Galantamin HEXAL 24mg (84 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Galantamin
Wirkstoff Menge 24 mg
ATC Code N06DA04
Preis 57,27 €
Menge 84 St
Darreichung (DAR) REK
Norm N3
Galantamin HEXAL 24mg (84 St)

Medikamente Prospekt

Galantamin24mg
(H)Carbomer 971Hilfsstoff
(H)Drucktinte, schwarzHilfsstoff
Schellack
Propylenglycol
Ammoniak Lösung, konzentriert
Eisen (II,III) oxid
Kalium hydroxid
(H)Eisen (III) hydroxid oxid x-WasserHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxidHilfsstoff
(H)Eudragit RSHilfsstoff
(H)GelatineHilfsstoff
(H)HyproloseHilfsstoff
(H)HypromelloseHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Da keine Daten zur Anwendung von Galantamin bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh-Skala größer als 9) und schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance von weniger als 0,15 ml/s [9 ml/min]) vorliegen, ist Galantamin bei diesen Personen kontraindiziert. Bei Patienten, bei denen sowohl eine signifikante Nieren- als auch Leberfunktionsstörung vorliegt, ist Galantamin kontraindiziert.

Art der Anwendung



  • Galantamin HEXALArgA8-/sup> Hartkapseln, retardiert sollen einmal täglich morgens, vorzugsweise mit dem Essen eingenommen werden. Die Hartkapseln sollten als Ganzes mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden.
  • Die Hartkapseln dürfen nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
  • Patienten mit Schluckbeschwerden: Die Hartkapseln können entleert werden und die Retardtabletten gemeinsam mit etwas Flüssigkeit geschluckt werden. Der Hartkapselinhalt (Retardtabletten) darf nicht zerkaut oder zerkleinert werden.
  • Während der Behandlung sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt sein.

Dosierung



  • Erwachsene und ältere Patienten
    • Vor Behandlungsbeginn
      • Die Diagnose einer wahrscheinlichen Demenz vom Alzheimer-Typ sollte entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien gestellt werden.
    • Anfangsdosis
      • Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 8 mg/Tag über einen Zeitraum von 4 Wochen.
    • Erhaltungsdosis
      • Verträglichkeit und Dosierung von Galantamin sollten regelmäßig überprüft werden, möglichst innerhalb von 3 Monaten nach Behandlungsbeginn. Danach sollten der klinische Nutzen von Galantamin und die Verträglichkeit der Behandlung entsprechend den aktuellen klinischen Richtlinien regelmäßig überprüft werden. Die Erhaltungstherapie kann so lange fortgesetzt werden, wie ein therapeutischer Nutzen besteht und die Behandlung mit Galantamin für den Patienten verträglich ist.
      • Eine Beendigung der Therapie sollte erwogen werden, wenn kein therapeutischer Effekt mehr erkennbar ist oder wenn der Patient die Behandlung nicht verträgt.
      • Die anfängliche Erhaltungsdosis beträgt 16 mg/Tag. Diese Dosis sollte mindestens 4 Wochen aufrechterhalten werden.
      • Eine Steigerung der Erhaltungsdosis auf 24 mg/Tag sollte individuell nach sorgfältiger Beurteilung der Behandlung im Hinblick auf den klinischen Nutzen und die Verträglichkeit in Betracht gezogen werden.
      • Bei einzelnen Patienten, die bei der Gabe von 24 mg/Tag keine erhöhte Ansprechrate zeigen oder die diese Dosis nicht vertragen, sollte eine Dosisreduktion auf 16 mg/Tag in Erwägung gezogen werden.
    • Behandlungsabbruch
      • Nach abruptem Absetzen der Therapie (z. B. zur Vorbereitung auf Operationen) tritt kein Rebound-Effekt auf.
  • Wechsel von Galantamin Tabletten oder Galantamin Lösung zum Einnehmen auf Galantamin HEXALArgA8-/sup> Hartkapseln, retardiert
    • Es wird empfohlen, den Patienten die gleiche Galantamin Gesamttagesdosis zu verabreichen. Patienten, die auf die einmal tägliche Einnahme wechseln, sollten ihre letzte Dosis Galantamin Tabletten oder Galantamin Lösung zum Einnehmen abends einnehmen und am folgenden Morgen mit Galantamin HEXALArgA8-/sup> Hartkapseln, retardiert einmal täglich beginnen.
  • Nierenfunktionsstörungen
    • Die Galantamin-Plasmakonzentrationen können bei Patienten mit mäßiger bis schwer Nierenfunktionsstörungen erhöht sein.
    • Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance >/= 9 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.
    • Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance von weniger als 9 ml/min) darf Galantamin nicht angewendet werden.
  • Leberfunktionsstörung
    • Die Galantamin-Plasmakonzentrationen können bei Patienten mit mäßiger bis schwerer Leberfunktionsstörung erhöht sein.
    • Bei Patienten mit mittelschweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Score 7 - 9) wird, basierend auf dem pharmakokinetischen Modell, empfohlen, die Dosierung eine Woche lang mit einer 8-mg-Hartkapsel, retardiert jeden zweiten Tag, vorzugsweise morgens, zu beginnen. Danach sollten die Patienten die Behandlung mit 8 mg täglich über 4 Wochen fortsetzen. Eine tägliche Dosis von 16 mg Galantamin sollte bei dieser Patientengruppe nicht überschritten werden. Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (Child-Pugh-Skala > 9) darf Galantamin nicht angewendet werden.
    • Bei Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich.
  • Begleitmedikation
    • Bei Patienten, die mit starken Cytochrom-(CYP)2D6- oder -3A4-Inhibitoren behandelt werden, sollte eine Reduzierung der Dosis erwogen werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Es gibt keinen relevanten Nutzen von Galantamin bei Kindern und Jugendlichen.

Indikation



  • Galantamin HEXALArgA8-/sup> ist indiziert zur symptomatischen Behandlung leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer Typ.

Nebenwirkungen



  • Die folgende Tabelle reflektiert Daten zu Galantamin, die acht plazebokontrollierten, doppelblinden klinischen Studien (n = 6.502), fünf offenen klinischen Studien (n = 1.454) sowie spontanen Berichten nach Markteinführung entnommen wurden.
  • Die häufigsten Nebenwirkungen, die berichtet wurden, waren Übelkeit (21%) und Erbrechen (11%). Sie traten hauptsächlich während der Titrationsphase auf, hielten in den meisten Fällen weniger als eine Woche an, wobei bei den meisten Patienten nur eine Episode auftrat. Verschreibung eines Antiemetikums und Gewährleistung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr können in diesen Fällen hilfreich sein.
  • In einer randomisierten, doppelblinden, plazebokontrollierten Studie war das Sicherheitsprofil bei einer einmal täglichen Behandlung mit Galantamin Hartkapseln, retardiert in Häufigkeit und Art ähnlich dem der Filmtabletten.
  • Einschätzungen zur Häufigkeit:
    • Sehr häufig (>/= 1/10)
    • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
    • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
    • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
    • Sehr selten (< 1/10.000)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • Gelegentlich
      • Überempfindlichkeit
  • Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
    • Häufig
      • verminderter Appetit
    • Gelegentlich
      • Dehydratation
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • Häufig
      • Halluzination, Depression
    • Gelegentlich
      • visuelle Halluzination, akustische Halluzination
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • Häufig
      • Synkope, Schwindel, Tremor, Kopfschmerzen, Somnolenz, Lethargie
    • Gelegentlich
      • Paraesthesie, Dysgeusie, Hypersomnie, Krampfanfälle+ACo
  • Augenerkrankungen
    • Gelegentlich
      • verschwommenes Sehen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • Gelegentlich
      • Tinnitus
  • Herzerkrankungen
    • Häufig
      • Bradykardie
    • Gelegentlich
      • supraventrikuläre Extrasystolen, AV-Block I. Grades, Sinus-Bradykardie, Palpitationen
  • Gefäßerkrankungen
    • Häufig
      • Hypertonie
    • Gelegentlich
      • Hypotonie, Hitzewallungen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Sehr häufig
      • Erbrechen, Übelkeit
    • Häufig
      • Abdominalschmerzen, Oberbauchschmerzen, Diarrh+APYAOw- Dyspepsie, Abdominalbeschwerden
    • Gelegentlich
      • Würgereiz
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • Selten
      • Hepatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • Gelegentlich
      • Hyperhidrose
    • Selten
      • Stevens-Johnson-Syndrom, akute generalisierte exanthemische Pustulose, Erythema multiforme
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Häufig
      • Muskelkrämpfe
    • Gelegentlich
      • Muskelschwäche
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • Häufig
      • Müdigkeit, Asthenie, Unwohlsein
  • Untersuchungen
    • Häufig
      • Gewichtsabnahme
    • Gelegentlich
      • erhöhte Leberenzyme
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • Häufig
      • Sturz, Lazeration
  • AKg- Die Klasseneffekte antidementiver Acetylcholinesterase-Inhibitoren umfassen Konvulsionen/Krampfanfälle.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Demenztypen (neben der Alzheimer-Demenz)
      • Galantamin HEXALArgA8-/sup> ist bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Demenz vom Alzheimer-Typ indiziert. Der Nutzen von Galantamin bei Patienten mit anderen Formen der Demenz oder anderen Formen von Gedächtnisstörungen ist bisher nicht gezeigt worden. In zwei klinischen Studien mit einer Dauer von 2 Jahren bei Personen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (leichte Formen der Gedächtnisstörung, die nicht die Kriterien der Alzheimer-Demenz erfüllen) zeigte sich unter Therapie mit Galantamin keine Verbesserung hinsichtlich der Verlangsamung des kognitiven Abbaus oder der Verminderung der Übergangsrate zum Vollbild der Demenz. Die Mortalitätsrate war in der Galantamin-Gruppe signifikant höher als in der Placebo-Gruppe, 14/1.026 (1,4%) Patienten in der Galantamin-Gruppe und 3/1.022 (0,3%) Patienten in der Placebo-Gruppe. Die Todesfälle hatten verschiedene Ursachen. Ungefähr die Hälfte der Todesfälle in der Galantamin-Gruppe schienen Folge verschiedener vaskulärer Ursachen zu sein (Myokardinfarkt, Schlaganfall, plötzlicher Tod). Die Relevanz dieser Beobachtungen für die Behandlung von Patienten mit Alzheimer-Demenz ist unbekannt.
      • In einer randomisierten, placebokontrollierten Langzeitstudie mit 2.045 Patienten mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Erkrankung wurde keine erhöhte Mortalität beobachtet. Die Mortalitätsrate war in der Placebo-Gruppe signifikant höher als in der Galantamin-Gruppe. Es gab 56/1.021 (5,5%) Todesfälle bei Patienten unter Placebo und 33/1.024 (3,2%) Todesfälle bei Patienten unter Galantamin (Hazard-Ratio und 95%-Konfidenzintervall von 0,58 [0,37, 0,89]AOw- (p = 0,011).
      • Die Diagnose Alzheimer-Demenz sollte gemäß der aktuellen Richtlinien von einem erfahrenen Arzt gestellt werden. Die Behandlung mit Galantamin sollte durch einen Arzt überwacht und nur begonnen werden, wenn eine Bezugsperson die regelmäßige Arzneimitteleinnahme des Patienten überwacht.
    • Schwerwiegende Hautreaktionen
      • Bei Patienten die Galantamin HEXALArgA8-/sup> erhielten, wurde über schwerwiegende Hautreaktionen (Stevens-Johnsons-Syndrom und akute generalisierte exanthemische Pustulose) berichtet.
      • Es wird empfohlen, Patienten über die Symptome schwerwiegender Hautreaktionen zu informieren. Die Therapie mit Galantamin HEXALArgA8-/sup> sollte bei Erstauftreten eines Hautausschlags beendet werden.
    • Überwachung des Gewichts
      • Patienten mit Alzheimer-Erkrankung verlieren Gewicht. Die Behandlung mit Acetylcholinesteraseinhibitoren, einschließlich Galantamin, wurde mit einem Gewichtsverlust bei diesen Patienten in Zusammenhang gebracht. Während der Behandlung sollte das Gewicht der Patienten kontrolliert werden.
    • Umstände, die Vorsicht erfordern
      • Wie andere Cholinomimetika sollte Galantamin bei den folgenden Erkrankungen bzw. Umständen mit Vorsicht angewandt werden:
        • Herzerkrankungen
          • Aufgrund ihrer pharmakologischen Wirkungsweise können Cholinomimetika vagotone Wirkungen auf die Herzfrequenz haben (z. B. Bradykardie). Die Möglichkeit solcher Reaktionen kann insbesondere für Patienten mit Sick-Sinus-Syndrom, anderen supraventrikulären Reizleitungsstörungen oder bei gleichzeitiger Einnahme von Arzneimitteln, die die Herzfrequenz signifikant herabsetzen, wie z. B. Digoxin und Betablocker, oder für Patienten mit nicht korrigierten Elektrolytstörungen (z. B. Hyperkaliämie, Hypokaliämie), von Bedeutung sein.
          • Daher ist Vorsicht geboten, wenn Galantamin bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen, z. B. unmittelbar nach einem Myokardinfarkt, neu aufgetretenem Vorhofflimmern, AV-Block Grad II oder höhergradig, instabiler Angina pectoris oder dekompensierter Herzinsuffizienz, besonders NYHA-Gruppe III - IV, angewendet wird.
          • In einer gepoolten Analyse placebokontrollierter Studien bei Patienten mit Alzheimer-Demenz, die mit Galantamin behandelt wurden, wurde eine erhöhte Inzidenz bestimmter kardiovaskulärer unerwünschter Ereignisse beobachtet.
        • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
          • Patienten mit erhöhtem Risiko zur Bildung peptischer Ulcera, z. B. durch Prädisposition oder anamnestisch bekannte Ulcuserkrankungen, einschließlich jener, welche gleichzeitig nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) erhalten, sollten auf Symptome überwacht werden. Bei gastrointestinaler Obstruktion oder während der Rekonvaleszenz nach einer Operation des Gastrointestinaltrakts wird die Einnahme von Galantamin nicht empfohlen.
        • Erkrankungen des Nervensystems
          • Unter Galantamin wurden Krampfanfälle gemeldet. Die Anfallsaktivität kann jedoch auch eine Manifestation der Alzheimer-Erkrankung sein.
          • In seltenen Fällen kann ein Anstieg des cholinergen Tonus Parkinson-Symptome verschlechtern.
          • In einer gepoolten Analyse placebokontrollierter Studien bei Patienten mit Alzheimer-Demenz, die mit Galantamin behandelt wurden, wurden gelegentlich zerebrovaskuläre Ereignisse beobachtet.
          • Wenn Patienten mit zerebrovaskulären Erkrankungen Galantamin verabreicht wird, sollte dies berücksichtigt werden.
        • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
          • Cholinomimetika sollten Patienten mit anamnestisch bekanntem schwerem Asthma, obstruktiven Lungenerkrankungen oder akuten pulmonalen Infektionen (z. B. Pneumonie) mit Vorsicht verschrieben werden.
        • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
          • Die Einnahme von Galantamin wird bei Obstruktion der ableitenden Harnwege oder während der Rekonvaleszenz nach einer Blasenoperation nicht empfohlen.
        • Chirurgische und medizinische Eingriffe
          • Aufgrund seiner cholinomimetischen Eigenschaften kann Galantamin während einer Narkose die Wirkung von Muskelrelaxantien vom Succinyltyp verstärken, insbesondere in Fällen von Pseudocholinesterasemangel.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Pharmakodynamische Wechselwirkungen
      • Aufgrund seines Wirkmechanismus soll Galantamin nicht gleichzeitig mit anderen Cholinomimetika (wie Ambenonium, Donepezil, Neostigmin, Pyridostigmin, Rivastigmin oder systemisch verabreichtem Pilocarpin) angewendet werden. Galantamin kann die Wirkung von Anticholinergika antagonisieren. Wenn anticholinerge Medikationen wie Atropin plötzlich abgesetzt werden, kann das Risiko einer Wirkungsverstärkung von Galantamin bestehen. Wie bei Cholinomimetika zu erwarten, sind pharmakodynamische Wechselwirkungen mit Arzneimitteln möglich, die die Herzfrequenz deutlich herabsetzen wie z. B. Digoxin, Betablocker, bestimmte Calciumkanal-Blocker und Amiodaron. Mit Vorsicht sollten Arzneimittel, die Torsade de pointes auslösen können, gegeben werden. In diesen Fällen sollte ein EKG in Betracht gezogen werden.
      • Aufgrund seiner cholinomimetischen Eigenschaften kann Galantamin während einer Narkose die Wirkung von Muskelrelaxantien vom Succinyltyp verstärken, insbesondere in Fällen von Pseudocholinesterasemangel.
    • Pharmakokinetische Wechselwirkungen
      • Mehrere Abbauwege und eine renale Ausscheidung sind an der Elimination von Galantamin beteiligt. Die Wahrscheinlichkeit klinisch relevanter Wechselwirkungen ist gering. Das Vorkommen bedeutsamer Interaktionen kann dennoch in Einzelfällen klinisch relevant sein.
      • Die gleichzeitige Einnahme mit Nahrung verlangsamt die Resorptionsrate von Galantamin, das Ausmaß der Resorption wird aber nicht beeinflusst. Es wird empfohlen, Galantamin HEXALArgA8-/sup> mit den Mahlzeiten einzunehmen, um cholinerge Nebenwirkungen zu minimieren.
      • Andere Arzneimittel, die die Metabolisierung von Galantamin beeinflussen
        • Wechselwirkungsstudien zeigten eine Erhöhung der Galantamin-Bioverfügbarkeit um ca. 40% bei gleichzeitiger Gabe von Paroxetin (einem potenten CYP2D6-Inhibitor) und um 30% bzw. 12% bei gleichzeitiger Gabe von Ketoconazol bzw. Erythromycin (beides CYP3A4-Inhibitoren). Daher kann zu Beginn der Behandlung mit starken CYP2D6-lnhibitoren (z. B. Chinidin, Paroxetin oder Fluoxetin) oder CYP3A4-lnhibitoren (z. B. Ketoconazol oder Ritonavir), bei Patienten die Häufigkeit von cholinergen Nebenwirkungen, insbesondere von Übelkeit und Erbrechen, erhöht sein.
        • Unter diesen Umständen kann in Abhängigkeit von der Verträglichkeit eine Reduktion der Galantamin-Erhaltungsdosis erwogen werden.
        • Memantin, ein N-Methyl-D-Aspartat (NMDA)-Rezeptor-Antagonist, hatte bei einer Dosis von 10 mg einmal täglich für 2 Tage, gefolgt von 10 mg zweimal täglich für 12 Tage, im Steady-State keine Auswirkungen auf die Pharmakokinetik von Galantamin (als Galantamin einmal täglich 16 mg Hartkapseln, retardiert).
      • Auswirkung von Galantamin auf die Metabolisierung anderer Arzneimittel
        • Therapeutische Dosen von 24 mg Galantamin/Tag hatten keinen Einfluss auf die Kinetik von Digoxin, obwohl pharmakodynamische Interaktionen auftreten können (siehe auch ,Pharmakodynamische Wechselwirkungen+ACY-quot,).
        • Therapeutische Dosen von 24 mg Galantamin/Tag hatten keinen Einfluss auf die Kinetik und Prothrombinzeit von Warfarin.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Galantamin hat geringen bis mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
    • Die Symptome umfassen Schwindel und Somnolenz, besonders während der ersten Wochen nach Beginn der Behandlung.
  • Überdosierung
    • Symptome
      • Anzeichen und Symptome einer deutlichen Überdosierung von Galantamin entsprechen voraussichtlich denen anderer Cholinomimetika. Diese Effekte betreffen im Allgemeinen das zentrale Nervensystem, das parasympathische Nervensystem und die neuromuskuläre Übertragung. Zusätzlich zu Muskelschwäche oder Faszikulationen können sich einige oder alle Anzeichen einer cholinergen Krise entwickeln: Starke Übelkeit, Erbrechen, gastrointestinale Krämpfe, Speichelfluss, Tränenfluss, Blasen- und Darmentleerung, Schwitzen, Bradykardie, Hypotonie, Kollaps und Krampfanfälle.
      • Zunehmende Muskelschwäche in Verbindung mit trachealer Hypersekretion und Bronchospasmen können zu einer lebensbedrohlichen Atemwegsbehinderung führen.
      • Es hat Postmarketing-Berichte über Torsade de pointes, QT-Verlängerung, Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und kurzen Bewusstseinsverlust in Verbindung mit unbeabsichtigten Überdosierungen von Galantamin gegeben. In einem Fall, in dem die Dosis bekannt war, wurden an einem Tag acht Galantamin 4-mg-Tabletten (insgesamt 32 mg) eingenommen.
      • Zwei weitere Fälle einer unbeabsichtigten Einnahme von 32 mg (Übelkeit, Erbrechen und Mundtrockenheit, Übelkeit, Erbrechen und substernale Brustschmerzen) und einer von 40 mg (Erbrechen) hatten einen kurzen Krankenhausaufenthalt zur Beobachtung mit vollständiger Erholung zur Folge. Ein Patient, dem 24 mg/Tag verschrieben wurden und in dessen Anamnese Halluzinationen während der letzten 2 Jahre bekannt waren, erhielt irrtümlicherweise 24 mg zweimal täglich über 34 Tage und entwickelte Halluzinationen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderten. Ein anderer Patient, welchem 16 mg/Tag der Lösung zum Einnehmen verordnet worden waren, nahm versehentlich 160 mg (40 ml) ein und litt eine Stunde später unter Schwitzen, Erbrechen, Bradykardie und einer Präsynkope, was eine Behandlung im Krankenhaus erforderte. Diese Symptome verschwanden innerhalb von 24 Stunden.
    • Behandlung
      • Wie bei allen Überdosierungen sollten allgemein unterstützende Maßnahmen angewendet werden. In schweren Fällen können Anticholinergika wie Atropin als allgemeines Antidot für Cholinomimetika eingesetzt werden. Initial wird eine Dosis von 0,5 - 1,0 mg intravenös mit weiteren Dosen entsprechend dem klinischen Ansprechen empfohlen.
      • Da sich die Strategien für die Behandlung einer Überdosierung laufend weiterentwickeln, sollte ein Vergiftungszentrum konsultiert werden, um die neuesten Empfehlungen zum Vorgehen bei einer Überdosierung in Erfahrung zu bringen.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Für Galantamin liegen keine klinischen Daten für die Anwendung während einer Schwangerschaft vor.
  • Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt. Vorsicht ist geboten, wenn Galantamin schwangeren Frauen verschrieben wird.
  • Fertilität
    • Die Auswirkungen von Galantamin auf die Fertilität beim Menschen wurden nicht untersucht.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Galantamin beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Studien an stillenden Frauen liegen nicht vor.
  • Daher dürfen Patientinnen während einer Behandlung mit Galantamin nicht stillen.

Es besteht ein geringfügiges Risiko, dass der Arzneistoff zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter) und im Falle von starker Überdosierung. Die Anwendung sollte unter Vorsicht und regelmäßiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Antidementiva, sofern der Versuch einer Therapie mit Monopräparaten über 12 Wochen Dauer (bei Cholinesterasehemmern und Memantine über 24 Wochen Dauer) erfolglos geblieben ist. Nach erfolgreichem Therapieversuch ist eine Weiterverordnung zulässig. Art, Dauer und Ergebnis des Einsatzes von Antidementiva sind zu dokumentieren. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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