Darunavir HEXAL 600mg Fta (60 St)

Hersteller HEXAL AG
Wirkstoff Darunavir
Wirkstoff Menge 600 mg
ATC Code J05AE10
Preis 520,33 €
Menge 60 St
Darreichung (DAR) FTA
Norm N2
Darunavir HEXAL 600mg Fta (60 St)

Medikamente Prospekt

Darunavir600mg
(H)Cellulose, mikrokristallinHilfsstoff
(H)CrospovidonHilfsstoff
(H)Gelborange SHilfsstoff2.592mg
(H)Macrogol 3350Hilfsstoff
(H)Magnesium stearatHilfsstoff
(H)Poly(vinylalkohol)Hilfsstoff
(H)Silicium dioxid, hochdispersHilfsstoff
(H)TalkumHilfsstoff
(H)Titan dioxidHilfsstoff
[Basiseinheit = 1 Stück]

Kontraindikation (absolut), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Darunavir - peroral

  • Überempfindlichkeit gegen Darunavir
  • schwere Leberinsuffizienz (Child-Pugh-Klasse C)
  • gleichzeitige Anwendung mit folgenden Arzneimitteln aufgrund der erwarteten Verminderung der Plasmakonzentrationen von Darunavir, Ritonavir und Cobicistat sowie eines möglichen Verlusts der Wirksamkeit
    • zutreffend für Darunavir, das mit Cobicistat geboostert, aber nicht mit Ritonavir geboostert wird
      • Darunavir, das mit Cobicistat geboostert wird, ist empfindlicher gegenüber einer CYP3A-Induktion, als Darunavir, das mit Ritonavir geboostert wird
      • gleichzeitige Anwendung mit starken CYP3A-Induktoren ist kontraindiziert, da diese die Exposition gegenüber Cobicistat und Darunavir reduzieren könnten, was zum Verlust der Wirksamkeit führen würde
      • Starke CYP3A-Induktoren schließen z.B. Carbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin
    • zutreffend für Darunavir, das entweder mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird
      • Kombinationspräparat Lopinavir/Ritonavir
      • die starken CYP3A-Induktoren Rifampicin und pflanzliche Arzneimittel, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten
      • erwartet, dass die gleichzeitige Anwendung die Plasmakonzentrationen von Darunavir, Ritonavir und Cobicistat vermindert, was zum Verlust
        der Wirksamkeit und möglicher Resistenzentwicklung führen kann
  • Darunavir, das entweder mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird, hemmt Elimination von Wirkstoffen, deren Clearance in hohem Maße von CYP3A abhängig ist
    • führt zu erhöhter Exposition gegenüber dem gleichzeitig angewendeten Wirkstoff
    • daher ist gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen, bei denen erhöhte Plasmakonzentrationen mit schwerwiegenden und/oder lebensbedrohlichen Ereignissen einhergehen, kontraindiziert (zutreffend für Darunavir, das entweder mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird)
      • Alfuzosin
      • Amiodaron, Bepridil, Dronedaron, Ivabradin, Chinidin, Ranolazin
      • Astemizol, Terfenadin
      • Colchicin bei Anwendung bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörung
      • Ergotderivate (z.B. Dihydroergotamin, Ergometrin, Ergotamin, Methylergometrin)
      • Elbasvir/Grazoprevir
      • Cisaprid
      • Dapoxetin
      • Domperidon
      • Naloxegol
      • Lurasidon, Pimozid, Quetiapin, Sertindol
      • Triazolam, oral eingenommenes Midazolam
      • Sildenafil - wenn zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie angewandt, Avanafil
      • Simvastatin, Lovastatin und Lomitapid
      • Dabigatran, Ticagrelor

Art der Anwendung



  • Die Patienten sollten angewiesen werden, Darunavir HEXALArgA8-/sup> mit niedrig dosiertem Ritonavir innerhalb von 30 Minuten nach Beendigung einer Mahlzeit einzunehmen. Die Art der Nahrungsmittel hat keinen Einfluss auf die systemische Verfügbarkeit von Darunavir.

Dosierung



  • Die Therapie sollte von einem Arzt eingeleitet werden, der in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahren ist. Nach Beginn der Therapie mit Darunavir HEXALArgA8-/sup> sollten die Patienten angewiesen werden, nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt die Dosierung oder die Darreichungsform zu ändern oder die Therapie abzubrechen.
  • Dosierung
    • Darunavir HEXALArgA8-/sup> ist stets oral zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir als pharmakokinetischem Verstärker und in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln anzuwenden. Vor Aufnahme einer Therapie mit Darunavir HEXALArgA8-/sup> ist daher die Fachinformation von Ritonavir zu beachten.
    • ART-vorbehandelte erwachsene Patienten
      • Die empfohlene Dosierung ist 600 mg zweimal täglich mit Ritonavir 100 mg zweimal täglich mit dem Essen. Darunavir HEXALArgA8-/sup> 600 mg Filmtabletten können angewendet werden, um die Dosis von zweimal täglich 600 mg zu erreichen.
    • Antiretroviral nicht vorbehandelte (ART-naive) erwachsene Patienten
      • Dosierungsempfehlungen für ART-naive Patienten siehe Fachinformation von Darunavir HEXALArgA8-/sup> 800 mg Filmtabletten.
    • Antiretroviral nicht vorbehandelte (ART-naive) pädiatrische Patienten (3 bis 17 Jahre und mindestens 15 kg Körpergewicht)
      • Die gewichtsbasierte Dosis von Darunavir HEXALArgA8-/sup> und Ritonavir für pädiatrische Patienten ist in der folgenden Tabelle dargestellt.
      • Dosierungsempfehlung für nicht vorbehandelte pädiatrische Patienten (3 bis 17 Jahre) für Darunavir Filmtabletten und Ritonavira
        • Körpergewicht (kg): >/= 15 kg bis < 30 kg
          • Dosis (einmal täglich eingenommen mit dem Essen): 600 mg Darunavir/100 mg Ritonavir einmal täglich
        • Körpergewicht (kg): >/= 30 kg bis < 40 kg
          • Dosis (einmal täglich eingenommen mit dem Essen): 675 mg Darunavir/100 mg Ritonavir einmal täglich
        • Körpergewicht (kg): >/= 40 kg
          • Dosis (einmal täglich eingenommen mit dem Essen): 800 mg Darunavir/100 mg Ritonavir einmal täglich
        • a Ritonavir-Lösung zum Einnehmen: 80 mg/ml
    • ART-vorbehandelte pädiatrische Patienten (3 bis 17 Jahre und mindestens 15 kg Körpergewicht)
      • Im Allgemeinen wird empfohlen, Darunavir HEXALArgA8-/sup> zweimal täglich mit Ritonavir mit dem Essen einzunehmen.
      • Es kann ein einmal tägliches Dosierungsschema von Darunavir HEXALArgA8-/sup> mit Ritonavir zusammen mit dem Essen bei Patienten angewendet werden, die bereits mit antiretroviralen Mitteln behandelt wurden, aber keine Virusmutationen, die mit Darunavir-Resistenz assoziiert sind (DRVRAMs)+ACo-, und < 100.000 HIV-1-RNA-Kopien/ml im Plasma und eine CD4+--Zellzahl von >/= 100 x 106 Zellen/l besitzen.
      • AKg- DRV-RAMs: V11I, V32I, L33F, I47V, I50V, I54M, I54L, T74P, L76V, I84V und L89V
      • Die gewichtsbasierte Dosis von Darunavir HEXALArgA8-/sup> und Ritonavir für pädiatrische Patienten ist in der folgenden Tabelle dargestellt. Die empfohlene Dosis von Darunavir HEXALArgA8-/sup> mit niedrig dosiertem Ritonavir soll die für Erwachsene empfohlene Dosis (600/100 mg zweimal täglich oder 800/100 mg einmal täglich) nicht überschreiten.
      • Dosierungsempfehlung für therapieerfahrene pädiatrische Patienten (3 bis 17 Jahre) für Darunavir Filmtabletten und Ritonavira
        • Körpergewicht (kg): >/= 15 kg bis < 30 kg
          • Dosis (einmal täglich eingenommen mit dem Essen): 600 mg Darunavir/100 mg Ritonavir einmal täglich
          • Dosis (zweimal täglich eingenommen mit dem Essen): 375 mg Darunavir/50 mg Ritonavir zweimal täglich
        • Körpergewicht (kg): >/= 30 kg bis < 40 kg
          • Dosis (einmal täglich eingenommen mit dem Essen): 675 mg Darunavir/100 mg Ritonavir einmal täglich
          • Dosis (zweimal täglich eingenommen mit dem Essen): 450 mg Darunavir/60 mg Ritonavir zweimal täglich
        • Körpergewicht (kg): >/= 40 kg
          • Dosis (einmal täglich eingenommen mit dem Essen): 800 mg Darunavir/100 mg Ritonavir einmal täglich
          • Dosis (zweimal täglich eingenommen mit dem Essen): 600 mg Darunavir/100 mg Ritonavir zweimal täglich
        • a Ritonavir-Lösung zum Einnehmen: 80 mg/ml
      • Für ART-vorbehandelte pädiatrische Patienten wird eine HIV-Genotypisierung empfohlen. Wenn jedoch eine HIV-Genotypisierung nicht möglich ist, wird das einmal tägliche Dosierungsschema von Darunavir HEXALArgA8-/sup>/Ritonavir für pädiatrische Patienten empfohlen, die noch nicht mit Proteaseinhibitoren vorbehandelt sind, das zweimal tägliche Dosierungsschema wird für bereits mit Proteaseinhibitoren vorbehandelte Patienten empfohlen.
      • Die alleinige Anwendung von 75 mg Filmtabletten zur Erreichung der empfohlenen Dosis von Darunavir HEXALArgA8-/sup> kann bei einer möglichen Überempfindlichkeit gegenüber spezifischen Farbstoffen angezeigt sein.
    • Hinweis bei ausgelassenen Dosen
      • Für den Fall, dass eine Dosis Darunavir HEXALArgA8-/sup> und/oder Ritonavir vergessen wird, dieses Versäumnis aber innerhalb von 6 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, sollten die Patienten angewiesen werden, die vorgeschriebene Dosis von Darunavir HEXALArgA8-/sup> und Ritonavir zusammen mit dem Essen so bald wie möglich einzunehmen. Wenn dies später als 6 Stunden nach dem üblichen Einnahmezeitpunkt bemerkt wird, darf die vergessene Dosis nicht eingenommen werden und der Patient sollte sein gewohntes Behandlungsschema wieder aufnehmen.
      • Diese Empfehlung basiert auf der 15-stündigen Halbwertszeit von Darunavir bei gleichzeitiger Anwendung von Ritonavir und dem empfohlenen Dosierungsintervall von ca. 12 Stunden.
    • Spezielle Patientengruppen
      • Ältere Patienten
        • Es liegen nur begrenzt Informationen in dieser Patientengruppe vor und daher sollte Darunavir HEXALArgA8-/sup> in dieser Altersgruppe mit Vorsicht angewendet werden.
      • Leberfunktionsstörungen
        • Darunavir wird über das hepatische System verstoffwechselt. Bei Patienten mit milder (Child-Pugh Klasse A) oder mäßiger (Child-Pugh Klasse B) Leberfunktionsstörung ist eine Dosisanpassung nicht zu empfehlen, jedoch sollte Darunavir HEXALArgA8-/sup> bei diesen Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Zu Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung liegen keine pharmakokinetischen Daten vor. Schwere Leberfunktionsstörungen könnten zu einer erhöhten Verfügbarkeit von Darunavir führen und dessen Sicherheitsprofil verschlechtern. Deswegen darf Darunavir HEXALArgA8-/sup> bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung (Child-Pugh Klasse C) nicht angewendet werden.
      • Nierenfunktionsstörungen
        • Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich.
      • Kinder und Jugendliche
        • Darunavir HEXALArgA8-/sup>/Ritonavir soll bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 15 kg nicht angewendet werden, da die Dosis für diese Population nicht an einer ausreichenden Anzahl Patienten getestet werden konnte. Darunavir HEXALArgA8-/sup>/Ritonavir soll aufgrund von Sicherheitsbedenken nicht bei Kindern unter 3 Jahren angewendet werden.
        • Die gewichtsbasierten Dosisregime von Darunavir HEXALArgA8-/sup> und Ritonavir sind in den Tabellen oben dargestellt.
      • Schwangerschaft und postpartale Phase
        • Während der Schwangerschaft und postpartalen Phase ist eine Dosisanpassung von Darunavir/Ritonavir nicht notwendig. Darunavir HEXALArgA8-/sup>/Ritonavir soll während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt.

Indikation



  • Darunavir HEXALArgA8-/sup> zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir eingenommen ist indiziert in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Therapie bei Patienten mit Infektionen mit dem humanen Immundefizienzvirus (HIV-1).
  • Darunavir HEXALArgA8-/sup> 600 mg Filmtabletten können zur Erreichung der geeigneten Dosis angewendet werden:
    • zur Therapie der HIV-1-Infektion bei antiretroviral (ART) vorbehandelten Erwachsenen, einschließlich derer, die mehrfach vorbehandelt wurden
    • zur Behandlung der HIV-1-Infektion bei pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren und mindestens 15 kg Körpergewicht
  • Bei der Entscheidung, die Behandlung mit Darunavir HEXALArgA8-/sup> zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir aufzunehmen, sollten die Behandlungsgeschichte des einzelnen Patienten und die mit den verschiedenen Arzneimitteln zusammenhängenden Mutationsmuster besonders berücksichtigt werden. Die Anwendung von Darunavir HEXALArgA8-/sup> sollte sich nach genotypischen oder phänotypischen Resistenzbestimmungen (soweit möglich) und der Behandlungsanamnese richten.

Nebenwirkungen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Darunavir - peroral

Nebenwirkungen aus klinischen Studien und nach Markteinführung mit Darunavir/Ritonavir

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Herpes simplex
  • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Thrombozytopenie
      • Neutropenie
      • Anämie
      • Leukopenie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Eosinophile
  • Erkrankungen des Immunsystems
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Immunrekonstitutionssyndrom
      • (Arzneimittel-) Überempfindlichkeit
  • Endokrine Erkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypothyreose
      • TSH-Blutspiegel erhöht
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Diabetes mellitus
      • Hypertriglyceridämie
      • Hypercholesterinämie
      • Hyperlipidämie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Gicht
      • Anorexie
      • verminderter Appetit
      • Gewichtsabnahme
      • Gewichtszunahme
      • Hyperglykämie
      • Insulinresistenz
      • vermindertes HDL
      • vermehrter Appetit
      • Polydipsie
      • Laktatdehydrogenase im Blut erhöht
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Schlaflosigkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Depression
      • Desorientiertheit
      • Angstzustände
      • Schlafstörungen
      • anomale Träume
      • Alpträume
      • verminderte Libido
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Verwirrtheitszustände
      • Stimmungsveränderung
      • Unruhe
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Kopfschmerz
      • periphere Neuropathie
      • Schwindel
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Lethargie
      • Parästhesie
      • Hypästhesie
      • Dysgeusie
      • Aufmerksamkeitsstörung
      • Einschränkung der Gedächtnisleistung
      • Schläfrigkeit
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Synkope
      • Krampfanfall
      • Ageusie
      • Störungen des Schlafrhythmus
  • Augenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • konjunktivale Hyperämie
      • trockenes Auge
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Sehstörung
  • Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Drehschwindel
  • Herzerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myokardinfarkt
      • Angina pectoris
      • im Elektrokardiogramm verlängertes QT-Intervall
      • Tachykardie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • akuter Myokardinfarkt
      • Sinusbradykardie
      • Palpitationen
  • Gefäßerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hypertonie
      • Erröten
  • Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Dyspnoe
      • Husten
      • Epistaxis
      • Reizungen im Rachen
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Rhinorrh+APY
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrh+APY
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Übelkeit
      • Bauchschmerzen
      • erhöhte Amylase im Blut
      • Dyspepsie
      • aufgeblähter Bauch
      • Flatulenz
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pankreatitis
      • Gastritis
      • gastroösophageale Refluxkrankheit
      • aphtöse Stomatitis
      • Würgereiz
      • Mundtrockenheit
      • abdominelle Beschwerden
      • Obstipation
      • erhöhte Lipase
      • Aufstoßen
      • Empfindungsstörung im Mund
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Stomatitis
      • Hämatemesis
      • Cheilitis
      • trockene Lippen
      • belegte Zunge
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Alaninaminotransferase erhöht
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Hepatitis
      • zytolytische Hepatitis
      • Steatosis hepatis
      • Hepatomegalie
      • Transaminasen erhöht
      • Aspartataminotransferase erhöht
      • Bilirubin im Blut erhöht
      • alkalische Phosphatase im Blut erhöht
      • Gammaglutamyltransferase erhöht
  • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Hautausschlag (inklusive makulärer, makulopapulärer, papulärer, erythematöser und juckender Ausschlag)
      • Pruritus
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Angioödem
      • generalisierter Hautausschlag
      • allergische Dermatitis
      • Urtikaria
      • Ekzem
      • Erythem
      • Hyperhidrose
      • Nachtschwei+AN8
      • Alopezie
      • Akne
      • trockene Haut
      • Nagelpigmentierung
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • DRESS
      • Stevens-Johnson-Syndrom
      • Erythema multiforme
      • Dermatitis
      • seborrhoische Dermatitis
      • Hautläsionen
      • Xerodermie
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • toxisch Epidermale Nekrolyse
      • akute generalisierte exanthematische Pustulose
  • Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Myalgie
      • Osteonekrose
      • Muskelspasmen
      • Muskelschwäche
      • Arthralgie
      • Extremitätenschmerzen
      • Osteoporose
      • erhöhte Kreatinphosphokinase im Blut
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • muskuloskelettale Steifigkeit
      • Arthritis
      • Gelenksteife
  • Erkrankungen der Nieren und Harnwege
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akutes Nierenversagen
      • Nierenversagen
      • Nephrolithiasis
      • erhöhtes Kreatinin im Blut
      • Proteinurie
      • Bilirubinurie
      • Dysurie
      • Nykturie
      • Pollakisurie
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • verminderte renale Kreatinin-Clearance
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • erektile Dysfunktion
      • Gynäkomastie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Asthenie
      • Ermüdung (Fatigue)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Pyrexie
      • Thoraxschmerz
      • peripheres +ANY-dem
      • allgemeines Unwohlsein
      • Hitzegefühl
      • Reizbarkeit
      • Schmerz
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Schüttelfrost
      • anomales Gefühl
      • Xerosis

Beobachtete Nebenwirkungen aus klinischen Studien mit Darunavir/Cobicistat bei Erwachsenen

  • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • (Arzneimittel-) Überempfindlichkeit
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Immunrekonstitutionssyndrom
  • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Anorexie
      • Diabetes mellitus
      • Hypercholesterinämie
      • Hypertriglyceridämie
      • Hyperlipidämie
  • Psychiatrische Erkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • anomale Träume
  • Erkrankungen des Nervensystems
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Kopfschmerzen
  • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Diarrh+APY
      • Übelkeit
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Erbrechen
      • Bauchschmerzen
      • aufgeblähter Bauch
      • Dyspepsie
      • Flatulenz
      • Pankreasenzyme erhöht
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • akute Pankreatitis
  • Leber- und Gallenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Leberenzyme erhöht
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nebenwirkungen wurden nicht bei klinischen Studien mit Darunavir/Cobicistat berichtet, aber bei der Behandlung mit Darunavir/Ritonavir beobachtet, so dass sie auch mit Darunavir/Cobicistat erwartet werden können
        • Hepatitis
        • zytolytische Hepatitis
  • Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
    • sehr häufig: größer bzw. gleich 1/10
      • Hautausschlag (inklusive makulärer, makulopapulärer, papulärer, erythematöser, juckender, generalisierter Ausschlag und allergische Dermatitis)
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Angioödem
      • Pruritus
      • Urtikaria
    • selten: größer bzw. gleich 1/10000 bis kleiner 1/1000
      • Nebenwirkungen wurden nicht bei klinischen Studien mit Darunavir/Cobicistat berichtet, aber bei der Behandlung mit Darunavir/Ritonavir beobachtet, so dass sie auch mit Darunavir/Cobicistat erwartet werden können
        • DRESS
        • Stevens-Johnson-Syndrom
    • ohne Häufigkeitsangabe
      • Nebenwirkungen wurden nicht bei klinischen Studien mit Darunavir/Cobicistat berichtet, aber bei der Behandlung mit Darunavir/Ritonavir beobachtet, so dass sie auch mit Darunavir/Cobicistat erwartet werden können
        • toxisch epidermale Nekrolyse
        • akute generalisierte exanthematische Pustulose
  • Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Myalgie
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nebenwirkungen wurden nicht bei klinischen Studien mit Darunavir/Cobicistat berichtet, aber bei der Behandlung mit Darunavir/Ritonavir beobachtet, so dass sie auch mit Darunavir/Cobicistat erwartet werden können
        • Osteonekrose
  • Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Nebenwirkungen wurden nicht bei klinischen Studien mit Darunavir/Cobicistat berichtet, aber bei der Behandlung mit Darunavir/Ritonavir beobachtet, so dass sie auch mit Darunavir/Cobicistat erwartet werden können
        • Gynäkomastie
  • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Ermüdung (Fatigue)
    • gelegentlich: größer bzw. gleich 1/1000 bis kleiner 1/100
      • Asthenie
  • Untersuchungen
    • häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10häufig: größer bzw. gleich 1/100 bis kleiner 1/10
      • Serumkreatinin erhöht

Besondere Patientengruppen

  • Kinder und Jugendliche
    • Beurteilung der Sicherheit bei pädiatrischen Patienten basiert auf der 48-Wochen-Analyse von Sicherheitsdaten dreier Phase-II-Studien
    • folgende Patientenpopulationen wurden evaluiert
      • 80 ART-vorbehandelte HIV-1-infizierte pädiatrische Patienten zwischen 6 und 17 Jahren und mit einem Körpergewicht von mind. 20 kg, die Darunavir zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir 2mal / Tag in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen erhielten
      • 21 ART-vorbehandelte HIV-1-infizierte pädiatrische Patienten zwischen 3 bis < 6 Jahren und mit einem Körpergewicht von 10 - < 20 kg (16 Teilnehmer von 15 - < 20 kg), die Darunavir zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir 2mal / Tag in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen erhielten
      • 12 ART-na+AO8-ve HIV-1-infizierte pädiatrische Patienten zwischen 12 und 17 Jahren und mind. 40 kg Körpergewicht, die Darunavir mit niedrig dosiertem Ritonavir 1mal / Tag in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen erhielten
    • allgemein war das Sicherheitsprofil bei diesen pädiatrischen Patienten vergleichbar mit dem der Erwachsenenpopulation
  • Patienten mit gleichzeitiger Hepatitis-B- und/oder Hepatitis-C-Virusinfektion
    • unter den 1.968 antiretroviral vorbehandelten Patienten, die Darunavir zusammen mit Ritonavir 600/100 mg 2mal / Tag erhielten, hatten 236 Patienten eine Koinfektion mit Hepatitis B oder C
    • bei koinfizierten Patienten war Wahrscheinlichkeit, zu Beginn und während der Behandlung erhöhte Werte der Leber-Transaminasen zu haben bzw. zu bekommen, größer als bei Patienten ohne chronische virale Hepatitis

Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Darunavir - peroral

  • Therapie sollte von einem Arzt eingeleitet werden, der in der Behandlung von HIV-Infektionen erfahren ist
  • nach Beginn der Therapie sollten die Patienten angewiesen werden, nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt die Dosierung oder die Darreichungsform zu ändern oder die Therapie abzubrechen
  • Interaktionsprofil von Darunavir hängt davon ab, ob Ritonavir oder Cobicistat als pharmakokinetischer Verstärker verwendet wird
  • daher können für Darunavir unterschiedliche Kontraindikationen und Empfehlungen zur Begleitmedikation vorliegen, je nachdem, ob der Wirkstoff mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird
  • Darunavir ist stets oral zusammen mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir als pharmakokinetischem Verstärker und in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln anzuwenden
  • vor Aufnahme einer Therapie mit Darunavir ist daher entsprechend entweder die Fachinformation von Cobicistat oder die von Ritonavir zu beachten
  • Cobicistat ist nicht für das zweimal tägliche Therapieregime oder die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen indiziert
  • obwohl es sich gezeigt hat, dass die erfolgreiche Virussuppression durch eine antiretrovirale Therapie das Risiko einer sexuellen Übertragung erheblich reduziert, kann Restrisiko nicht ausgeschlossen werden
    • Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung der Übertragung sollten gemäß nationaler Richtlinien getroffen werden
  • regelmäßige Überprüfung des virologischen Ansprechens empfohlen
    • bei Fehlen oder Verlust des virologischen Ansprechens sollte ein Resistenztest durchgeführt werden
  • Darunavir muss immer in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir oder Cobicistat zur pharmakokinetischen Verstärkung angewendet werden und in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln
    • jeweilige Fachinformation zu Cobicistat oder von Ritonavir beachten
    • höhere Dosis Ritonavir als die empfohlene zeigte keine signifikanten Auswirkungen auf die Darunavir-Konzentration
    • Dosis von Cobicistat oder Ritonavir zu verändern wird nicht empfohlen
  • Proteinbindung
    • Darunavir bindet überwiegend an alpha1-saures Glykoprotein
    • Proteinbindung ist konzentrationsabhängig, was auf eine Bindungssättigung hinweist
    • es kann nicht ausgeschlossen werden, dass Arzneimittel, die auch stark an alpha1-saures Glykoprotein binden, aus ihrer Proteinbindung verdrängt werden
  • ART-vorbehandelte Patienten - einmal tägliche Dosierung
    • bei ART-vorbehandelten Patienten sollte Darunavir in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir einmal täglich nicht angewendet werden, wenn die Patienten HI-Viren mit einer oder mehreren Darunavir-Resistenz-assoziierten Mutationen (DRV-RAMs), >/= 100.000 HIV-1-RNA-Kopien / ml oder eine CD4+--Zellzahl von < 100 × 106 Zellen / l haben
      • in dieser Population Kombinationen mit einem anderen OBR als >/= 2 NRTIs nicht untersucht
      • nur eingeschränkt Daten für Patienten mit anderen HIV-1-Stämmen als B verfügbar
  • Kinder und Jugendliche
    • Darunavir wird für die Anwendung bei Kindern < 3 Jahren oder < 15 kg KG nicht empfohlen
  • Schwangerschaft
    • soll während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen das potentielle Risiko rechtfertigt
    • Vorsicht ist geboten bei Schwangeren mit Begleitmedikation, die die Darunavirexposition weiter vermindern könnte
    • Behandlung mit Darunavir/Cobicistat 800/150 mg 1mal / Tag im 2 . und 3. Trimenon hat nachweislich zu geringer Darunavir-Exposition geführt, mit einer Verringerung der Cmin-Spiegel von etwa 90+ACU
    • Cobicistat-Spiegel sinken und sorgen möglicherweise nicht mehr für ausreichendes Boosting
    • wesentliche Verringerung der Darunavir-Exposition kann zu virologischem Versagen und zu einem erhöhten Risiko der Übertragung der HIV-Infektion von der Mutter auf das Kind führen
    • deshalb soll während der Schwangerschaft keine Behandlung mit Darunavir/Cobicistat begonnen werden
    • bei Frauen, die während der Behandlung mit Darunavir/Cobicistat schwanger werden
      • Wechsel zu einem alternativen Behandlungsregime sollte erfolgen
      • Darunavir zusammen mit niedrig dosiertem Ritonavir kann als Alternative erwogen werden
  • ältere Patienten >/= 65 Jahre
    • mit Vorsicht anwenden, nur begrenzte Informationen zur Anwendung ab 65 Jahren verfügbar
    • bei diesen Patienten Häufigkeit von Einschränkungen der Leberfunktion sowie von Begleiterkrankungen und anderen Therapien erhöht
  • schwere Hautreaktionen
    • während des klinischen Entwicklungsprogramms (N=3.063) wurden schwere Hautreaktionen, die mit Fieber und/oder Erhöhung der Transaminasen einhergehen können, bei 0,4% der Patienten beobachtet
    • DRESS (Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen) und Stevens-Johnson-Syndrom wurden selten (< 0,1%) beschrieben
    • toxische epidermale Nekrolyse und akute generalisierte exanthematische Pustulose nach Markteinführung beobachtet
    • Darunavir sofort absetzen, wenn sich Zeichen oder Symptome einer schweren Hautreaktion entwickeln
      • diese können mit schweren Hautausschlägen oder Hautausschlag mit Fieber, allgemeinem Unwohlsein, Ermüdung, Muskel- oder Gelenkschmerzen, Blasen, oralen Läsionen, Konjunktivitis, Hepatitis und/oder Eosinophilie verbunden sein, sind aber nicht darauf beschränkt
    • Hautausschlag trat bei ART-vorbehandelten Patienten, deren Therapieregime Darunavir/Ritonavir plus Raltegravir enthielten, häufiger auf als bei Patienten, die Darunavir/Ritonavir ohne Raltegravir oder Raltegravir ohne Darunavir erhielten
    • Darunavir enthält einen Sulfonamid-Anteil
      • sollte bei Patienten mit bekannter Sulfonamidallergie mit Vorsicht angewendet werden
  • Hepatotoxizität
    • Arzneimittel-induzierte Hepatitis (z.B. akute Hepatitis, zytolytische Hepatitis) unter Darunavir berichtet
    • während des klinischen Entwicklungsprogramms mit Darunavir/Ritonavir (N = 3.063) wurde Hepatitis bei 0,5% der Patienten, die eine antiretrovirale Kombinationstherapie mit Darunavir/Ritonavir erhielten, berichtet
    • Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen, inklusive chronisch aktiver Hepatitis B oder C, haben ein erhöhtes Risiko für Leberfunktionsstörungen einschließlich schwerer und potenziell tödlicher Wirkungen auf die Leber
      • bei einer gleichzeitigen antiviralen Behandlung der Hepatitis B oder C bitte die relevanten Produktinformationen für diese Arzneimittel beachten
    • entsprechende Laboruntersuchungen sollen vor Beginn der Therapie mit Darunavir in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir durchgeführt und die Patienten während der Behandlung überwacht werden
    • besondere Überwachung der AST/ALT soll bei Patienten mit zugrunde liegender chronischer Hepatitis, Leberzirrhose oder bei Patienten, die vor Beginn der Behandlung erhöhte Transaminasen aufweisen, in Betracht gezogen werden, insbesondere in den ersten Monaten der Behandlung mit Darunavir in Kombination mit Cobicistat oder niedrig dosiertem Ritonavir
      • wenn es bei Patienten Hinweise auf neue oder sich verschlechternde Leberfunktionsstörungen gibt (einschließlich einer klinisch signifikanten Erhöhung der Leberenzyme und/oder Symptome wie Ermüdung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Gelbsucht, dunkler Urin, Druckempfindlichkeit der Leber, Hepatomegalie), umgehend eine Unterbrechung oder Abbruch der Behandlung erwägen
  • Patienten mit Begleiterkrankungen
    • Leberfunktionsstörung
      • keine Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit bei Patienten mit einer zugrunde liegenden schweren Lebererkrankung vorliegend
      • bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung kontraindiziert
      • aufgrund eines Anstiegs von ungebundenem Darunavir in der Plasmakonzentration, sollte Darunavir bei Patienten mit leichter oder mäßiger Leberfunktionsstörung mit Vorsicht angewendet werden
    • Nierenfunktionsstörung
      • keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen oder Dosisanpassungen für Darunavir/Ritonavir erforderlich
      • aufgrund der hohen Plasmaproteinbindung von Darunavir und Ritonavir ist eine signifikante Entfernung durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse unwahrscheinlich
        • bei diesen Patienten keine speziellen Vorsichtsmaßnahmen oder Dosisanpassungen erforderlich
      • bei dialysepflichtigen Patienten wurde Cobicistat nicht untersucht
        • keine Empfehlung für die Anwendung von Darunavir/Cobicistat
      • es konnte gezeigt werden, dass Cobicistat die geschätzte Kreatinin-Clearance durch Hemmung der tubulären Sekretion von Kreatinin senkt
        • muss berücksichtigt werden, wenn Darunavir mit Cobicistat bei Patienten anwendet wird, bei denen die geschätzte Kreatinin-Clearance herangezogen wird, um die Dosis von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln anzupassen
      • es liegen derzeit nur unzureichende Daten darüber vor, ob die gleichzeitige Anwendung von Tenofovirdisoproxilfumarat und Cobicistat im Vergleich zu Therapieregimen, die Tenofovirdisoproxilfumarat ohne Cobicistat enthalten, mit einem erhöhten Risiko für renale Nebenwirkungen einhergeht
    • Bluter
      • bei Patienten mit Hämophilie A oder B, die mit PIs behandelt wurden, Zunahme von Blutungen, einschließlich spontan aufgetretener Hämatome der Haut und Blutungen in den Gelenken (Hämarthros), beobachtet, bei einigen Patienten wurde zusätzlich der Faktor VIII verabreicht
      • in mehr als der Hälfte der berichteten Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt oder wieder aufgenommen, falls diese abgebrochen worden war
      • kausaler Zusammenhang wird vermutet, Wirkungsmechanismus jedoch nicht geklärt
      • Hämophilie-Patienten sollten daher auf eine mögliche Zunahme von Blutungen hingewiesen werden
  • Gewicht und metabolische Parameter
    • während einer antiretroviralen Therapie können Gewichtszunahme und Anstieg der Blutlipid- und Blutglucosewerte auftreten
    • Veränderungen können teilweise mit dem verbesserten Gesundheitszustand und dem Lebensstil zusammenhängen
    • in einigen Fällen ist Einfluss der Behandlung auf die Blutlipidwerte erwiesen, während es für Gewichtszunahme keinen klaren Nachweis eines Zusammenhangs mit einer bestimmten Behandlung gibt
    • für Überwachung der Blutlipid- und Blutglucosewerte wird auf anerkannte HIV-Therapierichtlinien verwiesen
    • Behandlung von Lipidstörungen sollte nach klinischem Ermessen erfolgen
  • Osteonekrose
    • obwohl die Ätiologie als multifaktoriell (einschließlich Kortikosteroidtherapie, Alkoholkonsum, schwerer Immunsuppression, höherem Body-Mass-Index) angesehen wird, wurde über Fälle von Osteonekrose besonders bei Patienten mit fortgeschrittener HIV-Erkrankung und/oder Langzeitexposition gegenüber einer antiretroviralen Kombinationstherapie (CART) berichtet
    • Patienten sollten angewiesen werden medizinischen Rat zu suchen, wenn sie Gelenkschmerzen, Gelenksteifigkeit oder Beschwerden bei Bewegungen verspüren
  • Immun-Reaktivierungs-Syndrom
    • bei HIV-infizierten Patienten mit einer schwerwiegenden Immunschwäche zu Beginn der antiretroviralen Kombinationstherapie (CART) kann eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Erreger auftreten und schwere klin. Zustände oder eine Verstärkung der Symptome hervorrufen
      • typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der CART beobachtet
    • entsprechende Beispiele sind Zytomegalievirus-Retinitis, generalisierte und/oder fokale mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis jirovecii-Pneumonie (früher bekannt als Pneumocystis carinii)
    • etwaige entzündliche Symptome sollten untersucht und ggf. behandelt werden
    • darüber hinaus in klin. Studien mit einer gleichzeitigen Anwendung von niedrig dosiertem Ritonavir Reaktivierung von Herpes simplex und Herpes zoster beobachtet
    • auch Berichte über Autoimmunerkrankungen (wie z.B. Morbus Basedow und Autoimmunhepatitis), die im Rahmen einer Immunreaktivierung auftraten
      • allerdings ist Zeitpunkt des Auftretens sehr variabel und Ereignisse können viele Monate nach Beginn der Behandlung auftreten
  • Wechselwirkungen mit Arzneimitteln
    • einige der Interaktionsstudien wurden mit einer niedrigeren Darunavir-Dosis als der empfohlenen durchgeführt
    • Effekte einer gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln könnten daher unterschätzt werden und eine klinische Überwachung der Sicherheitsparameter indiziert sein
    • Darunavir besitzt unterschiedliche Interaktionsprofile, abhängig davon, ob der Wirkstoff mit Ritonavir oder Cobicistat geboostert wird
    • Darunavir, das mit Cobicistat geboostert wird, ist empfindlicher gegenüber einer CYP3A-Induktion
      • gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Cobicistat und starken CYP3A-Induktoren kontraindiziert
      • gleichzeitige Anwendung mit schwachen bis mäßigen CYP3A-Induktoren wird nicht empfohlen
    • gleichzeitige Anwendung von Darunavir/Ritonavir und Darunavir/Cobicistat mit Lopinavir/Ritonavir, Rifampicin und pflanzlichen Produkten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, ist kontraindiziert
    • Cobicistat besitzt im Gegensatz zu Ritonavir keine induzierenden Effekte auf Enzyme oder Transportproteine
    • wenn der pharmakokinetische Verstärker von Ritonavir zu Cobicistat gewechselt wird
      • während der ersten zwei Wochen ist Vorsicht geboten, besonders wenn während der Anwendung von Ritonavir als pharmakokinetischen Verstärker Dosierungen von gleichzeitig angewendeten Arzneimitteln titriert oder eingestellt wurden
        • eine Dosisreduktion des gleichzeitig angewendeten Arzneimittels kann notwenig sein
    • Efavirenz in Kombination mit geboostertem Darunavir kann zu einer suboptimalen Darunavir Cmin führen
      • wenn kombiniert, dann Dosisänderung auf 600 / 100 mg 2 mal / Tag
    • über lebensbedrohliche und tödliche Arzneimittelinteraktionen wurde bei Patienten berichtet, die mit Colchicin und starken Inhibitoren von CYP3A und P-Glykoprotein (P-gp) behandelt wurden

Kontraindikation (relativ), Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Darunavir - peroral

siehe Therapiehinweise

Schwangerschaftshinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Darunavir - peroral

  • Darunavir sollte in Kombination mit niedrig dosiertem Ritonavir bei Schwangeren nur dann angewendet werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt
  • wenn über die Anwendung von antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung einer HIV-Infektion bei Schwangeren und somit die Reduktion des Risikos einer vertikalen HIV-Übertragung auf das Neugeborene entschieden wird, sollten grundsätzlich die tierexperimentellen Daten sowie die klinische Erfahrung bei Schwangeren berücksichtigt werden
  • zur Auswirkung von Darunavir auf die Schwangerschaft beim Menschen existieren keine geeigneten, hinreichend kontrollierten Studien
  • tierexperimentelle Studien
    • keine Hinweise auf direkte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung
  • Behandlung mit Darunavir/Cobicistat 800/150 mg während der Schwangerschaft führt zu einer geringen Darunavir-Exposition, was mit einem erhöhten Risiko des Therapieversagens und einem erhöhten Risiko der HIV-Übertragung auf das Kind verbunden sein kann
    • während der Schwangerschaft soll keine Behandlung mit Darunavir/Cobicistat begonnen werden
    • bei Frauen, die während der Behandlung mit Darunavir/Cobicistat schwanger werden
      • Wechsel zu alternativem Behandlungsregime
  • Fertilität
    • Humandaten über den Effekt von Darunavir auf die Fertilität liegen nicht vor
    • bei Ratten hatte die Behandlung mit Darunavir keine Auswirkungen auf das Paarungsverhalten und die Fertilität

Stillzeithinweise, Wirkstoffprofil
(kumulative Wirkstoffangaben ohne Berücksichtigung des individuellen Zulassungsstatus)

Darunavir - peroral

  • sowohl wegen der Möglichkeit einer HIV-Übertragung als auch der Möglichkeit von Nebenwirkungen bei gestillten Kindern, sollten Mütter dazu angehalten werden, während einer Behandlung mit Darunavir unter keinen Umständen zu stillen
  • nicht bekannt, ob Darunavir in die Muttermilch übertritt
  • tierexperimentelle Studien
    • bei Ratten Übergang in die Muttermilch
    • bei hohen Dosierungen (1000 mg / kg KG / Tag) toxische Reaktionen

Einnahme nach dem Essen.

Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens durch Arzneistoff und/oder Nebenwirkung, Teilnahme am Straßenverkehr und Bedienen von Maschinen eingeschränkt möglich.

Die Anwendung in der Schwangerschaft ist nicht empfohlen.

Die Anwendung im 3. Trimenon der Schwangerschaft darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

Die Anwendung in der Stillzeit darf oder sollte nicht erfolgen.

 

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Rechtliche Hinweise

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