Fludarabin-HEXAL 25mg/ml (5X2 ml)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Fludarabin
Wirkstoff Menge 39,05 mg
ATC Code L01BB05
Preis 536,7 €
Menge 5X2 ml
Darreichung (DAR) KII
Norm N2
Fludarabin-HEXAL 25mg/ml (5X2 ml)

Medikamente Prospekt

Fludarabin39.05mg
(H)Dinatrium hydrogenphosphat 2-WasserHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
  • Nierenfunktionsbeeinträchtigung mit einer Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min
  • Dekompensierte hämolytische Anämie
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Fludarabin HEXALArgA8-/sup> soll nur unter Aufsicht eines in der Onkologie erfahrenen Arztes angewendet werden.
  • Es wird dringend empfohlen, Fludarabin HEXALArgA8-/sup> ausschließlich intravenös zu applizieren. Bislang wurden keine Fälle berichtet, bei denen es nach paravenöser Anwendung zu schweren lokalen Reaktionen kam. Dennoch muss die versehentliche paravenöse Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> vermieden werden.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Verdünnung
      • Die erforderliche Dosis (berechnet auf Basis der Körperoberfläche des Patienten) wird in eine Spritze aufgezogen.
      • Für eine intravenöse Bolusinjektion wird diese Dosis in 10 ml isotonischer (0,9%) Natriumchloridlösung weiter verdünnt.
      • Alternativ kann für eine Infusion die erforderliche Dosis in 100 ml isotonischer (0,9%) Natriumchloridlösung verdünnt und über eine Dauer von etwa 30 Minuten infundiert werden.
    • Prüfung vor der Anwendung
      • Die Lösung ist klar und farblos bzw. nahezu farblos. Sie muss vor der Anwendung visuell geprüft werden. Nur klare und farblose Lösungen ohne Partikel dürfen angewendet werden. Falls das Behältnis defekt ist, darf Fludarabin HEXALArgA8-/sup> nicht angewendet werden.
    • Handhabung und Beseitigung
      • Schwangeres Personal muss vom Umgang mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> ausgeschlossen werden. Die Verfahren für eine ordnungsgemäße Handhabung gemäß den nationalen Anforderungen für zytotoxische Arzneimittel sind einzuhalten.
      • Bei der Handhabung und Zubereitung der Fludarabin HEXALArgA8-/sup>-Lösung ist Vorsicht geboten. Es wird empfohlen, Schutzhandschuhe und -brille zu tragen, um einen Kontakt mit der Substanz beim Zerbrechen der Durchstechflasche oder anderweitigem versehentlichen Verschütten zu vermeiden. Sollten Haut oder Schleimhaut mit der Lösung in Berührung kommen, so muss der betroffene Bereich sorgfältig mit Wasser und Seife gereinigt werden. Bei Kontakt mit den Augen sind diese gründlich mit reichlich Wasser auszuspülen.
      • Das Arzneimittel ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Nicht verwendetes Arzneimittel, verschüttete Mengen oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Dosierung



  • Die empfohlene Dosis von 25 mg Fludarabinphosphat pro m2 Körperoberfläche soll täglich intravenös an 5 aufeinanderfolgenden Tagen in Abständen von 28 Tagen verabreicht werden.
  • Die erforderliche Dosis (berechnet auf Basis der Körperoberfläche des Patienten) wird in eine Spritze aufgezogen. Für eine intravenöse Bolusinjektion wird diese Dosis in 10 ml isotonischer Natriumchloridlösung (0,9%) weiter verdünnt. Alternativ kann für eine Infusion die in die Spritze aufgezogene erforderliche Dosis auch in 100 ml isotonischer Natriumchloridlösung (0,9%) verdünnt und über eine Dauer von etwa 30 Minuten infundiert werden.
  • Die Dauer der Behandlung hängt sowohl vom Behandlungserfolg als auch von der Verträglichkeit des Arzneimittels ab.
  • Bei CLL-Patienten sollte Fludarabin HEXALArgA8-/sup> bis zum Erreichen des bestmöglichen Ansprechens (komplette oder partielle Remission, in der Regel 6 Behandlungszyklen) angewendet werden, und danach ist das Präparat abzusetzen.
  • Patienten mit Nierenfunktionsbeeinträchtigung
    • Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis anzupassen. Bei einer Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 70 ml/min muss die Dosis um bis zu 50% reduziert werden und eine engmaschige hämatologische Überwachung erfolgen, um die Toxizität zu beurteilen.
    • Fludarabin HEXALArgA8-/sup> ist kontraindiziert, wenn die Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min liegt.
  • Patienten mit Beeinträchtigung der Leber
    • Es liegen keine Erkenntnisse über die Anwendung von Fludarabinphosphat bei Patienten mit Leberfunktionsstörung vor. In dieser Patientengruppe sollte Fludarabin HEXALArgA8-/sup> mit Vorsicht verabreicht werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fludarabinphosphat bei Kindern unter 18 Jahren ist nicht erwiesen. Fludarabin HEXALArgA8-/sup> wird daher nicht für die Anwendung bei Kindern empfohlen.
  • Ältere Patienten
    • Da die Datenlage zur Anwendung von Fludarabinphosphat bei älteren Patienten (über 75 Jahren) begrenzt ist, muss die Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> bei dieser Patientengruppe mit Vorsicht erfolgen.
    • Bei Patienten über 65 Jahren sollte die Kreatinin-Clearance bestimmt werden, siehe ,Patienten mit Nierenfunktionsbeeinträchtigung+ACY-quot,.

Indikation



  • Therapie der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) vom B-Zell-Typ bei erwachsenen Patienten mit ausreichender Knochenmarkreserve.
  • Die First-Line-Therapie mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> sollte nur bei erwachsenen Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung begonnen werden, d. h. im Rai-Stadium III/IV (Binet-Stadium C) oder Rai-Stadium I/II (Binet-Stadium A/B) einhergehend mit krankheitsbedingten Symptomen oder dem Nachweis der fortschreitenden Erkrankung.

Nebenwirkungen



  • Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
    • Auf Grundlage der Erfahrungen mit Fludarabinphosphat umfassen die häufigsten Nebenwirkungen Myelosuppression (Neutropenie, Thrombozytopenie und Anämie), Infektionen einschließlich Pneumonie, Husten, Fieber, Ermüdung, Schwäche, Übelkeit, Erbrechen und Diarrhö. Weitere häufig beobachtete Nebenwirkungen sind Schüttelfrost, +ANY-deme, Unwohlsein, periphere Neuropathie, Sehstörungen, Anorexie, Mukositis, Stomatitis und Hautausschläge. Während der Therapie mit Fludarabinphosphat traten schwerwiegende opportunistische Infektionen auf. Es wurde über Todesfälle als Folge schwerwiegender Nebenwirkungen berichtet.
  • Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
    • In der Tabelle sind Nebenwirkungen nach MedDRA-Systemorganklassen (MedDRA SOCs) aufgeführt. Dabei beziehen sich die aufgeführten Häufigkeitsangaben auf die Ergebnisse klinischer Prüfungen, unabhängig vom Kausalzusammenhang mit Fludarabinphosphat.
    • Seltene unerwünschte Arzneimittelreaktionen stammen überwiegend aus Erfahrungen seit der Markteinführung.
    • Für die Beschreibung einer bestimmten Nebenwirkung wurde der jeweils am besten geeignete MedDRA-Begriff verwendet. Synonyme oder verwandte Erkrankungen sind nicht aufgeführt, sollten aber ebenfalls in Betracht gezogen werden. Die Angaben der Nebenwirkungen basieren auf MedDRA Version 18.1.
    • Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben.
    • Tabelle
      • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Infektionen/opportunistische Infektionen (wie latente Virus-Reaktivierung, z. B. progressive multifokale Leukenzephalopathie, Herpes-zoster-Virus, Epstein-Barr-Virus), Pneumonie
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • lymphoproliferative Erkrankung (EBV-assoziiert)
      • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • myelodysplastisches Syndrom und akute myeloische Leukämie (hauptsächlich im Zusammenhang mit vorheriger, gleichzeitiger oder nachfolgender Behandlung mit Alkylanzien, Topoisomerase-Hemmstoffen oder Strahlung)
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Myelosuppression
      • Erkrankungen des Immunsystems
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Autoimmunkrankheit (einschl. autoimmunhämolytischer Anämie, Evans-Syndrom, thrombozytopenischer Purpura, erworbener Hämophilie, Pemphigus)
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Anorexie
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Tumorlysesyndrom (einschl. Nierenversagens, metabolischer Azidose, Hyperkaliämie, Hypokalzämie, Hyperurikämie, Hämaturie, Uratkristallurie, Hyperphosphatämie)
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • periphere Neuropathie
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Verwirrtheit
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Koma, Krampfanfälle, Agitiertheit
      • Augenerkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Sehstörungen
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Blindheit, Optikusneuritis, Neuropathie des Nervus opticus
      • Herzerkrankungen
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • kardiales Versagen, Arrhythmie
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Husten
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Lungentoxizität (einschl. Lungenfibrose, Pneumonitis, Dyspnoe)
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Erbrechen, Diarrhö, Übelkeit
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Stomatitis
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Gastrointestinalblutung, Pankreasenzyme anormal
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000 bis < 1/100)
          • Leberenzyme anormal
      • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • Ausschlag
        • Selten (>/= 1/10.000 bis < 1/1.000)
          • Hautkrebs, toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Typ), Stevens-Johnson-Syndrom
      • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Fieber, Ermüdung, Schwäche
        • Häufig (>/= 1/100 bis < 1/10)
          • A1g-deme, Mukositis, Schüttelfrost, Unwohlsein
  • Erfahrungen nach Markteinführung mit nicht bekannter Häufigkeit
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Hirnblutung
      • Leukoenzephalopathie
      • akute toxische Leukoenzephalopathie
      • reversibles posteriores Leukoenzephalopathiesyndrom (RPLS)
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • Lungenblutung
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • hämorrhagische Zystitis

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Myelosuppression
      • Bei mit Fludarabinphosphat behandelten Patienten wurde über schwere Knochenmarksuppression, insbesondere Anämie, Thrombozytopenie und Neutropenie, berichtet. Während einer Phase-I-Studie zur intravenösen Anwendung bei erwachsenen Patienten mit soliden Tumoren betrug die mediane Zeit bis zum Nadir der Granulozyten 13 Tage (Streubreite: 3 - 25 Tage) und der Thrombozyten 16 Tage (Streubreite: 2 - 32 Tage). Bei den meisten Patienten bestand zu Beginn bereits eine hämatologische Störung infolge der Grundkrankheit oder einer vorausgegangenen myelosuppressiven Therapie.
      • Das Auftreten einer kumulativen Myelosuppression ist möglich. Obwohl eine chemotherapiebedingte Myelosuppression oft reversibel ist, erfordert die Anwendung von Fludarabinphosphat eine sorgfältige hämatologische Überwachung.
      • Fludarabinphosphat ist eine potente antineoplastisch wirksame Substanz, die ausgeprägte toxische Nebenwirkungen haben kann. Bei Patienten, die sich einer Therapie unterziehen, ist sorgfältig auf Anzeichen hämatologischer und nichthämatologischer Toxizität zu achten. Es wird empfohlen, regelmäßig Kontrollen des peripheren Blutbildes durchzuführen, um eine sich entwickelnde Anämie, Neutropenie und Thrombozytopenie zu erkennen.
      • Bei erwachsenen Patienten wurde in mehreren Fällen über eine Knochenmarkhypoplasie bzw. -aplasie aller 3 Zelllinien mit der Folge einer Panzytopenie berichtet, teilweise mit tödlichem Verlauf. Die Dauer der klinisch signifikanten Zytopenie belief sich in diesen gemeldeten Fällen auf etwa 2 Monate bis ungefähr 1 Jahr. Diese Episoden traten sowohl bei vorbehandelten als auch unvorbehandelten Patienten auf.
      • Wie bei anderen zytotoxischen Substanzen ist bei Fludarabinphosphat Vorsicht geboten, wenn eine weitere Gewinnung hämatopoetischer Stammzellen in Erwägung gezogen wird.
    • Autoimmunkrankheiten
      • Unabhängig von autoimmunen Vorkommnissen oder dem Ergebnis eines Coombs-Tests in der Anamnese kam es während oder nach der Behandlung mit Fludarabinphosphat zu lebensbedrohlichen und manchmal tödlichen autoimmunen Ereignissen.
      • Die meisten Patienten, die eine hämolytische Anämie entwickelt hatten, reagierten bei Reexposition erneut mit einer Hämolyse. Daher sollten mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> behandelte Patienten engmaschig auf Anzeichen einer Hämolyse beobachtet werden.
      • Es wird empfohlen, beim Auftreten einer Hämolyse die Therapie mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> abzubrechen. Bluttransfusionen (bestrahlt, siehe unten) und die Behandlung mit Adrenokortikoiden sind die am häufigsten angewandten Therapiemaßnahmen bei autoimmunhämolytischer Anämie.
    • Neurotoxizität
      • Es ist nicht bekannt, welche Auswirkungen eine chronische Anwendung von Fludarabinphosphat auf das zentrale Nervensystem hat. Jedoch wird die empfohlene Dosis von Patienten vertragen, in einigen Studien über eine relativ lange Behandlungsdauer (bis zu 26 Therapie-Zyklen).
      • Patienten sind sorgfältig auf Anzeichen neurologischer Wirkungen zu überwachen.
      • In Dosisfindungsstudien bei Patienten mit akuter Leukämie wurde Fludarabinphosphat intravenös in hohen Dosen mit schweren neurologischen Wirkungen in Zusammenhang gebracht, einschließlich Blindheit, Koma und Tod. Symptome traten während eines Zeitraums von 21 - 60 Tagen nach der letzten Gabe auf. Diese starke toxische Wirkung auf das zentrale Nervensystem war bei 36% der Patienten zu verzeichnen, die mit etwa dem 4-Fachen der empfohlenen Dosis intravenös behandelt wurden (96 mg/m2/Tag über 5 - 7 Tage). Bei Patienten, die mit der für die Therapie der CLL empfohlenen Dosis behandelt wurden, trat eine schwere ZNS-Toxizität selten (Koma, Krampfanfälle, Agitiertheit) oder gelegentlich (Verwirrtheit) auf.
      • Laut Berichten im Rahmen von Erfahrungen nach der Markteinführung trat Neurotoxizität früher oder später als in den klinischen Studien auf.
      • Die Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> kann mit dem Auftreten von Leukoenzephalopathie (LE), akuter toxischer Leukoenzephalopathie (ATL) oder reversiblem posteriorem Leukoenzephalopathiesyndrom (RPLS) in Zusammenhang gebracht werden.
      • Dies kann auftreten
        • bei der empfohlenen Dosis,
          • wenn Fludarabin HEXALArgA8-/sup> nach oder in Kombination mit bestimmten Arzneimitteln, die bekanntermaßen mit LE, ATL oder RPLS in Zusammenhang gebracht werden, angewendet wird,
          • oder wenn Fludarabin HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit anderen Risikofaktoren wie Schädel- oder Ganzkörperbestrahlung, hämatopoetischer Zelltransplantation, Graft-versus-Host-Erkrankung, Nierenfunktionsbeeinträchtigung oder hepatischer Enzephalopathie angewendet wird.
        • bei höheren Dosen als der empfohlenen Dosis.
      • Die Symptome von LE, ATL oder RPLS können Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfälle, Sehstörungen wie Sehverlust, verändertes Sensorium und fokale neurologische Störung sein.
      • Weitere Effekte können Optikusneuritis und Papillitis, Verwirrtheit, Somnolenz, Agitiertheit, Paraparese/Quadriparese, Muskelspastik und Inkontinenz sein.
      • LE/ATL/RPLS können irreversibel, lebensbedrohlich oder tödlich sein.
      • Wann immer eine LE, ATL oder RPLS vermutet wird, muss die Behandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> unterbrochen werden. Patienten sollten überwacht und bildgebenden Verfahren des Gehirns, vorzugsweise MRI (Magnetic Resonance Imaging), unterzogen werden. Wenn die Diagnose von LE, ATL oder RPLS bestätigt ist, muss die Behandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> dauerhaft abgebrochen werden.
    • Tumorlysesyndrom
      • Bei CLL-Patienten mit großen Tumorzellmassen wurde über ein Tumorlysesyndrom berichtet. Da die therapeutische Wirkung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> bereits in der ersten Behandlungswoche einsetzen kann, sind bei Patienten, bei denen das Risiko einer solchen Komplikation besteht, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen und ein Krankenhausaufenthalt kann für diese Patienten während der ersten Behandlung ratsam sein.
    • Transfusion in Verbindung mit Graft-versus-Host-Erkrankung
      • Eine durch Transfusion von nicht-bestrahltem Blut ausgelöste Graft-versus-Host-Erkrankung (Reaktion der transfundierten immunkompetenten Lymphozyten gegen den Empfängerorganismus) wurde bei mit Fludarabinphosphat behandelten Patienten beobachtet. Sehr häufig wurde über einen tödlichen Ausgang als Folge dieser Krankheit berichtet. Deshalb sollten Patienten, die während oder nach einer Behandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> eine Bluttransfusion benötigen, nur bestrahltes Blut erhalten, um so das Risiko einer transfusionsassoziierten Graft-versus-Host-Erkrankung zu minimieren.
    • Hautkrebs
      • Während oder nach einer Therapie mit Fludarabinphosphat wurde bei Patienten eine Verschlimmerung oder ein Wiederaufflammen einer schon existierenden Hautkrebserkrankung gemeldet. Über neu auftretenden Hautkrebs wurde ebenfalls berichtet.
    • Beeinträchtigter Allgemeinzustand
      • Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand sollte Fludarabinphosphat nur mit Vorsicht und nach sorgfältiger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angewendet werden. Dies gilt besonders für Patienten mit einer schweren Beeinträchtigung der Knochenmarkfunktion (Thrombozytopenie, Anämie und/oder Granulozytopenie), Immundefizienz oder Infektion durch opportunistische Erreger in der Vorgeschichte.
    • Nierenfunktionsbeeinträchtigung
      • Die Gesamtclearance des Hauptmetaboliten 2F-Ara-A im Plasma korreliert mit der Kreatinin-Clearance, was auf die Bedeutung der renalen Ausscheidung für die Elimination der Substanz hindeutet. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde eine erhöhte Gesamtexposition (AUC von 2F-Ara-A) nachgewiesen. Die klinischen Daten über Patienten mit Nierenfunktionsbeeinträchtigung (Kreatinin-Clearance < 70 ml/min) sind begrenzt.
      • Fludarabin HEXALArgA8-/sup> muss bei Patienten mit Niereninsuffizienz vorsichtig angewendet werden. Bei Patienten mit moderater Nierenfunktionsbeeinträchtigung (Kreatinin-Clearance zwischen 30 und 70 ml/min) ist die Dosis um bis zu 50% zu reduzieren, wobei eine engmaschige Überwachung erfolgen muss. Die Behandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> ist im Fall einer Kreatinin-Clearance < 30 ml/min kontraindiziert.
    • Ältere Patienten
      • Da die Datenlage zur Anwendung von Fludarabinphosphat bei älteren Patienten (> 75 Jahren) begrenzt ist, muss die Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> bei diesen Patienten mit Vorsicht erfolgen.
      • Bei Patienten ab 65 Jahren sollte vor dem Behandlungsbeginn die Kreatinin-Clearance gemessen werden, siehe Abschnitt ,Nierenfunktionsbeeinträchtigung+ACY-quot,.
    • Schwangerschaft
      • Fludarabin HEXALArgA8-/sup> darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich (z. B. lebensbedrohliche Situationen, keine sicherere Behandlungsalternative verfügbar, ohne den therapeutischen Nutzen zu gefährden, Behandlung ist unumgänglich). Fludarabinphosphat hat das Potenzial dem Fötus zu schaden. Die verordnenden Ärzte sollten die Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> nur in Betracht ziehen, wenn der mögliche Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus rechtfertigt.
      • Frauen sollten vermeiden, schwanger zu werden, während sie unter Fludarabin HEXALArgA8-/sup>-Therapie stehen.
      • Frauen im gebärfähigen Alter müssen von der möglichen Gefährdung des Fötus in Kenntnis gesetzt werden.
    • Verhütung
      • Frauen im gebärfähigen Alter oder zeugungsfähige Männer müssen während und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Therapie kontrazeptive Maßnahmen ergreifen.
    • Impfung
      • Während und nach der Behandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> sollte keine Impfung mit Lebendvakzinen durchgeführt werden.
    • Möglichkeit einer erneuten Behandlung nach Initialbehandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup>
      • Bei Nichtansprechen auf eine Initialbehandlung mit Fludarabin HEXALArgA8-/sup> sollte ein Wechsel auf Chlorambucil vermieden werden, da die meisten Patienten mit Resistenz gegenüber Fludarabinphosphat auch auf Chlorambucil nicht ansprachen.
    • Sonstige Bestandteile
      • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Durchstechflasche, d. h. es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Bei einer klinischen Untersuchung, in der Fludarabinphosphat in Kombination mit Pentostatin (Deoxycoformycin) zur Behandlung therapierefraktärer chronischer lymphatischer Leukämien (CLL) angewendet wurde, kam es zu einer nicht akzeptablen Häufung toxischer Wirkungen auf die Lunge mit letalem Ausgang. Die Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> in Kombination mit Pentostatin ist daher nicht zu empfehlen.
    • Die therapeutische Wirksamkeit von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> kann durch Dipyridamol und andere Inhibitoren der Adenosinaufnahme reduziert werden.
    • Klinische Studien und In-vitro-Versuche zeigten, dass es während der Anwendung von Fludarabinphosphat in Kombination mit Cytarabin zu einem Anstieg der intrazellulären Spitzenkonzentrationen sowie der intrazellulären Exposition gegenüber Ara-CTP (aktiver Metabolit von Cytarabin) in leukämischen Zellen kam. Die Plasmakonzentrationen von Ara-C und Eliminationsrate von Ara-CTP waren nicht betroffen.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Fludarabin HEXALArgA8-/sup> kann die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen vermindern, denn es wurden z. B. Ermüdung, Schwäche, Verwirrtheit, Krampfanfälle, Agitiertheit und Sehstörungen beobachtet.
  • Überdosierung
    • Hohe Dosen von Fludarabinphosphat werden mit Leukoenzephalopathie, akuter toxischer Leukoenzephalopathie oder reversiblem posteriorem Leukoenzephalopathiesyndrom (RPLS) in Zusammenhang gebracht. Symptome können Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Krampfanfälle, Sehstörungen wie Sehverlust, verändertes Sensorium und fokale neurologische Störung sein. Weitere Effekte können Optikusneuritis und Papillitis, Verwirrtheit, Somnolenz, Agitiertheit, Paraparese/Quadriparese, Muskelspastik, Inkontinenz und irreversible Toxizität des Zentralnervensystems, die zu verzögert auftretender Blindheit, Koma und Tod führen kann, sein.
    • Hohe Dosen können auch mit schwerwiegender Thrombozytopenie und Neutropenie, bedingt durch Myelosuppression, in Zusammenhang gebracht werden.
    • Ein spezifisches Antidot bei einer Überdosierung von Fludarabinphosphat ist nicht bekannt. Die Behandlung muss in einem solchen Fall abgesetzt und unterstützende Maßnahmen eingeleitet werden.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Präklinische Untersuchungen in Ratten zeigten einen Übergang von Fludarabinphosphat und/oder dessen Metaboliten durch die Plazenta. Die Ergebnisse von intravenösen Embryotoxizitätsstudien mit Ratten und Kaninchen deuteten bei therapeutischen Dosen auf ein embryoletales und teratogenes Potenzial hin.
  • Es gibt nur eingeschränkte Daten für die Anwendung von Fludarabinphosphat bei Frauen im ersten Drittel der Schwangerschaft.
  • Fludarabin HEXALArgA8-/sup> darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich (z. B. lebensbedrohliche Situationen, keine sicherere Behandlungsalternative verfügbar, ohne den therapeutischen Nutzen zu kompromittieren, Behandlung ist unumgänglich). Fludarabinphosphat hat das Potenzial dem Fötus zu schaden. Die verordnenden Ärzte sollten die Anwendung von Fludarabin HEXALArgA8-/sup> nur in Betracht ziehen, wenn der mögliche Nutzen, das mögliche Risiko für den Fötus rechtfertigt.
  • Fertilität
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen von der möglichen Gefährdung des Fötus in Kenntnis gesetzt werden.
    • Sowohl sexuell aktive Männer als auch Frauen im gebärfähigen Alter müssen während und für mindestens 6 Monate nach Beendigung der Therapie zuverlässige Verhütungsmethoden anwenden.

Stillzeithinweise



  • Es ist nicht bekannt, ob Fludarabinphosphat oder dessen Metaboliten in die Muttermilch übertreten.
  • Jedoch deuten präklinische Daten darauf hin, dass Fludarabinphosphat und/oder dessen Metaboliten vom Blut in die Muttermilch übertreten.
  • Aufgrund der Möglichkeit schwerwiegender Nebenwirkungen von Fludarabinphosphat in gestillten Säuglingen, ist Fludarabin HEXALArgA8-/sup> bei stillenden Müttern kontraindiziert.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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