Fluorouracil-Gry 5000mg (100 ml)

Hersteller TEVA GmbH
Wirkstoff Fluorouracil
Wirkstoff Menge 5000 mg
ATC Code L01BC02
Preis 39,1 €
Menge 100 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Fluorouracil-Gry 5000mg (100 ml)

Medikamente Prospekt

Fluorouracil5000mg
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 100 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Fluorouracil - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen 5-Fluorouracil
  • Knochenmarkdepression (z.B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/ oder Strahlentherapie)
  • schwere Blutbildveränderungen
  • Herzkrankheiten (auch in der Vorgeschichte)
  • schwere Leberfunktionsstörungen einschließlich Ikterus
  • schwere Nierenfunktionsstörungen, Plasmabilirubinwerte > 85 +ALU-mol/l
  • akute, schwere Infektionen (z.B. Herpes zoster, Windpocken)
    • insbesondere einhergehend mit einer reduzierten Zahl weißer Blutkörperchen (Leukopenie), da die Gefahr einer Generalisierung der Infektion (z.B. einer Varizelleninfektion)
  • Patienten in schlechtem Allgemeinzustand
  • Blutungen
  • Stomatitis
  • Ulzerationen im Mund und Gastrointestinaltrakt
  • schwerer Durchfall
  • vorangegangene größere chirurgische Eingriffe im Abstand von weniger als 30 Tagen vor Therapiebeginn
  • Patienten mit bekannter vollständig fehlender Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD)-Aktivität
  • gleichzeitige Anwendung mit Brivudin, Sorivudin und Analoga
    • Brivudin, Sorivudin und Analoga sind potente Hemmstoffe des 5-FU-abbauenden Enzyms Dihydropyrimidindehydrogenase (DPD)
    • Zeitabstand von mind. 4 Wochen sollte zwischen der Anwendung eingehalten werden
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit
  • aktive Impfungen sollten im zeitlichen Zusammenhang mit einer Fluorouraciltherapie nicht durchgeführt werden

Art der Anwendung



  • Applikation intravenös als Bolus oder (Dauer-)Infusion
  • Anwendungsrichtlinien genau beachten
  • nur klare Lösungen verwenden (trübe Lösungen oder solche, die einen Niederschlag zeigen, von Anwendung ausschließen
  • Gabe von 5-Fluorouracil muss streng intravenös erfolgen!
  • Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und bei der Anwendung von 5-Fluorouracil
    • erhöhte Sicherheitsvorschriften für Pflegepersonal und Ärzte (potentiell mutagene und karzinogene Wirkung)
    • jeden Kontakt mit Haut und Schleimhäuten vermeiden
    • Zubereitung mit Hilfe eines absolut aseptischen Arbeitsverfahrens (Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung (LAF) empfohlen)
    • Schutzkleidung tragen
    • schwangeres Personal vom Umgang ausschließen

Dosierung



  • fortgeschrittenes kolorektales Karzinom (Monochemotherapie oder im Rahmen einer Polychemotherapie)
    • Tageseinzeldosis
      • i.v.-Bolusinjektion: 370 - 600 mg / m2 Körperoberfläche (KOF) bzw.
      • i.v.-Dauerinfusion: 200 - 750 mg / m2 KOF
  • fortgeschrittenes Magenkarzinom (Monochemotherapie oder im Rahmen einer Polychemotherapie)
    • Tageseinzeldosis
      • i.v.-Bolusinjektion: 500 - 600 mg / m2 KOF
  • fortgeschrittenes Pankreaskarzinom (Monochemotherapie)
    • Tageseinzeldosis
      • i.v.-Bolusinjektion: 400 - 500 mg / m2 KOF bzw.
      • i.v.-Dauerinfusion: 1000 mg / m2 KOF
  • metastasierendes Mammakarzinom (im Rahmen einer Polychemotherapie, z.B. CMF, FAC)
    • Tageseinzeldosis: 500 - 600 mg / m2 KOF i.v.
  • Behandlungsdauer
    • entscheidet behandelnder Arzt
    • laut Behandlungsprotokoll
    • Absetzen bei
      • Nichtansprechen des Tumors
      • progressiver Erkrankung sowie
      • Auftreten einer Weiterführung der Therapie entgegenstehender unerwünschter Wirkung (s.u.)

Dosisanpassung

  • gleichzeitig gestörte Leber- und Nierenfunktion
    • Dosisreduktionen erwägen, in schwereren Fällen um 1/3 - 1/2
  • sofortiger Therapieabbruch bei Auftreten folgender toxischer Symptome
    • Leukozytopenie (< 2000 / myl)
    • Thrombozytopenie (< 50000 / myl)
    • Stomatitis, +ANY-sophagitis
    • Erbrechen, das durch die Gabe eines Antiemetikums nicht zu beherrschen ist
    • Diarrhoe
    • Ulzerationen und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
    • sonstige Hämorrhagien
    • neurotoxische Störungen
    • kardiotoxische Störungen
  • Therapiewiederaufnahme, ggf. mit reduzierter Dosis, bei Wiederansteigen der Leukozyten (+ACY-gt+ADsAPQ- 3000 / myl) bzw. der Thrombozyten (+ACY-gt+ADsAPQ- 70000 / myl) (sofern nicht andere Nebenwirkungen einer Wiederaufnahme entgegenstehen)
    • Leukozyten > 4000 / myl, Thrombozyten > 100000 / myl: Dosis 100+ACU
    • Leukozyten 3000 - 4000 / myl, Thrombozyten 70000 - 100000 / myl: Dosis 75+ACU
    • Leukozyten 2000 - 3000 / myl, Thrombozyten 50000 - 70000 / myl: Dosis 50+ACU

Indikation



  • fortgeschrittenes kolorektales Karzinom
  • fortgeschrittenes Magenkarzinom
  • fortgeschrittenes Pankreaskarzinom
  • fortgeschrittenes und/oder metastasiertes Mammakarzinom

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Fluorouracil - invasiv

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • generalisierte allergische Reaktionen bis zum anaphylaktischen Schock
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektionen
      • Immunosuppression mit erhöhter Infektionsrate und verzögerter Wundheilung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sepsis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Myelosuppression (ist eine der dosislimitierenden Nebenwirkungen)
        • Neutropenien und Thrombozytopenien leichten bis schwersten Grades
        • Leukopenien, Anämie, Agranulozytose und Panzytopenie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • febrile Neutropenie
        • Außmaß der Myelosuppression (NCI-Grad I-IV) abhängig von der Applikationsart (i.v.-Bolusinjektion oder i.v.-Dauerinfusion) und der Dosierung
        • Neutropenie tritt nach jedem Behandlungskurs mit i.v.-Bolusinjektionen bei adäquater Dosierung auf (Nadir: 9.-14. [-20.] Behandlungstag, Normalwerte: i. d. R. nach dem 30. Tag)
  • Endokrine Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anstieg des Gesamt-Thyroxins (T4) und Gesamt-Trijodthyronins (T3) im Serum ohne Anstieg des freien T4 und des TSH und ohne klinische Zeichen einer Hyperthyreose
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hyperurikämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Funktionsstörungen des zentralen Nervensystems, wie extrapyramidalmotorische, zerebellare oder kortikale Störungen (gewöhnlich reversibel)
      • Nystagmus
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Parkinson-Symptome
      • Pyramidenbahnzeichen
      • Euphorie
      • Hirninfarkt
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • periphere Neuropathie
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • (Leuko-)Enzephalopathien mit Symptomen wie Ataxie, Sprachstörungen, Verwirrtheit, Orientierungsstörungen, Muskelschwäche, Aphasie, Krampfanfällen oder Koma
      • Geschmacksstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • hyperammonämische Enzephalopathie
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • übermäßiger Tränenfluss
      • verschwommenes Sehen
      • Störungen der Augenmotilität
      • Optikusneuritis
      • Diplopie
      • Visusminderung
      • Photophobie
      • Konjunktivitis
      • Blepharitis
      • narbenbedingtes Ektropium
      • Fibrosen des Tränenkanals
  • Herzerkrankungen
    • Hinweis
      • kardiotoxische Nebenwirkungen treten meist während oder wenige Stunden nach dem 1. Anwendungszyklus auf
      • erhöhtes Risiko für kardiotoxische Nebenwirkungen für Patienten mit vorbestehender Herzkrankheit oder Kardiomyopathie
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Ischämie- oder Kardiomyopathie-typische EKG-Veränderungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Angina pectoris-ähnliche Brustschmerzen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Herzrhythmusstörungen
      • Myokarditis
      • Herzinsuffizienz
      • Myokardinfarkt
      • dilatative Kardiomyopathie
      • kardiogener Schock
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Herzstillstand
      • plötzlicher Herztod
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Perikarditis
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypotonie
      • Thrombophlebitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • cerebrale, intestinale und periphere Ischämien
      • Raynaud-Syndrom
      • Thromboembolien
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Bronchospasmen
      • Epistaxis
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • Hinweise
      • gastrointestinale Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein
      • Schweregrad (NCI-Grad I - IV) gastrointestinaler Nebenwirkungen abhängig von der Dosierung und der Applikationsart
      • bei i.v.-Dauerinfusion erweist sich eher die Stomatitis als die Myelosuppression als dosislimitierend
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Mukositis (Stomatitis, +ANY-sophagitis, Proktitis)
      • Anorexie
      • wässrige Diarrh+APY
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dehydratation
      • Ulzerationen und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
      • Nekrosenabstoßung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Leberzellschädigungen
      • steinlose Cholezystitis
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Lebernekrosen (teilweise mit letalem Verlauf)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nierenversagen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
      • sogenanntes +ACY-quot,Hand-Fuß-Syndrom+ACY-quot, mit Dysästhesien sowie Rötung, Schwellung, Schmerzen und Abschuppung der Haut an Handflächen und Fußsohlen
        • tritt nach i.v.-Dauerinfusion häufiger als nach i.v.-Bolusinjektion auf
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Exantheme (meist juckende makulopapulöse Hautausschläge an Stamm und Extremitäten)
      • Veränderungen der Haut (trockene Haut, Erosionen/Fissuren, Erythema, juckender makulopapulärer Hautausschlag)
      • Dermatitis
      • Urtikaria
      • Photosensibilität
      • Hyperpigmentierung der Haut und streifenförmige Hyperpigmentierung oder Pigmentverlust im Bereich des Venenverlaufs
      • Nagelveränderungen (z.B. diffuse oberflächliche blaue Pigmentierung, Hyperpigmentierung, Nageldystrophie, Schmerzen und Verdickung des Nagelbetts, Paronychie)
      • Onycholyse
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nasenknochennekrose
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Störungen der Spermatogenese oder Ovulation
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Fieber
      • verzögerte Wundheilung
      • Abgeschlagenheit
      • allgemeine Schwäche
      • Müdigkeit
      • Antriebslosigkeit

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Fluorouracil - invasiv

  • Fluorouracil sollte nur von Ärzten angewendet werden, die in der Tumortherapie erfahren sind
  • während Initialphase Hospitalisierung des Patienten erwägen
  • darf nur intravenös verabreicht werden
  • wie andere Chemotherapeutika besitzt Fluorouracil einen niedrigen therapeutischen Index
  • vor und während der Therapie mit Fluorouracil folgende Verlaufsuntersuchungen empfohlen:
    • tägliche Inspektion der Mundhöhle und des Rachens auf Schleimhautveränderungen
    • Blutbild einschließlich Differentialblutbild und Thrombozyten vor jeder Fluorouracil-Gabe
      • während der Behandlung mit 5-FU häufige Blutbildkontrollen angezeigt (während der lnitialtherapie alle 2 bis 3 Tage, während der Erhaltungstherapie mind. ein- bis zweiwöchentliche Kontrollen)
    • Herzfunktion sollte während der Behandlung mit 5 FU regelmäßig überwacht werden
    • Retentionswerte
    • Nierenwerte
    • Leberwerte
  • es sollte ständig auf Infektionen, Blutungen oder eine Verschlimmerung der
    Krankheit geachtet werden
    • bestehende Infektionen sollten vor Beginn der Therapie behandelt werden
    • muss sichergestellt sein, dass eine schwere Infektion oder Blutungsperiode rasch und wirksam behandelt werden kann
  • bei Auftreten folgender toxischer Symptome Behandlung mit Fluorouracil sofort abbrechen:
    • rascher Abfall der Leukozytenzahl während der Behandlung oder Auftreten einer Leukozytopenie (Leukozytenzahl < 2000 - 3500/+ALU-l)
    • Thrombozytopenie (< 50000 - 100000/+ALU-l)
    • Stomatiti
    • A1g-sophagitis
    • Mukositis
    • Erbrechen, das durch die Gabe eines Antiemetikums nicht zu beherrschen ist
    • Diarrh+APY
      • leichte Diarrhö kann auf Antidiarrhoika ansprechen
      • bei mäßiger bis schwerer Diarrhö reichen sie jedoch nicht aus
    • Ulzerationen und Blutungen im Magen-Darm-Bereich
      • Schädigungen der Darmwand erfordern eine dem Schweregrad entsprechende symptomatische Behandlung, z.B. Flüssigkeitsersatz
    • sonstige Hämorrhagien jeglicher Lokalisation
    • andere schwere Nebenwirkungen (z.B. neurotoxische Störungen, kardiotoxische Störungen)
  • Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD)-Mangel
    • seltene, unerwartete und schwere Toxizität bei Anwendung von 5-FU, wie z.B. Stomatitis, Diarrhö, Mukositis, Neutropenie und Neurotoxizität, wurden mit einer eingeschränkten DPD-Aktivität erklärt
    • Patienten mit niedriger oder fehlender DPD-Aktivität (Enzym, welches am Abbau von Fluorouracil beteiligt ist)
      • haben ein erhöhtes Risiko für schwere, lebensbedrohende oder tödliche Nebenwirkungen, die durch Fluorouracil verursacht werden
    • obwohl ein DPD-Mangel nicht genau definiert werden kann, ist bekannt, dass Patienten mit bestimmten homozygoten oder bestimmten komplex heterozygoten Mutationen im DPYD Genort (z.B. DPYD+ACo-2A, c.1679T>G, c.2846A>T und c.1236G>A/HapB3 Varianten), was ein vollständiges oder nahezu vollständiges Fehlen der enzymatischen DPD-Aktivität zur Folge haben kann (wie in Laborversuchen bestimmt wurde), das höchste Risiko für eine lebensbedrohende oder tödliche Nebenwirkung haben
      • sollten nicht mit 5-Fluorouracil behandelt werden
    • gibt keine nachgewiesene Dosierung, die sicher für Patienten mit vollständig fehlender DPD-Aktivität ist
    • Patienten mit bestimmten heterozygoten DPYD Varianten (einschließlich DPYD+ACo-2A, c.1679T>G, c.2846A>T und c.1236G>A/HapB3 Varianten)
      • zeigten ein erhöhtes Risiko für schwere Toxizitäten, wenn sie mit 5-Fluoruracil behandelt wurden
    • Häufigkeit heterozygoter DPYD+ACo-2A Genotypen im DPYD Gen in kaukasischen Patienten beträgt etwa 1 %, 1,1 % für c.2846A>T, 2,6 % - 6,3 % für c.1236G>A/HapB3 Varianten und 0,07 % bis 0,1 % für c.1679T>G
      • Genotypisierung auf diese Allele empfohlen, um Patienten mit erhöhtem Risiko für schwere Toxizitäten zu identifizieren
      • Informationen zur Häufigkeit dieser DPYD Varianten in anderen Populationen als Kaukasier sind begrenzt
      • kann nicht ausgeschlossen werden, dass andere seltene Varianten auch mit einem erhöhten Risiko für schwere Toxizitäten verbunden sein können
    • Patienten mit partiellem DPD-Mangel (wie z.B. diejenigen mit heterozygoten Mutationen im DPYD Genort)
      • bei Patienten mit partiellem DPD-Mangel bei denen der Nutzen von 5-Fluorouracil gegenüber dem Risiko überwiegt - unter Berücksichtigung der Eignung eines alternativen nicht fluoropyrimidinhaltigen Chemotherapieschemas -, muss mit extremer Vorsicht vorgegangen werden
        • regelmäßige Kontrollen mit Dosisanpassung je nach Toxizität müssen durchgeführt werden
      • Dosierung
        • bei diesen Patienten kann eine Reduzierung der Startdosis erwogen werden, um schwere Toxizitäten zu vermeiden
        • nicht genügend Daten vorliegend, um eine bestimmte Dosis bei Patienten mit partieller DPD-Aktivität, die mit einem spezifischen Test gemessen wurde, zu empfehlen
      • berichtet, dass die DPYD+ACo-2A, c.1679T>G Varianten zu einer größeren Reduktion der enzymatischen Aktivität führten als die anderen Varianten, verbunden mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen
      • Auswirkung einer reduzierten Dosis auf die Wirksamkeit sind zurzeit ungewiss
      • daher könnte, wenn keine schweren Toxizitäten vorliegen, die Dosis erhöht werden, während der Patient sorgfältig überwacht wird
      • die Patienten, die auf die oben genannten Allele negativ getestet wurden, können immer noch ein hohes Risiko für schwere unerwünschte Ereignisse haben
    • Patienten mit nicht bekanntem DPD-Mangel, die mit 5-Fluorouracil behandelt werden, sowie bei den Patienten, die negativ für spezifische DPYD Varianten getestet wurden
      • können lebensbedrohliche Toxizitäten auftreten, die sich in Form einer akuten Überdosierung manifestieren
      • im Fall einer akuten Toxizität vom Grad 2 - 4 muss die Behandlung sofort unterbrochen werden
      • dauerhafte Unterbrechung sollte in Erwägung gezogen werden, basierend auf der klinischen Bewertung des Beginns, der Dauer und der Schwere der beobachteten Toxizität
  • Nukleosidanaloga wie Brivudin und Sorivudin
    • können zu einer starken Erhöhung der Plasmakonzentration von Fluorouracil oder anderen Fluoropyrimidinen und damit einhergehend zu toxischen Reaktionen führen
    • aus diesem Grund sollte zwischen der Einnahme bzw. Anwendung von Fluorouracil und Brivudin, Sorivudin und Analoga ein Zeitabstand von mind. 4 Wochen eingehalten werden
    • ggf. Bestimmung der DPD-Enzymaktivität vor Beginn einer Behandlung mit Fluoropyrimidinen indiziert
    • im Falle einer versehentlichen Verabreichung von Brivudin
      • wirkungsvolle Maßnahmen zur Verringerung der Fluorouracil-Toxizität ergreifen
      • sofortige Einweisung in ein Krankenhaus empfohlen
      • alle Maßnahmen zur Verhütung systemischer Infektionen und einer Dehydratation sollten eingeleitet werden
  • Patienten, die Phenytoin gleichzeitig mit Fluorouracil einnehmen
    • sollten regelmäßig wegen eines erhöhten Phenytoin-Plasmaspiegels untersucht werden
  • Gemcitabin
    • Gemcitabin kann die systemische 5-FU Belastung erhöhen
  • Kardiotoxizität
    • Behandlung mit Fluoropyrimidinen wurde mit Kardiotoxizität, einschließlich Myokardinfarkt, Angina pectoris, Arrhythmien, Myokarditis, kardiogener Schock, plötzlicher Tod und Veränderungen im EKG (einschließlich in sehr seltenen Fällen Verlängerung des QT-Intervalls) in Verbindung gebracht
      • diese unerwünschten Ereignisse treten häufiger bei Patienten auf, die eine kontinuierliche Infusion mit 5-Fluorouracil erhalten, als bei solchen, die eine Bolusinjektion erhalten
    • anamnestisch bekannte koronare Herzkrankheit kann ein Risikofaktor für kardiale Nebenwirkungen sein
      • Vorsicht bei Patienten, bei denen während der Behandlungszyklen Brustschmerzen aufgetreten sind
      • Vorsicht bei Patienten mit bekannter Herzerkrankung
    • während der Behandlung mit Fluorouracil sollte die Herzfunktion regelmäßig überwacht werden
    • im Falle einer schweren Kardiotoxizität soll die Behandlung abgebrochen werden
  • Enzephalopathie
    • nach der Markteinführung Fälle von Enzephalopathien (einschließlich hyperammonämische Enzephalopathie und Leukenzephalopathie) berichtet, die mit der Behandlung mit 5-Fluorouracil im Zusammenhang standen
    • zu den Anzeichen und Symptomen einer Enzephalopathie zählen Veränderungen des mentalen Zustands, Desorientierung, Koma oder Ataxie
      • falls eins dieser Symptome auftritt, soll die Behandlung sofort unterbrochen werden und die Ammoniakwerte im Serum bestimmt werden
      • bei erhöhten Ammoniak-Serumwerten ist eine ammoniaksenkende Behandlung einzuleiten
    • Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion
      • Vorsicht bei der Verabreichung von Fluorouracil an Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion geboten
      • bei Patienten mit eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion kann ein erhöhtes Risiko für Hyperammonämie und hyperammonämische Enzephalopathie bestehen
  • gleichzeitige Anwendung von Fluorouracil und oralen Antikoagulanzien (Blutgerinnungshemmern)
    • Quick-Wert engmaschig kontrollieren
  • Patienten sollten gesondert auf die Möglichkeit des Auftretens von Stomatitis/ Mukositis, Durchfall und Blutungen (insbesondere aus dem Magen-Darm-Bereich) hingewiesen werden
    • Patienten sollten angewiesen werden, beim Auftreten erster entsprechender Anzeichen den behandelnden Arzt aufzusuchen
  • Schädigungen der Darmwand
    • erfordern eine dem Schweregrad entsprechende symptomatische Behandlung, z.B. Flüssigkeitsersatz
    • leichte Diarrhö kann auf Antidiarrhoika ansprechen
    • bei mäßiger bis schwerer Diarrhö reichen sie jedoch nicht aus
  • Impfungen
    • im zeitlichen Zusammenhang mit einer Fluorouracil-Therapie sollten aktive Impfungen nicht durchgeführt werden
    • Kontakt mit Polioimpflingen sollte vermieden werden
  • bei Anwendung der Kombination Fluorouracil / Folinsäure (z.B. Calciumfolinat)
    • im Allgemeinen hängt das Sicherheitsprofil von dem für Fluorouracil angewendeten Therapieschema ab, bedingt durch die Verstärkung der durch Fluorouracil induzierten Toxizitäten
    • Folinsäure kann das Toxizitätsrisiko von Fluorouracil, besonders bei älteren oder geschwächten Patienten, verstärken
      • häufigste Anzeichen, die dosislimitierend sein können, sind Leukopenie, Mukositis, Stomatitis und/oder Diarrh+APY
    • wenn Folinsäure und Fluorouracil in Kombination angewandt werden, muss die Fluorouracil- Dosierung beim Auftreten von Toxizität stärker reduziert werden, als bei alleiniger Gabe von Fluorouracil
    • Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität
      • Kombinationsbehandlung mit Fluorouracil und Folinsäure sollte bei Patienten mit Symptomen einer gastrointestinalen Toxizität, unabhängig vom Schweregrad, weder eingeleitet noch aufrechterhalten werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt
    • Patienten, die eine kombinierte Fluorouracil / Calciumfolinat-Behandlung erhalten
      • Calciumspiegel sollte kontrolliert und zusätzlich Calcium gegeben werden, falls der Calciumspiegel niedrig ist
  • Diarrhö
    • Diarrhö kann ein Zeichen gastrointestinaler Toxizität sein
    • Patienten, die sich mit einer Diarrhö vorstellen, müssen sorgfältig überwacht werden, bis der Patient keine Symptome mehr zeigt, da eine rasche klinische zum Tod führende Verschlechterung auftreten kann
    • wenn Diarrhö und/ oder Stomatitis auftritt
      • Dosisreduktion von Fluorouracil empfohlen, bis die Symptome vollständig abgeklungen sind
    • ältere Patienten und Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung in einem schlechten Allgemeinzustand sind
      • unterliegen einem erhöhten Risiko für das Auftreten dieser Toxizitäten
      • besondere Vorsicht bei der Behandlung dieser Patienten
  • ältere Patienten und Patienten, die sich einer vorhergehenden Strahlentherapie unterzogen haben
    • empfohlen, mit einer reduzierten Dosierung von Fluorouracil zu beginnen
  • Haarausfall
    • Patienten sollten von der Möglichkeit eines Haarausfalls, der meist reversibel ist, und von Hauterscheinungen in Kenntnis gesetzt werden
  • Kinder
    • keine ausreichenden Erfahrungen zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Fluorouracil
  • Nachweismethode für Bilirubin und für 5-Hydroxyindolessigsäure im Harn
    • können erhöhte oder falsch positive Werte ergeben
  • Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit und bei der Anwendung von Fluorouracil
    • wegen der potentiell mutagenen und karzinogenen Wirkung gelten für das Pflegepersonal und die Ärzte erhöhte Sicherheitsvorschriften
    • beim Umgang mit Fluorouracil ist jeder Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten zu vermeiden
    • Zubereitung muss mit Hilfe eines absolut aseptischen Arbeitsverfahrens erfolgen
    • Verwendung einer Werkbank mit vertikaler Luftströmung (LAF) empfohlen
      • beim Umgang mit Fluorouracil muss Schutzkleidung getragen werden
    • schwangeres Personal ist vom Umgang mit Fluorouracil auszuschließen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Fluorouracil - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Fluorouracil - invasiv

  • kontraindiziert während der Schwangerschaft
  • Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken (teratogenes Risiko)
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • sollten während der Chemotherapie und bis zu 6 Monate danach für eine wirksame Empfängnisverhütung sorgen
    • tritt während der Behandlung eine Schwangerschaft ein, Möglichkeit einer genetischen Beratung nutzen
  • Fertilität
    • Fluorouracil kann erbgutschädigend wirken
    • Männern, die mit Fluorouracil behandelt werden, daher empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate danach kein Kind zu zeugen und sich vor Therapiebeginn wegen der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität durch die Therapie über eine Spermakonservierung beraten zu lassenn

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Fluorouracil - invasiv

  • kontraindiziert während der Stillzeit

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Der Arzneistoff führt wahrscheinlich zu einer Verlängerung des QT-Intervalls, was in der Folge Torsade de pointes auslösen kann, insbes. beim Vorliegen von Risikofaktoren (Bradykardie, Elektrolytstörungen, höheres Alter). Die Anwendung sollte nur unter Vorsicht und regelmäßiger, engmaschiger Überwachung erfolgen, v.a. bei gleichzeitiger Anwendung weiterer QT-Intervall verlängernder Arzneistoffe.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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