Dexaflam Injekt 4mg (1X1 ml)

Hersteller Zentiva Pharma GmbH
Wirkstoff Dexamethason
Wirkstoff Menge 3,32 mg
ATC Code H02AB02
Preis 11,46 €
Menge 1X1 ml
Darreichung (DAR) AMP
Norm N1
Dexaflam Injekt 4mg (1X1 ml)

Medikamente Prospekt

Dexamethason 21-dihydrogenphosphat4mg
(H)Dinatrium edetatHilfsstoff
(H)Natrium chloridHilfsstoff
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
(H)Salzsäure, konzentriertHilfsstoff
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dexamethason - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Dexamethason
  • Infektionen im Anwendungsbereich
  • Bekannte Blutungsneigung
  • sonst für eine kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation keine Gegenanzeigen
  • bei längerdauernder Therapie
    • Magen-Darm-Ulzera
    • schwere Osteoporose
    • psychiatrische Anamnese
    • akute Virusinfektionen (Varizellen, Herpes zoster, Herpes simplex)
    • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
    • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen
    • systemische Mykosen und Parasitosen
    • Poliomyelitis
    • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
    • Eng- und Weitwinkelglaukom
  • intraartikuläre Injektion
    • Infektionen innerhalb oder in unmittelbarer Nähe des zu behandelnden Gelenk
    • bakteriellen Gelenkentzündungen
    • Instabilität des zu behandelnden Gelenks
    • Blutungsneigung (spontan oder durch gerinnungshemmende Arzneimittel
    • periartikuläre Kalzifikation
    • nicht vaskularisierter Knochennekrose
    • Sehnenruptur
    • Charcot-Gelenk
  • subkonjuktivale Injektion
    • virus-, bakterien- und pilzbedingten Augenerkrankungen
    • Verletzungen des Auges
    • ulzerösen Prozessen der Hornhaut des Auges
  • Die periartikuläre Injektion und Infiltration bei akuter Epikondylitis humeri ist kontraindiziert bei
    • Injektionen im Bereich infizierter Haut
    • Injektionen nahe von oder durch Psoriasherde
    • hämorrhagischer Diathese
    • schweren Allgemeininfektionen.

Art der Anwendung



  • Anwendung zur:
    • intravenösen Injektion oder Infusion
    • intramuskulären Anwendung (nur wenn kein intravenöser Zugang vorhanden ist)
    • intrabursalen Anwendung
    • periartikulären Anwendung
    • intraartikulären Anwendung
    • Infiltration
    • subkonjunktivalen Anwendung
  • Tagesdosis möglichst als Einzeldosis morgens (6.00 - 8.00 Uhr) verabreichen (zirkadiane Therapie)
  • im Falle der Hochdosistherapie ist häufig eine mehrmalige tägliche Gabe erforderlich (maximaler Effekt), Möglichkeit zur alternierenden Behandlung (in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und Ansprechen auf die Therapie) ist zu prüfen
  • Hinweise zur Verwendbarkeit der Lösung:
    • nur klare Lösungen verwenden
    • Inhalt der Injektionslösung nur zur einmaligen Entnahme bestimmt
    • Reste der Injektionslösung vernichten
    • die intraartikuläre Gabe von Glucocorticoiden erhöht substanzimmanent die Gefahr einer Gelenkinfektion
  • Die längerfristige und wiederholte Anwendung von Glucocorticoiden in gewichttragenden Gelenken kann zu einer Verschlimmerung der verschleißbedingten Veränderungen im Gelenk führen
  • Ursache dafür ist möglicherweise eine Überbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rückgang der Schmerzen oder anderer Symptome

Dosierung



Basiseinheit: 1 Ampulle (1 ml) enthält 4 mg Dexamethason-21-dihydrogenphosphat

  • allgemein
    • im Allgemeinen relativ hohe Initialdosen, die bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen
    • Dosierung in Abhängigkeit von Indikation und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten
  • Behandlungsdauer:
    • so gering und kurz wie möglich
    • Dosis kann ggf. unterschiedlich schnell reduziert, beendet oder auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis eingestellt werden (ggf. unter Kontrolle des adrenalen Regelkreises)
    • Dosisabbau sollte grundsätzlich stufenweise erfolgen
    • bei erforderlicher Langzeittherapie ggf. auf Prednison/Prednisolon umstellen (geringere Nebennierenrindensuppression)
  • Neurologie
    • Hirnödem:
      • initial: 8 - 10 mg (max. 80 mg) Dexamethason-21-dihydrogenphosphat i. v.
      • anschließend: 16 - 24 mg (bis 48 mg) / Tag, verteilt auf 3 - 4 (6) Einzeldosen i. v. über 4 - 8 Tage
      • längerfristige, niedriger dosierte Gabe von Dexamethason evtl. erforderlich während der Bestrahlung sowie bei der konservativen Therapie inoperabler Hirntumoren
      • Hirnödem infolge bakterieller Hirnhautentzündung:
        • 0,15 mg / kg i. v. / 6 Stunden über 4 Tage
        • Kinder: 0,4 mg / kg KG i. v. alle 12 Stunden über 2 Tage, beginnend vor der ersten Antibiotikagabe
  • Notfallbehandlung
    • posttraumatischer Schock/Prophylaxe der posttraumatischen Schocklunge:
      • initial: 40 - 100 mg i. v. (Kinder 40 mg)
      • Wiederholung nach 12 Stunden oder 6-stündlich: 16 - 40 mg über 2 - 3 Tage
    • Anaphylaktischer Schock:
      • primäre Epinephrin-Injektion i. v.
      • danach 40 - 100 mg i. v. (Kinder 40 mg)
      • bei Bedarf wiederholte Injektion
  • Erkrankungen der Lunge und der Atemwege
    • Schwerer akuter Asthmaanfall:
      • Erwachsene: so früh wie möglich 8 - 20 mg Dexamethasondihydrogenphosphat i. v., bei Bedarf wiederholt 8 mg / 4 Stunden
      • Kinder: 0,15 - 0,3 mg / kg KG i. v. oder oral bzw. 1,2 mg / kg KG als Bolus initial, dann 0,3 mg / kg KG alle 4 - 6 Stunden
      • Aminophyllin und Sekretolytika können zusätzlich verabreicht werden
    • Interstitielle Aspirationspneumonie:
      • initial 40 - 100 mg (Kinder 40 mg) i. v.
      • Wiederholung nach 12 Stunden oder 6-stündlich: 16 - 40 mg über 2 - 3 Tage
  • Dermatologie
    • Akute Hautkrankheiten:
      • 8 - 40 mg i. v. / Tag, in Einzelfällen bis 100 mg / Tag
      • anschließend orale Weiterbehandlung in absteigender Dosierung
  • Autoimmunerkrankungen/Rheumatologie
    • Aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen:
      • Systemischer Lupus erythematodes:
        • 6 - 16 mg Dexamethasondihydrogenphosphat /Tag
    • Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform:
      • schnell destruierend verlaufenden Formen:
        • 12 - 16 mg / Tag
      • bei extraartikulären Manifestationen 6 - 12 mg / Tag
    • Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis:
      • 12 - 16 mg / Tag
    • Rheumatisches Fieber mit Karditis:
      • 12 - 16 mg Dexamethasondihydrogenphosphat / Tag
  • Intraartikuläre Therapie (kleine Gelenke)
    • abhängig von der Größe des Gelenks und der Schwere der Symptome
    • meist ausreichend: +AL0- Ampulle (2 mg Dexamethasondihydrogenphosphat) / Tag
    • erneute Injektion frühestens nach 3 - 4 Wochen
    • max. 3 - 4 Injektionen pro Gelenk
    • insbes. nach wiederholter Injektion ärztliche Kontrolle erforderlich
  • Infiltrationstherapie
    • lokale Infiltration: 1 - 2 Ampullen (4 - 8 mg Dexamethasondihydrogenphosphat)
    • Infiltration in den Bereich des stärksten Schmerzes bzw. der Sehnenansätze
    • intratendinöse Injektion unter allen Umständen vermeiden
    • wiederholte Injektion frühestens nach 3 - 4 Wochen möglich
    • auf strenge aseptische Kautelen achten
  • Infektiologie
    • schwere Infektionskrankheiten, toxische Zustände (z. B. Tuberkulose, Typhus, nur neben entsprechender antiinfektiöser Therapie):
      • 4 - 20 mg Dexamethasondihydrogenphosphat / Tag i. v.
      • in Einzelfällen (z. B. Typhus) initial bis zu 200 mg
  • Onkologie
    • Palliativtherapie maligner Tumoren:
      • initial: 8 - 16 mg / Tag
      • bei länger dauernder Therapie: 4 - 12 mg / Tag
    • Prophylaxe und Therapie von Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata:
      • 10 - 20 mg i. v. oder oral vor Beginn der Chemotherapie
      • danach evtl. 4 - 8 mg Dexamethasondihydrogenphosphat 2 - 3mal / Tag über 1 - 3 Tage (mäßig emetogene Chemotherapie) bzw. bis zu 6 Tage (hoch emetogene Chemotherapie)
    • Prophylaxe und Therapie von postoperativem Erbrechen:
      • Einzeldosis von 8 - 20 mg i. v. vor Beginn der Operation
      • Kindern (>/= 2 Jahre): 0,15 - 0,5 mg / kg KG (max. 16 mg)
  • Ophthalmologie
    • individuell festzulegen nach der Schwere der Symptomatik
    • subkonjunktivalen Anwendung: 2 mg Dexamethasondihydrogenphosphat ausreichend

Dosisanpassung

  • Kinder und Jugendliche
    • lokale Anwendung (intraartikuläre Anwendung und Infiltrationstherapie)
      • nicht empfohlen (keine ausreichenden Daten zum Beleg der Wirksamkeit und Unbedenklichkeit)
  • Hypothyreose: niedrigere Dosierungen können ausreichend sein
  • Leberzirrhose: niedrigere Dosierungen können ausreichend sein

Indikation



  • Neurologie
    • Hirnödem (nur bei computertomographisch nachgewiesener Hirndrucksymptomatik), ausgelöst durch Hirntumor, neurochirurgische Eingriffe, Hirnabszess, bakterielle Meningitis
  • Notfallbehandlung
    • Posttraumatischer Schock/Prophylaxe der posttraumatischen Schocklunge
    • Anaphylaktischer Schock (nach primärer Epinephrin-Injektion)
  • Erkrankungen der Lunge und der Atemwege
    • Schwerer akuter Asthmaanfall
    • Interstitielle Aspirationspneumonie
  • Dermatologie
    • Parenterale Anfangsbehandlung ausgedehnter akuter schwerer Hautkrankheiten (z. B. Erythrodermie, Pemphigus vulgaris, akute Ekzeme)
  • Autoimmunerkrankungen/Rheumatologie
    • Parenterale Anfangsbehandlung von Autoimmunerkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes, insbesondere viszerale Formen
    • Aktive Phasen von Systemvaskulitiden wie Panarteriitis nodosa (bei gleichzeitig bestehender pos. Hepatitis-B-Serologie Behandlungsdauer max. zwei Wochen)
    • Aktive rheumatoide Arthritis mit schwerer progredienter Verlaufsform (z. B. schnell destruierend verlaufende Formen und/oder extraartikulären Manifestationen)
    • Juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis
    • Rheumatisches Fieber mit Karditis
    • Intraartikuläre Therapie (kleine Gelenke)
      • kleine Gelenke
        • Zusätzlich zur Infiltrationstherapie
          • nach Allgemeinbehandlung chronisch-entzündlicher Gelenkerkrankungen, persistierender Entzündung in einem/wenigen Gelenken
          • bei Arthritis bei Pseudogicht/Chondrokalzinose
          • bei aktivierter Arthrose
        • Durchführung nur unter streng aseptischen Bedingungen
        • Therapie (wegen der geringeren Gewebsreizung) vorrangig mit wässrigen Lösungen oder mikrokristallinen Suspensionen
      • große Gelenke
        • Verwendung von Kristallsuspensionen empfohlen
        • bessere lokale Verträglichkeit bei geringer Kristallgröße
        • bevorzugt Arzneimittel mit langer Verweildauer verwenden (längere lokale Wirksamkeit und geringere systemische Wirkung)
    • Infiltrationstherapie
      • Tendovaginitis (strenge Indikationsstellung)
      • nicht bakterielle Bursitis
      • Periarthropathien, Insertionstendopathien
      • Engpass-Syndrome bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen
      • Enthesitiden bei Spondyloarthritiden
      • Indiziert nur bei umschriebener, nicht bakterieller, entzündlicher Reaktion
      • bevorzugte Verwendung von wässrigen Glucocorticoid-Lösungen/mikrokristallinenSuspensionen zur Vermeidung von Kristallreaktionen und insbes. Sehnenschäden/Sehnenruptur
  • Infektiologie
    • Schwere Infektionskrankheiten mit toxischen Zuständen (z. B. Tuberkulose, Typhus, nur mit entsprechender antiinfektiöser Therapie)
  • Onkologie
    • Palliativtherapie maligner Tumoren
    • Prophylaxe und Therapie von postoperativem und/oder Zytostatika-induziertem Erbrechen im Rahmen antiemetischer Schemata
  • Ophthalmologie
    • Subkonjunktivale Anwendung bei nicht infektiöser Keratokonjunktivitis, Skleritis (außer nekrotisierenden Skleritis), Uveitis anterior und intermedia

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dexamethason - invasiv

  • ohne Häufigkeitsangabe
    • parenterale Kurzzeitanwendung
      • Herabsetzung der Glucose-Toleranz
      • Magen-Darm-Ulzera
    • parenterale (bzw. orale) Langzeitanwendung
      • adrenale Suppression
      • Induktion einer Cushing-aehnlichen Symptomatik (Vollmond-Gesicht, Stamm-Fettsucht)
      • Wachstumsverzoegerungen bei Kindern
      • Stoerung der Sexualhormon-Sekretion (Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz
      • verminderte Glucose-Toleranz, Diabetes mellitus
      • Natrium-Retention mit Oedem-Bildung, vermehrte Kalium-Ausscheidung (cave: Rhythmus-Stoerungen)
      • Striae rubrae
      • Atrophie
      • Petechien
      • Ekchymosen
      • Steroidakne
      • verzoegerte Wundheilung
      • periorale DermatitisMuskel-AtrophieOsteoporose (auch kurzzeitige Anwendung niedriger Dosen kann Knochen-Verlust bewirken)
      • aseptische Knochen-Nekrosen (Kopf des Oberarm- und Unterschenkelknochens)
      • Depressionen
      • Gereiztheit
      • Euphorie
      • Appetit- und Antriebssteigerung
      • Pseudotumor cerebriManifestation einer latenten EpilepsieMagen-Darm-Ulzera
      • gastrointestinale BlutungenPankreatitis
      • Hypertonie
      • Erhoehung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos
      • Gefaess-Entzuendungen (Vaskulitis, auch als Entzugssyndrom nach Langzeit-Anwendung)
      • maessige Leukozytose
      • Lymphopenie
      • Eosinopenie
      • Polyglobulie
      • Schwaechung der Immunabwehr
      • Maskierung von Infektionen
      • Katarakt
      • Glaukom
    • i.v. Anwendung
      • hochdosierte, rasche Injektion: kurzfristige, harmlose Hautsensationen in Form von Kribbeln, Brennen, Jucken (besonders im Genital-, Perianalbereich)
    • i.m. Anwendung
      • lokale Reizungen und Unvertraeglichkeitsreaktionen (Hitzegefuehl, Brennen, laenger anhaltende Schmerzen)
      • nicht auszuschliessen: Entwicklung einer Atrophie an Haut und Unterhautfettgewebe
      • intramuskulaerer Spritzenabszess (Verschleierung durch antiinflammatorische Glucocorticoid-Wirkung moeglich)
    • intraartikulaere Applikation

      • Erhoehung der Gefahr eine Gelenkinfektion
      • laengerfristige bzw. wiederholte Anwendung in Gewicht-tragenden Gelenken: Gefahr der Verschlimmerung der Verschleiss-bedingten Veraenderungen (moegliche Ursache: Ueberbeanspruchung des betroffenen Gelenks nach Rueckgang von Schmerzen oder anderen Symptomen)
      • Langzeit-Anwendung bzw. Anwendung hoeherer Dosen: systemische Nebenwirkungen wie adrenale Suppression, Cushing-Symptomatik bzw. Osteoporose
      • lokale Reizungen und Unvertraeglichkeitsreaktionen (Hitzegefuehl, Brennen, laenger anhaltende Schmerzen)
      • nicht auszuschliessen: Entwicklung einer Atrophie an Haut und Unterhautfettgewebe
      • Sehnenriss
      • vertebrale Kompressionsfrakturen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dexamethason - invasiv

  • Nebennierenrinden(NNR)-Insuffizienz
    • Nebennierenrinden(NNR)-Insuffizienz, die durch eine Glucocorticoidtherapie bedingt ist, kann abhängig von Dosis und Therapiedauer noch mehrere Monate und in Einzelfällen länger als 1 Jahr nach Absetzen der Therapie anhalten.
    • bei besonderen körperlichen Stress-Situationen (Unfall, Operation, Geburt u.a.) während der Behandlung, kann vorübergehende Dosiserhöhung erforderlich werden
      • wegen der möglichen Gefährdung in Stress-Situationen für den Patienten bei länger dauernder Therapie einen Corticoid-Ausweis ausstellen
    • bei anhaltender NNR-Insuffizienz nach Therapie-Ende kann die Gabe von Glucocorticoiden in körperlichen Stress-Situationen erforderlich sein
    • Minimierung einer therapieinduzierten akuten NNR-Insuffizienz durch langsame Dosisreduktion bei vorgesehenem Absetzen
  • Therapie mit Dexamethason nur unter strengster Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie durchführen bei folgenden Erkrankungen:
    • akute Virusinfektionen (Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)
    • HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis
    • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen
    • systemische Mykosen und Parasitosen (z. B. Nematoden)
    • Poliomyelitis
    • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
    • akute und chronische bakterielle Infektionen
    • bei Tuberkulose in der Anamnese (cave: Reaktivierung!-) Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz
  • Therapie ebenfalls nur unter strenger Indikationsstellung und ggf. zusätzlicher spezifischer Therapie durchführen bei:
    • Magen-Darm-Ulzera
    • schwerer Osteoporose
    • schwer einstellbarer Hypertonie
    • schwer einstellbarem Diabetes mellitus
    • psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch)
    • Eng- und Weitwinkelglaukom
    • Hornhautulcerationen und Hornhautverletzungen
  • wegen Gefahr einer Darmperforation Anwendung nur bei zwingender Indikation und unter entsprechender Überwachung bei:
    • schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation
    • Divertikulitis
    • Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
    • Hinweis: Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen.
  • Therapiekontrollen:
    • Durchführung regelmäßiger Blutdruckkontrollen
      • insbes. bei Anwendung hoher Dosen und bei Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie
    • Überwachung von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz
      • Gefahr einer Verschlechterung
    • Bradykardie möglich
    • Auftreten anaphylaktischer Reaktionen möglich
    • bei einer langdauernden Therapie mit Glucocorticoiden regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließl. augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) durchführen
    • bei hohen Dosen auf ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natrium-Restriktion achten und Serum-Kalium-Spiegel überwachen
    • Osteoporose-Prophylaxe empfehlenswert
      • v.a. bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren wie familiärer Veranlagung, höherem Lebensalter, nach der Menopause, ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr, starkem Rauchen, übermäßigem Alkoholgenuss, sowie Mangel an körperlicher Aktivität
      • ausreichende Calcium- und Vitamin D Zufuhr plus körperliche Aktivität
      • bei bestehender Osteoporose
        • zusätzlich medikamentöse Therapie erwägen
  • bei Therapiebeendigung / -abbruch nach Langzeitgabe folgende Risiken bedenken:
    • Exacerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit
    • akute NNR-Insuffizienz
    • Cortison-Entzugssyndrom
  • Myasthenia gravis
    • bei Therapiebeginn mit Dexamethason Verschlechterung möglich
  • Diabetiker
    • evtl. erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika
  • Kinder
    • strenge Indikationsstellung aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Glucocorticoiden
    • regelmäßige Kontrolle des Längenwachstums bei Langzeittherapie
  • Frühgeborene
    • verfügbare Daten nach einer frühen Behandlung (< 96 Stunden) von Frühgeborenen mit bronchopulmonaler Dysplasie mit Initialdosen von zweimal täglich 0,25 mg/kg deuten auf unerwünschte Langzeitfolgen bei der neurologischen Entwicklung hin
  • Infektionen
    • Behandlung mit Dexamethason kann Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion verschleiern und die Diagnostik erschweren
    • Risiko opportunistischer Infektionen bei langdauernder Anwendung auch geringer Mengen von Dexamethason
    • Impfungen mit Totimpfstoffen möglich
      • Immunreaktion und Impferfolg kann bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden
    • spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können besonders schwer verlaufen
      • immunsupprimierte Kinder und Personen ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion besonders gefährdet
      • wenn diese Personen während einer Behandlung mit Dexamethason Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, ggf. vorbeugende Behandlung einleiten
  • lokale Anwendung
    • infiltrative/intraartikuläre Anwendung von Glucocorticoiden erhöht substanzimmanent Gefahr einer Infektion im Bereich der behandelten Gewebs- bzw. Gelenkstrukturen
    • wiederholte Injektionen in Gelenke, die von Osteoarthritis betroffen sind, können die Gelenkzerstörung beschleunigen
    • direkte Injektionen von Glucocorticoiden in Sehnen unbedingt vermeiden
      • können im späteren Verlauf zu Sehnenrupturen führen
      • Risiko von Sehnenbeschwerden, Tendinitis und von Sehnenrupturen erhöht, wenn Fluorchinolone und Glukokortikoide zusammen verabreicht werden
  • Dopinghinweis
    • Anwendung von Dexamethason kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dexamethason - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dexamethason - invasiv

  • Dexamethason kann wie alle Glukokortikoide die Plazenta passieren
  • Während der Schwangerschaft, besonders in den ersten 3 Monaten, Anwendung nur nach sorgfältiger Nutzen/Risiko-Abwägung
  • Tierversuch: Hinweise auf Fehlbildungen bei der fetalen Entwicklung einschließl. Gaumenspalte, intrauteriner Wachstumsretardierung und Auswirkungen auf Hirnwachstum und -entwicklung
  • kein Hinweis, dass Glukokortikoide zu einer erhöhten Inzidenz an kongenitalen Fehlbildungen beim Menschen, wie Lippen-/Gaumenspalte, führen
  • Bei Langzeittherapie: intrauterine Wachstumsstörungen nicht auszuschließen
  • Bei Behandlung zum Ende der Schwangerschaft: für Fetus Gefahr einer Atrophie der Nebennierenrinde, die ausschleichende Substitutionstherapie beim Neugeborenen erforderlich machen kann

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Dexamethason - invasiv

  • Glukokortikoide gehen in die Muttermilch über
  • Schädigung des Säuglings bisher nicht bekannt
  • strenge Indikationsstellung in der Stillzeit
  • falls aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Ausschleichend dosieren.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

Warnung

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