Ezetimib/Simva PUREN 10/40 (30 St)

Hersteller PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code C10BA02
Preis 27,23 €
Menge 30 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N1
Ezetimib/Simva PUREN 10/40 (30 St)

Medikamente Prospekt

Simvastatin40mg
(H)ButylhydroxytoluolHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Croscarmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Hypromellose 2910Hilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose252.7mg
(H)Magnesium stearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]Hilfsstoff
(H)Gesamt Natrium IonZusatzangabe0.76mg
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Simvastatin und Ezetimib - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Simvastatin
  • Überempfindlichkeit gegen Ezetimib
  • aktive Lebererkrankung
  • unklare und andauernde Erhöhung der Serum-Transaminasen
  • gleichzeitige Anwendung von potenten CYP3A4-Inhibitoren (Substanzen, welche die AUC mind. um ca. das 5-fache erhöhen), z.B.
    • Itraconazol
    • Ketoconazol
    • Posaconazol
    • Voriconazol
    • Erythromycin
    • Clarithromycin
    • Telithromycin
    • HIV-Protease-Inhibitoren (z.B. Nelfinavir)
    • Boceprevir
    • Telaprevir
    • Nefazodon
    • Arzneimittel, die Cobicistat enthalten
  • gleichzeitige Anwendung von Gemfibrozil, Ciclosporin oder Danazol
  • gleichzeitige Anwendung von Lomitapid und Ezetimib/Simvastatin in Dosen von mehr als 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin bei Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie (HoFH)
  • Schwangerschaft
  • Stillzeit

Art der Anwendung



  • Einnahme als Einzeldosis am Abend
  • unabhängig von der Nahrungsaufnahme
  • Genuss von Grapefruitsaft während der Therapie vermeiden (erhöhte Exposition mit Simvastatinsäure)
  • Einnahme mind. 2 h vor oder mind. 4 h nach der Gabe eines Anionenaustauschers

Dosierung



  • Hypercholesterinämie
    • die Patienten sollte eine geeignete lipidsenkende Diät einhalten, die auch während der Therapie mit dem Arzneimittel fortgesetzt werden sollte
    • individuell auf Basis der bekannten Wirksamkeit der verschiedenen Stärken sowie dem Ansprechen auf bisherige lipidsenkende Therapie dosieren
    • zu Therapiebeginn oder bei Dosisänderung LDL-Cholesterinwerte, Risiko für die Entwicklung einer koronaren Herzkrankheit und Ansprechen auf die bisherige lipidsenkende Therapie berücksichtigen
    • Dosierungsbereich: 10 mg Ezetimib plus 10 - 80 mg Simvastatin / Tag, abends
    • übliche Dosis:
      • 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag als Einzeldosis
      • oder 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag als Einzeldosis
    • Dosisanpassungen, falls erforderlich, in Abständen von mind. 4 Wochen
    • Dosierung von 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag nur für Patienten mit schwerer Hypercholesterinämie und hohem Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen empfohlen, die ihr Behandlungsziel mit einer niedrigeren Dosis nicht erreicht haben, und wenn zu erwarten ist, dass der Nutzen der Behandlung ihre potenziellen Risiken überwiegt
  • koronare Herzkrankheit (KHK) und akutes Koronarsyndrom in der Vorgeschichte
    • initial: 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag, abends
    • 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag nur empfohlen, wenn zu erwarten ist, dass der Nutzen der Behandlung die potenziellen Risiken überwiegt
  • homozygote familiäre Hypercholesterinämie
    • initial: 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag, abends
    • Dosierung von 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag nur empfohlen, wenn zu erwarten ist, dass der Nutzen der Behandlung die potenziellen Risiken überwiegt
    • Anwendung begleitend zu anderen lipidsenkenden Maßnahmen (z.B. LDL-Aphrese) oder unabhängig davon, wenn solche Maßnahmen nicht zur Verfügung stehen


Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • keine Dosisanpassung erforderlich
  • Kinder und Jugendliche
    • Behandlung ist von einem Spezialisten einzuleiten
    • Jugendliche >/= 10 Jahre (pubertärer Status: Jungen: Tanner Stadium II und darüber, Mädchen: mind. 1 Jahr nach der Menarche):
      • pädiatrische und jugendliche Patienten 10 - 17 Jahre:
        • begrenzte Erfahrungen
        • initial: 10 mg Ezetimib plus 10 mg Simvastatin / Tag, abends
        • empfohlener Dosierungsbereich: 10 mg Ezetimib plus 10 - 40 mg Simvastatin / Tag
      • Kinder < 10 Jahre:
        • Anwendung nicht empfohlen (unzureichende Daten)
        • begrenzte Erfahrungen bei Kindern vor der Pubertät
  • Leberfunktionsstörungen
    • leicht (Child-Pugh-Score 5 - 6)
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • mäßig (Child-Pugh-Score 7 - 9) oder schwer (Child-Pugh-Score > 9)
      • Anwendung nicht empfohlen
  • Nierenfunktionsstörungen
    • leicht (glomeruläre Filtrationsrate > / = 60 ml / min / 1,73 m2)
      • keine Dosisanpassung erforderlich
    • chronische Nierenfunktionsstörungen (glomeruläre Filtrationsrate < 60 ml / min / 1,73m2)
      • empfohlene Dosis: 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag
      • höhere Dosen mit Vorsicht anwenden
  • gleichzeitige Anwendung von Anionenaustauschern
    • Einnahme von Ezetimib/Simvastatin mind. 2 h vor oder mind. 4 h nach der Einnahme eines Anionenaustauschers
  • gleichzeitige Anwendung von Amiodaron, Amlodipin, Verapamil, Diltiazem oder Arzneimitteln mit Elbasvir oder Grazoprevir
    • Maximaldosis: 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag
  • gleichzeitige Anwendung von Niacin in lipidsenkenden Dosen ( >/= 1 g / Tag)
    • Maximaldosis: 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag
  • gleichzeitige Anwendung von Lomitapid
    • Maximaldosis: 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag

Indikation



  • Prävention kardiovaskulärer Ereignisse
    • Risikoreduktion von kardiovaskulären Ereignissen bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und akutem Koronarsyndrom in der Vorgeschichte, unabhängig von einer Vorbehandlung mit einem Statin
  • Hypercholesterinämie
    • primäre (heterozygote familiäre und nicht familiäre) Hypercholesterinämie oder gemischte Hyperlipidämie, begleitend zu Diät, wenn eine Therapie mit einem Kombinationspräparat geeignet ist
      • Therapie mit einem Statin alleine nicht ausreichend
      • Patient wird bereits mit einem Statin und Ezetimib behandelt
  • homozygote familiäre Hypercholesterinämie (HoFH)
    • begleitend zu Diät
    • in Kombination mit weiteren begleitenden Therapien (wie LDL-Apherese)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Simvastatin und Ezetimib - peroral

  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Thrombozytopenie
      • Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Anaphylaxie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Überempfindlichkeit
      • Hypersensitivitätssyndrom (nach Markteinführung), das mit einigen der folgenden Symptome einherging:
        • angioneurotisches Ödem
        • Lupus-ähnliches Syndrom
        • Polymyalgia rheumatica
        • Dermatomyositis
        • Vaskulitis
        • Thrombozytopenie
        • Eosinophilie
        • Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit
        • Arthritis und Arthralgie
        • Urtikaria
        • Photosensitivität
        • Fieber
        • Hitzewallung (Flushing)
        • Dyspnoe
        • allgemeines Krankheitsgefühl
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verminderter Appetit
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schlafstörungen
      • Schlaflosigkeit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Depression
      • kognitive Beeinträchtigungen (z.B. Gedächtnisverlust, Vergesslichkeit, Amnesie, Gedächtnisstörungen, Verwirrung) im Zusammenhang mit Statinen, einschl. Simvastatin, berichtet (nach Markteinführung)
        • im Allgemeinen nicht schwerwiegend und nach Absetzen der Statine reversibel, mit unterschiedlichen Zeitspannen bis zum Auftreten (von 1 Tag bis zu Jahren) und Abklingen (3 Wochen im Median) der Symptome
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
      • Parästhesien
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • periphere Neuropathie
      • eingeschränktes Erinnerungsvermögen
      • Auslösung oder Verschlechterung einer Myasthenia gravis
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • verschwommenes Sehen
      • Sehverschlechterung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Auslösung oder Verschlechterung einer okulären Myasthenie
  • Gefäßerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hitzewallungen
      • Hypertonie
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Husten
      • Dyspnoe
      • interstitielle Lungenerkrankung
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Abdominalschmerzen
      • Abdominalbeschwerden
      • Oberbauchschmerzen
      • Dyspepsie
      • Flatulenz
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • geblähtes Abdomen
      • Diarrhö
      • Mundtrockenheit
      • gastroösophageale Refluxkrankheit
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Obstipation
      • Pankreatitis
      • Gastritis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hepatitis/Ikterus
      • Leberversagen mit teils tödlichem Ausgang
      • Cholelithiasis
      • Cholezystitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pruritus
      • Ausschlag
      • Urtikaria
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • lichenoide Arzneimittelexantheme
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Alopezie
      • Erythema multiforme
      • Angioödem
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Arthralgie
      • Muskelspasmen
      • Muskelschwäche
      • muskuloskelettale Beschwerden
      • Nackenschmerzen
      • Schmerzen in den Extremitäten
      • Rückenschmerzen
      • muskuloskelettale Schmerzen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Muskelriss
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelkrämpfe
      • Myopathie (einschl. Myositis)
        • Myopathie trat in einer klinischen Studie häufig bei Patienten unter 80 mg Simvastatin/Tag auf (1,0 %), im Vergleich zu Patienten unter 20 mg Simvastatin/Tag (0,02 %)
      • Rhabdomyolyse mit akutem oder ohne akutes Nierenversagen
      • Tendinopathie, gelegentlich bis hin zur Sehnenruptur, immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (IMNM)
        • in sehr seltenen Fällen während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen über autoimmunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM) berichtet
        • klinische Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen
        • Muskelbiopsien zeigen eine nekrotisierende Myopathie ohne signifikante Entzündungen
        • Besserung zeigt sich unter Anwendung von Immunsuppressiva
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Gynäkomastie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erektile Dysfunktion
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Asthenie
      • Brustkorbschmerz
      • Ermüdung
      • Unwohlsein
      • peripheres Ödem
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schmerzen
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • ALT und/oder AST erhöht
      • Kreatinkinase (CK) im Blut erhöht
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bilirubin im Blut erhöht
      • Harnsäure im Blut erhöht
      • Gamma-Glutamyltransferase erhöht
      • INR erhöht
      • Protein im Urin nachweisbar
      • Gewicht erniedrigt
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • alkalische Phosphatase erhöht
      • Leberfunktionstest anomal
      • Erhöhungen von HbA1c und Nüchternglucosespiegel im Zusammenhang mit Statinen, einschl. Simvastatin, berichtet

Nebenwirkungen, die bei einigen Statinen berichtet wurden

  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schlafstörungen einschl. Alpträume
  • Endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Diabetes mellitus
        • Häufigkeit abhängig von dem Vorhandensein oder dem Fehlen von Risikofaktoren (Nüchternblutzucker >/= 5,6 mmol / l, BMI > 30 kg / m2, erhöhte Triglyzeridwerte, bestehende Hypertonie)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Störungen der Sexualfunktion

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Simvastatin und Ezetimib - peroral

  • Myasthenia gravis
    • in wenigen Fällen berichtet, dass Statine eine Myasthenia gravis oder eine Verschlechterung einer bereits bestehenden Myasthenia gravis oder okulärer Myasthenie auslösen
    • Ezetimib/Simvastatin sollte bei einer Verschlimmerung der Symptome abgesetzt werden
    • über Rezidive berichtet, wenn dasselbe oder ein anderes Statin (erneut) gegeben wurde
  • Myopathie / Rhabdomyolyse
    • nach Markteinführung von Ezetimib Fälle von Myopathie und Rhabdomyolyse berichtet
      • die meisten Patienten, die eine Rhabdomyolyse entwickelten, nahmen gleichzeitig mit Ezetimib ein Statin ein
      • jedoch wurde Rhabdomyolyse sehr selten unter Monotherapie mit Ezetimib sowie sehr selten nach Zugabe von Ezetimib zu anderen Arzneimitteln berichtet, die bekanntermaßen mit einem erhöhten Rhabdomyolyserisiko in Verbindung stehen
    • Arzneimittel enthält Simvastatin (HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor)
      • wie andere HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren ruft Simvastatin gelegentlich Myopathie hervor, die sich in Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder -schwäche verbunden mit Erhöhungen der Kreatinkinase (CK) (> das 10-fache des oberen Normwertes) äußert
      • manchmal manifestiert sich die Myopathie als Rhabdomyolyse mit oder ohne akutem Nierenversagen aufgrund von Myoglobinurie, sehr selten mit tödlichem Ausgang
      • Risiko einer Myopathie ist bei hoher HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoraktivität im Plasma erhöht (d.h. erhöhte Simvastatin- und Simvastatinsäure-Plasmaspiegel), die zum Teil auf mögliche Wechselwirkungen mit Arzneimitteln zurückzuführen ist, die den Metabolismus von Simvastatin und/oder Stoffwechselwege über Transporterproteine beeinträchtigen
    • Risiko für eine Myopathie/Rhabdomyolyse ist für Simvastatin wie für andere HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren dosisabhängig
      • in einer Datenbank für klinische Studien 41.413 Patienten erfasst, die mit Simvastatin behandelt wurden, darunter 24.747 (ca. 60 %) in Studien mit einer medianen Beobachtungsdauer von mind. 4 Jahren
        • Myopathiehäufigkeit lag annähernd
          • bei 0,03 % unter 20 mg Simvastatin / Tag
          • bei 0,08 % unter 40 mg Simvastatin / Tag
          • bei 0,61 % unter 80 mg Simvastatin / Tag
        • in diesen Studien wurden Patienten sorgfältig überwacht und einige interagierende Arzneimittel wurden ausgeschlossen
      • in einer klinischen Studie erhielten Patienten mit einem Myokardinfarkt in der Vorgeschichte 80 mg Simvastatin / Tag (mittlere Beobachtungsdauer 6,7 Jahre)
        • Myopathiehäufigkeit lag bei ca. 1,0 % im Vgl. zu 0,02 % bei Patienten unter 20 mg / Tag
        • etwa die Hälfte dieser Myopathiefälle ereignete sich im 1. Jahr der Behandlung
        • Myopathiehäufigkeit in den folgenden Jahren lag jeweils bei ca. 0,1 %
    • Myopathierisiko ist für Patienten unter 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag im Vgl. zu anderen Statin-basierten Therapien mit ähnlicher LDL-senkender Wirksamkeit größer
      • demzufolge sollte die Dosierung 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag nur Patienten mit schwerer Hypercholesterinämie und mit hohem Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen gegeben werden, die ihr Behandlungsziel mit niedrigeren Dosierungen nicht erreicht haben, und wenn der zu erwartende Nutzen die potenziellen Risiken übersteigt
      • Patienten unter 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag, die zusätzlich ein anderes, damit wechselwirkendes, Arzneimittel benötigen, sollten auf eine niedrigere Dosis oder auf eine alternative Statintherapie eingestellt werden, welche ein geringeres Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen hat
    • in der IMPROVE-IT-Studie (IMProved Reduction of Outcomes: Vytorin Efficacy International Trial) erhielten 18.144 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und akutem Koronarsyndrom in der Vorgeschichte randomisiert entweder 1-mal täglich Ezetimib/Simvastatin 10 mg / 40 mg (n = 9.067) oder 1-mal täglich Simvastatin 40 mg (n = 9.077)
      • während der medianen Nachbeobachtung von 6,0 Jahren betrug Inzidenz einer Myopathie 0,2 % in Ezetimib / Simvastatin-Gruppe und 0,1 % in der Simvastatin-Monotherapie-Gruppe
        • Myopathie definiert als Muskelschwäche oder Muskelschmerzen ungeklärter Ursache mit Erhöhung der Serumkreatinkinase (CK) um das >= 10-fache des oberen Normwertes oder zwei aufeinanderfolgenden Erhöhungen der Serumkreatinkinase (CK) um das >= 5 bis < 10-fache des oberen Normwertes
      • Inzidenz einer Rhabdomyolyse betrug 0,1 % in Ezetimib / Simvastatin-Gruppe und 0,2 % in Simvastatin-Monotherapie-Gruppe
        • Rhabdomyolyse definiert als Muskelschwäche oder Muskelschmerzen ungeklärter Ursache mit Erhöhung der Serumkreatinkinase (CK) um das >= 10-fache des oberen Normwertes mit Nachweis einer Nierenschädigung oder zwei aufeinanderfolgenden Erhöhungen der Serumkreatinkinase (CK) um das >= 5 bis < 10-fache des oberen Normwertes mit Nachweis einer Nierenschädigung oder mit einer Serumkreatinkinase (CK) von >= 10.000 IU/l ohne Nachweis einer Nierenschädigung
    • in einer klinischen Studie, in der mehr als 9.000 Patienten mit chronischer Nierenerkrankung randomisiert entweder 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin 1mal / Tag (n = 4.650) oder Placebo (n = 4.620) (mediane Verlaufsbeobachtung 4,9 Jahre) erhielten, betrug die Inzidenz für Myopathien 0,2 % unter Ezetimib plus Simvastatin bzw. 0,1 % unter Placebo
    • asiatische Patienten
      • klinische Studie (mediane Nachbeobachtung 3,9 Jahre), bei der Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko mit 40 mg Simvastatin/Tag behandelt wurden
        • lnzidenz für Myopathien bei nicht-chinesischen Patienten (n = 7.367) lag bei ca. 0,05 % im Vgl. zu 0,24 % bei chinesischen Patienten (n = 5.468)
      • obwohl im Rahmen dieser klinischen Studie ausschließlich chinesische Patienten als einzige asiatische Population untersucht und ausgewertet wurden, sollte das Arzneimittel generell nur mit Vorsicht bei asiatischen Patienten und in der niedrigsten erforderlichen Dosis verordnet werden
    • reduzierte Funktion von Transporterproteinen
      • verminderte Funktion des hepatischen OATP-Transportproteins kann die systemische Exposition von Simvastatinsäure sowie das Risiko für Myopathie und Rhabdomyolyse erhöhen
        • verminderte Funktion kann als Ergebnis einer Hemmung durch interagierende Arzneimittel (z.B. Ciclosporin) entstehen oder bei Patienten auftreten, die Träger des SLCO1B1-c.521T>C-Genotyps sind
      • Patienten, die das Allel c.521T>C des SLCO1B1-Gens tragen, das ein weniger aktives OATP1B1 Protein kodiert, haben eine erhöhte systemische Exposition von Simvastatinsäure sowie ein erhöhtes Myopathierisiko
        • Risiko einer durch hochdosiertes Simvastatin (80 mg) bedingten Myopathie liegt ohne Gentest i. A. bei 1 %
        • basierend auf den Ergebnissen der SEARCH-Studie haben mit 80 mg behandelte Träger des homozygoten C-Allels (auch CC genannt) ein 15 %iges Risiko für eine Myopathie innerhalb eines Jahres, während das Risiko bei Trägern des heterozygoten C-Allels (CT) bei 1,5 % liegt
        • Patienten mit dem häufigsten Genotyp (TT) haben diesbezüglich ein Risiko von 0,3 %
        • sofern verfügbar, sollten eine Genotypisierung bezüglich des Vorliegens des C-Allels als Teil der Nutzen-Risiko-Bewertung bei einzelnen Patienten vor einer Verordnung von Simvastatin 80 mg in Betracht gezogen sowie hohe Dosen bei identifizierten Trägern des CC-Genotyps vermieden werden
      • Abwesenheit dieses Gens bei der Genotypisierung schließt allerdings nicht aus, dass eine Myopathie auftreten kann
    • Messungen der Kreatinkinase (CK)
      • Kreatinkinase (CK) sollte nicht nach körperlicher Anstrengung oder bei Vorliegen anderer plausibler Ursachen für eine CK-Erhöhung gemessen werden, da dies eine Interpretation der Werte erschwert
      • wenn die Ausgangswerte der CK signifikant erhöht sind (> das 5-fache des oberen Normwertes), sollte die Messung nach 5 - 7 Tagen wiederholt werden, um die Ergebnisse zu bestätigen
    • vor Beginn der Therapie
      • alle Patienten, die auf Ezetimib plus Simvastatin eingestellt werden oder deren Dosis von Ezetimib/Simvastatin erhöht wird, sollten über das Risiko einer Myopathie aufgeklärt und aufgefordert werden, unklare Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder -schwäche umgehend mitzuteilen
      • Vorsicht bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Rhabdomyolyse
        • um einen Ausgangswert als Referenz festzustellen, sollten in folgenden Situationen vor Behandlungsbeginn Bestimmungen der CK durchgeführt werden
          • ältere Patienten (>= 65 Jahre)
          • weibliche Patienten
          • Nierenfunktionsstörung
          • unbehandelte Hypothyreose
          • hereditäre Muskelerkrankungen in der eigenen oder in der Familienanamnese
          • muskuläre Symptomatik unter Behandlung mit Statinen oder Fibraten in der Anamnese
          • Alkoholmissbrauch
        • in solchen Fällen sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung der Behandlung empfohlen
          • die betroffenen Patienten sollten engmaschig überwacht werden
      • bei Patienten, bei denen bereits eine Muskelerkrankung unter Behandlung mit Fibraten oder Statinen aufgetreten ist, sollte die Behandlung mit allen Produkten, die ein Statin enthalten, nur mit Vorsicht begonnen werden
      • wenn die CK-Ausgangswerte signifikant erhöht sind (> das 5-fache des oberen Normwertes), sollte nicht mit der Therapie begonnen werden
    • im Behandlungsverlauf
      • wenn während der Behandlung Muskelschmerzen, -schwäche oder Krämpfe auftreten, sollten die CK-Werte bestimmt werden
        • wenn die CK-Werte ohne körperliche Anstrengung signifikant erhöht sind (> das 5-fache des oberen Normwertes), ist die Therapie zu beenden
        • sollte die muskuläre Symptomatik schwerwiegend sein und tägliche Beeinträchtigungen verursachen, kann erwogen werden, die Behandlung abzusetzen, auch wenn die CK-Werte weniger als auf das 5-fache des oberen Normwertes erhöht sind
      • bei Verdachtsdiagnose einer Myopathie anderer Ursache sollte die Therapie beendet werden
      • in sehr seltenen Fällen wurde während oder nach Behandlung mit einigen Statinen über immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM) berichtet
        • klinische Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen
      • wenn die Symptome verschwinden und die CK-Werte zurückgehen, kann die erneute Behandlung mit Ezetimib / Simvastatin oder mit einem alternativen statinhaltigen Produkt in der jeweils niedrigsten Dosis und bei engmaschiger Überwachung in Erwägung gezogen werden
      • erhöhte Myopathierate bei Patienten beobachtet, die auf die 80-mg-Dosis Simvastatin eingestellt wurden
        • empfohlen, die CK-Werte regelmäßig zu überwachen, was bei der Identifizierung von Myopathien ohne klinische Symptome von Nutzen sein könnte
        • derartige Überwachung kann jedoch eine Myopathie nicht mit Gewissheit verhindern
      • Therapie mit Ezetimib plus Simvastatin sollte einige Tage vor größeren geplanten chirurgischen Eingriffen sowie bei Eintritt eines akuten ernsten Krankheitsbildes bzw. Notwendigkeit von chirurgischen Maßnahmen vorübergehend unterbrochen werden
    • Maßnahmen zur Verringerung des Myopathierisikos aufgrund von Arzneimittelwechselwirkungen
      • Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse signifikant erhöht bei gleichzeitiger Anwendung mit
        • potenten Inhibitoren von CYP3A4 (z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Voriconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease- Inhibitoren [z.B. Nelfinavir], Boceprevir, Telaprevir, Nefazodon und Arzneimittel, die Cobicistat enthalten)
          • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit diesen Wirkstoffen kontraindiziert
        • Ciclosporin, Danazol oder Gemfibrozil
          • gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln mit diesen Wirkstoffen kontraindiziert
      • aufgrund des enthaltenen Wirkstoffs Simvastatin Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse ebenfalls erhöht bei gleichzeitiger Anwendung mit
        • anderen Fibraten
        • Niacin in lipidsenkenden Dosen (>= 1 g/Tag)
        • Amiodaron, Amlodipin, Verapamil oder Diltiazem mit bestimmten Dosen von Ezetimib plus Simvastatin
      • Risiko einer Myopathie einschl. einer Rhabdomyolyse kann durch gleichzeitige Anwendung von Fusidinsäure erhöht werden
      • Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie (HoFH)
        • Risiko kann durch gemeinsame Anwendung von Ezetimib plus Simvastatin mit Lomitapid erhöht sein
      • folglich hinsichtlich der CYP3A4-Inhibitoren gleichzeitige Anwendung von Ezetimib/Simvastatin kontraindiziert mit
        • Itraconazol
        • Ketoconazol
        • Posaconazol
        • Voriconazol
        • HIV-Protease-Inhibitoren (z.B. Nelfinavir)
        • Boceprevir
        • Telaprevir
        • Erythromycin
        • Clarithromycin
        • Telithromycin
        • Nefazodon
        • Arzneimitteln, die Cobicistat enthalten
      • falls Behandlung mit potenten CYP3A4-Inhibitoren (Substanzen, welche die AUC mind. um ca. das 5-fache erhöhen) unabdingbar ist
        • muss Therapie mit Ezetimib plus Simvastatin während der Behandlungsdauer unterbrochen werden (und die Anwendung eines alternativen Statins in Erwägung gezogen werden)
      • Vorsicht, wenn Ezetimib plus Simvastatin mit bestimmten anderen weniger potenten CYP3A4-Inhibitoren kombiniert wird
        • Fluconazol
        • Verapamil
        • Diltiazem
      • Genuss von Grapefruitsaft sollte während der Behandlung vermieden werden
      • Simvastatin darf nicht zusammen mit systemischen Darreichungsformen von Fusidinsäure gegeben werden, auch nicht innerhalb von 7 Tagen nach Absetzen der Therapie mit Fusidinsäure
        • sofern systemische Gabe von Fusidinsäure bei Patienten als essenziell erachtet wird, ist die Statintherapie während der gesamten Behandlungsdauer mit Fusidinsäure abzusetzen
        • über das Auftreten von Rhabdomyolyse (einschl. einiger mit Todesfolge) bei Patienten berichtet, welche diese Kombination erhielten
        • Patienten sollten darüber informiert werden, sich umgehend an einen Arzt zu wenden, wenn sie Anzeichen von Muskelschwäche, -schmerzen oder -empfindlichkeit bemerken
        • Statintherapie kann 7 Tage nach der letzten Dosis Fusidinsäure fortgesetzt werden
        • sofern in Ausnahmefällen eine längere systemische Gabe von Fusidinsäure notwendig ist, wie z.B. zur Behandlung von schweren Infektionen, sollte eine gemeinsame Gabe mit Fusidinsäure nur im Einzelfall unter engmaschiger medizinischer Überwachung in Betracht gezogen werden
      • Niacin
        • Kombination von höheren Dosen als 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag mit lipidsenkenden Dosen von Niacin (>= 1 g/Tag) sollte vermieden werden, sofern der klinische Nutzen das erhöhte Risiko einer Myopathie nicht überwiegt
        • Kombination von HMG-CoA-Reduktase- Hemmern und Niacin (Nicotinsäure) in lipidsenkenden Dosen (>= 1 g/Tag) wurde mit selten auftretenden Fällen von Myopathie / Rhabdomyolyse in Verbindung gebracht
          • alleinige Gabe jeder dieser Einzelsubstanzen kann bereits eine Myopathie auslösen
        • im Rahmen einer klinischen Studie (mediane Nachbeobachtung 3,9 Jahre) bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko und gut eingestellten LDL-C-Spiegeln, die 40 mg Simvastatin / Tag mit oder ohne 10 mg Ezetimib / Tag erhielten, wurde durch Zugabe von Niacin (Nicotinsäure) in lipidsenkenden Dosen (>= 1 g/Tag) kein zusätzlicher Nutzen im Hinblick auf das kardiovaskuläre Outcome beobachtet
          • Ärzte, die eine Kombinationstherapie mit Simvastatin und Niacin (Nicotinsäure) in lipidsenkenden Dosen (>= 1 g/Tag) oder niacinhaltigen Präparaten in Erwägung ziehen
            • sollten demzufolge eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse durchführen und die Patienten sorgfältig auf jegliche Anzeichen und Symptome von Schmerzen, Empfindlichkeit oder Schwäche der Muskulatur überwachen, insbesondere in den ersten Monaten der Behandlung sowie bei Dosiserhöhung einer oder beider Einzelsubstanzen
          • außerdem lag bei dieser Studie die Inzidenz für Myopathien bei chinesischen Patienten unter 40 mg Simvastatin / Tag oder 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag bei ca. 0,24 % im Vgl. zu 1,24 %bei chinesischen Patienten unter 40 mg Simvastatin / Tag oder 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag, die zusätzlich mit 2 g Nicotinsäure / 40 mg Laropiprant mit veränderter Wirkstofffreisetzung behandelt wurden
          • obwohl im Rahmen dieser klinischen Studie ausschließlich chinesische Patienten als einzige asiatische Population untersucht und ausgewertet wurden, und die Inzidenz für Myopathien bei chinesischen im Vgl. zu nicht-chinesischen Patienten höher ist, wird die gemeinsame Anwendung mit lipidsenkenden Dosen (>= 1 g/Tag) von Niacin (Nicotinsäure) generell bei asiatischen Patienten nicht empfohlen
      • Acipimox
        • Wirkstoff Acipimox strukturell mit Niacin verwandt
        • obwohl Acipimox nicht untersucht wurde, könnten die Risiken für myotoxische Effekte ähnlich wie bei Niacin sein
      • Kombination von höheren Dosen als 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag mit Amiodaron, Amlodipin, Verapamil oder Diltiazem sollte vermieden werden
      • Lomitapid
        • Patienten mit homozygoter familiärer Hypercholesterinämie (HoFH): gemeinsame Anwendung von von höheren Dosen als 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag mit Lomitapid vermeiden
      • Patienten, die gleichzeitig mit Ezetimib plus Simvastatin (v.a. hohe Dosierungen) andere Arzneimittel einnehmen, die bei therapeutischer Dosierung moderate CYP3A4-Inhibitoren sind, könnten ein erhöhtes Myopathierisiko haben
        • sofern das Arzneimittel gleichzeitig mit einem moderaten CYP3A4-Inhibitor (Substanzen, welche die AUC um ca. das 2- bis 5-fache erhöhen) gegeben wird, kann eine Dosisanpassung erforderlich sein
        • bei bestimmten moderaten CYP3A4-Inhibitoren wie z.B. Diltiazem empfohlene Tageshöchstdosis von 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag nicht zu überschreiten
      • Simvastatin ist ein Substrat des Brustkrebs-Resistenz-Protein (BCRP - „Breast Cancer Resistant Protein")-Efflux-Transporters
        • gemeinsame Anwendung mit Arzneimitteln aus der Klasse der BCRP-Inhibitoren (z. B. Elbasvir und Grazoprevir) kann zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Simvastatin und somit zu einem erhöhten Myopathierisiko führen
        • demzufolge in Abhängigkeit von der verordneten Dosis Dosisanpassung von Simvastatin erwägen
        • gemeinsame Anwendung von Elbasvir und Grazoprevir mit Simvastatin nicht untersucht
        • jedoch sollte Tageshöchstdosis von 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag bei Patienten, die gleichzeitig Arzneimittel mit den Wirkstoffen Elbasvir oder Grazoprevir erhalten, nicht überschritten werden
      • Fibrate
        • Sicherheit und Wirksamkeit zusammen mit Fibraten nicht untersucht
        • Risiko für eine Myopathie erhöht, wenn Simvastatin gemeinsam mit Fibraten (insbesondere mit Gemfibrozil) angewendet wird
        • gemeinsame Anwendung mit Gemfibrozil kontraindiziert
        • gleichzeitige Anwendung mit anderen Fibraten nicht empfohlen
  • Daptomycin
    • im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Gabe von HMG-CoA-Reduktase-Hemmern (z.B. Simvastatin und Ezetimib/Simvastatin) und Daptomycin Fälle von Myopathie und/oder Rhabdomyolyse berichtet
    • Vorsicht bei der Verschreibung von HMG-CoA-Reduktase-Hemmern zusammen mit Daptomycin, da beide Wirkstoffe bereits bei alleiniger Gabe Myopathien und/oder Rhabdomyolyse verursachen können
    • in Erwägung ziehen, die Einnahme von Ezetimib/Simvastatin bei Patienten, welche Daptomycin erhalten, vorübergehend auszusetzen, es sei denn, der Nutzen der gleichzeitigen Gabe überwiegt das Risiko
    • Fachinformation von Daptomycin beachten, um weitere Informationen bezüglich dieser potentiellen Wechselwirkung mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern (z.B. Simvastatin und Ezetimib/Simvastatin) und weitere Handlungsempfehlungen bezüglich der Überwachung zu erhalten
  • Leberenzyme
    • in kontrollierten klinischen Studien zur Koadministration wurden bei Patienten, die Simvastatin zusammen mit Ezetimib erhielten, Erhöhungen der Transaminasenwerte (>/= dem 3-fachen des oberen Normwertes [ULN] in Folge) beobachtet
    • in der IMPROVE-IT-Studie (IMProved Reduction of Outcomes: Vytorin Efficacy International Trial) erhielten 18.144 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und akutem Koronarsyndrom in der Vorgeschichte randomisiert entweder 10 mg Ezetimib plus 40 mg Simvastatin / Tag (n = 9.067) oder 40 mg Simvastatin / Tag (n = 9.077). Während der medianen Nachbeobachtung von 6,0 Jahren betrug die Inzidenz einer konsekutiven Erhöhung der Transaminasenwerte (= dem 3-fachen des oberen Normwertes [ULN]) 2,5 % in der Ezetimib / Simvastatin-Gruppe und 2,3 % in der Simvastatin-Monotherapie-Gruppe
    • in einer kontrollierten klinischen Studie, in der mehr als 9.000 Patienten mit chronischer Nierenerkrankung randomisiert entweder 10 mg Ezetimib plus 20 mg Simvastatin / Tag (n = 4.650) oder Placebo (n = 4.620) (mediane Verlaufsbeobachtung 4,9 Jahre) erhielten, betrug die Inzidenz einer konsekutiven Erhöhung der Transaminasenwerte (> dem 3-fachen des oberen Normwertes [ULN] in Folge) 0,7 % unter Ezetimib/Simvastatin und 0,6 % unter Placebo
    • Leberfunktionstests
      • vor Beginn der Behandlung und danach immer, wenn klinisch angezeigt, empfohlen
      • bei Patienten, die auf eine Dosis von 10 mg Ezetimib plus 80 mg Simvastatin / Tag eingestellt wurden, sollte eine zusätzliche Bestimmung vor der Dosiserhöhung, 3 Monate nach Dosiserhöhung auf 10 mg / 80 mg und danach in regelmäßigen Abständen (z.B. halbjährlich) im ersten Behandlungsjahr erfolgen
      • besondere Aufmerksamkeit sollte denjenigen Patienten gelten, die während der Therapie erhöhte Transaminasenspiegel entwickeln
        • bei diesen Patienten sollten die Bestimmungen umgehend wiederholt und häufiger durchgeführt werden
        • sollten die Transaminasenerhöhungen weiter fortschreiten, insbesondere wenn sie bis zum 3-fachen der oberen Normgrenze ansteigen und persistieren, sollte das Arzneimittel abgesetzt werden
      • beachten, dass ALT aus dem Muskelgewebe freigesetzt werden kann
        • daher kann ein Anstieg von ALT mit CK ein Hinweis auf eine Myopathie sein (siehe unter Myopathie / Rhabdomyolyse)
    • nach Markteinführung bei Patienten, die Statine einschl. Simvastatin einnahmen, selten über Leberversagen mit teils tödlichem Ausgang berichtet
      • sofern während der Behandlung schwerwiegende Beeinträchtigungen der Leber mit entsprechender klinischer Symptomatik und / oder Hyperbilirubinämie oder Ikterus auftreten, muss Behandlung unverzüglich abgebrochen werden
      • wenn keine andere Ursache feststellbar ist, darf die Behandlung nicht fortgesetzt werden
    • Alkohol
      • Anwendung mit Vorsicht bei denjenigen Patienten, die in erheblichem Maße Alkohol zu sich nehmen
  • Einschränkung der Leberfunktion
    • aufgrund fehlender Daten zu Auswirkungen einer erhöhten Exposition von Ezetimib bei Patienten mit mäßiger oder schwerer Einschränkung der Leberfunktion wird Ezetimib für diese Patienten nicht empfohlen
  • Diabetes mellitus
    • Hinweise darauf, dass Statine als Substanzklasse den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei manchen Patienten, die ein hohes Risiko für die Entwicklung eines zukünftigen Diabetes mellitus haben, eine Hyperglykämie hervorrufen können, die eine adäquate Diabetesbehandlung erfordert
      • dieses Risiko wird jedoch von der Reduktion des vaskulären Risikos durch Statine aufgewogen und sollte daher nicht zu einem Abbruch der Statinbehandlung führen
    • in Übereinstimmung mit nationalen Richtlinien sollten Risikopatienten (Nüchternblutzucker von 5,6 - 6,9 mmol/l, BMI > 30 kg/m2, erhöhte Triglyzeridwerte, Hypertonie) sowohl klinisch als auch in Bezug auf die relevanten Laborwerte überwacht werden
  • Kinder und Jugendliche
    • Wirksamkeit und Sicherheit von Ezetimib zusammen mit Simvastatin bei Patienten im Alter von 10 - 17 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie in einer kontrollierten klinischen Studie mit heranwachsenden Jungen (Tanner-Stadium II oder darüber) und Mädchen (mind.1 Jahr nach der Menarche) untersucht
      • in dieser begrenzten kontrollierten Studie war i.A. keine Auswirkung auf Wachstum oder sexuelle Entwicklung bei den heranwachsenden Jungen oder Mädchen erkennbar, auch keine Auswirkung auf die Länge des Menstruationszyklus der Mädchen
      • jedoch wurde die Auswirkung von Ezetimib über einen längeren Zeitraum als 33 Wochen auf Wachstum und sexuelle Entwicklung nicht untersucht
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Ezetimib in Kombination mit Simvastatin in Dosen > 40 mg Simvastatin / Tag bei pädiatrischen Patienten im Alter von 10 - 17 Jahren nicht untersucht
    • Ezetimib nicht bei Patienten < 10 Jahren oder bei Mädchen vor der Menarche untersucht
    • Langzeitwirkung einer Therapie mit Ezetimib bei Patienten < 17 Jahren auf die Reduktion von Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter nicht untersucht
  • Fibrate
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Ezetimib zusammen mit Fibraten nicht untersucht
  • Antikoagulanzien
    • bei Zugabe zu Warfarin, einem anderen Cumarin-Antikoagulans oder Fluindion, die „International Normalized Ratio" (INR) entsprechend überwachen
  • interstitielle Lungenkrankheit
    • bei einigen Statinen, einschl. Simvastatin, besonders bei Langzeittherapie Fälle einer interstitiellen Lungenkrankheit berichtet
      • die auftretenden Beschwerden können dabei Dyspnoe, unproduktiven Husten und allg. Gesundheitsstörungen (Erschöpfung, Gewichtsverlust und Fieber) einschließen
    • wenn vermutet wird, dass ein Patient eine interstitielle Lungenkrankheit entwickelt hat, sollte die Statintherapie abgebrochen werden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Simvastatin und Ezetimib - peroral

siehe Therapiehinweise


Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Simvastatin und Ezetimib - peroral

  • kontraindiziert in der Schwangerschaft
  • keine klinischen Daten zur Anwendung während einer Schwangerschaft vorliegend
  • tierexperimentelle Studien zur Kombinationstherapie
    • haben Reproduktionstoxizität gezeigt
  • Simvastatin / Ezetimib darf nicht von Frauen eingenommen werden, die schwanger sind, eine Schwangerschaft planen oder vermuten schwanger zu sein
  • Behandlung muss unterbrochen werden, bis die Schwangerschaft beendet oder definitiv ausgeschlossen ist
  • Simvastatin
    • Sicherheit von Simvastatin bei schwangeren Frauen nicht untersucht
    • mit Simvastatin keine kontrollierten klinischen Studien mit schwangeren Frauen durchgeführt
    • seltene Berichte über kongenitale Anomalien nach intrauteriner Exposition mit HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren vorliegend
    • Analyse bisheriger Erfahrungen mit ca. 200 Frauen, die versehentlich Simvastatin oder einen strukturverwandten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor im 1. Trimenon der Schwangerschaft eingenommen hatten, zeigte kein gegenüber der Gesamtpopulation erhöhtes Risiko für kongenitale Anomalien
      • Fallzahl war statistisch ausreichend, um eine Risikoerhöhung um das 2,5-Fache oder mehr im Vergleich zu der für eine Gesamtpopulation erwarteten Häufigkeit ausschließen zu können
    • obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Inzidenz kongenitaler Anomalien bei Kindern, deren Mütter Simvastatin oder einen anderen eng verwandten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor eingenommen hatten, von der in der Gesamtpopulation beobachteten abweicht, kann eine Behandlung der Mutter mit Simvastatin beim Fetus die Spiegel der Mevalonsäure senken, welche als Vorstufe der Cholesterinsynthese eine Rolle spielt
  • Ezetimib
    • keine klinischen Daten zur Anwendung von Ezetimib während einer Schwangerschaft vorliegend
  • Fertilität
    • Ezetimib
      • keine Daten aus klinischen Studien zu den Auswirkungen von Ezetimib auf die menschliche Fertilität
      • keine Auswirkungen auf die Fertilität von weiblichen oder männlichen Ratten beobachtet
    • Simvastatin
      • keine Daten aus klinischen Studien zu den Auswirkungen von Simvastatin auf die menschliche Fertilität
      • keine Auswirkungen auf die Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten beobachtet

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Simvastatin und Ezetimib - peroral

  • kontraindiziert während der Stillzeit
  • nicht bekannt, ob Simvastatin oder Ezetimib in die menschliche Muttermilch übergehen
  • Studien an Ratten haben gezeigt, dass Ezetimib in die Muttermilch übergeht

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Lipidsenker, - ausgenommen bei bestehender vaskulärer Erkrankung (KHK, cerebrovaskuläre Manifestation, pAVK) - ausgenommen bei hohem kardiovaskulärem Risiko (über 20% Ereignisrate/ 10 Jahre auf der Basis der zur Verfügung stehenden Risikokalkulatoren). Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

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