Gazyvaro 1000mg (1 St)

Hersteller Roche Pharma AG
Wirkstoff Obinutuzumab
Wirkstoff Menge 1000 mg
ATC Code L01XC15
Preis 3401,38 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) IFK
Norm N1
Gazyvaro 1000mg (1 St)

Medikamente Prospekt

ObinutuzumabWirt: CHO-Zellen1000mg
(H)HistidinHilfsstoff
(H)Histidin hydrochlorid 1-WasserHilfsstoff
(H)Poloxamer 188Hilfsstoff
(H)Trehalose 2-WasserHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 40 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obinutuzumab - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegenüber Obinutuzumab

Art der Anwendung



  • i.v. Anwendung
    • mittels separatem Zugang als i.v Infusion nach Verdünnung (nicht als i.v. Injektion oder Bolus)
  • Anleitung zur Verdünnung: s. Fachinformation
  • Anleitungen zur Infusionsgeschwindigkeit
    • Tabelle 4: chronische lymphatische Leukämie: Standardinfusionsgeschwindigkeit ohne IRR / Überempfindlichkeit und Empfehlungen für den Fall einer IRR bei vorheriger Infusion
      • Zyklus 1
        • Tag 1: (100 mg)
          • Infusionsgeschwindigkeit: 25 mg / Stunde über 4 Stunden
          • Infusionsgeschwindigkeit nicht erhöhen
        • Tag 2 (oder Tag 1 fortgesetzt): (900 mg)
          • wenn während der vorangegangenen Infusion keine infusionsbedingten Reaktionen aufgetreten sind
            • Infusionsgeschwindigkeit: 50 mg / Stunde
            • Infusionsgeschwindigkeit kann in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 400 mg / Stunde erhöht werden
          • wenn während der vorangegangenen Infusion infusionsbedingte Reaktionen aufgetreten sind
            • Infusionsgeschwindigkeit: 25 mg / Stunde
            • Infusionsgeschwindigkeit kann in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 400 mg / Stunde erhöht werden
        • Tag 8 / Tag 15: (1.000mg)
          • wenn während der vorangegangenen Infusion bei einer finalen Infusionsgeschwindigkeit von 100 mg / Stunde oder höher keine infusionsbedingten Reaktionen aufgetreten sind
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 100 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 100 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
          • wenn während der vorangegangenen Infusion infusionsbedingte Reaktionen aufgetreten sind
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 50 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
      • Zyklen 2 - 6
        • Tag 1 (1.000 mg)
          • wenn während der vorangegangenen Infusion bei einer finalen Infusionsgeschwindigkeit von 100 mg / Stunde oder höher keine infusionsbedingten Reaktionen aufgetreten sind
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 100 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 100 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
          • wenn während der vorangegangenen Infusion infusionsbedingte Reaktionen aufgetreten sind
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 50 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
    • Tabelle 5: Follikuläres Lymphom - Standardinfusionsgeschwindigkeit ohne IRR / Überempfindlichkeit und Empfehlungen für den Fall einer IRR bei vorheriger Infusion
      • Zyklus 1
        • Tag 1 (1.000 mg)
          • Infusionsgeschwindigkeit: 50 mg / Stunde
          • Infusionsgeschwindigkeit in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 400 mg / Stunde erhöhen
        • Tag 8 / Tag 15 (1.000 mg)
          • wenn während der vorangegangenen Infusion bei einer finalen Infusionsgeschwindigkeit von 100 mg / Stunde oder höher keine infusionsbedingte Reaktion oder eine infusionsbedingte Reaktion Grad 1 aufgetreten ist
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 100 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 100 mg / Std. alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
          • wenn während der vorangegangenen Infusion eine infusionsbedingte Grad 2 oder höher aufgetreten ist
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 50 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 50 mg / Std. alle 30 Min. auf max. 400 mg / Std. erhöhen
      • Zyklen 2 - 6 / 2 - 8
        • Tag 1 (1.000 mg)
          • wenn während der vorangegangenen Infusion bei einer finalen Infusionsgeschwindigkeit von 100 mg / Stunde oder höher keine infusionsbedingte Reaktion oder eine infusionsbedingte Reaktion Grad 1 aufgetreten ist
            • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 100 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 100 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
          • wenn während der vorangegangenen Infusion eine infusionsbedingte Grad 2 oder höher aufgetreten ist
            • Infusionen können mit einer Geschwindigkeit von 50 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
        • Erhaltung
          • alle 2 Monate über einen Zeitraum von 2 Jahren oder bis zu einer Krankheitsprogression
            • wenn während der vorangegangenen Infusion bei einer finalen Infusionsgeschwindigkeit von 100 mg / Stunde oder höher keine infusionsbedingte Reaktion oder eine infusionsbedingte Reaktion Grad 1 aufgetreten ist
              • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 100 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 100 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
            • wenn während der vorangegangenen Infusion eine infusionsbedingte Grad 2 oder höher aufgetreten ist
              • Infusionen mit einer Geschwindigkeit von 50 mg / Stunde beginnen und in Schritten von 50 mg / Stunde alle 30 Min. auf max. 400 mg / Stunde erhöhen
  • Behandlung von IRR kann eine vorübergehende Unterbrechung, Reduzierung der Infusionsgeschwindigkeit oder einen Abbruch der Behandlung erfordern
    • Grad 4 (lebensbedrohlich): Infusion muss angehalten und die Therapie dauerhaft abgebrochen werden
    • Grad 3 (schwerwiegend)
      • Infusion vorübergehend anhalten und Symptome behandeln
      • nach Rückgang der Symptome: Infusion erneut beginnen, mit nicht mehr als der halben vorherigen Geschwindigkeit (vorherige Geschwindigkeit = Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Auftretens der infusionsbedingten Reaktion)
      • wenn der Patient keine Symptome einer IRR entwickelt: Infusionsgeschwindigkeit in den Schritten und Intervallen wieder erhöhen, die der Behandlungsdosis entsprechen
      • Patienten mit CLL, die Tag 1 (Zyklus 1) Dosis über 2 Tage verteilt erhalten: Infusionsgeschwindigkeit für Tag 1 nach einer Stunde wieder bis auf 25 mg / Stunde erhöhen, aber nicht höher
      • Infusion muss angehalten und Therapie dauerhaft abgebrochen werden, wenn der Patient erneut Symptome einer IRR von Grad 3 entwickelt
    • Grad 1 - 2 (leicht - mittelschwer)
      • Infusionsgeschwindigkeit verringern und Symptome behandeln
      • nach Rückgang der Symptome kann die Infusion fortgesetzt werden
      • wenn der Patient keine Symptome einer IRR entwickelt: Infusionsgeschwindigkeit kann in den Schritten und Intervallen wieder erhöht werden, die der Behandlungsdosis entsprechen
      • Patienten mit CLL, die Tag 1 (Zyklus 1) Dosis über 2 Tage verteilt erhalten: Infusionsgeschwindigkeit für Tag 1 (Zyklus 1) kann nach einer Stunde wieder bis auf max. 25 mg / Stunde erhöht werden

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche mit 40 ml Konzentrat enthält 1.000 mg Obinutuzumab, entsprechend einer Konzentration von 25 mg / ml vor Verdünnung

  • chronische lymphatische Leukämie (CLL), follikuläres Lymphom (FL)
    • Hinweis
      • Arzneimittel unter engmaschiger Überwachung eines erfahrenen Arztes und unter Bedingungen anwenden, unter denen eine vollständige Ausrüstung zur Wiederbelebung sofort verfügbar ist
    • Prophylaxe und Prämedikation gegen Tumorlysesyndrom (TLS)
      • erhöhtes Risiko für das Auftreten eines TLS angenommen bei
        • Patienten mit hoher Tumorlast
        • und / oder hoher zirkulierender Lymphozytenzahl (> 25 × 109 / l)
        • und / oder einer Nierenfunktionsstörung (CrCl < 70 ml / Min.)
        • deswegen: Prophylaxe für diese Patienten
      • adäquate Hydratation und Gabe von Urikostatika (z. B. Allopurinol) oder geeignete alternative Behandlung wie mit Uricase (z. B. Rasburicase)
      • 12 - 24 Stunden vor Beginn der Obinutuzumab-Infusion
      • falls notwendig: Prophylaxe vor jeder weiteren Infusion wiederholen
    • Prophylaxe und Prämedikation gegen infusionsbedingte Reaktionen (infusionrelated reactions, IRR)
      • Prämedikation
        • zur Verringerung des Risikos für infusionsbedingte Reaktionen: s. Tabelle 1
        • Patienten mit FL: Prämedikation mit Kortikosteroiden empfohlen
        • Patienten mit CLL im 1. Zyklus: Prämedikation mit Kortikosteroiden notwendig
      • Hypotonie
        • kann als Anzeichen einer IRR während der i.v. Anwendung auftreten: vorübergehendes Absetzen einer antihypertensiven Medikation
          • 12 Stunden vor, während und 1 Stunde nach jeder Infusion von Obinutuzumab in Erwägung ziehen
      • Tabelle 1: zu verwendende Prämedikation vor der Infusion von Obinutuzumab zur Reduzierung des Risikos für IRR bei Patienten mit CLL und FL
        • Zyklus 1
          • Tag 1 für CLL und FL
            • alle Patienten mit Prämedikationsbedarf
            • Kortikosteroid i.v.
              • obligatorisch für CLL, empfohlen für FL
              • 100 mg Prednison / Prednisolon oder 20 mg Dexamethason oder 80 mg Methylprednisolon
                • Hydrocortison nicht anwenden: bei der Reduzierung der IRR-Raten nicht wirksam
              • bei Anwendung einer Kortikosteroid-haltige Chemotherapie am gleichen Tag wie Obinutuzumab
                • orale Gabe des Kortikosteroids möglich, sofern diese mind. 60 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab erfolgt
                • zusätzliche Gabe eines i.v. Kortikosteroids als Prämedikation nicht erforderlich
              • Beendigung mind. 1 Stunde vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Analgetikum / Antipyretikum oral
              • z. B. 1.000 mg Acetaminophen / Paracetamol
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Antihistaminikum
              • z. B. 50 mg Diphenhydramin
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
          • Tag 2 nur für CLL
            • alle Patienten mit Prämedikationsbedarf
            • Kortikosteroid i.v. (obligatorisch)
              • 100 mg Prednison / Prednisolon oder 20 mg Dexamethason oder 80 mg Methylprednisolon
                • Hydrocortison nicht anwenden: bei der Reduzierung der IRR-Raten nicht wirksam
              • Beendigung mind. 1 Stunde vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Analgetikum / Antipyretikum oral
              • z. B. 1.000 mg Acetaminophen / Paracetamol
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Antihistaminikum
              • z. B. 50 mg Diphenhydramin
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
        • alle nachfolgenden Infusionen für CLL und FL
          • Patienten ohne IRR während der vorherigen Infusion
            • Analgetikum / Antipyretikum oral
              • z. B. 1.000 mg Acetaminophen / Paracetamol
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
          • Patienten mit IRR (Grad 1 oder 2) während der vorherigen Infusion
            • Analgetikum / Antipyretikum oral
              • z. B. 1.000 mg Acetaminophen / Paracetamol
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Antihistaminikum
              • z. B. 50 mg Diphenhydramin
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
          • Patienten mit IRR Grad 3 während der vorherigen Infusion ODER Patienten mit Lymphozytenzahl > 25 x 109 / l vor der nächsten Behandlung
            • Kortikosteroid i.v.
              • 100 mg Prednison / Prednisolon oder 20 mg Dexamethason oder 80 mg Methylprednisolon
                • Hydrocortison nicht anwenden: bei der Reduzierung der IRR-Raten nicht wirksam
              • bei Anwendung einer Kortikosteroid-haltige Chemotherapie am gleichen Tag wie Obinutuzumab
                • orale Gabe des Kortikosteroids möglich, sofern diese mind. 60 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab erfolgt
                • zusätzliche Gabe eines i.v. Kortikosteroids als Prämedikation nicht erforderlich
              • Beendigung mind. 1 Stunde vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Analgetikum / Antipyretikum oral
              • z. B. 1.000 mg Acetaminophen / Paracetamol
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
            • Antihistaminikum
              • z. B. 50 mg Diphenhydramin
              • Gabe mind. 30 Min. vor der Infusion von Obinutuzumab
    • chronische lymphatische Leukämie (CLL, in Kombination mit Chlorambucil1)
      • 1: Informationen zur Dosis von Chlorambucil s. Fachinformation
      • Zyklus 1
        • Tag 1:100 mg Obinutuzumab
        • Tag 2 (oder Tag 1 fortgesetzt): 900 mg Obinutuzumab
          • für die Infusion an Tag 1 und Tag 2
            • 2 Infusionsbeutel vorbereiten
          • wenn der 1. Beutel ohne Änderung der Infusionsgeschwindigkeit und ohne Unterbrechung verabreicht werden konnte
            • 2. Beutel noch am selben Tag verabreichen, falls angemessene Zeit, Bedingungen und ärztliche Aufsicht während der gesamten Infusion gewährleistet werden können
              • keine verzögerte Dosierung notwendig
              • keine Wiederholung der Vormedikation
          • wenn während der Verabreichung der ersten 100 mg Änderungen der Infusionsgeschwindigkeit oder Unterbrechungen vorgenommen werden mussten
            • 2. Beutel am folgenden Tag verabreichen
        • Tag 8: 1000 mg Obinutuzumab
        • Tag 15: 1000 mg Obinutuzumab
      • Zyklen 2 - 6
        • Tag 1: 1000 mg Obinutuzumab
      • Behandlungsdauer
        • 6 Behandlungszyklen jeweils über 28 Tage
      • verspätete oder versäumte Dosen
        • Dosis schnellstmöglich verabreichen und nicht bis zur nächsten geplanten Dosis warten
        • geplantes Behandlungsintervall beibehalten
    • follikuläres Lymphom (FL)
      • empfohlene Dosis von Obinutuzumab in Kombination mit Chemotherapie: s. Tabelle 3
      • Patienten mit nicht vorbehandeltem follikulärem Lymphom
        • Induktion (in Kombination mit Chemotherapie) - Obinutuzumab zusammen mit Chemotherapie
          • 6 Behandlungszyklen oder
            • Dauer: 28 Tage
            • in Kombination mit Bendamustin
              • s. Fachinformation für Informationen zur Dosis von Bendamustin
          • 6 Behandlungszyklen oder
            • Dauer: 21 Tage
            • in Kombination mit Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin oder Prednisolon (CHOP)
            • gefolgt von 2 weiteren Zyklen mit Obinutuzumab allein
          • 8 Behandlungszyklen
            • Dauer: 21 Tage
            • in Kombination mit Cyclophosphamid, Vincristin und Prednison / Prednisolon / Methylprednisolon (CVP)
        • Erhaltung
          • Patienten, die auf eine Induktionstherapie mit Obinutuzumab in Kombination mit Chemotherapie (CHOP oder CVP oder Bendamustin) vollständig oder partiell ansprechen
            • Erhaltungstherapie
              • 1.000 mg Obinutuzumab als Einzelsubstanz, 1mal / 2 Monate
              • Dauer: über einen Zeitraum von 2 Jahren oder bis zu einer Krankheitsprogression (je nachdem, was zuerst eintritt)
      • Patienten mit follikulärem Lymphom, die auf eine Behandlung mit Rituximab oder einem Rituximab-haltigen Regime nicht angesprochen haben oder während bzw. bis zu 6 Monate nach der Behandlung progredient wurden
        • Induktion - in Kombination mit Bendamustin
          • 6 Behandlungszyklen
          • jeweils 28 Tage
        • Erhaltung
          • Patienten, die auf eine Induktionstherapie (d.h. die ersten 6 Behandlungszyklen) mit Obinutuzumab in Kombination mit Bendamustin vollständig oder partiell ansprechen oder deren Erkrankung nicht weiter fortgeschritten ist
          • Erhaltungstherapie
            • 1.000 mg Obinutuzumab als Einzelsubstanz, 1mal / 2 Monate
            • Dauer: über einen Zeitraum von 2 Jahren oder bis zu einer Krankheitsprogression (je nachdem, was zuerst eintritt)
      • Tabelle 3: Follikuläres Lymphom - Dosierung während der Induktionstherapie, gefolgt von einer Erhaltungstherapie
        • Zyklus 1
          • Tag 1: 1000 mg Obinutuzumab
          • Tag 8: 1000 mg Obinutuzumab
          • Tag 15: 1000 mg Obinutuzumab
        • Zyklen 2 - 6 oder 2 - 8
          • Tag 1: 1000 mg Obinutuzumab
        • Erhaltung / Behandlungsdauer
          • alle 2 Monate
          • Dauer: 2 Jahre oder bis zur Krankheitsprogression (je nachdem was zuerst Eintritt): 1000 mg Obinutuzumab
      • Dauer der Behandlung
        • Induktionstherapie
          • ca. 6 Monate
            • 6 Behandlungszyklen mit Obinutuzumab bzw.
              • Dauer: 28 Tage
              • in Kombination mit Bendamustin bzw.
            • 8 Behandlungszyklen mit Obinutuzumab
              • Dauer: 21 Tage
              • in Kombination mit CHOP oder CVP)
        • anschließend: Erhaltungstherapie
          • 1mal / 2 Monate
          • Dauer: 2 Jahren oder bis zu einer Krankheitsprogression (je nachdem, was zuerst eintritt).
      • verspätete oder versäumte Dosen
        • geplante Dosis schnellstmöglich verabreichen und nicht bis zur nächsten geplanten Dosis warten
        • Auftreten einer Toxizität vor Tag 8 bzw. Tag 15 in Behandlungszyklus 1
          • Aufschieben der Behandlung erforderlich
          • Dosen nach Abklingen der Toxizität verabreichen
          • alle nachfolgenden Arztbesuche und der Beginn von Behandlungszyklus 2 entsprechend der Verspätung in Zyklus 1 verschieben
        • während der Erhaltungstherapie
          • ursprüngliche Dosierungsschema für nachfolgende Dosen beibehalten

Dosisanpassung

  • während der Behandlung
    • Dosisreduktion von Obinutuzumab nicht empfohlen
  • ältere Patienten
    • nicht erforderlich
  • Nierenfunktionsstörungen
    • leicht bis mittelschwer (Kreatinin-Clearance [CrCl] 30 - 89 ml / Min.)
      • nicht erforderlich
    • schwer (CrCl < 30 ml / Min.)
      • Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht
  • Leberfunktionsstörungen
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht
    • keine speziellen Dosierungsempfehlungen möglich
  • Kinder und Jugendliche (< 18 Jahre)
    • Sicherheit und Wirksamkeit nicht untersucht (keine Daten)
    • keine Daten vorhanden

Indikation



  • chronische lymphatische Leukämie (CLL)
    • in Kombination mit Chlorambucil bei erwachsenen Patienten mit nicht vorbehandelter CLL, die aufgrund von Begleiterkrankungen für eine Therapie mit einer vollständigen Dosis von Fludarabin nicht geeignet sind
  • follikuläres Lymphom (FL)
    • in Kombination mit Chemotherapie, gefolgt von einer Obinutuzumab-Erhaltungstherapie bei Patienten mit einem Therapieansprechen, bei Patienten mit nicht vorbehandeltem fortgeschrittenem FL
    • in Kombination mit Bendamustin, gefolgt von einer Obinutuzumab-Erhaltungstherapie, bei Patienten mit FL, die auf eine Behandlung mit Rituximab oder einem Rituximab-haltigen Regime nicht angesprochen haben oder während bzw. bis zu 6 Monate nach der Behandlung progredient wurden

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obinutuzumab - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektionen der oberen Atemwege (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Sinusitis (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Harnwegsinfektion (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Pneumonie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Herpes zoster (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Nasopharyngitis (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • oraler Herpes simplex (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Rhinitis (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Pharyngitis
      • Infektion der Lunge (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Influenza (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hepatitis-B-Reaktivierung
        • laut zusätzlichen Sicherheitsinformationen aus klinischen Studienerfahrungen
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Plattenepithelkarzinom der Haut (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Basalzellkarzinom (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Neutropenie (davon sehr häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Thrombozytopenie (davon sehr häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Anämie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Leukopenie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Febrile Neutropenie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tumorlysesyndrom (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Hyperurikämie (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Hypokaliämie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schlaflosigkeit (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Depression (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Angstgefühl (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML)
        • laut zusätzlichen Sicherheitsinformationen aus klinischen Studienerfahrungen
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Vorhofflimmern (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Verschlimmerung vorbestehender Herzerkrankungen (Arrhythmien wie z.B. Vorhofflimmern und Tachyarrhythmien, Angina pectoris, akutes Koronarsyndrom, Myokardinfarkt und Herzversagen), die auch im Rahmen einer IRR auftreten und tödlich verlaufen können
        • laut zusätzliche Sicherheitsinformationen aus klinischen Studienerfahrungen
  • Gefäßerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertonie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Husten (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • verstopfte Nase
      • Rhinorrhoe
      • oropharyngeale Schmerzen (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrhö (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Obstipation (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dyspepsie
      • Hämorrhoiden (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • gastrointestinale Perforation (hauptsächlich bei Patienten mit iNHL)
        • laut zusätzlichen Sicherheitsinformationen aus klinischen Studienerfahrungen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
      • Pruritus (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ekzeme
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Rückenschmerzen (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Schmerzen in den Extremitäten (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Knochenschmerzen (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • muskuloskelettale Thoraxschmerzen (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
  • Erkrankugen der Niere und Harnwege
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Dysurie (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
      • Harninkontinenz (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fieber (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Asthenie (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Fatigue (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Thoraxschmerzen (davon gelegentlich Schweregrad 3 - 5)
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Leukozytenzahl reduziert (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Neutrophilenzahl reduziert (davon häufig Schweregrad 3 - 5)
      • Gewichtszunahme
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • vorübergehende Erhöhung der Leberenzyme (Aspartataminotransferase [AST], Alaninaminotransferase [ALT] und alkalische Phosphatase) kurz nach der ersten Infusion
        • laut zusätzlichen Sicherheitsinformationen aus klinischen Studienerfahrungen
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • infusionsbedingte Reaktionen (IRR) (davon sehr häufig Schweregrad 3 - 5)
        • am häufigste in Verbindung mit IRR berichtete Symptome (+ACY-gt+ADsAPQ- 5 %) waren Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Hypotonie, Hautrötungen, Hypertonie, Tachykardie, Dyspnoe und Thoraxbeschwerden
        • respiratorische Symptome, wie Bronchospasmus, Kehlkopf- oder Rachenreizung, Pfeifatmung, Kehlkopfödem und kardiale Symptome, wie Vorhofflimmern, ebenfalls berichtet

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obinutuzumab - invasiv

  • Anwendung unter engmaschiger Überwachung eines erfahrenen Arztes und unter Bedingungen, unter denen eine vollständige Ausrüstung zur Wiederbelebung sofort verfügbar ist
  • Rückverfolgbarkeit
    • um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, muss der Handelsname und die Chargenbezeichnung des verabreichten Arzneimittels in der Patientenakte eindeutig dokumentiert (oder angegeben) werden
  • Follikuläres Lymphom - Patienten mit FLIPI 0 - 1 (Niedrigriskogruppe)
    • basierend auf einer Subgruppenanalyse bei Patienten mit nicht vorbehandeltem fortgeschrittenem follikulärem Lymphom ist die Wirksamkeit bei Patienten mit FLIPI 0 - 1 (Niedrigrisikogruppe) derzeit nicht aussagekräftig
    • für die Therapiewahl dieser Patienten ist das Gesamtsicherheitsprofil von Obinutuzumab plus Chemotherapie und die spezifische Patientensituation sorgfältig zu bedenken
  • Infusionsbedingte Reaktionen (Infusion Related Reactions, IRR)
    • häufigste beobachteten Nebenwirkungen bei Patienten, die Obinutuzumab erhielten, waren IRR, die vorwiegend während der ersten 1000 mg Infusion auftraten
    • IRR können mit Zytokin-Freisetzungs-Syndrom in Zusammenhang stehen, Fälle unter Obinutuzumab wurden berichtet
    • niedrigere Inzidenz für IRR aller Grade beobachtet bei Patienten mit CLL, die kombinierte Maßnahmen zur Prävention von IRR erhielten
      • adäquate Gabe von Corticosteroiden, oralen Analgetika/Antihistaminika
      • Absetzen antihypertensiver Arzneimittel am Morgen der ersten Infusion
      • Verabreichung der ersten Dosis des Zyklus 1 verteilt über 2 Tage
    • Häufigkeit der IRR von Grad 3 - 4 (basierend auf einer kleinen Anzahl an Patienten) vor und nach der Einführung präventiver Maßnahmen ähnlich
    • präventive Maßnahmen zur Reduzierung von IRR sollten befolgt werden
    • Inzidenz und Schweregrad der infusionsbedingten Symptome gingen nach der ersten 1000 mg Infusion stark zurück, wobei bei den meisten Patienten während der nachfolgenden Zyklen keine IRR auftraten
    • bei der Mehrheit der Patienten, unabhängig von der Indikation, waren IRR leicht bis mittelschwer und konnten durch Verlangsamung oder vorübergehendes Anhalten der ersten Infusion kontrolliert werden
      • aber auch schwerwiegende und lebensbedrohliche IRR beobachtet, die einer symptomatischen Behandlung bedurften
    • klinisches Erscheinungsbild von IRR kann sich mit dem von Immunglobulin E (IgE) - vermittelten allergischen Reaktionen decken (z.B. Anaphylaxie)
    • Patienten mit hoher Tumorlast (d.h. einer hohen peripheren Lymphozytenzahl bei CLL +AFsAJg-gt, 25 × 109/l])
      • unterliegen möglicherweise einem höheren Risiko für schwerwiegende IRR
    • Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (CrCl < 50 ml/Min.) und bei Patienten mit sowohl CIRS (Cumulative Illness Rating Scale) > 6 als auch CrCl < 70 ml/Min.
      • höheres Risiko für IRR, einschließlich schwerwiegender IRR
    • wenn bei Patient eines der folgenden Ereignisse auftritt, dürfen keine weiteren Obinutuzumab-Infusionen gegeben werden
      • akute lebensbedrohliche Atemwegssymptome,
      • eine IRR Grad 4 (d.h. lebensbedrohlich) oder
      • zum zweiten Mal eine IRR Grad 3 (verlängert/ rezidivierend) (nach Wiederaufnahme der ersten Infusion oder während einer nachfolgenden Infusion)
    • wenn beim Patienten eines der folgenden Ereignisse auftritt, dürfen keine weiteren Infusionen von Obinutuzumab verabreicht werden:
      • akute lebensbedrohliche Atemwegssymptome
      • eine IRR Grad 4 (d.h. lebensbedrohlich)
      • zum zweiten Mal eine IRR Grad 3 (verlängert/rezidivierend) (nach Wiederaufnahme der ersten Infusion oder während einer nachfolgenden Infusion)
    • Patienten mit bereits vorbestehenden Herz- oder Lungenerkrankungen
      • sollten während der Infusion und in der Zeit danach sorgfältig überwacht werden
    • Hypotonie
      • während der intravenösen Infusionen von Obinutuzumab kann eine Hypotonie auftreten
      • deshalb sollte 12 Stunden vor und während jeder Infusion sowie in der ersten Stunde nach der Verabreichung ein Aussetzen von blutdrucksenkenden Behandlungen in Erwägung gezogen werden
      • bei Patienten mit akutem Risiko für die Entwicklung einer hypertensiven Krise sollten der Nutzen und die Risiken des Aussetzens ihrer antihypertensiven Medikation sorgfältig abgewogen werden
  • Überempfindlichkeitsreaktionen
    • über sofortige Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie) und über verzögerte Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Serumkrankheit) berichtet
    • klinische Abgrenzung von Überempfindlichkeitsreaktionen und infusionsbedingten Reaktionen kann schwierig sein
    • Symptome von Überempfindlichkeitsreaktionen können nach vorheriger Exposition auftreten und sehr selten nach der ersten Infusion
    • wenn während oder nach einer Infusion der Verdacht auf eine Überempfindlichkeitsreaktion besteht, muss die Infusion angehalten und die Behandlung dauerhaft abgesetzt werden
    • Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Obinutuzumab
      • dürfen nicht behandelt werden
  • Tumorlysesyndrom (TLS)
    • Auftreten eines Tumorlysesyndroms (TLS) unter Obinutuzumab beobachtet
    • Patienten, bei denen vermutlich ein Risiko für TLS vorliegt (z.B. Patienten mit einer hohen Tumorlast oder einer hohen zirkulierenden Lymphozytenzahl +AFsAJg-gt, 25 × 109/l]) und/oder einer Nierenfunktionsstörung [CrCl < 70 ml/min]), sollten eine entsprechende Tumorlyseprophylaxe mit Urikostatika (z.B. Allopurinol) oder einer geeigneten alternativen Behandlung wie mit Uricase und eine Hydration 12 - 24 Stunden vor der Infusion von Obinutuzumab erhalten
    • alle Patienten, bei denen ein Risiko vermutet wird, sollten während der ersten Behandlungstage sorgfältig, insbesondere im Hinblick auf die Nierenfunktion, Kalium und die Harnsäurewerte, beobachten
      • zusätzliche Richtlinien gemäß üblicher Praxis sind zu befolgen
    • zur Behandlung des TLS muss der Elektrolythaushalt korrigiert werden, die Nierenfunktion und der Flüssigkeitshaushalt überwacht werden und je nach Bedarf unterstützende Behandlungsmaßnahmen einschließlich Dialyse durchgeführt werden
  • Neutropenie
    • schwere und lebensbedrohliche Neutropenie, einschließlich febriler Neutropenie, berichtet
    • Patienten, bei denen eine Neutropenie auftritt, sollten bis zur Wiederherstellung normaler Werte durch regelmäßige Laboruntersuchungen engmaschig überwacht werden
    • wenn eine Behandlung erforderlich ist, sollte sie entsprechend den lokalen Empfehlungen erfolgen und die Verabreichung von G-CSF (,Granulocyte Colony-Stimulating Factor+ACY-quot,) in Betracht gezogen werden
    • etwaige Zeichen für Begleitinfektionen sollten entsprechend behandelt werden
    • im Falle einer schweren oder lebendsbedrohlichen Neutropenie sollte eine verzögerte Dosierung in Betracht gezogen werden
    • bei Patienten mit schwerer und lang anhaltender Neutropenie
      • während der Behandlungsdauer antimikrobielle Prophylaxe bis zur Verminderung der Neutropenie auf Grad 1 oder 2 ausdrücklich empfohlen
      • antivirale und antimykotische Prophylaxe ebenfalls in Betracht ziehen
    • Fälle von spät einsetzender Neutropenie (Eintritt > 28 Tage nach Behandlungsende) oder verlängerter Neutropenie (Dauer mehr als 28 Tage nach Abschluss/ Abbruch der Behandlung) beobachtet
    • Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (CrCl < 50 ml/Min.)
      • höheres Risiko für Neutropenie
  • Thrombozytopenie
    • schwere und lebensbedrohliche Thrombozytopenie, einschließlich akuter Thrombozytopenie (Eintreten innerhalb von 24 Stunden nach der Infusion), unter der Behandlung beobachtet
      • bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (CrCl < 50 ml/Min.) höheres Risiko für eine Thrombozytopenie
      • fatale hämorrhagische Ereignisse ebenfalls in Zyklus 1 bei Patienten berichtet, die mit Obinutuzumab behandelt wurden
      • klarer Zusammenhang zwischen Thrombozytopenie und hämorrhagischen Ereignissen konnte nicht festgestellt werden
    • Patienten sollten insbesondere während des ersten Zyklus engmaschig auf Thrombozytopenie überwacht werden
    • bei schweren oder lebensbedrohlichen Thrombozytopenien
      • bis zur Wiederherstellung normaler Werte sollten regelmäßige Laboruntersuchungen durchgeführt und eine Dosisverzögerung in Erwägung gezogen werden
      • Transfusion von Blutprodukten (d.h. Thrombozytentransfusion) gemäß lokalen Empfehlungen im Ermessen des behandelnden Arztes
    • Anwendung anderer begleitender Therapien, z.B. von Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulantien, welche Thrombozytopenie-assoziierte Ereignisse verschlechtern könnten, sollte ebenso überdacht werden, insbesondere während des ersten Zyklus
  • Verschlechterung vorbestehender Herzerkrankungen
    • bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung unter Behandlung Arrhythmien (z.B. Vorhofflimmern und Tachyarrhythmien), Angina pectoris, akutes Koronarsyndrom, Myokardinfarkt und Herzversagen aufgetreten
      • können als Teil einer IRR auftreten und tödlich verlaufen
    • Patienten mit einer Herzerkrankung in der Anamnese
      • sollten daher engmaschig überwacht werden
      • bei diesen Patienten Hydratation mit Vorsicht durchführen, um potenzielle Flüssigkeitsüberlastung zu vermeiden
  • Infektionen
    • bei Vorliegen einer aktiven Infektion sollte Obinutuzumab nicht verabreicht werden
    • Anwendung bei Patienten mit rezidivierenden oder chronischen Infektionen in der Anamnese sollte mit Vorsicht erfolgen
    • schwere Bakterien-, Pilz- und Virusinfektionen (letztere neu oder reaktiviert) können während und nach Abschluss der Behandlung mit Obinutuzumab auftreten
    • tödlich verlaufende Infektionen berichtet
    • Patienten mit sowohl CIRS > 6 als auch CrCl < 70 ml/Min.
      • höheres Risiko für Infektionen, einschließlich schwerwiegender Infektionen
    • in den Studien zum follikulären Lymphom wurde in allen Studienphasen, einschließlich der Nachbeobachtungszeit, gehäuftes Auftreten von Infektionen beobachtet, welches in der Erhaltungsphase am höchsten war
    • in der Nachbeobachtungszeit Infektionen von Grad 3 - 5 häufiger bei jenen Patienten beobachtet, die in der Induktionsphase Obinutuzumab plus Bendamustin erhalten hatten
  • Hepatitis B-Reaktivierung
    • bei Patienten, die mit anti-CD20-Antikörpern einschließlich Obinutuzumab behandelt werden, Reaktivierung des Hepatitis- B-Virus (HBV) möglich, die in einigen Fällen zu fulminanter Hepatitis, Leberversagen und Tod geführt hat
    • bei allen Patienten soll vor Beginn der Behandlung eine Testung auf das Hepatitis- B-Virus (HBV) durchgeführt werden
      • sollte mind. den Hepatitis-B Oberflächenantigen-(HBsAg)-Status und den Hepatitis-B-Antikörper-(HBcAb)-Status beinhalten
      • kann, gemäß lokalen Empfehlungen, mit weiteren geeigneten Markern ergänzt werden
    • Patienten mit aktiver Hepatitis-B-Erkrankung
      • dürfen nicht mit Obinutuzumab behandelt werden
    • Patienten mit einer positiven Hepatitis-B-Serologie
      • sollen vor Behandlungsbeginn einen Spezialisten für Lebererkrankungen aufsuchen und gemäß lokalen medizinischen Standards überwacht und behandelt werden, um eine Hepatitis-B-Reaktivierung zu verhindern
  • Progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML)
    • bei mit Obinutuzumab behandelten Patienten kann eine progressive multifokale Leukoenzephalopathie (PML) auftreten
      • bei allen Patienten mit neu auftretender oder einer Veränderung einer bereits existierenden neurologischen Symptomatik ist die Diagnose einer PML in Betracht zu ziehen
    • Symptome einer PML sind unspezifisch und können in Abhängigkeit von der betroffenen Region des Gehirns variieren
      • motorische Symptome mit Befunden im Kortikospinaltrakt (z.B. Muskelschwäche, Lähmungen und Wahrnehmungsstörungen), sensorische Auffälligkeiten, zerebelläre Symptome und Gesichtsfeldausfälle sind häufig
      • auch sogenannte kortikale Anzeichen/Symptome können auftreten (z.B. Aphasie oder visuell-räumliche Desorientierung)
    • Abklärung einer PML beinhaltet, ist aber nicht begrenzt auf, eine fachärztliche neurologische Untersuchung, eine Magnetresonanztomographie (MRT) des Gehirns und eine Lumbalpunktion (Liquoruntersuchung auf John-Cunningham-virale-DNA)
      • während der Überprüfung auf eine mögliche PML sollte die Behandlung mit Obinutuzumab unterbrochen und, falls die PML bestätigt wird, dauerhaft abgesetzt werden
      • auch erwägen, eine begleitende Chemotherapie oder immunsupprimierende Therapie abzusetzen oder zu reduzieren
    • zur Abklärung und Behandlung der PML sollte der Patient an einen Neurologen überwiesen werden
  • Immunisierung
    • Sicherheit einer Immunisierung mit viralen Lebend- oder abgeschwächten Impfstoffen nach einer Behandlung mit Obinutuzumab nicht untersucht
    • Impfung mit Lebendimpfstoffen während der Behandlung und bis zur B-Zell-Regeneration nicht empfohlen
  • Exposition mit Obinutuzumab in utero und Impfung von Neugeborenen mit Lebendimpfstoffen
    • Neugeborene, die Obinutuzumab in utero ausgesetzt waren, sollten hinsichtlich einer potenziellen B-Zell-Depletion überwacht werden
    • Impfung von Säuglingen mit Lebendimpfstoffen sollte verschoben werden, bis sich ihre B-Zell-Werte normalisiert haben
      • Sicherheit und der Zeitpunkt der Impfung sollten mit dem zuständigen Kinderarzt besprochen werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obinutuzumab - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obinutuzumab - invasiv

  • Obinutuzumab sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der mögliche Nutzen überwiegt das mögliche Risiko
  • keine Daten zur Anwendung von Obinutuzumab bei schwangeren Frauen
  • im Falle einer Exposition während der Schwangerschaft, kann bei Neugeborenen aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften des Arzneimittels mit einer B-Zell- Depletion gerechnet werden
    • bei Säuglingen, deren Mütter während ihrer Schwangerschaft Obinutuzumab ausgesetzt waren, sollte eine Verschiebung von Impfungen mit Lebendimpfstoffen in Betracht gezogen werden, bis sich die B-Zell-Werte des Säuglings wieder normalisiert haben
    • Säuglinge sollten hinsichtlich einer potenziellen B-Zell-Depletion überwacht werden
  • Reproduktionsstudie bei Cynomolgus-Affen: kein Hinweis auf embryo-fetale Toxizität oder auf Teratogenität, führte jedoch bei den Nachkommen zu einer kompletten Depletion der B-Lymphozyten
    • innerhalb von 6 Monaten nach der Geburt kehrten die B-Zellzahlen bei den Nachkommen auf normale Werte zurück und die immunologische Funktion war wiederhergestellt
    • darüber hinaus lagen die Serumkonzentrationen von Obinutuzumab bei den Nachkommen an Tag 28 nach der Geburt im Bereich der Konzentrationen im mütterlichen Serum
    • deutet darauf hin, dass Obinutuzumab die Plazentaschranke passiert
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und in den 18 Monaten nach der Behandlung eine wirksame Empfängnisverhütung anwenden
  • Fertilität
    • keine speziellen Tierstudien durchgeführt, um die Wirkung von Obinutuzumab auf die Fertilität zu beurteilen
    • Toxizitätsstudien mit wiederholter Verabreichung bei Cynomolgus-Affen: keine negativen Auswirkungen auf die männlichen oder weiblichen Reproduktionsorgane

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Obinutuzumab - invasiv

  • Frauen sollten während der Therapie mit Obinutuzumab und in den 18 Monaten nach der letzten Dosis von Obinutuzumab nicht stillen, da humanes Immunglobulin G (IgG) beim Menschen in die Muttermilch übertritt und das Potenzial für Resorption und eine Schädigung beim Säugling unbekannt sind
  • in Tierstudien gezeigt, dass Obinutuzumab in die Muttermilch übertritt

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen zu Therapiebeginn nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Obinutuzumab

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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