Daunoblastin 20mg (1 St)

Hersteller Pfizer Pharma PFE GmbH
Wirkstoff Daunorubicin
Wirkstoff Menge 18,71 mg
ATC Code L01DB02
Preis 34,03 €
Menge 1 St
Darreichung (DAR) PII
Norm N1
Daunoblastin 20mg (1 St)

Medikamente Prospekt

Daunorubicin18.71mg
(H)MannitolHilfsstoff
[Basiseinheit = 10 Milliliter]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Daunorubicin - invasiv

  • starke Überempfindlichkeitsreaktion gegen Daunorubicin
  • anhaltende Myelosuppression
  • Vorliegen schwerer Infektionen
  • schwere Leberfunktionseinschränkung (Child-Pugh Grad C - Gesamtscore 10-15)
  • schwere Nierenfunktionseinschränkung (GFR 15-29 ml/min)
  • Myokardinsuffizienz
  • kürzlich aufgetretener Myokardinfarkt
  • schwere Arrhythmien
  • Stillzeit
  • keine Anwendung wenn kumulative Höchstdosis von Daunorubicin oder einem andere kardiotoxischen Anthrazyklin bereits früher verabreicht wurde, da Gefahr einer lebensgefährlichen Kardiotoxizität erhöht
    • kumulative Höchstdosis Daunorubicin Erwachsene: 500 bis 600 mg/m+ALI
    • kumulative Höchstdosis Daunorubicin Kinder > 2 Jahre: 300 mg/m+ALI
    • kumulative Höchstdosis Daunorubicin Kinder < 2 Jahre: 10 mg/m+ALI

Art der Anwendung



  • Anwendung nur nach strenger Indikationsstellung nur unter Aufsicht eines hämatologisch-onkologisch geschulten Arztes
  • stationärer Aufenthalt im Rahmen einer Induktionstherapie zum Erreichen einer Remission notwendig
  • Zyklen nach Ansprechen und Verträglichkeit individuell wiederholen, bis Remission erfolgreich eingeleitet wurde
  • engmaschige Kontrolle der hämatologischen Parameter
  • Injektion von Daunorubicinhydrochlorid streng intravenös
  • schwerwiegende Nekrosen durch paravasale Injektionen von Daunorubicinhydrochlorid möglich, deshalb Arzneimittel bevorzugt in den Schlauch einer laufenden i.v. Infusion mit Natriumchlorid 9 mg / ml (0,9 %) Infusionslösung oder Glucose 50 mg / ml (5 %) Infusionslösung geben
  • Infusionsdauer: variiert zwischen 2 - 3 Minuten und 30 - 45 Minuten
  • weitere Hinweise s. Fachinformation

Dosierung



Basiseinheit: 1 ml der rekonstituierten Lösung enthält 2 mg Daunorubicinhydrochlorid

  • allgemein
    • Dosierung richtet sich u. a. nach Art der Erkrankung und klin. Gegebenheiten
  • Remissionsinduktion
    • Einzeldosis: 0,5 - 3 mg / kg KG i.v. entsprechend ca. 20 - 120 mg / m2 Körperoberfläche (KOF)
      • Hinweise
        • Verabreichung von Dosen von 0,5 - 1 mg / kg KG i.v. (ca. 20 - 40 mg / m2 KOF) nach 1 oder mehrtägigen Intervallen
        • Verabreichung von Dosen von 2 mg / kg KG i.v. (ca. 80 mg / m2 KOF) nur mit einem Intervall von 4 und mehr Tagen möglich
        • Wiederholung von Einzeldosen von 2,5 - 3 mg / kg KG i.v. (ca. 100 - 120 mg / m2 KOF), erst nach 7 - 14-tägigem Intervall
        • Anzahl der Infusionen von Fall zu Fall verschieden, Festlegung individuell, je nach Ansprechen und Verträglichkeit, dabei auf Blutbild und Knochenmark sowie Kombination mit anderen Zytostatika besonders achten
    • max. kumulative Dosis: 550 mg / m2 KOF i.v.
      • Hinweis
        • max. kumulative Dosis bei vorangegangener oder gleichzeitiger Bestrahlung des Mediastinums sowie Verabreichung von anderen potenziell kardiotoxischen Substanzen: 400 mg / m2 KOF i.v.
    • Behandlungsdauer: Wiederholung der Zyklen nach Ansprechen und Verträglichkeit individuell, bis Remission erfolgreich eingeleitet worden ist
    • Akute lymphoblastische Leukämie (ALL)
      • Dosierungsvorschläge in freier Kombination mit anderen Zytostatika
        • 1. Vorschlag
          • 1,5 mg Vincristin / m2 KOF i.v. an Tag 1, 8 und 15
          • 40 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 1+-2, 8+-9 und 15+-16
          • 60 mg Prednison / m2 KOF oral an Tag 1 - 14, dann ausschleichend bis Tag 21
          • Wiederholung erfolgt bis zur Vollremission jeweils mit Tag 22
        • 2. Vorschlag
          • 1,5 mg Vincristin / m2 KOF i.v. an Tag 1, 8, 15 und 22
          • 24 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 1, 8, 15 und 22
          • 60 mg Prednison / m2 KOF oral an Tag 1 - 22, dann ausschleichend bis Tag 28
          • 5000 I.E. L-Asparaginase / m2 KOF i.v. an Tag 1 bis 14
          • Wiederholung erfolgt bis zur Vollremission jeweils mit Tag 29
    • Akute myeloblastische Leukämie (AML)
      • Dosierungsvorschläge in freier Kombination mit anderen Zytostatika
        • 1. Vorschlag
          • 100 mg Thioguanin / m2 KOF oral an Tag 1 - 5 und 15 bis 19
          • 40 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 1 und 15
          • 100 mg Cytarabin / m2 KOF i.v. an Tag 1 - 5 und 15 - 19
          • 15 - 20 mg Prednison / m2 KOF oral an Tag 1 - 5 und 15 - 19
        • 2. Vorschlag
          • 100 mg Thioguanin / m2 KOF oral alle 12 Stunden über 7 Tage
          • 100 mg Cytarabin / m2 KOF i.v. in 30 Minuten über 7 Tage
          • 60 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 5 - 7
        • 3. Vorschlag
          • 100 mg Cytarabin / m2 KOF i.v. als 24-stündige Infusion am Tag 1 und 2, gefolgt von 100 mg Cytarabin / m2 KOF i.v. als 30-minütige Infusion alle 12 Stunden am Tag 3 - 8
          • 60 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 3, 4, 5
          • 100 mg Thioguanin / m2 KOF oral alle 12 Stunden am Tag 3 - 10 über 7 Tage
        • 4. Vorschlag
          • 45 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 1 - 3
          • 100 mg Cytarabin / m2 KOF i.v. über 7 Tage (1. Zyklus) gefolgt von
          • 45 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 1 und 2
          • 100 mg Cytarabin / m2 KOF i.v. über 5 Tage (alle Folgezyklen)

Dosisanpassung

  • eingeschränkte Leberfunktion
    • schwere Einschränkgung (Child-Pugh Grad C [Gesamtscore 10 - 15])
      • Anwendung kontraindiziert
    • leichte - mäßige Einschränkung (Child-Pugh Grad A [Gesamtscore 5 - 6] und B [Gesamtscore 7 bis 9])
      • Dosisreduktion abhängig vom Serumbilirubinspiegel:
        • Bilirubin 1,2 - 3,0 mg/100ml: Dosisreduktion um 50 % der Startdosis
        • Bilirubin > 3,0 mg/100ml: Dosisreduktion um 75 % der Startdosis
  • eingeschränkte Nierenfunktion
    • mäßige Einschränkung (glomeruläre Filtrationsrate [GFR] 30 - 59ml/min) oder (Serumkreatininwerte > 3 mg/100 ml)
      • Dosisreduktion um 50 +ACU
    • schwere Einschränkgung
      • Anwendung kontraindiziert
  • ältere Patienten ( 60 - 65 Jahre)
    • evtl. Dosisreduktion, da Behandlungsrisiken der Chemotherapie (Frühletalität) dosisabhängig zunehmen
    • z.B. 30 mg Daunorubicinhydrochlorid / m2 KOF i.v. an Tag 1 - 3 in Kombination mit einer
      kontinuierlichen i.v. Dauerinfusion von 100 mg Cytarabin / m2 KOF / Tag an Tag 1 - 7
  • Kinder und Jugendliche
    • meist 0,5 - 1,5 mg / kg KG / Tag (25 - 45 mg / m2 KOF / Tag)
    • Kinder > 2 Jahre
      • Dosierung üblicherweise anhand der KOF berechnen und entspr. des klin. Ansprechens und des hämatologischen Status an die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten angepassen
      • Therapiezyklen können nach 3 - 6 Wochen wiederholt werden
      • maximale kumulative Dosis: 300 mg / m2 KOF i.v.
    • Kinder < 2 Jahren oder KOF < 0,5 m2
      • maximale kumulative Dosis: 10 mg / kg KG i.v.
    • aktuell gültigen Therapieprotokolle und Richtlinen beachten
  • Patienten mit ausgiebiger zytostatischer Vorbehandlung oder solchen mit schlechtem Allgemeinzustand
    • Dosisreduktion

Indikation



Erwachsene
  • Remissionsinduktion bei akuten lymphoblastischen bzw. lymphatischen (ALL) und bei akuten myeloischen (AML) Leukämien (Anwendung in Kombination mit anderen Zytostatika)

Kinder und Jugendliche

  • Teil einer Kombinationstherapie zur Behandlung von akuter lymphatischer und akuter myeloischer Leukämie

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Daunorubicin - invasiv

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Infektionen (die manchmal tödlich verlaufen können)
      • Sepsis / Septikämie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • septischer Schock
  • Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (einschl. Zysten und Polypen)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute myeloische Leukämie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • myelodysplastisches Syndrom
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Knochenmarkinsuffizienz
      • Granulozytopenie
      • Neutropenie
      • Leukopenie
      • Panzytopenie
      • Thrombozytopenie
      • Anämie
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Anaphylaxie/ anaphylaktoide Reaktionen
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Dehydratation
      • akute Hyperurikämie (mit möglicher Beeinträchtigung der Nierenfunktion,
        v. a. bei Vorliegen von erhöhten Leukozytenzahlen vor Beginn der Behandlung)
  • Herzerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kardiomyopathie mit klinischer Manifestation
        • Dyspnoe
        • Zyanose
        • A1g-deme (peripher, kardial)
        • Hepatomegalie
        • Aszites
        • Pleuraerguss
        • kongestive Herzinsuffizienz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myokardinfarkt
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Myokardischämie (Angina pectoris)
      • endomyokardiale Fibrose
      • Perikarditis / Myokarditis
      • supraventrikuläre Tachyarrhythmien (z.B. Sinustachykardie, ventrikuläre Extrasystolen, Herzblock)
  • Gefäßerkrankungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Blutungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Flush
      • Schock
      • Thrombophlebitis
      • Phlebosklerose (Venensklerosen können in der Folge einer Injektion des Arzneimittels in ein kleines Gefäß oder einer wiederholten Injektion in die gleiche Vene auftreten)
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hypoxie
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Stomatitis / Mukositis (Schmerzen oder Brennen, Erythem, Erosionen, Ulzerationen, Blutung, Infektionen)
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Durchfall
      • A1g-sophagitis
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Bauchschmerzen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kolitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Hepatitis
      • Leberversagen
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Alopezie (reversibel)
      • Erythem
      • Hautausschlag
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Kontaktdermatitis
      • Überempfindlichkeit bei Bestrahlung (Recall-Phänomen)
      • Pruritus
      • Hyperpigmentierung der Haut und Nägel
      • Urtikaria
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Chromaturie (Rotfärbung des Urins für 1 bis 2 Tage nach Applikation)
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Amenorrh+APY
      • Azoospermie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Pyrexie
      • Schmerzen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Phlebitis an der Infusionsstelle
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Tod
      • Hyperpyrexie
      • Extravasation an der Infusionsstelle
        • sofortiger lokaler Schmerz/ Brennen
        • schwere Cellulitis
        • schmerzhafte Ulzeration
        • Gewebenekrose
      • venöse Sklerose
      • Schüttelfrost
  • Untersuchungen
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Erhöhung der Bilirubinwerte im Blut
      • Erhöhung von Aspartataminotransferase
      • Erhöhung der Blutwerte für alkalische Phosphatase
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • EKG-Anomalien (z. B. nichtspezifische ST-T-Wellenveränderungen, QRS-Niedervoltage, T-Wellen)

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Daunorubicin - invasiv

  • Umgang mit Daunorubicinhydrochlorid
    • Kontakt mit der Haut und den Schleimhäuten vermeiden
    • potenziell mutagene und karzinogene Wirkung:
      • erhöhte Sicherheitsvorschriften für Ärzte und Pflegepersonal
      • schwangeres Personal vom Umgang mit Zytostatika ausschließen
      • besondere Vorsicht bei Berührung mit den Exkrementen und dem Erbrochenen der Patienten (kann Daunorubicinhydrochlorid oder einen aktiven Metaboliten enthalten)
  • relative Kontraindikationen (Behandlungsentscheidung obliegt im Einzelfall der Nutzen-Risiko-Abschätzung des behandelnden Arztes)
    • hochgradige Panzytopenie
    • isolierte Leuko-/ Thrombozytopenie
    • schwere Herzrhythmusstörungen
      • ventrikuläre Tachykardien
      • Rhythmusstörungen mit klinisch relevanten hämodynamischen Auswirkungen
    • klinisch manifeste Herzinsuffizienz auch in der Anamnese
    • Herzinfarkt
    • schwere Nieren- und Lebererkrankungen
    • Schwangerschaft
    • schlechter Allgemeinzustand des Patienten
  • nicht kontrollierte Infektionen, besonders virale (Herpes zoster) können durch immunsuppressiven Effekt von Daunorubicinhydrochlorid zu lebensgefährlichen Exazerbationen führen
  • besondere Vorsicht bei vorausgegangenen, gleichzeitigen oder geplanten Strahlentherapien
    • Patienten haben während der Behandlung mit Daunorubicinhydrochlorid ein erhöhtes Risiko für lokale Reaktionen im bestrahlten Bereich (Recall-Phänomen)
    • eine vorangegangene Bestrahlung des Mediastinums erhöht die Kardiotoxizität
  • vorangeganene zytotoxische Therapie:
    • Patienten sollten sich von den Akuttoxizitäten (z.B. Stomatitis, Neutropenie, Thrombozytopenie, generalisierte Infektionen) der vorangegangen Therapie erholen, bevor die Behandlung mit Daunorubicinhydrochlorid begonnen wird
  • Blutbildendes System
    • Daunorubicin wirkt suppressiv auf das Knochenmark (bei allen Patienten in therapeutischer Dosis)
    • Auswirkungen der Knochenmarksdepression (dosisabhängig und meist reversibel)
      • in erster Linie bestehend aus: Leukopenie, Granulozytopenie (Neutropenie), Thrombozytopenie
      • seltener: Anämie
    • niedrigste Wert (Nadir) wird an Tag 8 bis 10 nach Therapiebeginn erreicht
    • Erholung tritt meistens 2 bis 3 Wochen nach der letzten Injektion ein
    • Vermeidung von Komplikationen durch Überwachung:
      • Erstellung eines Blutbildes,
        • unter besonderer Überwachung von Leukozyten, Granulozyten, Thrombozyten, Erythrozyten
        • vor jeder Verbreichung, während der Therapie und wenn klinisch indiziert
      • Überwachung der Patienten auf Anzeichen von zwischenzeitlichen oder opportunistischen Infektionen
        • schwere Infektion und/oder Blutungsepisoden müssen rasch und wirksam behandelt werden können
    • Myelosuppression erfordert ggf. eine intensive supportive Therapie
    • Folgen einer Myelosuppression, die unter Umständen sogar zum Tod führen können
      • Fieber
      • Infektionen
      • Sepsis
      • septischer Schock
      • Hämorrhagien
      • Gewebehypoxie
  • Sekundäre Leukämie
    • Sekundäre Leukämie, mit oder ohne präleukämische Phase, wurde bei mit Anthrazyklinen, einschließlich Daunorubicinhydrochlorid, behandelten Patienten beschrieben
    • erhöhte Häufigkeit, wenn
      • Kombination mit DNS-schädigenden Antineoplastika
      • Kombination mit einer Strahlentherapie
      • Patienten stark mit Zytostatika vorbehandelt waren
      • die Dosen der Anthrazykline gesteigert wurden
    • Latenzzeit: 1 - 3 Jahre
  • Kardiotoxizität
    • mögliches Auftreten einer Anthracyclin-induzierten Kardiotoxizität / Herzmuskelschädigung
      • Auftreten dekompensierter Herzinsuffizienz aufgrund von Kardiomyopathie
    • Auftreten der Symptome: plötzlich und möglicherweise erst Wochen oder Monate nach dem Absetzen der Therapie
    • mögliche Auswirkungen
      • irreversible Herzschädigung
      • selten: Todesfälle, meist jedoch bei Risikopatienten
    • Myokardschädigung auf zwei Arten möglich:
      • dosisunabhängiger ,Soforttyp+ACY-quot+ADs
        • supraventrikuläre Arrhythmien (Sinustachykardie, ventrikuläre Extrasystolen, AV-Block)
        • unspezifische EKG-Veränderungen (ST-T-Wellen-Veränderungen, QRS-Niedervoltage, T-Wellen)
        • Angina pectoris
        • Myokardinfarkt
        • Endomyokardfibrose
        • Perikarditis/Myokarditis
      • gHg-Spättyp+ACY-quot+ADs
        • insbesondere nach hohen Kumulativdosen
        • kongestiven Kardiomyopathie
          • globalen Herzinsuffizienz
          • gelegentlich: Tod durch akutes Herzversagen
        • Auftreten während, häufig auch erst Monate bis Jahre nach Therapieende
        • Schwere und Häufigkeit der Nebenwirkungen abhängig von der Daunorubicinhydrochlorid- Kumulativdosis
    • Risikofaktoren für eine Kardiotoxizität zählen u.a.
      • aktive oder latente Herz-Kreislauf-Erkrankung
      • vorausgegangene oder gleichzeitige Strahlentherapie des Mediastinums oder im Perikardbereich
      • vorherige Therapie mit anderen Anthrazyklinen oder Anthrazendionen
      • gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die die kardiale Kontraktilität herabsetzen , oder mit kardiotoxischen Arzneimitteln (z. B. Trastuzumab)
    • Anthrazykline, einschließlich Daunorubicinhydrochlorid, nicht zusammen mit anderen kardiotoxischen Arzneimitteln anwenden, außer bei engmaschiger Überwachung der Herzfunktion des Patienten
    • Anwendung mit Vorsicht und Begrenzung der kumulativen Gesamtdosis auf 400 mg Daunorubicinhydrochlorid /m+ALI- aufgrund von vermutetem, erhöhtem Kardiotoxizitätsrisiko, bei
      • älteren Menschen
      • Patienten mit einer Herzerkrankung in der Anamnese
      • Patienten mit manifester arterieller Hypertonie
      • Patienten mit einer Throaxbestrahlung
      • vorheriger Therapie mit anderen Anthrazyklinen oder Anthracendionen
      • gleichzeitiger Behandlung mit Arzneimitteln, die die kardiale Kontraktilität herabsetzen
      • gleichzeitiger Behandlung mit potentiell kardiotoxischen Arzneimitteln (vor allem solche mit langer Halbwertszeit, z. B. Trastuzumab)
    • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
      • erhöhtes Risiko einer Myokardschädigung auch lange Zeit nach Behandlungsende:
        • kardiologische Langzeitnachbeobachtung empfohlen
        • einige Langzeitstudien bei Kindern lassen vermuten, dass kongestive Kardiomyopathien nach einer Behandlung mit Anthrazyklinen mit einer Latenzzeit von vielen Jahren auftreten und progredient verlaufen können
        • Im Vergleich zu Erwachsenen führen wahrscheinlich bereits niedrigere absolute Kumulativdosen zu einer klinisch relevanten kardialen Funktionsstörung
        • klinische Studie, siehe Steinherz LJ et al. (JAMA 1991, 266(12): 1672-7)
    • Überwachung der Herzfunktion
      • sorgfältige Überwachung der Herzfunktion und vor, während und nach der Behandlung empfohlen, um das Risiko von kardialen Komplikationen möglichst frühzeitig zu erkennen
        • EKG
        • Bestimmung der linksventrikulären Auswurffraktion [UKG, MUGA-Scan]
  • Leber- und Nierenfunktion
    • Leberfunktionseinschränkung
      • Daunorubicinhydrochlorid vorwiegend in der Leber metabolisiert und über die Gallenwege ausgeschieden
      • Kontrolle der Leberfunktion
        • zur Vermeidung von Komplikationen
        • vor Beginn und während der Daunorubicinhydrochlorid-Therapie
      • leichte / mäßige Einschränkungen der Leberfunktion: Dosisreduktion nach dem Serumbilirubinspiegel
      • schwere Leberfunktionseinschränkung: Kontraindikation
    • Nierenfunktionseinschränkung
      • eingeschränkte Nierenfunktion kann eine Toxizitätssteigerung bewirken
      • Hyperurikämie und Harnsäurenephropathie
        • können als Folge eines massenhaften Absterbens der leukämischen Zellen, vor allem bei Vorliegen von erhöhten Leukozytenwerten vor Therapiebeginn gemeinsam mit einer möglichen Nierenfunktionseinschränkung auftreten
        • Ausmaß abhängig von der Gesamttumorlast
        • prophylaktische Gabe von Allopurinol ist bei der Behandlung der akuten Leukämien (1. Zyklus) nötig, um eine Tubulusschädigung mit Niereninsuffizienz zu vermeiden
        • möglicherweise Entwicklung eines nephrotischen Syndroms
      • Überprüfung der Nierenfunktion vor Therapiebeginn empfohlen
        • Blutspiegel initial überprüfen von Harnsäure, Kalium, Calciumphosphat, Kreatinin
      • Maßnahmen zur Eindämmung eines Tumorlysesyndroms:
        • Hydratation
        • Harnalkalisierung
        • Prophylaxe mit Allopurinol zur Vermeidung einer Hyperurikämie (s.o.)
  • Immunsuppressive Effekte / erhöhte Infektanfälligkeit
    • Verabreichung von Lebendimpfstoffen oder lebend-attenuierten Impfstoffen an immunkomprimittierte Patienten: schwerwiegende oder potenziell letale Infektionen möglich
    • Impfungen mit einem Lebendimpfstoff sind daher zu vermeiden
    • Abgetötete oder inaktivierte Impfstoffe können verabreicht werden, allerdings kann das Ansprechen auf solche Impfstoffe vermindert sein
  • Gastrointestinale Erkrankungen
    • Übelkeit und Erbrechen möglich
      • können zu Dehydratation führen
      • Linderung/ Vermeidung durch adäquate antiemetische Therapie
    • Mukositis (hauptsächlich Stomatitis, seltener +ANY-sophagitis) möglich
      • Auftreten im Allgemeinen bereits früh nach der Verabreichung des Arzneimittels
      • können in schwerer Form innerhalb weniger Tage zu Schleimhautulzera fortschreiten
      • meisten Patienten erholen sich bis zur 3. Therapiewoche von dieser Nebenwirkung
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • nach paravasaler Applikation lokale Reizerscheinungen
      • in Abhängigkeit von Paravasatmenge: schwere Cellutlitis, Gewebeulcera, Gewebenekrosen
      • evtl. chirurgische Eingriffe nötig
    • mögliche irreversible Gewebeschädigung
    • Injektion in kleine Gefäße oder wiederholt in dieselbe Vene kann zu folgenden Auftreten führen
      • lokale Phlebitis ,Thrombophlebitis (kann durch Befolgung der empfohlenenen Vorgehensweise der Dosierung minimiert werden)
      • venöse Sklerose/ Phlebosklerose
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • vollständige Alopezie unter Einschluss des Bartwuchses und des Kopfhaars, der Achselbehaarung und der Schamhaare tritt bei Höchstdosen von Daunorubicinhydrochlorid fast immer auf
      • kann eine Belastung für die Patienten bedeuten
      • üblicherweise reversibel
      • Nachwachsen des Haars erfolgt im Allgemeinen innerhalb von 2 bis 3 Monaten nach Abschluss der Therapie
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • Daunorubicinhydrochlorid fertilitätshemmend
      • Amenorrhö und Azoospermie möglich
    • Schweregrad dosisabhängig
    • Irreversible Fertilitätsstörungen möglich
  • Neurologische Erkrankungen
    • Posteriores reversibles EnzephalopathieSyndrom (PRES)
      • einzelne Berichte über das Auftreten von PRES bei der Anwendung von Daunorubicin im Rahmen einer Kombinationschemotherapie
      • neurologische Folgeerkrankung, die mit Kopfschmerzen, Krampfanfällen, Lethargie, Verwirrtheit, Blindheit und anderen visuellen und neurologischen Störungen verbunden sein kann
      • leichte bis schwere Hypertonie kann vorliegen
      • Magnetresonanztomographie zur Bestätigung der Diagnose PRES notwendig
      • Abbruch der Behandlung bei Patienten mit PRES in Betracht ziehen

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Daunorubicin - invasiv

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Daunorubicin - invasiv

  • keine Anwendung während Schwangerschaft
    • es sei denn, eine Behandlung mit Daunorubicin ist aufgrund des klinischen Zustandes der Frau erforderlich und rechtfertigt das potentielle Risiko für das ungeborene Kind
  • Tierexperimentelle Studien zeigten:
    • Reproduktionstoxizität
    • embryotoxisches, teratogenes, mutagenes und karzinogenes Potential
  • bei Anwendung während der Schwangerschaft, bzw. falls Patientin während der Behandlung mit dem Arzneimittel schwanger wird
    • Patientin über die mögliche Gefahr für den Fötus aufklären
    • ggf. genetische Beratung empfehlenswert
  • Anwendung bei Schwangeren:
    • keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen vorliegend
    • Versuchsdaten:Hinweis, dass Arzneimittel bei Verabreichung an Schwangere eine potentielle Ursache fetaler Fehlbildungen darstellt
    • im 2. und 3. Schwangerschaftstrimester mit Daunorubicin behandelte Frauen gebaren offensichtlich normale Kinder
  • Frauen im gebärfähigen Alter
    • sollten über das potentielle Risiko für das ungeborene Kind aufgeklärt werden
    • während der Behandlung sollte der Eintritt einer Schwangerschaft vermieden werden
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Daunorubicinhydrochlorid eine sichere Kontrazeption durchführen
  • bei Föten und Neugeborenen von Müttern, die während der Schwangerschaft eine Behandlung mit Daunorubicin erhielten
    • kardiologische Untersuchung empfohlen
    • Blutbilduntersuchung empfohlen
  • Empfängnisverhütende Maßnahmen bei Männern und Frauen
    • Daunorubicin könnte Chromosomenschäden bei menschlichen Spermatozoen induzieren
    • Männer sollten aufgrund der Möglichkeit einer irreversiblen Infertilität vor Beginn einer Behandlung mit Daunorubicin eine Beratung zur Spermakonservierung erhalten
    • Männer, die mit Daunorubicin behandelt werden, sollten während der Therapie und bis zu 6 Monate nach Therapieende eine zuverlässige Methode zur Empfängnisverhütung anwenden
    • Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung mit Daunorubicinhydrochlorid eine sichere Kontrazeption durchführen
    • bei Kinderwunsch nach einer Behandlung mit Daunorubicinhydrochlorid: genetische Beratung empfohlen
  • Fertilität
    • keine klinischen Daten vorliegend
    • Studie an Hunden: unerwünschte Wirkungen auf die Hoden beobachtet

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Daunorubicin - invasiv

  • Anwendung während Stillzeit kontraindiziiert
  • keine Daten zum Übertritt von Daunorubicin in die Muttermilch

Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft kann unter bestimmten Voraussetzungen in Betracht gezogen werden.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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