Diprosone Depot 1ml Fer (1X1 ml)

Hersteller MSD Sharp & Dohme GmbH
Wirkstoff Wirkstoffkombination
Wirkstoff Menge Info
ATC Code H02AB01
Preis 20,3 €
Menge 1X1 ml
Darreichung (DAR) ISU
Norm N1
Diprosone Depot 1ml Fer (1X1 ml)

Medikamente Prospekt

Betamethason5mg
(H)Benzyl alkoholKonservierungsstoff9mg
(H)Carmellose, NatriumsalzHilfsstoff
(H)Dinatrium edetat 2-WasserHilfsstoff
(H)Dinatrium hydrogenphosphatHilfsstoff
(H)Macrogol 4000Hilfsstoff
(H)Methyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Polysorbat 80Hilfsstoff
(H)Propyl 4-hydroxybenzoatKonservierungsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Betamethason - invasiv

    • schnell freisetzende Darreichungsform (Injektionslösung)
      • Überempfindlichkeit gegen Betamethason
      • zur Induktion der Lungenreife
        • bei nicht stabilisierter EPH-Gestose und beim Amnioninfektionssyndrom
        • postpartal
      • subkonjunktivale Anwendung
        • bei virus-, bakterien- und mykosebedingten Augenerkrankungen
        • Verletzungen und ulzerösen Prozessen der Hornhaut
      • intraartikuläre/infiltrative Anwendung
        • bei Infektionen im Applikationsbereich
        • bei einem Psoriasisherd im Applikationsbereich
        • bei schwerem Allgemeininfekt sowie bei hämorrhagischer Diathese
        • bei nicht vaskularisierter Knochennekrose
        • bei Instabilität des zu behandelnden Gelenks
      • intramuskuläre Injektion
        • idiopathische thrombozytopenische Purpura
    • retardiert freisetzende Darreichungsform (Kristallsuspension)
      • Überempfindlichkeit gegen Betamethason
      • bei länger dauernder Therapie
        • Magen-Darm-Ulzera
        • schwere Osteoporose
        • psychiatrische Anamnese
        • Herpes simplex
        • Herpes zoster
        • Varizellen
        • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
        • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
        • systemische Mykosen und Parasitosen
        • Amöbeninfektion
        • Poliomyelitis mit Ausnahme der bulbärencephalitischen Form
        • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
        • Herpes ophthalmicus
        • Eng- und Weitwinkelglaukom
      • hyalinen Membransyndrom (,Atemnotsyndrom+ACY-quot,)
        • bei nicht stabilisierter EPH-Gestose und beim Amnioninfektionssyndrom
        • postpartal
      • intraartikuläre Injektion und Infiltrationstherapie
        • Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenks oder des Applikationsbereichs
        • Psoriasisherd im Applikationsbereich
        • Blutungsneigung (spontan oder durch Antikoagulanzien)
        • periartikuläre Calcifikation
        • Instabilität des zu behandelnden Gelenks
        • nicht vaskularisierte Knochennekrose
        • Sehnenruptur
        • Charcot-Gelenk

Art der Anwendung



  • zur intraartikulären Injektion und Infiltrationstherapie
  • Kristallsuspension vor Gebrauch gut aufschütteln
  • Arzneimittel darf nicht intravenös gegeben werden
  • Arzneimittel ist nach Anbruch sofort zu verwenden
  • Kompatibiltät
    • Arzneimittel kann mit 1%igem oder 2%igem Lidocain oder anderen Lokalanästhetika gemischt werden
    • Mischung mit Lokalanästhetika, die Parabene oder Phenol enthalten, vermeiden
  • intraartikuläre Injektionen
    • intraartikuläre Injektionen sind wie offene Gelenkeingriffe zu betrachten und nur unter streng aseptischen Bedingungen durchzuführen
    • Untersuchung, ob genug Gelenkflüssigkeit vorhanden ist, ist nötig, um einen septischen Prozess auszuschliessen. Eine lokale Injektion in ein infiziertes Gelenk sollte vermieden werden
    • Patient sollte eine übermässige Strapazierung des behandelten Gelenks vermeiden
  • Infiltrationstherapie
    • Arzneimittel in den Bereich des stärksten Schmerzes bzw. der Sehnenansätze infiltrieren
    • bei Epikondylitis humeri (Tennisellenbogen), Tendopathien, Weichteilrheumatismus etc. in das Gebiet der grössten Schmerzhaftigkeit fächerförmig infiltrieren
    • intratendinöse Injektion muss unter allen Umständen vermieden werden
    • auf strenge aseptische Kautelen achten
  • Hinweis
    • jede Punktion kann zu Verletzungen von Gefässen, Nerven sowie periartikulären Strukturen führen
    • infiltrative Anwendung von Glukokortikoiden erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Infektion im Bereich der behandelten Gewebsstrukturen
    • direkte Injektionen von Glukokortikoiden in Sehnen unbedingt vermeiden, da dies im späteren Verlauf zu Sehnenrupturen führen kann

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml Injektionssuspension enthält 2,63 mg Betamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium (2,0 mg Betamethason) und 6,43 mg Betamethasondipropionat (5,0 mg Betamethason)

  • Intraartikuläre Anwendung
    • Erwachsene
      • Dosierung abhängig von der Grösse des Gelenks und von der Schwere der Symptome
        • kleine Gelenke (z.B. Finger, Zehen): 0,25-0,5 ml
        • mittelgrosse Gelenke (z.B. Schulter, Ellenbogen): 0,5-1 ml
        • grosse Gelenke (z.B. Hüfte, Knie): 1-2 ml
        • Behandlungsdauer: i. R einmalige intraartikuläre Injektion ausreichend
          • wird eine erneute Injektion als notwendig erachtet:
            • frühestens nach 3-4 Wochen
            • Zahl der Injektionen / Gelenk: max. 3-4 / Jahr
  • Infiltrationstherapie
    • Erwachsene
      • 0,25-1,0 ml
      • in seltenen Fällen: bis 2,0 ml
      • Bursitis: mind. 0,5 ml
      • Synovialzysten, nach Absaugen des Exsudates: 0,25-0,5 ml durch die Absaugkanüle injizieren und ein Druckverband anlegen
      • Behandlungsdauer: Wiederholung der Applikation ist möglich
        • Abstand von 3-4 Wochen zwischen den Injektionen einhalten
  • Hinweise:
    • Die längerfristige und wiederholte Anwendung von Glukokortikoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleissbedingten Veränderungen im Gelenk führen
    • Ursache dafür ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rueckgang der Schmerzen oder anderer Symptome.
    • intraartikuläre Gabe von Glukokortikoiden erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Gelenkinfektion
      • Diese ist zu unterscheiden von einer Kristallsynovitis, die bereits nach wenigen Stunden auftritt, keine Allgemeinsymptome macht und in wenigen Tagen wieder abklingt.
      • Auftreten einer Kristallsynovitis hängt u.a. von der Kristallgrösse des Präparates ab
      • merkliche Verstärkung der Schmerzen und eine lokale Schwellung, ferner eine Einschränkung der Beweglichkeit des Gelenks, Fieber und Unwohlsein deuten auf eine septische Arthritis hin
        • bei diagnostizierter Arthritis adäquate antimikrobielle Therapie einleiten


Dosisanpassung

  • ältere Patienten
    • Anwendung nur unter besonderer Nutzen-Risiko-Abwägung (Osteoporose-Risiko erhöht)
  • Kinder und Jugendliche
    • Anwendung nicht empfohlen
    • keine ausreichenden Daten zum Beleg der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit

Indikation



  • Intraartikuläre Injektionen:
    • nach Allgemeinbehandlung von chronisch-entzündlichen Gelenkerkrankungen persistierende Entzündung in einem oder wenigen Gelenken
    • Arthritis bei Pseudogicht/Chondrokalzinose
    • aktivierte Arthrose
    • verschiedene akute Formen der Periarthropathia humeroscapularis
  • Innfiltrationstherapie:
    • Tendovaginitis (strenge Indikationsstellung)
    • nichtbakterielle Bursitis
    • Periarthropathien, Insertionstendopathie
    • Engpass-Syndrome bei entzündlichrheumatischen Erkrankungen
    • Enthesitiden bei Spondyloarthropathien
  • Hinweise:
    • Indiziert ist eine Infiltrationstherapie nur, wenn eine umschriebene, nicht bakterielle, entzündliche Reaktion vorliegt.
    • Arzneimittel ist eine Kristallsuspension
      • enthält leicht wasserlösliches Betamethasondihydrogenphosphat und schwer wasserlösliches Betamethasondipropionat (mittlere Partikelgrösse 6 +ALU-m)
      • Kristallsuspensionen sollten vorrangig zur intraartikulären Therapie grosser Gelenke eingesetzt werden
      • Hierbei können Suspensionen mit geringer Kristallgrösse eine bessere lokale Verträglichkeit besitzen.
      • Suspensionen mit langer Verweildauer im Gelenk sollten bevorzugt verwendet werden, da sie eine längere lokale Wirksamkeit und eine geringere systemische Wirkung aufweisen
    • Therapie kleiner Gelenke, wegen der geringeren Gewebsreizung, vorrangig mit wässrigen Lösungen oder mikrokristallinen Suspensionen
    • zur Infiltrationstherapie bevorzugt wässrige Glukokortikoid-Lösungen oder mikrokristalline Suspensionen verwenden
      • zur Vermeidung Kristallreaktionen und insbesondere Sehnenschäden und Sehnenruptur

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Betamethason - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Keimverschleppung (Infektion), verbunden mit der Applikationstechnik
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • mäßige Leukozytose
      • Lymphopenie
      • Eosinopenie
      • Polyglobulie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • v.a. nach wiederholter Gabe von Glucocorticoiden nach Blasensprung
        • signifikant höheres Risiko einer Early-onset-Sepsis
      • Schwächung der Immunabwehr
      • Maskierung von Infektionen
      • Exazerbation latenter Infektionen
      • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • allergische Reaktionen
      • anaphylaktische Reaktionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • adrenale Suppression und Induktion eines Cushing Syndroms (typische Symptome Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora)
      • verminderte Glucosetoleranz
      • Diabetes mellitus
      • Wachstumshemmung bei Kindern
      • Störungen der Sexualhormonsekretion (unregelmäßige Menstruation bis hin zur Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)
      • sekundäre adrenocorticale und hypophysäre Nichtansprechbarkeit, besonders unter Stress z. B. bei Trauma, chirurgischen Eingriffen oder Krankheit
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Gewichtszunahme
      • Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie
      • Natriumretention mit +ANY-dembildung
      • vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen)
      • gesteigerte Calciumausscheidung
      • hypokaliämische Alkalose
      • Flüssigkeitsretention bei prädisponierten Patienten Stauungsherzinsuffizienz
      • erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika
      • negative Stickstoffbilanz auf Grund eines erhöhten Protein-Katabolismus
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • schwere Depression bis hin zu psychotischen Manifestationen
      • Stimmungsschwankungen
      • Gereiztheit
      • Euphorie
      • Antriebs- und Appetitsteigerung
      • Persönlichkeitsveränderungen
      • Psychosen
      • Schlafstörungen
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pseudotumor cerebri (insb. bei Kindern)
      • Manifestation einer latenten Epilepsie
      • Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
      • Krämpfe
      • (Dreh-)Schwindel
      • Kopfschmerz
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Katarakt, insbesondere mit hinterer subkapsulärer Trübung
      • erhöhter Augeninnendruck
      • Glaukom
      • Exophthalmus
      • Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulcus
      • Aggravation bakterieller Hornhautinfektionen
      • Candidose
      • Ptosis
      • Mydriasis
      • Chemosis
      • iatrogene Skleraperforation
      • selten reversibler Exophthalmus
      • Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge
      • Perforation der Kornea bei bestehender Keratitis
      • Herpes-simplex-Keratitis
      • Einzelfälle von Blindheit traten nach intraläsionaler Behandlung im Bereich des Gesichts bzw. des Kopfes auf
  • Herzerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • kongestive Herzinsuffizienz
  • Gefäßerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Blutdruckerhöhung
      • Blutdruckabfall
      • Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos
      • Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Schluckauf
      • Magen-Darm-Ulcera
      • gastrointestinale Blutungen
      • Pankreatitis
      • Blähungen
      • ulcerative +ANY-sophagitis
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Striae rubrae
      • Atrophie
      • Teleangiektasien
      • erhöhte Kapillarfragilität
      • Petechien
      • Ekchymosen
      • Erythem
      • verstärktes Schwitzen
      • Hypertrichose
      • Steroidakne
      • verzögerte Wundheilung
      • Rosacea-artige (periorale) und allergische Dermatitis
      • Urtikaria
      • angioneurotisches +ANY-dem
      • Änderungen der Hautpigmentierung
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Arzneimittelexanthem
      • Unterdrückung von Reaktionen gegenüber Hauttests
      • allergische Dermatitis
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Sehnenschäden und/oder spätere Sehnenruptur
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelatrophie und -schwäche
      • Corticoid-Myopathie
      • bei Patienten mit Myasthenia gravis Verstärkung der Symptome
      • Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzer Anwendung möglich)
      • Wirbelfrakturen
      • aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm-und Oberschenkelknochens)
      • Frakturen der langen Röhrenknochen
      • Sehnenruptur
      • Gelenkinstabilität (nach wiederholten intraartikulären Injektionen)
      • Charcot-artige Arthropathie
      • steriler Abszess
      • bei zu rascher Dosisreduktion nach lang dauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen
      • Kristallsynovitis (Kristallsuspensions-Präparate)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • veränderte Beweglichkeit und Anzahl der Spermien
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • lokale Reizungen
      • Nachschmerz nach der Injektion und systemische Unverträglichkeitserscheinungen (Hitzegefühl, länger anhaltende Schmerzen)
      • Entwicklung einer Hautatrophie und/oder einer Atrophie des Unterhautgewebes mit Depigmentierung und Lanugoverlust an der Injektionsstelle
      • Verletzung von Gefäßen oder Nerven, verbunden mit der Applikationstechnik

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Betamethason - invasiv

  • Nebennierenrinden(NNR)-Insuffizienz
    • eine NNR-Insuffizienz, die durch eine Glucocorticoidtherapie bedingt ist, kann, abhängig von der Dosis und Therapiedauer, noch mehrere Monate und in Einzelfällen länger als ein Jahr nach Absetzen der Therapie anhalten
    • kommt es während der Behandlung mit Betamethason zu besonderen körperlichen Stresssituationen (Unfall, Operation, Geburt u. a.), kann eine vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden
    • wegen der möglichen Gefährdung in Stresssituationen sollte daher für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Corticoid-Ausweis ausgestellt werden
    • auch bei anhaltender NNR-Insuffizienz nach Therapieende kann die Gabe von Glucocorticoiden in körperlichen Stresssituationen erforderlich sein
    • eine Therapie-induzierte akute NNR-Insuffizienz kann durch langsame Dosisreduktion bei vorgesehenem Absetzen minimiert werden
    • bei einer im Anschluss an die Initialtherapie für erforderlich gehaltenen Langzeittherapie sollte auf Prednison/Prednisolon umgestellt werden, da es hierbei zu einer geringeren Nebennierenrindensuppression kommt
  • eine Therapie mit Betamethason sollte nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchgeführt werden bei folgenden Erkrankungen:
    • akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)
    • HBsAg-positive chronisch-aktive Hepatitis
    • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen
    • systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Nematoden)
    • Poliomyelitis
    • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
    • akute und chronische bakterielle Infektionen
    • bei Tuberkulose
      • bei Tuberkulose in der Anamnese (cave Reaktivierung!-) oder latenter Tuberkulose
        • Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
          • falls Rifampicin zur Chemophrophylaxe verwendet wird, gilt es den beschleunigten Effekt auf die Corticosteroid-Metabolisierung zu beachten, ggf. ist die Corticosteroid-Dosis anzupassen
        • generell sorgfältige Überwachung nötig (cave Reaktivierung!-)
      • bei aktiver Tuberkulose / positiver Tuberkulin-Test
        • Anwendung von Corticosteroiden auf die Fälle begrenzt werden, in denen selbige zur Beherrschung von fulminanter oder disseminierter Tuberkulose in Kombination mit einem angemessenen antituberkulotischen Behandlungsregime benötigt werden
        • generell sorgfältige Überwachung nötig (cave Reaktivierung!-)
  • zusätzlich sollte eine Therapie mit Betamethason nur unter strenger Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Therapie durchgeführt werden bei:
    • Magen-Darm-Ulzera
    • erosiver +ANY-sophagitis
    • Niereninsuffizienz
    • schwerer Osteoporose
    • Myasthenia gravis
    • schwer einstellbarer Hypertonie
    • schwer einstellbarem Diabetes mellitus
    • psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch)
    • Herpes ophthalmicus (Gefahr einer cornealen Perforation)
    • Eng- und Weitwinkelglaukom
    • Hornhautulcerationen und Hornhautverletzungen
  • ebenso Anwendung nur mit Vorsicht bei Patienten mit
    • Cushing-Syndrom
    • Thrombophlebitis
    • Abszess (Eiterung) oder anderer eitererzeugender Infektion
    • Ulcus pepticum in der Anamnese
  • wegen der Gefahr einer Darmperforation darf Betamethason nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung angewendet werden bei:
    • schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
    • Divertikulitis
    • Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
  • Hypoprothrombinämie
    • Corticosteroide in Kombination mit Acetylsalicylsäure sollten mit Vorsicht bei Hypoprothrombinämien verwendet werden
  • die Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen
  • CYP3A-Inhibitoren
    • bei gleichzeitiger Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren, einschließlich cobicistathaltiger Produkte, ist mit einem erhöhten Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen
    • Kombination vermeiden
      • es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Corticosteroide
      • in diesem Fall Patienten im Hinblick auf systemische Corticosteroidnebenwirkungen überwachen
  • Diabetes mellitus
    • während der Anwendung von Betamethason ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen
  • Kontrollen
    • insbesondere bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie
      • regelmäßige Blutdruckkontrolle während der Behandlung mit Betamethason erforderlich
    • Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz sind, aufgrund der Gefahr einer Verschlechterung, sorgfältig zu überwachen
    • bei einer lang dauernden Therapie mit Glucocorticoiden sind regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt
    • bei hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natrium-Restriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen
  • Induktion der Lungenreife bei drohender Frühgeburt
    • bei gleichzeitiger Tokolyse muss unter Umständen die Flüssigkeitszufuhr reduziert werden
    • neuere Daten zeigen, dass nach wiederholter Gabe von Glucocorticoiden nach Blasensprung ein signifikant höheres Risiko
      einer early-onset Sepsis besteht
      • Benefit für das Kind gegen das Risiko für die Mutter abwägen
  • Kinder
    • Indikation auf Grund der wachstumshemmenden Wirkung von Glucocorticoiden streng stellen
    • das Längenwachstum bei Glucocorticoid Langzeittherapie regelmäßig kontrollieren
  • Infektionen
    • Betamethason kann die Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und somit die Diagnostik erschweren
    • eine verminderte Widerstandsfähigkeit kann auftreten und die Lokalisation von Infektionen erschwert sein
  • lang dauernde Anwendung
    • auch geringer Mengen von Betamethason führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko
      • auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen)
    • kann hintere subkapsuläre Katarakte und Glaukome mit möglicher Schädigung der Sehnerven verursachen
    • kann das Risiko für sekundäre Augeninfektionen auf Grund von Pilzen oder Viren erhöhen
    • Chemoprophylaxe empfohlen
      • falls Rifampicin zur Chemoprophylaxe verwendet wird
      • dessen beschleunigender Effekt auf die Metabolisierung von Corticosteroiden muss beachtet werden
      • möglicherweise Anpassung der Corticosteroiddosis nötig
    • Wechsel von der parenteralen zur oralen Gabe in Betracht ziehen
      • möglicher Nutzen und Risiken gegeneinander abwägen
  • Impfungen / Viruserkrankungen
    • Impfungen mit Lebendimpfstoffen vermeiden
    • Impfungen mit Totimpfstoffen grundsätzlich möglich
    • beachten, dass die Immunreaktion und damit der Impferfolg bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden kann
    • während einer Behandlung mit Corticosteroiden sollten Patienten nicht gegen Pocken geimpft werden
    • insbesondere bei hohen Corticosteroiddosen sollten auch andere Impfungen nicht vorgenommen werden, da die Gefahr von neurologischen Komplikationen und ausbleibender Antikörperbildung besteht
    • im Falle einer Substitutionstherapie mit Corticosteroiden, z. B. bei Morbus Addison, kann jedoch eine Immunisierung durchgeführt werden
    • spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen
      • insbesondere gefährdet sind immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion
      • wenn diese Personen während einer Behandlung mit Betamethason Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben
        • ggf. vorbeugende Behandlung eingeleiten
  • Osteoporose-Risiko
    • abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden
      • Osteoporose-Prophylaxe ist zu empfehlen
    • gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie
      • familiärer Veranlagung
      • höherem Lebensalter
      • nach der Menopause
      • ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr
      • starkem Rauchen
      • übermäßigem Alkoholgenuss
      • Mangel an körperlicher Aktivität
    • Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin D-Zufuhr und körperlicher Aktivität
    • bei bereits bestehender Osteoporose
      • zusätzliche medikamentöse Therapie erwägen
  • Patienten mit Hypothyreose oder Leberzirrhose
    • zeigten eine verstärkte Wirkung der Corticosteroide
  • bei Beendigung oder ggf. Abbruch der Langzeitgabe von Glucocorticoiden ist an folgende Risiken zu denken
    • Exacerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit
    • akute NNR-Insuffizienz
    • Cortison-Entzugssyndrom
  • lokale Anwendung
    • jede Punktion kann zu Verletzungen von Gefäßen, Nerven sowie periartikulären Strukturen führen
    • die infiltrative/intraartikuläre Anwendung von Glucocorticoiden erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Infektion im Bereich der behandelten Gewebs- bzw. Gelenkstrukturen
    • bei Kristallsuspensionen:
      • zu unterscheiden von einer Kristallsynovitis, die bereits nach wenigen Stunden auftritt, keine Allgemeinsymptome hervorruft und in wenigen Tagen wieder abklingt
      • das Auftreten einer Kristallsynovitis hängt u. a. von der Kristallgröße des Präparates ab
    • eine merkliche Verstärkung der Schmerzen und eine lokale Schwellung, ferner eine Einschränkung der Beweglichkeit des Gelenks, Fieber und Unwohlsein deuten auf eine septische Arthritis hin
      • wenn die Diagnose einer Sepsis bestätigt wird
        • adäquate antimikrobielle Therapie einleiten
    • Glucocorticoide dürfen nicht in instabile Gelenke und sollten nicht in Zwischenwirbelräume injiziert werden
    • wiederholte Injektionen in Gelenke, die von Osteoarthritis betroffen sind, können die Gelenkzerstörung beschleunigen
    • direkte Injektionen von Glucocorticoiden in Sehnen sind unbedingt zu vermeiden
      • kann im späteren Verlauf zu Sehnenrupturen führen
    • längerfristige und wiederholte Anwendung von Glucocorticoiden in gewichttragende Gelenken
      • kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderungen im Gelenk führen
      • Ursache ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen oder anderer Symptome
    • lokale Anwendung kann neben der lokalen Wirkung auch systemische Effekte zeigen, Möglichkeit einer systemischen Wirkung beachten
  • epidurale Injektion
    • schwerwiegende neurologische Ereignisse, einige mit letalem Ausgang, wurden bei epiduraler Injektion von Corticosteroiden berichtet
    • die im Einzelnen berichteten Ereignisse umfassen unter anderem Rückenmarkinfarkt, Querschnittlähmung, Quadriplegie, Rindenblindheit und Schlaganfall
    • diese schwerwiegenden Ereignisse wurden sowohl nach fluoroskopischer Untersuchung als auch ohne Anwendung dieses Verfahrens berichtet
    • Sicherheit und Wirksamkeit einer epiduralen Anwendung von Corticosteroiden sind nicht erwiesen
    • Corticosteroide sind für diese Art der Anwendung nicht zugelassen
  • anaphylaktische Reaktionen
    • aufgrund der bisher in Einzelfällen aufgetretenen anaphylaktischen Reaktion sind vor allem bei Patienten mit bekannter allergischer Disposition entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen
  • potenzielle Wirkung von Betamethason auf das Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-System
    • muss speziell bei Dauertherapie in Erwägung gezogen werden
    • bei Verabreichung von hohen Dosen über einen längeren Zeitraum kann es zu einer Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse kommen
      • insbesondere bei zu geringen Injektionsintervallen
    • im Allgemeinen erfolgt die Normalisierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Funktion vollständig und unmittelbar nach Absetzen des Arzneimittels
  • Acetylsalicylsäure
    • sollte in Kombination mit Corticosteroiden mit Vorsicht bei Hypoprothrombinämie verwendet werden
  • Doping
    • die Anwendung von Betamethaspn kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen
  • Einfluss auf Untersuchungsmethoden
    • Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden
    • der Nitroblau-Tetrazolium-Test zum Nachweis einer bakteriellen Infektion kann zu falsch negativen Ergebnissen führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Betamethason - invasiv

    siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Betamethason - invasiv

  • während der Schwangerschaft (besonders in den ersten drei Monaten) bzw. bei Frauen im gebärfähigen Alter, soll die Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen
    • keine kontrollierten Studien zur Reproduktionstoxizität am Menschen vorliegend
  • Corticosteroide passieren die Plazentaschranke
  • bei Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft sind Wachstumsstörungen, eine Unterdrückung der körpereigenen Corticoidproduktion und andere Nebenwirkungen des Fetus nicht auszuschließen
  • Tierexperimentelle Studien
    • Betamethason führte zur Ausbildung von Gaumenspalten
    • erhöhtes Risiko für orale Spaltbildungen bei menschlichen Feten durch die Gabe von Glucocorticoiden während des ersten Trimenons wird diskutiert
  • Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft hohe Dosen von Corticosteroiden erhalten haben
    • sollten besonders beobachtet werden, ob sie Symptome einer Nebennierenrindeninsuffizienz zeigen
    • sind auf das seltene Auftreten von kongenitalen Katarakten zu untersuchen
  • werden Glucocorticoide am Ende der Schwangerschaft gegeben, besteht für den Fetus die Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde
    • kann eine ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen erforderlich machen
  • Anwendung während der Schwangerschaft zur Induktion der Lungenreife
    • während der Behandlung sollte eine Kardiotokographie (CTG) zusammen mit anderen Maßnahmen zur Kontrolle des fetalen Wohlbefindens durchgeführt werden
  • Mütter, die während der Schwangerschaft Corticosteroide erhalten haben
    • sollten während und nach der Geburt wegen der damit verbundenen Stresssituation auf Anzeichen einer Nebenniereninsuffizienz beobachtet werden

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Betamethason - invasiv

  • strenge Indikationsstellung bzw. sollte während der Behandlung nicht gestillt werden
    • jeweilige Fachinformation beachten
  • bei Hochdosistherapie
    • Abstillen empfohlen
  • Glucocorticoide gehen in die Muttermilch über
  • Wachstumsstörungen, eine Unterdrückung der körpereigenen Corticoidproduktion und andere Nebenwirkungen sind beim Kind nicht auszuschließen
  • eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden

Ausschleichend dosieren.

Enthält Parahydroxybenzoesäure/deren Ester Parabene (Alkyl-p-hydroxybenzoate) als Konservierungsmittel. Kann bei oraler, parenteraler, bronchopulmonaler und lokaler Applikation Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.

Ausreichende Untersuchungen liegen nicht vor.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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