Flecagamma 100mg Tabletten (100 St)

Hersteller Aaa - Pharma GmbH
Wirkstoff Flecainid
Wirkstoff Menge 87,34 mg
ATC Code C01BC04
Preis 49,66 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Flecagamma 100mg Tabletten (100 St)

Medikamente Prospekt

Flecainid87.34mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Maisstärke, vorverkleistertHilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe<23 (23)mg
Gesamt Natrium Ion<1mmol
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Flecainid - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Flecainid
  • Patienten nach Myokardinfarkt, außer bei Patienten mit lebensbedrohenden ventrikulären Herzrhythmusstörungen
  • Herzinsuffizienz
  • reduzierte oder eingeschränkte Ventrikelfunktion
  • SA-Blockierung
  • kardiogener Schock
  • schwere Bradykardie (< 50 Schläge / Min.)
  • AV-Block II. oder III. Grades sowie intraatriale oder intraventrikuläre Leitungsstörungen sowie Schenkelblock oder distaler Block, falls kein Herzschrittmacher implantiert ist
  • Sinusknotensyndrom oder BradykardieTachykardie-Syndrom, falls kein Herzschrittmacher implantiert ist
  • Patienten mit lang anhaltendem Vorhofflimmern, bei denen eine Konversion zum Sinusrhythmus nicht versucht wurde
  • Patienten mit hämodynamisch wirksamem Herzklappenfehler
  • gleichzeitige Anwendung von Antiarrhythmika der Klasse I
  • bekanntes Brugada-Syndrom
  • Patienten mit asymptomatischen oder leicht symptomatischen ventrikulären Arrhythmien

Art der Anwendung



  • Tabletten zu oder nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen
  • Kontrollen während der Anwendung
    • EKG-Kontrollen
      • Dosierung bei Therapiebeginn, bei Dosierungsveränderungen und bei Überprüfung der Langzeittherapie durch wiederholte EKG- und Langzeit-EKG-Kontrollen ermitteln
      • bei Patienten ohne Dosierungseinschränkung sind wegen der substanzeigenen Verstoffwechselung und Ausscheidung volle Wirkeffekte nach ca. 4 Tagen zu erwarten (Steady-State-Verhältnisse)
      • bei Patienten mit Dosierungseinschränkungen kann die Dauer bis zum Erreichen von Steady-State-Verhältnissen jedoch bis zu 2 - 3 Wochen betragen
      • bei Therapiebeginn und bei Dosierungserhöhungen anfangs EKG-Kontrollen im Abstand von 2 - 4 Tagen
      • bei Patienten mit eingeschränkter Leistung von Herz, Leber oder Niere (Herz-, Leber- oder Niereninsuffizienz) sollte wegen der möglicherweise verminderten Verstoffwechselung oder Ausscheidung von Flecainid Dosisüberprüfung durch wiederholte EKG-Kontrollen in der 2. oder 3. Therapiewoche (Verlängerung der PQ- und QRS-Intervalle)
      • zur Überprüfung der Langzeittherapie in regelmässigen Abständen (z.B. in Abständen von einem Monat mit Standard-EKG bzw. drei Monaten mit Langzeit-EKG und gegebenenfalls Belastungs-EKG)
      • bei Verschlechterung einzelner Parameter, z.B. Verlängerung der QRS-Zeit bzw. QT-Zeit um mehr als 25% oder der PQ-Zeit um mehr als 50% bzw. einer QT-Verlängerung auf mehr als 500 ms oder einer Zunahme der Anzahl oder des Schweregrades der Herzrhythmusstörungen, sollte eine Therapieüberprüfung erfolgen
      • wiederholte EKG-Kontrollen sollten auch zur Dosierungsüberprüfung bei gleichzeitiger Behandlung von Patienten mit Flecainid und Amiodaron oder Cimetidin eingesetzt werden
    • Plasmaspiegelbestimmungen mit der Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC)
      • mit verhältnismässig geringen Dosen werden therapeutisch wirksame Plasmaspiegel in der Regel bereits erreicht, wenn die Nierenleistung herabgesetzt ist (Kreatinin-Clearance < 50 ml / min / 1,73 qm bzw. Serum-Kreatinin > 1,5 mg / dl), oder wenn eine ausgeprägte Leberschädigung vorliegt, oder wenn die Patienten gleichzeitig mit Amiodaron und/oder Cimetidin behandelt werden
      • therapeutische Flecainid-Plasmaspiegelbereich liegt unter Steady-State-Bedingungen (s.o.) zwischen 200 - 1000 ng / ml (wenn das Blut unmittelbar vor der Tabletteneinnahme abgenommen wird, sog. Nüchternwert)
      • wünschenswert sind Einstellungen bis 700 ng / ml im Steady-State
      • beträgt bei Patienten mit Einschränkungen der Ausscheidungskapazität für Flecainid der Plasmaspiegelwert am Morgen des 3. Behandlungstages > 400 ng / ml, ist die Dosis zu reduzieren

Dosierung



  • allgemein
    • einschleichend dosieren, sog. ,Loading-Dosierungen+ACY-quot, (schnelle Aufsättigungen) vermeiden
    • nachstehende Dosierungsangaben bezogen auf ca. 70 kg KG
    • Anwendungsdauer: i. d. R. unbegrenzt, richtet sich nach dem klinischen Bild
  • supraventrikuläre Herzrhythmusstörungen
    • Erwachsene und Jugendliche (13 - 17 Jahre) ohne Dosierungseinschränkung
      • initial: 50 mg Flecainidacetat 2mal / Tag (entsprechend 100 mg Flecainidacetat / Tag)
      • durchschnittliche Dosierung: 200 mg Flecainidacetat / Tag
      • Dosissteigerung bei Bedarf (z. B. bei höherem Körpergewicht): auf max. 300 mg / Tag
  • ventrikuläre Herzrhythmusstörungen
    • Einstellung von Patienten mit lebensbedrohenden ventrikulären Herzrhythmusstörungen unter stationären Bedingungen
    • Einstellung auf das Antiarrhythmikum bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen bedarf einer sorgfältigen kardiologischen Überwachung und darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen
    • empfohlene Anfangsdosis: 100 mg 2mal / Tag
    • bei Bedarf, unter wiederholten EKG-Kontrollen, schrittweise Dosisteigerung auf max. 150 mg Flecainidacetat 2 mal / Tag
    • ggf. für Patienten deutlich > 70 kg KG oder wenn rasche Kontrolle der Arrhythmien erforderlich ist:
      • Dosissteigerung, optional, bis zur max. Tagesdosis: 400 mg
    • Dosiserhöhungen
      • um max. 50 mg Flecainidacetat 2mal / Tag
      • i.d.R. jeweils frühestens nach 4 - 6 Tagen
    • bei Langzeitbehandlung: evtl. Dosisreduktion erforderlich

Dosisanpassungen (Erwachsene und Jugendliche 13 - 17 Jahre)

  • ältere Patienten
    • initial: 50 mg Flecainid 2mal / Tag (entsprechend 100 mg Flecainidacetat / Tag)
    • bei Dosisanpassungen die möglicherweise reduzierte Eliminationsrate aus dem Plasma berücksichtigen
    • schrittweise Dosiserhöhung, bei Bedarf, im Abstand von 4 - 6 Tagen, um max. 50 mg Flecainidacetat 2mal / Tag
    • max. Tagesdosis: 150 mg 2mal / Tag
  • eingeschränkte Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 50 ml / Min. / 1,73 m+ALI- bzw.Serum-Kreatinin > 1,5 mg / dl)
    • max. Anfangsdosis: 50 mg 2mal / Tag (entsprechend 100 mg / Tag)
    • Dosiserhöhung, frühestens nach 6 - 8 Tagen, um max. 50 mg Flecainidacetat 2mal / Tag
    • max. Dosis: 150 mg 2mal / Tag (entsprechend 300 mg Flecainidacetat / Tag)
    • häufige EKG-Kontrolle und des Plasmaspiegels erforderlich
    • bei Langzeitbehandlung: evtl. Dosisreduktion erforderlich
  • eingeschränkte Leberfunktion (klinisch manifest)
    • strenge Überwachung
    • max. Dosis: 50 mg 2mal / Tag (entsprechend 100 mg / Tag)
  • Patienten unter Amiodaron- oder Cimetidin-Behandlung
    • i.d.R. max. Dosis: 100 mg 2mal / Tag (entsprechend 200 mg Flecainidacetat / Tag)
  • Patienten mit Herzschrittmachern
    • Veränderung der Reizbildung möglich (Erhöhung der endokardialen Reizschwelle)
    • i.d.R. max. Dosis: 100 mg 2mal / Tag (entsprechend 200 mg Flecainidacetat / Tag)
  • Kinder < 12 Jahre
    • Anwendung nicht empfohlen
  • Umstellung von i.v. auf orale Therapie
    • wegen der nahezu vollständigen oralen Bioverfügbarkeit von Flecainid ohne neue Dosisanpassung möglich
    • Abstand zwischen der beendeten i.v. Verabreichung und der ersten Tabletteneinnahme normalerweise 8 - 12 Stunden
    • engmaschige Überwachung (geringe therapeutische Breite von Flecainid)

Indikation



  • reziproke AV-Knoten-Tachykardie, Arrhythmien im Zusammenhang mit dem Wolff-Parkinson-White-Syndrom und ähnliche Zustände mit akzessorischen Leitungsbahnen, wenn eine andere Behandlung nicht erfolgreich war
  • schwere symptomatische und lebensbedrohende paroxysmale ventrikuläre Arrhythmie, die auf andere Therapieformen nicht angesprochen hat, auch in Fällen, wo eine andere Behandlung nicht vertragen wurde
  • paroxysmale Vorhofarrhythmien (Vorhofflimmern, Vorhofflattern und Vorhoftachykardie) bei Patienten mit invalidisierenden Symptomen nach Konversion, vorausgesetzt dass aufgrund der Schwere der klinischen Symptome eindeutig eine Behandlung erforderlich ist, wenn eine andere Behandlung unwirksam war
    • strukturelle Herzerkrankungen und/oder eine eingeschränkte linksventrikuläre Funktion sind wegen des erhöhten Risikos für proarrhythmische Wirkungen auszunehmen

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Flecainid - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • normalerweise nur leichte Veränderungen
        • Leukozytopenien
        • Thrombozytopenien
        • Verminderung der Erythrozytenzahl
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Erhöhung antinukleärer Antikörper, mit oder ohne systemische Entzündungszeichen
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Depression
      • Angstzustände
      • Schlaflosigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Verwirrtheit
      • Amnesie
      • Halluzinationen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schwindel (Gleichgewichtsstörungen), in der Regel vorübergehend
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
      • Parästhesien
      • Hypästhesien
      • Ataxien
      • Synkope
      • Hautrötung (Flush)
      • vermehrtes Schwitzen
      • Zittern
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyskinesie
      • Muskelzucken
      • periphere Neuropathie
      • Krämpfe
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Somnolenz
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Sehstörungen, z.B. Doppeltsehen, Schleiersehen, Sehunschärfe
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Hornhauteinlagerungen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Tinnitus
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Drehschwindel
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Proarrhythmische Wirkungen (insbesondere bei Patienten mit struktureller Herzkrankheit und/oder signifikanter Linksherzinsuffizienz)
        • Schweregrad oder Frequenz einer bestehenden Arrhythmie können zunehmen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Patienten mit Vorhofflattern können eine 1:1-Überleitung mit erhöhter Herzfrequenz entwickeln
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Herzstillstand
      • Schmerzen im Brustkorb
      • Hypotension
      • Myokardinfarkt
      • Palpitationen
      • atriale Tachykardien
      • Demaskierung eines bestehenden Brugada-Syndroms
      • dosisabhängige Verlängerungen des PR- und QRS-Intervalles
      • Änderung der Schrittmacher-Stimulationsschwelle
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Atemnot
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • interstitielle Pneumonitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Lungenfibrose
      • interstitielle Lungenerkrankung
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Durchfall
      • Verdauungsstörungen
      • Verstopfung
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Mundtrockenheit
      • Geschmackstörungen
      • abdominaler Schmerz
      • Appetitverminderung
      • Flatulenz
  • Leber und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • erhöhte Leberenzymwerte, mit und ohne Gelbsucht
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • hepatische Dysfunktion
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • allergische Hautreaktionen
      • Alopezie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • schwere Urtikaria
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Lichtempfindlichkeit
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Arthralgien
      • Myalgien (evtl. mit Fieber)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Impotenz
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schwäche
      • Müdigkeit
      • Fieber
      • A1g-deme

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Flecainid - peroral

  • Behandlung mit oralem Flecainid sollte bei Patienten mit folgenden Erkrankungen unter direkter Überwachung im Krankenhaus oder durch einen Spezialisten durchgeführt werden
    • AV-Knoten-Reentry-Tachykardie, Arrhythmien bei Wolff-Parkinson-WhiteSyndrom und ähnliche Zustände akzessorischer Leitungsbahnen
    • paroxysmales Vorhofflimmern bei Patienten mit eingeschränkter körperlicher Leistungsfähigkeit
  • bei Patienten mit anderen Indikationen sollte die Behandlung im Krankenhaus eingeleitet werden
  • Einstellung auf das Antiarrhythmikum bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen
    • bedarf einer sorgfältigen kardiologischen Überwachung
    • darf nur bei Vorhandensein einer kardiologischen Notfallausrüstung sowie der Möglichkeit einer Monitorkontrolle erfolgen
  • Monitoring
    • bei Beginn der Therapie mit Flecainid und bei Dosisänderungen sollte sich der Patient unter EKG- und Plasmaspiegelkontrolle befinden
    • insbesondere wenn in Fällen von schweren Herz-, Leber- oder Nierenfunktionsstörungen eine antiarrhythmische Therapie mit Flecainid erforderlich ist, oder aber wenn Patienten gleichzeitig mit Flecainid und Amiodaron bzw. Flecainid und Cimetidin behandelt werden, sollten die Einstellung der Therapie sowie die Dosisveränderung und die Langzeittherapie durch wiederholte EKG-Kontrollen und gleichzeitige Kontrolle des Flecainid-Plasmaspiegels erfolgen
    • Überwachung im Krankenhaus oder durch einen Spezialisten sollte ebenfalls erfolgen bei:
      • Patienten mit AV-reziproker Tachykardie, Arrhythmien in Zusammenhang mit einem WPW-Syndrom (Wolff-Parkinson-White Syndrom) und anderen Krankheitsbildern mit akzessorischen Leitungsbahnen
      • Paroxysmales Vorhofflimmern bei Patienten mit einschränkenden Symptomen
  • vor der Flecainidbehandlung
    • sollte eine schwere Bradykardie beseitigt werden.
    • sollte eine ausgeprägte Hypotonie medikamentös beseitigt werden
    • Störungen des Elektrolythaushaltes sind auszugleichen
  • Störungen des Elektrolythaushaltes
    • sind vor der Anwendung von Flecainid auszugleichen
    • Hypokaliämie oder Hyperkaliämie können die Wirkungen von Antiarrhythmika der Klasse I beeinflussen
    • Hypokaliämie
      • bei Patienten, die Diuretika, Kortikosteroide oder Laxanzien einnehmen, kann es zu einer Hypokaliämie kommen
  • bei ausgeprägter Störung der Herzleistung (Herzinsuffizienz NYHA III - IV bzw. LVEF kleiner 35 %)
    • Behandlung lebensbedrohender ventrikulärer Herzrhythmusstörungen mit Flecainid darf nur dann erfolgen, wenn durch zusätzliche Anwendung von Medikamenten, die die Herzleistung steigern, ein Ausgleich (medikamentöse Kompensation) durchgeführt worden ist
  • Patienten mit schwerer Einschränkung der Leber- und Nierenfunktion
    • Flecainid darf nur nach kritischer Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden
    • Kontrolle der Plasmaspiegel bei diesen Patienten dringend empfohlen
    • Plasmaelimination kann erheblich verzögert sein
  • endokardiale Reizschwelle, Patienten mit Herzschrittmacher
    • bekannt, dass Flecainid die endokardiale Reizschwelle erhöht, d.h. die endokardiale Reizempfindlichkeit sinkt
      • Wirkung ist reversibel und bei akuten Herzschrittmacheranwendungen ausgeprägter als bei chronischen
    • Flecainid hat eine selektive Wirkung, die die Refraktärperiode der anterograden und insbesondere der retrograden Erregungsleitung verlängert
      • bei den meisten Patienten zeigt sich diese Wirkung im EKG als Verbreiterung des QRS-Komplexes von 12 - 20 % und Verlängerung des QTc-Intervalls und folglich in einer nur geringfügigen Beeinflussung des JT-Intervalls
        • jedoch Verlängerungen des JT-Intervalls von bis zu 4 % beschrieben
      • Wirkung jedoch weniger ausgeprägt als bei den Antiarrhythmika der Klasse Ia
    • Patienten mit permanentem oder temporärem Schrittmacher
      • Anwendung nur mit Vorsicht angewendet werden
    • Patienten mit bestehender, schlecht eingestellter Reizschwelle oder nicht pro grammierbarem Schrittmacher
      • Anwendung nur, wenn ein für Notfälle geeigneter Schrittmacher bereit steht
    • im Allgemeinen ist eine Verdopplung der Impulsstärke oder der Spannung ausreichend, um die Schrittmacherfunktion wiederherzustellen
      • kann jedoch unter Flecainid schwierig sein, zum Zeitpunkt der initialen Implantation ventrikuläre Reizschwellen von weniger als 1 Volt zu erzielen
  • Patienten mit Prädisposition zur Herzinsuffizienz
    • geringfügig negativ inotrope Wirkung von Flecainid kann bei Patienten mit Prädisposition zur Herzinsuffizienz von Bedeutung sein
    • Schwierigkeiten bei der Defibrillation v.a. bei vorbestehender Herzerkrankung mit Herzvergrößerung, Myokardinfarkt in der Vorgeschichte, arteriosklerotischen Herzerkrankungen und Herzinsuffizienz beschrieben
  • Proarrhythmische Wirkungen (insbesondere bei Patienten mit struktureller Herzkrankheit und/oder signifikanter Linksherzinsuffizienz)
    • als Klasse I-Antiarrhythmikum hat Flecainid proarrhythmische Wirkungen und kann neue Herzrhythmusstörungen auslösen oder bestehende Herzrhythmusstörungen verändern oder verstärken
      • kann zu einer starken Beeinträchtigung der Herztätigkeit mit der möglichen Folge des Herzstillstandes führen
      • bei Anwendung v.a. hoher Dosierungen von Flecainid Möglichkeit einer Zunahme der Herzrhythmusstörungen oder der Herzschlagfolge
    • Auftreten sowohl ventrikulärer Arrhythmien und ventrikulärer Tachykardien beobachtet, z.B.
      • Verstärkung ventrikulärer Extrasystolen
      • Frequenzanstieg frühzeitiger Ventrikelkontraktionen
      • Zunahme der Häufigkeit und des Schweregrades ventrikulärer Tachykardien
      • Kammerflimmern
    • bei Patienten mit Vorhofflattern kam es unter Flecainid zu 1 : 1-AV-Überleitung nach anfänglicher Verlangsamung der Vorhoftätigkeit und daraus resultierender Beschleunigung der Ventrikeltätigkeit
    • Leitungsstörungen können sich unter der Behandlung mit Flecainid verschlimmern
      • AV-Blockierungen (II. und III. Grades), Schenkelblock oder SA-Block beobachtet
      • in diesen Fällen sollte die Behandlung abgebrochen werden
    • Bradykardie oder Sinusarrest kann auftreten
    • Behandlung mit Flecainid kann eine Herzinsuffizienz verursachen
      • eine vorher unauffällige Herzinsuffizienz (latente Herzinsuffizienz, NYHA I) kann sich unter Flecainid verschlechtern (klinische Manifestation)
      • in einem solchen Fall ist eine Dosisreduktion oder die zusätzliche Gabe von Medikamenten, die die Herzleistung steigern (medikamentöse Kompensation), erforderlich
  • Patienten mit struktureller Herzerkrankung oder gestörter linksventrikulärer Funktion
    • Flecainid sollte nicht angewendet werden
  • Patienten mit akutem Vorhofflimmern nach Herzoperation
    • Anwendung mit Vorsicht
  • Patienten nach Myokardinfarkt und mit asymptomatischen Herzrhythmusstörungen
    • groß angelegte, placebokontrollierte klinische Studie hat gezeigt, dass eine orale Flecainid-Therapie bei Patienten nach Myokardinfarkt und mit asymptomatischen Herzrhythmusstörungen die Mortalitätsrate und die Anzahl der Patienten mit nicht tödlich verlaufendem Herzstillstand im Vergleich zu Placebo um das 2,2fache erhöht
      • in dieser Studie eine noch höhere Mortalität unter Flecainid bei Patienten mit mehr als einem Myokardinfarkt beobachtet
  • Brugada-Syndrom
    • Brugada-Syndrom kann durch die Behandlung mit Flecainid demaskiert werden
    • im Falle von EKG-Veränderungen während der Behandlung mit Flecainid, die auf ein Brugada-Syndrom hindeuten könnten, sollte ein Absetzen der Behandlung in Erwägung gezogen werden
  • ältere Patienten
    • Eliminationsrate von Flecainid aus dem Plasma kann bei älteren Patienten verringert sein
    • sollte beim Einstellen der Dosierung berücksichtigt werden
  • Kinder (< 12 Jahre)
    • Flecainid nicht empfohlen, da nicht genügend Informationen über die Anwendung in dieser Altersgruppe vorliegen
  • Milchprodukte (Milch, Säuglingsnahrung und möglichweise Joghurt) können die Absorption von Flecainid bei Kindern und Säuglingen verringern
    • Flecainid nicht zugelassen zur Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren, dennoch wurde über eine Toxizität von Flecainid bei der Behandlung von Kindern, die ihre Milchaufnahme verringerten, berichtet, sowie bei Säuglingen, deren Ernährung von Milch- auf Dextroseprodukte umgestellt wurde
  • Umstellung auf andere Darreichungsform
    • Vorsicht und engmaschige Überwachung des Patienten bei der Umstellung, da Flecainid ein enges therapeutisches Spektrum besitzt
  • Lebensverlängerung
    • bei der Anwendung berücksichtigen, dass bisher für kein Antiarrhythmikum der Klasse I nachgewiesen werden konnte, dass eine Behandlung der Herzrhythmusstörungen eine Lebensverlängerung bewirkt

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Flecainid - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Flecainid - peroral

  • unzureichende Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Schwangerschaft
  • während der Schwangerschaft sollte Flecainid nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden, da Flecainid über die Placenta in den fetalen Kreislauf übertritt
  • in tierexperimentellen Studien bei einem bestimmten Kaninchenstamm Reproduktionstoxizität
    • hohe Dosen von Flecainid führten bei Weißen-Neuseeland-Kaninchen zu einigen fetalen Anomalien
    • diese Effekte jedoch nicht bei Dutch-Belted-Kaninchen oder Ratten beobachtet
    • Relevanz dieser Befunde für den Menschen wurde nicht nachgewiesen
  • Fertilität
    • keine Humandaten zum Einfluss von Flecainid auf die Fertilität vorliegend
    • in tierexperimentellen Untersuchungen kein Einfluss auf die Fertilität

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Flecainid - peroral

  • unzureichende Erfahrungen beim Menschen mit der Anwendung in der Stillzeit
  • Flecainid tritt beim Menschen in die Muttermilch über und erscheint in Konzentrationen, die denen im mütterlichen Blut entsprechen
  • Plasmakonzentrationen beim gestillten Säugling sind 5 - 10 mal niedriger als therapeutische Arzneimittelkonzentrationen
  • Flecainid solltr während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn der Nutzen die Risiken überwiegt

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Einnahme vor dem Essen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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