Desferal 2g (5 St)

Hersteller Aca Müller/Adag Pharma AG
Wirkstoff Deferoxamin
Wirkstoff Menge 1710 mg
ATC Code V03AC01
Preis 215,39 €
Menge 5 St
Darreichung (DAR) PLH
Norm N1
Desferal 2g (5 St)

Medikamente Prospekt

Deferoxamin1.71g
(H)Wasser, für InjektionszweckeHilfsstoff
[Basiseinheit = 20 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Deferoxaminmesilat, außer wenn eine erfolgreiche Desensibilisierung durchgeführt wurde

Art der Anwendung



  • Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionslösung bzw. Infusionslösung (nach Rekonstitution)
  • s.c. Anwendung:
    • nicht in einer höheren Konzentration als 95 mg/ml geben (Ausmaß der Lokalreaktionen verstärkt)
    • Nadel nicht zu dicht unter der Dermis einführen
  • wenn nur i.m. Anwendung möglich:
    • höhere Konzentration kann erforderlich werden, um die Injektion zu erleichtern
  • richtige Injektionstechnik genau beachten
  • schnelle intravenöse Infusion kann zur Hypotonie und zum Schock führen (z.B. Hitzewallungen, Tachykardie, Kollaps und Urtikaria)
  • Anwendung bei chronischer Eisenüberladung:
    • langsame s.c. Infusion mittels tragbarer Infusionspumpe:
      • Infusionsdauer: 8 - 12 Stunden (besonders geeignet für ambulante Patienten) oder 24 Stunden
      • Anwendung 5 - 7mal / Woche, je nach Schweregrad der Eisenüberladung
    • i.v. Infusion während Bluttransfusionen:
      • Weg für eine i.v. Verabreichung (Infusion) steht während Bluttransfusionen zur Verfügung
      • v. a. bei Patienten mit mangelhafter Therapiedisziplin bei s.c. Infusion
      • Deferoxaminmesilat-Lösung nicht direkt in einen Blut-Transfusionsbeutel geben, sondern parallele Infusion über einen Y-Adapter
      • als Infusionspumpe das Patienten-eigene Pumpsystem verwenden
      • klinische Nutzen begrenzt da während der Bluttransfusion nur eine geringe Menge Deferoxaminmesilat i.v. gegeben werden kann (mit zusätzlicher s.c. Infusion begleiten)
      • Patienten und Pflegepersonal wegen der bestehenden Kollapsgefahr vor beschleunigter i.v. Infusion/Bolusapplikation warnen
    • kontinuierliche i.v. Infusion:
      • indiziert bei Patienten, die keine kontinuierliche s.c. Infusion durchführen können, und bei Patienten mit kardialen Problemen infolge Eisenüberladung
      • intensive Chelattherapie mittels intravenöser Infusionssysteme zur Implantation
      • Eisenausscheidung im 24-Stunden-Urin bei Patienten mit intensivierter i.v.-Therapie regelmäßig messen (und die Dosis entsprechend anpassen)
      • Vorsicht bei der Spülung der Infusionsleitungen, um versehentliche Bolusgaben von im Leitungssystem verbliebenem Deferoxaminmesilat vermeiden (akute Kollaps-Gefahr)
    • i.m. Applikation
      • nur wenn s.c. Infusion nicht möglich
  • Anwendung bei akuter Eisenvergiftung
    • bevorzugt kontinuierliche i.v. Verabreichung
  • Anwendung zur Diagnostik:
    • i.m. Applikation
  • weitere Hinweise zu Handhabung und Rekonstitution siehe Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 2 g Deferoxaminmesilat

  • Behandlung der chronischen Eisenüberladung
    • Therapieziel:
      • gut eingestellte Patienten: Eisengleichgewicht halten und Hämosiderose vorbeugen
      • Patienten mit Eisenüberladung: Negative Eisenbilanz zur Reduktion der erhöhten Eisenvorräte und Vermeidung toxischer Eisenwirkungen
    • Kinder und Erwachsene
      • Therapiebeginn
        • nach den ersten 10 - 20 Bluttransfusionen
        • oder wenn bei der klinischen Überwachung Hinweise auf eine Eisenüberladung auftreten (z.B. Serum-Ferritin-Werte von > 1000 ng / ml)
      • Hinweis:
        • Wachstums-Retardierung kann aus Eisenüberladung oder exzessiv hoher Deferoxaminmesilat-Dosen resultieren
        • Bei Therapiebeginn vor dem 3. Lebensjahr:
          • sorgfältige Wachstumsüberwachung
          • Maximaldosis: 40 mg Desferal / kg KG / Tag
      • Dosierung:
        • individuell festlegen und entsprechend der Eisenbelastung des Patienten anpassen
        • grundsätzlich niedrigste wirksame Dosis
      • Wirkungsbeurteilung
        • zu Beginn der Behandlung anhand der Eisenausscheidung im 24-Stunden-Urin täglich bestimmen und die Wirkung steigender Dosen ermitteln
        • nach Festlegung der geeigneten Dosis: Ausmaß der renalen Eisenausscheidung in Zeitabständen von einigen Wochen erneut bestimmen
        • alternativ Anpassung der mittleren Dosis entsprechend dem Ferritin-Spiegel:
          • Ziel: Therapeutischer Index < 0,025 (Therapeutischer Index = mittlere tägliche Dosis in mg / kg KG dividiert durch den Ferritin-Spiegel (+ALU-g / l)
          • therapeutische Index ist hilfreich, um Patienten vor einer zu starken Chelatbildung zu schützen (ersetzt aber keine sorgfältige klinische Überwachung)
      • durchschnittliche Tagesdosis: 20 - 60 mg Deferoxaminmesilat / kg KG
        • Serum-Ferritin-Spiegel < 2000 ng / ml: etwa 25 mg Deferoxaminmesilat / kg / Tag
        • Serum-Ferritin-Spiegel 2000 - 3000 ng / ml: etwa 35 mg Deferoxaminmesilat / kg / Tag
        • höhere Ferritin-Spiegel: bis 55 mg Deferoxaminmesilat / kg / Tag möglich
        • regelmäßige Tagesdosen > 50 mg Deferoxaminmesilat / kg / Tag nicht empfohlen, ausgenommen:
          • Hochdosis-Therapie erforderlich
          • Wachstum des Patienten abgeschlossen
          • fällt Serum-Ferritin-Spiegel < 1000 ng / ml, steigt das Nebenwirkungsrisiko an (diese Patienten genau überwachen und die wöchentliche Dosis gegebenenfalls senken)
        • Hinweise
          • die angegebenen Dosierungen sind Tages-Durchschnittsdosen
          • Infusionen werden meist an < 7 Tagen / Woche appliziert
          • d. h. tägliche Dosis weicht von durchschnittlicher Tagesdosis ab
    • Dosisanpassung
      • ältere Patienten (>/= 65 Jahre)
        • Wahl der Dosis mit Vorsicht, üblicherweise am unteren Ende des Dosierungsbereiches (größere Wahrscheinlichkeit für verringerte Leber-, Nieren- oder Herzfunktion sowie mögliche Begleiterkrankungen oder andere Arzneimitteltherapien)
        • nicht genügend Patienten für eine Beurteilung in klinischen Studien eingeschlossen
      • Leberfunktionsstörung
        • keine Daten
    • adjuvante Vitamin C-Therapie nach einmonatiger regelmäßiger Chelattherapie
      • Ursache:
        • Entwicklung eines Vitamin-C-Mangels (vermutlich durch Oxidation des Vitamins durch das Eisen) bei Patienten mit Eisenüberladung
        • Vitamin C erhöht die Verfügbarkeit von Eisen zur Chelatbildung
      • Dosis von bis zu 200 mg / Tag in Teildosen
      • Kinder < 10 Jahre: im Allgemeinen 50 mg Vitamin C ausreichend
      • Kinder >/= 10 Jahre: im Allgemeinen 100 mg Vitamin C ausreichend
      • Hinweis:
        • keine erhöhte Ausscheidung des Eisenkomplexes durch höhere Vitamin C-Dosen
  • Behandlung der akuten Eisenvergiftung
    • Infusionsgeschwindigkeit: 15 mg / kg KG / Stunde
    • Reduktion der Infusionsgeschwindigkeit
      • sobald klinisch möglich
      • i. d. Regel nach 4 - 6 Stunden
    • Maximaldosis: 80 mg / kg KG / 24 Stunden
    • Behandlungsdauer
      • solange, bis alle Kriterien erfüllt sind:
        • Symptomfreiheit einer bestehenden systemischen Eisenvergiftung (z.B. keine Azidose oder progrediente Hepatotoxizität)
        • normaler bzw. deutlich reduzierter Serum-Eisenspiegel (< 100 +ALU-g/dl)
          • Voraussetzung: exakt durchführbare Eisenbestimmung möglich
          • ansonsten Abbruch, wenn die anderen Kriterien erfüllt sind und die gemessene Serum-Eisenkonzentration nicht erhöht ist
        • bei radiologisch nachweisbaren Verschattungen (die auf eine fortbestehende Eisenabsorption hinweisen) vor Therapiebeginn: wiederholte Röntgenübersichtsaufnahmen des Abdomens
        • bei weinroter Urinfarbe vor Therapiebeginn: bis zur Normalisierung der Urinfarbe Therapie weiter fortführen (kein alleiniges Kriterium zum Therapieabbruch)
    • Wirksamkeit der Behandlung abhängig von einer genügenden Urinausscheidung
      • Auftreten von Oligurie oder Anurie: ggf. Peritoneal-, Hämodialyse oder eine Hämofiltration erforderlich (um die Ausscheidung von Ferrioxamin zu gewährleisten)
  • Diagnostik zur Feststellung einer Eisenüberladung bei Patienten mit normaler Nierenfunktion
    • 500 mg Deferoxaminmesilat i. m.
    • anschließend Sammelurin / 6 Stunden und Bestimmung des Eisengehaltes
      • 1 - 1,5 mg (18 - 27 +ALU-mol) Eisen: Verdacht auf Eisenüberladung
      • AJg-gt, 1,5 mg (27 +ALU-mol) Eisen: pathologischer Zustand
      • Test ergibt nur bei normaler Nierenfunktion zuverlässige Resultate
      • Prinzip des Testes: beim Gesunden steigert Deferoxaminmesilat die Eisenausscheidung nicht über einen bestimmten Grenzwert hinaus

Indikation



  • Behandlung der chronischen Eisenüberladung, z.B.:
    • Transfusionshämosiderosen, insbesondere bei
      • Thalassaemia major
      • sideroblastischer Anämie
      • autoimmunhämolytischer Anämie
      • anderen chronischen Anämien
    • primäre (idiopathische) Hämochromatose bei Patienten, deren Begleiterkrankungen (z.B. schwere Anämie, Herzerkrankungen, Hypoproteinämie) einen Aderlass ausschliessen
    • Eisenüberladung bei Patienten mit Porphyria cutanea tarda
  • Behandlung der akuten Eisenvergiftung
  • Diagnose der Eisenüberladung

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Mukormykose
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Gastroenteritis
      • Yersinia-Infektionen.
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Bluterkrankungen (inkl. Thrombozytopenie, Leukopenie).
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen mit oder ohne Schock
      • angioneurotisches +ANY-dem
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerzen
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Neurologische Störungen einschließlich Schwindel, Beschleunigung oder Verstärkung einer aluminium- und dialysebedingten Enzephalopathie,
      • periphere sensorische, motorische oder gemischte Neuropathie
      • Parästhesien
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Krämpfe (hauptsächlich bei Dialysepatienten mit Aluminium-Überladung)
  • Augenerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Sehverlust
      • Skotom
      • Retinopathie
      • Sehnerv-Neuritis
      • Katarakt
      • Nachlassen der Sehschärfe
      • verschwommene Sicht
      • Nachtblindheit
      • Gesichtsfeldeinschränkung
      • Chromopsie (Farbsehstörung),
      • Korneatrübung (außer bei hohen Dosen)
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hochtonschwerhörigkeit und Tinnitus
        • treten nur gelegentlich auf, wenn die Dosierungsempfehlungen nicht überschritten werden und wenn die Dosierung reduziert wird, sofern der Serum-Ferritin-Spiegel fällt (Quotient aus der mittleren täglichen Deferoxamin-Dosis, dividiert durch das Serum-Ferritin, soll < 0,025 sein)
  • Gefäßerkrankungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Hypotonie, Tachykardie, Schock (wenn empfohlene Vorsichtsmaßnahmen für die Applikation nicht eingehalten werden)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Asthma
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Atemnotsyndrom mit Dyspnoe (ARDS), Zyanose und interstitiellen Lungeninfiltraten
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Übelkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Erbrechen
      • Bauchkrämpfe
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • Durchfall
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Urtikaria
    • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
      • generalisierter Hautausschlag
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Arthralgie
      • Myalgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Wachstumsverzögerungen und Knochenveränderungen (metaphyseale Dysplasie)
        • bei Patienten, die > 60 mg Deferoxamin / kg KG erhalten und besonders bei Kindern innerhalb der ersten 3 Lebensjahre
        • Dosen < 40 mg / kg KG: Risiko deutlich geringer
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelkrämpfe
  • Erkrankungen der Niere und Harnwege
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • akutes Nierenversagen
      • tubuläre Nierenfunktionsstörung
      • Anstieg des Serum-Kreatinin-Wertes
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Schmerzen, Schwellung, Verhärtung, Erythem, Juckreiz und Schorf an der Injektionsstelle
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Fieber
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Bläschen, lokale +ANY-deme, Brennen an der Injektionsstelle
  • Untersuchungen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Anstieg der Transaminasen

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

  • schnelle intravenöse Infusion
    • kann zur Hypotonie und zum Schock führen (z.B. Hitzewallungen, Tachykardie, Kollaps, Urtikaria)
  • Seh- und Hörstörungen
    • bei Anwendung in hohen Dosen Seh- und Hörstörungen möglich
      • besonders bei Patienten mit niedrigen Plasmaspiegeln von Ferritin
    • Patienten mit Niereninsuffizienz, die mit Dauerhämodialyse behandelt werden und deren Ferritin-Werte niedrig sind, unter Umständen besonders anfällig für Nebenwirkunge
      • bereits nach Einzeldosen visuelle Symptome beobachtet
    • Risiko von Nebenwirkungen geringer, wenn Therapie mit niedrigen Dosen erfolgt
    • sofortiges Absetzen, falls Störungen des Seh- und Hörvermögens auftreten
      • sofern die durch Deferoxamin bewirkten Veränderungen früh erkannt werden, in der Regel reversibel nach Absetzen
      • Behandlung kann zu einem späteren Zeitpunkt mit reduzierter Dosis und unter strenger Überwachung der audiovisuellen Funktionen wieder aufgenommen werden
    • spezielle ophthalmologische Untersuchungen und audiologische Tests
      • sollten vor Beginn der Behandlung mit Deferoxamin und während der Therapie in dreimonatlichen Abständen durchgeführt werden, besonders wenn Ferritin-Spiegel niedrig ist
    • Risiko für audiometrische Abnormalitäten bei Thalassämiepatienten
      • Risiko kann möglicherweise reduziert werden, wenn der Quotient aus mittlerer täglicher Dosis Deferoxamin (mg / kg KG) und Serum-Ferritin (+ALU-g / Liter) unter 0,025 gehalten wird
  • Nierenfunktionsstörung
    • besondere Vorsicht bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung
      • nahezu Hälfte der Metallkomplexe von Patienten mit Eisenüberladung und normaler Nierenfunktion wird über die Niere ausgeschieden
    • Eisenkomplex des Deferoxamin ist dialysierbar, durch Dialyse kann Elimination bei Niereninsuffizienz gesteigert werden
    • Einzelfälle von akutem Nierenversagen beobachtet
    • Überwachung der Nierenfunktion auf Veränderungen (z.B. Zunahme von Serum-Kreatinin) erwägen
  • Wachstumsretardierung bei Kindern und Jugendlichen
    • bei Patienten mit niedrigem Serum-Ferritin und hohen Deferoxamin-Dosen oder jungen Patienten (< 3. Lebensjahr bei Behandlungsbeginn) Gefahr einer Wachstumsretardierung
      • mögliche Wachstumsretardierung aufgrund exzessiv hoher Dosen muss jedoch von einer Wachstumsretardierung aufgrund der Eisenüberladung unterschieden werden
    • durch Deferoxamin hervorgerufene Wachstumsverzögerung jedoch selten bei Dosen < 40 mg / kg KG
    • Wachstumsminderung, die auf höheren Deferoxamin-Dosen > 40 mg / kg KG beruht, kann jedoch nach Verminderung der Dosis wieder auf die normale Wachstumsgeschwindigkeit vor der Behandlung verändert werden
      • vorhergesagte Körpergröße kann jedoch vermindert bleiben
    • Körpergewicht und Längenwachstum alle 3 Monate kontrollieren
  • akute respiratorische Insuffizienz
    • nach sehr hohen intravenösen Dosen bei akuter Eisenvergiftung und Thalassämie auch akute respiratorische Insuffizienz (ARDS) beobachtet
  • Infektionen
    • durch Deferoxamin erhöhte Infektionsanfälligkeit bei Patienten mit Eisenüberladung beobachtet, z.B. für Infektionen mit Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis
    • Behandlung sollte vorübergehend abgesetzt und entsprechende bakteriologische Untersuchungen sowie eine zweckmäßige antibiotische Therapie unverzüglich eingeleitet werden
      • wenn bei Patienten Fieber verbunden mit akuter Enteritis/Enterokolitis, diffusen Bauchschmerzen oder Pharyngitis auftreten
      • nach Abheilung der Infektion kann Behandlung mit Deferoxamin fortgesetzt werden
    • Mukormykose
      • bei Patienten mit Eisenüberladung in sehr seltenen Fällen Mukormykose (schwere Pilzinfektion) beobachtet, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang
      • Absetzen, falls verdächtige Anzeichen oder Symptome auftreten
        • mykologische Untersuchungen durchführen
        • sofort geeignete Behandlung einleiten
      • Mukormykose kann auch bei Patienten auftreten, die nicht mit Deferoxamin behandelt werden
        • unter Umständen auch andere Faktoren relevant, z.B. Dialyse, Diabetes mellitus, Störungen des Säure-Basen- Gleichgewichts, hämatologische Erkrankungen, Behandlung mit Immunsuppressiva oder beeinträchtigtes Immunsystem
  • Verschlechterung der Herzfunktion bei Anwendung mit hohen Dosen Vitamin C
    • Verschlechterung der Herzfunktion beobachtet bei Patienten mit schwerer chronischer Eisenüberladung, die gleichzeitig hohe Dosen Vitamin C (> 500 mg / Tag) erhielten
      • reversibel nach Absetzen von Vitamin C
    • folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten
      • Patienten mit Herzinsuffizienz sollten kein zusätzliches Vitamin C erhalten.
      • Behandlung mit Vitamin C sollte erst nach einmonatiger regelmäßiger Behandlung mit Deferoxamin begonnen werden
      • Vitamin C sollte nur verabreicht werden, wenn der Patient Deferoxamin regelmäßig erhält, am besten kurz nach Start der Deferoxamin-Gabe mithilfe der Pumpe
      • Tagesdosis von 200 mg Vitamin C, in Teildosen verabreicht, sollte nicht überschritten werden
      • Überwachung der Herzfunktion während einer derartigen Kombinationstherapie empfohlen
  • Patienten mit aluminiumbedingter Enzephalopathie
    • hohe Deferoxamin-Dosen können die neurologischen Störungen verstärken (Krämpfe), wahrscheinlich infolge eines akuten Anstiegs von zirkulierendem Aluminium
    • Deferoxamin kann Beginn einer Dialyse-Enzephalopathie beschleunigen
    • Vorbehandlung mit Clonazepam kann dieser Verschlechterung des neurologischen Befunds vorbeugen
    • Behandlung der Aluminium-Überladung kann zu niedrigen Kalziumspiegeln und Verstärkung eines Hyperparathyreoidismus führen
  • Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
    • sollte nicht in höheren als den empfohlenen Dosen verabreicht werden
    • sollte subkutan nicht in einer höheren Konzentration als 95 mg / ml gegeben werden
      • da dies bei subkutaner Applikation Ausmaß der Lokalreaktionen verstärkt
    • wenn Deferoxamin nur intramuskulär gegeben werden kann, kann höhere Konzentration erforderlich werden, um die Injektion zu erleichtern
    • bei subkutanen Infusionen sollte die Nadel nicht zu dicht unter der Dermis eingeführt werden
  • Verfärbung des Urins
    • ausgeschiedener Eisenkomplex kann Urin rötlich-braun verfärben

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

  • nur wenige Daten über die Anwendung bei Schwangeren
  • Deferoxamin sollte schwangeren Frauen nicht verabreicht werden, es sei denn, dass nach Einschätzung des Arztes der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind überwiegt
    • trifft insbesondere für das 1. Trimenon zu
  • tierexperimentelle Studien
    • Reproduktionstoxizität / teratogene Wirkungen beobachtet
    • potentielles Risiko für den Menschen nicht bekannt
  • Fertilität
    • keine Daten zu Auswirkungen von Desferoxamin auf den Menschen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

  • nicht bekannt, ob Deferoxamin in die Muttermilch übertritt
  • Risiko für den Säugling nicht auszuschließen
  • Deferoxamin sollte stillenden Frauen nicht verabreicht werden, es sei denn, dass nach Einschätzung des Arztes der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind überwiegt

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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