Diazepam ratio 10mg Tabl (10 St)

Hersteller ratiopharm GmbH
Wirkstoff Diazepam
Wirkstoff Menge 10 mg
ATC Code N05BA01
Preis 11,15 €
Menge 10 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N1
Diazepam ratio 10mg Tabl (10 St)

Medikamente Prospekt

Diazepam10mg
(H)Cellulose PulverHilfsstoff
(H)CopovidonHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)MaisstärkeHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Diazepam oder andere Benzodiazepine
  • Neugeborene und Säuglinge < = 6 Monate
  • schwere Leberinsuffizienz
  • Abhängigkeitserkrankung oder -anamnese
  • Myasthenia gravis
  • schwere Ateminsuffizienz
  • Schlafapnoe-Syndrom
  • akute Alkoholintoxikation
  • akute Schlafmittelintoxikation
  • Schmerzmittelintoxikation
  • Psychopharmakaintoxikation
    • Neuroleptika
    • Antidepressiva
    • Lithium

Art der Anwendung



  • Tabletten tagsüber, unabhängig von den Mahlzeiten, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einnehmen
  • Einnahme abends ca. 1/2 Stunde vor dem Schlafengehen und nicht auf vollen Magen
    • sonst verzögerter Wirkungseintritt und, abhängig von Schlafdauer, verstärkte Nachwirkungen am nächsten Morgen möglich

Dosierung



  • behandlungsbedürftige Spannungs-, Erregungs-, Angstzustände
    • ambulante Therapie
      • Therapiebeginn
        • 5 mg Diazepam / Tag
          • in 1 bis 2 Gaben
            • morgens und / oder abends
      • Dosissteigerung, optional: bis auf 1 Tablette (10 mg Diazepam) / Tag
        • verteilt auf 1 bis 2 (evtl. mehrere) Gaben
      • Schwerpunkt der Behandlung auf den Abend legen
      • höhere Dosierungen nur in seltenen Fällen notwendig
        • z.B. psychiatrische und neurologische Erkrankungen
        • meist nur stationäre Gabe
    • stationäre Behandlung
      • bei schweren Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen
        • schrittweise Dosissteigerung auf 1 Tablette 3 - 6mal (30 - 60 mg Diazepam) / Tag
    • Behandlungsdauer: meist kurzfristig
  • Zustände mit erhöhtem Muskeltonus
    • Therapiebeginn
      • 1/2 Tablette 2 - 4mal / Tag (10 - 20 mg Diazepam / Tag)
    • Fortsetzung der Behandlung
      • 1/2 Tablette 1 - 2mal (5 - 10 mg Diazepam) / Tag
    • Behandlungsdauer: meist kurzfristig
  • Prämedikation für diagnostische oder chirurgische Eingriffe in Anästhesiologie und Chirurgie / postoperative Medikation
    • am Vorabend der Operation
      • 1 - 2 Tabletten (10 - 20 mg Diazepam)
    • nach der Operation
      • 5 - 10 mg Diazepam
      • gegebenenfalls Wiederholung
    • Behandlungsdauer: meist kurzfristig

Dosisanpassung

  • ältere oder geschwächte Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion sowie Kinder (> 7 Jahre) und Jugendliche (bis 14 Jahre)
    • erhalten die Hälfte der angegebenen Tagesdosierung
      • anfangs
        • 1/4 Tablette (2,5 mg Diazepam)
      • maximal
        • 1/2 Tablette (5 mg Diazepam)
  • akute Krankheitsbilder
    • Anwendung auf Einzelgaben oder wenige Tage beschränken
  • chronische Zustandsbilder
    • Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Verlauf
    • nach zweiwöchiger täglicher Einnahme
      • schrittweise Verringerung der Dosis
        • zur Prüfung der Notwendigkeit der weiteren Behandlung
    • maximale Behandlungsdauer: 4 Wochen
    • Anwendungsdauer > 1 Woche
      • bei Absetzen Dosis schrittweise verringern

Indikation



  • symptomatische Behandlung von akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen
  • Prämedikation vor chirurgischen oder diagnostischen Eingriffen / postoperative Medikation
  • Behandlung von Zuständen mit erhöhtem Muskeltonus

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - peroral

  • Nebenwirkungen häufig unterschiedlich stark ausgeprägt und treten vor allem zu Beginn der Behandlung auf, abhängig von
    • der individuellen Empfindlichkeit des Patienten
    • der eingenommenen Dosis
  • Nebenwirkungen können durch sorgfältige und individuelle Einstellung der Tagesdosis oft vermindert oder vermieden werden bzw. verringern sich im Laufe der Therapie
  • Untersuchungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • erhöhte Werte für Transaminasen
      • erhöhte Werte für die aP
  • Herzerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Bradykardie
      • Blutdruckabfall
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Arrhythmie
      • Herzversagen, einschließlich
        • Herzstillstand
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Somnolenz
      • Benommenheit
      • Kopfschmerzen
      • Schwindelgefühl
      • Ataxie
      • Tremor
      • am Morgen nach der abendlichen Einnahme
        • Überhangeffekte
        • Tagessedierung
        • dadurch vermindertes Reaktionsvermögen möglich
      • anterograde Amnesie bei Behandlung mit Benzodiazepinen in therapeutischen Dosierungen
        • Risiko des Auftretens steigt mit höheren Dosierungen
        • in Verbindung mit unangemessenem Verhalten
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • in hoher Dosierung und bei längerer Anwendung
        • verlangsamtes oder undeutliches Sprechen (Artikulationsstörungen)
        • Bewegungsunsicherheit
        • Gangunsicherheit
  • Augenerkrankungen
    • in hoher Dosierung und bei längerer Anwendung
      • reversible Sehstörungen
        • Diplopie
        • verschwommenes Sehen
        • Nystagmus
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • Vertigo
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Glottisspasmen
      • Atemdepression, einschließlich
        • Atemstillstand
        • verstärkte Erscheinung möglich
          • bei Atemwegsobstruktion
          • bei vorbestehenden Hirnschädigungen
          • wenn andere atemdepressivmwirkende Medikamente gleichzeitig angewendet wurden
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Oberbauchbeschwerden
      • Verstopfung
      • Durchfall
      • Mundtrockenheit
      • vermehrter Speichelfluss
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bei mehrtägiger Verabreichung des Arzneimittels in sehr hoher Dosierung, wie z. B. bei
        Tetanus
        • kolikartige Bauchschmerzen
        • Durchfall
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Harnverhaltung
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Inkontinenz
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • allergische Hautreaktionen
        • Pruritus
        • Urtikaria
        • Flush
        • Hautausschlag
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • Muskelschwäche
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Appetitzunahme
  • Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
    • bei älteren Patienten
      • erhöhtes Risiko für Stürze und Frakturen
  • Gefäßerkrankungen
    • Hypotonie
    • Kreislaufabfall
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Brustschmerzen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • bei längerer oder wiederholter Anwendung
        • Toleranzentwicklung
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Gelbsucht
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Störungen der Regelblutung bei Frauen
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Depressionen
      • Änderungen des sexuellen Bedürfnisses
        • Abnahme der Libido
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Emotionale Dämpfung
      • Konzentrationsstörungen
      • Verwirrtheit
      • verringerte Aufmerksamkeit
      • Änderungen des sexuellen Bedürfnisses
        • Zunahme der Libido
      • bereits vorhandene Depression kann während der Anwendung demaskiert werden
      • gHg-paradoxe Reaktionen+ACY-quot,, wie
        • Erregbarkeit
        • Reizbarkeit
        • aggressives Verhalten
        • Unruhe (Agitation)
        • Nervosität
        • Feindseligkeit
        • Angstzustände
        • Schlafstörungen
        • Albträume
        • lebhafte Träume
      • primäres Abhängigkeitspotenzial
        • bereits bei täglicher Einnahme über wenige Wochen Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung
        • nicht nur für den missbräuchlichen Gebrauch besonders hoher Dosen, sondern
          auch für den therapeutischen Dosisbereich
      • bei Beenden der Therapie
        • Absetzerscheinungen, z. B.
          • Rebound-Phänomene
        • Entzugssymptome
          • i.A. Entzugssymptomatik möglich, wenn der Patient auf ein Benzodiazepin mit einer deutlich kürzeren Eliminationshalbwertszeit wechselt
        • durch plötzliches Absetzen nach längerer täglicher Anwendung nach etwa 2 - 4 Tagen
          • Schlafstörungen
          • vermehrtes Träumen
          • verstärktes Wiedereinstellen von
            • Angstzuständen
            • Spannungszuständen
            • Erregung
            • innere Unruhe
          • Symptomatik
            • Zittern
            • Schwitzen
          • Steigerung der Symptomatik
            • bis zu bedrohlichen körperlichen, wie z. B.
              • Krampfanfälle
            • seelischen Reaktionen, wie
              • symptomatische Psychosen (z. B. Entzugs-Delir)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - peroral

  • Behandlung von Schlafstörungen im Zusammenhang mit akuten und chronischen Spannungs-, Erregungs- und Angstzuständen, wenn gleichzeitig eine Beruhigung am Tage erforderlich ist
  • nicht alle Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände oder Schlafstörungen bedürfen einer medikamentösen Therapie
    • oftmals sind sie Ausdruck körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder durch eine Therapie der Grundkrankheit beeinflusst werden
  • nach ambulanter Anwendung zu diagnostischen Zwecken Patient erst nach einer Stunde und nur in Begleitung nach Hause entlassen
  • Empfehlungen des Sachverständigenausschusses der Bundesregierung für den Arzt zur sachgerechten Anwendung von Benzodiazepin-haltigen Arzneimitteln
    • Benzodiazepine indiziert bei/als
      • schweren Angstzuständen
        • kurzfristige Indikation (4 - 6 Wochen) bei ausgeprägten Angstzuständen, die durch ärztliches Gespräch nicht zu beheben sind
      • den meisten medikamentös zu behandelnden Schlafstörungen
      • Prämedikation und Sedierung bei schweren somatischen Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt)
      • ggf. Indikation bei Einleitung einer antidepressiven Therapie
      • ggf. Indikation bei schweren reaktiven Ausnahmezuständen unter situativen Belastungen
      • Nutzen-Risiko-Verhältnis einer langfristigen Benzodiazepin-Medikation (> 2 Monate) bei Patienten
        mit behandlungsbedürftigen chronischen Angstzuständen bislang nicht bekannt
    • Risiken (insbesondere bei älteren Menschen)
      • Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens, z. B.
        • Verkehrsgefährdung
      • paradoxe Reaktionen
      • Kumulationsneigung bestimmter Stoffe
    • wegen Gefahr von Missbrauch und Abhängigkeit auch bei niedriger Dosierung folgende Richtlinien, die unter Berücksichtigung von Veröffentlichungen der Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft und der Arbeitsgemeinschaft Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie beachten
      • sorgfältige Indikationsstellung
      • bei Patienten mit Abhängigkeitsanamnese keine Verschreibung empfohlen
      • kleinste Packungseinheit verordnen
      • möglichst niedrige, aber ausreichende Dosierung
        • Dosisreduktion bzw. Dosiierungsintervallverlängerung möglichst schon in der 1. Behandlungswoche
      • Therapiedauer vor Behandlungsbeginn mit dem Patienten vereinbaren
      • Behandlungsnotwendigkeit in kurzen Zeitabständen überprüfen
      • psychische und physische Abhängigkeit auch ohne Dosissteigerung durch normale Dosen möglich (+ALs-Niedrigdosis-Abhängigkeit+AKs-)
      • nach langfristiger Anwendung schrittweise Dosisreduktion, um Entzugssymptome, wie z. B. Unruhe, Angst, Schlafstörungen, Delir oder Krampfanfälle, zu vermeiden
        • auch leichte Entzugssymptome können zu erneuter Einnahme führen
      • Beachtung der Informationen des pharmazeutischen Unternehmers und der einschlägigen wissenschaftlichen Veröffentlichungen
      • Aufklärung des Patienten, dass Benzodiazepine keinesfalls an Dritte weiterzugeben sind
      • Abhängigkeitsfälle melden (über die Arzneimittelkommission der Kammer der Heilberufe)
      • Benzodiazepin-Verschreibung vom Arzt stets eigenhändig ausfertigen
  • Anwendung nur unter besonderer Vorsicht bei
    • spinalen und zerebellaren Ataxien
    • unbehandeltem akutem Engwinkelglaukom
    • Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzem-Risiko-Abwägung bei
      • Kindern
      • Jugendlichen
  • nicht alle Spannungs-, Erregungs- und Angstzustände bedürfen einer medikamentösen Therapie
    • sie sind häufig Folgeerscheinungen körperlicher oder seelischer Erkrankungen und können durch andere Maßnahmen oder eine gezielte Behandlung der Grundkrankheit beeinflusst werden
  • zu Behandlungsbeginn
    • insbesondere ältere und geschwächte Patienten, Kinder und Jugendliche sowie für Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Ateminsuffizienz sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
      • Kontrolle der individuellen Reaktion auf das Medikament (um evtl. relative Überdosierungen aufgrund von Akkumulation möglichst schnell erkennen zu können)
    • Patienten genaue Verhaltensanweisungen für den Alltag unter Berücksichtigung der spezifischen Lebenssituation (z. B. Berufstätigkeit) geben
  • empfohlene Kontrollmaßnahmen bei einer Langzeittherapie
    • Kontrollen des Blutbildes
    • Kontrollen der Leberfunktion
  • Risikopatienten
    • Benzodiazepine werden nicht zur primären Behandlung von Psychosen empfohlen
    • Benzodiazepine sollten nicht zur alleinigen Behandlung von Depressionen oder Angstzuständen,
      die von Depressionen begleitet sind, angewendet werden
      • depressive Symptomatik kann u. U. verstärkt werden, wenn keine geeignete Behandlung
        der Grunderkrankung mit Antidepressiva erfolgt (Suizidgefahr)
    • bei älteren und geschwächten Patienten, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion
      • Vorsicht geboten
      • ggf. Dosisreduktion
    • chronische Ateminsuffizienz
      • aufgrund des Risikos einer Atemdepression niedrigere Dosis empfohlen
    • schwere Leberfunktionsstörungen
      • Behandlung mit Benzodiazepinen kontraindizeirt, da Gefahr einer Enzephalopathie
    • bei Abhängigkeit von Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem, einschließlich Alkohol
      • Behandlung mit Diazepam relativ kontraindiziert
        • Ausnahme: akute Entzugsreaktionen
  • Therapieabbruch bei
    • Halluzinationen
    • gHg-paradoxe+ACY-quot, Reaktionen, wie z. B.
      • akute Erregungszustände
      • Angst
      • Suizidalität
      • Schlaflosigkeit
      • Wutanfälle
      • vermehrte Muskelspasmen
  • Toleranzentwicklung
    • nach wiederholter Einnahme von Benzodiazepinen über wenige Wochen Verlust an Wirksamkeit (Toleranz) möglich
  • Abhängigkeitsentwicklung
    • Anwendung von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit
    • gilt für die missbräuchliche Anwendung besonders hoher Dosen und bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich
    • Risiko einer Abhängigkeit steigt mit der Dosis und der Dauer der Behandlung
    • bei Patienten mit Alkohol-, Arzneimittel- oder Drogenabhängigkeit in der Anamnese erhöhtes Risiko
    • bei Entwicklung einer körperlichen Abhängigkeit treten bei plötzlichem Abbruch der Behandlung Entzugssymptome auf
  • Absetzerscheinungen/Entzugssymptome
    • insbesondere beim Beenden einer längeren Behandlung Entzugssymptome möglich
      • Unruhe
      • Angst
      • Schlafstörungen
      • delirante Syndrome
      • Krampfanfälle
      • Kopfschmerzen
      • Muskelschmerzen
      • Spannungszustände
      • Ruhelosigkeit
      • Verwirrtheit
      • Reizbarkeit
      • in schweren Fällen
        • Derealisation
        • Depersonalisation
        • gesteigertes Hörvermögen
        • Taubheit und Kribbeln der Extremitäten
        • erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen und Berührungen
        • Halluzinationen
    • auch beim plötzlichen Beenden einer kürzeren Behandlung vorübergehende Absetzerscheinungen (Rebound-Phänomenen) möglich
      • Symptome, die zu einer Behandlung mit Valium führten, können in verstärkter Form wieder auftreten
      • mögliche Begleitreaktionen
        • Stimmungswechsel
        • Angstzustände
        • Unruhe
    • Behandlung ausschleichend beenden durch schrittweise Dosisreduktion (Risiko von Entzugs- bzw. Absetzphänomenen ist nach plötzlichem Beenden der Therapie höher)
    • Patientenhinweise zu Behandlungsbeginn auf
      • begrenzte Dauer der Behandlung
      • allmähliche Verringerung
      • Möglichkeit von Rebound-Phänomenen (Angst vor solchen Symptomen, kann dadurch, falls sie beim Absetzen des Medikaments auftreten sollten, verringert werden)
  • Amnesie
    • Benzodiazepine können anterograde Amnesien verursachen
      • meist einige Stunden nach Medikamenteneinnahme werden u. U. Handlungen ausgeführt, an die sich der Patient später nicht erinnern kann
    • Risiko steigt mit der Höhe der Dosierung und kann durch eine ausreichend lange, ununterbrochene Schlafdauer (7 - 8 Stunden) verringert werden
  • Psychische und ,paradoxe+ACY-quot, Reaktionen
    • Bei der Anwendung von Benzodiazepinen kann es, insbesondere bei älteren Patienten oder Kindern, zu psychischen sowie sogenannten ,paradoxen+ACY-quot, Reaktionen kommen
    • bei Auftreten: Therapie beenden
    • besonders bei älteren Patienten und Kindern:
      • psychiatrische und sogenannte +ALs-paradoxe Reaktionen+AKs- möglich (Unruhe, Reizbarkeit, Aggressivität, Wut, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten, andere Verhaltensstörungen)
      • bei Auftreten: Therapieabbruch
  • Diazepam nicht gleichzeitig mit Alkohol und/oder Arzneimitteln mit dämpfender Wirkung auf das zentrale Nervensystem einnehmen
    • gleichzeitige Einnahme kann die Wirkungen von Daizepam verstärken
    • tiefe Sedierung und klinisch relevante Herz-Kreislauf- und/oder Atemdepression möglich
  • bei gleichzeitiger Dauerbehandlung mit anderen Arzneimitteln wie z.B. zentral wirksamen Antihypertensiva, Beta-Blockern, Antikoagulanzien, herzwirksamen Glykosiden:
    • Wechselwirkungen nicht sicher vorhersehbar
    • besondere Vorsicht (insbesondere zu Therapiebeginn)

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - peroral

  • Anwendung während der Schwangerschaft
    • nur in Ausnahmefällen bei zwingender Indikation
    • nicht in hohen Dosen
    • nur kurzzeitig
  • keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vorhanden
  • Diazepam und N-Desmethyldiazepam (Hauptmetabolit) passieren die Plazenta
  • Kumulation im fetalen Kompartiment (bis zum Dreifachen der maternalen Serumkonzentration)
  • Missbildungsrisiko in der Frühschwangerschaft
    • bei Einnahme therapeutischer Dosen
      • vermutlich gering
      • Hinweise für erhöhtes Risiko für Gaumenspalten
    • nach Überdosierungen und Vergiftungen
      • Fallberichte über Fehlbildungen und geistige Retardierung
  • bei Anwendung hoher Dosen oder über längere Zeit während der Spätschwangerschaft oder während der Geburt
    • postnatale Entzugserscheinungen beim Neugeborenen möglich, wie
      • Hyperaktivität
      • Erregbarkeit
      • Hypotonie
      • Hypothermie
      • Ateminsuffizienz
      • schwacher Saugreflex
      • herabgesetzte Muskelspannung
  • Frauen im gebärfähigen Alter sollen sich bei Einnahme von Diazepam unverzüglich mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen, wenn sie schwanger zu werden wünschen oder eine Schwangerschaft vermuten





Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Diazepam - peroral

  • in der Stillzeit relativ kontraindiziert
  • Übergang in die Muttermilch
  • Milch-Plasma-Ratio individuell sehr unterschiedlich
  • Metabolisierung beim Neugeborenen wesentlich langsamer als bei Kindern und Erwachsenen
  • während der Therapie Stillen nicht empfohlen
  • bei zwingender Indikation: Abstillen

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen nicht möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Verordnungseinschränkung gem. Arzneimittelrichtlinie Anlage III für Tranquillantien, - ausgenommen zur Kurzzeittherapie bis zu 4 Wochen - ausgenommen für eine länger als 4 Wochen dauernde Behandlung in medizinisch begründeten Einzelfällen. Eine längerfristige Anwendung von Tranquillantien ist besonders zu begründen. Rechtliche Grundlagen und Hinweise: Verordnungseinschränkung verschreibungspflichtiger Arzneimittel nach dieser Richtlinie.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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