Deferoxaminmesilat 2g (1X50 ml)

Hersteller Demo Pharmaceuticals GmbH
Wirkstoff Deferoxamin
Wirkstoff Menge 1710 mg
ATC Code V03AC01
Preis 53,78 €
Menge 1X50 ml
Darreichung (DAR) PII
Norm Keine Angabe
Deferoxaminmesilat 2g (1X50 ml)

Medikamente Prospekt

Deferoxamin1.71g
(H)Natrium hydroxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Deferoxamin - invasiv

  • Überempfindlichkeit gegen Deferoxaminmesilat, außer wenn eine erfolgreiche Desensibilisierung durchgeführt wurde

Art der Anwendung



  • parenterale Verabreichung
    • intramuskulär
    • intravenös
    • subkutan
  • allg. Hinweise
    • Arzneimittel sollte vorzugsweise in Form einer 10%igen Lösung zur Anwendung kommen
      • z. B. Inhalt einer 2 g-Durchstechflasche in 20 ml Wasser für Injektionszwecke auflösen
    • 10%ige Deferoxaminmesilatlösung kann mit üblichen Infusionslösungen weiter verdünnt werden
      • Natriumchlorid 0,9+ACU
      • Dextrose 5+ACU
      • Kombination einer 0,9%-igen Natriumchlorid und einer 5%-igen Dextroselösung
      • Ringer'sche Laktat-Lösung
      • diese nicht als Lösungsmittel für die Trockensubstanz verwenden!
    • s.c. Gabe
      • Nadel nicht zu nahe an der Dermis einführen
    • ambulante Dauerperitonealdialyse (CAPD) oder zyklische Dauerperitonealdialyse (CCPD)
      • gelöstes Deferoxaminmesilat zu Dialyseflüssigkeit hinzufügen
      • Patienten intraperitoneal verabreichen
    • ausschließlich klare leicht gelbliche Deferoxaminmesilatlösungen verwenden
      • undurchsichtige, trübe oder verfärbte Lösungen entsorgen
    • Heparin ist pharmazeutisch inkompatibel mit Deferoxaminmesilatlösungen
  • Behandlung der akuten Eisenvergiftung
    • Art der Verabreichung an Schwere der Vergiftung anpassen
    • kontinuierliche i.v. Verabreichung zu bevorzugen
      • max. Infusionsrate:
        • 15 mg / kg KG / h
      • Infusionsrate sobald möglich, reduzieren (i.d.R. nach 4 - 6 h)
    • falls intravenöse Infusion nicht verfügbar: i.m. Gabe
      • verabreicht als einzelne i.m. Dosis
  • chronische Eisenüberladung
    • Art der Verabreichung individuell festlegen und an Eisenbelastung des Patienten anpassen
    • s.c. Gabe wirksam und für ambulante Behandlung besonders geeignet
      • langsame s.c.-Infusion unter Verwendung einer tragbaren, leichten Infusionspumpe
      • Infusionsdauer: 8 - 12 h
        • optional: 24 h (um höhere Eisenelimination zu erreichen)
      • Zusammensetzung von Deferoxaminmesilat erlaubt keine s.c. Bolusinjektion!
    • alternativ: i.m. Injektion
      • nur falls s.c. Infusion nicht möglich (s.c. Infusionen wirksamer)
    • i.v. Infusion während Bluttransfusion
      • indiziert bei Patienten
        • die s.c. Infusion nicht weiterführen können
        • mit kardialen Problemen infolge Eisenüberladung
      • Verfügbarkeit eines i.v. Zugangs während der Bluttransfusion ermöglicht i.v. Infusion (z. B. bei schlechtem Ansprechen auf s.c. Infusion oder mangelnder Verträglichkeit)
      • Deferoxaminmesilatlösung nicht direkt in Blutbeutel geben, sondern mittels Y-Stück nahe der Injektionsstelle der laufenden Infusion zugeben
      • Pumpe des Patienten verwenden
      • klin. Nutzen begrenzt (aufgrund der geringen Menge an Arzneimittel, welche durch i.v. Infusion bei Bluttransfusionen verabreicht werden kann)
      • Patienten und Pflegepersonal davor warnen, Geschwindigkeit der Infusion zu erhöhen!- (i.v. Deferoxaminmesilat-Bolus kann zu Hitzewallungen, Hypotonie und Kreislaufkollaps führen)
      • für intensive Chelationstherapie (i.v.) implantierte i.v. Systeme verwenden
      • Durchspülen des Infusionsschlauches
        • Vorsicht geboten
        • schnelle Infusion von verbliebenem Deferoxaminmesilat vermeiden
          • kann sich im Totraum des Schlauches befinden und zu Flushing (Hitzewallungen), Hypertonie und einem akuten Kollaps führen
  • Diagnose einer Eisenüberladung und bestimmter Anämien
    • i.m. Injektion
  • Behandlung der chronischen Aluminiumüberladung bei Patienten mit terminalem Nierenversagen
    • Dauerhämolyse oder Hämofiltration
      • Patienten mit Aluminiumspiegel
      • Deferoxaminmesilat innerhalb der letzten 60 Min. einer Dialyse als langsame i.v.-Infusion verabreichen (um Verlust des freien Wirkstoffes im Dialysat zu verhindern)
    • Patienten mit Aluminiumspiegel > 300 ng / ml nach Deferoxamin-Test:
      • Deferoxaminmesilat 5 h vor der Dialyse langsam i.v. infundieren
  • ambulante Dauerperitonealdialyse (CAPD) oder zyklische Dauerperitonealdialyse (CCPD)
    • intraperitoneale Gabe empfohlen
    • alternativ:
      • i.m.
      • s.c.
      • langsame i.v.-Infusion
  • Diagnose einer Aluminiumüberladung bei Patienten mit terminalem Nierenversagen
    • 5 mg / kg KG als langsame i.v. Infusion während der letzten 60 Min. der Hämodialyse
  • Dosierung



    Basiseinheit: 1 Durchstechflasche enthält 2 g Deferoxaminmesilat

    • Behandlung der akuten Eisenvergiftung
      • Deferoxaminmesilat zusätzlich zu den üblichen therapeutischen Maßnahmen anwenden
      • Behandlung so bald wie möglich einleiten!
      • parenterale Therapie in folgenden Situationen indiziert:
        • alle symptomatischen Patienten, welche mehr als geringe, vorübergehende Symptome entwickeln (z. B. mehr als einmaliges Erbrechen oder weichen Stuhlgang)
        • Patienten mit evidenter Lethargie, signifikanten Abdominalschmerzen, Hypovolämie oder Azidose
        • Patienten mit positiver Abdominal-Radiographie, die multiple Strahlenundurchlässigkeit demonstrierten (die große Mehrheit dieser Patienten wird Symptome einer Eisenvergiftung entwickeln)
        • jegliche symptomatischen Patienten mit einem Serum-Eisenspiegel >/= 300 - 350 +ALU-g / dl, unabhängig von der totalen Eisenbindungskapazität (TIBC)
      • asymptomatische Patienten mit Serum-Eisenspiegeln 300 - 500 +ALU-g / dl und Patienten mit selbst-limitierter, nicht blutiger Emesis oder Diarrhö ohne weitere Symptome:
        • konservativen Ansatz ohne Behandlung mit Deferoxaminmesilat in Betracht ziehen
      • Dosierung an Schwere der Vergiftung anpassen
      • Erwachsene und Kinder
        • Dosierung und Art der Verabreichung an Schwere der Vergiftung anpassen
        • max. Infusionsrate:
          • 15 mg / kg KG / h
        • Infusionsrate sobald wie möglich reduzieren (i.d.R. nach 4 - 6 h), so dass totale i.v. Dosis
        • falls intravenöse Infusion nicht verfügbar: i.m. Gabe
          • Erwachsene: 2 g Deferoxaminmesilat i.m. als Einzeldosis
          • Kinder: 1 g Deferoxaminmesilat i.m. als Einzeldosis
      • Behandlungsdauer
        • Absetzen basierend auf klin. Entscheidung
        • Chelationstherapie fortsetzen, bis alle der folgenden Kriterien erfüllt:
          • Patient muss frei von Anzeichen oder Symptomen einer systemischen Eisenvergiftung sein (z. B. keine Azidose, keine Verschlechterung der Hepatotoxizität)
          • korrigierte Serum-Eisenspiegel idealerweise normal oder niedrig sein (wenn Eisenspiegel < 100 +ALU-g / dl)
            • Absetzen akzeptabel, wenn alle anderen Kriterien erfüllt und gemessene Werte nicht erhöht sind (da Eisenkonzentration im Serum in Gegenwart von Deferoxaminmesilat nicht akkurat bestimmt werden kann)
          • Patienten mit initial multipler Strahlenundurchlässigkeit: Abdominal-Radiographie wiederholen, um sicherzugehen, dass diese verschwunden sind, bevor Deferoxaminmesilat abgesetzt wird (multiple Strahlenundurchlässigkeit dient als Marker für fortgesetzte Eisenabsorption)
          • Patienten mit rötlicher Färbung des Urins zu Beginn der Behandlung: Deferoxaminmesilat nicht abzusetzen, bevor sich Verfärbung normalisiert hat (Entfärbung des Urins alleine rechtfertigt Absetzen jedoch nicht)
      • Wirksamkeit der Behandlung hängt von genügender Urinausscheidung ab, damit Elimination des Eisenkomplexes Ferrioxamin sichergestellt ist
        • bei Oligurie oder Anurie: ggf. Peritoneal- oder Hämodialyse notwendig, um Ferrioxamin-Ausscheidung zu gewährleisten
      • Hinweis:
        • Eisenspiegel im Serum kann stark ansteigen, wenn Eisen aus dem Gewebe freigegeben wird
    • chronische Eisenüberladung
      • Hauptziele der Therapie
        • gut eingestellte Patienten:
          • Eisengleichgewicht erhalten
          • Hämosiderose vorbeugen
        • Patienten mit Eisenüberladung:
          • negative Eisenbilanz erwünscht (um erhöhte Eisenvorräte zu reduzieren und toxische Wirkungen zu vermeiden)
      • Erwachsene und Kinder
        • Therapiebeginn nach den ersten 10 - 20 Bluttransfusionen
          • alternativ: bei Hinweisen aus der klin. Überwachung auf chronische Eisenüberladung (z. B. Serum-Ferritinwert >/= 1.000 ng / ml)
        • Dosierung individuell festlegen und an Eisenbelastung des Patienten anpassen
          • niedrigste wirksame Dosis geben
        • Chelationstherapie vor dem 3. Lebensjahr:
          • Wachstum sorgfältig überwachen (Risiko einer Wachstumsverzögerung)
          • mittlere Tagesdosis
        • durchschn. Tagesdosis: 20 - 60 mg Deferoxaminmesilat / kg KG
          • Serum-Ferritinspiegel < 2.000 ng / ml:
            • i.d.R. ca. 25 mg / kg KG / Tag erforderlich
          • Serum-Ferritinspiegel 2.000 - 3.000 ng / ml:
            • ca. 35 mg / kg KG / Tag
        • Anwendung höherer Dosen nur, wenn therapeutischer Nutzen das Risiko unerwünschter Wirkungen übersteigt
          • Patienten mit höheren Serum-Ferritinspiegeln:
            • ggf.
          • mittlere Tagesdosis 50 mg / kg nicht regelmäßig überschreiten!
            • Ausnahme: sehr intensive Chelationstherapie bei Patienten, die das Wachstum abgeschlossen haben
        • Ferritinwerte < 1.000 ng / ml: erhöhtes Risiko einer Deferoxaminmesilat-Toxizität
          • Patienten speziell sorgfältig überwachen und evtl. Senkung der wöchentlichen Gesamtdosis erwägen
        • um Ansprechen auf Chelationstherapie zu überprüfen: initial 24-stündige Eisen-Ausscheidung im Urin / Tag aufzeichnen
          • initiale Dosis: 500 mg / Tag
          • Dosiserhöhung bis zur konstanten Eisenausscheidung
          • nach Ermittlung der angemessenen Dosierung, Bestimmung der Eiseneliminationsraten in Abständen von einigen Wochen
          • alternativ: mittlere Tagesdosis basierend auf Ferritinwerten anpassen, um therapeutischen Index < 0,025 zu halten (d. h. mittlere Tagesdosis Deferoxaminmesilat in mg / kg dividiert durch Serumferritin-Wert in +ALU-g / l < 0,025)
            • kein Ersatz für sorgfältige klinische Überwachung!
        • langsame s.c.-Infusion unter Verwendung einer tragbaren, leichten Infusionspumpe
        • Infusionsdauer: 8 - 12 h
          • optional: 24 h (um höhere Eisenelimination zu erreichen)
        • Gabe 5 - 7mal / Woche
      • ältere Patienten
        • Dosierung mit Vorsicht
        • Therapiebeginn mit niedrigster Dosis (da häufiger Leber-, Nieren- oder Herzfunktionsstörungen sowie Begleiterkrankungen und Behandlung mit anderen Arzneimitteln)
      • Leberinsuffizienz
        • keine Daten
      • i.v. Infusion während Bluttransfusion
        • indiziert bei Patienten
          • die s.c. Infusion nicht weiterführen können
          • mit kardialen Problemen infolge Eisenüberladung
        • falls intensive Chelationstherapie (i.v.) erforderlich: 24-stündige Eisenausscheidung im Urin regelmäßig messen und Dosis entsprechend anpassen
    • Diagnose einer Eisenüberladung und bestimmter Anämien
      • beruht auf Prinzip, dass sich tägliche Eisenausscheidung beim Gesunden nicht über bestimmten Grenzwert hinaus steigert und dass bei einer standardmäßig ausgeführten i.m. Injektion von 500 mg Deferoxaminmesilat keine Eisenausscheidung > 1 mg Eisen (18 +ALU-mol)
        • bei Eisenüberladung: Steigerung > 1,5 mg (27 +ALU-mol) möglich
      • Test ergibt nur bei normaler Nierenfunktion zuverlässige Ergebnisse
      • initial: 500 mg Deferoxaminmesilat i.m.
      • danach: während 6 h Urin sammeln und Eisengehalt bestimmen
        • Verdacht auf eine Eisenüberladung, wenn 1 - 1,5 mg (18 - 27 +ALU-mol) Eisen im Urin während dieser 6 h
        • Werte > 1,5 mg (27 +ALU-mol): pathologisch
    • Behandlung der chronischen Aluminiumüberladung bei Patienten mit terminalem Nierenversagen
      • indiziert, wenn:
        • Symptome oder Organfunktionsstörungen infolge von Aluminiumüberladung auftreten
        • bei asymptomatischen Patienten, wenn Serum-Aluminiumwerte konstant > 60 ng / ml und Infusionstest mit Deferoxaminmesilat positiv, v.a. wenn die Ergebnisse einer Knochenbiopsie auf aluminiumbedingte Knochenerkrankung hinweisen
      • Eisen- und Aluminiumkomplexe von Deferoxaminmesilat dialysierbar, Ausscheidung bei Patienten mit Nierenversagen durch Dialyse gesteigert
      • Erwachsene und Kinder
        • Dauerhämolyse oder Hämofiltration
          • 5 mg Deferoxaminmesilat / kg KG 1mal / Woche
          • Patienten mit Aluminiumspiegel
          • Deferoxaminmesilat innerhalb der letzten 60 Min. einer Dialyse als langsame i.v.-Infusion verabreichen (um Verlust des freien Wirkstoffes im Dialysat zu verhindern)
        • Patienten mit Aluminiumspiegel > 300 ng / ml nach Deferoxamin-Test:
          • Deferoxaminmesilat 5 h vor der Dialyse langsam i.v. infundieren
        • Behandlungsdauer
          • Infusionstest mit Deferoxaminmesilat durchführen
            • 4 Wochen nach Beendigung des ersten 3monatigen Behandlungsdurchgangs mit Deferoxaminmesilat
            • 2. Test nach weiteren 4 Wochen
          • wenn 2 im Abstand von einem Monat durchgeführte Infusionstests mit Serum-Aluminiumerhöhungen < 50 ng / ml über dem Ausgangswert: weitere Behandlung nicht erforderlich
      • ambulante Dauerperitonealdialyse (CAPD) oder zyklische Dauerperitonealdialyse (CCPD)
        • 5 mg Deferoxaminmesilat / kg KG 1mal / Woche vor letztem Wechsel der Dialyseflüssigkeit des Tages
        • intraperitoneale Gabe empfohlen
        • alternativ:
          • i.m.
          • s.c.
          • langsame i.v.-Infusion
  • Diagnose einer Aluminiumüberladung bei Patienten mit terminalem Nierenversagen
    • Patienten mit Serum-Aluminiumwerten > 60 ng / ml und Serum-Ferritinwerten > 100 ng / ml: Deferoxaminmesilat-Infusionstest empfohlen
    • unmittelbar vor Beginn einer Hämodialyse Blutprobe entnehmen (um Ausgangswert des Serum-Aluminiumspiegels zu bestimmen)
    • 5 mg / kg KG als langsame i.v. Infusion während der letzten 60 Min. der Hämodialyse
    • zu Beginn der nächsten Hämodialyse (d.h. 44 Stunden nach der vorher genannten Infusion von Deferoxaminmesilat): 2. Blutprobe entnehmen und Serum-Aluminiumspiegel bestimmen
    • Test gilt als positiv (Aluminiumüberladung), wenn Serum-Aluminiumwerte > 150 ng / ml über Ausgangswert
      • negatives Testergebnis schließt Aluminiumüberladung nicht mit absoluter Sicherheit aus
    • ältere Patienten
      • keine Dosisanpassung erforderlich
      • ggf. begleitende Niereninsuffizienz berücksichtigen
  • Indikation



    • Behandlung einer chronischen Eisenüberladung, z. B.
      • Transfusionshämosiderosen bei Patienten, die regelmäßige Transfusionen erhalten, z. B. Thalassaemia major
      • primäre und sekundäre Hämochromatose bei Patienten, deren Begleiterkrankung (z. B. schwere Anämie, Hypoproteinämie, Nieren- oder Herzversagen) einen Aderlass ausschließen
    • Behandlung einer akuten Eisenvergiftung
    • Diagnose von Eisenüberladung und bestimmten Anämien
    • Aluminiumüberladung
      • bei Patienten mit terminalem Nierenversagen mit Langzeitdialyse, bei denen vorbeugende Maßnahmen (z. B. Umkehrosmose) fehlgeschlagen sind
      • im Zusammenhang mit nachgewiesenen aluminiumbedingten Knochenerkrankungen und/oder Anämie, Dialyse-Enzephalopathie
      • Diagnose der Aluminiumüberladung

    Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Deferoxamin - invasiv

    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Mukormykose
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Gastroenteritis
        • Yersinia-Infektionen.
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Bluterkrankungen (inkl. Thrombozytopenie, Leukopenie).
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen mit oder ohne Schock
        • angioneurotisches +ANY-dem
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Kopfschmerzen
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Neurologische Störungen einschließlich Schwindel, Beschleunigung oder Verstärkung einer aluminium- und dialysebedingten Enzephalopathie,
        • periphere sensorische, motorische oder gemischte Neuropathie
        • Parästhesien
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Krämpfe (hauptsächlich bei Dialysepatienten mit Aluminium-Überladung)
    • Augenerkrankungen
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Sehverlust
        • Skotom
        • Retinopathie
        • Sehnerv-Neuritis
        • Katarakt
        • Nachlassen der Sehschärfe
        • verschwommene Sicht
        • Nachtblindheit
        • Gesichtsfeldeinschränkung
        • Chromopsie (Farbsehstörung),
        • Korneatrübung (außer bei hohen Dosen)
    • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Hochtonschwerhörigkeit und Tinnitus
          • treten nur gelegentlich auf, wenn die Dosierungsempfehlungen nicht überschritten werden und wenn die Dosierung reduziert wird, sofern der Serum-Ferritin-Spiegel fällt (Quotient aus der mittleren täglichen Deferoxamin-Dosis, dividiert durch das Serum-Ferritin, soll < 0,025 sein)
    • Gefäßerkrankungen
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Hypotonie, Tachykardie, Schock (wenn empfohlene Vorsichtsmaßnahmen für die Applikation nicht eingehalten werden)
    • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Asthma
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Atemnotsyndrom mit Dyspnoe (ARDS), Zyanose und interstitiellen Lungeninfiltraten
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Übelkeit
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Erbrechen
        • Bauchkrämpfe
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • Durchfall
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Urtikaria
      • sehr selten: kleiner 1/10000, einschließlich Einzelfälle
        • generalisierter Hautausschlag
    • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Arthralgie
        • Myalgie
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Wachstumsverzögerungen und Knochenveränderungen (metaphyseale Dysplasie)
          • bei Patienten, die > 60 mg Deferoxamin / kg KG erhalten und besonders bei Kindern innerhalb der ersten 3 Lebensjahre
          • Dosen < 40 mg / kg KG: Risiko deutlich geringer
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • Muskelkrämpfe
    • Erkrankungen der Niere und Harnwege
      • ohne Häufigkeitsangabe
        • akutes Nierenversagen
        • tubuläre Nierenfunktionsstörung
        • Anstieg des Serum-Kreatinin-Wertes
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
        • Schmerzen, Schwellung, Verhärtung, Erythem, Juckreiz und Schorf an der Injektionsstelle
      • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
        • Fieber
      • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
        • Bläschen, lokale +ANY-deme, Brennen an der Injektionsstelle
    • Untersuchungen
      • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
        • Anstieg der Transaminasen

    Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Deferoxamin - invasiv

    • schnelle intravenöse Infusion
      • kann zur Hypotonie und zum Schock führen (z.B. Hitzewallungen, Tachykardie, Kollaps, Urtikaria)
    • Seh- und Hörstörungen
      • bei Anwendung in hohen Dosen Seh- und Hörstörungen möglich
        • besonders bei Patienten mit niedrigen Plasmaspiegeln von Ferritin
      • Patienten mit Niereninsuffizienz, die mit Dauerhämodialyse behandelt werden und deren Ferritin-Werte niedrig sind, unter Umständen besonders anfällig für Nebenwirkunge
        • bereits nach Einzeldosen visuelle Symptome beobachtet
      • Risiko von Nebenwirkungen geringer, wenn Therapie mit niedrigen Dosen erfolgt
      • sofortiges Absetzen, falls Störungen des Seh- und Hörvermögens auftreten
        • sofern die durch Deferoxamin bewirkten Veränderungen früh erkannt werden, in der Regel reversibel nach Absetzen
        • Behandlung kann zu einem späteren Zeitpunkt mit reduzierter Dosis und unter strenger Überwachung der audiovisuellen Funktionen wieder aufgenommen werden
      • spezielle ophthalmologische Untersuchungen und audiologische Tests
        • sollten vor Beginn der Behandlung mit Deferoxamin und während der Therapie in dreimonatlichen Abständen durchgeführt werden, besonders wenn Ferritin-Spiegel niedrig ist
      • Risiko für audiometrische Abnormalitäten bei Thalassämiepatienten
        • Risiko kann möglicherweise reduziert werden, wenn der Quotient aus mittlerer täglicher Dosis Deferoxamin (mg / kg KG) und Serum-Ferritin (+ALU-g / Liter) unter 0,025 gehalten wird
    • Nierenfunktionsstörung
      • besondere Vorsicht bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung
        • nahezu Hälfte der Metallkomplexe von Patienten mit Eisenüberladung und normaler Nierenfunktion wird über die Niere ausgeschieden
      • Eisenkomplex des Deferoxamin ist dialysierbar, durch Dialyse kann Elimination bei Niereninsuffizienz gesteigert werden
      • Einzelfälle von akutem Nierenversagen beobachtet
      • Überwachung der Nierenfunktion auf Veränderungen (z.B. Zunahme von Serum-Kreatinin) erwägen
    • Wachstumsretardierung bei Kindern und Jugendlichen
      • bei Patienten mit niedrigem Serum-Ferritin und hohen Deferoxamin-Dosen oder jungen Patienten (< 3. Lebensjahr bei Behandlungsbeginn) Gefahr einer Wachstumsretardierung
        • mögliche Wachstumsretardierung aufgrund exzessiv hoher Dosen muss jedoch von einer Wachstumsretardierung aufgrund der Eisenüberladung unterschieden werden
      • durch Deferoxamin hervorgerufene Wachstumsverzögerung jedoch selten bei Dosen < 40 mg / kg KG
      • Wachstumsminderung, die auf höheren Deferoxamin-Dosen > 40 mg / kg KG beruht, kann jedoch nach Verminderung der Dosis wieder auf die normale Wachstumsgeschwindigkeit vor der Behandlung verändert werden
        • vorhergesagte Körpergröße kann jedoch vermindert bleiben
      • Körpergewicht und Längenwachstum alle 3 Monate kontrollieren
    • akute respiratorische Insuffizienz
      • nach sehr hohen intravenösen Dosen bei akuter Eisenvergiftung und Thalassämie auch akute respiratorische Insuffizienz (ARDS) beobachtet
    • Infektionen
      • durch Deferoxamin erhöhte Infektionsanfälligkeit bei Patienten mit Eisenüberladung beobachtet, z.B. für Infektionen mit Yersinia enterocolitica und Yersinia pseudotuberculosis
      • Behandlung sollte vorübergehend abgesetzt und entsprechende bakteriologische Untersuchungen sowie eine zweckmäßige antibiotische Therapie unverzüglich eingeleitet werden
        • wenn bei Patienten Fieber verbunden mit akuter Enteritis/Enterokolitis, diffusen Bauchschmerzen oder Pharyngitis auftreten
        • nach Abheilung der Infektion kann Behandlung mit Deferoxamin fortgesetzt werden
      • Mukormykose
        • bei Patienten mit Eisenüberladung in sehr seltenen Fällen Mukormykose (schwere Pilzinfektion) beobachtet, in einigen Fällen mit tödlichem Ausgang
        • Absetzen, falls verdächtige Anzeichen oder Symptome auftreten
          • mykologische Untersuchungen durchführen
          • sofort geeignete Behandlung einleiten
        • Mukormykose kann auch bei Patienten auftreten, die nicht mit Deferoxamin behandelt werden
          • unter Umständen auch andere Faktoren relevant, z.B. Dialyse, Diabetes mellitus, Störungen des Säure-Basen- Gleichgewichts, hämatologische Erkrankungen, Behandlung mit Immunsuppressiva oder beeinträchtigtes Immunsystem
    • Verschlechterung der Herzfunktion bei Anwendung mit hohen Dosen Vitamin C
      • Verschlechterung der Herzfunktion beobachtet bei Patienten mit schwerer chronischer Eisenüberladung, die gleichzeitig hohe Dosen Vitamin C (> 500 mg / Tag) erhielten
        • reversibel nach Absetzen von Vitamin C
      • folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten
        • Patienten mit Herzinsuffizienz sollten kein zusätzliches Vitamin C erhalten.
        • Behandlung mit Vitamin C sollte erst nach einmonatiger regelmäßiger Behandlung mit Deferoxamin begonnen werden
        • Vitamin C sollte nur verabreicht werden, wenn der Patient Deferoxamin regelmäßig erhält, am besten kurz nach Start der Deferoxamin-Gabe mithilfe der Pumpe
        • Tagesdosis von 200 mg Vitamin C, in Teildosen verabreicht, sollte nicht überschritten werden
        • Überwachung der Herzfunktion während einer derartigen Kombinationstherapie empfohlen
    • Patienten mit aluminiumbedingter Enzephalopathie
      • hohe Deferoxamin-Dosen können die neurologischen Störungen verstärken (Krämpfe), wahrscheinlich infolge eines akuten Anstiegs von zirkulierendem Aluminium
      • Deferoxamin kann Beginn einer Dialyse-Enzephalopathie beschleunigen
      • Vorbehandlung mit Clonazepam kann dieser Verschlechterung des neurologischen Befunds vorbeugen
      • Behandlung der Aluminium-Überladung kann zu niedrigen Kalziumspiegeln und Verstärkung eines Hyperparathyreoidismus führen
    • Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
      • sollte nicht in höheren als den empfohlenen Dosen verabreicht werden
      • sollte subkutan nicht in einer höheren Konzentration als 95 mg / ml gegeben werden
        • da dies bei subkutaner Applikation Ausmaß der Lokalreaktionen verstärkt
      • wenn Deferoxamin nur intramuskulär gegeben werden kann, kann höhere Konzentration erforderlich werden, um die Injektion zu erleichtern
      • bei subkutanen Infusionen sollte die Nadel nicht zu dicht unter der Dermis eingeführt werden
    • Verfärbung des Urins
      • ausgeschiedener Eisenkomplex kann Urin rötlich-braun verfärben

    Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Deferoxamin - invasiv

    siehe Therapiehinweise

    Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Deferoxamin - invasiv

    • nur wenige Daten über die Anwendung bei Schwangeren
    • Deferoxamin sollte schwangeren Frauen nicht verabreicht werden, es sei denn, dass nach Einschätzung des Arztes der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind überwiegt
      • trifft insbesondere für das 1. Trimenon zu
    • tierexperimentelle Studien
      • Reproduktionstoxizität / teratogene Wirkungen beobachtet
      • potentielles Risiko für den Menschen nicht bekannt
    • Fertilität
      • keine Daten zu Auswirkungen von Desferoxamin auf den Menschen

    Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
    (kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

    Deferoxamin - invasiv

    • nicht bekannt, ob Deferoxamin in die Muttermilch übertritt
    • Risiko für den Säugling nicht auszuschließen
    • Deferoxamin sollte stillenden Frauen nicht verabreicht werden, es sei denn, dass nach Einschätzung des Arztes der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das Kind überwiegt

    Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

    Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

    Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

    Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

     

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