentamicin im Serum (nach einmal täglicher Gabe) weniger Aminoglykoside in den Nieren gespeichert als bei der konventionellen Mehrfachgabe
      • bei einer Kombinationstherapie (z.B. mit einem Beta-Lactam- Antibiotikum in üblicher Dosierung) kann die tägliche Gesamtdosis ebenfalls einmal täglich als Einzeldosis gegeben werden
    • Patienten mit geschwächter Immunität (z.B. Neutropenie), schwerer Niereninsuffizienz, Aszites, bakterieller Endokarditis, Patienten mit großflächigen Verbrennungen (> 20 % der Haut), während der Schwangerschaft
      • aufgrund der erforderlichen Dosisanpassungen einmal tägliche Gabe von Gentamicin nicht empfohlen
  • Drug Monitoring
    • empfohlen, die Serumkonzentration von Gentamicin zu überwachen, v.a. bei
      • älteren Patienten
      • Neugeborenen
      • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunkt
    • Proben werden am Ende des Dosierungsintervalls (Talspiegel) genommen
    • Talspiegel sollten 2 +ALU-g/ml Gentamicin bei zweimal täglicher Anwendung und 1 +ALU-g/ml bei einmal täglicher Dosierung nicht überschreiten
  • Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz oder vorbestehender Innenohrschwerhörigkeit
    • Gentamicin sollte nur angewendet werden, wenn dies vom Arzt als unbedingt notwendig erachtet wird
  • Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
    • Dosierungsintervall sollte verlängert oder Dosis reduziert werden
  • Niereninsuffizienz
    • Niereninsuffizienz, z.B. Einschränkung der glomerulären Filtration, bei etwa 10 % der Patienten unter Gentamicin beobachtet, ist aber in der Regel reversibel
    • wichtigste Risikofaktoren sind
      • hohe Gesamtdosis
      • lange Therapiedauer
      • hohe Serumspiegel (hohe Talspiegel)
    • weitere potenzielle Risikofaktoren sind Alter, Hypovolämie und Schock. Klinische Zeichen einer Nierenschädigung sind Proteinurie, Zylindrurie, Hämaturie, Oligurie sowie erhöhte Kreatinin- und Harnstoffspiegel im Serum
    • in vereinzelten Fällen kann sich akutes Nierenversagen entwickeln
  • Neuromuskuläre Störungen
    • da Gentamicin neuromuskulär blockierende Eigenschaften hat, besondere Aufmerksamkeit bei Patienten mit neuromuskulären Vorerkrankungen (z.B. Morbus Parkinson)
      • besonders genaue Beobachtung zwingend erforderlich
    • neuromuskuläre Blockade mit Lähmung der Atemmuskulatur nach Gabe von Aminoglykosiden bei Patienten beschriebe die im Rahmen einer Narkose Curare-artige Muskelrelaxantien erhielten
      • auch diese Patienten müssen engmaschig überwacht werden
  • Affektion des Nervus vestibulocochlearis
    • Schädigung des achten Hirnnerven (N. vestibulocochlearis) mit Beeinträchtigung sowohl der Gleichgewichts- als auch der Hörfunktion kann auftreten
      • Vestibularisschädigung stellt die häufigste ototoxische Reaktion dar
    • Hörverlust manifestiert sich initial durch eine verminderte Hörschärfe im Hochtonbereich und ist in der Regel irreversibel
    • wichtige Risikofaktoren sind
      • vorbestehende Nierenfunktionsstörung
      • frühere Schädigungen des achten Hirnnerven
      • außerdem nimmt das Risiko proportional zur Gesamtdosis und Tagesdosis sowie bei Anwendung weiterer ototoxischer Substanzen zu
    • Anzeichen ototoxischer Wirkungen sind Schwindelgefühl, Ohrgeräusche (Tinnitus), Vertigo sowie, weniger häufig, Hörverlust
    • unter Gentamicin Beeinträchtigung der vestibulären Mechanismen möglich, wenn Talspiegel von 2 +ALU-g / ml überschritten wird
      • ist bei frühzeitiger Entdeckung und prompter Dosisanpassung normalerweise reversibel
  • Antibiotikaassoziierte Durchfälle, pseudomembranöse Colitis
    • in Zusammenhang mit Gentamicin wurde über antibiotikabedingte Diarrhö und pseudomembranöse Colitis berichtet
    • bei Patienten, die während oder kurz nach der Behandlung eine Diarrhö entwickeln, sollten diese Diagnosen in Betracht gezogen werden
    • wenn während der Behandlung schwere und/oder blutige Diarrhö auftritt, sollte Gentamicin abgesetzt und eine geeignete Therapie eingeleitet werden
      • Antiperistaltika sind kontraindiziert
  • Schwangerschaft und Stillzeit
    • Gentamicin darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach einer sorgfältigen Risiko- Nutzen-Abwägung eingesetzt werden
  • Einmal tägliche Dosierung von Gentamicin bei älteren Patienten
    • zur einmal täglichen Gabe von Gentamicin bei älteren Patienten nur beschränkte Erfahrungen
      • einmal tägliche Verabreichung von Gentamicin möglicherweise nicht geeignet
    • bei diesen Patienten muss daher engmaschige Überwachung gewährleistet sein
  • Überwachung
    • zur Vermeidung unerwünschter Wirkungen werden vor, während und nach der Behandlung fortlaufende Kontrollen der Nierenfunktion (Kreatinin-Serumspiegel, Kreatinin- Clearance), der Vestibularis- und Cochlearisfunktion sowie der Leberwerte und Laborparameter empfohlen
  • zur Verminderung des Risikos einer Nephro- und Ototoxizität sind folgende Anweisungen zu beachten:
    • bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren regelmäßige Kontrollen der Hör-, Gleichgewichts- und Nierenfunktion angezeigt
      • bei beeinträchtigter Leber- oder Hörfunktion, Bakteriämie und Fieber erhöhtes ototoxisches Risiko berichtet
      • Volumenmangel oder Hypotonie und Lebererkrankungen als zusätzliche Risikofaktoren für Nephrotoxizität genannt
    • Kontrolle der Nierenfunktion vor, während und nach der Therapie
    • Dosierung streng nach Kreatinin-Clearance (bzw. Serumkreatinin-Konzentration)
      • bei eingeschränkter Nierenfunktion muss die Dosis der Nierenleistung angepasst werden
    • bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die Gentamicin zusätzlich lokal erhalten (Inhalation, endotracheale Instillation) muss bei der Dosisanpassung für die systemische Anwendung auch der Anteil des nach lokaler Gabe absorbierten Gentamicin berücksichtigt werden
    • therapiebegleitende Kontrollen der Gentamicin-Konzentrationen im Serum
      • Spitzenkonzentrationen über 10 - 12 +ALU-g/ml (toxische Schwelle für das cochleovestibuläre System) bei konventioneller Mehrfachgabe pro Tag und Talkonzentrationen über 2 +ALU-g/ml sollten nicht überschritten werden
    • bei schon bestehender Innenohrschädigung (Hörbeeinträchtigung oder Gleichgewichtsstörungen) oder langfristiger Behandlung zusätzlich eine Überwachung der Gleichgewichtsfunktion und des Hörvermögens erforderlich
    • längere Behandlungsdauer vermeiden
      • Dauer der Behandlung sollte möglichst auf 7 - 10 Tage beschränkt werden
    • Vermeidung einer erneuten Aminoglykosid-Therapie unmittelbar im Anschluss an eine vorangegangene Aminoglykosid- Behandlung
      • wenn möglich sollte zwischen den Behandlungen therapiefreies Intervall von 7 - 14 Tagen liegen
    • nöglichst keine gleichzeitige Gabe anderer potentiell oto- und nephrotoxischer Substanzen
      • lässt sich dies nicht vermeiden, besonders engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion angezeigt
    • Gewährleistung einer ausreichenden Hydratation und Urinproduktion

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gentamicin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gentamicin - invasiv

  • keine hinreichenden Daten für die Anwendung von Gentamicin bei Schwangeren
  • tierexperimentelle Studien haben Reproduktionstoxizität gezeigt
  • Gentamicin ist plazentagängig.
  • aufgrund des potentiellen Risikos für Innenohr- und Nierenschäden beim Fetus darf Gentamicin in der Schwangerschaft nur bei lebensbedrohender Indikation, und falls keine andere Therapieoption zur Verfügung steht, angewendet werden
  • im Fall einer Exposition gegenüber Gentamicin während der Schwangerschaft Überprüfung der Hör- und Nierenfunktion des Neugeborenen empfohlen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Gentamicin - invasiv

  • Gentamicin tritt beim Menschen in die Muttermilch über
  • Gentamicin wurde in niedrigen Konzentrationen im Serum von gestillten Kindern gefunden
  • muss abgewogen werden, ob abzustillen ist, oder ob Gentamicin abgesetzt bzw. nicht gegeben werden soll
  • bei gestillten Kindern
    • können Diarrhö und Pilzinfektionen der Schleimhaut auftreten, so dass möglicherweise abgestillt werden muss
    • Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte berücksichtigt werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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