Epirubicin Onko2mg/ml 20mg (10 ml)

Hersteller Onkovis GmbH
Wirkstoff Epirubicin
Wirkstoff Menge 18,74 mg
ATC Code L01DB03
Preis 70,55 €
Menge 10 ml
Darreichung (DAR) ILO
Norm N1
Epirubicin Onko2mg/ml 20mg (10 ml)

Medikamente Prospekt

Epirubicin18.74mg
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 10 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Epirubicin, Anthrazykline oder Anthrazendione
  • ausgeprägte Knochenmarkdepression (z.B. nach erfolgter Vorbehandlung mit Chemo- und/ oder Strahlentherapie)
  • ausgeprägte Entzündungen der Schleimhäute im Mund- und/oder Magen-Darm-Bereich
  • schwere Einschränkung der Leberfunktion
  • schwere Myokardinsuffizienz, muskuläre Herzinsuffizienz Grad IV (Ruheinsuffizienz)
  • akuter Myokardinfarkt und abgelaufener Myokardinfarkt, der zur muskulären Herzinsuffizienz Grad III und IV geführt hat, noch nicht lange zurückliegender Myokardinfarkt
  • schwere Arrhythmien, mit gravierenden hämodynamischen Auswirkungen, auch in der Vorgeschichte
  • akute systemische Infektionen
  • instabile Angina pectoris
  • Kardiomyopathie
  • akute entzündliche Herzerkrankung
  • vorherige Behandlungen mit maximalen kumulativen Dosen von Epirubicin und/oder anderen Anthrazyklinen und Anthracendionen
  • subkutane, intramuskuläre oder intrathekale Verabreichung
  • Stillzeit

Hinweise

  • Patienten mit anderen Stadien der angeführten Herzerkrankungen und/ oder einer Vorbehandlung mit anderen Anthrazyklinen bedürfen einer individuellen therapeutischen Entscheidung, einschließlich der folgenden Verlaufskontrolle
  • besondere Vorsicht bei Patienten mit vorangegangener, gleichzeitiger oder geplanter Radiotherapie
    • haben bei der Anwendung von Epirubicin ein erhöhtes Risiko von Lokalreaktionen im Bestrahlungsfeld (Recall-Phänomen)
  • vorangegangene Bestrahlung des Mediastinums erhöht die Kardiotoxizität von Epirubicin
  • kardiales Monitoring empfohlen bei Epirubicin-Dosen > 450 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF
  • maximale kumulative Dosis sollte 900 mg/m2 KOF nicht überschreiten
  • vor Beginn der Behandlung mit Epirubicin sollte sich der Patient von den toxischen Auswirkungen (wie z.B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytopenie und generalisierten Infektionen) einer vorhergegangenen zytotoxischen Behandlung erholt haben
  • Impfung mit Lebendvakzinen sollte im zeitlichen Zusammenhang mit einer Epirubicin- Therapie nicht durchgeführt werden
  • Kontakt des Patienten mit Polio-Impflingen sollte vermieden werden

Art der Anwendung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • intravenöse Anwendung
    • versehentliche intraarterielle oder paravenöse Applikation muss bei der systemischen Verabreichung unbedingt ausgeschlossen werden
  • darf nicht oral, subkutan, intramuskulär oder intrathekal verabreicht werden
  • paravasale Injektion von Epirubicin verursacht schwerwiegende Gewebeschädigungen und auch Nekrosen
    • empfohlen, das Epirubicin bevorzugt in den Schlauch einer laufenden i.v.-Infusion mit 0,9%iger Natriumchloridlösung oder 5%iger Glucoselösung zu geben
    • zur Überprüfung der korrekten Lage der Infusionsnadel werden zuvor einige ml einer Infusionslösung (z.B. 0,9%ige Natriumchloridlösung oder 5%ige Glucoselösung) verabreicht
  • Venensklerosierungen
    • können durch Injektion in zu kleine Venen oder wiederholte Injektionen in dieselbe Vene verursacht werden
  • nach erfolgter Verabreichung wird die Vene mit dem Rest der Infusionslösung gespült

Dosierung, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Konventionelle Dosierung (Monotherapie), z.B. bei Magenkarzinom
    • Intervall-Therapie mit 60 - 90 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF 1mal jede 3. Woche
      • d. h. Verabreichung im 21-tägigen Intervall, in Abhängigkeit vom hämatologischen Befund und der Knochenmarksfunktion
      • Anzeichen von Toxizität einschl. schwerer Neutropenie/neutropenischem Fieber und Thrombozytopenie (die noch an Tag 21 persistieren können)
        • Dosisanpassung oder Verschieben der folgenden Dosis auf einen späteren Zeitpunkt notwendig
      • Dosis kann auch auf 2 - 3 aufeinander folgende Tage aufgeteilt werden
  • Dosisintensivierte Behandlung von fortgeschrittenen kleinzelligen Bronchialkarzinomen
    • allgemein
      • sorgfältige hämatologische Kontrolle notwendig, da eine Knochenmarkdepression bei dosisintensivierter Behandlung häufig auftritt
    • Intervall-Therapie mit 120 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF 1mal jede 3. Woche
    • Patienten, deren Knochenmarkfunktion bereits durch vorhergehende Chemotherapie oder Bestrahlung bzw. durch Infiltration von Tumorzellen geschädigt ist
      • Dosisreduktion empfohlen auf 105 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF 1mal jede 3. Woche
  • Dosisintensivierte Behandlung beim Mammakarzinom (gilt nicht als Standardtherapie)
    • allgemein
      • bei der Patientin verstärkt hämatologische und kardiologische Parameter und auch wichtige Organfunktionen überwachen
      • sorgfältige hämatologische Kontrolle notwendig, da eine Knochenmarkdepression bei dosisintensivierter Behandlung häufig auftritt
      • schwere Neutropenie (neutrophile Granulozyten < 500/+ALU-l über max. 7 Tage) wurde meist nur während 10 - 14 Tagen nach Beginn der Behandlung beobachtet und ist vorübergehend, i. A.hat sich das Knochenmark bis zum 21. Tag wieder erholt
    • zur Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms
      • Monotherapie: 135 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF alle 3 - 4 Wochen
      • in der Kombinationstherapie: 120 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF alle 3 - 4 Wochen
    • zur adjuvanten Therapie bei Patientinnen mit Mammakarzinom im Frühstadium und positivem Lymphknotenstatus
      • 100 - 120 mg Epirubicinhydrochlorid / m2 KOF alle 3 - 4 Wochen
      • in Kombination mit intravenösem Cyclophosphamid und 5-Fluorouracil sowie oralem Tamoxifen
  • Maximaldosis
    • kumulative Maximaldosis (900 mg / m2 KOF) darf nur nach strenger Nutzen-Risiko-
      Abwägung überschritten werden
  • Behandlungsdauer
    • Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Behandlungsprotokoll
    • zeitliche Begrenzung der Anwendung nicht vorgesehen

Dosisanpassung

  • Polychemotherapie
    • wenn Epirubicin in Kombinationsschemata mit anderen Zytostatika angewandt wird, sollte die Dosis der Toxizität der anderen Zytostatika angepasst werden
  • sehr alte Patienten
    • Dosisreduktion (60 - 75 mg / m2 KOF bzw.105 - 120 mg / m2 KOF bei dosisintensivierten Schemata) oder längere Intervalle zwischen
      den Behandlungszyklen können notwendig sein
  • Patienten mit neoplastischer Knochenmarkinfiltration
    • Dosisreduktion (60 - 75 mg / m2 KOF bzw. 105 - 120 mg / m2 KOF bei dosisintensivierten Schemata) oder längere Intervalle zwischen den Behandlungszyklen können notwendig sein
  • Patienten, deren Knochenmarkfunktion durch vorangegangene Chemo- oder Strahlentherapie bereits geschädigt wurde
    • Dosisreduktion (60 - 75 mg / m2 KOF bzw.105 - 120 mg / m2 KOF bei dosisintensivierten Schemata) oder längere Intervalle zwischen den Behandlungszyklen können notwendig sein
  • bei palliativem Behandlungskonzept zur Verringerung der Nebenwirkungen oder Patienten, bei denen Epirubicinhydrochlorid aus medizinischen Gründen nicht in der oben genannten Dosierung verabreicht werden kann
    • 20 - 30 mg / m2 KOF einmal wöchentlich
  • Leberinsuffizienz
    • Epirubicin wird vorwiegend über Galle und Leber ausgeschieden
    • bei beeinträchtigter Leberfunktion oder Gallenabflussstörungen kann eine verzögerte Ausscheidung des Arzneimittels auftreten, wobei sich die Gesamttoxizität erhöht
    • Leberfunktion (Bilirubin, SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase) sollte vor der Behandlung mit Epirubicin überprüft werden
    • Dosis sollte bei Patienten mit beeinträchtigter Leberfunktion reduziert werden
    • Leberinsuffizienz (Plasma-Bilirubin 1,2 - 3,0 mg / 100 ml)
      • Dosisreduktion um 50+ACU
    • Leberinsuffizienz (Plasma-Bilirubin 3,1 - 5,0 mg / 100 ml)
      • Dosisreduktion um 75+ACU
  • Niereninsuffizienz
    • aufgrund der nicht ausreichenden klinischen Datenlage kann keine Dosierungsempfehlung gegeben werden
    • Niereninsuffizienz (sehr schwer, GFR < 10 ml / Min. oder Serumkreatinin > 5 mg / dl)
      • im Einzelfall kann initiale Dosissenkung auf 75% erwogen werden
  • Kinder und Jugendliche
    • Sicherheit und Wirksamkeit von Epirubicin bei Kindern nicht erwiesen

Indikation



  • Mammakarzinom
  • Fortgeschrittenes Ovarialkarzinom
  • Kleinzelliges Bronchialkarzinom
  • Fortgeschrittenes Magenkarzinom
  • Fortgeschrittenes Weichteilkarzinom
  • Intravesikale Anwendung: Zur Rezidivprophylaxe (adjuvante Therapie) oberflächlicher Harnblasenkarzinome (Ta, T1) nach TUR

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Infektionen und Infestationen Häufig Infektionen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektion
      • Konjunktivitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • bakterielle Zystitis
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Sepsis
      • Pneumonie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • septischer Schock
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute lymphatische Leukämie
      • akute myelogene Leukämie
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Myelosuppression (Leukopenie, Granulozytopenie, Neutropenie, Anämie und febrile Neutropenie, Thrombozytopenie)
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hämorrhagie
      • Gewebshypoxie als Folge von Myelosuppression
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anaphylaxie (anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen mit oder ohne Schock)
      • Hypersensitivität
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Appetitlosigkeit
      • Dehydratation
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hyperurikämie
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schwindel
  • Augenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Keratitis
  • Herzerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • kongestive Herzinsuffizienz (Dyspnoe, +ANY-deme, Hepatomegalie, Aszites, Lungenödem, Pleuraerguss, Galopprhythmus)
      • ventrikuläre Tachykardie
      • Bradykardie
      • AV-Block
      • Schenkelblock
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Kardiotoxizität (z.B. EKG-Veränderungen, Arrhythmien, Kardiomyopathie)
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hitzewallungen
      • Phlebitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Rötungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Thrombophlebitis
      • Embolie
      • arterielle Embolie
      • Thromboembolie, einschließlich Lungenembolie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schock
      • Phlebosklerose
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypoxie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Stomatitis, die sich durch Schmerzen, brennendes Gefühl, Erosionen, Ulzerationen und Blutungen äußern können
      • Mukositis
      • Diarrhoe
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • A1g-sophagitis
      • gastrointestinale Schmerzen
      • abdominale Schmerzen
      • gastrointestinale Erosion
      • gastrointestinale Hämorrhagien
      • gastrointestinales Geschwür
      • Mundschleimhauterosion
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Brennen der Mundschleimhaut
      • bukkale Pigmentation
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie
        • schließt schlechten Bartwuchs bei Männern ein
        • dosisabhängig und in den meisten Fällen reversibel
      • Hauttoxizität
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag
      • Juckreiz
      • Nägelverfärbung
      • Hautstörungen
      • Hyperpigmentierung der Haut
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Urtikaria
      • Erythem
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hautveränderungen
      • Nagelhyperpigmentierung
      • Lichtempfindlichkeit
      • Überempfindlichkeit von bestrahlter Haut (Radiation Recall-Reaktion)
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Rotfärbung des Urins für 1 - 2 Tage nach der Verabreichung
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Amenorrh+APY
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Azoospermie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Unwohlsein
      • Pyrexie
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schüttelfrost
      • Erythem an der Infusionsstelle
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Asthenie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Phlebosklerose
      • lokale Schmerzen
      • Zellulitis
      • Gewebsnekrose nach unbeabsichtigter paravenöser Injektion
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Veränderungen der Transaminasespiegel
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • asymptomatische Abnahme der linksventrikulären Auswurffraktion

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • Allgemein
    • Epirubicin darf nur unter der Aufsicht von qualifizierten Ärzten verabreicht werden, die in der Anwendung von zytotoxischen Therapien erfahren sind
    • Behandlung sollte in einer Klinik oder in Kooperation mit einer Klinik erfolgen
    • Anwendung streng nach Vorschrift durchführen
    • vor Beginn der Behandlung mit Epirubicin sollten sich Patienten von akuten Toxizitäten (wie Stomatitis, Neutropenie, Thrombopenie und generalisierte Infektionen) vorausgehender zytotoxischer Behandlungen erholt haben
    • Behandlung mit hoch dosiertem Epirubicin
      • obwohl die Behandlung mit hoch dosiertem Epirubicinhydrochlorid (z.B. +ACY-gt+ADsAPQ- 90 mg/m2 KOF alle 3 - 4 Wochen) in der Regel Nebenwirkungen verursacht, die den bei Standarddosen (< 90 mg/m2 KOF alle 3 - 4 Wochen) gesehenen ähnlich sind, kann der Schweregrad einer Neutropenie, Stomatitis/Mukositis erhöht sein
      • Behandlung mit hoch dosiertem Epirubicin erfordert besondere Aufmerksamkeit bezüglich möglicher klinischer Komplikationen infolge einer hochgradigen Myelosuppression
  • Herzfunktion
    • Kardiotoxizität ist ein Risiko einer Anthrazyklin-Behandlung, das sich durch frühe (d.h. akute) oder späte (d.h. verzögerte) Ereignisse manifestieren kann
    • Frühe (d.h. akute) Ereignisse
      • frühe Epirubicin-bedingte Kardiotoxizität äußert sich hauptsächlich in Sinustachykardie und/oder Elektrokardiogramm-(EKG-)Veränderungen, wie nicht spezifische ST/T-Strecken-Veränderungen. Tachyarrhythmien, einschließlich vorzeitige ventrikuläre Kontraktionen, ventrikuläre Tachykardie und Bradykardie sowie atrioventrikulärer Block und Schenkelblock sind ebenfalls berichtet worden
      • diese frühen Nebenwirkungen
        • lassen in der Regel nicht auf eine nachfolgende Entwicklung verspäteter Kardiotoxizität schließen
        • sind selten von klinischer Bedeutung
        • stellen im Allgemeinen keinen Grund für einen Abbruch der Epirubicin-Behandlung dar
    • Späte (d.h. verzögerte) Ereignisse
      • eine verzögerte Kardiotoxizität entwickelt sich gewöhnlich spät im Verlauf der Therapie mit Epirubicin oder innerhalb von 2 - 3 Monaten nach Behandlungsende, wobei auch spätere Ereignisse (mehrere Monate bis Jahre nach Behandlungsende) berichtet worden sind
      • eine verzögerte Kardiomyopathie manifestiert sich durch eine verminderte linksventrikuläre Auswurffraktion (LVEF) und/oder Anzeichen und Symptome einer kongestiven Herzinsuffizienz (CHF), wie
        • Dyspnoe
        • Lungenödem
        • lageabhängige +ANY-deme
        • Kardio- und Hepatomegalie
        • Oligurie
        • Aszites
        • Pleuraerguss
        • Galopprhythmus
      • die schwerste Form Anthrazyklin-induzierter Kardiomyopathie ist die lebensbedrohliche kongestive Herzinsuffizienz, die auch die kumulative dosislimitierende Toxizität des Arzneimittels darstellt
    • Risiko für die Entwicklung einer kongestiven Herzinsuffizienz bzw. einer Kardiomyopathie
      • erhöht sich schnell mit ansteigenden kumulativen Gesamtdosen von mehr als 900 mg/m2 KOF Epirubicinhydrochlorid
        • diese kumulativen Dosen sollten nur mit äußerster Vorsicht überschritten werden
    • Überwachung, Verlaufskontrolle
      • bevor die Patienten einer Behandlung mit Epirubicin unterzogen werden, sollte die Herzfunktion beurteilt und während der gesamten Therapie überwacht werden, um das Risiko für das Auftreten einer schweren Beeinträchtigung der Herzfunktion zu minimieren
      • Risiko kann durch regelmäßige Überwachung der linksventrikulären Auswurffraktion während des Behandlungsverlaufs und sofortiges Absetzen von Epirubicin beim ersten Anzeichen einer Funktionsstörung verringert werden
      • geeignete quantitative Verfahren zur wiederholten Beurteilung der Herzfunktion (Bewertung der LVEF) sind eine Multigated Radionuklid-Angiographie (MUGA) oder eine Echokardiographie (ECHO)
      • insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für erhöhte Kardiotoxizität wird vor Behandlungsbeginn eine kardiale Untersuchung mittels EKG und entweder einem MUGA-Scan oder einem ECHO empfohlen
      • besonders unter höheren kumulativen Anthrazyklin-Dosen sollten wiederholt Bestimmungen der LVEF durch MUGA oder ECHO durchgeführt werden
      • die zur Beurteilung angewendete Methode sollte während der Verlaufskontrolle gleich bleiben
    • Risikofaktoren für Kardiotoxizität (mit einem höheren Risiko bei älteren Patienten) u.a.
      • aktive oder latente kardiovaskuläre Erkrankung
      • vorherige oder gleichzeitige Strahlentherapie im mediastinalen/perikardialen Bereich
      • vorangegangene Behandlung mit anderen Anthrazyklinen oder Anthracendionen
      • gleichzeitige Anwendung von anderen Arzneimitteln mit der Fähigkeit, die Herzkontraktilität zu supprimieren, oder kardiotoxischen Arzneimitteln (z.B. Trastuzumab)
    • Trastazumab
      • bei Patienten, die Trastuzumab alleine oder in Kombination mit Anthrazyklinen wie Epirubicin erhalten haben, wurde das Auftreten einer Herzinsuffizienz (New York Heart Association [NYHA] Klasse II - IV) beobachtet
        • kann mäßig bis schwer ausgeprägt sein
        • Todesfälle assoziiert
      • Trastuzumab und Anthrazykline wie Epirubicin sollten derzeit außer in kontrollierten klinischen Studien mit Überwachung der Herzfunktion nicht zusammen angewendet werden
      • Patienten, die in der Vergangenheit Anthrazykline erhalten haben
        • sind ebenfalls einem höheren Kardiotoxizitätsrisiko bei Behandlung mit Trastuzumab ausgesetzt, auch wenn das Risiko geringer ist als wenn Anthrazykline und Trastuzumab gleichzeitig angewendet werden
      • da Trastuzumab eine Halbwertszeit von ungefähr 28 - 38 Tagen hat, verbleibt es auch nach Beendigung der Therapie für 27 Wochen im Organismus
      • Patienten, die Anthrazykline wie Epirubicin nach einer Behandlung mit Trastuzumab erhalten
        • könnten ebenfalls einem erhöhten Kardiotoxizitätsrisiko ausgesetzt sein
        • wenn möglich sollten Ärzte eine Anthrazyklin-basierte Therapie für 27 Wochen nach Beendigung der Behandlung mit Trastuzumab vermeiden
        • sollten Anthrazykline wie Epirubicin angewendet werden, muss die Herzfunktion des Patienten sorgfältig überwacht werden
      • sollte bei einer Trastuzumab-Therapie in Folge einer Epirubicin-Therapie eine symptomatische Herzinsuffizienz auftreten, so sollte sie mit der Standardtherapie behandelt werden
      • Überwachung der Herzfunktion muss bei Patienten, die hohe kumulative Dosen erhalten, und denen mit Risikofaktoren besonders konsequent erfolgen
      • Epirubicin-bedingte Kardiotoxizität kann jedoch auch bei niedrigeren kumulativen Dosen auftreten, unabhängig davon, ob kardiale Risikofaktoren vorliegen
        • ist wahrscheinlich, dass die Toxizität von Epirubicin und anderen Anthrazyklinen oder Anthracendionen additiv ist
  • Hämatologische Toxizität
    • wie andere zytotoxische Substanzen, kann Epirubicin eine Myelosuppression hervorrufen
    • hämatologische Profile, einschließlich weißes Differenzialblutbild (Leukozyten), sollten vor und während jedes Behandlungszyklus mit Epirubicin beurteilt werden
    • die vorherrschende Manifestation hämatologischer Epirubicin-Toxizität ist eine dosisabhängige, reversible Leukopenie und/oder Granulozytopenie (Neutropenie), die auch die häufigste akute dosislimitierende Toxizität des Arzneimittels darstellt
    • bei Hochdosis- Schemata sind Leukopenie und Neutropenie in der Regel schwerer ausgeprägt, wobei der Nadir in den meisten Fällen zwischen dem 10. und 14. Tag nach der Verabreichung des Arzneimittels erreicht wird
      • dieser Abfall ist normalerweise vorübergehend und die Leukozyten-/Neutrophilen- Werte steigen bis zum 21. Tag wieder auf Normalwerte an
    • klinische Folgen einer schweren Myelosuppression schließen Fieber, Infektionen, Sepsis/Septikämie, septischen Schock, Hämorrhagie, Gewebshypoxie oder Tod ein
    • dosisintensivierte Behandlung
      • sorgfältige hämatologische Kontrolle notwendig, da eine Knochenmarkdepression bei dosisintensivierter Behandlung häufig auftritt
      • schwere Neutropenie (neutrophile Granulozyten < 500/+ALU-l über max. 7 Tage) meist nur während 10 - 14 Tagen nach Beginn der Behandlung beobachtet und ist vorübergehend
      • im Allgemeinen hat sich das Knochenmark bis zum 21. Tag wieder erholt
      • aufgrund dieser kurzen Dauer bedürfen gewöhnlich nur wenige Patienten der Aufnahme in eine Klinik oder besonderer Maßnahmen zur Behandlung schwerer Infektionen
    • Thrombopenie und Anämie können ebenfalls auftreten
      • Thrombopenie (Plättchenzahl < 100000/+ALU-l) tritt nur bei wenigen Patienten auf und ist selten schwer
  • Sekundäre Leukämie
    • sekundäre Leukämie, mit oder ohne präleukämische Phase, bei Patienten berichtet, die mit Anthrazyklinen, einschließlich Epirubicin, behandelt wurden
    • sekundäre Leukämie tritt häufiger auf
      • wenn diese Arzneimittel in Kombination mit DNA-schädigenden antineoplastischen Wirkstoffen verabreicht werden
      • in Kombination mit Strahlentherapie
      • wenn Patienten intensiv mit zytotoxischen Arzneimitteln vorbehandelt wurden
      • wenn die Anthrazyklin-Dosen gesteigert wurden
    • derartige Leukämien können eine Latenzzeit von 1 - 3 Jahren aufweisen
  • Gastrointestinaltrakt
    • Epirubicin ist emetogen
    • Mukositis/Stomatitis tritt in der Regel frühzeitig nach der Verabreichung des Arzneimittels auf und kann sich, wenn sie schwer ist innerhalb von wenigen Tagen zu Schleimhautulzerationen entwickeln
      • die meisten Patienten erholen sich von dieser Nebenwirkung bis zur 3. Behandlungswoche
  • Leberfunktion
    • hauptsächlicher Eliminationsweg von Epirubicin ist über das hepatobiliäre System
    • Gesamtbilirubin im Serum und AST-Spiegel sollten vor und während der Behandlung mit Epirubicin beurteilt werden
    • Patienten mit erhöhtem Bilirubin oder AST
      • können eine langsamere Arzneimittel-Clearance, mit einer Zunahme der Gesamttoxizität haben
      • bei diesen Patienten geringere Dosen empfohlen
    • Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollten Epirubicin nicht erhalten
  • Nierenfunktion
    • Serumkreatinin sollte vor und während der Behandlung beurteilt werden
    • bei Patienten mit einem Serumkreatinin > 5mg/dl Dosisanpassung erforderlich
  • Reaktionen an der Injektionsstelle
    • Phlebosklerose kann bei Injektion in kleine Gefäße oder bei wiederholten Injektionen in dieselbe Vene auftreten
    • Risiko für Phlebitis/Thrombophlebitis an der Injektionsstelle kann durch Befolgen der empfohlenen Verabreichungsmethode minimiert werden
  • Extravasation
    • Extravasation von Epirubicin während der intravenösen Injektion kann lokale Schmerzen, schwere Gewebeschäden (Blasenbildung, schwere Cellulitis) und Nekrose verursachen
    • falls Anzeichen oder Symptome einer Extravasation während der intravenösen Verabreichung von Epirubicin auftreten, sollte die Arzneimittelinfusion umgehend abgebrochen werden
    • Schmerzen des Patienten können durch Abkühlung der betroffenen Stelle und Kühlhalten über 24 Stunden gelindert werden
    • Patient sollte während des anschließenden Zeitraums engmaschig überwacht werden, da eine Nekrose noch nach mehreren Wochen auftreten kann
      • wenn eine solche Nekrose aufgrund einer Extravasation auftritt, sollte im Hinblick auf eine mögliche Exzision ein plastischer Chirurg hinzugezogen werden
  • Tumorlyse-Syndrom
    • Epirubicin kann aufgrund des extensiven Purin-Abbaustoffwechsels der mit der schnellen Arzneimittel-induzierten Lyse neoplastischer Zellen (Tumorlyse-Syndrom) einhergeht, eine Hyperurikämie hervorrufen
    • nach Behandlungsbeginn sollten die Harnsäurespiegel im Blut, und die Kalium-, Calciumphosphat- und Kreatininwerte beurteilt werden
    • Flüssigkeitszufuhr, Alkalisierung des Harns und eine Prophylaxe mit Allopurinol zur Vorbeugung einer Hyperurikämie kann mögliche Komplikationen eines Tumorlyse-Syndroms minimieren
  • Impfungen, immunsuppressive Wirkungen
    • Verabreichung von Lebendimpfstoff oder attenuiertem Lebendimpfstoff an Patienten, die durch Chemotherapeutika, einschließlich Epirubicin, immunsupprimiert sind, kann zu schweren oder tödlich verlaufenden Infektionen führen
    • Impfung mit Lebendimpfstoff sollte während der Behandlung mit Epirubicin vermieden werden
    • Totimpfstoffe oder inaktivierte Impfstoffe können verwendet werden, jedoch kann die Immunantwort auf solche Impfstoffe vermindert sein
  • Geschlechtsorgane
    • Epirubicin kann Genotoxizität verursachen. Männer und Frauen die mit Epirubicin behandelt werden, sollten wirksame empfängnisverhütende Maßnahmen anwenden
    • nach Beendigung der Therapie sollten Patienten mit Kinderwunsch dazu angehalten werden, eine genetische Beratung in Anspruch zu nehmen, falls dies zweckmäßig ist und zur Verfügung steht
  • Sonstiges
    • wie bei anderen zytotoxischen Substanzen, wurde bei Verwendung von Epirubicin über koinzidentelle Fälle von Thrombophlebitis und thromboembolischen Ereignissen, einschließlich Lungenembolie (in Einzelfällen tödlich), berichtet
  • Intraarterielle Anwendung
    • die intraarterielle Verabreichung von Epirubicin (arterielle Embolisation über einen Katheter zur lokalisierten oder regionalen Therapie bei primärem Leberzellkarzinom oder Lebermetastasen) kann (neben systemischer Toxizität in ähnlicher Qualität wie bei einer intravenösen Verabreichung von Epirubicin) lokalisierte oder regionale Ereignisse hervorrufen wie Magen-Darm-Geschwüre (wahrscheinlich durch Reflux des Arzneimittels in die Magenarterie) und Verengung von Gallengängen aufgrund einer arzneimittelbedingten sklerosierenden Cholangitis
    • diese Art der Anwendung kann zu einer weitreichenden Nekrose des perfundierten Gewebes führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • keine Daten aus Studien an Schwangeren vorliegend
  • Epirubicin sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen die möglichen Risiken für den Fötus überwiegt
  • wird Epirubicin während der Schwangerschaft angewendet oder tritt während der Anwendung dieses Arzneimittels eine Schwangerschaft ein, sollte die Patientin über potenzielle Risiken für den Fötus aufgeklärt werden
    • Daten aus tierexperimentellen Studien deuten darauf hin, dass Epirubicin bei Verabreichung an Schwangere den Fötus schädigen kann
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • sollten angewiesen werden, während und bis zu 6 Monate nach der Behandlung nicht schwanger zu werden und eine effektive kontrazeptive Methode anzuwenden
  • Fertilität
    • gibt keine schlüssigen Informationen darüber, ob Epirubicin die menschliche Fertilität nachteilig beeinflusst oder teratogen wirkt
    • Epirubicin kann Chromosomenschäden in den menschlichen Spermien hervorrufen
    • Männer, die mit Epirubicin behandelt werden
      • sollten wirksame Verhütungsmethoden anwenden und, falls dies zweckmäßig ist und zur Verfügung steht, sich einer Beratung zur Spermakonservierung unterziehen, da die Möglichkeit einer Therapie-bedingten irreversiblen Unfruchtbarkeit besteht
      • wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monaten danach kein Kind zu zeugen
    • Epirubicin-Behandlung kann zu Amenorrhö oder vorzeitiger Menopause bei prämenopausalen Frauen führen
    • sowohl Männer als auch Frauen, die Epirubicin erhalten, sollten auf die mögliche Gefahr einer nachteiligen Wirkung auf die Nachkommen hingewiesen werden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Epirubicin - invasiv

  • in der Stillzeit kontraindiziert
  • nicht bekannt, ob Epirubicin beim Menschen in die Muttermilch übergeht
  • da andere Anthrazykline in die menschliche Muttermilch übergehen und das Risiko für schwere Epirubicin-induzierte Nebenwirkungen bei gestillten Säuglingen besteht, müssen Mütter vor Beginn der Anwendung das Stillen abbrechen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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