Efavirenz TEVA 600mg (30 St)

Hersteller Bb Farma S.R.L.
Wirkstoff Efavirenz
Wirkstoff Menge 600 mg
ATC Code J05AG03
Preis 180,33 €
Menge 30 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Efavirenz TEVA 600mg (30 St)

Medikamente Prospekt

Efavirenz600mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)Eisen (III) oxid, gelbHilfsstoff
(H)HyproloseHilfsstoff
(H)Hypromellose 6Hilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
Lactose9.98mg
(H)Macrogol 3350Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Natrium dodecylsulfatHilfsstoff
(H)Poloxamer 407Hilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
(H)TriacetinHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Efavirenz - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Efavirenz
  • schwere Leberschädigung (Child-Pugh-Klassifikation C)
  • gleichzeitige Einnahme von über CYP3A4 metabolisierten Arzneimitteln wegen schwerwiegender und/oder lebensbedrohlicher Nebenwirkungen (z. B. Arrhythmien, verlängerte Sedierung oder Atemdepression)
    • Terfenadin
    • Astemizol
    • Cisaprid
    • Midazolam
    • Triazolam
    • Pimozid
    • Bepridil
    • Mutterkorn-Alkaloide, z. B.
      • Ergotamin
      • Dihydroergotamin
      • Ergometrin
      • Methylergometrin
  • gleichzeitige Einnahme von Johanniskraut-haltigen Arzneimitteln
    • aufgrund Verringerung der Serumkonzentrationen und der klinischen Wirkung von Efavirenz
  • Patienten mit
    • plötzlichen Todesfällen in der Familienanamnese oder kongenitaler Verlängerung des QTc-Intervalls im Elektrokardiogramm, oder mit anderen Erkrankungen, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern
    • symptomatischen Herzrhythmusstörungen oder klinisch relevanter Bradykardie oder mit einer dekompensierten Herzinsuffizienz mit verminderter linksventrikulärer Auswurffraktion in der Vorgeschichte
    • schweren Störungen des Elektrolytgleichgewichtes, z.B. Hypokaliämie oder Hypomagnesiämie
  • Patienten die Arzneimittel einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie das QTc-Intervall verlängern (proarrhythmische Eigenschaften), z.B.
    • Antiarrhythmika der Klassen IA und III
    • Neuroleptika
    • Antidepressiva
    • bestimmte Antibiotika, darunter einige Vertreter der folgenden Klassen: Makrolide, Fluorochinolone, Imidazol und Triazol-Antimykotika
    • bestimmte nicht-sedierende Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol)
    • Cisaprid
    • Flecainid
    • bestimmte Antimalariamittel
    • Methadon
  • gleichzeitige Anwendung mit Elbasvir/Grazoprevir, da signifikante Abnahmen der Plasmakonzentrationen von Elbasvir und Grazoprevir zu erwarten sind
    • Effekt beruht auf Induktion von CYP3A4 oder P-gp durch Efavirenz und es ist dementsprechend Verminderung des virologischen Ansprechens auf Elbasvir/Grazoprevir zu erwarten

Art der Anwendung



  • Einnahme auf nüchternen Magen
    • nach Einnahme zusammen mit Nahrung erhöhte Efavirenz-Konzentrationen, was zu einem Anstieg der Häufigkeit von Nebenwirkungen führen kann
  • zur Verbesserung der Verträglichkeit hinsichtlich ZNS-Nebenwirkungen Einnahme vor dem Schlafengehen empfohlen
  • gleichzeitige Einnahme von Ginkgo-biloba-Extrakten wird nicht empfohlen

Dosierung



  • antivirale Kombinationsbehandlung von humanem Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1)-infizierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 3 Jahre
    • Anwendung in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln
    • Erwachsene und Jugendliche > 40 kg KG
      • 1 Filmtablette (600 mg Efavirenz) 1mal / Tag in Kombination mit nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren mit oder ohne Proteaseinhibitoren
    • Jugendliche und Kinder < 40 kg KG
      • Darreichungsform nicht geeignet
      • geeignetere Darreichungsformen verfügbar

Dosisanpassung

  • gleichzeitige Therapie mit Voriconazol
    • Dosiserhöhung der Voriconazol-Erhaltungsdosis auf 400 mg Voriconazol 1mal / 12 Stunden und 50 %ige Reduktion der Efavirenz-Dosis auf 300 mg Efavirenz 1mal / Tag
    • nach Beendigung der Behandlung mit Voriconazol ursprüngliche Dosierung von Efavirenz wieder einsetzen
  • gleichzeitige Therapie mit Rifampicin (bei Patienten >/= 50 kg KG)
    • Dosiserhöhung auf 800 mg Efavirenz / Tag in Betracht ziehen
  • Niereninsuffizienz
    • Pharmakokinetik bei Niereninsuffizienz nicht untersucht
    • Auswirkung einer Nierenfunktionsstörung auf Ausscheidung von Efavirenz gering
    • schwerer Niereninsuffizienz:
      • keine Erfahrungen
      • engmaschige Sicherheitsüberwachung empfohlen
  • Lebererkrankung
    • leichte Lebererkrankung
      • normale, empfohlene Dosis
      • Anwendung unter Vorsicht
      • engmaschige Überwachung auf dosisabhängige unerwünschte Wirkungen, bes. hinsichtlich ZNS-Symptomen
    • mittelschwere Lebererkrankung
      • Anwendung nicht empfohlen (unzureichende Datenlage, um festzustellen, ob eine Dosisanpassung erforderlich ist)
    • schwerer Leberschädigung (Child-Pugh-Klassifikation C)
      • Anwendung kontraindiziert
  • ältere Patienten
    • aufgrund der unzureichenden Anzahl älterer Patienten in klinischen Studien konnte nicht festgestellt werden, ob diese anders ansprechen als jüngere Patienten

Indikation



  • antivirale Kombinationsbehandlung von humanem Immundefizienz-Virus Typ 1 (HIV-1)-infizierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 3 Jahre
  • Hinweise:
    • Efavirenz wurde bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung, das heißt bei Patienten mit CD4-Zahlen von < 50 Zellen/mm3 oder nach Versagen von Schemata, die einen Proteaseinhibitor (PI) enthalten, nicht ausreichend untersucht
    • Kreuzresistenz von Efavirenz mit PIs wurde nicht dokumentiert
    • gegenwärtig liegen keine ausreichenden Daten über die Wirksamkeit der sich anschließenden Anwendung einer auf PI-basierenden Kombinationstherapie nach Versagen der Efavirenz enthaltenden Schemata vor

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Efavirenz - peroral

  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Überempfindlichkeitsreaktion
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
        • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln
        • auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow), allerdings ist der Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und diese Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hypertriglyzeridämie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypercholesterinämie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • abnormale Träume
      • Angstgefühl
      • Depression
      • Schlaflosigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Affektlabilität
      • Aggression
      • Verwirrtheit
      • Euphorie
      • Halluzination
      • Manie
      • Paranoia
      • Psychose
      • Suizidversuch
      • Suizidgedanken
      • Katatonie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Wahnvorstellung
      • Neurose
      • vollendeter Suizid
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • zerebellare Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen+ACo
      • Konzentrationsstörung
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen
      • Somnolenz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Unruhe
      • Amnesie
      • Ataxie
      • Koordinationsstörungen
      • Konvulsionen
      • abnormales Denken
      • Tremor
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • verschwommenes Sehen
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Tinnitus
      • Schwindel
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Flush
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • abdominale Schmerzen
      • Durchfall
      • Übelkeit
      • Erbrechen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pankreatitis
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Anstieg der Amylasespiegel im Serum
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • erhöhte Aspartataminotransferase (AST)
      • erhöhte Alaninaminotransferase (ALT)
      • erhöhte Gammaglutamyltransferase (GGT)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute Hepatitis
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Leberversagen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Pruritus
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erythema multiforme
      • Stevens-Johnson-Syndrom
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Photoallergische Dermatitis
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gynäkomastie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erschöpfung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Osteonekrose
        • Fälle von Osteonekrose wurden insbesondere bei Patienten mit allgemein bekannten Risikofaktoren, fortgeschrittener HIV-Erkrankung oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet

Kinder und Jugendliche

  • Nebenwirkungen bei Kindern waren generell mit denen Erwachsener vergleichbar
  • Ausschlag bei Kindern häufiger (in einer klinischen Studie mit 57 Kindern, die Efavirenz über einen Zeitraum von 48 Wochen erhielten, wurde Ausschlag bei 46% berichtet) und oft als schwerwiegender berichtet als bei Erwachsenen (schwerer Ausschlag wurde bei 5,3% der Kinder berichtet)
  • Prophylaxe mit geeigneten Antihistaminika vor Beginn der Therapie mit Efavirenz kann bei Kindern in Betracht gezogen werden
  • obwohl ZNS-Symptome bei Kleinkindern schlecht zu beurteilen sind, scheinen sie bei Kindern weniger häufig zu sein und waren generell von milder Intensität
  • in einer Studie mit 57 Kindern traten bei 3,5% der Patienten ZNS-Symptome von mittlerem Schweregrad auf, vorwiegend
    Schwindel
    • kein Kind zeigte schwerwiegende Symptome oder musste die Therapie aufgrund von ZNS-Symptomen abbrechen

Andere spezielle Patientengruppen

  • Leberenzyme bei mit Hepatitis B oder C koinfizierten Patienten
    • im Datensatz der Langzeitstudie 006 waren beim Screening 137 der mit einem Efavirenz-haltigen Therapieregime behandelten Patienten (mediane Therapiedauer 68 Wochen) und 84 der mit einem Kontrollregime behandelten Patienten (mediane Therapiedauer 56 Wochen) seropositive für Hepatitis B (positiv für Oberflächenantigen) und/oder C (positiv für Hepatitis C-Antikörper)
    • unter diesen koinfizierten Patienten entwickelten 13% der Patienten mit dem Efavirenz-Therapiearm einen Anstieg der AST um mehr als das 5-fache des oberen Normwerts sowie 7% der Kontrollgruppe
    • Anstieg der ALT um mehr als das 5-fache des oberen Normwerts entwickelten 20% der Patienten im Efavirenz-Therapiearm sowie 7% in der Kontrollgruppe
    • von den koinfizierten Patienten brachen 3%, die mit Efavirenz behandelt wurden und 2% in der Kontrollgruppe aufgrund von Leberfunktionsstörungen die Studie ab

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Efavirenz - peroral

  • Therapie ist von einem in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahrenen Arzt einzuleiten
  • Efavirenz darf nicht als alleiniges Arzneimittel zur Behandlung der HIV-Infektion angewendet oder als einziges Arzneimittel bei Versagen eines Therapieschemas ergänzt werden
    • schnelle Virusresistenzbildung bei Monotherapie
  • Potential für Viruskreuzresistenz bei Wahl neuer antiretroviraler Arzneimittel zur Kombination mit Efavirenz beachten
  • Efavirenz nicht gleichzeitig mit fixer Dosiskombination aus Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat anwenden, außer es ist zur Dosisanpassung notwendig (z.B. bei gleichzeitiger Anwendung mit Rifampicin)
  • gleichzeitige Einnahme von Ginkgo biloba-Extrakten nicht empfohlen
  • obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann ein Restrisiko nicht ausgeschlossen werden
    • angemessene Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationalen Richtlinien getroffen werden
  • wenn antiretrovirales Arzneimittel in einem Kombinationsschema wegen Verdachts auf Unverträglichkeit abgesetzt wird, sorgfältig abwägen, ob nicht alle anderen antiretroviralen Arzneimittel gleichzeitig abgesetzt werden sollten
    • nach Besserung der Unverträglichkeitssymptome antiretrovirale Arzneimittel sofort wieder zusammen anwenden
    • intermittierende Monotherapie und sequentielle Wiedereinführung antiretroviraler Arzneimittel nicht ratsam, weil hierdurch Möglichkeit einer Selektion von resistenten Viren erhöht
  • Ausschlag
    • leichter bis mittelschwerer Hautausschlag in klinischen Studien mit Efavirenz berichtet, der unter Therapiefortsetzung i.A. wieder verschwand
    • geeignete Antihistaminika und/oder Corticosteroide können Verträglichkeit erhöhen sowie Rückgang des Ausschlages beschleunigen
    • schwerwiegender Ausschlag (mit Blasenbildung, feuchter Abschuppung (Desquamation) oder Ulzeration der Haut) bei < 1% der mit Efavirenz behandelten Patienten berichtet
    • Inzidenz von Erythema multiforme oder Stevens-Johnson-Syndrom ca. 0,1+ACU
    • Therapieabbruch bei Auftreten schwerer Hautreaktionen (mit Blasenbildung, Abschuppung der Haut, unter Beteiligung der Schleimhaut oder Fieber)
      • gleichzeitig überlegen, ob antiretrovirale Kombinationsarzneimittel ebenfalls abgesetzt werden sollten, um Entwicklung resistenter Viren zu verhindern
      • Erfahrung mit Efavirenz bei Patienten, die andere antiretrovirale Wirkstoffe der NNRTI-Klasse abgesetzt haben, ist begrenzt
    • Efavirenz für Patienten, die während der Einnahme eines anderen NNRTI lebensgefährliche Hautreaktion (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom) hatten, nicht empfohlen
  • Psychiatrische Symptome
    • psychiatrische Nebenwirkungen unter Efavirenz-Therapie berichtet
    • erhöhtes Risiko für schwere psychiatrische Nebenwirkungen bei Patienten mit psychiatrischen Störungen in der Anamnese
      • insbesondere waren schwere Depressionen häufiger bei den Patienten mit Depressionen in der Anamnese
      • auch Post-Marketing-Berichte zu schwerer Depression, Tod durch Suizid, Wahnvorstellungen, Psychose-ähnlichen Störungen und Katatonie
    • Patienten darauf hinweisen, dass sie beim Auftreten von Symptomen wie schwerer Depression, Psychose oder Suizidgedanken sofort Ihren Arzt/Ärztin kontaktieren, um Möglichkeit zu prüfen, ob Symptome auf Anwendung von Efavirenz zurückzuführen sind, und wenn ja, ob die Risiken der Therapiefortsetzung den Nutzen überwiegen
  • ZNS-Symptome
    • Symptome einschl. Schwindel, Schlaflosigkeit, Schläfrigkeit, Konzentrationsstörungen und abnormales Träumen häufig berichtete Nebenwirkungen, bei Patienten, die in klinischen Studien täglich 600 mg Efavirenz erhielten
    • ZNS-Symptome treten i.d.R. während der ersten 1 oder 2 Tage der Therapie auf und verschwinden i.d.R. nach den ersten 2 - 4 Wochen
    • Patienten darüber informieren, dass diese Symptome nur vorübergehend und kein Hinweis auf das Auftreten der weniger häufigen psychiatrischen Symptome sind
  • Anfälle
    • Krampfanfälle bei Erwachsenen und Kindern unter Efavirenz-Therapie beobachtet, i.A. bei bekannter medizinischer Anfallsanamnese
    • bei gleichzeitiger Therapie mit Phenytoin, Carbamazepin oder Phenobarbital (die hauptsächlich in der Leber metabolisiert werden) periodische Überwachung der Plasmaspiegel erforderlich
      • in Arzneimittel-Interaktionsstudie wurden Plasmakonzentrationen von Carbamazepin bei gleichzeitiger Anwendung von Carbamazepin und Efavirenz gesenkt
    • Vorsicht geboten bei Patienten mit Anfällen in der Anamnese
  • Leberreaktionen
    • Berichte nach Markteinführung über Leberversagen bei Patienten ohne vorbestehende Lebererkrankung und andere erkennbare Risikofaktoren
      • Überwachung der Leberenzyme erwägen
  • Verlängerung des QTc-Intervalls
    • bei der Anwendung von Efavirenz Verlängerung des QTc-Intervalls beobachtet
    • bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln mit einem bekannten Torsade de Pointes-Risiko oder bei der Behandlung von Patienten mit einem erhöhten Torsade de Pointes-Risiko sollten daher medikamentöse Alternativen zu Efavirenz erwogen werden
  • Nahrungseffekte
    • Einnahme von Efavirenz mit dem Essen kann Exposition und Häufigkeit von Nebenwirkungen erhöhen
    • Einnahme bevorzugt auf nüchternen Magen vor dem Zubettgehen
  • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen möglich, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt
    • Auftreten i.d.R. innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART
    • z.B. CMV-Retinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumonie hervorgerufen durch Pneumocystis jiroveci (vormals bekannt als Pneumocystis-carinii)
    • jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten
      • falls notwendig Behandlung einleiten
    • auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow) die im Rahmen einer Immun-Reaktivierung auftraten
      • Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel, auch viele Monate nach Beginn der Behandlung möglich
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • während einer antiretroviralen Therapie können eine Gewichtszunahme und ein Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten
    • Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen
    • in einigen Fällen ist ein Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für die Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • für die Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf die anerkannten HIV-Therapierichtlinien verwiesen
    • Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
  • Osteonekrose
    • obwohl multifaktorielle Ätiologie vermutet (u.a. Anwendung von Corticosteroiden, Alkoholkonsum, schwere Immunsuppression, höherer Body-Mass-Index), Fälle von Osteonekrose insbes. bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitanwendung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) berichtet
    • Patienten darauf hinweisen, bei Auftreten von Gelenkbeschwerden und -schmerzen, Gelenksteife oder Schwierigkeiten bei Bewegungen den Arzt aufzusuchen
  • besondere Patientengruppen
    • Lebererkrankungen
      • Efavirenz bei Patienten mit schwerer Leberschädigung kontraindiziert
      • bei Patienten mit mittelschwerer Lebererkrankung nicht empfohlen
        • Datenlage nicht ausreichend, um festzustellen, ob Dosisanpassung erforderlich
      • bei Patienten mit leichten Lebererkrankungen Vorsicht geboten
        • Patienten engmaschig auf dosisabhängige Nebenwirkungen, besonders hinsichtlich ZNS-Symptomen überwachen
        • Efavirenz weitgehend über Cytochrom P450 metabolisiert und klinische Erfahrung bei Patienten mit chronischer Lebererkrankung begrenzt
      • zur Beurteilung der Lebererkrankung in regelmäßigen Abständen Labortests durchführen
      • Sicherheit und Wirksamkeit von Efavirenz bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht geprüft
      • Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit antiretroviraler Kombinationstherapie behandelt werden, haben erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen der Leber
      • Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen, einschl. chronisch aktiver Hepatitis, zeigen bei antiretroviraler Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Veränderungen der Leberwerte und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden
      • bei Hinweisen auf Verschlimmerung der Lebererkrankung oder dauerhaften Anstieg der Serumtransaminasen auf mehr als das 5-fache der Obergrenze des Normbereichs
        • Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich Therapiefortsetzung mit Efavirenz gegenüber möglichen Risiken einer signifikanten Lebertoxizität
        • Therapieunterbrechung oder -abbruch erwägen
      • bei Patienten, die mit anderen Arzneimitteln behandelt wurden, die mit Lebertoxizität assoziiert werden
        • Überwachung der Leberenzyme ebenfalls empfohlen
      • im Falle einer antiviralen Begleittherapie der Hepatitis B und C sind die Fachinformationen dieser Arzneimittel zu berücksichtigen
    • Niereninsuffizienz
      • Pharmakokinetik von Efavirenz bei Patienten mit Niereninsuffizienz nicht untersucht
      • weniger als 1% der Efavirenzdosis unverändert im Urin ausgeschieden
        • Hinweis darauf, dass Auswirkung einer Nierenfunktionsstörung auf Ausscheidung von Efavirenz gering
      • bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz liegen keine Erfahrungen vor
        • engmaschige Sicherheitsüberwachung empfohlen
    • ältere Patienten
      • unzureichende Anzahl älterer Patienten in klinischen Studien
      • keine Aussage möglich, ob diese anders ansprechen als jüngere Patienten
    • Kinder und Jugendliche
      • bei Kindern < 3 Monaten oder mit einem Körpergewicht < 3,5 kg nicht untersucht
        • darf nicht bei Kindern < 3 Monaten angewendet werden
      • bei 26 von 57 mit Efavirenz behandelten Kindern (46%) wurden Ausschläge berichtet, die bei 3 Patienten schwerwiegend waren
        • Prophylaxe mit geeigneten Antihistaminika vor Therapiebeginn mit Efavirenz erwägen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Efavirenz - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Efavirenz - peroral

  • Efavirenz darf nicht während einer Schwangerschaft eingenommen werden, es sei denn, die klinische Verfassung der Patientin erfordert derartige Behandlung
  • Fälle von Neuralrohrefekten
    • retrospektiv wurden sieben Fälle mit Befunden, die denen von Neuralrohrdefekten einschließlich Meningomyelozele entsprachen, berichtet
      • dabei erhielten alle Mütter Efavirenz-haltige Therapien (davon ausgenommen Efavirenz-haltige fixe Dosiskombinationen) im ersten Trimenon
    • zwei weitere Fälle (1 prospektiver und 1 retrospektiver) mit Neuralrohrdefekten einschließlich Meningomyelozele entsprechenden Befunden wurden nach Einnahme von fixen Dosiskombinationen aus Efavirenz, Emtricitabin und Tenofovirdisoproxilfumarat berichtet
    • Kausalzusammenhang dieser Fälle mit der Anwendung von Efavirenz in Bezug auf die genannten Defekte wurde nicht nachgewiesen
    • da Neuralrohrdefekte während den ersten 4 Wochen der fetalen Entwicklung auftreten (zu der Zeit in der sich das Neuralrohr schließt), betrifft dieses potenzielle Risiko Frauen, die während des ersten Trimenons der Schwangerschaft gegenüber Efavirenz exponiert sind
    • Erfahrungen aus +ACY-quot,Antiretroviral Pregnancy Registry+ACY-quot, (APR)
      • bis Juli 2013 prospektive Berichte von 904 Schwangerschaften, während derer eine Exposition mit Efavirenz-haltigen Regimes im 1. Trimester stattfand und zu 766 Lebendgeburten führten
        • bei 1 Kind Neuralrohrdefekt festgestellt
        • Häufigkeit und Verteilungsmuster anderer Geburtsfehler waren ähnlich derer, die bei mit nicht-Efavirenz-haltigen Regimes exponierten Kindern und HIV-negativen Kontrollen auftreten
    • Häufigkeit eines Neuralrohrdefekts in der Allgemeinbevölkerung liegt bei 0,5 - 1 Fällen pro 1.000 Lebendgeburten
  • Tierexperimentelle Studien
    • Missbildungen wurden bei Feten von mit Efavirenz behandelten Affen berichtet
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • Schwangerschaftstest vor Therapiebeginn
  • Empfängnisverhütung bei Männern und Frauen
    • Einsatz einer Barriere-Methode zusätzlich zu anderen empfängnisverhütenden Methoden (zum Beispiel orale oder andere hormonelle Kontrazeptiva)
    • 12 Wochen nach Therapieende Verwendung einer geeigneten Empfängnisverhütungsmethode wegen langer Halbwertszeit von Efavirenz
  • Fertilität
    • Einfluss von Efavirenz auf Fertilität von männlichen und weiblichen Ratten nur mit Wirkstoffdosen untersucht, die mit einer vergleichbaren oder geringeren systemischen Wirkstoffexposition beim Menschen mit der empfohlenen Efavirenzdosis erreicht werden
    • in diesen Studien wurde durch Efavirenz das Paarungsverhalten oder die Fertilität von männlichen oder weiblichen Ratten nicht beeinträchtigt (Dosen bis zu 100 mg/kg zweimal täglich)
    • Samen oder Nachkommen von behandelten männlichen Ratten wurden nicht beeinträchtigt (Dosen bis zu 200 mg zweimal täglich)
    • Reproduktionsleistung der Nachkommen von weiblichen Ratten, denen Efavirenz verabreicht worden war, wurde nicht geschädigt

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Efavirenz - peroral

  • Stillen soll während der Behandlung mit Efavirenz unterbrochen werden
  • zur Vermeidung einer HIV-Übertragung wird empfohlen, dass Frauen mit einer HIV-Infektion ihre Kinder auf keinen Fall stillen
  • Efavirenz geht in die menschliche Muttermilch über
  • nur ungenügende Informationen darüber, ob Efavirenz Auswirkungen auf Neugeborene/Kinder hat
    • Risiko für das Kind kann nicht ausgeschlossen werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Es besteht ein hohes Risiko, dass der Arzneistoff bei bestimmungsgemäßer Anwendung zu einer deutlichen Verlängerung des QT-Intervalls führt und in der Folge Torsade de pointes auslöst. Die Behandlung von Patienten mit bekannter Verlängerung des QT-Intervalls sowie die gleichzeitige Anwendung mit weiteren QT-Intervall verlängernden Arzneistoffen ist kontraindiziert.

Einnahme in aufrechter Körperhaltung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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