Dermosolon 5mg (100 St)

Hersteller Dermapharm AG
Wirkstoff Prednisolon
Wirkstoff Menge 5 mg
ATC Code H02AB06
Preis 14,6 €
Menge 100 St
Darreichung (DAR) TAB
Norm N3
Dermosolon 5mg (100 St)

Medikamente Prospekt

Prednisolon5mg
(H)Carboxymethylstärke, Natriumsalz Typ AHilfsstoff
(H)KartoffelstärkeHilfsstoff
(H)Lactose 1-WasserHilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Prednisolon - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Prednisolon
  • Hinweis: für die kurzfristige Anwendung bei vitaler Indikation gibt es sonst keine Kontraindikationen
  • zusätzlich für flüssige Darreichungsform
    • systemische Infektionen, außer wenn eine spezifische Therapie mit Antiinfektiva erfolgt
    • Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni
    • akute Infektionen, insbesondere Virusinfektionen und systemische Pilzinfektionen
    • tropische Wurminfektionen
    • Gabe nach Impfungen mit viralen Lebendimpfstoffen
    • Herpes simplex oculi

Art der Anwendung



  • Einnahme der Tabletten zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit
  • Pharmakotherapie
    • Einnahme der gesamten Tagesdosis im Allgemeinen frühmorgens zwischen 6.00 und 8.00 Uhr (zirkadiane Therapie)
    • Verteilung hoher Tagesdosen in Abhängigkeit von Erkrankung jedoch auch auf 2 - 4, mittlere Tagesdosen auf 2 - 3 Einzelgaben möglich

Dosierung



  • allgemein:
    • Dosierung abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen des Patienten
    • im Allgemeinen relativ hohe Initialdosen, bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher als bei chronischen Erkrankungen
    • je nach klinischer Symptomatik und Ansprechverhalten unterschiedlich schnelle Dosisreduktion auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis (im Allgemeinen zwischen 5 und 15 mg Prednisolon täglich)
    • bei chronischen Erkrankungen oft Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich
  • Substitutionstherapie (Patienten jenseits des Wachstumsalters)
    • 5 - 7,5 mg / Tag, verteilt auf 2 Einzeldosen (morgens und mittags, bei adrenogenitalem Syndrom morgens und abends)
      • die Abenddosis beim adrenogenitalen Syndrom soll den nächtlichen ACTH-Anstieg vermindern und damit einer Nebennierenrinden-Hyperplasie entgegenwirken
      • erforderlichenfalls zusätzliche Gabe eines Mineralokortikoids (Fludrocortison)
    • Dosissteigerung evtl. erforderlich bei:
      • besonderen körperlichen Belastungen, interkurrenten Infekte: um das 2 - 3fache
      • extremen Belastungen: um das bis zu 10fache
    • Stresszustände nach langfristiger Glukokortikoid-Therapie:
      • frühzeitig bis zu 50 mg / Tag
      • Dosisabbau über mehrere Tage
  • Pharmakotherapie
    • Erwachsene
      • hohe Dosierung (DS: a): 80 - 100 (250) mg 1mal / Tag (1 - 3 mg / kg KG / Tag)
        • in Abhängigkeit von der Erkrankung auch Aufteilung in 2 - 4 Einzeldosen möglich
      • mittlere Dosierung (DS: b): 40 - 80 mg 1mal / Tag (0,5 - 1 mg / kg KG / Tag)
        • in Abhängigkeit von der Erkrankung auch Aufteilung in 2 - 3 Einzeldosen möglich
      • niedrige Dosierung (DS: c): 10 - 40 mg 1mal / Tag (0,25 - 0,5 mg / kg KG / Tag)
      • sehr niedrige Dosierung (DS: d): 1,5 - 7,5 (10) mg 1mal / Tag
      • Therapie im Rahmen von Kombinationschemotherapien in onkologischen Anwendungsgebieten (DS: e)
        • orientiert an den aktuell gültigen Protokollen
        • i.d.R. Prednisolongabe als Einmaldosis ohne erforderliches Ausschleichen
        • näheres siehe Fachliteratur
        • Non-Hodgkin-Lymphome
          • CHOP-Schema: 100 mg Prednisolon /m2 KOF an Tag 1 - 5
          • COP-Schema: 100 mg Prednisolon /m2 KOF an Tag 1 - 5
        • chronisch lymphatische Leukämie
          • Knospe-Schema: 75/50/25 mg Prednisolon an Tag 1 - 3
        • Morbus Hodgkin
          • COPP-ABVD-Schema: 40 mg Prednisolon / m2 KOF an Tag 1 - 14
        • multiples Myelom
          • Alexanian-Schema: 2 mg Prednisolon / kg KG an Tag 1 - 4
      • Möglichkeit einer alternierenden Gabe prüfen
      • in Abhängigkeit von der zu behandelnden Grunderkrankung wird, sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, die Dosis bis zur erforderlich erachteten Erhaltungsdosis reduziert oder beendet, gegebenenfalls unter Kontrolle des adrenalen Regelkreises
    • Kinder
      • hohe Dosierung: 2 - 3 mg / kg KG / Tag
      • mittlere Dosierung: 1 - 2 mg / kg KG / Tag
      • Erhaltungsdosis: 0,25 mg / kg KG / Tag
      • Therapie möglichst alternierend oder intermittierend (ausgenommen besondere Fälle wie z. B. BNS-Krämpfe)

Dosisanpassung

  • Dosisreduktion
    • Beginn nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung und in Abhängigkeit von der Grunderkrankung
    • bei Verteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen: zunächst abendliche Dosis, dann die etwaige Mittagsdosis reduzieren
    • zunächst in größeren Schritten, ab ca. 30 mg / Tag in kleineren Schritten
    • klinische Situation entscheidend für völligen Dosisabbau oder Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis
    • unter Beobachtung der Krankheitsaktivität können für die Dosisreduktion die folgenden Schritte als Orientierung dienen
      • AJg-gt, 30 mg / Tag: Reduktion um 10 mg alle 2 - 5 Tage
      • 30 - 15 mg / Tag: Reduktion um 5 mg jede Woche
      • 15 - 10 mg / Tag: Reduktion um 2,5 mg alle 1 - 2 Wochen
      • 10 - 6 mg / Tag: Reduktion um 1 mg alle 2 - 4 Wochen
      • AJg-lt, 6 mg / Tag: Reduktion um 0,5 mg alle 4 - 8 Wochen
    • sofortiges Absetzen in Abhängigkeit von der Grunderkrankung und dem klinischen Ansprechen möglich, sofern hohe und höchste Dosen nur über wenige Tage gegeben wurden
  • Hypothyreose
    • vergleichsweise niedrige Dosierungen können ausreichen
    • ggf. Dosisreduktion
  • Leberzirrhose
    • vergleichsweise niedrige Dosierungen können ausreichen
    • ggf. Dosisreduktion
  • Myasthenia gravis
    • Einstellung stationär
  • schwere facio-pharyngeale Symptomatik und Minderung des Atemvolumens
    • einschleichender Therapiebeginn
  • körperliche Stresssituationen (z.B. fieberhafte Erkrankungen, Unfall, Operation, Geburt)
    • vorübergehende Dosiserhöhung kann erforderlich sein

Indikation



  • Behandlung von Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glukokortikoiden bedürfen
    • Substitutionstherapie
      • Nebennierenrinden-Insuffizienz jeglicher Genese (z. B. M. Addison, adrenogenitales Syndrom, Adrenalektomie, ACTH-Mangel) jenseits des Wachstumsalters (Mittel der 1. Wahl: Hydrocortison und Cortison)
      • Stresszustände nach langfristiger Kortikoidtherapie
    • Rheumatologie
      • aktive Phasen von Systemvaskulitiden (DS: a, b)
        • Panarteriitis nodosa (bei positiver Hepatitis-B-Serologie Behandlungsdauer auf zwei Wochen begrenzt)
        • Riesenzellarteriitis, Polymyalgia rheumatica (DS: c)
      • Arteriitis temporalis (DS: a)
        • bei akutem Visusverlust initial hochdosierte intravenöse Stoßtherapie mit Glukokortikoiden und Dauertherapie unter Kontrolle der BSG
      • aktive Phasen von rheumatischen Systemerkrankungen (DS: a, b)
        • systemischer Lupus erythematodes
        • Polymyositis/Polychondritis chronica atrophicans
        • Mischkollagenosen
      • aktive rheumatoide Arthritis (DS: a bis d) mit schweren progredienten Verlaufsformen, z. B.
        • schnell destruierend verlaufende Form (DS: a)
        • und/oder extraartikuläre Manifestationen (DS: b)
      • andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes es erfordert und nicht-steroidale Antirheumatika (NSARs) nicht angewandt werden können
        • Spondarthritiden (Spondylitis ankylosans mit Beteiligung peripherer Gelenke (DS: b, c)
        • Arthritis psoriatica (DS: c, d)
        • enteropathische Arthropathie mit hoher Entzündungsaktivität (DS: a)
        • reaktive Arthritiden (DS: c)
        • Arthritis bei Sarkoidose (DS: b initial)
        • Karditis bei rheumatischem Fieber, bei schweren Fällen über 2 - 3 Monate (DS: a)
        • juvenile idiopathische Arthritis mit schwerer systemischer Verlaufsform (Still-Syndrom) oder mit lokal nicht beeinflussbarer Iridozyklitis (DS: a)
    • Pneumologie
      • Asthma bronchiale (DS: c -a) (gleichzeitige Verabreichung von Bronchodilatatoren empfohlen)
      • akute Exazerbation einer COPD (DS: b) (empfohlene Therapiedauer bis zu 10 Tagen)
      • interstitielle Lungenerkrankungen wie
        • akute Alveolitis (DS: b)
        • Lungenfibrose (DS: b)
        • Langzeittherapie chronischer Formen der Sarkoidose in den Stadien II und III (bei Atemnot, Husten und Verschlechterung der Lungenfunktionswerte) (DS: b)
      • Prophylaxe des Atemnotsyndroms bei Frühgeborenen (DS: b, zweimalig)
    • Erkrankungen der oberen Luftwege
      • schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica, nach Versagen intranasal verabreichter Glukokortikoide (DS: c)
      • akute Kehlkopf- und Luftröhrenstenosen: Quincke-+ANY-dem, obstruktive Laryngitis subglottica (Pseudo-Krupp) (DS: b bis a).
    • Dermatologie
      • Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Systembeteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glukokortikoiden behandelt werden können
        • allergische, pseudoallergische und infektallergische Erkrankungen (DS: b bis a) z. B:
          • akute Urtikaria
          • anaphylaktoide Reaktionen
          • Arzneimittelexantheme
          • Erythema exsudativum multiforme
          • toxische epidermale Nekrolyse (Lyell-Syndrom)
          • Pustulosis acuta generalisata
          • Erythema nodosum
          • akute febrile neutrophile Dermatose (Sweet-Syndrom)
          • allergisches Kontaktekzem
        • Ekzemerkrankungen (DS: b bis a): z. B.
          • atopisches Ekzem
          • Kontaktekzeme
          • mikrobielles (nummuläres) Ekzem
        • granulomatöse Erkrankungen (DS: b bis a): z. B.
          • Sarkoidose
          • Cheilitis granulomatosa (monosymptomatisches Melkersson-Rosenthal-Syndrom)
        • bullöse Dermatosen (DS: b bis a): z. B.
          • Pemphigus vulgaris
          • bullöses Pemphigoid
          • benignes Schleimhautpemphigoid
          • IgA-lineare Dermatose
        • Vaskulitiden (DS: b bis a): z. B.
          • Vaskulitis allergica
          • Polyarteriitis nodosa
        • Autoimmunerkrankungen (DS: b bis a): z. B.
          • Dermatomyositis
          • systemische Sklerodermie (indurative Phase)
          • chronisch diskoider und subakut kutaner Lupus erythematodes
        • Schwangerschaftsdermatosen (DS: d bis a): z. B.
          • Herpes gestationis
          • Impetigo herpetiformis
        • Erythemato-squamöse Dermatosen (DS: c bis a): z. B.
          • Psoriasis pustulosa
          • Pityriasis rubra pilaris
          • Parapsoriasis-Gruppe
        • Erythrodermien, auch bei Sezary-Syndrom (DS: c bis a)
        • andere Erkrankungen (DS: c bis a): z. B.
          • Jarisch-Herxheimer-Reaktion bei Penicillinbehandlung der Lues
          • schnell und verdrängend wachsendes kavernöses Hämangiom
          • Morbus Behcet
          • Pyoderma gangraenosum
          • eosinophile Fasciitis
          • Lichen ruber exanthematicus
          • Epidermolysis bullosa hereditaria
    • Hämatologie/Onkologie
      • autoimmunhämolytische Anämie (DS: c bis a)
      • idiopathische thrombozytopenische Purpura (Morbus Werlhof) (DS: a)
      • akute intermittierende Thrombozytopenie (DS: a)
      • akute lymphoblastische Leukämie (DS: e)
      • Morbus Hodgkin (DS: e)
      • Non-Hodgkin-Lymphome (DS: e)
      • chronisch lymphatische Leukämie (DS: e)
      • Morbus Waldenström (DS: e)
      • multiples Myelom (DS: e)
      • Hyperkalzämie bei malignen Grunderkrankungen (DS: c bis a)
      • Prophylaxe und Therapie von Zytostatikainduziertem Erbrechen (DS: b bis a), Anwendung im Rahmen anti-emetischer Schemata
      • Hinweis
        • Anwendung zur Symptomlinderung, z. B. bei Inappetenz, Anorexie und allgemeiner Schwäche bei fortgeschrittenen malignen Erkrankungen nach Ausschöpfung spezifischer Therapiemöglichkeiten
        • Einzelheiten s. aktuelle Fachliteratur
    • Neurologie (DS: a)
      • Myasthenia gravis (Mittel der 1. Wahl ist Azathioprin)
      • chronisches Guillain-Barre-Syndrom
      • Tolosa-Hunt-Syndrom
      • Polyneuropathie bei monoklonaler Gammopathie
      • Multiple Sklerose (zum oralen Ausschleichen nach hochdosierter parenteraler Glukokortikoidgabe im Rahmen eines akuten Schubes)
      • BNS-Krämpfe
    • Infektologie
      • toxische Zustände im Rahmen schwerer Infektionskrankheiten (in Verbindung mit Antibiotika/Chemotherapie) z. B.
        • tuberkulöse Meningitis (DS: b)
        • schwere Verlaufsform einer Lungentuberkulose (DS: b)
    • Augenkrankheiten (DS: b bis a)
      • Systemerkrankungen mit Augenbeteiligung und bei immunologischen Prozessen in der Orbita und im Auge:
        • Optikusneuropathie (z. B. Riesenzellarteriitis, anteriore ischämische Optikusneuropathie (AION), traumatische Optikusneuropathie)
        • Morbus Behcet
        • Sarkoidose
        • endokrine Orbitopathie
        • Pseudotumor der Orbita
        • Transplantatabstoßung
        • bei bestimmten Uveitiden wie Harada-Erkrankung und sympathischer Ophthalmie
      • systemische Gabe nur nach erfolgloser lokaler Behandlung indiziert bei:
        • Skleritis
        • Episkleritis
        • Keratitiden
        • chronische Zyklitis
        • Uveitis
        • allergische Konjunktivitis
        • Alkaliverätzungen
        • in Verbindung mit antimikrobieller Therapie bei autoimmunologischer oder Syphilis-assoziierter interstitieller Keratitis
        • bei stromaler Herpes simplex-Keratitis nur bei intaktem Hornhautepithel und regelmäßiger augenärztlicher Kontrolle
    • Gastroenterologie/Hepatologie
      • Colitis ulcerosa (DS: b bis c)
      • Morbus Crohn (DS: b)
      • Autoimmunhepatitis (DS: b)
      • A1g-sophagusverätzung (DS: a)
    • Nephrologie
      • minimal change Glomerulonephritis (D: a)
      • extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis) (DS: hochdosierte Stoßtherapie, in der Regel in Kombination mit Zytostatika)
      • Goodpasture-Syndrom (Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie) (DS: d)
      • idiopathische retroperitoneale Fibrose (DS: b)

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Prednisolon - peroral

Hormonersatztherapie

  • geringes Nebenwirkungsrisiko bei Beachtung der empfohlenen Dosierungen

Pharmakotherapie

  • Hinweis: Nebenwirkungen sind sehr stark von Dosis und Therapiedauer abhängig
  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Maskierung von Infektionen
      • Manifestation, Exazerbation oder Reaktivierung von Virusinfektionen
      • Pilzinfektionen, von bakteriellen, parasitären sowie opportunistischen Infektionen
      • Aktivierung einer Strongyloidiasis
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • mäßige Leukozytose
      • Lymphopenie
      • Eosinopenie
      • Polyglobulie / Polyzythämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • allergische Reaktionen (z. B. Arzneimittelexanthem)
      • schwere anaphylaktische Reaktionen, wie Arrhythmien, Bronchospasmen, Hypo- oder Hypertonie, Kreislaufkollaps, Herzstillstand
      • Schwächung der Immunabwehr
      • Maskierung von Infektionen
      • Exazerbation latenter Infektionen
  • Endokrine Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • adrenale Suppression und Induktion eines Cushing-Syndroms (typische Symptome Vollmondgesicht, Stammfettsucht und Plethora)
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Natriumretention mit +ANY-dembildung
      • vermehrte Kaliumausscheidung (cave: Rhythmusstörungen)
      • Gewichtszunahme
      • verminderte Glukosetoleranz
      • Diabetes mellitus
      • Hypercholesterinämie und Hypertriglyceridämie
      • Appetitsteigerung
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Depressionen
      • Gereiztheit
      • Euphorie
      • Antriebssteigerung
      • Psychosen
      • Manie
      • Halluzinationen
      • Affektlabilität
      • Angstgefühle
      • Schlafstörungen
      • Suizidalität
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Pseudotumor cerebri (insbesondere bei Kindern)
      • Manifestation einer latenten Epilepsie und Erhöhung der Anfallsbereitschaft bei manifester Epilepsie
  • Augenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Katarakt, insbesondere mit hinterer subcapsulärer Trübung
      • Glaukom
      • Verschlechterung der Symptome bei Hornhautulkus
      • Begünstigung viraler, fungaler und bakterieller Entzündungen am Auge
      • unter systemischer Corticoid-Therapie wird über ein erhöhtes Risiko einer zentralen, serösen Chorioretinopathie berichtet
  • Gefäßerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypertonie
      • Erhöhung des Arteriosklerose und Thromboserisikos
      • Vaskulitis (auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)
      • erhöhte Kapillarfragilität
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Magen-Darm-Ulzera
      • gastrointestinale Blutungen
      • Pankreatitis
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Striae rubrae
      • Hautatrophie
      • Teleangiektasien
      • Petechien
      • Ekchymosen
      • Hypertrichose
      • Steroidakne
      • verzögerte Wundheilung
      • rosacea-artige (periorale) Dermatitis
      • Änderungen der Hautpigmentierung
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Arzneimittelexanthem
      • über einen Fall von reversiblem prednisoloninduziertem Steven-Johnson-Syndrom (SJS) wurde berichtet
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Muskelatrophie und -schwäche
      • Myopathie
      • Osteoporose (dosisabhängig, auch bei nur kurzzeitiger Anwendung möglich)
      • aseptische Knochennekrosen (Kopf des Oberarm und Oberschenkelknochens)
      • Sehnenbeschwerden
      • Sehnenentzündung
      • Sehnenrupturen
      • reversible Lipomatosen unterschiedlicher Lokalisation (z. B. epidurale, epikardiale oder mediastinale Lipomatosen)
      • Wachstumshemmung
      • Hinweis: bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es zu Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen kommen
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Störungen der Sexualhormonsekretion (in Folge davon Auftreten von: Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • verzögerte Wundheilung

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Prednisolon - peroral

  • Infektionen
    • Behandlung kann durch die Immunsuppression zu einem erhöhten Risiko für bakterielle, virale, parasitäre, opportunistische sowie Pilzinfektionen führen
    • Symptomatik einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion kann verschleiert und somit die Diagnostik erschwert werden
    • latente Infektionen, wie Tuberkulose oder Hepatitis B, können reaktiviert werden
    • Viruserkrankungen
      • spezielle Viruserkrankungen (Windpocken, Masern) können bei Patienten, die mit Glucocorticoiden behandelt werden, besonders schwer verlaufen
      • besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Patienten ohne bisherige Windpocken- oder Maserninfektion
      • wenn diese Personen während einer Behandlung mit Prednisolon Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollte gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung eingeleitet werden
  • Therapie nur unter strengster Indikationsstellung
    • und ggf. zusätzlicher gezielter antiinfektiöser Therapie bei
      • akuten Virusinfektionen (Hepatitis B, Herpes zoster, Herpes simplex, Varizellen, Keratitis herpetica)
      • HBsAg-positiver chronisch-aktiver Hepatitis
      • ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen mit Lebendimpfstoffen
      • systemischen Mykosen und Parasitosen (z. B. Nematoden)
      • Verdacht auf oder bestätigter Strongyloidiasis (Zwergfadenwurminfektion) da Glucocorticoide zur Aktivierung und Massenvermehrung der Parasiten führen können
      • Poliomyelitis
      • Lymphadenitis nach BCG-Impfung
      • akuten und chronischen bakteriellen Infektionen
      • Tuberkulose in der Anamnese (Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz)
    • und Überwachung, ggf. zusätzliche spezifische Therapie bei
      • Magen-Darm-Ulzera
      • Osteoporose
      • schwer einstellbarer Hypertonie
      • schwer einstellbarem Diabetes mellitus
      • psychiatrischen Erkrankungen (auch anamnestisch) einschließlich Suizidalität (neurologische oder psychiatrische Überwachung wird empfohlen)
      • Eng- und Weitwinkelglaukom (ophthalmologische Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen
      • Hornhautulcerationen und Hornhautverletzungen (ophthalmologische Überwachung und begleitende Therapie wird empfohlen)
    • und unter entsprechender Überwachung (wegen der Gefahr einer Darmperforation) bei
      • schwerer Colitis ulcerosa mit drohender Perforation möglicherweise auch ohne peritoneale Reizung
      • Divertikulitis
      • Enteroanastomosen (unmittelbar postoperativ)
  • Zeichen einer peritonealen Reizung nach gastrointestinaler Perforation können bei Patienten, die hohe Dosen von Glucocorticoiden erhalten, fehlen
  • Fluorchinolone und Glucocorticoide
    • Risiko von Sehnenbeschwerden, Tendinitis und von Sehnenrupturen ist erhöht, wenn Fluorchinolone und Glucocorticoide zusammen verabreicht werden
  • Diabetiker
    • während der Anwendung von Prednisolon ist bei Diabetikern ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika zu berücksichtigen
  • Patienten mit schwer einstellbarer Hypertonie
    • regelmäßige Blutdruckkontrolle während der Behandlung erforderlich
  • Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz
    • sorgfältig überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung besteht
  • Behandlung einer Myasthenia gravis
    • initial kann es zu einer Symptomverschlechterung kommen, weshalb die Einstellung auf Corticosteroide stationär erfolgen sollte
    • insbesondere bei schwerer facio-pharyngealer Symptomatik und Minderung des Atemvolumens sollte die Therapie mit Prednisolon einschleichend begonnen werden
  • langdauernde Anwendung
    • langdauernde Anwendung auch geringer Mengen von Prednisolon führt zu einem erhöhten Infektionsrisiko auch durch solche Mikroorganismen, die ansonsten selten Infektionen verursachen (sog. opportunistische Infektionen)
    • regelmäßige ärztliche Kontrollen (einschließlich augenärztlicher Kontrollen in dreimonatigen Abständen) angezeigt
    • bei vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr und auf Natriumrestriktion zu achten und der Serum-Kalium-Spiegel zu überwachen
  • Totimpfstoffe
    • Impfungen mit Totimpfstoffen sind grundsätzlich möglich
    • die Immunreaktion und damit der Impferfolg kann jedoch bei höheren Dosierungen der Corticoide beeinträchtigt werden
  • besondere körperliche Stress-Situationen z.B. fieberhafte Erkrankungen, Unfall, Operation, Geburt
    • eine vorübergehende Dosiserhöhung kann erforderlich werden
    • wegen der möglichen Gefährdung in Stress-Situationen sollte für den Patienten bei länger dauernder Therapie ein Notfall-Ausweis ausgestellt werden
  • Schwere anaphylaktische Reaktionen können auftreten
  • Calciumstoffwechsel
    • abhängig von Dauer und Dosierung der Behandlung muss mit einem negativen Einfluss auf den Calciumstoffwechsel gerechnet werden, so dass eine Osteoporose-Prophylaxe zu empfehlen ist
      • gilt vor allem bei gleichzeitig bestehenden Risikofaktoren
        • familiäre Veranlagung
        • höheres Lebensalter
        • nach der Menopause
        • ungenügender Eiweiß- und Calciumzufuhr
        • starkem Rauchen
        • übermäßigem Alkoholgenuss
        • Mangel an körperlicher Aktivität
    • Vorbeugung besteht in ausreichender Calcium- und Vitamin-D-Zufuhr und körperlicher Aktivität
    • bei bereits bestehender Osteoporose sollte zusätzlich eine medikamentöse Therapie erwogen werden
  • Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe
    • bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe von Glucocorticoiden ist an folgende Risiken zu denken
      • Exazerbation bzw. Rezidiv der Grundkrankheit
      • akute NNR-Insuffizienz (insbesondere in Stress-Situationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung)
      • Cortison-Entzugssyndrom
  • Einfluss auf Untersuchungsmethoden
    • Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden
  • Begünstigung einer Porphyrie durch Corticoide
    • Ärzte sollten wissen, dass Berichte über die Begünstigung einer Porphyrie durch Corticoide vorliegen
  • reversibles Steven-Johnson-Syndrom (SJS)
    • über einen Fall von reversiblem Steven-Johnson-Syndrom (SJS) wurde in Zusammenhang bei einer Prednisolonbehandlung berichtet
  • Patienten mit Leberinsuffizienz
    • die Corticosteroidspiegel im Blut wie bei anderen in der Leber metabolisierten Wirkstoffen erhöht sein
    • eine engmaschige Überwachung dieser Patienten ist erforderlich
  • Kinder und Jugendliche
    • in der Wachstumsphase von Kindern sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Prednisolon sorgfältig erwogen werden
    • aufgrund der wachstumshemmenden Wirkung von Prednisolon sollte das Längenwachstum bei Langzeittherapie regelmäßig kontrolliert werden
    • Therapie sollte zeitlich begrenzt oder bei Langzeittherapie alternierend erfolgen
  • Ältere Patienten
    • da ältere Patienten ein erhöhtes Osteoporoserisiko haben, sollte das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer Therapie mit Prednisolon sorgfältig erwogen werden
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Anwendung von Prednisolon acis kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen
    • gesundheitliche Folgen der Anwendung von Prednisolon als Dopingmittel können nicht abgesehen werden, schwerwiegende Gesundheitsgefährdungen sind nicht auszuschließen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Prednisolon - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Prednisolon - peroral

  • Anwendung während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung
  • mögliche Wachstumsstörungen des Feten bei Langzeittherapien während der Schwangerschaft
  • Tierexperiment
    • Prednisolon führte im Tierexperiment zur Ausbildung von Gaumenspalten
    • kann zu fetalen Entwicklungsstörungen führen (z. B. intrauterine Wachstumsverzögerung und Wachstums- und Entwicklungsstörungen des Gehirns)
  • erhöhtes Risiko für orale Spaltbildung bei menschlichen Feten Gabe während des 1. Trimenons wird diskutiert
  • die Gabe am Ende der Schwangerschaft kann zu einer Atrophie der Nebennierenrinde beim Fetus führen
    • ausschleichende Substitutionsbehandlung des Neugeborenen dann erforderlich
  • Fähigkeit von Corticosteroiden, die Plazentaschranke zu passieren, variiert
    • jedoch 88% des Prednisolons beim Passieren der Plazentaschranke inaktiviert
  • Patientinnen mit Präeklampsie oder Flüssigkeitsretention müssen engmaschig überwacht werden
  • bei Schwangeren wurde über einen Abfall der Hormonspiegel berichtet, die Signifikanz dieser Befunde ist jedoch unklar
  • Fertilität
    • Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf eine Reproduktionstoxizität schließen

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Prednisolon - peroral

  • Indikation in der Stillzeit streng stellen
    • sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden
  • Übergang in die Muttermilch
    • in geringen Mengen (bis zu 0,23 % der Einzeldosis)
    • bei Dosen bis zu 10 mg/Tag liegt die über die Muttermilch aufgenommene Menge unter der Nachweisgrenze
    • Milch/Plasma-Konzentrationsverhältnis steigt bei höheren Dosen an (25 % der Serumkonzentration in der Milch bei 80 mg Prednisolon/Tag)
      • in diesen Fällen empfiehlt sich das Abstillen
  • Schädigung des Säuglings bisher nicht bekannt
  • bisher keine Hinweise auf unerwünschte Wirkung beim Säugling
  • bei Kindern von Müttern, die höhere Dosen einnehmen, kann eine Nebennierenrindensuppression gewissen Grades auftreten

Ausschleichend dosieren.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit ist nicht empfohlen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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