Extavia 250 Mikrogramm/ml (42 St)

Hersteller Novartis Pharma GmbH
Wirkstoff Interferon beta 1b
Wirkstoff Menge 0,3 mg
ATC Code L03AB08
Preis 3837,33 €
Menge 42 St
Darreichung (DAR) PLI
Norm Keine Angabe
Extavia 250 Mikrogramm/ml (42 St)

Medikamente Prospekt

Interferon beta 1b9.6e+-006IE
(H)Albumin (human)Hilfsstoff
(H)MannitolHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1.2 Milliliter]

Kontraindikation (absolut)



  • Überempfindlichkeit gegen natürliches oder rekombinantes Interferon beta, Humanalbumin oder einen der sonstigen Bestandteile.
  • Patienten mit bestehenden schweren Depressionen und/oder Suizidneigungen.
  • Bei Patienten mit dekompensierter Leberinsuffizienz.

Art der Anwendung



  • Die rekonstituierte Lösung wird jeden zweiten Tag subkutan injiziert.
  • Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
    • Die Nadelschutzkappe der Fertigspritze enthält ein Naturlatex-Derivat. Daher kann die Nadelschutzkappe Naturlatex enthalten und sollte von Personen, die auf diese Substanz empfindlich reagieren, nicht gehandhabt werden.
    • Rekonstitution
      • Zur Rekonstitution des Pulvers werden aus der Lösungsmittel enthaltenden Fertigspritze die 1,2 ml Lösungsmittel (Natriumchlorid Injektionslösung 5,4 mg/ml (0,54%)) mittels einer Nadel oder eines Vial-Adapters in die ExtaviaArgA8-/sup>-Durchstechflasche überführt. Das Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung sollte sich ohne Schütteln vollständig lösen.
      • Nach der Rekonstitution werden für die Verabreichung von 250 Mikrogramm ExtaviaArgA8-/sup> 1,0 ml der Lösung aus der Durchstechflasche in die Spritze aufgezogen.
    • Prüfung vor der Verwendung
      • Vor der Verwendung ist die rekonstituierte Lösung visuell zu prüfen. Die rekonstituierte Lösung ist farblos bis leicht gelblich und leicht milchig bis milchig.
      • Sie ist zu verwerfen, wenn sie Partikel enthält oder verfärbt ist.
    • Entsorgung
      • Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Dosierung



  • Die Therapie mit ExtaviaArgA8-/sup> sollte unter der Aufsicht eines mit der Behandlung der Krankheit erfahrenen Arztes begonnen werden.
  • Erwachsene und Jugendliche von 12 - 17 Jahren
    • Die empfohlene Dosis ExtaviaArgA8-/sup> beträgt 250 Mikrogramm (8,0 Mio. IE), enthalten in 1 ml der rekonstituierten Lösung, die jeden zweiten Tag subkutan injiziert wird.
    • Im Allgemeinen wird zu Beginn der Therapie eine Auftitrierung der Dosis empfohlen.
    • Die Behandlung sollte mit einer Dosis von 62,5 Mikrogramm (0,25 ml) begonnen werden, die subkutan jeden zweiten Tag verabreicht wird. Anschließend sollte die Dosis langsam auf 250 Mikrogramm (1,0 ml) jeden zweiten Tag gesteigert werden.
    • Schema für die Dosistitration+ACo
      • Behandlungstag 1, 3, 5:
        • Dosis: 62,5 Mikrogramm
        • Volumen: 0,25 ml
      • Behandlungstag 7, 9, 11:
        • Dosis: 125 Mikrogramm
        • Volumen: 0,5 ml
      • Behandlungstag 13, 15, 17:
        • Dosis: 187,5 Mikrogramm
        • Volumen: 0,75 ml
      • Behandlungstag >/= 19:
        • Dosis: 250 Mikrogramm
        • Volumen: 1,0 ml
    • AKg- Sollten erhebliche unerwünschte Wirkungen auftreten, kann die Titrationsphase angepasst werden.
    • Um eine adäquate Wirksamkeit zu erzielen, sollte eine Dosis von 250 Mikrogramm (1,0 ml) jeden zweiten Tag erreicht werden.
    • Die optimale Dosis ist nicht eindeutig geklärt.
    • Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wie lange behandelt werden sollte. Es liegen Nachbeobachtungsdaten aus kontrollierten klinischen Prüfungen zu Patienten mit schubweise verlaufender Multipler Sklerose über bis zu 5 Jahren und zu Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose über bis zu 3 Jahren vor. Bei schubweise verlaufender Multipler Sklerose hat sich eine Wirksamkeit der Therapie über die ersten 2 Jahre gezeigt. Die verfügbaren Daten für die folgenden 3 Jahre stimmen überein mit der anhaltenden Wirksamkeit von ExtaviaArgA8-/sup> über den gesamten Zeitraum.
    • Bei Patienten mit erstmaligem auf eine Multiple Sklerose hinweisendem klinischen Ereignis wurde die Wirksamkeit über einen Zeitraum von drei Jahren nachgewiesen.
    • Bei schubweise verlaufender Multipler Sklerose mit weniger als zwei Schüben in den letzten zwei Jahren wird eine Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> nicht empfohlen. Ebenso wenig wird die Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> empfohlen bei Patienten mit sekundär progredient verlaufender Multipler Sklerose, bei denen es in den letzten 2 Jahren zu keinem akuten Krankheitsgeschehen gekommen ist.
    • Wenn der Behandlungserfolg ausbleibt, z. B. wenn über einen Zeitraum von sechs Monaten eine kontinuierliche Zunahme des Expanded Disability Status Scale (EDSS) Wertes eintritt oder wenn trotz ExtaviaArgA8-/sup>-Behandlung eine Therapie mit adrenocorticotropem Hormon (ACTH) oder Kortikosteroiden mit drei oder mehr Behandlungszyklen innerhalb eines Jahres erforderlich wird, sollte die Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> beendet werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Es wurden keine klinischen oder pharmakokinetischen Studien bei Kindern oder Jugendlichen durchgeführt. In begrenztem Umfang vorliegende veröffentlichte Daten deuten jedoch darauf hin, dass das Sicherheitsprofil bei Jugendlichen von 12 - 17 Jahren, denen ExtaviaArgA8-/sup> 8,0 Mio. IE jeden zweiten Tag subkutan injiziert wird, ähnlich ist wie bei Erwachsenen. Zur Anwendung von ExtaviaArgA8-/sup> bei Kindern unter 12 Jahren liegen keine Daten vor, daher sollte ExtaviaArgA8-/sup> bei dieser Patientenpopulation nicht angewendet werden.

Indikation



  • ExtaviaArgA8-/sup> ist indiziert zur Behandlung von:
    • Patienten mit erstmaligem demyelisierendem Ereignis mit aktivem entzündlichem Prozess, wenn dieses Ereignis schwer genug ist, um eine intravenöse Kortikosteroidtherapie zu rechtfertigen, wenn mögliche Differenzialdiagnosen ausgeschlossen wurden und wenn bei diesen Patienten der Beurteilung zufolge ein hohes Risiko für das Auftreten einer klinisch gesicherten Multiplen Sklerose besteht.
    • Patienten mit schubweise verlaufender Multipler Sklerose, die in den letzten zwei Jahren zwei oder mehr Schübe durchgemacht haben.
    • Patienten mit sekundär progredient verlaufender Multipler Sklerose, die sich in einem akuten Krankheitsstadium befinden, d. h. klinische Schübe erfahren.

Nebenwirkungen



  • Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
    • Zu Beginn der Behandlung sind unerwünschte Wirkungen häufig, diese klingen aber im Allgemeinen bei weiterer Behandlung ab. Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Wirkungen waren ein grippeähnlicher Symptomenkomplex (Fieber, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen, Unwohlsein, Schwitzen, Kopfschmerzen oder Muskelschmerzen), der im Wesentlichen durch die pharmakologischen Wirkungen des Arzneimittels hervorgerufen wird. Häufig kam es nach der Injektion von ExtaviaArgA8-/sup> zu Reaktionen an der Injektionsstelle. Rötung, Schwellung, Verfärbung, Entzündung, Schmerz, Überempfindlichkeit, Nekrose und unspezifische Reaktionen standen in einem signifikanten Zusammenhang mit der ExtaviaArgA8-/sup>-Behandlung in der Dosis von 250 Mikrogramm (8,0 Mio. IE).
    • Im Allgemeinen wird zu Beginn der Behandlung eine Auftitrierung der Dosis empfohlen, um die Verträglichkeit von ExtaviaArgA8-/sup> zu verbessern. Grippeähnliche Symptome lassen sich außerdem durch Verabreichung eines nicht-steroidalen Entzündungshemmers verringern. Die Häufigkeit von Reaktionen an der Injektionsstelle lässt sich durch Anwendung eines Autoinjektors vermindern.
  • Tabellarische Zusammenstellung der Nebenwirkungen
    • In den folgenden Tabellen wird der am besten geeignete MedDRA-Begriff verwendet, um eine bestimmte Reaktion und deren Synonyme und zusammenhängende Erkrankungen zu beschreiben.
    • Die folgenden Listen unerwünschter Ereignisse basieren auf Berichten aus klinischen Studien (Tabelle 1, Unerwünschte Ereignisse und Laborwertveränderungen, s. Fachinformation) und aus Erfahrungen mit der Anwendung von ExtaviaArgA8-/sup> nach Markteinführung (Tabelle 2, Häufigkeiten - sofern bekannt - basierend auf gepoolten klinischen Studien (sehr häufig >/= 1/10, häufig >/= 1/100, < 1/10, gelegentlich >/= 1/1.000, < 1/100, selten >/= 1/10.000, < 1/1.000, sehr selten < 1/10.000)). Die Erfahrungen mit ExtaviaArgA8-/sup> bei Patienten mit Multipler Sklerose sind begrenzt, weshalb unerwünschte Ereignisse mit sehr geringer Inzidenz möglicherweise noch nicht beobachtet wurden.
    • Tabelle 2 Unerwünschte Arzneimittelwirkungen aus der Postmarketing-Beobachtung (Häufigkeiten - wenn bekannt - berechnet auf der Basis von gepoolten klinischen Studiendaten N = 1.093)
      • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Anämie
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Thrombopenie
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Thrombotische Mikroangiopathie, einschließlich thrombotisch-thrombozytopenische Purpura/hämolytisch-urämisches SyndromAIwA8-/sup>
      • Erkrankungen des Immunsystems
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Anaphylaktische Reaktionen
        • Häufigkeit nicht bekannt
          • Kapillarleck-Syndrom bei vorbestehender monoklonaler Gammopathie+ACo
      • Endokrine Erkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Hypothyreose
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Hyperthyreose, Schilddrüsenerkrankungen
      • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Anstieg der Triglyzeride im Blut
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Anorexie+ACo
      • Psychiatrische Erkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Verwirrtheit
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Suizidversuch, emotionale Instabilität
      • Erkrankungen des Nervensystems
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Konvulsion
      • Herzerkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Tachykardie
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Kardiomyopathie+ACo
      • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Bronchospasmus+ACo
        • Häufigkeit nicht bekannt
          • Pulmonale arterielle Hypertonie+ACoAKgA8-/li>
      • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Pankreatitis
      • Leber- und Gallenerkrankungen
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Anstieg der Bilirubin-Spiegel im Blut
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Anstieg der Gammaglutamyltransferase, Hepatitis
        • Selten (>/= 1/10.000, < 1/1.000)
          • Leberschäden (einschließlich Hepatitis), Leberversagen+ACo
      • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Urtikaria, Pruritus, Alopezie
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Hautverfärbung
      • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
        • Sehr häufig (>/= 1/10)
          • Arthralgie
        • Häufigkeit nicht bekannt
          • Arzneimittel-induzierter Lupus erythematodes
      • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
        • Gelegentlich (>/= 1/1.000, < 1/100)
          • Nephrotisches Syndrom, Glomerulosklerose+ACoAIwA8-/sup>
      • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
        • Häufig (>/= 1/100, < 1/10)
          • Menorrhagie
    • AKg- Unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die nach Marktzulassung aufgetreten sind.
    • AIwA8-/sup> Class Label gilt für alle Interferon beta-Arzneimittel.
    • AKgAq- Klassenbezeichnung für Interferon-Produkte siehe ,Pulmonale arterielle Hypertonie+ACY-quot, unten.
  • Pulmonale arterielle Hypertonie
    • Im Zusammenhang mit der Anwendung von Produkten, die Interferon beta enthalten, wurde über Fälle von pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) berichtet. Die Ereignisse wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten gemeldet, unter anderem bis zu einigen Jahren nach dem Behandlungsbeginn mit Interferon beta.

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen



  • Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • Rückverfolgbarkeit
      • Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Die Gabe von Zytokinen bei Patienten mit vorbestehender monoklonaler Gammopathie wurde in Zusammenhang gebracht mit der Entwicklung eines Capillary-Leak-Syndroms mit schockähnlichen Symptomen und tödlichem Ausgang.
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Unter ExtaviaArgA8-/sup> wurden Fälle von Pankreatitis festgestellt, die oft mit einer Hypertriglyzeridämie einherging.
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • ExtaviaArgA8-/sup> sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit vorbestehenden oder aktuellen depressiven Störungen, insbesondere bei Patienten mit früher vorhandener Suizidneigung. Es ist bekannt, dass Depression und Suizidneigung bei Patienten mit Multipler Sklerose und Interferon-Behandlung vermehrt auftreten. Patienten, die mit ExtaviaArgA8-/sup> behandelt werden, sollen angewiesen werden, Symptome einer Depression oder Suizidneigung unmittelbar ihrem behandelnden Arzt zu berichten. Patienten, die an Depression leiden, sollten während der Therapie mit ExtaviaArgA8-/sup> engmaschig beobachtet und entsprechend behandelt werden. Gegebenenfalls ist ein Abbruch der ExtaviaArgA8-/sup>-Behandlung in Betracht zu ziehen.
      • ExtaviaArgA8-/sup> sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Krampfanfällen in der Anamnese, bei Patienten, die mit Antiepileptika behandelt werden und besonders bei solchen Patienten mit Epilepsie, die nicht adäquat mit Antiepileptika kontrolliert werden.
      • Dieses Arzneimittel enthält Humanalbumin und birgt daher ein potenzielles Risiko der Übertragung viraler Erkrankungen. Das theoretische Risiko für die Übertragung der Creutzfeld-Jacob-Krankheit (CJK) kann nicht ausgeschlossen werden.
    • Labortests
      • Regelmäßige Schilddrüsenfunktionstests werden empfohlen bei Patienten mit einer Funktionsstörung der Schilddrüse in der Anamnese oder bei medizinischer Indikation.
      • Es wird empfohlen, neben den normalerweise im Rahmen der Behandlung von Patienten mit Multipler Sklerose erforderlichen Labortests, vor Behandlungsbeginn sowie in regelmäßigen Abständen während der Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> ein großes Blutbild einschließlich differenzieller Bestimmung der Leukozytenzahlen und Bestimmung der Thrombozytenzahlen zu erstellen und klinisch-chemische Parameter einschließlich Leberwerte (z. B. Aspartat-Aminotransferase, AST [Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, SGOT], Alanin-Aminotransferase, ALT [Serum-Glutamat-Pyruvat-Transaminase, SGPT] und gamma-Glutamyl-Transferase) zu bestimmen. Auch beim Fehlen klinischer Symptome sollten diese Tests anschließend periodisch fortgesetzt werden.
      • Bei Patienten mit Anämie, Thrombopenie oder Leukopenie (allein oder in Kombination) ist möglicherweise eine häufigere Kontrolle von großem Blutbild, einschließlich Differenzialblutbild und Thrombozytenzahlen erforderlich. Patienten, bei denen sich eine Neutropenie entwickelt, sollten engmaschig hinsichtlich des Auftretens von Fieber oder eines Infektes beobachtet werden. Über Thrombopenie mit massiv verringerter Thrombozytenzahl wurde berichtet.
    • Leber- und Gallenerkrankungen
      • Während klinischer Studien traten bei mit ExtaviaArgA8-/sup> behandelten Patienten sehr häufig asymptomatische - zumeist leichte und vorübergehende - Erhöhungen der Transaminasenwerte auf. Bei Patienten unter Therapie mit ExtaviaArgA8-/sup> wurde - wie auch für andere Interferone - über Fälle schwerer Leberschädigung einschließlich Leberversagen berichtet. Die schwerwiegendsten Fälle traten häufig bei Patienten auf, die andere mit Lebertoxizität assoziierte Medikamente oder Substanzen erhielten oder bei Bestehen gleichzeitiger Erkrankungen (z. B. metastasierende maligne Erkrankungen, schwere Infektionen und Sepsis oder Alkoholmissbrauch).
      • Patienten müssen auf Anzeichen von Leberversagen hin überwacht werden. Erhöhte Transaminasenwerte müssen engmaschig kontrolliert werden. Bei signifikanter Erhöhung oder wenn Symptome auftreten, die mit klinischen Symptomen wie Gelbsucht assoziiert sind, muss in Erwägung gezogen werden, ExtaviaArgA8-/sup> abzusetzen. Sind klinische Anzeichen eines Leberschadens nicht vorhanden und die Leberenzymwerte wieder im Normbereich, kann erwogen werden, wieder mit der Therapie zu beginnen. Im weiteren Therapieverlauf muss die Leberfunktion sorgfältig überwacht werden.
    • Thrombotische Mikroangiopathie (TMA)
      • Bei der Behandlung mit Interferon beta-Arzneimitteln wurden Fälle von thrombotischer Mikroangiopathie, die sich als thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP) oder hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) manifestierte, einschließlich Fälle mit Todesfolge, berichtet. Die Ereignisse wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Behandlung gemeldet und können mehrere Wochen bis mehrere Jahre nach Beginn der Behandlung mit Interferon beta auftreten. Zu den frühen klinischen Zeichen gehören Thrombozytopenie, Neuauftreten einer Hypertonie, Fieber, ZNS-Symptome (z. B. Verwirrtheit, Parese) und eingeschränkte Nierenfunktion. Zu den Laborbefunden, die auf TMA hinweisen können, gehören verminderte Thrombozytenzahlen, erhöhter Serum-Laktatdehydrogenase(LDH)-Spiegel aufgrund von Hämolyse sowie Schistozyten (fragmentierte Erythrozyten) im Blutausstrich. Daher werden beim Beobachten klinischer Zeichen einer TMA weitere Untersuchungen des Thrombozytenspiegels, der Serum-LDH, des Blutausstriches und der Nierenfunktion empfohlen.
      • Bei Diagnose einer TMA ist eine umgehende Behandlung (ggf. mit Plasmaaustausch) erforderlich und ein sofortiges Absetzen von ExtaviaArgA8-/sup> wird empfohlen.
    • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
      • Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz sollte die Anwendung von Interferon beta mit Vorsicht erfolgen und es sollte eine engmaschige Überwachung dieser Patienten in Betracht gezogen werden.
    • Nephrotisches Syndrom
      • Fälle von nephrotischem Syndrom mit verschiedenen zu Grunde liegenden Nephropathien, einschließlich fokal-segmentaler Glomerulosklerose (FSGS), Minimal Change Disease (MCD), membranoproliferativer Glomerulonephritis (MPGN) und membranöser Glomerulonephritis (MGN), wurden während der Behandlung mit Interferon-beta-Produkten berichtet. Die Ereignisse wurden zu verschiedenen Zeitpunkten während der Behandlung gemeldet und können nach mehrjähriger Behandlung mit Interferon beta auftreten. Regelmäßige Überwachung auf frühe Anzeichen oder Symptome, z. B. +ANY-deme, Proteinurie und eingeschränkte Nierenfunktion, besonders bei Patienten mit erhöhtem Risiko für eine Nierenerkrankung, wird empfohlen. Eine sofortige Behandlung des nephrotischen Syndroms ist erforderlich und ein Abbruch der ExtaviaArgA8-/sup>-Behandlung sollte erwogen werden.
    • Herzerkrankungen
      • ExtaviaArgA8-/sup> sollte bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen mit Vorsicht angewendet werden. Patienten mit vorbestehender relevanter Herzerkrankung, wie Herzinsuffizienz, koronarer Herzkrankheit oder Herzrhythmusstörungen, sollten insbesondere zu Beginn der Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> auf eine Verschlechterung des kardialen Zustands überwacht werden.
      • ExtaviaArgA8-/sup> besitzt zwar keine bekannte direkte kardiotoxische Wirkung, die Symptome des mit Beta-Interferonen einhergehenden grippeartigen Syndroms können sich für Patienten mit vorbestehender relevanter Herzerkrankung jedoch als belastend erweisen. Im Rahmen der Postmarketing-Phase gingen sehr selten Berichte über eine temporäre Verschlechterung des kardialen Zustands zu Beginn der Therapie mit ExtaviaArgA8-/sup> bei Patienten mit vorbestehender relevanter Herzerkrankung ein.
      • Fälle von Kardiomyopathie wurden berichtet.
      • Wenn ein solcher Fall eintritt und der Verdacht eines Zusammenhangs mit ExtaviaArgA8-/sup> besteht, soll die Behandlung abgebrochen werden.
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Injektionsort
      • Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (schwere akute Reaktionen wie Bronchospasmus, Anaphylaxie und Urtikaria) können auftreten. Bei schweren Reaktionen sollen die Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> abgebrochen und geeignete ärztliche Maßnahmen ergriffen werden.
      • Bei Patienten, die ExtaviaArgA8-/sup> anwenden, sind Nekrosen an den Injektionsstellen berichtet worden. Diese können ausgedehnt sein und sich bis in die Muskelfaszie und das Fettgewebe erstrecken und deshalb zur Narbenbildung führen. Gelegentlich sind Abtragungen nekrotischen Gewebes und seltener Hauttransplantationen erforderlich. Die Wundheilung kann bis zu 6 Monaten dauern.
      • Tritt beim Patienten eine Hautläsion auf, die mit Schwellung oder Flüssigkeitsabsonderung aus der Injektionsstelle verbunden sein kann, soll der Patient den Arzt konsultieren, bevor er die ExtaviaArgA8-/sup>-Injektionen fortsetzt.
      • Falls bei dem Patienten mehrere Läsionen bestehen, sollte die Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> bis zur Abheilung der Läsion unterbrochen werden. Patienten mit einzelnen Läsionen können, vorausgesetzt die Nekrose ist nicht zu ausgedehnt, die Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> fortsetzen, da bei einigen Patienten eine Abheilung der Nekrosen während der Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> stattgefunden hat.
      • Um das Risiko des Entstehens von Nekrosen zu minimieren, sollen Patienten unterrichtet werden über:
        • Anwendung einer aseptischen Injektionstechnik,
        • Wechsel der Injektionsstelle bei jeder Applikation.
      • Die Inzidenz von Reaktionen an der Injektionsstelle lässt sich durch Anwendung eines Autoinjektors vermindern. In der pivotalen Studie zu Patienten mit erstmaligem auf eine Multiple Sklerose hinweisenden klinischen Ereignis wurde von der Mehrzahl der Patienten ein Autoinjektor angewendet. In dieser Studie wurden Reaktionen an der Injektionsstelle und Nekrosen seltener beobachtet als in den anderen pivotalen Studien.
      • Der Vorgang der Selbstinjektion durch den Patienten soll regelmäßig überprüft werden, besonders dann, wenn Reaktionen an den Injektionsstellen aufgetreten sind.
    • Immunogenität
      • Wie bei allen therapeutisch angewandten Proteinen kann es potenziell zu einer Immunogenität kommen. In kontrollierten klinischen Prüfungen wurden alle 3 Monate Serumproben entnommen, um zu kontrollieren, ob Antikörper gegen ExtaviaArgA8-/sup> aufgetreten waren.
      • In den unterschiedlichen kontrollierten klinischen Prüfungen trat bei 23% bis 41% der Patienten im Serum eine Interferon-beta-1b-neutralisierende Aktivität auf, die durch mindestens zwei aufeinander folgende positive Titer bestätigt wurde. Von diesen Patienten wechselten zwischen 43% und 55% während der darauf folgenden Beobachtungsphase der jeweiligen Studie auf einen stabilen negativen Antikörper-Status (auf der Basis von zwei aufeinander folgenden Antikörper-Titern).
      • Die Entwicklung einer neutralisierenden Aktivität ist assoziiert mit einem Rückgang der klinischen Wirksamkeit, jedoch ausschließlich in Bezug auf die Schubhäufigkeit. Einige Analysen lassen vermuten, dass dieser Effekt bei Patienten mit höheren Titern von neutralisierender Aktivität stärker ausgeprägt sein könnte.
      • In der Studie an Patienten mit erstmaligem auf eine Multiple Sklerose hinweisenden klinischen Ereignis wurde im Rahmen der alle 6 Monate vorgenommenen Bestimmungen bei den jeweiligen Besuchen bei 32% (89) der sofort mit ExtaviaArgA8-/sup> behandelten Patienten mindestens einmal eine neutralisierende Aktivität nachgewiesen. Basierend auf der letzten verfügbaren Auswertung, kehrten von diesen Patienten 60% (53) innerhalb des Zeitraums von fünf Jahren auf einen negativen Status zurück. Während dieser Zeit war das Auftreten einer neutralisierenden Aktivität mit einer signifikanten Erhöhung neuer, aktiver Läsionen und T2-Läsionsvolumen im MRT verbunden. Dies scheint jedoch nicht mit einer Verminderung der klinischen Wirksamkeit assoziiert zu sein (in Bezug auf die Zeit bis zu einer klinisch gesicherten Multiplen Sklerose (CDMS), Zeit bis zu einer auf der EDSS-Skala gesicherten Progression und in Bezug auf die Schubrate).
      • Neue unerwünschte Ereignisse wurden nicht mit dem Auftreten neutralisierender Aktivität in Verbindung gebracht.
      • In-vitro-Untersuchungen haben Kreuzreaktionen von ExtaviaArgA8-/sup> mit natürlichem Interferon beta gezeigt. Jedoch wurde dies nicht in vivo untersucht, und die klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist ungewiss.
      • Die wenigen nicht schlüssigen Daten von Patienten mit beendeter ExtaviaArgA8-/sup>-Behandlung, bei denen sich eine neutralisierende Aktivität entwickelt hat, lassen keine Schlussfolgerungen zu.
      • Die Entscheidung, die Behandlung fortzusetzen oder abzubrechen, sollte sich eher an der klinischen Krankheitsaktivität als am Status der neutralisierenden Aktivität orientieren.
    • Sonstige Bestandteile
      • Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro ml, d. h. es ist nahezu ,natriumfrei+ACY-quot,.
    • Personen mit Latexempfindlichkeit
      • Die abnehmbare Nadelschutzkappe der ExtaviaArgA8-/sup> Fertigspritze enthält ein Naturlatex-Derivat. Obwohl in der Schutzkappe kein Naturlatex nachweisbar ist, wurde die sichere Anwendung von ExtaviaArgA8-/sup> Fertigspritzen bei latexempfindlichen Personen nicht untersucht und es besteht daher ein potenzielles Risiko für Überempfindlichkeitsreaktionen, die nicht vollständig ausgeschlossen werden können.
  • Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
    • Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt.
    • Die Auswirkung der Behandlung mit ExtaviaArgA8-/sup> (250 Mikrogramm = 8,0 Mio. IE jeden zweiten Tag) auf den Arzneimittelmetabolismus bei Multipler Sklerose ist nicht bekannt. Die Behandlung von Schüben mit Kortikosteroiden oder ACTH über Zeiträume von bis zu 28 Tagen wurde von Patienten, die ExtaviaArgA8-/sup> erhielten, gut vertragen.
    • Wegen mangelnder klinischer Erfahrung bei Multipler Sklerose wird die ExtaviaArgA8-/sup>-Behandlung zusammen mit anderen Immunmodulatoren außer Kortikosteroiden oder ACTH nicht empfohlen.
    • Es ist berichtet worden, dass Interferone die Aktivität der Zytochrom-P450-abhängigen hepatischen Enzyme bei Menschen und Tieren verringern können. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Substanzen, die eine geringe therapeutische Breite besitzen und deren Clearance stark abhängig vom Zytochrom-P450-System ist, z. B. Antiepileptika, soll ExtaviaArgA8-/sup> mit Vorsicht angewendet werden. Zusätzliche Vorsicht ist geboten bei jeder Co-Medikation, die einen Effekt auf das hämatopoetische System hat.
  • Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.
    • Unerwünschte zentralnervöse Wirkungen, die mit dem Gebrauch von ExtaviaArgA8-/sup> zusammenhängen, können bei entsprechend veranlagten Patienten die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr und die Bedienung von Maschinen beeinflussen.
  • Überdosierung
    • Interferon beta-1b wurde erwachsenen Krebspatienten in individueller Dosierung bis zu 5.500 Mikrogramm (176 Mio. IE) intravenös 3-mal pro Woche verabreicht, ohne schwerwiegende unerwünschte Auswirkungen auf Vitalfunktionen zu verursachen.

Kontraindikation (relativ)



keine Informationen vorhanden

Schwangerschaftshinweise



  • Weitreichende Erfahrungen (mehr als 1.000 Schwangerschaftsausgänge) aus Interferon-beta-Registern, nationalen Registern und nach Markteinführung deuten nicht auf ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende angeborene Fehlbildungen nach Exposition vor der Empfängnis oder während des ersten Schwangerschaftstrimenons hin.
  • Die Expositionsdauer während des ersten Trimenons ist jedoch nicht genau bekannt, da Daten zu einem Zeitpunkt erhoben wurden, als die Anwendung von Interferon beta während der Schwangerschaft kontraindiziert war, und die Behandlung wahrscheinlich unterbrochen wurde, als eine Schwangerschaft festgestellt und/oder bestätigt wurde. Die Erfahrungen mit einer Exposition während des zweiten und dritten Schwangerschaftstrimenons sind sehr begrenzt.
  • Basierend auf Daten aus Tierstudien besteht ein potentiell erhöhtes Risiko für Spontanaborte. Das Risiko von Spontanaborten bei mit Interferon-beta exponierten Schwangeren kann anhand der derzeit vorliegenden Daten nicht ausreichend ausgewertet werden, aber die Daten weisen bisher nicht auf ein erhöhtes Risiko hin.
  • Falls klinisch erforderlich, kann die Anwendung von ExtaviaArgA8-/sup> während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden.
  • Fertilität
    • Es wurden keine Fertilitätsuntersuchungen durchgeführt.

Stillzeithinweise



  • Begrenzte Informationen zum Übergang von Interferon beta-1b in die Muttermilch, zusammen mit den chemisch/physiologischen Eigenschaften von Interferon-beta, lassen vermuten, dass die in die Muttermilch ausgeschiedenen Mengen an Interferonbeta-1b vernachlässigbar sind. Es werden keine schädlichen Auswirkungen auf das gestillte Neugeborene/Kind erwartet.
  • ExtaviaArgA8-/sup> kann während des Stillens angewendet werden.

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Einschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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